Deutsch-deutsche Grenzgeschichten rund um
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Deutsch-deutsche Grenzgeschichten rund um
Raphael Wirth Deutsch-deutsche Grenzgeschichten rund um Nordhalben Abbildung 1, Am Grenzübergang Nordhalben – Bad Lobenstein 1990 Würzburg/Nordhalben 2013 Diese Publikation entstand im Rahmen einer Seminararbeit am Riemenschneider-Gymnasium Würzburg im W-Seminar Geschichte mit dem Thema „Die DDR – ein untergegangener Staat“. - Zur Veröffentlichung umgearbeitete Version - Inhaltsverzeichnis 1. Einleitung ................................................................................... 3 1.1 Motivation zu dieser Arbeit ...................................................... 3 1.2 Nordhalben als Ortschaft an der Grenze................................... 6 2. Beleuchtung verschiedener Aspekte der deutsch-deutschen Grenze ............................................................................................ 8 2.1 Der Weg zum Eisernen Vorhang ............................................... 8 2.2 Verbotener Flug entlang der Grenze ....................................... 12 2.3 Fluchtgeschichten ................................................................... 13 2.4 Die Grenze aus Sicht der Bewohner im Zonenrandgebiet ....... 15 2.5 Wissen und Unwissen über geheimdienstliche Operationen .. 17 2.6 Horst Ellinger im Visier der Stasi ............................................. 19 2.7 Grenzbewachung West – aus Sicht der Bayer. Grenzpolizei ... 23 2.8 Die wirtschaftlichen Auswirkungen des Eisernen Vorhangs .... 27 2.9 Barrieren gegen die Sowjetarmee – die Arbeit der Wallmeister................................................................................................. 28 2.10 Die Grenzöffnung.................................................................. 30 3. Fazit .......................................................................................... 32 4. Quellenverzeichnis ................................................................... 35 -2- 1. Einleitung 1.1 Motivation zu dieser Arbeit In dieser Arbeit möchte ich anhand von Zeitzeugenbefragungen einige Aspekte der deutsch-deutschen Grenze rund um Nordhalben aufgreifen und beleuchten. Der Ursprung für die Wahl dieses Themas sind verwandtschaftliche Beziehungen. So stammt mein Vater aus diesem Ort, des Weiteren wohnt meine Oma noch heute dort. Auch ein Großteil der weiteren Verwandten ist, selbst wenn sie nicht mehr dort wohnen, dort geboren. Was mich außerdem dazu bewegte, mich mit diesem Thema zu befassen, ist die direkte Anwesenheit und Nähe der deutschen Geschichte im ehemaligen Grenzgebiet. Es gibt wohl keine andere Gegend in der Bundesrepublik, in der die Geschichte einem so nahe ist. Für viele ist es heute fast unbegreiflich, dass dort, wo heute ein friedlicher Grünstreifen ist, bis vor nicht allzu langer Zeit noch eine tödliche Grenze mitten durch Deutschland und die Schönheit des Frankenwaldes verlief und die Menschen trennte. Für diese Arbeit konnte ich mehrere kompetente Personen als Interviewpartner gewinnen, die alle eine sehr spezielle Beziehung zur Grenze hatten. Zum einen Herrn Otmar Adler, der als Unternehmer die wirtschaftlichen Folgen des Eisernen Vorhangs vor Ort zu spüren bekam und auch mit den weiteren Geschehnissen am Todesstreifen bestens vertraut ist, da -3- Abbildung 2, Otmar Adler 2013 er sich intensiv mit der Ortsgeschichte beschäftigt und auch maßgeblich am Aufbau des Grenz- und Heimatmuseums Nordhalben beteiligt war. Zum zweiten Herrn Gerhard Hagen, der bis zur Auflösung nach der Wende die Station Nordhalben der Bayerischen Grenzpolizei leitete und so die Abbildung 3, Gerhard Hagen 2013 Aspekte des Grenzschutzes auf westlicher Seite sehr gut kennt. Als dritten Gesprächspartner konnte ich Herrn Horst Ellinger gewinnen, der mit seiner Familie in einem einsamen Mühlengehöft in einem Tal abseits der Ortschaft wohnt. Dieses Anwesen befand sich zu DDRZeiten nur wenige Meter vom Grenzverlauf entfernt, wodurch er täglich mit der Grenze leben musste. Durch die Grenznähe und die einsame Umgebung war er aus Sicht der Stasi als potenzieller Informant im Westen geeignet. Natürlich gab es auch Versuche, ihn für eine Mitarbeit zu gewinnen. Hierbei konnte ich im Rahmen meiner Recherche auch Einblick in seine umfangreiche Stasi-Akte erlangen. Abbildung 4, Horst Ellinger (l.), Verfasser (r.) 2013 Als vierten Berichterstatter konnte ich Herrn Manfred Köstner gewinnen, der wie alle Vorgenannten in Nordhalben wohnt. Er war zu Zeiten des Kalten Kriegs im Wallmeistertrupp der Bundeswehr tätig. Seine Aufgabe war es, Sprengfallen und andere Hindernisse im Zonenrandgebiet zu errichten und zu unterhalten, um im Kriegsfall ein mögliches Vorrücken der Roten Armee zu verlangsamen. Natürlich können in dieser Arbeit nur einige Aspekte dargestellt werden; nach Möglichkeit habe ich versucht, Dinge aufzugreifen, die noch nicht in -4- der einschlägigen Literatur zu finden sind. Da die Ortschaft ja in Bayern liegt, habe ich vor allem Augenmerk auf die bayerischen Aspekte der Staatsgrenze genommen. Abbildung 5, Lage der Ortschaft in Oberfranken Schwarze Linie=Landesgrenze Tschirn Abbildung 6, Umgebung von Nordhalben -5- 1.2 Nordhalben als Ortschaft an der Grenze Zunächst zur Orientierung: „Der Markt Nordhalben nordwestlichen Frankenwaldes, nordöstlich Kronach, Teil 25 der auf liegt im des Kilometer Kreisstadt einem lang gezogenen Höhenrücken“1. Die Abbildung 7, Markt Nordhalben 2013 Marktgemeinde im Mittelgebirge liegt auf einer Höhe von 586m 2 über dem Meer. Prägend für die relativ einsame Region sind das raue Klima mit den langen und schneereichen Wintern sowie die dunklen Fichtenwälder auf den Höhen und an den Hängen der tiefen Täler. Wichtig zu wissen ist ebenfalls, dass die Gegend nicht erst mit der Ziehung der Demarkationslinie zur Grenzgegend wurde. Die Verfasser der bezeichnenderweise „Grenzerfahrungen Nordhalben 1154-2004“ genannten Chronik schreiben in ihrem Vorwort: „Bei der Beschäftigung mit der Geschichte von Nordhalben wird alsbald deutlich, dass das Schicksal des Ortes und seiner Bewohner seit seinen Anfängen sehr wesentlich durch die Lage an der Grenze bestimmt worden ist.“3 1 Wunder, Horst, S. 21 Ebd. 3 Wunder, Horst, S.5 2 -6- An einem markanten Grenzpunkt, dem „Dreiherrenstein“, stießen die Territorien des Fürstentums Reuß, der Markgrafen von BrandenburgBayreuth und des Fürstbistums Bamberg aufeinander. Im Jahre 1802 wurde der zuvor meist bambergische Ort bayerisch. An der nahe des Ortes verlaufenden Grenze, die heute die Landesgrenze zwischen Bayern und Thüringen bildet, entstand nach der Reformation auch die Grenze zwischen der katholischen Liga und der protestantischen Abbildung 8, Hinweisschild am Dreiherrenstein 2013 Union. Sogar Napoleons Truppen wurden wegen der Grenzlage in der Ortschaft aufgestellt.4 Auch Otmar Adler weiß, dass die Grenze schon immer Einfluss auf die Gegend hatte: „Wenn ich zurückblicke bis zur Kriegszeit, dann muss ich feststellen, dass immer eine Grenze da war. Sowohl eine Geschichtsgrenze als auch eine Religions- und Sprachgrenze.“5 Ein weiteres Indiz dafür, dass die Grenze hier immer im Bewusstsein war, ist die Druckschrift „Der Grenzbote“, die im Ort lokale Mitteilungen bekannt machte und in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts erschien.6 Wichtig zu wissen ist auch, dass die Grenzen die Menschen früher nicht davon abhielten, miteinander zu leben. Ein Grund für die Verbindungen nach Thüringen ist neben dem Handel, dass z. B. die evangelischen Nordhalbener ins heute thüringische Titschendorf auswanderten.7 4 Wunder, Harald und Horst, S. 5 f. Adler am 29.07.2013 6 Fernmündl. Auskunft Katharina Wirth v. 01.11.2013 7 Wunder, Horst, S. 131-133 5 -7- Otmar Adler hat schon frühe Erinnerungen an die Grenze, „weil wir hier oben verwandtschaftlich eng verknüpft sind.“8 2 Beleuchtung verschiedener Aspekte der deutschdeutschen Grenze 2.1 Der Weg zum Eisernen Vorhang Nachdem die Sowjetarmee 1945 Thüringen besetzt hatte, „wollten die Russen gleich alle Wege abschotten und haben an der Straße nach Lobenstein Schlagbaum, Wall und Palisaden errichtet.“9 Ein Problem war, dass die Russen erst eine falsche Grenzziehung vornahmen und die Nordhalbener so teilweise von ihren Feldern und Abbildung 9, Die Straße nach Lobenstein nach der Abriegelung durch die Russen Forsten abgeschnitten waren. Zum Glück konnten sich Amerikaner und Russen diesbezüglich jedoch einigen und die Demarkationslinie korrigieren (Verlegung der Grenze vom Ziegengrund in den Titschengrund). Damals hörte man in den Wäldern oft Schüsse knallen.10 8 Adler am 29.07.2013 Ebd. 10 Adler am 29.07.2013 9 -8- Ortskundige hielt die Grenze der Besatzungszone trotz Lebensgefahr jedoch nicht vom Grenzübertritt ab, es entwickelte sich sogar ein reger Schmuggel,11 was angesichts der unübersichtlichen Geländeverhältnisse auch nicht schwer gewesen sein dürfte. „Aus Nordhalben sind Leute noch lange Zeit über ihre Pfade rüber.“12 Sogar ganze Fußballmannschaften wechselten 1949 noch schwarz über die Grenze, um Freundschaftsspiele auszutragen.13 Otmar Adler weiß: „Man ist schon noch rüber gekommen.“14, z. B. bei einem schwarzen Grenzübertritt, bei dem sie Verwandte in Lobenstein besuchen wollten. Bei Titschendorf wurden sie jedoch erwischt, verhaftet und bis 24 Uhr auf der Vopo-Wache [Volkspolizei der DDR] befragt, bis man zu dem Ergebnis kam, dass es sich bei ihnen „um eine harmlose Familie“ handelt.15 Aufgrund des anhaltenden Flüchtlingsstroms wurde dann 1952 ein erster Stacheldrahtzaun gebaut und ein 10m breiter Rodungsstreifen angelegt, der bald Todesstreifen zum wurde.16 „Die Grenze wurde somit Abbildung 10, Die abgeriegelte Straße nach Lobenstein vor der Wende immer schärfer und immer gefährlicher“.17 Als ab den 1960er Jahren die Grenze dann immer weiter ausgebaut wurde, errichtete das DDR-Regime neue, höhere Zäune, Minenfelder, Beobachtungsbunker, Wachtürme etc. und einen jetzt 30-50m breiten 11 Pöhnlein, S. 105 f. Hagen am 03.09.2013 13 Pöhnlein, S. 107-112 14 Adler am 29.07.2013 15 Ebd. 16 Grenz- und Heimatmuseum Markt Nordhalben 17 Adler am 29.07.2013 12 -9- Sichtstreifen.18 19 Während dieser pioniertechnischen Baumaßnahmen kam der Sohn von Adler in eine gefährliche Situation: In einem Alter, wo man beispielsweise Cowboy spielt, errichtet er mit Kumpanen einen Beobachtungsstand an der Grenze. Allerdings bemerkten sie nicht, dass sie sich bereits auf dem vorgelagerten Hoheitsgebiet befanden. der Die DDR Vopos Abbildung 11, Grenzverlauf nahe Nordhalben bemerkten die Jungs und sie wurden umkreist. Danach wurden sie ins Objekt Grumbach gebracht und dort verhört, aber nach zwei Stunden wieder zurückgebracht. Für die Vopos sei das eine „spaßige Abwechslung, für die Buben eine Heldentat gewesen.“20 Abbildung 12, Die Grenze im Februar 1990 18 Grenz- und Heimatmuseum Markt Nordhalben Die folgenden Ausführungen richten sich im Wesentlichen nach Adler am 29.07.2013 20 Ebd. 19 -10- Abbildung 13, Unterrichtsmaterial der Bayerischen Grenzpolizei, die DDRGrenzsperranlagen im maximalen Ausbauzustand 1) 2) 3) 4) 5) Grenzverlauf/Grenzstein Warnschild am Grenzverlauf/Bayerischer Grenzpfahl DDR-Grenzsäule (1,8m hoch, schwarz-rot-gold, mit DDR-Emblem) Abgeholztes vorgelagertes Hoheitsgebiet der DDR Zweireihiger Metallgitterzaun (2,4m hoch, dazwischen teilweise vermint/Selbstschussanlagen) 6) /6a) Metallgitterzaun/Durchlass im Zaun 7) Einreihiger Metallgitterzaun (3,2m hoch, noch 1m ins Erdreich) 8) Kfz-Sperrgraben (teilw. mit Betonplatten) 9) Kontrollstreifen (6m breit) zur Abbildung 14, Beton-Beobachtungsbunker Spurensicherung 10) Kolonnenweg aus Betonteilen 11) Beobachtungsturm alt 12) Beobachtungsturm neu 13) Beobachtungsbunker 14) Lichtsperre 15) Grenzmeldenetz-Telefonanschluss 16) Hundelaufanlage 17) Kontrollpassierpunkt zum Sperrgebiet 18) Betonsperrmauer/Sichtblende 19) Signalzaun 19a) Tor 21 Abbildung 15, Hundelaufanlage 21 Ausstellung im Altvaterturm -11- 2.2 Verbotener Flug entlang der Grenze Aus Titschendorf, das in der Sperrzone lag und aus dem bei den Aktionen „Ungeziefer“ 1954 und „Festigung“ 1961 auch viele Einwohner zwangsumgesiedelt wurden,22 23 waren viele Bürger in den Westen geflohen und trafen sich einmal im Jahr zum Wiedersehen in Nordhalben. Vom Buckenberg aus konnte man lange Zeit ins zwischenzeitlich unerreichbar gewordene Titschendorf hinüberschauen. Allerdings war der Buckenberg mit den Jahren zu einer Waldhöhe geworden, wodurch die Sicht versperrt wurde. Natürlich hatten die ehemaligen Titschendorfer große Sehnsucht danach, auch weiterhin bei ihren jährlichen Treffen mal in ihr Heimatdorf blicken zu können. "Dann kam aufgrund ihrer Sehnsucht die Überlegung von mir und Ludwig Simon, ihnen das Dorf einmal von oben zu zeigen. Allerdings war in einer Fünf-Kilometer-Zone ab der Grenze absolutes Flugverbot.“24 Im Jahr 1972 fuhren sie dann zum Flugplatz Kulmbach und starteten dort ihre Tour mit einem Motorsegler. Bis Bad Steben flogen sie mit Motor und dann entlang der Grenze im Gleitflug, wobei sie dabei genaue Fotos von oben schossen. Es war viel Glück, dass sie nicht zu Boden gezwungen wurden. Vielleicht lag es daran, dass das Flugzeug nur aus Sperrholz und kaum Metall bestand und sie so von der Luftüberwachung nicht entdeckt wurden. Die emigrierten Titschendorfer waren jedenfalls über die Fotos, 22 Grenz- und Heimatmuseum Markt Nordhalben Die folgenden Ausführungen richten sich im Wesentlichen nach: Adler am 29.07.2013 24 Ebd. 23 -12- die ihnen bei ihrer nächsten Zusammenkunft präsentiert wurden, überglücklich. Abbildung 16, Titschendorf aus dem Flugzeug 2.3 Fluchtgeschichten Im Bereich der deutsch-deutschen Grenze im Bereich Nordhalben gab es viele erfolgreiche Grenzübertritte in den Westen. Nach dem Wissen Hagens „gab es in unserem Zuständigkeitsbereich zwischen Zweiwasser und Schlegel bis zur Grenzöffnung mindestens 170 erfolgreiche Fluchten.“25 In manchen Fällen trugen auch die westdeutschen Grenzschützer zur erfolgreichen Flucht bei. Ein Ingenieur ist im Bereich des Schwarzen Teichs geflohen. „Der ist bei der Flucht auf eine Mine getreten und es hat ihm den Unterschenkel weggerissen. An dieser Stelle war gerade der Zoll vor Ort, der hat dann einen Strick rübergeschmissen und ihn rüber gezogen. Sowas hatte man halt immer dabei.“26 27 Auch Otmar Adler kennt eine sehr interessante Fluchtgeschichte im Detail. Im Jahr 1968 floh Jürgen Lange, der damals gerade seine 25 Hagen am 03.09.2013 Ebd. 27 Die folgenden Ausführungen richten sich im Wesentlichen nach Adler am 29.07.2013 26 -13- Wehrpflicht an der Grenze ableistete. Laut Adler hatte er mit einem Vorgesetzten Dienst. Wegen des geltenden Schießbefehls hat er in der Nacht zuvor aus dessen Maschinenpistole den Schlagbolzen entfernt, um sie unbrauchbar zu machen. „Um 05.00 Uhr am 30.5.1969 meldeten sie sich letztmals über das GMN [Grenzmeldenetz].“28 Auf einer Wiese nahe der Krögelsmühle floh Lange dann vor den Augen seines Kollegen über die Grenze. Er soll dann ins nächstbeste Haus gegangen sein, wo er erstmal verköstigt wurde. Im Gegensatz zu Lange, der seine Flucht geplant hatte, war die nur wenige Minuten später folgende Flucht seines Vorgesetzten eine spontane Handlung. Der Auslöser dürfte wohl gewesen sein, dass er nicht auf Lange geschossen hatte. Der Vorgesetzte soll sich wohl gleich bei der Polizei gemeldet haben, die ihm aber erst nicht glaubte, dass vor ihm schon jemand geflohen ist. Als dieser dann verspätet, da er ja erst noch verköstigt worden war, auf der Wache aufgetaucht ist, gab es natürlich eine riesige Begrüßung. Allerdings fügt Adler hinzu, dass eine solche Flucht auch immer Probleme für die zurückgebliebene Familie aufwarf, da diese durch eine Fahnenflucht gebrandmarkt wurde. Natürlich ist es für Menschen in unserer Gesellschaft nur schwer vorstellbar, dass man, ohne irgendetwas mitzunehmen, einfach flieht. Allerdings darf man die heutige Situation in der Bundesrepublik nicht mit der damals in der DDR vergleichen. Adler bringt diesen Sachverhalt mit treffenden Worten auf den Punkt: „In der DDR hattest Du immer zwei Möglichkeiten: Entweder Du versumpfst in dem öden Land oder Du kannst etwas ganz anderes erreichen. Die DDR-Bürger hatten außer ihrer Familie ja schließlich nichts zu verlieren.“29 28 29 Stasi-Akte Lange, BStU-Regnr. 76 Adler am 29.07.2013 -14- Gute Ortskenntnis trug zu einer Flucht Ende der 1960er Jahre bei. Ein Forstingenieur wechselte mit seiner Frau und drei Kindern über die Grenze. „Der hat sich genau ausgekannt und ist einen Wildpfad gelaufen, denn wo das Wild lief, waren keine Minen.“30 31 Weitgehend unbekannt ist, dass die Fluchten auch vom Wetter abhingen. „Bei Gewitter hat das DDRWachpersonal die Selbstschussanlagen zum Eigenschutz abgeschaltet und zu dieser Zeit sind die Fliehenden dann immer rüber.“ 32 Im Betrieb von Otmar Abbildung 17, Schwarzer Teich 2013, hier spielten sich einige Fluchten ab Adler gab es mal einen Beschäftigten, der spurlos verschwunden war. Nach einem Jahr tauchte er wieder auf. Es stellte sich heraus, dass er in der DDR ein Jahr Zuchthaus abgesessen hatte, da er die Grenze unerlaubter Weise und im betrunkenen Zustand überschritten hatte. Der Grenzübertritt von West nach Ost war also auch gefährlich. 2.4 Die Grenze aus Sicht der Bewohner im Zonenrandgebiet Für viele Menschen ist es heute nicht mehr vorstellbar, dass ein eiserner Vorhang Deutschland teilt. Ebenso wird oft die Auffassung vertreten, dass das Leben im Zonenrandgebiet sehr bedrückend gewesen sein müsste, da es eben nicht möglich war, dorthin zu gehen, wohin man wollte, sondern an der Landesgrenze Schluss war. Von den Menschen, die dort lebten und leben, wurde das frühere „Begrenzt-Sein“ hingegen oft als ganz normal aufgefasst. Wie etwa Otmar Adler sagt, wurde die 30 Hagen am 03.09.2013 Die folgenden Ausführungen richten sich im Wesentlichen nach: Adler am 29.07.2013 32 Hagen am 03.09.2013 31 -15- Grenze „mit der Zeit etwas Automatisches wie die Gipfel oder das Meer und es war einfach selbstverständlich, dass es da nicht weitergeht.“33 Nach seinen Worten hat man auch während der deutschen Teilung in Nordhalben ein ganz gewöhnliches Landleben geführt, genauso wie an vielen weiteren Orten entlang der Grenze auch. Sogar der direkt an der Grenze lebende Horst Ellinger stellt im Vergleich zu heute lediglich fest: „Mehr Polizei war da und mehr Zoll, aber sonst war alles so wie jetzt. Es sind schon mal Flüchtlinge gekommen, aber sonst war alles so wie jetzt.“34 35 Vom Interesse der Stasi für ihn einmal abgesehen, kann er sich dann aber doch noch an etwas Abbildung 18, Krögelsmühle 2013 (r.), links des Weges die Landesgrenze Außergewöhnliches erinnern. Im Jahr 1981 plante er zwei Fischteiche und musste dafür die DDR um Erlaubnis bitten, weil das Wasser aus dem Grenzgewässer entnommen wurde. Dieses Gewässer war bis zur Grenzabmarkung in den 1970er Jahren eine variable Nassgrenze, d. h. sie lag immer in der Bachmitte und konnte sich somit verschieben. Die Genehmigung kam auch prompt aus der DDR und er durfte sogar für die Arbeiten ein Stück DDR-Territorium betreten. „Als ich dann mit Hacke und Schaufel hier unten geschuftet habe, waren 20 Mann von denen am Hang gestanden und haben zugeglotzt.“36 Außerdem hätten sie oben 33 Adler am 29.07.2013 Ellinger am 04.09.2013 35 Die folgenden Ausführungen richten sich im Wesentlichen nach Ellinger am 04.09.2013 36 Ebd. 34 -16- immer Gift gestreut, damit es nicht zuwächst und sie ihn im Blick haben, und manchmal seien von den Sperranlagen, die oben am Berg waren, auch Minen runtergeschwemmt worden. 2.5 Wissen und Unwissen über geheimdienstliche Operationen Auffallend ist, dass von Agententätigkeiten und geheimdienstlichen Operationen im Grenzgebiet die Menschen fast nichts mitbekamen. Dabei spielt es keine Rolle, ob diese durch westliche oder östliche Dienste durchgeführt wurden. Otmar Adler weiß zu möglichen Geheimtätigkeiten nichts37 und Gerhard Hagen kann als ehem. Grenzpolizei-Stationsleiter dazu auch nur wenig berichten: „Wir haben mit Agenten nix zu tun gehabt. Wenn einer verdächtig war, haben ihn die Amerikaner gekriegt und er kam ins Auffanglager Friedberg, da war geschultes Personal, und über die geheimen Sachen haben sie uns nichts gesagt.“38 Natürlich war es auch die Aufgabe der Grenzpolizei, mögliche Schleusungen von Agenten durch die DDR zu verhindern. Doch das war nicht ganz einfach. „Wir haben schon immer spezielle Punkte gehabt, die Schleusungspunkte hätten seien können. Die haben wir dann auch öfters kontrolliert, aber man konnte eben nicht immer und überall sein.“39 37 Adler am 29.07.2013 Hagen am 03.09.2013 39 Hagen am 03.09.2013 38 -17- Hier ist also festzustellen, dass die westlichen Grenzschützer ihr Bestmögliches taten, um Schleusungen von DDR-Agenten zu verhindern, hier jedoch auch schnell an ihre Grenzen gelangten. Es wäre schier unmöglich gewesen, die Grenze permanent und überall zu bewachen, wobei die Frage bleibt, ob so etwas in einem Nicht-Überwachungsstaat überhaupt angebracht gewesen wäre. 40 Von einer westlichen Geheimdienstsache kann Horst Ellinger berichten. Er weiß von einem Ereignis im Winter 1965/66 nahe des Schwarzen Teichs, wo eine Streife des Zolls aus Heinersberg (Ortsteil von Nordhalben) im Abbildung 19, Ehemalige Zolldienststelle in Heinersberg 2013 tiefen Schnee auf einen Mann in Halbschuhen traf. Dieser erzählte ihnen, er habe sich beim westlichen Geheimdienst beworben und sollte als Eignungstest mit Fahrkarte und Geld ausgerüstet über die Grenze und als Beweis eine Speisekarte vom Kulturhaus in Lobenstein mitbringen. Allerdings habe er dann doch den Mut verloren und sei umgedreht. Wie Ellinger weiter ausführt, habe das der Zoll erst nicht geglaubt und ihn eingesperrt. Abends legte sich der Zoll dann auf die Lauer, denn der Mann sollte zu dem Zeitpunkt wieder abgeholt werden. Tatsächlich sei dann ein roter VW mit Würzburger Kennzeichen ohne Licht durch den Wald gerollt. Dieser Wagen sei den Zöllnern schon vorher einmal aufgefallen. Nach 15 Minuten sei der Pkw dann wieder abgefahren. Offenbar hatten die Geheimdienstler den Mann abgeschrieben. 40 Die folgenden Ausführungen richten sich im Wesentlichen nach Ellinger am 04.09.2013 -18- Diese Geschichte beweist also, dass auch die Handlungen westlicher Geheimdienste nur unter strenger Geheimhaltung und mit besonderer Vorsicht durchgeführt wurden. 2.6 Horst Ellinger im Visier der Stasi „Auf Grund des Wohnortes (unmittelbares Grenzgebiet) [und] der Tätigkeit [Bauingenieur] “41 war Horst Ellinger für die Grenz-Stasi in Plauen als potenzieller Informant sehr interessant. 42Nach seiner Aussage war die Versorgung auf dem Land 1959/60 in der DDR ein kleines bisschen besser als in der Bundesrepublik. Bei einem Verwandtschaftsbesuch im Abbildung 20, Stasi-Akte von Horst Ellinger Osten muss diese Äußerung wohl jemand von der Stasi gehört haben und so wurden sie auf ihn aufmerksam. Um zu überprüfen, ob er tatsächlich ein „BRD-Bürger mit progressiver Einstellung zur Arbeiterklasse“43 ist, wurde durch die Stasi zuerst seine Verwandtschaft in der DDR erfasst und „durchleuchtet“44. Von der Stasi erhielt Ellinger den Decknamen „Horst Krögel“45 (vgl. Krögelsmühle). Schließlich wird der Cousin Ellingers als am geeignetsten befunden, um die Stasi „bei der weiteren Bearbeitung des Materials „Horst Krögel“ zu unterstützen.“46 Laut Ellinger ist die Stasi dann auch an den Cousin heran getreten. Allerdings trat er nach kurzer Zeit wieder von 41 Stasi-Akte Ellinger, BStU-Regnr. 67 Die folgenden Ausführungen richten sich im Wesentlichen nach Ellinger am 04.09.2013 43 Stasi-Akte Ellinger, BStU-Regnr. 70 44 Ellinger am 04.09.2013 45 Stasi-Akte Ellinger, BStU-Regnr. 67 46 Stasi-Akte Ellinger, BStU-Regnr. 70 42 -19- seiner Aufgabe mit Einverständnis der Stasi aus „gesundheitlichen Gründen“47 zurück. „Mit zitternden Händen gab er die Telefonnummer der Stasi wieder ab.“48 Daraufhin musste die Stasi eine nichtverwandte Kontaktperson finden. Zunächst sollten dann „Beobachtungseinsätze[n] im unmittelbaren Grenzabschnitt der Krögelsmühle“49 stattfinden. Beispielsweise sollte hierbei festgestellt werden, ob „die Krögelsmühle von gegnerischen Grenzsicherungsorganen angelaufen“ wird.50 Die Stasi wollte sich hierbei natürlich nicht offen präsentieren, sondern „gedeckt und getarnt“ beobachten.51 Zuvor fand jedoch noch ein Gespräch mit einem Informellen Mitarbeiter statt, der im Wohnort von Ellingers Verwandten in der DDR als Förster tätig war.52 Der IM sollte „unter Ausnutzung seiner beruflichen Tätigkeit“53 Kontakt mit Ellinger aufnehmen. Der IM „erklärte sich auch bereit, […] Ellinger unter einem bestimmten Vorwand zuzuführen.“54 Er sollte Verwandte Ellingers bitten, ihn bei seinem nächsten DDR-Besuch beim Förster vorbeizuschicken, da er mit ihm etwas wegen seines Waldgrundstücks zu klären habe.55 Am 30. September 197756 wurde eine Feststellung Grenzbegehung von Schleusungsstrecken Abbildung 21, Der ehemalige Grenzstreifen bei der Krögelsmühle „zur günstigen durchgeführt.“57 Dabei wurde auch die Krögelsmühle 47 Stasi-Akte Ellinger, BStU-Regnr. 129 Ellinger am 04.09.2013 49 Stasi-Akte Ellinger, BStU-Regnr. 134 50 Ebd. 51 Stasi-Akte Ellinger, BStU-Regnr. 134 52 Stasi-Akte Ellinger, BStU-Regnr. 145-150 53 Stasi-Akte Ellinger, BStU-Regnr. 146 54 Ebd. 55 Stasi-Akte Ellinger, BStU-Regnr. 147 56 Stasi-Akte Ellinger, BStU-Regnr. 152 57 Ebd. 48 -20- beobachtet. U. a. wurde folgendes festgestellt:„ Des Weiteren standen vor dem Haus 5 Kästen leere Flaschen, in welchen Fruchtsaftgetränke gewesen waren.“58 Allerdings ist noch vermerkt: „Es kann eingeschätzt werden, daß [richtig: dass] vom Gebiet der DDR aus eine gedeckte Annäherung bis gegenüber der Krögelsmühle erfolgen kann sowie eine gedeckte Beobachtung durchführbar ist.“59 Erst im Mai 1979 besuchte Ellinger seine Verwandten in Helmsgrün (Thüringer Wald) wieder. Hierbei nahm der IM „Hugo Lehmann“ Kontakt wegen des Waldgrundstücks mit ihm auf.60 Ellinger erläuterte dem IM jedoch, dass er diesen Wald schon vererbt habe.61 Ellinger meint, dadurch, dass er den Wald schon abgetreten hatte, sahen sie keine Möglichkeit mehr, an ihn ranzukommen, und hätten die Akte geschlossen.62 Tatsächlich stellt Hauptmann Hecht auf der letzten Seite am 19.10.1979 abschließend fest: „Auf Grund dessen, daß [richtig: dass] zur Zeit für eine weitere Bearbeitung des Kandidaten keine Möglichkeit vorhanden ist, wird dieses Material gesperrt archiviert.“63 Ellinger berichtet, damit sei es noch nicht vorbei gewesen. Drüben am Bachufer seien dann öfters Leute aufgetaucht, die gegenüber seiner Frau alles lobten und ihr immer etwas Gutes tun wollten. Schließlich verlangte sie dann eine Kehrichtschaufel, die umgehend über den Bach geworfen wurde. Sie sollten auch Meissner-Porzellan kaufen, es bei der Polizei Lobenstein abgeben und hätten es dann gebracht bekommen. Ellinger erläutert, diese Sache habe erst aufgehört, als er sie bei der Grenzpolizei gemeldet habe. Kurz darauf habe sich das Landesamt für 58 Ebd. Ebd. 60 Stasi-Akte Ellinger, BStU-Regnr. 201 61 Ebd. 62 Ellinger am 04.09.2013 63 Stasi-Akte Ellinger, BStU-Regnr. 204 59 -21- Verfassungsschutz gemeldet und es sei auch zu einem Gespräch gekommen. Hierbei wollte der Mann die Ellingers überzeugen, als Doppelagenten tätig zu werden. Daraufhin wehrte Ellinger jedoch gleich ab: „Bei denen nicht und bei Euch auch nicht. Euch trau ich nicht, Ihr seid doch eh völlig von der Stasi durchsetzt.“64 Der Mitarbeiter stritt das vehement ab, kurz nach der Grenzöffnung stellte sich jedoch heraus, dass er „für drüben gearbeitet hat.“65 Die Stasi-Akte von Brigitte Ellinger ist leider nicht auffindbar. 64 65 Ellinger am 04.09.2013 Ebd. -22- 2.7 Grenzbewachung West – aus Sicht der Bayer. Grenzpolizei Bereits Ende 1945 nahm die Bayerische Grenzpolizei ihre Arbeit auf.66 Ihre Aufgabe war u. a. „die polizeiliche Überwachung und der Schutz der Grenzen.“67 Neben der Grenzpolizei war in Nordhalben auch eine Einheit des Grenzzolldienstes stationiert, die nach der endgültigen Abriegelung der Grenze normale grenzpolizeiliche Aufgaben wahrnahm.68 Gelegentlich waren auch Kräfte des Bundesgrenzschutzes69 und der USAmerikanischen Streitkräfte vor Ort, Abbildung 22, Emblem der Bayer. Grenzpolizei letztere bildeten hier vor allem aus.70 71 Bis zum Jahr 1959 gab es in Nordhalben auch noch eine normale Landespolizei, deren Aufgaben hat dann allerdings die Grenzpolizei übernommen. Somit war sie dann etwa zu 1/3 mit Dingen wie Verkehrsüberwachung und zu 2/3 mit der Grenzüberwachung beschäftigt. Als Gerhard Hagen Dienststellenleiter der Polizeistation Nordhalben wurde, die der Grenzpolizeiinspektion Ludwigsstadt unterstellt war, musste er auch den Dienstplan erstellen. Dabei musste er besonders auf unregelmäßige Anfangs- und Endzeiten achten, denn „vom Polizeigebäude sah man den Grenzturm und somit konnten die Grenzer 66 Bayerische Staatskanzlei, S. 46 Ebd. 68 Wunder, Horst, S. 283 69 Hagen am 03.09.2013 70 Hermann, S. 108 71 Die folgenden Ausführungen richten sich im Wesentlichen nach Hagen am 03.09.2013 67 -23- per Fernglas genau beobachten, wann bei uns das Licht an- und ausging.“72 Der Dienst bei der bayerischen Grenzpolizei war „manchmal auch langweilig, v. a. nachts oder im Winter, aber es waren auch interessante Stunden dabei.“73 Zu den interessanten Stunden zählte sicherlich ein Lauschangriff aus dem Osten. Dabei war den Beamten aufgefallen, dass in einem Graben hinter dem Schlagbaum an der blockierten Straße nach Lobenstein ein Kasten lag. Ein paar Grenzer wollten auch gleich hinunter und ihn heimlich entfernen, doch schon hatte sie ein DDR-Grenzer gesehen und richtete seine Kalaschnikow auf sie, worauf sie das Gleiche taten. Nachdem es dunkel geworden war, versuchten sie es nochmal und tatsächlich war in dem schwarzen Kasten Abhörtechnik. Kalte Füße bekamen die Beamten sicherlich nicht allzu schnell, da bis 1959 fast alle Streifen zu Fuß durchgeführt werden mussten. Erst dann erhielt die Dienststelle nämlich ein Auto, bis dahin waren sie nur im Besitz eines Motorrads. Im Winter wurden bei entsprechender Schneelage auch Skistreifen durchgeführt. Während eines Streifengangs mussten immer einige Kontrollpunkte aufgesucht werden, von denen es 50 festgelegte gab. Wenn eine motorisierte Streife durchgeführt wurde, sollte das Kfz außer Sichtweite der Grenze abgestellt werden, weil „wir denen ja sonst hätten gleich sagen können, dass wir da sind.“74 Faule Beamte sollen die Regelung manchmal missachtet haben, wurden aber gelegentlich dabei auch ertappt. Nach der Streife musste immer ein Bericht angefertigt werden, der dann via Ludwigsstadt zum Präsidium in München ging. Die Ausstattung mit Waffen, Funk etc. war dieselbe wie die der normalen 72 Ebd. Ebd. 74 Ebd. 73 -24- Landespolizei.75In Bezug auf die Personalstärke war die DDR an der Grenze allerdings deutlich stärker vertreten. „In Brennersgrün, Rodacherbrunn und Kulm bei Schlegel waren 220 Mann, dem gegenüber standen rund 16 Mann auf bayerischer Seite in Tschirn und Nordhalben.“76 Abbildung 23, Skistreife der Grenzpolizei Erst zu dem Zeitpunkt, als im Grenzgebiet nur noch junge, ortsfremde Soldaten eingesetzt wurden, endete der Kontakt zwischen beiden Seiten. „Bis 1963 haben wir mit denen über harmlose Dinge wie Fußball gesprochen und auch Zigaretten getauscht.“77 Interessant war für Hagen auch die Grenzabmarkung 1974 mit verschiedenen Vertretern beider Seiten. Für die 14 km Nordhalbener Grenze brauchte man 3,5 Tage. Bei der Vermessung und Setzung der Polygonpunkte „haben sie ihre Sachen sofort abgetreten, aber bei wussten uns sie, Abbildung 24, Geschenk der Grenzer in der Kaserne Rodacherbrunn an Hagen anlässlich der Einstellung der Grenzüberwachung 75 Bayerische Staatskanzlei, S. 46 Hagen am 03.09.2013 77 Ebd. 76 -25- dass da nichts zu machen ist wegen Privatbesitz.“78 Endgültig gelöst wurde bei der Abmarkung auch die Zweiwasser-Frage. 1946 hatten die Russen den Weiler in ihrer Zone aus bis heute ungeklärten Grund der amerikanischen Zone zugesprochen, in den 1960er Jahren kam es jedoch noch einmal zu einer Grenzstreitigkeit mit der DDR, die aber durch großes bundesdeutsches Aufgebot noch im Keim erstickt werden konnte.79 Nach der Installation der Minen haben Hagen und seine Kollegen „es oft schießen gehört, bis das Wild seine Pfade hatte. Da sind dann Rehe drin rumgehüpft, z. B. ohne Beine. Es hat oft Stunden gedauert, bis jemand aus der DDR das Wild befreit hat.“ Auch die turbulente Zeit der Wende erlebte Hagen noch als Grenzpolizist, 1991 ging er in Pension. Nicht erst mit Wiedervereinigung, der sondern bereits „mit Ablauf des 30.06. [1990] wurden Grenzüberwachung Grenzkontrollen die und an innerdeutschen eingestellt.“80 die der Grenze „Am 1.10.1990 schloss die Grenzpolizeistation für immer wurden ihre Tore“81. Ebenso aufgrund der Abbildung 25, DDR-Grenzer (l.), Uniform des Bundesgrenzschutz (r.) Wiedervereinigung die Zollstationen in Nordhalben82 und Heinersberg 78 Ebd. Wunder, Harald und Horst, S. 266-268 80 Grafe, S. 382 81 Wunder, Horst, S. 283 82 Ebd. 79 -26- geschlossen.83Die Grenzer, die sich jahrzehntelang gegenüber standen, „sind nach der Grenzöffnung Freunde geworden.“84 Gerhard Hagen nimmt heute an einem regelmäßigen Treffen der Grenzer aus Ost und West teil. Ehemalige Funktionäre, ebenso wie Stasi-Leute, finden sich aber nicht ein, bei denen „ist das wie ausgelöscht.“85 Beneidet haben die West-Grenzer ihre Ost-Kollegen übrigens nie, denn die waren nicht nur in der DDR gefangen, sondern mussten 12 Stunden lang in den unbeheizten Wachtürmen sitzen, in denen es im Winter sogar gefroren hat. 2.8 Die wirtschaftlichen Auswirkungen des Eisernen Vorhangs „Die wirtschaftliche Situation nach der Schließung der Grenzen ist zu vergleichen mit einem Messerschnitt durch den Körper. Jeglicher Handel wurde unterbrochen.“86 87 Für die Betriebe im Zonenrandgebiet fielen die Kunden und Lieferanten in Thüringen weg, die im Westen erst neu gesucht werden mussten. Adlers Vater, der ein Fuhrgeschäft betrieb, konnte keine Ziegel und kein Holz aus Thüringen mehr holen und nicht mehr zur gewohnten Autowerkstatt fahren. „Der Landkreis Kronach wird 1950 zum Notstandsgebiet erklärt.“88 Mit der Befestigung der Grenze 1952 kam auch der Schwarzhandel völlig zum Erliegen. Anfangs hatten Baufirmen noch volle Auftragsbücher durch den Wiederaufbau, doch das ebbte in den 1960er Jahren ab. „Unsere Wirtschaft ist über Jahrzehnte ausgeblutet. Viele Betriebe wurden dichtgemacht“89. Bis 1954 durften 83 Ellinger am 04.09.2013 Adler am 29.07.2013 85 Hagen am 03.09.2013 86 Adler am 05.09.2013 87 Die folgenden Ausführungen richten sich im Wesentlichen nach Adler am 05.09.2013 88 Grafe, S. 29 89 Adler am 05.09.2013 84 -27- Nordhalbener Arbeiter noch durch ein Loch im Eisernen Vorhang zu den Schieferbrüchen im thüringischen Lehesten, bis auch diese Arbeitsmöglichkeit durch Abriegelung wegfiel. „Mit den Betrieben verschwanden die Arbeitsplätze und mit ihnen die Menschen. 90 1970 schloss die Cigarrenfabrik C. F. G. Schmidt mit 70 Mitarbeitern, 1976 die Schreibwarenfabrik Rehbach mit 170 Beschäftigten. Um 1950 waren dort noch über 1000 Mitarbeiter tätig gewesen.91 Im Jahre 1961 zählte Nordhalben noch 2.780 Einwohner92, 1983 noch 2.406.93 2.9 Barrieren gegen die Sowjetarmee – die Arbeit der Wallmeister Den meisten Menschen unbekannt sind die Maßnahmen, mit denen die Bundesrepublik sich gegen ein mögliches Vorrücken der Sowjetarmee wappnete. Grenzgebiet, Insbesondere so auch im um Nordhalben, wurden Hindernisse errichtet. 94Zuständig hierfür waren Abbildung 26, Einbau von Trägerstocksperren im Tunnel bei Nordhalben Abbildung 27, Vorbereitete Sperre am Weg zur Krögelsmühle 2013 90 Ebd. Wunder, Horst, S. 270-272 92 Fernmündl. Auskunft Katharina Wirth am 01.11.2013 93 Wunder, Horst, S. 21 94 Die folgenden Ausführungen richten sich im Wesentlichen nach Köstner am 06.09.2013 91 -28- die Wallmeistertrupps der Bundeswehr, die für Bau und Wartung der Anlagen verantwortlich waren, wobei das aus Geheimnisschutzgründen in Zivil geschah. Neben Sprengvorrichtungen an Brücken gab es Sprengschächte und Trägerstocksperren, die von außen wie Kanaldeckel aussahen. Die Sprengschächte waren bis zu 9m tief und wären im Falle des Vormarschs von Streitkräften aus der DDR „mit der Munition, den sog. Käsetellern, die Abbildung 28, Verladen von sog. Käsetellern in geheimen Depots gelagert waren, gefüllt und von den NATO-Truppen in die Luft gejagt worden.“95 Das war allerdings nur in Kurven möglich, da auf geraden Strecken die Russen die Sprengkrater mit Panzerbrücken hätten überwinden können. Auf geraden Strecken, wie im Nordhalbener Tunnel, waren die Trägerstocksperren eingebaut. Im Verteidigungsfall wären dort „Doppel-T-Träger aus Stahl versenkt worden. Die sollten den Panzern dann die Ketten runterreißen.“96 Für eine effektive Wirkung musste die zu blockierende Strecke natürlich in schwierigem Gelände, z. B. einem Waldweg in einem steilen Hang, liegen, da sie sonst hätten umfahren werden können. Durch diese Sperrmaßnahmen sollten die Wallmeister einen „Teil zur Stärkung der Landesverteidigung und zur Sicherstellung der Operationsfreiheit der Nato-Streitkräfte beitragen.“97 95 Köstner am 06.09.2013 Ebd. 97 Groß, Lechner, S. 36 96 -29- 2.10 Die Grenzöffnung „Der Fall der Mauer war das schönste geschichtliche Ereignis meines Lebens. “98, kann sich Otmar Adler noch erinnern. Es dauerte nur kurze Zeit, bis die historische Straßenverbindung von Nordhalben Lobenstein nach wieder Abbildung 29, Die Grenze ist offen! (Herbst 1989) hergestellt wurde.99 Der Übergang wurde dann am 18.11.1989 früh um 6 Uhr geöffnet.100 „Man verteilte an alle Bocksbeutel. Ein Grenzer war jedoch dabei, der hatte wenige Tage zuvor noch den Landrat der Grenze verwiesen. Da habe ich gesagt: „Dem geben Sie nix!““101 „Am Tag der Grenzöffnung habe ich mit dem Pfarrer gesprochen und der hat die Glocken dann eine halbe Stunde lang läuten lassen. Und dann kam auch schon der Riesenstrom von Trabis. Alles war zugeparkt, der Sportplatz, die Wiesen, alles war mit Autos bedeckt.“102 Zur Eröffnung waren mehrere hundert Bürger an den Übergang gekommen. Auf Seiten der DDR warteten Kraftfahrer in einer Schlange von 2,5 km Länge auf die Einreise in die Bundesrepublik. Allein an diesem Tag wurde der Übergang von 7500 98 Adler am 05.09.2013 Pöhnlein, S. 289 100 Wunder, Horst, S. 278 101 Hagen am 03.09.2013 102 Adler am 05.09.2013 99 -30- Abbildung 30, Grenzkontrollhäuschen am Übergang nach Lobenstein 1990 Fahrzeugen passiert.103 Erwähnenswert ist noch, dass der Übergang für Reisen aus der BRD in die DDR erst an Heiligabend geöffnet wurde, es sein denn, man hatte ein Visum. Mehrere Monate lang wurden am Übergang noch Grenzkontrollen durchgeführt.104 Im Ort selbst wurden die Besucher im Haus des Gastes versorgt. Auch in Nordhalben wurde vom 19.11. bis 30.12. ein Begrüßungsgeld ausgegeben. Abbildung 33, Schild an der Kontrollstelle 1990 Insgesamt wurden Auszahlungsstellen an den 97.500 vier Anträge gestellt.105 Gerhard Hagen war an der Auszahlung ebenso beteiligt. Er weiß noch, dass in der Schlange, in der die Menschen in 6er-Reihen standen, auch einer stand, der ihn und Kollegen bei einer Einreise 1984 aus Kleinlichkeit drei Stunden hat „Dem Abbildung 32, Schlange stehen fürs Begrüßungsgeld in Nordhalben 1989 Es war sehr familiär, man konnte gut warten hab lassen.106 ich die Auszahlung dann verweigert.“107 „Der Kontakt in den ersten zwei Jahren war sagenhaft. Abbildung 31, Selbstgemalte Schilder weisen nach der Wende den neuen Weg nach Nordhalben miteinander reden und es gab ein 103 Wunder, Horst, S. 278 Pöhnlein, S. 291-297 105 Wunder, Horst, S. 278 106 Hagen am 04.09.2013 107 Ebd. 104 -31- ungeheures Wissensbedürfnis auf Thüringer Seite“108, erläutert Otmar Adler. 3. Fazit Heute ist die Zeit der deutschen Teilung und mit ihr die Zeit der Grenzsperranlagen, die viele Opfer forderten, zum Glück vorbei. In der Region Frankenwald und Thüringer Wald wird die Erinnerung an dieses Stück deutsch-deutscher Geschichte jedoch durch viele Führungen, Ausstellungen und wachgehalten. Mit Grenzen und Informationstafeln der der Wiedervereinigung Öffnung der anschließenden entstanden neue Situationen. Bekanntermaßen verloren Abbildung 35, Kinder hüpfen nahe Nordhalben auf den niedergerissenen Zäunen (Ende 1990) Abbildung 34, Gestürzter Grenzturm am Übergang nach Lobenstein (Ende 1990) viele Menschen in den neuen Bundesländern ihre Arbeitsplätze und auch die anfangs so herzlichen Beziehungen zwischen Menschen in den alten und neuen Bundesländern kühlten leider oft ab, weil „es auf beiden Seiten Enttäuschungen gab, teils durch falsches Verhalten, teils durch falsche Vorstellungen vom goldenen Westen.“109 Als die Grenzsperranlagen 1990 fielen, erst von der Bevölkerung niedergerissen, 108 109 Adler am 05.09.2013 Ebd. -32- dann von den Pionieren abgebaut,110 war die sichtbare Grenze verschwunden. Die Grenzlandbewohner „waren froh, dass Trupps kamen und das Zeug weggemacht haben.“111 Was blieb war, einmal speziell für den Bereich Nordhalben gesehen, eine Jahrhunderte alte Grenze Territorien, zwischen an Überwindung deren heute Abbildung 36, Abbau und Verladung eines DDRGrenzpfahls niemand mehr gehindert wird, aber es blieb leider auch oft eine Mauer in den Köpfen. Einen Aufschwung der Wirtschaft im ehemaligen Zonenrandgebiet brachte die Grenzöffnung nicht. Beispielsweise wurde in Nordhalben der schon begonnene Anbau der Fa. Polytec nicht fertiggestellt, sondern wegen der Abbildung 37, Schild an der Landesgrenze 1990 höheren Subventionen im thüringischen Ebersdorf errichtet.112 Vor einigen Jahren verkündete der Bürgermeister medienwirksam: „Wir wollen nach Thüringen“113, da dort die schwachen Gebiete besser gefördert werden. Auch die Einwohnerzahlen sanken weiter. 1993 waren in Nordhalben 2.331 Personen gemeldet,114 am 110 Ebd. Ebd. 112 Ebd. 113 Cornelius, S. 148f. 114 Wunder, Horst, S. 21 111 -33- 30.06.2012 lebten 1.816 Bürger in der Marktgemeinde.115 Seit wenigen Jahren kommt entlang des Grünen Bands ein sanfter Tourismus auf. Dabei werden den Besuchern Abbildung 38, Das Grüne Band bei Nordhalben 2010, aus dem Todesstreifen ist eine Lebenslinie geworden. Punkte viele von interessante geschichtlicher Bedeutung vorgeführt und die Unberührtheit und Einsamkeit der Landschaft mit vielen seltenen Arten betont. Viele Urlauber waren durch den Mauerfall weggebrochen, da die WestBerliner, die größte Urlaubergruppe in den 1960er bis 1980er Jahren, nun in ihr Abbildung 39, Der ehemalige Grenzübergang 2010 Umland reisen konnten116. Zu sehen gibt es tatsächlich viel in der Region und auch in Nordhalben . Es ist zu hoffen, dass der Tourismus in der Region dadurch bald einen neuen Aufschwung erlebt und so auch wieder neue Arbeitsplätze in der Region entstehen. Eine Möglichkeit zur Schaffung neuer Arbeitsplätze wäre jedoch auch Ansiedlung Industriefirmen die neuer oder die Abbildung 40, Interessante Wanderwege sind auch ein Grund, dort zu verweilen. Verlagerung von Behörden. 115 116 Marktgemeinde Nordhalben, Information zur Bürgerversammlung 2012, S. 2 Adler am 05.09.2013 -34- 4. Quellenverzeichnis a) Literaturverzeichnis Bayerische Staatskanzlei, Informationen über Bayerns Landesgrenze zur DDR, München, Ausgabe Juli 1983 Bundeszentrale für politische Bildung, 312 – Die Geschichte der DDR, aus der Reihe: Informationen zur politischen Bildung, Bonn 2011 Cornelius, Reiner, Frankenwald/Vogtland – Mensch und Natur am Grünen Band Deutschland, aus der Reihe: Vom Todesstreifen zur Lebenslinie, Niederaula 2012 Grafe, Roman, Die Grenze durch Deutschland - Eine Chronik von 1945-1990, München, Zweite Auflage September 2008 Groß, Dieter, Lechner, Anton, Die Wallmeister, München 1983 Hermann, Ingolf, Die Deutsch-Deutsche Grenze – Von Posseck bis Lehesten, von Ludwigsstadt bis Prex, Plauen, 1. Auflage 1995 Lützkendorf, Hans: Die DDR, o. O., 1980 Marktgemeinde Nordhalben, Nordhalben 800 Jahre 1154-1954, o. O., 1954 Matyasik, Egon, Mit Stasi gewacht und geschlafen – Erinnerungen eines Volkspolizisten, Hornsgrün, 1. Auflage 1991 Pöhnlein, Heiner, Wunder Harald und Horst (Hgg.), Erinnerungen Nordhalben 1930-2000, Kisslegg/Allgäu 2010 Wagner, Manfred, Der Landesbeauftragte für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemalige DDR (Hgg.), „Beseitigung des Ungeziefers…“ – Zwangsaussiedlungen in den thüringischen Landkreisen Saalfeld, Schleiz und Lobenstein 1952 und 1961 – Analysen und Dokumente, Erfurt September 2001 -35- Wunder, Georg, Wunder Harald und Horst (Hgg.), Nordhalben 1900-1950 – erlebt von einem Bürger der Marktgemeinde, Nordhalben 2008 Wunder, Horst (Hgg.), Grenzerfahrungen Nordhalben, Nordhalben, 1. Auflage 2004 b) Broschüren Marktgemeinde Nordhalben, Informationen zur Bürgerversammlung 2012 des Marktes Nordhalben c) Zeitungen Nicht bestimmbarer Zeitungsausschnitt aus der DDR, vermutlich vom Tag der Bundestagswahl 1961 oder 1965, Privatbesitz M. Köstner Neue Presse Coburg vom 20.11.1989 d) Gespräche Gespräch mit Otmar Adler am 29.07.2013 Gespräch mit Gerhard Hagen am 03.09.2013 Gespräch mit Horst Ellinger am 04.09.2013 Gespräch mit Otmar Adler am 05.09.2013 Gespräch mit Manfred Köstner am 06.09.2013 Fernmündliches Gespräch mit Katharina Wirth am 01.11.2013 e) Abbildungsverzeichnis Abb.: 1, 10, 12, 23, 29-31, 33-36: Adler, Otmar, Privatbesitz Adler Abb.:5 f.: Fritsch-Wanderkarte Frankenwald und Fichtelgebirge, Maßstab 1:100.000, o. O., 6. Auflage, o. J. -36- Abb.: 9, 11, 14-16: Grenz- und Heimatmuseum Markt Nordhalben Abb.:13, 22, 32: Hagen, Gerhard, Privatbesitz Hagen Abb. 27 f.,37: Köstner, Manfred, Privatbesitz Köstner Abb.:2-4, 7 f., 17-21, 24-26, 38-40: Wirth, Raphael, Privatbesitz des Autors f) Archivalien Der Bundesbeauftragte für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik: Stasi-Akte Horst Ellinger, BStURegisternr.:67-70,129,133 f.,145-152, 163, 169 f., 173, 201 f., 204 Der Bundesbeauftragte für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik: Stasi-Akte Jürgen Lange, BStURegisternr.: 8, 76 f., 85 g) Besuche von Museen und Ausstellungen Besuch der Ausstellung in der Thüringer Warte bei LudwigsstadtLauenstein am 07.06, 26.06., 03.09.2013 Besuch des Grenz und Heimatmuseums Markt Nordhalben am 09.06. und 06.09.2013 Besuch der Ausstellung im Altvaterturm bei Lehesten am 05.09.2013 Besuch der Ausstellung über das Grüne Band im Bauhaus-Hotel Probstzella am 08.06.2013 Besuch des Grenzbahnhofmuseums Probstzella am 08.06. und 26.06.2013 -37-