Modena - eine traditionell - beim Modena

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Modena - eine traditionell - beim Modena
Geflügelzeitung 1212013
TAUBEN
Modena - eine traditionell
•
europäische Taubenrasse
A
uf die geschichtliche und rassische Entstehung der Modena möchte ich nur
kurz eingehen. Schon im 13. Jahrhundert
flogen Triganino-Tauben um den Turm der
neu erbauten KathedraleSan Geminiano in
Modena ( orditalien) und nisteten dort
in Mauernischen. Triganieri nutzten diese
Tauben später für ihren Flugtaubensport.
Das ist nachzulesen in den Büchern von
Prof. Bonizzi und Clemente Polacci. Zwei
Italiener, die uns so die Wurzeln von drei in
Europa erfolgreichen Taubenrassen geschichtlich übermittelt haben.
Italienischen Ursprungs sind dieTriganino Modenese, die Modeneser und die Modena. Einige Gazzi-Farbenschläge der Triganino Modenese wurden bei uns (ZG Bechstein
- soweit mir das bekannt ist) unter dem Rassenamen Triganino Modeneser Gazzi zur
Anerkennung gebracht. Diese Narnensfindung finde ich nicht wirklich geglückt. Warum benennt man die "Mutter" nach dem
amen einer ihrer "Töchter"?
Die historischen Züchter in Italien (die
sich selbst Triganieri nannten) haben ihre
Flugtaubenrasse zweckgebunden als Triganino bezeichnet. Der Ursprung dieser Tauben lag in der Stadt Modena. Die Bezeichnung .Tnganino Modenese" bedeutet nur,
dass die/ihre damaligen "Triganino-Tauben"
Modena Gazzi, blau-bronzegehämmert,
(Klaus Ohlendorf, Sondershausen)
0,1
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in der Stadt Modena ursprünglich beheimatet waren. Esstellt aber nicht wirklich einen
Bezug zum Zweitnamen Modeneser her,
denn diese Rassebezeichnung ist eine rein
deutsche Erfindung.
Man hätte diese Taubenrasse deshalb als
.Triganino Modenese" anerkennen können,
weil es sich eben nicht ursächlich um eine
deutsche Züchtung handelt. Die King
heißen bei uns ja auch nicht "König". So
trägt nur der Modena den Originalnamen
der Stadt als Rassebezeichnung, wo seine
Wurzeln wirklich liegen.
Jetzt aber zu unseren europäischen Modena. Wie sieht der europäische ModenaTyp aus? Rund, rund und noch einmal
rund, das ist die Grundmaxime. Bei mittlerer Größe und gleichen Proportionen in
Höhe, Breite und Länge "passt" der Modena
in einen Handball. Den Hals in den Rücken
gelegt (nicht eingezogen), bildet das Auge
fast eine senkrechte Linie zu den möglichst
gerade stehenden Beinen (möglichst gerade
bedeutet nicht "bolzgerade"!). Wir wollen
keine Tauben, die "stelzen" und Gelenkschäden damit zeigen. Der Stand selbst ist
breit und fest.
Modena sollen sich frei stehend im
Schau käfig "anbieten" und nicht an der
Käfigrückwand anlehnen (abstützen). Ein
Obertshausen
2011,
sg 95 E
FOTO: HEllMANN
Modena ist in seiner Haltung rassig, kraftstrotzend und zeigt eine ausgewogene, stabile, selbstbewusste und ausbalancierte Körperhaltung. Die Brust ist breit.
Der stark angezogene Schwanz "verkürzt" optisch den Rücken, der aber natürlich anatomisch vorhanden ist. Die Schwingen liegen auf dem Schwanz auf. Ein leichtes Kreuzen der Schwingenspitzen ist zu
tolerieren, ein "Durchstecken" der Schwingen nicht. Das nicht erwünschte "Durchstecken" bedeutet, dass die Schwingen
unter dem Schwanz getragen werden (Amselhaltung). Leider sehen wir das bei deutlich zu kurzen Tauben doch gelegentlich.
Solche züchterischen Übertreibungen sind
bitte zu vermeiden. Diese Tauben entsprechen nicht dem Standard und sind auch für
die Weiterzucht nicht förderlich.
Die Unterliniedes europäischen Modena
ist tief und ohne Absatzausgerundet.lnsbesondere vor und unter dem Flügelbug
erwarten wir eine durchgehend runde
Brusttiefe und Unterlinie. die sich bis zum
Aftergefieder durchzieht.
Das Gefieder (einschließlich
dem
Schwanzkissen) ist annähernd straff und
fest. Im Idealfall übersteigt die Schwanzlänge den Kopf höchstens um eine Schwanzfederbreite. DieSchwanzbreite selbst fügt sich
Modena Schietti, andalusierfarbig, Obertshausen
(Bernd Spazier, Friolzheim)
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2011,
hv E
FOTO: SPAZIER
Geflügelzeitung 1212013
TAUBEN
Modena Schietti, Sprenkel, Obertshausen
Chobert, Coevres-Valsery/F)
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2011,
harmonisch in das Gesamtbild ein. Ein breiter und aufgespreizter Schwanz ist nicht erwünscht.
Eine ausgeprägte steigende und breite
Stirn sowie ein gerundeter Hengstnacken
(ein betonter länger gezogener Hinterkopf,
der gerundet in den vollen Hals übergeht)
runden den Gesamteindruck positiv ab.
DieModena sind eine wirklich höchst interessante Taubenrasse mit Geschichte, die
insbesondere auch für jüngere Züchter
bestens geeignet ist, die Spaß an "Farbenschlaggenetik" und auch kreativer züchter i-
Modena Schietti, weiß, Obertshausen
Favier,Villette d .Anthon/F)
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2011,
hv MB (Francois
Modena Schietti, blau mit Bronzebinden, Obertshausen
(Rudi Schatz, Graste)
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scher Aktion, Interaktion mit Gleichgesinnten und Spaß an der Selbstverwirklichung als Züchter haben.
Züchter der jüngeren Generation suchen
Herausforderungen
und Kameradschaft
unter Freunden, die über die Bewertungsnote auf einer Schau weit hinaus geht.
Zuchtfreunde. die so denken, sind in unserer .Mocena Community" herzlich willkommen und werden bestens aufgenommen! Sie erhalten auch Hilfestellungen und
hochwertige Zuchttauben unter individuellen züchterfreundlichen Absprachen.
v Pokal (Bernard
v MB
Der Modena Club Deutschland hat mit
Helmuth Krengel einen engagierten Vorsitzenden, der Weitblick besitzt, und von unserem Bundeszuchtwart Manfred Wiesner
bestens unterstützt wird. Unser Bundeszuchtwartwird vom Zuchtausschuss begleitet, dem Hartmut Rose und Ralph Meinzer
aktuell angehören.
BeiInteresse wenden Siesich bitte an den
Bundesvorsitzenden des MCD, Helmuth
Krengel, Im Kann 24, 37242 Bad Soden-Allendorf, Tel. 05652-1879, E-Mail:[email protected].
BERND SPAliER
Modena Schietti, khakifahl-schimmel, Obertshausen
(Horst Lauinger, Hambrücken)
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2011,
2011,
v Plakette
FOTOS: HELlMANN
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