Weltweit erste Anlage: Kosmetik für Holz

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Weltweit erste Anlage: Kosmetik für Holz
Nr. 26/P.P.A 9200 Gossau
Freitag, 26. Juni 2015
www.goz.ch
Aus den Vereinen
Sanierung zugestimmt. Der
Unihockey Club WaldkirchSt. Gallen hielt kürzlich die
19. Hauptversammlung ab. Hauptthema der Versammlung war die
finanzielle Situation des Vereins.
Die Jahresrechnung schloss mit einem kleinen Verlust. Der Verein
hatte in den vergangenen Monaten
stets mit einer knappe Liquidität
zu kämpfen. Der Vorstand beantragte darum eine Vereinssanierung. Jedes Aktivmitglied sollte
mit einer Einmalzahlung von 200
Franken zu einer besseren finaziellen Situation beitragen. Die Versammlung stimmte der Massnahme zu, wies jedoch das Saisonbudget 2015/16 zurück mit dem Auftrag, die Ausgaben zu reduzieren.
Ebenfalls wurde vom ehemaligen
Spieler und heutigen U21-Trainer,
Christian Preisig, gefordert, dass
sich der Vorstand über die Struktur und Ziele des Vereins klare Gedanken machen soll. Er regte dabei auch an, über eine Trennung
von Damen- und Herrenhockey
nachzudenken. PD
Weltweit erste Anlage:
Kosmetik für Holz
Gossau. Astlöcher und Risse in
Holztäfer sind oft nicht schön
und mussten bisher mühsam
ausgebessert werden. Die Ge­
brüder Eisenring AG hat nun die
weltweit erste Astkosmetik­
maschine entwickelt.
Trotz längerfristigen Umzugsplänen
wird bei der Gebrüder Eisenring AG
an der Flawilerstrasse in Gossau zurzeit eine grosse neue Maschine aufgebaut. Seit fünf Wochen montieren
Handwerker die weltweit erste Astkosmetikanlage. Diese dient dem
Zweck, Fehler in Holztäfer aufzuspüren und auszubessern. Mit der Entwicklung der Anlage will die Firma
die Qualität ihrer Produkte noch steigern und so dem durch die Euro-Krise gestiegenen Konkurrenzdruck aus
Alles unter einem Hut. Gut dem Ausland entgegenwirken.
«behütet» mit originellen Kopfbedeckungen haben sich 65 Frauen
der Freuengemeinschaft AndwilArnegg vergangene Woche auf die
Reise ins Allgäu gemacht. In Lindenberg gab es eine Führung im
Hutmuseum, wo die Frauen einen
Einblick in die Geschichte des
Hutes und dessen aufwendige
Herstellung erhielten. Nebst einem
Hut des Hutmachers von Queen
Elisabeth konnten sogar ein weisser Pileolus von Papst Benedikt
und ein Originalhut aus den Indiana Jones Filmen bewundert werden. Nach dem Mittagessen am
Waldsee machten die Frauen einen
Spaziergang um den See oder
zurück ins Städtchen Lindenberg.
Danach reisten sie weiter zum
Rohrspitz, wo bei herrlichem Wetter mit Blick auf den Bodensee
schon richtig Ferienstimmung
aufkam. PD
ANZEIGEN
Weniger Abfall
Bis anhin mussten Fehler in Holztäfer, also Astlöcher, Astpinnen oder
Risse, von Hand ausgebessert werden, erklärt Peter Marty, Inhaber und
Geschäftsführer der Gebrüder Eisenring AG. Dies ist mit einem erheblichen zeitlichen und kostenintensiven
Aufwand verbunden. Bei einzelnen
Fehlern im Holz wurde jeweils versucht, das Täfer zu flicken. Bei vielen
Fehlern oder grossen Rissen wanderte das Holz oft in den Abfall. Die Gebrüder Eisenring AG wollte diese
Nachteile beheben und suchte nach
Lösungen. Zusammen mit einem Apparatebauer entstand schliesslich die
weltweit erste Astkosmetikanlage,
welche rechtlich geschützt ist.
BILD: MAS
Peter Marty, Inhaber und Geschäftsführer der Gebrüder Eisenring AG, vor der neuen Astkosmetikanlage.
untersucht und ausgebessert. Das
Holz wird vor dem Hobeln, als
nächster Schritt, in der Astkosmetikanlage behandelt. Dadurch kann
der Nachbearbeitungsaufwand
stark reduziert werden, wie Marty
erklärt.
Die Holzbretter werden zunächst
zur Anlage geführt, wo ein Kran s­ ie
in die Maschine hebt. Dort werden
die Bretter zu Paletten von je einem
Meter fünfzig gebündelt. Ein speziMaschine steht nie still
ell entwickelter Oberflächenscanner
In der Anlage werden die noch un- sucht das Holz nach Fehlern ab.
bearbeiteten Holzbretter auf Fehler Verschiedene Sensoren analysieren
die Holzbretter. Die Maschine errechnet aus der Anzahl und der
Lage der Fehler die optimale Arbeitsbewegung. Eine an einem Roboterkopf montierte Düse versiegelt
die Astlöcher und Risse anschliessend mit Heissleim. Die Maschine
steht während des ganzen Pro­zesses
nie still. Die Holzbretter bewegen
sich kontinuierlich durch die An­lage
– je nach Anzahl der Fehler schneller oder langsamer. Nach der Kosmetik werden die Bretter gehobelt
und zu Täfer mit nun geschlossener
Oberfläche verarbeitet. Die Astkos-
metikanlage bietet neben der Zeitersparnis und der höheren Produktequalität noch weitere Vorteile,
sagt Marty: «Durch die Analyse des
Holzes können Daten zur Holzqualität der verschiedenen Lieferanten
gesammelt werden.» Mit diesen
Daten kann die Produktivität der
Astkosmetikanlage weiter gesteigert
werden. In den vergangenen Wochen wurde die Anlage montiert
und aufgebaut. Zurzeit wird die
Maschine programmiert. Demnächst soll sie in Betrieb gehen. MARC SIEGER