edvard grieg - seminar 13.4.2010

Transcription

edvard grieg - seminar 13.4.2010
edvard grieg - seminar 13.4.2010
einführung: wie erarbeitet man sich grieg?
- nordosteuropäischer forschungsraum (musica baltica) => grieg in kulturbereich gehörend
- mittelpkt des seminars = frage, wie es dazu kommt, dass grieg als bedeutende komponistenperson
norwegens gilt? wie schlägt es sich in nachschlagewerken zb nieder?
- mögliche kriterien:
- einordng nationaler kontext (grieg -> norwegen)
- originalität (musikal.)
- kenntnisse nötig über:
- werke (gattungen,besetzungen, formen, kontexte) - welche sind wichtig, was war
üblich?
- biographik? persönliches umfeld?
- gesellschaftliche hintergründe? musikkultur der zeit?
- rezeption (damals und heute)?
edvard grieg (1843-1907)
- komponisten der zeit: brahms, bruckner, liszt, strauß, wagner, dvorak
- zentrale gattungen: sinfonien, suite, kammermusik
- grieg keine sinfonie geschrieben
- ausbildung erfolgte in leipzig (konservatorium)
- zeigt interantionale beziehungen/kenntnisse/erfahrungen
- zusätzl. einfluss dt. musik auf grieg (?)
- warum leipzig? - weil führende musikstadt i europa (viele musikverlage, konservat
- warum keine ausbildung in norwegen? (umstände/musikleben in norwegen?)
- umstände in bergen/kristiana (heutiges oslo) => institutionen?verlage?
- damaliges bemühen norwegens um unabhängigkeit, gleichzeitig bestreben des skandinavismus (einheit
der skand. völker)
ablauf siehe SEMINARPLAN
HA: Artikel „Grieg“ in MGG lesen -> welche Aspekte wichtig für ersten Abschnitt Griegs Biographie?
20.4.2010
biographie I - kindheitserfahrungen, ausbildungsanfänge (1843-1858)
(- auswertung mgg-artikel zu griegs kindheit/ausbildung (sach-, personenartikel, wissen
komprimiert, neuester forschungsstand))
- besondere aspekte v griegs biographie:
- vater (alexander grieg) = kaufmann u. britischer vizekonsul in bergen
- mutter (judith gesine hagerup) erhielt bereits musikal. ausbildg. (gesang, klavier,
musiktheorie) bei albert methfessel in
hamburg => große fähigkeiten als solistin vorhanden
(konnte es weitergeben an edvard)
- griegs mutter galt als beste klavierlehrerin bergens
- eltern veranstalteten oft musikabende (hausmusik —> lockere, muntere stimmung),
grieg selber hörte mutter bei konzerten als solistin
- erster musikalischer unterricht von mutter (im alter von serichs jahren)
- erste kompositionen mit neun jahren (heute verschollen)
- durch musikabende grieg vertraut mit neuesten kompositionen (gesang/klavier)
- hoher stellenwert bzgl. musik im elternhaus/leben d. mutter griegs
- griegs ausbildung:
- erfolgte durch mutter (klavierunterricht)
- neues notenmaterial durch zugang zu bibliotheken (kenntnis von mendelssohn, chopin,
schumann)
- mögliche einflüsse für grieg? was konnte er lernen?
- facettenreichtum, verschiedene satztypen (choral, marsch, liedform, 2stimmige satztechnik, akkordische
satztechnik) => katalog
verschiedenster satztechniken, dienen als grundlage der eigenen kompositionstechnik
griegs
bsp. allegro con desiderio (eines der frühesten stücke e. griegs)
- rhythmisch nicht ausgefeilt, eher harmonische arbeit (e-moll; a-moll-klänge)
- später auffüllen der 4-stimmigkeit durch arpeggien und fortführen der harmonik in die
tiefe
- bei vergleich mit werken v. z.b. schumann - parallelen vorhanden bzw. bezüge zu griegs musik
- 1903: grieg verfasst autobiografie ("mein erster erfolg") - rückschau edvard griegs (mit 60
jahren)
- grieg über elternhaus: nicht nur von bergens kultur gelernt, sondern auch von anderen dingen
(bergens natur, lebensfreue), alles in sich aufgesogen und als einfluss f. seine musik gesehen
- grieg über ole bull (geigenlehrer): ole bull = gott, lange von grieg erwartet, grieg sollte bull die
kompositionen vorspielen, begeisterung bulls und forderung, grieg müsse nach leipzig gehen =>
z.T. überbewertung, aufwertung der situation (bull=gott, feuriger araber,...), aber auch "falsche
eitelkeit"?
27.04.2010
Edvard Grieg
· Leipzig = pulsierende und anregende Künstlerstadt, europäische Musikmetropole (viele
Verlage, viele kulturelle Veranstaltungen, viele Berufe für Musiker) -> für Grieg attraktiv
· 1858-1862 Aufenthalt in Leipzig (Konservatorium)
· war der Ansicht, im Konservatorium nichts gelernt zu haben (siehe AB)
-> Grieg-Forschung ist sich aber einig, dass Grieg doch eine Menge aus Leipzig mitgenommen
hat, dort sein Spiel und seine Technik verbessert und viele wertvolle Eindrücke gewonnen hat
11052010
analyse durchführung grieg klaviersonate e-moll op.7

durchführg.:
o beginn: thema I in dur (E-dur), anschließende sequenzierung und rhythmische änderung
(albertibässe  achtel-triolen), keine gebrochenen akkorde  verlangsamung,
statischer charakter (durch verharren auf h-moll, wuchtige begleitg.
o nächste änderung: taktartwechsel zu 6/8- Takt //Tonartwechsel (As-Dur/f-moll)





Verarbeitung des teils des Themas  Abspaltungsprozess (Thema liegt in li. Hand; Bezeichnung
basso marcato)
Auch abspaltg. Innerhalb d. abspaltg. Vorhanden (ces/b)
o dient zusätzlicher vereinheitlichung
s.6, akkol. 2, t. 3  verarbeitung der begleitakkorde aus durchführung
ab akkol. 3  überleitung zu reprise (durchgängige klangfläche über „h“, dominantische prägung
der überleitung, betonung einzelner noten  lineare bewegung (abwärts ; „h“, „a“, „g“)
o linie des themas (in sekunden)  rhythmische egalisierg., augmentation, einarbeitung
thema in lineare bewegung -> auflösungsprozess, der thema komplett stillstehen lässt,
an thema erinnern nur noch ansätze/tendenzen
Fazit:
o
o
o
o
o
Ausschließliche arbeit mit erstem thema
 Nicht unüblich
Wechsel nach Dur macht änderung deutlich
Zitieren des themas auf anderen tonstufen
Taktartwechsel/tonartwechsel und schließlich rückführung
Abspaltungsprozess  schließlich auflösungsprozess
 Überleitung zu Reprise
o Abspaltung  auch bei Beethoven verwendet (Klaviersonaten)
o Diff. motiv.-them. Vernetzung
Nordischer Ton bei Edvard Grieg
(siehe AB)  einscannen!
o Ludvig Mathias Lindemann(Organist, Komponist,Volksliedsammler)
o Volkslieder = Materialsammlg.für Grieg
o Richard Nordraak (Komponist)
o Geistiger Austausch zwischen Grieg und Wertschätzung
o Impulse (siehe Zitat Nordraak über Nationalität & Musik)
o Am anfang verwendung einzelner elemente, techniken zur imitation (nicht zitieren) der
norweg. Melodien genutzt
o Schließlich (ende 1860er j.) – traditionsbewusster
o Lyrisches Klavierstück op. 38 (AB  einscannen!)
o Halling:
 2/4- Takt
 Achtel und zwei 1/16  typisch f hallig
 Bordun (quintabstände) in li. Hand (Grundlage der Foklore)
 2 abwärtsintervalle (kl. Sek., folgende gr. Terz)  Grieg-Motiv
 Ostinato
 Harmonik: g-moll [T]/B-Dur [Tp]/g-Moll [T]  zweiteilige Liedform(?)
[Welche Teile finden Sie denn auf der zweiten Seite, die Ihnen fehlt? (Loeser)]
-

Rahmenkonstruktion, auf Seite II aufgebrochen

Springtanz:
Übertragung norwegischer Volksmelodien in Kompositionen
o „Gjendjes Wiegenlied“  AB  Grieg: nr. 19; norweg. Volksweisen
 Verwendung von untypischen Subdominant-Akkorden (2. Teil)  Harmonik
besonders // ungewöhnliche Harmonisierung des Stückes
 Schlichte Begleitung (keine besondere Rhythmik, liegende Töne, gehaltene Töne)
 Funktionen (2. Teil):
 Dominante,Tonika mit Sexte (= Subdominante), Septakkord mit tief
alterierter Quinte (doppeldominantische Fkt.)

 Eröffnung im scheinbaren d-moll, danach Verschärfung des Klanges
durch Harmonisierung  Pendel zwischen „T“ und „D“
  wenige Fkt. in versch. Stellungen
 Abkehr von volkstypischem Charakter (Harmonik)
 Chromatischer Fall der Basslinie
 Letzten drei Takte  Tonwiederholg. m. unterschiedlicher Harmonik
Grieg benutzt Volksmelodien und verändert sie (siehe auch „Rötnans Knut“;
Transkription einer Melodie von Johann Halvorsen)
Klavierkonzert a-moll
-
Grober Ablauf:
o 0)Vorspiel – 1)Thema (Orchester) – Thema (Klavier; 3)Überleitung; 4)Thema II
(Orchester) – 5)Durchführung (verworren).o 0)- Einleitung (Takt 1 – 6):
 Pauken eröffnen im Paukenwirbel
(pp molto fz), danach Orchester mit
Akkordschlag, Paukenwirbel verstärkend



Fallende Melodie, wechselnd (1/8 und 2 1/16- Noten) Oktavläufe in
Oktavgriffen, wuchtige Akkorde
Wechsel zwischen Bass- und Violinschlüssel
Arpeggio (a-moll) , schließlich Akkord (E-Dur), gehalten mit Fermate
o 1) Thema I (7 -14?):


Thema (C- Dur) wird in den Flöten und Oboen vorgestellt (Tonikaparallele = CDur)
Homophon (Orchester hat gesamt gleichen Rhythmus)

Thema wird in Klarinetten fortgeführt:
//

Vl. Und Fagott übernehmen Thema

Einsatz des Klaviersolos (A):

A-moll und C-Dur-Thema aufgegriffen (noch keine harmon. Veränderung)
Grieg Peer Gynt- Suiten




1888/1893 zwei Suiten, 26 Nummern, verteilt auf 5 Akte
Bühnenmusik zu Schauspiel von Ibsen (Inhalt Peer Gynt)
Peer Gynt als Entwicklungsdrama – Peer Gynt findet sich selbst
Philosophisches Stück (Handeln, Entwicklung des Menschen,
Selbstfindung, Bedeutung von Reichtum, Fremdheit)
 Parallele zu Faust  Peer Gynt als norwegischer Faust
 Peer Gynt – Legendengestalt
 Handlung in Stichworten:
o Träumer, Sohn einer armen Mutter
o Brautraub, Liebe zu Solveig (soll auf ihn warten)
o Trollkönig (Troll, sei dir selbst genug)
o Reise nach Afrika (Geschäftsmann, Geld, Rugm,
Waffenhandel, Menschenhandel)
o Flucht in Oase – Anitras Tanz und Peer Gynts Einsehen
o Nervenanstalt
o Schiff – Rückreise nach Norwegen
o Knopfgießer als Symbol für den Tod




Arbeit an Per Gynt (Ibsen) ab 1866
1866 – Treffen mit Grieg, P.G. noch in Entstehung
UA 1876 (Drama)
Ursprünglich keine Planung für Bühnenwerk, sondern für
dramatisches Lesewerk
o In Norwegen wg. Volkstümlichen Stoffes sehr berühmt
 Schnelle Zusage Griegs zu musikal. Bearbeitung Peer Gynts
o Siehe Briefwechsel Grieg-Ibsen
 Viele Freiheiten für Grieg als Komponist seitens Ibsen gegeben
 Warum Bühnenmusik? Wie muss man sich Bühnenmusik
vorstellen?
o Überleitungsmusik (von Szene zu Szene, Überbrücken von
Auf-und Abbau, Passagen zwischen Szenen, Anfang und
Ende, Zwischenaktmusik, Einschnitte markieren, Ouvertüre
als Einleitungsmusik)
 Andere Bühnenmusiken
o Beethoven: Egmont
o Mendelssohn: Ein Sommernachtstraum (Hochzeitsmarsch)
 Grieg – Schwierigkeiten bei Arbeit an P.G.
o 1875 Brief:
 Albtraum
 Keine Beendigung
 Nur Geld war Grund für Arbeit an P.G.
 Druck, Angst um Reputation
 Keine Übereinstimmung zwischen Handlung des Dramas und der
Bühnenmusik (z.B. Anitras Tanz, Aases Tos, Halle des Bergkönigs)
o Keine chronologische Auswahl
 nach welchen Kriterien wurde ausgewählt?
o Suite  Folge von Tänzen (Gattungen, Formen, Anslayse
WS 09/10)
o Evtl. Auswahl anhand der Tonarten der einzelnen Sätze
o Suite = Folge, sonst relativ frei
 Idee zur Suite  Wodurch?
o Drama nicht im Ausland aufgeführt (zu norwegisch, zu
tiefsinnig)
o Musik von Handlung des Schauspiels abkoppeln, um Musik
auch ohne Handlung zugängig zu machen
 HB: Peer Gynt Suite Nr. 1 (komplett anhören!)
Griegs Kammermusik
 Griegs Kammermusik sehr bekannt – Warum Kammermusik bekannt? Warum
 1) Rolle der Kammermusik 19. Jhd.:
o Bildungsbürgertum, musikalisches Bgt.
o Kammermusik = gelehrte Musik des Bildungsbgt.
o Ausgleich für fehlende politische Einflussnahme
o Kammermusik eigentlich im 18. Jhd. D. Adel vorbehalten
o 19.Jhd. auch Interessengebiet des Bgt. (neben Literatur)
o Gedanke „absolute Musik“ – Musik ohne Wort
 Kammermusik am besten dazu geeignet
 2) Begegnung mit Kammermusik schon in Leipzig (Studium)
 3) deutscher Verleger (Peters Verlag)






Streichquartett (1862) – Studienzeit
1865 – 1867 (2 Violinsonaten, Cellosonate)
Quartett, Klaviertrio (1878)
Cellosonate (1886)
Violinsonate (1887)
Quartett (1891)
 Lange Beschäftigung mit Kammermusik
 Bis 1867 – Etablierung in Kammermusik
 Norweger, aber Deutschlandreisen  Konkurrenzgedanke, gerade bei
Kammermusik  Kenntnis und Reaktion auf Kompositionen anderer
Komponisten
 Violinsonate c-moll op.85 (1887)
o Meistgespieltes Werk der Kammermusik Griegs
o 3 Sätze
o Sonatenhauptsatzform (Exposition(Hauptsatz (c-moll), Seitensatz (EsDur)), Durchführung, Reprise (c-moll und C-Dur), Coda
 HB: 1. Satz (Kreisler, Violine; Rachmaninoff, Piano) – Analyse siehe Notenbeispiel
o Rhythmisch prägnanter Anfang
o Hauptsatz (c-moll) – stürmisch, drastisch, unvermittelt, düster
o Vl. Stellt Thema vor
o !! Modulationsabschnitte keine einzelnen Abschnitte!!
22.06.2010
Liedschaffen/ Vokalmusik Edvard Griegs
Solveigs Lied (strophisch gegliedert)
nach Norwegen-Aufenthalt interessierte er sich für die Volksmusik seines Landes,
vertonte diverse Texte
Einteilung seiner Lieder nach
· Typen?
· Lebensphasen? Opuszahlen?
· Verbreitung / Popularität, Rezeptionsgeschichte?
häufigste Werke: Klaviermusik
erste Werke während seines Studiums geschrieben
=> schrieb permanent (in (fast) jedem Jahr) bis ins hohe Alter hinein Liedkompositionen
Melodieführung bei Solveigs Lied = Musterbeispiel des norwegischen Volkstons
Bedeutung Griegs Liedschaffens:
Quantität, Qualität, Verbreitung (bürgerliche Häuser, Salons, Konzertwesen
Probleme bei Liedern Griegs:
Übersetzungen, Virtuosität der Sänger (richtige Tempi, liedgerechter Ausdruck und Vortrag
etc.), "primadonnenhafte Frechheiten" (Abändern des Schlusses zu einem pompöseren Ende)
"En svane"
A-Teil: bis Takt 8
B: Teil: T9-T21 (Gestus verändert sich, neue Strophe beginnt)
A': T22 bis Schluss (wiederum Änderung des Gestus)
Triole: Kreisen auf wenigen Tönen
Teile A und A' = Rahmen, Vorbereitung / Zurücknahme des dramatischen Teils
harmonisch: stark vorhandene Chromatik, Sept-Harmonik, keine Tonika vor Schluss, Ende auf
Halbschluss, Tonika wird auf Gesangsendungen ausgespart
29.6.2010
o Letzte Sitzung: Griegs Liedschaffen
 Schon während Leipziger Zeit Liedschaffen
 1860er Jahre Griegs Frau = Sängerin
 Erhebliche Förderung des Liedschaffens v Grieg
 Sowohl deutsche Texte (Heine) als auch norwegische Texte
 Grieg/Text: Ibsen: Der Schwan
 Ruhiges, nahezu entrücktes Lied
 Dreiteilige Liedform
o A: bis Takt 8/10
o B 10-Fermate
o A‘ Fermate bis Schluss
 Alle drei Teile Steigerungscharakter
(Spannung/Entspannung)
o Erzielt durch Spitzentöne (T.5), auch mehrfaches
Aufteten der Spitzentöne
o Dynamik sehr breit (pp bis zu ff)
o Je höher desto lauter (12-15 als Beispiel)
 Regelrecht planmäßige Steigerung
 Harmonik:
o In sich sparsam verwendet
o Sparsam, aber effektvoll (gleiche melodie, aber
abgedunkelt durch Wandel zu moll)
o Anfang: Tonika-Subdominant
o Wenige Akkorde verwendet
o Rahmenteile stehen in F, Mittelteil steht in C
 Rhythm. Gestaltung:
o Eigentlich 3er-Takt, aber durch Gestaltung nicht
tanzend, sondern stehend, statisch
o Wenig Veränderungen (Triolen verwendet)
 Bewegung ausgedrückt
o Rahmenbildung bzw thematisches Wiederaufgreifen
von rhythm. Strukturen (triolische Phrase…Anfang
und 16 ff.)
 Zusammenhang: Dehnung/Vergrößerung
(aus 2 ¼-Notenn werden 1 ¼-Note und zwei
Achtelnoten)
 Nach Dehnung folgt Beruhigung durch
Vergrößern der Notenwerte und
Fermate/rit.
 Effekt:
 Steigerung durch Wiederholung
 Suggestiv
 Meditativ
 Zeigt, dass es wichtig ist
 Insitierend
 Relativ wenig Tonmaterial bzw.
Themenvorrat
 Insistierender Charakter wird durch
Vortragsbezeichnung „agitato“
verstärkt/verdeutlicht
 Melodie sehr an Anfangsthema angelehnt
 Tonwiederholungen
 Charakter der eingesetzten Mittel:
o Sehnsüchtig, nostalgisch, fern, statisch
o Ruhig, karg (es passiert wenig, aber das was passiert
kommt stärker zur Geltung)
o Text/inhaltliche Aspekte:
 Aussehen und Eigenschaften des Schwans
 Schweigen des Schwans, erst kurz vor Tod
singt der Schwan
 Schwan als allein lebendes Wesen
 Weiß (Symbol fürUnschuld)

Text/Musik Zusammenhang:
o Musik drückt das aus, was Schwan
charakterisiert
o Mittelteil – Steigerung – einziges Mal dass
Schwan einen Laut ausstößt, danach wieder
Schweigen und Ruhe in der Musik
EDVARD GRIEG ALS MUSIKSCHRIFTSTELLER



Große Korrespondenz (siehe Texte [Kopien])
Entweder Briefe vorhanden oder Entwürfe bzw. Kopien
o Gute Quellenlage für Forschung
Griegs Arbeit als Korrespondent
o Bergensposten (Zeitung in Bergen)
o Bericht über UA Ring Nibelungen Bayreuth 1876
von Grieg geschrieben
o Bericht Grieg  Kopieren
 Wagner romantiker, menschenscheu
 Insiderblick für norwegische Leser
gewährleistet
 Ablehnung des Festspielhauses
 Beschreibung des Hauses (fachmännisch
aber verständlich)
 Hoheit/Einfachheit – musikästhetische
Begriffe, Grieg verwendet sie für
architektonische Beschreibung
 Grieg als Bildungsbürger
 Kennt ästhetische Kategorien
 Weiß sie anzuwenden und zu
benutzen
 Schreibgewandt
 Verständlich und kompetent
 Vergleich zwischen Bayreuth und Oslo
 Bayreuth als Vorbild für Europa
 Forderung an Norwegen
 Raus aus Kulturloch
 Mehr Orchestermusiker
 Mehr Kultur
06.07.2010
GRIEG-REZEPTION
 (1843-1907)  Spätromantik Komponist, Norweger, hat norwegischen Volkston
in Musik etabliert
o Norwegische Tänze in Kompositionen eingebaut (siehe Klaviersonate emoll; Klavierkonzert; Peer Gynt)  Abwertung als „Norwegerei“
o Norwegische Dichtung und Liedgut verbreitet durch Kompositionen (Peer
Gynt, Vertonungen von Gedichten von Hendrik Ibsen, Bsp. „Der Schwan“)
o Auch als „Schriftsteller“ tätig gewesen (Konzertberichte u.A. über UA des
Ring der Nibelungen in Bayreuth)  Aufgabe, Norwegen über Kultur in
Deutschland zu informieren  Wunsch, dass auch Oslo kulturellen Status
erhält
o Zum Einen
 Neuartiger Komponist, talentiert (früh unterrichtet, Studium in
Deutschland, Leipziger Einflüsse)
 Aber auch verfälschend beim Schreiben der eigenen Biographie
(falsche Bescheidenheit, Abwertung Leipizigs)
 Selbstbewusster Charakter
 Kammermusik, Klaviermusik, Suite, Bühnenmusik Peer Gynt,
Zusammenarbeit mit Literaten (Ibsen), keine Sinfonie, keine Oper
 Zeit seines Lebens zwischen zwei Kulturen lebend
 Norwegen als Lebensort und kulturtragend
 Reisen, Konzertaufenthalte in Deutschland und Italien
 Fair bei Konzertkritiken gewesen
 Rezeptionsgeschichte Grieg
o Bild über Grieg einigen Wandlungen im Laufe der Zeit unterworfen
o Grieg in Deutschland:
o I) Neue Zeitschrift für Musik
 Bericht über UA des Klavierkonzertes in Leipzig 1872
 Viel Kolorit, schöne Kantilenen, nicht übler Humor
 Komplizierte Figuren, wenig Gedanken
 Vergleich mit anderen Komponisten (Mendelssohn,
Gade,…Liszt)  Vorwurf der Epigonalität (uneigenständige
Komposition)
 Kurzatmigkeit der Gedanken, Motive werden nicht
weiterentwickelt; motivisch-thematische Arbeit fehlt,
Entwicklungsdenken fehlt
 Unpraktischer Klavierpart (Figurenwerk)
  vermag nicht zu fesseln, trotzdem nicht schlecht (weil
neu?)
o II) Eduard Hanslick, Wiener Musikkritiker – (vom musikalisch Schönen)
 Äußerungen zu Streichquartett
o Verrenkte Rhythmen, falsche Kontraste
o Dissonanzen, wenn einmal gefunden, nicht mehr
losgelassen
o Gieriges Haschen nach melodischem Zerren
o Dissonanzen werden nicht besser, wenn man sie als
„norwegisch“ ausgibt
o Komponist als kindisch beschrieben (hascht nach
Effekten)
o Oberflächliche Musik Griegs
o III) Rudolf Maria Breithaupt, Berliner Klavierpädagoge, 1904
 Verzicht auf Großgattungen, dafür Beschäftigung mit den
„kleinen Gattungen“
o Wertschätzung „einer der besten“
 Trotz Einseitigkeit ein Künstler (Heimatkünstler)
 „Klangwerdung seines Volkes“
 Aber Grieg wird sich in „Weltsprache der Musik“ nicht
beweisen können
 aus deutscher Perspektive sind Großgattungen wichtig
 Fazit: Grieg akzeptiert in Dtl., aber nicht gefeiert oder
besonders berühmt „Komponist der 2ten Reihe“
 GRIEG IN FRANKREICH (1889-1907)
 Chopin des Nordens, Poet der Fjorde, Vorreiter gewagter
Harmonik
 Vincent d’Indy (Schüler Caesar Francks) über Grieg:
 „Grieg verlor alle angeborenen Fähigkeiten beim ersten
Kontakt mit der lärmenden Leipziger Schule, da lernt er alle
Fehler“
 Claude Debussy
 Vorwurf an Grieg  Missbrauch der norwegischen
Nationalität
 Einfluss der Kritik in Frankreich:
 Keine Nachahmer der Manier Griegs vorhanden
 GRIEG IM NORDEN
o Julius Rabig (1927)
 Grieg sicher Nationalkomponist, aber trotzdem können sich
skandinavische Komponisten mit den großen Werken und
Komponisten der Welt messen