Drehbare Innenbearbeitungsoptik macht müde Motoren munter
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Drehbare Innenbearbeitungsoptik macht müde Motoren munter
Drehbare Innenbearbeitungsoptik macht müde Motoren munter Effiziente Reparatur verschlissener Zylinderbohrungen durch Laserauftragschweißen Ob zur Reparatur beschädigter Bauteile oder gezielten Optimierung von Materialeigenschaften – dank hoch präzisem Materialauftrag, sicherer Reproduzierbarkeit, marginaler thermischer Belastung der Bauteile und geringem Aufwand für die mechanische Nachbearbeitung auf Fertigmaß ist Laserauftragsschweißen heute unverzichtbar. Für schwer zugängliche Innenkonturen oder Sackbohrungen, die Standardoptiken nicht erreichen, steht iClad®, eine Innenbearbeitungsoptik für Durchmesser ab 26 Millimetern und eine Tiefe bis zu 500 Millimetern, zur Verfügung. Erstmals wurde diese Spezialoptik der Pallas GmbH & Co. KG jetzt mit einem drehbaren Beschichtungskopf zur Reparatur verschlissener Zylinderbohrungen eines Diesellokomotivmotors erfolgreich eingesetzt. Das eröffnet bislang ungekannte Möglichkeiten zur Innenkonturbearbeitung von Bauteilen mit exzentrischen Bohrungen oder nicht rotationssymmetrischen Öffnungen ab 50 Millimetern Durchmesser und einer Tiefe von 500 Millimetern. Reparatur von Großmotoren für Diesellokomotiven Kernkompetenz des belgischen Unternehmens Laser Coating Diamond Technology (LaserCo DT) mit Sitz in Strépy-Bracquegnies, rund 60 Kilometer südwestlich von Brüssel, Laserauftragschweißen und sind Verschleißschutz für Metalle Diamantbeschichtungen. Die durch belgische Eisenbahngesellschaft beauftragte die LaserCo DT mit der Instandsetzung von am oberen und unteren Kolbenumkehrpunkt verschlissenen, gusseisernen Zylinderbohrungen von Diesellokomotivmotoren per Laserauftragschweißen. Ir Hugues Desmecht, Geschäftsführer von LaserCo DT, renommierte Fraunhofer Institut für Lasertechnik (ILT) in betraute das Aachen mit einer technischen Machbarkeitsstudie. Umgesetzt wurde diese im Schulterschluss 1 mit der Pallas GmbH & Co KG, die gemeinsam mit dem ILT die iClad®-Optiken entwickelt hat und vertreibt. Zwei von sechs beschädigten Zylinderbohrungen sollten für die Machbarkeitsstudie per Laserauftragschweißen beschichtet werden. Laserauftragschweißen ersetzt Neukauf Der Neukauf eines Motors dieser Größe schlägt mit 14.000 Euro zu Buche. Angesichts des enormen Kosten- und Termindrucks sind Reparaturen per Laserauftragschweißen eine etablierte Alternative zur kosten- und zeitintensiven Neuanfertigung. Zur Behandlung von Außenflächen stark beanspruchter Bauteile stehen am Markt zahlreiche Standardoptiken zur Verfügung. Bei ausreichend großen Zugängen – 100 Millimeter und mehr – werden diese auch für Innenkonturarbeiten verwendet. Für defekte Zylinderbohrungen versprechen schnelle, prozesssichere und obendrein kostengünstige Reparaturverfahren durch Laserauftragschweißen mit drehbaren miniaturisierten iClad®–Innenkonturbearbeitungsoptiken weiteres enormes Einsatzpotenzial. Entsprechend hochgesteckt waren die Erwartungen von Ir Hugues Desmecht und seinen Kunden aus der Eisenbahnunternehmensbranche an die Machbarkeitsstudie am ILT zur Instandsetzung der beschädigten Zylinderlaufflächen des Diesellokomotivmotors. Kleine Optik leistet Großes Jede iClad®–Optik besteht aus den drei Modulen Düse, Hauptkörper und Faseraufnahme. Anders als bei herkömmlichen Optiken beträgt der Arbeitsabstand zwischen Kopf und Bauteil nur wenige Millimeter. Bei bisher bekannten Optiken sind Arbeitsabstände von bis zu 20 Millimetern durchaus gängige Praxis. Sackbohrungen werden problemlos mit einer 30°-Optik beschichtet, da der Arbeitspunkt des Lasers hier vor der Optik liegt. Bei durchgängigen Bohrungen kommt in der Regel ein Laserstrahl im 90°-Winkel zum Einsatz. Zusätzliche Einsatzflexibilität bietet die schlanke Innenbearbeitungsoptik durch die Möglichkeit, sie sowohl seitlich als auch von oben in die zu beschichtende Bohrung einzuführen. Wesentliches Kriterium für 2 die industrielle Anwendung ist die dauerhafte thermische Belastbarkeit der Optik. Aktive Wasserkühlung verhindert die Überhitzung der filigranen Komponenten, ein interner Optikschutz beugt der Verschmutzung oder Beschädigung der Optik durch Partikelablagerung vor. Zusätzlich wird der Strahlengang permanent mit Schutzgas gespült. In der Bohrung geht es rund Zur Instandsetzung der Zylinderbohrungen des Diesellokomotivmotors der LaserCo DT wurde erstmals eine iClad®-Optik mit rotierendem Bearbeitungskopf genutzt. Der in dem Kopf integrierte Rotationsantrieb ermöglicht die Behandlung exzentrisch angeordneter Bohrungen statisch gelagerter Bauteile. Auch bei horizontalem Einsatz der Optik gewährleistet sie einen vom Rotationswinkel unabhängigen, gleichmäßigen Pulverauftrag. Im konkreten Anwendungsfall wurde die Drehoptik jedoch senkrecht mit einer fünfachsigen Anlage in die Zylinderbohrungen eingeführt. Für den Einsatz der drehbaren iClad®–Optik sprach das enorme Gewicht des Motorblocks aus Gusseisen. Rund 700 Kilogramm bringt das Kraftpaket auf die Waage, was seine Rotation um den Bearbeitungskopf ausschließt. Die exzentrischen Bohrungen würden zudem massive Unwuchten erzeugen – mit höchst problematischen Auswirkungen auf die erforderliche Präzision der Bearbeitung. Eine Einzelzentrierung jedes Zylinders ist mit vertretbarem Aufwand nicht zu realisieren. Der Öffnungsdurchmesser der Zylinderbohrungen beträgt 178 Millimeter, der untere zu beschichtende Bereich liegt in ca. 340 Millimetern Tiefe und besteht aus einem ca. 60 Millimeter hohen Ringsegment. Standardoptiken können in den Bohrungen nur schräg gestellt arbeiten, da die Düsen an der Spitze des Bearbeitungskopfes angebracht sind. Hierdurch ist ihr Einsatz trotz des Öffnungsdurchmessers von fast 180 Millimetern auf eine Tiefe von etwa 40 Millimeter beschränkt. Die drehbare iClad®–Optik wird senkrecht in die Zylinderbohrung eingeführt und kann die Innenflächen im 90°Winkel auf ganzer Fläche bearbeiten. Entscheidendes Argument für den Einsatz der Drehoptik zum Auftragschweißen der Zylinderlaufflächen war folglich neben der Rotationsfähigkeit und der schlanken Linie der Optik auch die mögliche Bearbeitungstiefe von 500 Millimetern. 3 In 5 Achsen zur perfekten Schicht Der Aufbau der verschlissenen Zylinderauskleidung sollte auftragsgemäß am oberen und unteren Totpunkt in einer Schichtdicke von > 1 Millimeter erfolgen. Gefordert war das Auftragsschweißen einer Edelstahllegierung, die nicht nur die notwendige Verschleißfestigkeit, Korrosionsbeständigkeit gegenüber sondern saurer und auch basischer eine gute Umgebung gewährleistet. Die Zähigkeit des Werkstoffs, die Rissbildung beim Auftrag verhindert, sowie die gute spanende Bearbeitungsmöglichkeit und minimale Oberflächenporosität der Beschichtung sprachen überdies für die gewählte Legierung. Die verschlissenen Bohrungen wurden zunächst beim Kunden von LaserCo DT auf ein definiertes Maß abgedreht, um alle Verschleißspuren zu beseitigen und eine ebene Oberfläche für das Laserauftragschweißen zu schaffen. Im ILT wurde der Motorblock zunächst auf eine Stützkonstruktion aus Stahl gestellt, exakt senkrecht ausgerichtet und positioniert. Im nächsten Schritt bauten das Team um Dr. Andreas Weisheit vom ILT und Stephan Kalawrytinos von Pallas die drehbare Innenbearbeitungsoptik auf. Bearbeitet wurden die beiden äußeren Zylinderbohrungen jeweils in den unteren beschädigten Ringsegmenten. Die geforderte Schichtdicke wurde durch eine zweilagige Beschichtung erreicht. Anhand eines eigens geschriebenen CNC-Programms erfolgte in zwei sich überlagernden Drehbewegungen der fünfachsigen Anlage der Schichtauftrag durch den Bearbeitungskopf. Beginnend am unteren Rand in ca. 300 Millimetern Tiefe wurde die Fläche spiralförmig beschichtet. Als Laserquelle wurde ein 3 Kilowatt-Nd:YAG-Laser verwendet. Zufriedenstellendes Fazit eines zukunftsweisenden Versuchs Dr. Andreas Weisheit zeigt sich sehr zufrieden mit dem Versuchsergebnis: „Die technische Machbarkeit von Laserauftragschweißen in Zylinderbohrungen – und das zu vernünftigen Kosten im Vergleich zu einer Neubeschaffung – wurde eindeutig nachgewiesen!“ Die mit der drehbaren Innenkonturbearbeitungsoptik iClad® aufgetragene Schicht weist eine sehr gute Oberflächenqualität auf. Gut 4 bewährt hat sich nach seiner Einschätzung der Drehmotor für industrielle Anwendungen. Auch nach mehreren Stunden Dauereinsatz habe er absolut zuverlässig gearbeitet. Ein Erfolg, der für eine Vielzahl bislang unlösbarer Reparaturen an teuren Hochleistungsmotoren und Antrieben wegweisend sein dürfte. Stephan Kalawrytinos von Pallas sieht für die am Markt einzigartige Innenkonturbearbeitungsoptik mit drehbarem Beschichtungskopf großes ® Potenzial. „iClad ermöglicht durch die fünfachsige Bearbeitung verschlissener Bohrungen deren präzise Instandsetzung zu vertretbaren Kosten und in bisher unerreicht kurzen Zeitspannen.“ 8.729 Zeichen inkl. Leerzeichen Nähere Informationen: Pallas GmbH & Co. KG Adenauerstraße 17 D-52146 Würselen Tel: +49 (0) 2405/4625-0 Fax: +49 (0) 2405/4625-111 E-Mail: [email protected] www.pallaskg.de Abdruck frei, Beleg bitte an: impetus.PR Ursula Herrling-Tusch Charlottenburger Allee 27-29 D-52068 Aachen Tel: +49 (0) 241/189 25-10 Fax: +49 (0) 241/189 25-29 E-Mail: [email protected] 5