Erfahrungsbericht - Hochschule München
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Erfahrungsbericht - Hochschule München
Erfahrungsbericht Gasthochschule: Dublin Institute of Technology „Building Services Engineering“ Aufenthaltsdauer: 18. Januar 2014 – 30. Mai 2014 Ich Studiere Energie- und Gebäudetechnik an der Hochschule München. Im Sommersemester war ich in meinem 6. Semester. Dies ist ein guter Zeitpunkt um ins Ausland zu gehen, da man sich in diesem mehr oder weniger seine Fächer selbst aussuchen kann. Doch dazu später mehr. Mein Auslandssemester habe ich am Dublin Institute of Technology im Fachbereich „Building Service Engineering“ absolviert. Ich habe mich erst in meinem 4. Semester über die Möglichkeiten im Ausland zu studieren informiert. Meine erste Wahl war dabei nicht Dublin sondern Kalifornien und Melbourne. Nach längerer Überlegung und einem Gespräch mit einem Kommilitonen, der ebenfalls mit mir nach Dublin gegangen ist und einer ehemaligen D.I.T Studentin habe ich mich dann doch für Dublin entschieden. Hier war ein Platz frei und im Vergleich zu den beiden anderen war der Bewerbungsprozess relativ simpel. Nach einem Gespräch mit dem zuständigem Betreuer, indem die letzten Fragen geklärt wurden konnte die Bewerbung beginnen. Die Hochschule hat nur maximal 4 Plätze in Dublin zu vergeben, da wir aus unserem Studiengang nur zu zweit waren hatte ich keine Probleme diesen Platz zu bekommen. Es ist jedoch ratsam zuerst den Betreuer zu Kontaktiren und einen Platz zu „reservieren“. Anschließend mussten alle notwendigen Unterlagen (Anlage A, B, C) ausgefüllt und unterschrieben abgegeben werden. Nach der Nominierung durch das International Office war schon mal eine große Hürde geschafft. Jetzt musste ich nur noch auf die Zusage vom D.I.T warten. Für die Bewerbung musste man ebenfalls ein vorläufiges Learning Agreement mitschicken. Hierzu hatte ich die Vorgabe, dass ich mindestens eine Vorlesung belege. Diese ist im Vergleich zu anderen Fakultäten und Universitäten sehr wenig, die meisten mussten 30 ECTS Punkte schaffen. Aufgrund der Länderspezifischen Normen (z.B. Brandschutz) war es schwer ein passendes Fach zu finden, welches dann auch in München anerkannt wird. Ebenfalls muss man auch darauf achten, dass einige Kurse über 1 Jahr gehen. Ich habe mich dann für die Kurse „Renewable Energy”, “Project Management” und „Irish Culture Studies“ entschieden. Es wurden mir jedoch nur die ersten beiden Fächer anerkannt, da diese ähnlich zu den Kursen in München sind. Die Professoren der beiden Fächer waren sehr engagiert um uns den Einstieg und das Semester zu erleichtern. Es wurde in den Assignments, Laborberichten und in den Prüfungen jedoch auch einiges Verlangt. Irish Culture kann man eher als meeting point für ERASMUS-Studenten betrachten. Der Professor ist für diese Arbeit wie geboren und schafft es, dass man wirklich gerne in die Vorlesung geht. Ich bin mit der Fluggesellschaft „Air Lingus“ von München nach Dublin geflogen. Hier ist das Gepäck schon im Preis Inklusive. Ich habe für meinen Hinflug um die 113€ gezahlt. Wenn man jedoch nur mit Handgepäck fliegt oder früh genug bucht ist es sinnvoller mit „Ryanair“ zu fliegen, da diese Fluggesellschaft meistens billiger ist. Ich bin über Fasching für eine Woche Heimgeflogen und habe bei „Ryanair“ für Hin- und Rückflug 98€ gezahlt. Die Flugzeit ist mit ungefähr 2,5 Stunden nicht sehr lange. Die günstigen Flugpreise und der kurze Flug ermöglicht es auch, dass man Besuch von Freunden bekommt. Trotz des günstigen Fluges sind Besuche von Freunden immer sehr teuer, da man öfter essen geht, mehr feiert und Ausflüge macht. Die ersten beiden Wochen in Dublin habe ich im „Isaacs“ Hostel verbracht. Hierzu ist zusagen, dass es ein sehr sauberes und preiswertes Hostel ist aber zwei Wochen in einem Achtbettzimmer ist nicht gerade leicht. Mir wurde von ehemaligen Studenten, die bereits in Dublin waren geraten nicht von zuhause eine Wohnung zu suchen. Es kann gut sein, dass man an die falschen Vermieter gerät, die einen nur abzocken wollen. Ich habe aber auch von anderen viele positive Erfahrungen gehört. Für die Wohnungssuche von zuhause gilt jedoch, dass man auf keinen Fall Anzahlungen machen soll. Hier kann es passieren, dass man dann vor verschlossenen Türen steht. Desweiteren ist zu sagen, dass die Wohnungen keinesfalls mit dem Deutschen Standard mithalten können. Viele Bäder sind verschimmelt, es wird nur wenig oder gar nicht geheizt und die Vermieter kümmern sich nicht um ihrer Wohnungen/Häuser. Für die Wohnungssuche empfiehlt sich die Internetseite www.daft.ie, hier sind alle Wohnungen die es in Dublin gibt zu finden. Als Suchbereiche hat sich für mich in Dublin 1,2,7 und 8 angeboten. Hierzu ist jedoch auch zu sagen, dass der Bereich um Dorset Street in Dublin 1 und die Seitenstraßen bei den Docks weitgehen gemieden werden sollten. Ich habe mich dann etwas blauäugig auf die Wohnungssuche begeben und musste recht schnell feststellen, dass dies doch nicht so leicht ist wie gedacht. Viele Wohnungen sind entweder nur für ein Jahr zu mieten, sind viel zu teuer oder schauen auf den ersten Blick schon schlecht aus. Meine Ansprüche wurden im Laufe der zwei Wochen immer niedriger und es war ein komische Gefühl nichts zu finden. Ich habe dann die Suche aufgegeben und bei daft.ie eingestellt, dass ich E-Mails von neuen Wohnungen bekomme. Diese muss man auf seine eigenen Kriterien checken und sehr schnell reagieren. So habe ich dann auch eine günstige Wohnung gefunden. Sie war nicht meine erste Wahl doch war ich froh was gefunden zu haben und nahm auch in Kauf, dass ich mir das Zimmer mit zwei Brasilianern teilen musste. Dies war anfänglich sehr befremdlich doch habe ich mich recht schnell daran gewöhnt, da die beiden nicht oft zuhause waren. Ich hatte zwar nur an drei Tagen Vorlesungen jedoch haben, wir uns viel Zeit für die Assignments genommen. Zudem kam dann in der Mitte des Semesters die Projektarbeit III - Sanitärtechnik, welche ebenfalls viel Zeit verschluckt hat. Es ist aber auch zu sagen, dass ich mich nicht überarbeitet habe. Anfangs haben wir kleine Ausflüge nach Howth oder Bray mit kleinen Gruppen unternommen. Diese Orte sind sehr schön und leicht mit der DART zu erreichen. Wenn man sich für Dublin entscheidet sollte man auf jeden Fall gerne und oft weggehen wollen. Die zahlreichen Pubs, Bars und Clubs sind vor allem unter der Woche (Sonntag-Mittwoch) sehr Preiswert und immer voller Studenten. Vor allem am Anfang sind diese Partys gut zum Kontakte knüpfen. In ganz Irland ist jedoch spätestens um 4 Uhr Schluss, doch unter der Woche machen die meisten Clubs machen schon vor 3 Uhr zu. Wenn man sich ein bisschen auf die Suche macht dann findet jeder seinen passenden Platz zum Feiern. Das DIT hat auch ein sehr großes Sportangebot. Ich habe in Dublin Klettern angefangen und war auch beim Volleyball. Zum Klettern ist zu sagen, dass man als Anfänger zu Beginn sehr gut betreut wird. Die Society macht auch zwei Mal im Semester einen Kletterausflug der sehr empfehlenswert ist. Das Volleyball Training ist sehr auf Anfänger ausgerichtet, erfahrene Spieler sind hier leider unterfordert. Es besteht die Möglichkeit zu einem anderen Club zu gehen, doch sind diese sehr teuer. Die Betreuung durch die ESN ist ebenfalls sehr gut, sie bietet zwei bis drei Wochenendausflüge an. Hier werden an einem Wochenende Städte wie Belfast, Cork und Galway sowie deren Umgebung besucht. Es ist alles sehr gut organisiert und macht richtig Spaß mit vielen ERASMUS-Studenten zusammen zu sein. Hierzu muss man aber auch sagen, dass diese Fahrten sehr Partylastig sind, da jeden Abend weggegangen wird. Desweiteren gibt es viele Möglichkeiten Irland auf eigene Faust zu erkunden. Es gibt ein sehr gut ausgebautes Busnetz. Man kommt z.B. in zwei Stunden von Dublin nach Galway für nur 10 € . Eine weitere Möglichkeit, welche auch sehr gut funktioniert ist das Trampen. Jedoch sollte man hier möglichst zu zweit sein da dies ja bekanntlich nicht ungefährlich ist. Der Kontakt zu den Mitstudenten war leider nur begrenzt möglich da wir uns immer nur in der Vorlesung und im PC-Raum gesehen haben. Die Studenten haben leider so viele Projekte und Assignments, dass sie keine Zeit für andere Dinge haben. Positiv ist jedoch dass es nur 10 Studenten in einem Semester sind, was es einfacher mach Anschluss zu finden. Zudem sind alle sehr hilfsbereit. Das Gute an einem Auslandssemester ist, dass allen Austauschstudenten Anschluss und Kontakte finden wollen. Viele Bekanntschaften findet man auf den ersten Partys oder Veranstaltungen, die extra dafür gedacht sind. Deshalb ist es besonders wichtig dass man diese Abende nicht verpasst und frühzeitig nach Dublin kommt. Nach ein paar Wochen haben sich bereits enge Gruppen gebildet in die es manchmal schwer ist als Nachzügler reinzukommen. Am besten ist es mit so vielen Menschen wie möglich in Kontakt zu kommen und alles mitzunehmen was angeboten wird. Zum Abschluss ist zu sagen, dass ich meine Zeit in Dublin nie vergessen werde und ich sehr froh bin diese Erfahrung gemacht zu haben. Es gab sehr vielen positiven aber auch negativen Ereignissen. Vor alle die negativen haben mich Menschlich weiter gebracht. Ich weiß jetzt, dass ich auch in schwierigen Situationen zurechtkomme. Die ersten Wochen haben sich bei mir etwas gezogen, da ich mein Wohnungsproblem noch nicht gelöst hatte, doch wenn man sich erst einmal eingelebt hat und die Vorlesungen beginnen vergeht die Zeit viel zu schnell. Man kommt dann recht schnell in einen Alltag indem zwar sehr viele Dinge passieren jedoch keine so eindrucksvollen wie am Anfang. Ich habe sehr viel Freunde gefunden, die man leider nicht mehr allzu oft sehen wird aber man kann dank Facebook usw. immer in Kontakt bleiben. Die ersten Wochen als ich wieder zurück nach München gekommen bin waren teilweise komisch, da das Leben auf einmal wieder ganz ein anderes ist. Man hat selbst so viel erlebt und zuhause ist fast nichts passiert. Der Auslandsaufenthalt fühlt sich dann teilweise sehr Unwirklich an. Ich würde jedem empfehlen ein Auslandssemester, egal ob Dublin oder wo anders zu machen. Diese Erfahrung kann einem niemand mehr nehmen und man hat für paar Monate ein Leben wie man es nie wieder haben wird.