Deepwater Horizon_David Rass

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Deepwater Horizon_David Rass
Die Ölkatastrophe im Golf von Mexiko
21.10.2010
HTL Mössingerstraße
David Rass
Geschichte
Deepwater Horizon
Die Ölkatastrophe im Golf von Mexiko
Vorgeschichte
Umweltschützer äußern immer wieder ihre Bedenken zum Thema Bohrinseln und die täglichen
Gefahren, welche diese mit sich bringen. Die USA aber wollen dennoch unabhängig von
ausländischen Ölimporten sein und planen somit das Anzapfen der heimischen Quellen nahe der
Küste.
Juli 2007: Eine Studie des Mineral Management Service (MMS) des Innenministeriums belegt, dass
Offshore Bohrungen im Meer eine Folge von Unfällen, Feuern und Todesopfern mit sich bringt
(veröffentlicht im Drilling Contractor, Greenpeace, 2010a).
März 2009: BP beantragt Tiefsee-Testbohrungen vor der Küste New Orleans.
April 2009: Das MMS (Mineral Management Service) verlangt von BP, im Zuge des Nationalen
Umweltpolitikgesetzes, einen detaillierten Umweltbericht zu den geplanten Bohraktivitäten
vorzulegen. Die Zeitung Washington Post hat berichtet, dass der Explorationsplan für die „Deepwater
Horizon“-Plattform feststellt, dass das Risiko auf Gas zu stoßen und somit eine Ölkatastrophe zu
verursachen, als „sehr gering“ bis „vernachlässigbar“ eingestuft wird. Daher seien keine zusätzlichen
Sicherheitsvorkehrungen als jene, die von der BP Politik gefordert werden, von Nöten
10. Februar 2010: Tests des „Blowout Preventer“ (BOP), welcher das Bohrloch automatisch
verschließen kann und die letzte Rettung bei einem möglichen Gasaustritt darstellt, haben zweifelhafte
und widersprüchliche Ergebnisse geliefert.
Ende März 2010: Angaben des „Deepwater“-Chefelektronikers Mike Williams zufolge hat ein
Mitarbeiter der Plattform versehentlich mit dem Bohrrohr das geschlossene Ringventil des BOP
durchstoßen und somit die Dichtung erheblich beschädigt. Gummiteile, welche in dem in späterer
Folge hochgespülten Bohrschlamm aufzufinden waren, haben diese Befürchtung bestätig. Weiters
wurde bekannt, dass eine der insgesamt zwei Kontrolleinheiten ausgefallen ist.
2. April 2010: In einer Rede erwähnt Präsident Obama, dass Ölplattformen heutzutage im
Allgemeinen kein Leck verursachen. Sogar während des Hurricans Kathrina sei kein Öl ausgetreten,
was für einen weit fortgeschrittenen technologischen Standard steht. 1 2
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Vgl. Quelle 1
Vgl. Quelle 2
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Das Unglück
15. April 2010: Alarm auf der Deepwater Horizon: Große Mengen an Gas treten durch das Bohrloch
nach außen hin aus. Dennoch wird dieser äußerst ernste Vorfall als Routineereignis gehandhabt.
18. April 2010: Halliburton, der Vertragspartner von BP, drängt darauf mehr Zentrierungsanlagen zu
installieren. Statt den bereits vorhanden sechs Vorrichtungen sollten insgesamt 21 installiert werden,
da sonst Probleme bei der Sicherung der Bohrung auftreten könnten.
19. April, 20:00 Uhr: Halliburton-Mitarbeiter beginnen, nach Abschluss der aktuellen Bohrung, das
5500 Meter lange Rohr mit Zement zu füllen und somit zu verplomben.
22:00: Eine Spezialmasse wird in das Rohr gefüllt. Diese soll den Zement nach unten und ihn
anschließend an den Wänden des Schachtes wieder empordrücken, bis das Rohr ummantelt ist.
Darauf sollen noch zwei weitere Zementstöpsel dieser Art folgen.
20. April, 8:00 Uhr: Manager des BP – Konzern reisen zur Bohrinsel an, um die Mitarbeiter für ihre
Verdienste im Zuge der Sicherheit der Plattform, zu ehren. In der Zwischenzeit schickt BP Mitarbeiter
der Firma Schlumberger, welche für die Zementdichtung verantwortlich sind, zurück an Land, ohne
die Dichtung vorher testen zu lassen – eine Kontrolle, welche laut Experten dringend notwendig
gewesen wäre.
11:00 Uhr: Aussagen des Transocean-Mann Douglas Bown zu folge will BP die Spezialmasse im
Bohrrohr frühzeitig durch viel leichteres Meerwasser ersetzen. Normalerweise erfolgt dieser
Austausch erst, wenn alle Zementstöpsel angebracht sind. Es kommt zum Streit zwischen TransoceanMitarbeitern und einem BP-Manager.
12:30 Uhr: Ein Zementstopfen wird gesetzt – jedoch kein weiterer gegen aufsteigendes Gas oder Öl.
17:00 Uhr: Das Ergebnis eines Drucktestes ergibt „nicht zufriedenstellend“ – offenbar ist das
Bohrloch nicht richtig abgedichtet.
20:00 Uhr: Trotz dieser „miserablen“ Testergebnisse besteht BP darauf, die Arbeiten am Bohrloch
wie geplant abzuschließen.
20:10 Uhr: Die Arbeiter beginnen mit dem Ersetzen des Bohrschlammes durch Meerwasser. Ein
lautes Zischen ist zu hören – Gas tritt aus.
21:49 Uhr: Eine Schlammfontäne schießt aus dem Bohrturm empor.
21:55 Uhr: Die Mitarbeiter der „Deepwater Horizon“ öffnen ein Ventil am Bohrrohr. Schlagartig
entweicht eine gigantische Gasblase, welche sich an der an der Oberfläche in einem riesigen Feuerball
entzündet. Anschließend an eine kleine Explosion folgt eine enorme Detonation.
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Die Crew versucht den Blowout Preventer auszulösen, jedoch versagt der Scherverschluss, welcher
das Rohr im Falle eines Notfalls von der Seite kappen und somit verschließen sollte.
11 der der 126 anwesenden Crew – Mitglieder sterben. 3
Abbildung 1: Deepwater Horizon in Brand
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Nachgeschichte
22. April 2010: Zwei Tage lang versuchen Löschboote vergebens die Plattform zu löschen – sie
versinkt im Golf von Mexiko. Die 115 Überlebenden konnten sich rechtzeitig retten.
Ersten Schätzungen zu Folge, könnten täglich bis zu eine Million Liter Rohöl aus dem Bohrloch am
Meeresboden austreten. Außerdem befinden sich auf der Plattform 2,5 Millionen Liter Diesel. BP –
Chef Tony Hayward versichert in einer Stellungnahme, dass man alles Mögliche tun werde, um diese
Situation rasch und effizient unter Kontrolle zu bringen.
25. April 2010: Laut eines Sprechers der US-Küstenwache gelangt an mindestens zwei Stellen Öl ins
Meer. Zum einen direkt am Bohrloch, zum anderen aus einem Leck in einer Rohrverbindung.
26. April 2010: Mittels Unterwasser-Robotern wird versucht, das Leck am Bohrloch zu schließen.
Das bereits ausgetretene Öl bildet einen Ölteppich, welcher sich über 1500 Quadratkilometer
erstreckt.
27. April 2010: Der Einsatz von Unterwasser-Robotern in 1500 Meter Tiefe gestaltet sich als äußerst
schwierig und langwierig. Währenddessen lässt der BP-Konzern Rettungsplattformen zur
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Vgl. Quelle 2
S. Quelle 4
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Unglücksstelle schleppen, welche das von der Explosion geschädigte Verbindungsrohr zwischen dem
Bohrloch und der gesunkenen Plattform abdichten sollen.
Die Hoffnung auf eine zügige Versiegelung
des Lecks schwindet. Experten stellen bereits
Vermutungen auf, dass das Stoppen des Ölflusses ein Vierteljahr dauern könnte.
28. April 2010: Der Ölteppich vergrößert sich von Tag zu Tag und befindet sich zu diesem Zeitpunkt
gerade einmal 35 km vor der Küste von Venice, US-Staat Louisiana. Die einheimischen Fischer
bangen um ihre Existenz. Als drastische Maßnahme wird versucht, das Öl an der Meeresoberfläche in
Brand zu setzen.
29. April 2010: Weder das Abbrennen des Öls, noch der Einsatz von Chemikalien, welche das Öl
zersetzen sollen, konnten bislang große Erfolge erzielen.
Die US-Regierung stuft dieses tragische Ereignis und die Folgen durch die Ölpest als Katastrophe
„von nationaler Bedeutung“ ein. Laut Präsident Obama werden sämtliche verfügbaren Ressourcen
eingesetzt. Unterdessen wird im US-Staat Louisiana der Notstand ausgerufen.
30. April 2010: Jetzt verunreinigt das ausgelaufene Öl die Küste des US-Staats Louisiana. Die
Barrieren können das Öl nicht aufhalten und so schwappt der Ölschlick in der Region der MississippiMündung an Land – viele Seevögel stehen unter akuter Gefahr.
Unterdessen werden die Fischer der Region von BP als Helfer angeheuert. Zusätzlich werden 6000
Soldaten der Nationalgarde angefordert.
Abbildung 2: Ausbreitung des Ölteppichs
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S. Quelle 7
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1. Mai 2010: Umweltschützer sehen das Mississippi-Delta, Lebensraum zahlloser Tiere, als massiv
gefährdet.
Unterdessen wächst bei den Fischern der Unmut. Einerseits wird ihnen zwar von BP ein Job als Helfer
gegen die Ölpest angeboten, andererseits verzichten sie damit auf ihr Klagerecht.
2. Mai 2010: Präsident Obama besucht das Katastrophengebiet an der Küste Louisiana. Er spricht
von einer „möglicherweise nie dagewesenen Umweltkatastrophe“ und unterstreicht, dass BP für die
entstandenen Schäden zur Verantwortung gezogen wird.
4. Mai 2010: Der BP Konzern will eine 98 Tonnen schwere Kuppel über das offene Bohrloch stülpen
um den ungebremsten Ölfluss ins Meer zu stoppen. Mittels dieser Kuppel soll das austretende Öl
aufgefangen und auf Schiffe geleitet werden. Zudem sind Schläuche zum Meeresgrund gelegt worden,
um Chemikalien direkt am Bohrloch einzusetzen – erste Testergebnisse seien ermutigend.
6. Mai 2010: Ingenieure beginnen damit, die massive Kuppel in Position zu bringen. Mittels eines
Krans wird die Konstruktion vom Bord eines Frachters ins Wasser gehoben. Das Absenken zum
Bohrleck in 1500 Metern Tiefe kann allerdings einige Tage dauern.
8. Mai 2010: Es treten ernste Schwierigkeiten, beim Versuch das Leck mit einer Kuppel abzudecken,
auf. Laut des verantwortlichen BP-Managers Dog Shuttles wird die Operation abgebrochen. Es haben
sich Kristalle an der Innenseite der Kuppel gebildet, welche das Absaugen des Öls verhindern würden.
10. Mai 2010: Es wird nach weiteren Möglichkeiten gesucht, um das Austreten von Öl zu verhindern.
Eine Maßnahme wäre, eine kleinere Kuppel aus Stahl und Beton über das Hauptleck zu platzieren.
Parallel dazu will BP versuchen, die Ölquelle zu verstopfen.
In einer Methode namens „Top Kill“ werden Gummiteile, beispielsweise von Autoreifen oder
Golfbällen, unter Hochdruck in das Sicherheitsventil auf der Quelle geschossen.
US-Medienberichten zu Folge sind seit dem Unglück vor mehr als zwei Wochen bereits mehr als 13
Millionen Liter Öl ins Meer geflossen.
15. Mai 2010: Die Helfer sind auch mit einer weiteren Methode im Kampf gegen die Ölpest
gescheitert. Beim ersten Versuch gelingt es nicht, ein Rohr zum Absaugen des austretenden Öls
anzubringen.
Die Methode „Top Kill“ wird immer mehr in Betracht gezogen.
16. Mai 2010: Nach mehreren Fehlversuchen wird weiter versucht, ein Absaugrohr anzubringen und
das Öl auf Schiffe abzupumpen.
Auf Grund des niedrigen Sauerstoffgehaltes des Wassers (30% unter dem Normalwert), haben sich
unter Wasser Ölschwaden gebildet, welche nun erstmals entdeckt wurden.
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Zudem gerät BP, wegen des Einsatzes von Chemikalien gegen das Öl, in die Kritik. 1,9 Millionen
Liter des Ölbindemittels Corexit soll der Konzern in den vergangen Tagen eingesetzt haben.
22. Mai 2010: Die Natur leidet sichtbar unter den Folgen der Katastrophe. Obwohl Helfer tagtäglich
im Einsatz sind, sind sie dennoch machtlos gegen den Ölteppich, welcher fortlaufend für das Verenden
zahlloser Tiere verantwortlich ist.
Die US-Umweltbehörde EPA fordert von BP, eine Alternative für die umstrittene Chemikalie Corexit
zu verwenden.
Präsident Obama setzt eine unabhängige Kommission ein, welche die Umstände und die Ursache der
Ölkatastrophe untersuchen soll. Zudem sollen Vorsichtsmaßnahmen vorgeschlagen werden, um
ähnliche Ereignisse in der Zukunft zu verhindern.
26. Mai 2010: BP beginnt, schweren Schlamm in das Bohrloch zu pumpen. Das Verfahren „Top Kill“
gilt als äußerst kompliziert und wurde noch nie zuvor in solchen Tiefen getestet. Die Erfolgschancen
werden auf 60 bis 70% geschätzt.
Inzwischen droht die Ölpest eine erhebliche Belastung für US-Präsident Obama darzustellen. Sein
Krisenmanagement steht unter Kritik.
Abbildung 3: "Top Kill"-Verfahren
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S. Quelle 5
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27. Mai 2010: Laut Medienberichten ist es BP geglückt, mittels der Operation „Top Kill“, die
sprudelnde Ölquelle unter Kontrolle zu bringen.
28. Mai 2010: BPs neuer Versuch scheint offenbar erfolgreich zu sein. Dennoch zeigt sich der
Konzern vorsichtig und pumpt weiter unter hohem Druck Schlamm, Zement und Gummistücke in das
Bohrloch.
Währenddessen wächst der Druck auf Präsident Obama. Vorwürfe werden laut, dass die
Reinigungsarbeiten zu schleppend voran gehen. Auf Grund dessen reist der Präsident erneut in das
Krisengebiet und verdreifacht die Zahl der Einsatzkräfte.
30. Mai 2010: Die Zurückhaltung von Seiten des BP Konzerns erweist sich als berechtigt. Das
Verfahren „Top Kill“ erweist sich als Flop und somit fließt weiterhin Öl ins Meer. Präsident Obama
zeigt sich auf Grund dessen enttäuscht und wütend.
BP präsentiert hingegen den nächsten Vorschlag, mit dem das Leck geschlossen werden könnte: An
der undichten Steigleitung soll ein neues Ventil angebracht. Dieses aber kann den Ölaustritt im
besten Fall nur vermindern, abgesehen davon dass beim kleinsten Fehler mehr Öl austreten könnte
als bisher.
4. Juni 2010: Offenbar erzielt BP einen erster Erfolg: Es ist gelungen einen Trichter (LMRP-Cap) über
dem Bohrloch zu platzieren, welcher einen Teil des ausströmenden Öls auffängt. Ziel sei es,
mindestens 90% des Öls aufzufangen, dennoch bittet BP um „Geduld“, da sich dies erst in den
nächsten 48 Stunden zeigen wird.
Mittlerweile reist Präsident Obama bereits das dritte Mal ins Krisengebiet, um sich einen Überblick
über die Gesamtsituation zu verschaffen.
Abbildung 4: LMRP-Cap
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S. Quelle 6
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11. Juni 2010: Die Zahlen über die austretende Ölmenge werden von Tag zu Tag apokalyptischer: So
schätzt ein Team des staatlichen geologischen Aufsichtsamtes nach einer Computer-Auswertung
aktueller Video- und Schallaufnahmen, dass mehr als doppelt so viel Öl austritt als bisher von der
Regierung angegeben.
15. Juni 2010: BP wird bei einer Anhörung des US-Kongresses von den demokratischen
Abgeordneten schonungslos kritisiert. Der Vorsitzende Ed Markey zählt die Fehleinschätzungen von
BP auf:
“BP hat gesagt, die Ölplattform würde nicht sinken. Aber sie ist gesunken. Sie haben gesagt, sie
könnten mit einer Ölkatastrophe vom Ausmaß der Exxon Valdez täglich umgehen. Aber sie konnten es
nicht. BP hat gesagt, es treten täglich 160.000 Liter Öl aus. Das stimmt nicht – und sie haben es
gewusst!“ 8
Doch das schlimme an der Sache ist, dass die Notfallpläne der anderen Ölkonzerne nicht besser sind
und diese deshalb, zusammen mit den Republikanern, BP nur verhalten kritisieren.
Unterdessen reist der Präsident zum vierten Mal in das Krisengebiet und äußert optimistisch, dass
diese Katastrophe bewältigt wird.
16. Juni 2010: Nach einem Treffen von US-Präsident Obama und der BP-Führung steht nun eine erste
Summe fest: Vorerst legt der Ölkonzern 20 Milliarden Dollar zur Seite, mit dem Geschädigte der
Ölkatastrophe im Golf von Mexiko entschädigt werden.
22. Juni 2010: Die Fauna an der US-Golfküste leidet besonders stark unter den Folgen der
Ölkatastrophe: Der Ölteppich unter und auf der Wasseroberfläche verschmutzt sowohl
Meeresbewohner als auch Seevögel.
28. Juni 2010: Technisch gelingt es nicht, das Leck zu schließen. Politisch geben die Amerikaner
inzwischen der Regierung von Präsident Obama die Schuld an der Katastrophe. Dabei waren es die
Republikaner, welche mit dem Spruch „Bohren, Baby, Bohren“ den Ölkonzernen jegliche Hindernisse
aus dem Weg geräumt haben.
1. Juli 2010: Im Krisengebiet um die Golfküste sorgt der Hurrikan „Alex“ für Behinderungen im Kampf
gegen die Ölpest.
5. Juli 2010: Nach zahlreichen Fehlversuchen und Rückschlägen im Kampf gegen das Öl soll nun der
Supertanker „A Whale“, welcher täglich bis zu 80 Millionen Liter verunreinigtes Meerwasser reinigen
können soll, die Wende bringen. Die taiwanische Gesellschaft TMT rüstete den Öltanker eigens für
diesen Einsatz um, jedoch ist der Ausgang dieses Versuches ungewiss.
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S. Quelle 3
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10. Juli 2010: Der britische Konzern BP nimmt einen erneuten Anlauf zur Eindämmung der
Umweltkatastrophe. Es ist eine neue Absaugvorrichtung über dem Leck geplant, welche künftig das
gesamte austretende Öl auffangen soll. Der US-Krisenkoordinator Thad Allen gibt grünes Licht für
dieses Vorhaben. Zudem kommt ein weiteres Pumpschiff, welches das Meerwasser reinigen soll, zum
Einsatz.
Unterdessen werden die Not und das Leid in der Küstenregion immer größer.
14. Juli 2010: Seit 80 Tagen fließen unaufhaltsam Millionen Liter Öl in den Golf von Mexiko. Jetzt hat
BP mit Hilfe von ferngesteuerten Robotern in Millimeterarbeit einen neuen, 68 Tonnen schweren,
Zylinder (Sealing Cap) über dem Bohrloch platziert. Das neue Gerät soll dichter über der Quelle sitzen
als seine Vorgänger (LMRP-Cap). Nun folgt die kritische Phase: Nach und nach sollen die Ventile der
Absaugglocke geschlossen werden, um den Ölfluss, wie ein Kronkorken, endlich zu stoppen. Der
Versuch wird jedoch auf Grund zusätzlich geforderter Analysen der Küstenwache noch einmal
verschoben.
Abbildung 5: Sealing Cap
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17. Juli 2010: Der neue Auffangzylinder hat den Ölfluss gestoppt. Dennoch wagt es bisher niemand
an den vermeintlichen Erfolg zu glauben – weder bei BP, noch bei der US-Regierung und schon gar
nicht in der Bevölkerung. Der Test läuft noch.
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S. Quelle 6
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27. Juli 2010: BP-Chef Tony Hayward gibt bekannt, dass er mit Anfang Oktober zurücktreten wird.
Nachfolger wird erstmals ein Amerikaner – Bob Dudley. Dieser soll die Wogen glätten und das
Negativ-Image des Konzerns bereinigen.
4. August 2010: Nach Monaten und zahlreichen Versuchen ist es endlich gelungen, das Bohrloch
endgültig zu verschließen. Die Entlastungsbohrungen stehen aber noch aus.
19. September 2010: Nach den Entlastungsbohrungen wird die defekte Ölquelle im Zuge der
Operation „Bottom Kill“ endgültig für „tot“ erklärt. Laut des Sonderbeauftragten der US-Regierung,
Thad Allen, sei nun definitiv keine Gefahr mehr für den Golf von Mexiko vorhanden.
10. Oktober 2010: Nach der Verschärfung des Sicherheitsstandards hebt die US-Regierung das
Moratorium für Tiefseebohrungen im Golf von Mexiko wieder auf.
1. Februar 2010: Die Ölkatastrophe kostet den Konzern nach eigenen Angaben 40,9 Milliarden Dollar.
Insgesamt fährt der Konzern 2010 einen Verlust von 4,9 Milliarden Dollar ein. Dennoch blickt das
Unternehmen optimistisch in die Zukunft.
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Quellen
Quelle 1: http://www.biosphaere.info/biosphaere/index.php?artnr=000435#ank1122
Quelle 2: http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-70701750.html
Quelle 3: http://www.tagesschau.de/oelkatastrophe130.html
Quelle 4: http://de.wikipedia.org/wiki/%C3%96lpest_im_Golf_von_Mexiko_2010
Quelle 5: http://www.spiegel.de/spiegel/bild-697996-94120.html
Quelle 6: http://blog.schlimmchen.de/?p=279
Quelle 7: http://www.news.de/fotostrecke/850692250/golf-von-mexiko-verschlucktbohrinsel/1/
Bilder im Deckblatt
Quelle 8: http://gulfofmexicooilspillblog.com/2010/11/29/gulf-of-mexico-oil-spill-blog-bpoil-spill-film/
Quelle 9: http://www.zeit.de/wissen/umwelt/2011-04/oelpest-usa-forschung
Quelle 10: http://www.handelsblatt.com/technologie/energie-umwelt/umwelt-news/deepwaterhorizon-wo-ist-das-gift-geblieben/4081122.html
Quelle 11: http://www.taz.de/!91875/
Quelle 12: http://www.krony.de/bps-deepwater-horizon-und-die-folgen.html
Quelle 13: http://theliberalartist.org/2012/02/12/the-abomination-that-is-bp/
Quelle 14: http://blog.weltum.de/2010/05/20/deepwater-horizon-2010/
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Vgl. Quelle 3
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