Interview mit Caroline Agnou - U20

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Interview mit Caroline Agnou - U20
Interview mit Caroline Agnou - U20-Europameisterin im Siebenkampf
Caroline Agnou, SATUS Biel-Stadt, U20-Europameisterin im Siebenkampf
Der perfekte Wettkampf
Hochverdient wurde Caroline Agnou an den U20-Europameisterschaften in Eskilstuna (Sd)
Europameisterin im Siebenkampf. Mit den erzielten 6123 erzielte sie das drittbeste je von einer
Schweizerin Resultat. Dabei erfüllte Caroline die Limite für die WM vom August in Beijing der Aktiven
und ist nur 77 Punkte von der Olympia-Limite von 2016 in Rio de Janeiro entfernt.
Interview: Ueli Steuri
Es ist noch nicht lange her, da nahm Caroline Agnou noch am SATUS-Leichtathletik-Jugendfinal teil und
erklomm dort immer das oberste Podest. Dass sie sich kurze Zeit später als U20-Europameisterin im
Siebenkampf feiern lassen kann, nahm die Sportwelt als sensationell, unglaublich und grossartig wahr.
Trotz einem stressigen Programm und viel Training hat sich Caroline Zeit genommen mir ein paar Fragen zu
beantworten.
Stolz präsentiert Caroline ihre Goldmedaille
Caroline, erstmals recht herzliche Gratulation zu Deiner grossartigen Leistung. Wie hast Du den
Wettkampf in Eskilstuna erlebt?
Vielen lieben Dank erst mal! Ich bin jedes Mal wieder beflügelt und kriege leicht Gänsehaut, wenn ich an den
Wettkampf in Eskilstuna zurück denke. Die ganzen Eindrücke und der Moment, als ich zuoberst auf dem
Treppchen stand, ist einfach unbeschreibbar.
Ich bin vor jedem Wettkampf nervös und angespannt. Das bringt das Sportlerdasein nun halt so mit sich.
Dies ändert sich erst nach der ersten Disziplin dem 100-m-Hürden-Lauf, wenn ich weiss, dass ich gut in den
Wettkampf gekommen bin.
Dass ich in Eskilstuna gerade in der ersten Disziplin eine neue PB habe aufstellen können war für mich
natürlich super und hat ebenfalls dazu geführt, dass ich mich ein wenig entspannen konnte. Im Verlaufe des
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Wettkampfs habe ich die tolle Stimmung genossen und jeden Moment mit einem Lächeln erlebt.
Was war das Schlüsselerlebnis in diesem Wettkampf?
Ich denke der Sprung über 1,74! Denn der Hochsprung ist meistens ein Knackpunkt für mich. Ich hatte
bereits schon nach den Hürden einfach Lust mein Bestes zu geben, mit dem Hintergedanken, vielleicht auch
im Hoch eine neue PB aufstellen zu können. Als mir das dann tatsächlich gelungen ist, wusste ich, dass ist
mein Wettkampf und alles ist möglich.
Wie waren die Reaktionen nach Deiner Parforce-Leistung?
Es waren alle hell begeistert und haben sich mit mir mitgefreut. Plötzlich stand ich im Mittelpunkt und alle
wollten wissen wie ich mich fühle und so. Ich persönlich war einfach nur völlig überwältigt und musste diese
ganzen Eindrücke erst einmal verdauen.
Du hast nun die Limite für die WM in Beijing erreicht. Wirst Du nach China reisen und wenn ja, was
erwartest Du von diesem Wettkampf?
Der Entscheid für die Teilnahme an der WM Ende August ist mir nicht leicht gefallen. Da ich bereits eine
Reise für diesen Zeitraum geplant hatte, musste ich lange darüber nachdenken, was denn das Beste für mich
ist. Dank der unentbehrlichen Unterstützung meiner Familie habe ich mich nun doch für eine Teilnahme in
Peking entschieden. Ich sehe diese Gelegenheit als grosse Chancen um mich weiter zu entwickeln und
hoffe, dass ich diese Erfahrung in vollen Zügen geniessen kann.
Es würde mich sehr freuen, wenn Sie das Schweizer Team an der Weltmeisterschaft vom 22. bis 30. August
tatkräftig aus der Schweiz unterstützen würden.
Wie bringst Du Deine Ausbildung und den Sport unter einen Hut?
Mit sehr viel Organisation, Disziplin und Durchhaltevermögen.
Was braucht es, dass man ein solches Resultat erzielen kann?
Ein klar definiertes Ziel wo man hin möchte und worauf man trainieren kann. Mit meinen Trainern haben wir
solche Ziele festgelegt und ergänzen dies mit einem gut strukturieren Trainingsaufwand. Zudem ist die
Unterstützung meiner Familie ein unentbehrlicher Faktor, der es mir ermöglicht meine Leistung im Sport
kontinuierlich steigern zu können.
Wie sieht Deine Zukunft aus?
Zuerst einmal möchte ich meine Freizeit nach dem schulischen- und sportlichen Aufwand geniessen und
möchte daher einen Sprachaufenthalt im Ausland machen. Anschliessend mache ich ein einjähriges
Praktikum und hoffe sehr, dass ich meinen Sport weiterhin mit viel Freude und dem nötigen Spassfaktor
ausüben kann.
Mein grosser Traum ist und bleibt eine Teilnahme an den Olympischen Spielen. Dafür werde ich auch
weiterhin kämpfen und mein Bestes geben.
Caroline, besten Dank für Deine Antworten und weiterhin viel Erfolg auf dem sportlichen und
beruflichen Lebensweg. Viel Glück an der WM der «Grossen»
Der ganze SATUS Schweiz gratuliert Dir recht herzlich!
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Der Speer von Caroline flog auf 49,34 m.
Resultate des Siebenkampfes
1. Rang Caroline Agnou (Satus Biel-Stadt) 6123 Punkte
100 m Hürden
13,78 sek
Hoch
1,74 m
Kugel
13,86 m
200 m
25,24 sek
Weit
6,28 m
Speer
49,34 m
800 m
2:23,90 min
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Veröffentlicht
09:10:42 08.08.2015
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