UGANDA PROJEKTGRUPPE RIBE
Transcription
UGANDA PROJEKTGRUPPE RIBE
ÖSTERREICHISCH - UGANDISCHE FREUNDSCHAFTSGESELLSCHAFT Austrian-Ugandan Friendship Association www.austria-uganda.at E-Mail: [email protected] ZVR-Zahl:525238540 Jahresbericht 2014 der Österreichisch- Ugandischen Freundschaftsgesellschaft Mitglied von Die Österreichisch-Ugandische Freundschaft 2014 Unsere Freundschaftsgesellschaft hat 2014 im Grätzelzentrum im Struwerviertel, Max Winterplatz 23 (gegenüber Nr. 9), einen neuen und sehr schönen Treffpunkt gefunden. Die monatlichen Social Meetings waren stets gut besucht, wozu auch besondere Gäste aus Uganda, Musikabende und ein besinnlicher Abend bestens beigetragen haben. Der Generalabt des Stiftes Klosterneuburg hat uns heuer persönlich zur Ausstellung „900 Jahre Stift Klosterneuburg“ eingeladen und dies war ein guter Grund den jährlichen Ausflug dorthin zu führen. Daraus ergab sich eine erlebnisreiche Gelegenheit tief in die österreichische Geschichte zurück bis zu den Babenbergern des 9. Jahrhunderts und zum Wirken des Stiftes über 900 Jahre einzutauchen. Beim abschließenden Spaziergang durch die Hagenbachklamm wurden wir an ihre Entstehung nach der letzten großen Eiszeit vor rund 10.000 Jahren erinnert; also mehr österreichische Geschichte an einem einzigen Ausflug ist kaum mehr möglich. Das Unabhängigkeitsfest von Uganda war in der voll besuchten Bunkerei Augarten erneut ein Höhepunkt unserer interkulturellen Aktivitäten. In Uganda haben wir dank der Unterstützung durch die Stadt Wien und durch Rettetdas-Kind-Österreich das Schulprojekt Rusekere Secondary School erfolgreich fortgesetzt und sie entwickelt sich aus einer sehr improvisierten Schule zu einer angesehenen Schulen in West-Uganda. Dieses Projekt wollen wir fortsetzen. Bei der internationalen „Social Worker Conference 2014“ in Kampala nahmen drei österreichische Studentinnen und vormalige mehrmonatige Social Worker in Uganda an dem Erfahrungsaustausch von Social Workers in Ostafrika mit unserer Unterstützung teil. Über Uganda gab es ein weltweit stürmisches Echo gegen den parlamentarischen Beschluss ein besonders restriktives Anti-Homosexuellen-Gesetz einzuführen, das jedoch bald danach vom Obersten Gerichtshof in Kampala wegen Verfahrensfehler aufgehoben wurde und seither nicht mehr eingebracht worden ist. Es gilt so vielen Persönlichkeiten und Institutionen für das Gelingen der Österreichisch-Ugandischen Freundschaft von 2014 zu danken. Unsere Freundschaftsgesellschaft bedankt sich aufrichtig dafür und will mit diesem Jahresbericht ein Zeugnis ablegen, wie lebendig diese außergewöhnliche Freundschaft ist. Wien 31. März 2015 Präsident Mag. Karl Semlitsch Vizepräsidentin Grace Sseruwagi Generalsekretärin Maria Hirsch Generalssekretär Stv Mag. Joseph Kitayimbwa 2 Vereinspräsident Mag. Karl Semlitsch@70 Der Präsident der Österreichisch-Ugandischen Freundschaftsgesellschaft Mag. Karl Semlitsch feierte seinen 70. Geburtstag. Der am 26. August 1944 in der Theresienfeld (Niederösterreich) geborene Karl Semlitsch erhielt eine Offiziersausbildung an der Theresianischen Militärakademie in Wiener Neustadt, wurde 1966 Leutnant, dann Truppenoffizier, Lehroffizier, Generalstabsoffiziersausbildung an der Landesverteidigungsakademie, Generalstabsoffizier in der Panzergrenadierbrigade, Planungsoffizier im Generaltruppeninspektorat, Delegierter KSZE, Leiter des Büros für Wehrpolitik im Kabinett des Bundesministers. In dieser Funktion war er verantwortlich für die Einführung der politischen Bildung im Bundesheer und legte Wert auf die Aufarbeitung der Heeresgeschichte. Von 1991 bis 2006 leitete er das Militärkommando Wien. Von allen Militärkommandanten Wiens seit Römerzeit hatte er diese Stellung am längsten inne. Besondere Anerkennung erhielt er für seinen Einsatz für eine stärkere Zusammenarbeit des Bundesheeres mit zivilen Katastrophenschutz- und Hilfseinrichtungen. Im Jahr 2003 ehrte die jüdische Wohlfahrts- und Menschenrechtsorganisation B`nai B’rith Semlitsch für herausragende Leistungen im humanitären Bereich. Nach Uganda kam Karl Semlitsch das erste Mal am 5. Mai 1984. Er war Leiter einer österreichischen Militärsportdelegation auf Einladung des Conseils International du Sport Militaire (CISM) zur 36. Militärboxweltmeisterschaft nach Uganda, die sich als sportlich sehr spannende afrikanische Generalprobe für die Olympischen Spiele 1984 in Los Angeles herausstellte. Damals regierte noch Milton Obote in Uganda. Das Land gefiel ihm ganz gut. Trotzdem gewann er den Eindruck, dass etwas in diesem Land nicht stimmte. Zurück in Österreich rotierten die Fragen in seinem Kopf. Er begab sich auf Suche nach Personen, die aus Uganda stammen und er wurde auch fündig. Die in Wien lebenden ugandischen Studenten gaben breitwillig Einblick in die ugandische Politik, in Kultur und Geschichte. Das war kurz vor dem legendären Treffen in Unterolberndorf, wo sich die Rebellen gegen Obote trafen, um ihre zukünftige Politik nach ihrem Sieg zu besprechen. Exilanten hatten viele ÖsterreicherInnen von ihrer Agenda überzeugt, ein demokratisches, friedliches, prosperierendes Uganda zu schaffen. Eine von ihnen war die bekannte Radiojournalistin Dolores Bauer, die eine „Plattform Österreich3 Uganda“ gründete. Ein Verein namens „Projektgruppe für den Wiederaufbau Ugandas“ versuchte erste Entwicklungshilfeprojekte für Uganda in die Wege zu leiten. Plattform und Verein arbeiteten intensiv zusammen, um für dieses Land und seine neue Politik Interesse zu schaffen, was nach einigen Jahren dazu führte, dass Uganda das Hauptschwerpunktland der öst. Entwicklungszusammenarbeit wurde. Karl Semlitsch, war immer Teil dieser Bemühungen. Die Faszination Afrika, konkret die Faszination Uganda hatte tief in seine Seele eingeschlagen und wenn die Plattform oder die Projektgruppe Unterstützung für ein außergewöhnliches Problem brauchten: der General war immer bereit zu helfen und unkonventionelle Lösungen zu finden. Als er in den Ruhestand trat, stellte er seine Zeit, seine Erfahrung und seine Kräfte der Österreichisch-Ugandischen Freundschaftsgesellschaft, wie sie nun heiß, zur Verfügung. Nach dem Tod von Dolores Bauer wurde er 2010 einstimmig zum Präsidenten der Gesellschaft gewählt und prägt die Vereinsarbeit seither. Besonders interessierte ihn die Rückführung der Kindersoldaten im Norden Ugandas ins zivile Leben und er begleitete ein Projekt in Amuru. Die Ausbildung von Kindern und Jugendlichen ist ihm ein großes Anliegen und mit Hilfe der Stadt Wien seiner Verbindungen mit „Rettet-das-Kind“ konnte eine Schule im Westen Ugandas ausgebaut werden. Er engagiert sich in der Dachorganisation aller FreundschaftsGesellschaften Pani (Partner aller Nationen) und – was genauso wichtig ist – hat ein offenes Ohr für die kleinen und großen Probleme innerhalb des Vereins. Er ist unermüdlich in seinen Bemühungen und motiviert alle anderen, denn er hat offensichtlich Freude an dem, was er tut. Die Zusammenarbeit mit ihm ist außerordentlich angenehm und freundschaftlich, ohne die großen Ziele außer Acht zu lassen. Am 30. September feierte er seinen Geburtstag mit seinen Freunden in der Österreichisch-Ugandischen Freundschaftsgesellschaft beim ugandischen Nationalfeiertag. Er brachte eine Torte mit, die wir gemeinsam gegessen haben. Davor gab es eine Rede der Vizepräsidentin Grace Sseruwagi, eine Tanzeinlage von Chandiru mit ihren Kindern, Musik von Jenny Bell und Karl lief durch die Schallmauer des 70ers und zerriss damit symbolisch auch die Mauer zwischen den Völker. Wir danken unserm Präsidenten uns wünschen ihm noch viele Jahre erfolgreicher Arbeit mit uns. . Karl bricht die Schallmauer des 70ers 4 Social Meetings 2014 Die Social Meetings standen auch 2014 im Zentrum der Aktivitäten unserer Österreichisch-Ugandischen Freundschaftsgesellschaft. Es fanden 10 Social Meetings und eine Vorstandssitzung in der neuen Lokalität „ Grätzelzentrum: Max Winterplatz 23, 1020 Wien“ statt. An größeren Veranstaltungen kamen der jährliche Kulturausflug und das Unabhängigkeitsfest dazu. Die Social Meetings erfreuen sich zunehmender Beliebtheit. Die Zahl der TeilnehmerInnen steigt ständig und es kommen etwa 30 Personen pro Social Meeting. Wir haben auch neue Ideen in den Social Meetings umgesetzt. Es gab im Jahr 2014 Auftritte der Musikgruppen wie Kodi Kodi, Herbert Kinobe und Patricia Musoke hielt einen spannenden Vortrag zum Thema „Die Kraft in uns“. Wir wollen auch in Zukunft Vorträge und Kulturauftritte in unseren Social Meetings ermöglichen. Social Meeting in May 2014 with the Performance of the Buganda Cultural Group "KODI KODI" Wir bringen Menschen aus Uganda und auch anderen Ländern mit ÖsterreicherInnen zusammen und ermöglichen einen unkomplizierten Dialog zwischen den verschiedenen Kulturen. Es ist uns wichtig, dass auch Personen, die nicht immer hier bleiben wollen, die österreichische Kultur, Geschichte und Politik kennen und verstehen lernen. Diese Interkulturelle Arbeit spiegelt sich auch in der Feier des ugandischen Unabhängigkeitsfests wider. Neuankömmlinge aus Uganda können in Social Meetings ihre Landsleute kennenlernen und Besucher aus Uganda können ohne großartige Einladungen 5 UganderInnen, die hier leben, treffen. Bischof Sabino aus Arua und Schwester Helene aus Gulu haben dies mit sichtbarer Freude getan.. Es haben wieder viele ÖsterreicherInnen, die gerade aus Uganda zurückgekommen sind, vorbeigeschaut und über ihre Erfahrungen in Uganda berichtet. Personen, die zum ersten Mal nach Uganda geflogen sind, haben sich in lockerer Atmosphäre über das Land informiert. StudentInnen, die Diplomarbeiten über Uganda schreiben, kommen vorbei und suchen Informationen. Social Meetings sind Treffen, in denen über die schönen Dinge dieser Welt gelacht wird. Social Meetings bedeuten Begegnungen zwischen Menschen aus mehreren verschiedenen Kulturen, um sich auszutauschen, sich zu informieren; und auch um sich auszuweinen, wenn es sein muss. Trösten und getröstet werden. In Social Meetings findet jeder seinen Platz und fügt sich ein, von Kindern bis zu Omas und Opas. Buch zum Thema Sozialarbeit in Ostafrika 6 Rusekere Secondary School: Projekt Main Hall Die Arbeit und das Engagement der ÖsterreichischUgandischen Freundschaftsgesellschaft zur Verbesserung der schulischen Infrastruktur der Rusekere Secondary School wurden auch 2014 fortgesetzt. Neben der Fertigstellung der Lehrerquartiere im Jahr 2012 wurde der Bau einer Main Hall (Mehrzweckhalle) für die Schule konzipiert. Die Errichtung der Schulgebäude hat eine besondere Bedeutung für Rusekere: Die neue Main Hall garantiert der Schule den „Examination Centre Status“ und erfüllt damit die Voraussetzungen, um den 12- bis 18-jährigen Schüler und Schülerinnen den landesweit gültigen Schulabschluss anzubieten, welcher in Uganda Bedingung für eine anschließende Berufsausbildung oder den Besuch einer Universität ist. Außerdem kann das Schulgebäude außerhalb der Prüfungszeiten, mithilfe von Schiebetüren, in zwei Klassenzimmer geteilt werden. Im August 2012 war es soweit, die Finanzierung des Bauvorhabens wurde zugesichert. Im selben Monat wurde die Vereinbarung zwischen Rusekere Secondary School und der Österreichisch-Ugandischen Freundschaftsgesellschaft abgeschlossen und mit der letzten Unterschrift, im November 2012, ist der Vertrag in Kraft getreten. Die Bautätigkeit hat im Frühjahr 2013 begonnen und bis Ende des Jahres wurde die Phase I des Projektes abgeschlossen. Die Phase I des Projektes beinhaltet die Fertigstellung des Rohbaus einschließlich der Konstruktion des Dachs. Nach zwei Jahren intensiver Bauarbeit befindet sich das Main Hall Project am Jahresende 2014 in der Fertigstellungsphase. Mainhall: links Putzarbeit im Gange und rechts nach der Fertigstellung 7 Der Projektabschluss ist im ersten Quartal des Jahres 2015 geplant und der Abschlussbericht für Stadt Wien wird im Februar 2015 eingereicht. Dank der Unterstützung durch die Magistratsdirektion der Stadt Wien (Geschäftsbereich Europa und Internationales) und Rettet-das-Kind-Österreich konnten wir das Main Hall Projekt finanzieren. Darüber hinaus, hat Rettet-das-KindÖsterreich eine weitere Unterstützung für die Renovierung der bestehenden Schulgebäude im Jahr 2015 vorgemerkt. Unser aller Dank und Anerkennung geht an die Magistratsdirektion der Stadt Wien/ Geschäftsbereich Europa und Internationales, Rettet-das-Kind-Österreich, Verein Projekt Uganda Unterolberndorf (Dr. Roman Kellnreiter), Dr. Natan Kellermann (Psychologe aus Schweden/Israel), Mag. Rauter (UNIQA Insurance Group) und allen Freunden Rusekeres für ihre großzügigen Förderungen bzw. Spenden. Die Österreichisch-Ugandische Freundschaftsgesellschaft hat ihr Engagement im Bereich der Ausbildungsförderung bewusst gewählt, um den Jugendlichen eine bessere Zukunft zu ermöglichen. Eine gut ausgebildete Jugend trägt zur nachhaltigen Entwicklung des gesamten Landes bei. Vereinspräsident war vor Ort um das Projekt zu besuchen Mit der Unterstützung von 8 Amuru-Projekt: Dankesbrief des Präsidenten der ÖUFG 9 INTERNATIONAL SOCIAL WORK CONFERENCE „Professional Social Work in East Africa: Towards Social Development and Poverty Reduction“ 16—18. März 2014, Kampala (Uganda) Mitte März 2014 fand in Kampala, der Hauptstadt Ugandas, eine dreitägige internationale Sozialarbeitskonferenz statt, an welcher fast 400 Personen - darunter Studierende, Lehrende und PraktikerInnen der Sozialen Arbeit - aus 30 verschiedenen (hauptsächlich afrikanischen) Ländern teilnahmen. Die Veranstaltung stellte den Höhepunkt einer bereits dreijährigen, ostafrikanisch-österreichischen Forschungskooperation (PROSOWO- Professional Social Work in East Africa) dar und setzte sich zum Ziel, Professionalisierung Sozialer Arbeit und internationale Zusammenarbeit voranzutreiben, sowie soziale Entwicklung und Armutsreduktion in Ostafrika zu thematisieren. In Form einer Vielzahl, parallel stattfindender Vorträge, Präsentationen und Podiumsdiskussionen wurden schwerpunktmäßig folgende 9 Bereiche thematisiert: 1) Poverty reduction, social policy and welfare: The role of social work. 2) Social work and the Millenium Development Goals: Towards 2015 and beyond. 3) The importance of culture and human rights in social work education and practice. 4) Social work in the context of conflict, political violence and post-conflict situations. 5) Managing diversity in society: From segregation to inclusive policies and practice. 6) Sexuality, gender and social work. 7) Globalization and modernization in Africa: Their impact on societies and corresponding challenges for social work. 8) Innovative approaches in social work theory, education, practice, ethics and research. 9) Social work and the environment: Towards a sustainable habitat for future generations. Diese Themenauswahl repräsentiert die Vielfalt an Kontexten, in welchen SozialarbeiterInnen international tätig sind bzw. innerhalb welcher sie Herausforderungen begegnen und soziale Entwicklung fördern. Die Vorträge gaben größtenteils Einblicke in konkrete Projekte und Forschungsarbeiten von Einzelpersonen und eröffneten Vorstellungen darüber, wie Soziale Arbeit anderswo funktioniert. Besonders innerhalb der meist im Anschluss stattfindenden Diskussionen wurden länder- und kontinentspezifische Unterschiede in Theorie und Praxis der Sozialen Arbeit, aber auch viele Ebenen des Konsenses und der internationalen Solidarität sichtbar. Im Allgemeinen schien die Stärkung der Profession Soziale Arbeit im globalen Kontext ein großes Anliegen der VeranstalterInnen zu sein; dies wurde in einigen Reden besonders hervorgehoben, so dass man sich als Teilnehmerin oft unter Gleichgesinnten fühlte. Die theoretischen Vorträge, Präsentationen und Diskussionen wurden von einem abwechslungsreichen Rahmenprogramm begleitet. Bereits der Auftakt am ersten Tag wurde mit einer Parade durch das Stadtzentrum Kampalas gefeiert, wodurch wir Teilnehmerinnen und Teilnehmer versuchten, am „International Day of Social Work“ auf die Wichtigkeit und Präsenz der Sozialen Arbeit aufmerksam zu machen. 10 Jeden Abend nach den theoretischen Beiträgen fanden Tanzaufführungen, Konzerte und ein gemeinsames Essen am Veranstaltungsort statt, wodurch auch genügend Raum für informellen Austausch gegeben war. Als Studierende der Sozialen Arbeit aus Wien war es für uns besonders aufregend, so ein großes, in dieser Form bisher einzigartiges Ereignis mitzuerleben und zu spüren, wie viele engagierte SozialarbeiterInnen sich aktiv für soziale Entwicklung und Armutsreduktion im ostafrikanischen Kontext einsetzen. Die drei Tage Konferenz waren somit hinsichtlich der großartigen Atmosphäre, der Vielfalt an TeilnehmerInnen und Vortragenden und der durchwegs interessanten Themen ein tolles Erlebnis und wir sind sehr froh, dabei gewesen zu sein und sogar Unterstützung bekommen zu haben. Soziale Arbeit ist eine internationale Profession mit zwar regional unterschiedlichen Schwerpunkten, aber trotzdem unverkennbar ähnlichen Grundwerten und Haltungen in Bezug auf Gerechtigkeit und Menschenwürde- dieser Eindruck bleibt in Erinnerung und lässt darauf hoffen, dass es auch in Zukunft ähnliche Veranstaltungen in Ostafrika geben wird! Videos zur Konferenz: http://socialwork2014.org/multimedia v.l.n.r. Miriam Schögler, Cornelia Stoff, Johanna Enzenhofer in Kampala. FH Campus Wien Studiengang Soziale Arbeit, 6. Semester 11 Das Parlament von Uganda 2014 Das nach der Wahl am 18. Februar 2011 einberufene Ugandische Parlament setzt sich aus 375 Repräsentanten zusammen, davon sind 237 direkt gewählte Mitglieder 112 direkt gewählte Vertretungen der Frauen aus den Distrikten 10 bestellte Repräsentanten der Ugandischen Armee 5 bestellte Jugendvertreter 5 bestellte Arbeitnehmervertreter 5 bestellte Behindertenvertreter 1 unbesetzt Nach den Wahlen am 18. Februar 2011 verteilte sich das Ugandische Parlament mit 375 Sitzen auf nachstehende Parteien: Parteien National Resistance Movement Forum for Democratic Change Democratic Party Uganda People’s Congress Conservative Party Justice Forum Independants Uganda People’s Defence Force Repres. Vacant Summe Gewählte Gewählte Bestellte Summe Sitze Frauen Sitze 164 86 13 263 23 11 34 11 1 12 7 1 10 1 1 1 1 30 11 2 43 10 10 1 1 238 112 25 375 Die wesentlichen Aufgaben des Ugandischen Parlaments sind: Gesetzgebung Zustimmung zu den Finanzen der Regierung nach Debatte Befragerecht für jeden Minister im Parlament Debatte der jährlichen Rede „State of the Nation“ des Präsidenten. Die Entwicklung des Parlaments: Gegründet 1962 (gefolgt von Diktatur) 1985 „10 Point programme of Unterolberndorf“ 22. September 1995 „Constitution of the Republic of Uganda“ mit der Auflage, dass über das politische System entweder „Movement political system“ oder „Multi-party political system“ gemäß „§ 74 referendum for changing the political system“ gesondert entschieden werden muss. 2000 Referendum pro „Movement political system“ 28. Juli 2005 Referendum pro „Multi-party political system. 12 Ugandas Population 1911 – 1950 – 2014 The total population of Ugandans according to the 2014 census provisional report hit the 34.9 million mark. The annual growth rate is 3.03 per cent. More than half of the population is under age of 15 – more than any other country in the world. It is a big challenge for the future of Uganda. census report 2014 Ugandas Languages Diversity Ugandans mainly speaking languages of three big families: Bantu, Nilotic, Central Sudan. And additonal Kuliak. The largest nonindegenious ethnic group in Uganda are about 80,000 coming from South Asia. There are about 3,000 Arabs of various national origins. English is the official national language and Swahili is the second official language. an ethnolinguistic map of Uganda 13 Vernetzungs- und Betreuungsaktivitäten Im Jahr 2014 gab es wieder viele Betreuungs- und Vernetzungsaktivitäten. Wir stellen einige davon vor: Uganda-Vernissage im Verteidigungsministerium Mit der Leidenschaft auf allen Kontinenten zu fotografieren, kam Gerda Haas auch nach Uganda und erlebte dort eine ihrer beeindruckendsten Reisen. Es faszinierten sie die Einzigartigkeit, die Vielfalt, die Gastfreundschaft, traumhafte Landschaften, Gebirge, Savanne und Steppe und nicht zuletzt die Berggorillas im Bwindi National Park, die sie aus nächster Nähe aufnahm. In der Uganda-Vernissage in der Rossauerlände, stellte sie am Unabhängigkeitstag von Uganda, dem 9. Oktober 2014, großartige Leinwandbilder aus, die sie mit musikalischer Umrahmung der Jenny Bell Band einem staunenden Publikum präsentierte. von links: Karl Semlitsch, Gerda Haas und Gäste der Ausstellung von links: Jenny Bell, Karl Semlitsch, Gerda Haas 14 Bischof Sabino aus Arua In Arua im Nordwesten Ugandas wurde die erste Katholische Kirche durch einen österreichischen Missionar gegründet, die zum Sitz des 1958 gegründeten Bistums Arua wurde und deren Diözesangebiet teilweise auch heute noch bis in den Südsudan reicht. Sabino Ocan Odoki, der sich vorher im Erzbistum Gulu sehr um Kindersoldaten annahm, wurde 2010 Bischof von Arua und pflegt von dort aus Kontakte zu österreichischen Bischöfen. Im Mai 2014 besuchte er auch den Generalabt des Stiftes Klosterneuburg, wo er tatkräftige Unterstützung für seine Diözese erhielt. Bischof Sabino nahm auch an einem Social Meeting im Grätzelzentrum bei und las eine Messe in der Kirche am Mexikoplatz. Generalabt Berhard Bachovsky und Bischof Sabino Afrika Club 2014 Der Afrika Club ist eine Initiative der Afrika Vernetzungsplattform (AVP), dem Verein Afrikanischer Studierenden in Österreich (VAS), dem Wiener Institut für Internationalen Dialoge und Zusammenarbeit (VIDC) und Botschafter Georg Lennkh. Der Afrika Club engagiert sich als interkulturelle Austauschplattform zur Situation der afrikanischen Diaspora in Österreich und als informelles Diskussionsforum zur Entwicklung am afrikanischen Kontinent Themen 2014 waren u.a. „Eine österreichische Afrikapolitik“, „Human rights in DR Congo“. Zur Lage in „Burkina Faso“ wurde eine hochinteressante Diskussion in Form einer Skypeverbindung mit dem in Paris lebenden Journalisten von Jeune Africa, Francis Kpatindé, geführt. Der Afrikaclub wird von Franz Schmidjell, VIDC, geleitet und von Alexis Neuberg, AVO, moderiert. Die ÖUFG nimmt an den Veranstaltungen regelmäßig teil. 15 Partner aller Nationen 2014 waren in der Dachorganisation „Partner aller Nationen“ 118 österreichisch-ausländische Gesellschaften vertreten, zu denen die Österreichisch-Ugandische Freundschaftsgesellschaft seit 2003 gehört. Unsere Gesellschaft nimmt an Veranstaltungen von PaN regelmäßig teil. 2014 waren dies insbesondere beim Streitkräfteführungskommando Ausflug in die Schallaburg bei Melk zur Ausstellung „Österreich-Ungarn im 1. Weltkrieg“, beim PaN-Besuch zu „900 Jahre Stift Klosterneuburg“ und bei der PaN-Veranstaltung „Gesellschaften vor dem Vorhang“ im Hotel Intercontinental. Bei der Generalversammlung 2014 im Wiener Rathaus wurde Karl Semlitsch erneut in den PaN-Vorstand bis 2018 gewählt. Bei dieser Generalversammlung wurde Dr. Haydar Sari mit dem PaN-Award 2014 ausgezeichnet, der interkulturelle Veranstaltungen mit einem besonders bemerkenswerten Engagement unterstützt und dies auch für den Unabhängigkeitstag für Uganda jährlich unter Beweis stellt. PaN Vorstand: v.l.n.r. PaN-Vizepräsident Univ.Prof. Dr. Herman Mückler, Senator Walter Gerbautz, Dr. Alice Alsch- Harant, Preisträger Dr. Haydar Sari, PaN-Präsident Dr. Oskar Wawra, Preisträger Vic Huber, Botschafter Dr. Erwin Kubesch, Marguerite Machek-Vos, Mag. Karl Semlitsch. 16 Kindersoldaten im Heeresgeschichtlichen Museum „Ich krieg dich – Kinder in bewaffneten Konflikten“ ist das Thema der Ausstellung des Heeresgeschichtlichen Museums, die vom 12. Bis zum 28. Februar 2014 stattfand. Schulklassen aus Wien und Niederösterreich waren eingeladen, sich mit diesem Thema auseinanderzusetzen und rund 2.000 Schülerinnen und Schüler im Alter von 16 – 18 Jahren haben sich hochinteressiert diesem Thema gestellt. Christine Akello aus Uganda, ehemalige Kindersoldatin und heute Jugendsozialarbeiterin der African Medical Research Foundation hat sich tagtäglich den Fragen gestellt und beeindruckende Antworten gegeben. Sie war auf Einladung des Heeresgeschichtlichen Museums und der World Vision Österreich in Wien. BUGANDA CULTURAL GROUP - KODI KODI Am 16.Mai 2014 besuchte uns die Musik- und Tanzgruppe „KODI KODI“ aus Uganda bei unserem Social Meeting im Grätzelzentrum Stuwerviertel. „Kodi Kodi“ …dies bedeutet in der Landessprache Buganda „ich klopfe an“. Da die ländliche Bevölkerung Ugandas meist keine Türen, wie wir sie kennen, in ihren Behausungen vorsieht, ist ein Anklopfen im wahrsten Sinn des Wortes nicht möglich. Der Besucher steht daher vor dem Eingang und ruft „Kodi Kodi“. Darauf bittet ihn der Hausherr herein. Die Idee war, in Österreich anzuklopfen, auf Besuch zu kommen, sich vorzustellen. Sinn und Zweck dieses Kulturaustausches war es nicht nur die Musikströmungen, das Brauchtum, den Tanz und die Kultur Ugandas kennenzulernen, sondern auch die Lebensumstände im Land aufzuzeigen. Das übergeordnete Ziel der Veranstaltungen: gemeinsam Barrieren abbauen, Berührungsängste verlieren, neue Freundschaften knüpfen, einander respektvoll begegnen und das interkulturelle Verständnis schärfen. Organisiert wurde die Österreichtour der Gruppe von Frau Elisabeth Plank aus Kärnten. 17 Fest zum Ugandischen Nationalfeiertag 2014 Den ugandischen Nationalfeiertag zu feiern, ist eine der längsten Traditionen unseres Vereines. Und wir haben auch 2014 wieder zum Fest geladen. Vom Datum des Nationalfeiertages her, 9.Oktober, etwas verfrüht – am 27. September – kamen wieder mehr als 130 Menschen in die Bunkerei im Augarten. Es ist jedes Mal eine gute Gelegenheit, viele viele FreundInnen Ugandas zu treffen, die sonst aus unserem Blickfeld schon lange verschwunden wären, weil sie neue private oder berufliche Verpflichtungen haben. Aber zum Unabhängigkeitstag kommen sie und freuen sich über die gemeinsamen Erinnerungen an UgandaReisen, gemeinsam durchgeführte Projekte, Aktionen, Veranstaltungen, etc. In Österreich lebende UganderInnen sind froh ihren Nationalfeiertag gemeinsam mit ÖsterreicherInnen würdig begehen zu können. Der Generalkonsul der Republik Uganda KR Alfred Chyba hielt wie immer eine interessante Rede zu den positiven wirtschaftlichen Entwicklungen in Uganda. Einer der Höhepunkte des Abends war der besondere Geburtstag unseres Präsidenten Karl Semlitsch, der die „sound barrier 70“ mit Musik mühelos durchbrach. Die Vizepräsidentin Grace Ssseruwagi dankte ihm im Namen der ugandischen Community für seinen Einsatz, Chandiru Mawa, die bekannte Tänzerin und Choreographin widmete ihm mit ihren drei Kindern eine großartige Performance und Jenny Bell sang ihm ein Geburtstagsständchen. Und danach wurde getanzt. DJ Chris fand wieder die richtige Musik, die alle von den Sitzen riss und zum Mittanzen brachte. Unser aller Dank geht an die Sponsoren „Kulturamt der Stadt Wien“, Generalkonsul Chyba, P&M Art Design und allen SpenderInnen. Weitere Fotos von dem Fest findet man unter: www.austria-uganda.at Mit der Unterstützung durch: und den Generalkonsul der Republik Uganda in Österreich 18 Trip to the Countryside – ein Ausflug aufs Land Der diesjährige gemeinsame Ausflug führte uns nicht weit aus Wien weg. Schon von der Donaubrücke aus konnten wir unser Ziel sehen: das Stift Klosterneuburg. Der Generalabt des Augustinerstiftes hatte uns persönlich eingeladen, die Ausstellung zum 900järigen Bestehen dieses kulturell und historisch bedeutsamen Bauwerks zu besuchen, das auch die Geschichte Österreichs widerspiegelt. Es war eine willkommene Gelegenheit den nicht in Österreich geborenen und ausgebildeten Mitgliedern unseres Vereins, die historischen Hinter- und Abgründe ihres Gastlandes vorzuführen. Für die anderen war es eine lebendige Auffrischung des in der Schule Gelernten. Das Einzige, was viele wussten, war die Geschichte mit dem Schleier der Braut, der vom Wind verweht wurde und an dessen Fundstelle das Kloster gebaut wurde. Geschichten merkt man sich besser als Geschichte - das war übrigens im Jahr 1114. Die berühmten Kronen, Messgewänder, Kelche, Gemälde, Altäre waren für alle beeindruckend, abgesehen von den Gewölben (Wein-)kellern und Prunksälen. Leider konnten die vielen mitreisenden Kinder nicht vom Riesenfassl rutschen. Aber vielleicht versuchen es einige am nächsten Leopolditag. Nach einem Mittagessen in der Gastmeisterei folgte der 2. Teil der Führung in die Kirche durch Frau Mag. Waltraud Vogel, die dankenswerterweise auch die Verbindung zum Stift hergestellt hat. Um die Köpfe auszulüften ging es nun in die wildromantische Hagenbachklamm, die ohne viele Schwierigkeiten durchgangen wurde (allerdings mit einigen Verirrten, die einen längeren Umweg auf sich nahmen). Der Spielplatz am Ende der Klamm hat den Kindern außerordentliche Freude bereitet. Bei einer Kaffeejause im Gasthaus Hauser wurde der heurige Ausflug mit angeregtem Geplauder beendet. Wie immer erfüllte dieser Ausflug mehrere Zwecke: Zusammentreffen der Mitglieder und ihrer Familien und Freunde; Informationen über Österreich, die UganderInnen sonst nicht so einfach zugänglich sind und drittens allen ÖsterreicherInnen, die wir unterwegs treffen zu zeigen, dass ein Bus voll mit AfrikanerInnen kein Schreckensszenario ist, sondern wunderschöne, fröhliche Begegnungen bietet. Wir danken insbesondere Generalabt Bernhard Backovsky, weltweit Chef aller Augustiner Chorherren, für die Einladung und allen, die an der Organisation beteiligt waren und uns unterstützt haben. 19 Ankündigungen: In the Board Meeting of 12th December 2014 the following decisions were made: The social meetings will continue to take place monthly in Grätzelzentrum The country side trip 2015 will run under the motto „30 years Ten-PointProgramme“ and will take place on 27th of June 2015. We plan to go to Burg Kreuzenstein and then to Unterolberndorf to celebrate 30 years of the 10Point-Programme The Independence Day Party 2015 will be held in October at Bunkerei Augarten (date not fixed yet). Our association will take part in the activities of the „European Year of Development 2015“. Our association will start lobbying in favour of a cooperation between the Austrian and the Ugandan Parliaments. The Rusekere Secondary School project will be supported also in 2015 especially by Rettet-das-Kind-Österreich. Our association will continue networking especially within Africa Club, VIDC and „Partner of all Nations“. Social Meetings up to June 13th of March 10th of April 8th of May 19th of April Music group “Amadinda” im MuTh (Am Augartenspitz, U2 Taborstr.) Buchkommentar Frau Petra Navara, geboren in Osttirol, lebt und schreibt seit August 2012 in Uganda. Ihre Reportage über Chinesen in Afrika zeigt wirtschaftspolitische Hintergründe auf und vermittelt ein lebendiges Bild der sinoafrikanischen Begegnung. Hier wird gerade ein neues Kapitel der Geschichte geschrieben, auch wenn wir es in Europa nur zögernd wahrhaben wollen. Edition Steinbauer, ISBN: 978-3-902494-68-9 20 Um unsere Arbeit zu machen sind wir an freiwilligen MitarbeiterInnen, Mitgliedsbeiträge und Spenden angewiesen und daher: Wir freuen uns auf neue Mitglieder: Mitgliedsbeitrag € 20,- im Jahr (Studenten € 10,-)! Wir freuen uns über Spenden für unsere Projekte! Wir freuen uns auch auf freiwillige MitarbeiterInnen! Bankverbindung: IBAN: AT77 6000 0000 0750 2006 BIC: OPSKATWW BAWAG PSK Bank Kontakte: Generalsekretärin Frau Maria Hirsch (Tel. 01-3341882 e-mail: [email protected]) Präsident Mag. Karl Semlitsch (Mobil: 0664 9197035, e-mail: [email protected]) Homepage: www.austria-uganda.at Medieninhaber, Herausgeber u. Hersteller: Österreichisch-Ugandische Freundschaftsgesellschaft, Klosterneuburgerstrasse 60/33,1200 Wien Redaktion: Mag. Joseph Kitayimbwa. Der Jahresbericht erscheint 1x jährlich und befasst sich mit den Zielen der ÖUFG 21