Faseroptik für den Garten, DEGA 1/2002
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Faseroptik für den Garten, DEGA 1/2002
GESTALTEN MIT KÜNSTLICHEM LICHT Technik E in Gärtner muss alles können. Schließlich besteht der Außenraum nicht nur aus Pflanzen. Mit jeder neuen Technik erweitert sich das Gebiet, auf dem vom Landschaftsgärtner Kompetenz erwartet wird. Das ist Belastung und Chance zugleich: Je größer das Erfahrungsspektrum eines Betriebs ist, desto größer ist auch dessen Flexibilität. Zum Beispiel Licht: Weshalb warten, bis der Elektriker einen Vorschlag macht, wenn man doch eigene Ideen zur Beleuchtung im Kopf hat? Die Faseroptik bietet eine gute Möglichkeit, Licht einfach in die Gestaltung zu integrieren. LEDs oder Faseroptik? Bernd Joisten, Landschaftsgärtner aus Stuttgart, hat die Zeichen der Zeit erkannt und sich für seine Kunden mit der Faseroptik auseinander gesetzt. Ihn fasziniert besonders die Flexibilität des Systems. Die isolierten Kabelstränge lassen sich leicht verstecken. Das ermöglicht auch die Umrüstung bestehender Anlagen, die nachträglich mit Licht versorgt werden sollen. Faseroptik erzeugt eine warme Atmosphäre, die sich deutlich von den eher kühl wirkenden LED-Leuchten abhebt. Rechnet man den Verbrauch des Projektors auf die einzelnen Austrittspunkte um, ist der Energieverbrauch auch im Vergleich mit den extrem sparsamen LEDs noch günstig. Für Joisten ist die Entscheidung klar: Er bevorzugt Faseroptik. Gartenbeleuchtung begeistert Als Joisten im vergangenen März auf der Ausstellung Garten 2001 in Stuttgart Lichtfaserelemente und LEDBeleuchtungen vorstellte, war die Resonanz phänomenal. „Die Menschen sind von den Lichteffekten einfach begeistert.“ 1/ 2002 Faseroptik für die Gartenbeleuchtung Faseroptik bietet Möglichkeiten, mit Licht im Garten zu spielen. DEGA hat einen Garten- und Landschaftsbaubetrieb besucht und nach den Erfahrungen mit der neuen Technik gefragt. Das will er in Zukunft nutzen und auch mit Licht im Garten werben. Schließlich ist es denkbar, dass Kunden für das effektvolle Gartenlicht eher Geld auszugeben bereit sind. Das könnte so weit führen, dass über den Auftrag zur Gartenbeleuchtung die komplette Neu- oder Umgestaltung in Joistens Aufgabenbereich fällt. In jedem Fall traut er dem Thema Beleuchtung im Außenraum und damit der Faseroptik noch eine Menge Potenzial zu. Licht kostet Geld Im Preisvergleich mit herkömmlichen Beleuchtungssystemen ist die Faseroptik noch relativ kostspielig. 1500 bis 2000 e müssen für die Beleuchtung eines Hausgartens in jedem Fall angesetzt werden. Teuer sind besonders Projektoren und Verkabelung. Je mehr Kabel aber von einem Projektor wegführen, desto günstiger werden die Kosten für jede Lichtquelle. Der Einbau des Projektors bereitet wenig Probleme. Besteht die Möglichkeit, den Lichtgeber in einer Garage oder unter einer Treppe zu montieren, entfällt der Bau ei- Das Herz der Faseroptikbeleuchtung ist der Projektor. In diesem Fall sind sieben Leuchten angeschlossen nes wetterfesten Erdschachts, was die Kosten verringert. Kosten sind ohnehin bei jedem Auftrag Gesprächsthema Nummer eins. Joisten bemüht sich im ersten Gespräch, Stimmung zu erzeugen. Er weiß, dass Geld erst ausgegeben wird, wenn Wünsche erzeugt worden sind. Deshalb erkundet er zunächst die finanziellen Möglichkeiten. Sonderausstattungen wie Teiche, Bewässerung und eben Beleuchtung lässt Joisten oft erst in späteren Phasen der Planung einfließen, wenn die Kunden sich bereits Vorstellungen von den Kosten und der Gestaltung gemacht haben. Spiele mit der Faseroptik Entscheidet sich der Kunde für die Fasertechnik, greift Joisten meist auf die Systeme der hes- sischen Firma Berkenhoff & Drebes GmbH, Aßlach, (zum Beispiel Produktlinie Bedea Akzent) zurück, die ihre Produkte auch in Verbindung mit Betonwerksteinelementen über die Firmen Birkenmeier, Breisach, und Schwenk, Ulm, vertreibt. Der Hersteller bietet Projektoren mit unterschiedlicher Leistungsstärke und Lichtauskopplungselemente mit vielfälltig gestalteten Abstrahlcharakteristiken an. Durch Spiegel, Linsen oder Prismen kann das Licht gebrochen, gebündelt oder umgeleitet werden – je nachdem, welcher Effekt erzielt werden soll. Farbfilter vor dem Projektor ermöglichen freie Farbwahl ohne farbige Glühbirnen oder Leuchtenkörper. Der Gestaltung sind praktisch keine Grenzen gesetzt. Text und Bilder: Tjards Wendebourg 15