1. Ziele,Aufgaben und Systematik der Arbeitswissenschaft 1.1
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1. Ziele,Aufgaben und Systematik der Arbeitswissenschaft 1.1
1. Ziele,Aufgaben und Systematik der Arbeitswissenschaft 1.1 Historischer Abriß erste Hochkulturen (5. - 1. Jahrtausend v. Chr. Mesapotanien, Ägypten) Herodot : - Spezialisierung der Arbeit (Tempelbau,Handwerker,Straßenbau) - spezifisches Arbeitsregime, ergonomische Spezialwerkzeuge,Untersuchung und Analyse von Arbeitsunfällen, Spezialnahrung für spezifische Arbeiter Arbeitswissenschaft Hochschule Mittweida University of Applied Sciences Fachbereich Wirtschaftswissenschaften 1-1 . Dr.Risch/Prof. Lindner • Aristoteles 384 - 322 v. Chr. (Lehrer Alexander d. Gr.) - Beschreibung der Krankheiten bei Sportlern (Berufsläufer) Arbeitswissenschaft Hochschule Mittweida University of Applied Sciences Fachbereich Wirtschaftswissenschaften 1-2 Dr.Risch/Prof. Lindner • Hippokrates 466 - 374 v.Chr. (Nestor der abendländischen Medizin) - exakte Beschreibung von Berufskrankheiten + Therapie (Seeleute,Gärtner,Bleiarbeiter) • römisches Reich Plinius d.Ä. 23-79 n.Chr. - Arbeitsschutzmaßnahmen (Handschuhe,Stiefel,Atemmasken) bei Schwefel- und Quecksilberherstellung in Sizilien Arbeitswissenschaft Hochschule Mittweida University of Applied Sciences Fachbereich Wirtschaftswissenschaften 1-3 Dr.Risch/Prof. Lindner • Acricola (1499-1655) Stadtrat und Arzt von Joachimsthal ., , „de re metallica“ : wissenschaftliche Behandlung der Bergwerksarbeit -Stollenbelüftungssysteme, Wasserkünste, - Beschreibung physischer Arbeitsschwere, Gnadengroschenkassen, Cuxe ((Knappschaften, kein Soldatendienst, Steuerbefreiung)) Arbeitswissenschaft Hochschule Mittweida University of Applied Sciences Fachbereich Wirtschaftswissenschaften 1-4 Dr.Risch/Prof.Lindner . . • 1650 England : gesetzliche Anwesenheit von Chirurgen auf Segelschiffen HMS Victory -900 Mann Besatzung -100-Kanonen-Boot Arbeitswissenschaft Hochschule Mittweida University of Applied Sciences Fachbereich Wirtschaftswissenschaften 1-5 Dr.Risch/Prof. Lindner • 1733 Stephan Hale : Blutdruckmessung mit Manometer • 1750 Friedrich Heckel : erste Luftstaubmessungen • um 1800 Spiegelherstellung in Nürnberg ; 103 Belegtische, 600 Arbeiter,alle mercurialkrank „All die mit Quecksilber hantieren, sind lahm, leicht erstickt und nimmer keiner rechten Gesundheit wartend „ Arbeitswissenschaft Hochschule Mittweida University of Applied Sciences Fachbereich Wirtschaftswissenschaften 1-6 Dr.Risch/Prof.Lindner • 1819 England :Verbot der Kinderarbeit unter 9 Jahren ; Nachtarbeitsverbot für Jugendliche 13 - 18 Jahre; maximale Wochenarbeitszeit 69 h ! • 1904 Deutschland : Nachtarbeitsverbot für Jugendliche unter 16 Jahren • 1910 Deutschland : Einführung von minimal Ruhezeiten = Arbeitspausen Arbeitswissenschaft Hochschule Mittweida University of Applied Sciences Fachbereich Wirtschaftswissenschaften 1-7 Dr.Risch/Prof.Lindner Initiierung der modernen Arbeitswissenschaft Frederic Winslow Taylor (1856- 1916 ) Frank Bunker Gilbreth (1864- 1924 ) - die amerikanischen Ingenieure Taylor und sein Schüler Gilbreth ( Bethlehem Steel Corp.) analysieren um die Jahrhundertwende wissenschaftlich das Arbeitsverhalten des Menschen - in den Standardwerken „shop management“ (1911) und „princibles of scientific management (1913) wird der Versuch unternommen, auf der Basis von Zeit- und Bewegungsstudien den Leistungsgrad der Arbeitskräfte zu bestimmen Leistungsgerechte Entlohnung= Differentiallohnsysteme Arbeitswissenschaft Hochschule Mittweida University of Applied Sciences Fachbereich Wirtschaftswissenschaften 1-8 Dr.Risch/Prof.Lindner - mittels der von Mybridge entwickelten Filmtechnik ermittelt Taylor den Ermüdungsgrad in Abhängigkeit der Arbeitsschwere (um 1902) Studien von Bewegungsabläufen (um 1905) Arbeitswissenschaft Hochschule Mittweida University of Applied Sciences Fachbereich Wirtschaftswissenschaften 1-9 Dr.Risch/Prof.Lindner Arbeitswissenschaft Hochschule Mittweida University of Applied Sciences Fachbereich Wirtschaftswissenschaften 1-10 Dr.Risch/Prof.Lindner Arbeitswissenschaft Hochschule Mittweida University of Applied Sciences Fachbereich Wirtschaftswissenschaften 1-11 Dr.Risch/Prof.Lindner Arbeitswissenschaft Hochschule Mittweida University of Applied Sciences Fachbereich Wirtschaftswissenschaften 1-12 Dr.Risch/Prof.Lindner Praktische Nutzung Einführung der Fließfertigung bei Henry Ford in den High-Land-Fabriken = industrielle Revolution Verkaufspreis Model T : Senkung von 850 auf 350 $ Mindestlohn der Arbeiter: Erhöhung 2 auf 5 $ /Tag extreme Arbeitsteilung schafft auch für minder Qualifizierte Arbeitsplätze Baugruppenmontage bei Ford durch Auswanderer um 1908 Aufsetzen der Karosserie auf Rahmen in Fließfertigung (Model Ford T um 1908 Arbeitswissenschaft Hochschule Mittweida University of Applied Sciences Fachbereich Wirtschaftswissenschaften 1-13 Dr.Risch/Prof.Lindner Endmontage bei Ford um 1909 Endmontage Opel AG Rüsselsheim 1912 Tagesproduktion bei Ford um 1912 Arbeitswissenschaft Hochschule Mittweida University of Applied Sciences Fachbereich Wirtschaftswissenschaften 1-14 Dr.Risch/Prof.Lindner Kritik am Taylorismus = Protestansätze der Arbeiterbewegung Schnelligkeit der Bewegung+ maximale Steigerung der Leistung = Grundprinzip zur Bewertung der Arbeitskraft arbeitender Mensch wird zur exakt arbeitenden und bewusstseinslosen Maschine degradiert Arbeitswissenschaft Hochschule Mittweida University of Applied Sciences Fachbereich Wirtschaftswissenschaften 1-15 Dr.Risch/Prof.Lindner 2. Weltkrieg rasante Entwicklung der Militärtechnik zum ersten Mal zeigen sich besonders scharf die Grenzen bei der Interaktion Mensch- Maschine (Probleme Zusammenspiel zwischen Sensorik und Motorik) Zwangsweise und schnelle Entwicklung der Arbeitswissenschaft ERGONOMIE Teams aus Anatomen,Physiologen,Psychologen und Konstrukteuren entwickeln Kriegsgerät unter extremen Zeitdruck JU 87, Me262, FI 103, V2 ,U-Boote mit Reichweite bis 40 000 Seemeilen Missbrauch der Wissenschaft Versuche am lebenden Organismus Unterkühlung, Luftdruckexperimente etc. Arbeitswissenschaft Hochschule Mittweida University of Applied Sciences Fachbereich Wirtschaftswissenschaften 1-16 Prof. Dr. H. Lindner Sturzkampfbomber (Ju 87) Do 335 Arbeitswissenschaft Hochschule Mittweida University of Applied Sciences Fachbereich Wirtschaftswissenschaften 1-17 Prof. Dr. H. Lindner U-Boot Typ XXI (Elektroboot) Reichweite 20.000 sm, 80m. 90 Mann Besatzung) Arbeitswissenschaft Hochschule Mittweida University of Applied Sciences Fachbereich Wirtschaftswissenschaften 1-18 Prof. Dr. H. Lindner Eisenbahngeschütz „Dora“ Arbeitswissenschaft Hochschule Mittweida University of Applied Sciences Fachbereich Wirtschaftswissenschaften 1-19 Prof. Dr. H. Lindner Versuche an Häftlingen in Konzentrationslagern Buchenwald, Ravensbrück und Auschwitz Versuchsblock 16 in Auschwitz Arbeitswissenschaft Hochschule Mittweida University of Applied Sciences Fachbereich Wirtschaftswissenschaften 1-20 Prof. Dr. H. Lindner Unterkühlungsversuche Konzentrationslager Dachau/Auschwitz Arbeitswissenschaft Hochschule Mittweida University of Applied Sciences Fachbereich Wirtschaftswissenschaften 1-21 Prof. Dr. H. Lindner Entwicklung der Arbeitswissenschaft in Deutschland • um 1910 ZEISS-Werke : Abbe`gelang der Nachweis, dass mit Verkürzung der Arbeitszeit durch Nutzung der von Taylor praktizierten Arbeitsteilung (Fließfertigung) eine Steigerung der Tagesleistung möglich ist Reduzierung der Arbeitszeit von 9h auf 8h/Tag ; Stundenverdienst 0,62 auf 0,75 RM • 1913 Kaiser-Wilhelm-Institut für Arbeitsphysiologie ( Rubner) - physiologische + psychologische Reaktionen auf Arbeitsschwere - Ernährung und Arbeitsleistung - Antropometrie und Arbeitsleistung • 1921 Reichsarbeitsausschuss für wirtschaftliche Fertigung • 1924 Reichsarbeitsausschuss für Arbeitszeitermittlung (jetzt REFA= Verband für Arbeitsstudien) - u.a.Richtlinien und Verfahren zur Durchführung von Zeit - und Arbeitsstudien Arbeitswissenschaft Hochschule Mittweida University of Applied Sciences Fachbereich Wirtschaftswissenschaften 1-22 Dr.Risch/Prof.Lindner z.Zt „stürmische Entwicklung und Anwendung der Arbeitswissenschaft in nahezu allen Segmenten der Wirtschaft Wichtiges Marketing-Instrument bei der Distribution der Produkte Ergonomische Produktgestaltung (Konsumgüter, Autoindustrie) • Mercedes F 800 Style Arbeitswissenschaft Hochschule Mittweida University of Applied Sciences Fachbereich Wirtschaftswissenschaften 1-23 Dr.Risch/Prof.Lindner Sicht • Rundumsicht und Rückspiegel • Fahrzeugmaße •I nstrumente (Beleuchtung, Beschriftung und Größe, Sprache, Anordnung Display) Ein- und Ausstieg • Kopffreiheit •Sitzposition/Sitzhöhe • Bein- Fußfreiheit • Ausstieg bei engen Parklücken ( Türöffnungswinkel) • Höhe Ladekante Erreichbarkeit und Ablesbarkeit der Bedienelemente • Erreichbarkeit Sicherheitsgurte • Position/Bedienbarkeit Lenkrad, Pedale, Schalthebel, Handbremese • Radio Navi etc. Altersanzug zur Simulation der Mobilitätseinschränkung bei älteren Menschen bei Ford ( Menschen mit Behinderung) Arbeitswissenschaft Hochschule Mittweida University of Applied Sciences Fachbereich Wirtschaftswissenschaften 1-24 Dr.Risch/Prof.Lindner Gestaltung von Bildschirmarbeitsplätzen Belastungsanalyse Multi-Media-Technik Arbeitswissenschaft Hochschule Mittweida University of Applied Sciences Fachbereich Wirtschaftswissenschaften 1-25 Dr.Risch/Prof.Lindner Ergonomische Gestaltung von Arbeitsplätzen /Fabrikplanung Erfassung von Umweltbelastungen Arbeitswissenschaft Hochschule Mittweida University of Applied Sciences Fachbereich Wirtschaftswissenschaften 1-26 Dr.Risch/Prof.Lindner Raketen auf Rädern Formel-1 Piloten sind Belastungen wie im All ausgesetzt Hochgeschwindigkeitskurs Silverstone • 1 kg Wagenmasse wird von 1,23 PS bewegt ( enorme Frontal- und Querbeschleunigung, extreme Höchstgeschwindigkeiten und Bremsverzögerungen) • Abbremsen auf langen Geraden Spitzenwerte 4 g (Coulthard Mc Laren -Mercedes wiegt bei 320 in Bridge-Senke plötzlich 320 kg) • Beschleunigung 0-100 km/h : 2,8 s; 0-180 km/h : 3,8 s ; Bremsen 110-0 km/h:2s • an 4 Stellen beschleunigen Piloten auf Tempo 320 (Streckenlänge 450 bis 750 m) 60 Rennrunden : 450 Kraftakte(Nackenmuskulatur), ständige Verschiebung Hirnmasse und Blutmengen, ständige Veränderung Herzdurchblutung Leistungen nur von top-trainierten Rennfahrern ; Überlegungen zur Einführung von Druckanzügen (Düsen-Jet) Arbeitswissenschaft Hochschule Mittweida University of Applied Sciences Fachbereich Wirtschaftswissenschaften 1-27 Belastungen der Kampfpiloten extrem ; Gewichtsverlust 5 kg /Flug Piloten tragen G-Anzüge ( Anzug mit Luftkammern, werden vom Triebwerk aufgeblasen, verhindern Blutentweichen in Extremitäten) Arbeitswissenschaft Hochschule Mittweida University of Applied Sciences Fachbereich Wirtschaftswissenschaften 1-28 Prof. Dr. H. Lindner Arbeitswissenschaft Hochschule Mittweida University of Applied Sciences Fachbereich Wirtschaftswissenschaften 4 1.2 Arbeitsbegriff, Definition „Arbeitswissenschaft“ Arbeitsbegriff : Ursprung des althochdeutschen Begriffes arabeit vereinigt 2 Inhalte : 1. Not,Mühsal 2. Werk als Ergebnis einer Tätigkeit Subjektbezogen := Anstrengung Objektbezogen : = Wertschöpfung,Ausführbarkeit,Effizienz • oftmals Identität Arbeit und Strafe : Arbeitslager, Arbeitshaus • andere Sprachen klare Unterschiede : trud-rabota, work-labour Begrifflichkeit läßt Humanisierungsaspekte erkennen Neue Definition des Arbeitsbegriffes nach Stirn = Tätigkeit des Menschen, bei dem dieser mit anderen Menschen und technischen Hilfsmitteln in Interaktion tritt, wobei unter wirtschaftlichen Zielsetzungen Güter und Dienstleistungen erstellt werden, die entweder vermarktet oder von der Allgemeinheit subventioniert werden Arbeitswissenschaft = Systematik der Analyse , Ordnung und Gestaltung der technischen,organisatorischen und sozialen Bedingungen von Arbeitsprozessen mit dem Ziel, daß die Menschen in produktiven und effizienten Arbeitsprozessen 1. Schädigungslose, ausführbare und beeinträchtigungsfreie Arbeitsbedingungen vorfinden 2. Erfüllung von Standards hinsichtlich Arbeitsaufgabe, Arbeitsinhalt, Arbeitsumgebung, Entlohnung und Kooperation 3. Handlungsspielräume zur Entfaltung von Persönlichkeit und Kooperation mit anderen vorfinden Arbeitswissenschaft Hochschule Mittweida University of Applied Sciences Fachbereich Wirtschaftswissenschaften 1-29 Dr.Risch/Prof.Lindner Gegenstand, Kernfrage und Hauptinhalt der Arbeitswissenschaft - aus der Definition „Arbeitswissenschaft“ ergibt sich deren Gegenstand Wissenschaftliche, methodische und systematische Behandlung aller Fragen, die sich mit der Planung, Gestaltung und Leitung der menschlichen Arbeit ergeben Kernfrage Was kann der Mensch im Arbeitsprozess leisten ? Ohne exakte Leistungsbeschreibung • keine exakte Terminbestimmung • kein reproduzierbarer Betriebsablauf • keine optimale Auslastung der elementaren Produktionsfaktoren • keine exakte Kalkulation der Betriebsergebnisse usw. Arbeitswissenschaft Hochschule Mittweida University of Applied Sciences Fachbereich Wirtschaftswissenschaften 1-30 Dr.Risch/Prof.Lindner 1.3 Gestaltung von Arbeitssystemen Arbeitsplatz Arbeitsmittel •physische Beanspruchung • Herz/Kreislauf • Motorik • Sinnesorgane • Lärm • Klima • Licht • Umwelt Arbeitsumwelt + Arbeitsaufgabe psychische Beanspruchung Inanspruchnahme physischer + psychischer Funktionssysteme Beanspruchung • Affekt • Angst • Konzentration Motivation Anpassung Mensch habituell,konsistent • anatomische + physiologische Voraussetzungen • Fähigkeiten + Fertigkeiten • habit. Persönlichkeit Situativ,aktuell • Motivation, Wille, Bedürfnis • situative Eigenschaften Aktivationsniveau niedrig Schlaf hoch Ruhe Wachbleiben optimale Leistung Hyperaktivierung Zusammenbruch physischer Leistung Arbeitswissenschaft Hochschule Mittweida University of Applied Sciences Fachbereich Wirtschaftswissenschaften 1-31 Dr.Risch/Prof.Lindner Komplexdarstellung Arbeitssystem Arbeitssystem Ziele der AW = Wirtschaftlichkeit + Humanität Arbeitsumgebung Gestaltungsbereiche Mensch (Beanspruchung) Arbeitsablauf = Ausbildung Unterweisung Eignungsermittlung Gestaltung Arbeitsplatz Arbeitsumgebung Material Inform. ergonomische Fertigung und Produkt-gestaltung + + Bewertung Arb.System + Belastung Persönlichkeitsförderlich Zumutbarkeit Arbeitsmittel Arbeitsschutz Arbeitsergebnis Methoden Arbeitsaufgabe Anforderungen Erträglichkeit Ausführbarkeit Arbeitswissenschaft Hochschule Mittweida University of Applied Sciences Fachbereich Wirtschaftswissenschaften 1-32 Dr.Risch/Prof.Lindner Kriterien zur Gestaltung des Arbeitssystems / Birkwald/ Persönlichkeitsförderlichkeit Zumutbarkeit Erträglichkeit Ausführbarkeit Arbeitswissenschaft Hochschule Mittweida University of Applied Sciences Fachbereich Wirtschaftswissenschaften 1-33 Dr.Risch/Prof.Lindner Ausführbarkeit • keine Gefährdung des Lebens • Arbeit muss der Sensorik Rechnung tragen • (AM+AG müssen mit Sinnesorganen erfassbar sein • Arbeit muss Körpermaßen und Körperkräften entsprechen Arbeitswissenschaft Hochschule Mittweida University of Applied Sciences Fachbereich Wirtschaftswissenschaften 1-34 Dr.Risch/Prof.Lindner Erträglichkeit • Einhaltung der Dauerleistungsgrenze (Schicht, Jahr, Arbeitsleben, Männer, Frauen) • Beachtung der Umwelteinflüsse (Licht, Lärm, MAK usw.) Arbeitswissenschaft Hochschule Mittweida University of Applied Sciences Fachbereich Wirtschaftswissenschaften 1-35 Dr.Risch/Prof.Lindner Zumutbarkeit • Beachtung gesellschaftlicher Normen + Werte • Mehrheit der Betroffenen akzeptiert Arbeitssystem • Zumutbarkeit kann sich ändern (Bürohilfsarbeit für Hochqualifizierte auf Dauer nicht zumutbar) Arbeitswissenschaft Hochschule Mittweida University of Applied Sciences Fachbereich Wirtschaftswissenschaften 1-36 Dr.Risch/Prof.Lindner Persönlichkeitsförderlichkeit •Arbeit trägt zur positiven Formung der Persönlichkeit bei (Wohlbefinden) Arbeitswissenschaft Hochschule Mittweida University of Applied Sciences Fachbereich Wirtschaftswissenschaften 1-37 Dr.Risch/Prof.Lindner Charakteristika der persönlichkeitsfördernden Arbeit Kriterium Ganzheitlichkeit Aufgaben beinhalten planende kontrollierende + ausführende Anteile Anforderungsvielfalt Möglichkeit zur sozialen Interaktion Autonomie Wirkung Inhalt Wechsel von intellektuellen Anforderungen mit Routine = Mischarbeit • Nutzung unterschiedlicher Fertigkeiten • Vermeidung einseitiger Beanspruchung Kooperation,Kommunikation Teamkonzepte •Gemeinsame Lösung von Schwierigkeiten • Belastung + Streß werden besser bewältigt Schaffung von Handlungsspielräumen ermöglicht Kontrolle und Selbstregulierung der Arbeitsprozesse Lern- und Entwicklungsmöglichkeiten •Stellenwert der Arbeit wird erkannt • komplexe Rückmeldung des Arbeitsfortschrittes Arbeitsaufgaben enthalten Problemlösungen •Steigerung von Selbstwertgefühl • Bereitschaft der Übernahme von Verantwortung • Erhaltung der mentalen Flexibilität • Weiterentwicklung der beruflichen Qualifikation Arbeitswissenschaft Hochschule Mittweida University of Applied Sciences Fachbereich Wirtschaftswissenschaften 1-38 Dr.Risch/Prof.Lindner Beurteilung arbeitsbedingter Belastung – Profildarstellung Putzer Interpretation der Beurteilungsstufen Urteil Stufe vernachlässigbar oder sehr gering belastend 1 gering belastend 2 belastend 3 Grenzbereich 4 Überbelastung möglich 5 Überbelastung wahrscheinlich 6 Überbelastung sehr wahrscheinlich 7 Arbeitswissenschaft Hochschule Mittweida University of Applied Sciences Fachbereich Wirtschaftswissenschaften 1-39 Dr.Risch/Prof.Lindner Arbeitswissenschaft Hochschule Mittweida University of Applied Sciences Fachbereich Wirtschaftswissenschaften 1-40 Dr.Risch/Prof.Lindner Arbeitswissenschaft Hochschule Mittweida University of Applied Sciences Fachbereich Wirtschaftswissenschaften 1-41 Dr.Risch/Prof.Lindner Negativbeispiele für die Gestaltung von Arbeitssystemen 1. Plazierung der Steueraggregate und des Fensters berücksichtigen nicht die Maße des menschlichen Körpers Zwangshaltung ,schwierige Handhabung der Bedienelemente 2. Schlechte Arbeitshaltung, falsch angebrachtes Fußbetätigungselement, direkt zu schaltende Widerstände ,Beobachten des Transportgutes, Vorbeugen und Hinauslehnen aus dem Kanzelfenster beanspruchen Muskeln und verlangen komplizierte Bewegungen 3. Anordnung der Bedienelemente erschweren Bedienung und Übersicht über den Arbeitsbereich, insbesondere der Last und Bewegung des Anbinders 4. Bauart und offenes Fenster Umwelteinflüsse wirken unmittelbar auf die Arbeitskraft (Lärm,Klima,Staub) Arbeitswissenschaft Hochschule Mittweida University of Applied Sciences Fachbereich Wirtschaftswissenschaften 1-42 Dr.Risch/Prof.Lindner Handkonfektionierung Arbeitswissenschaft Hochschule Mittweida University of Applied Sciences Fachbereich Wirtschaftswissenschaften 1-43 Dr.Risch/Prof.Lindner Globalisierte Wirtschaft Arbeitswissenschaft Hochschule Mittweida University of Applied Sciences Fachbereich Wirtschaftswissenschaften 1-44 Prof. Dr. H. Lindner 1.4 Interdisziplinärer Charakter der Arbeitswissenschaft Hygienos: gesund,unversehrt Toxikos:Gift vom Pfeil Pathos: Leiden Arbeitsmedizin Anatomie, Arbeitshygiene Arbeitstoxikologie,Arbeitspathologie Arbeitsphysiologie Arbeitsrecht Arbeitsvertrag, Urlaub, Versicherung Muskulatur,Kreislauf, Sensorik,Energiehaushalt Arbeitswissenschaft Ergonomie Arbeitstechnologie Arbeitssoziologie Konfliktforschung,soziale Hierarchien,Gruppen Arbeitsstudium,Zeitermittlung Sozius: gemeinsam,Mitmensch Arbeitspädagogik Betriebswirtschaft Methoden und Techniken in der Ausbbildung Arbeitswissenschaft Hochschule Mittweida University of Applied Sciences Fachbereich Wirtschaftswissenschaften 1-45 Dr.Risch/Prof.Lindner Arbeitsrecht Arbeitspsychologie Arbeitsvertragsrecht u.a.Arbeitsvertrag,Urlaub,Beendigung Kollektives Arbeitsrecht u.a. Tarifvertrag,Betriebsrat,Arbeitskampf(Streik) (Seele,Gemüt) U.a. Bestgestaltung Arbeitsmittel, Arbeitsanforderungen,Mensch-Maschine Kommunikation, psychische Beanspruchung Arbeitssoziologie Rechtsschutz im Arbeitsrecht u.a. Arbeitsgerichte(Aufbau, Funktion) u.a. Konfliktforschung,Betriebshierarchien, Gruppenentstehung, neue Organisationsformen, Sozialversicherungsrecht u.a. Rentenversicherung,Unfallversicherung,Krankenversicherung, Rechtsschutz,Arbeitslosenversicherung Arbeitspädagogik u.a. Methoden und Techniken der Ausbildung + Erfordernisse, Jeder Leiter muß Arbeitspädagogik beherrschen ( Unterweisung,Arbeitssicherheit, Gesundheitsschutz Arbeitspsychologie Arbeitspathologie 2004: 90.000 angezeigte Berufskrankheiten(Lärm Nr.1) Arbeitshygiene Früherkennung von Belastungsfaktoren, Risikominderung,vorbeugender Gesundheitsschutz Arbeitstechnologie = Arbeitsstudium Gestaltung optimaler Arbeitssysteme unter Beachtung Leistungsfähigkeit des Menschen(Zeitermittlung-REFA) Zunehmende Mechanisierung + Automatisierung Belastung zunehmend durch psychische Komponenten ersetzt - Informationsaustausch Mensch Maschine - multimediale Arbeitsplätze - Aus- und Weiterbildung - Einsatzberatung in Personalabteilung - Personalführung Arbeitswissenschaft Hochschule Mittweida University of Applied Sciences Fachbereich Wirtschaftswissenschaften 1-46 Dr.Risch/Prof.Lindner Arbeitswissenschaft Hochschule Mittweida University of Applied Sciences Fachbereich Wirtschaftswissenschaften 41 Prof. Dr. H. Lindner