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Haare
Selber
ärben?
Na klar!
Innovationen aus den Beauty-Labors machen es möglich:
Noch nie war es so einfach und schonend, die Haare zu
Hause zu colorieren. Die besten Tipps, damit es aussieht wie
vom Friseur – für Einsteiger und Fortgeschrittene
Fotos: Jamie Nelson/Blaublut-edition.com. text: lucy binder
A
lle sechs Wochen
mindestens zwei
Stunden beim Friseur sitzen, um sich
den grauen Ansatz
kaschieren oder die Farbe auffrischen zu lassen – das ist zeit- und
kostenaufwendig. Immer mal wieder taucht da die Frage auf: Könnte
ich das zu Hause nicht unkompliziert selbst erledigen? Schließlich
gibt es jede Menge Do-it-yourself-
Produkte für jeden Haartyp und
jedes Bedürfnis. Sogar Strähnchen
sind möglich. Und da sich auch bei
den chemischen Zusammensetzungen der Colorationen viel getan
hat, braucht man keine Angst mehr
zu haben, seine Haare kaputt zu
färben. Natürlich gilt es, ein paar
Dinge zu beachten, damit das Ergebnis am Ende so aussieht wie
nach einem Friseurbesuch. Wir beantworten die wichtigsten Fragen.
Wie finde ich Den
richtigen farbton?
Man muss seine Naturhaarfarbe
kennen. Bei der Orientierung helfen die (ungefärbten!) Augenbrauen
und Farbsträhnenfächer, die in
Drogerien an den entsprechenden
Produktregalen ausliegen. Vergleichen Sie möglichst bei Tageslicht, welche Nuance Ihrem Naturton entspricht. Als Faustformel
gilt: Bis zu drei Töne heller oder
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Haare
dunkler sieht natürlich aus. Virtuelle Hilfe per Smartphone gibt es
auch: Mit der Colorfinder-App
von L’Oréal Paris können Sie
verschiedene Haarfarben an sich
testen. Dafür ein Foto hochladen,
Haare auf der App markieren und
in der gewünschten Nuance einfärben. Wer unsicher ist, sollte im
Zweifel lieber eine hellere Farbe
wählen. Denn: Dunkle Töne wirken oft wenig schmeichelhaft für
den Teint und lassen einen leicht
älter aussehen.
Was ist der Unterschied
zwischen Tönung,
Intensivtönung und
coloration?
Eine Tönung (Haltbarkeitsstufe 1)
ist die schonendste Variante, da
sie ohne Oxdidationsmittel arbeitet. Dafür ist die Abdeckkraft gering: Die Farbpigmente legen sich
nur um das Haar und sind nach
wenigen Haarwäschen wieder
ausgewaschen – ideal also, wenn
man seine Naturfarbe etwas auffrischen will. Bei Intensivtönungen (Haltbarkeitsstufe 2) werden die Pigmente mittels eines
chemischen Vorgangs, bei dem
die Haarfaser aufgeraut wird, ins
Haar geschleust. Die Farbe hält
rund 20 Wäschen. Colorationen
(Haltbarkeitsstufe 3) sind permanente Farben, die rauswachsen
müssen. Damit kann man seine
Naturfarbe auch deutlich dunkler
färben oder um etwa drei Nuancen aufhellen.
Was gibt es Neues Bei
den Home-Colorationen?
Die aktuellste Erfindung sind
Schaum- bzw. Mousse-Produkte.
Ihr Vorteil: Sie sind auf Knopfdruck ohne Anmischen sofort
einsatzbereit, eventuelle Reste
können aufbewahrt werden.
Mousse-Colorationen sind für
Einsteiger ideal, da sie wie ein
Shampoo (ohne Hilfsmittel wie
Pinsel) eingearbeitet werden.
Nachteil: Für das Nachfärben der
Ansätze braucht man etwas
Übung, da der Schaum nicht so
punktgenau aufgetragen werden
kann. Ebenfalls neu auf dem
Markt sind Colorationen mit Öl.
„Sie sind besonders pflegend und
schonend zur Haarstruktur“, weiß
Dr. Astrid Kleen, Leiterin Forschung und Entwicklung Colorationen bei Schwarzkopf. Da Öle
auch in der Haarpflege oft eingesetzt werden, sollten Frauen mit
feinen und dünnen Haaren darauf
achten, dass sie nicht ausschließlich Produkte mit Ölen verwenden. Diese könnten nämlich die
Haarfaser auf Dauer beschweren
Mit diesen Colorationen klappt
das Färben zu hause
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1 100% Grauabdeckung „Brillance Intense Absolutes“, Schwarzkopf, 8 Euro. 2 Mit Pflegeplus „Excellence
Creme“, L’Oréal Paris, 8 Euro. 3 Setzt Highlights „Préférence Glam Lights, L’Oréal Paris, 8 Euro. 4 SchaumColoration „Préférence Mousse Absolue“, L’Oréal Paris, 12 Euro. 5 Mit Ölen „Diadem“, Schwarzkopf, 5 Euro.
6 coloration mit Öl „Olia“, Garnier, 7 Euro. 7 Pflanzenfarbe „Color Creme“, Logona, 15 Euro
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Haare
sind Pflanzenfarben
tatsächlich schonender
als chemische?
Blond, braun oder schwarz?
Das hängt (auch) von
der Naturhaarfarbe ab
und lassen sich dann nur mit
einem speziellen Tiefenreinigungsshampoo entfernen.
Sind ammoniakfreie
Farben besser fürs haar?
Jein. Sie enthalten ebenfalls ein
Alkalisierungsmittel, das die Haare
stresst, indem es die Schuppenschicht aufquellen lässt (das muss
sein, damit die Farbpigmente eindringen können). Colorationen
ohne Ammoniak haben jedoch den
Vorteil, dass Nebenwirkungen wie
Augenbrennen und Atembeschwerden, die durch chemische Verbindungen in Ammoniak entstehen
können, nicht auftreten. Außerdem ist der Geruch angenehmer.
welche Produkte eignen
sich für graue Haare?
Bei einem deutlichen Grauanteil
von 20 bis 30 Prozent empfehlen
Farbexperten eine Intensivtönung,
bei höherem eine Coloration. Vorsicht bei Färbungen in Grau-Tönen: Das Ergebnis kann helmartig
und wenig natürlich ausfallen.
118 Donna 8/2014
Ja, aber die farblichen Möglichkeiten sind bei natürlichen Colorationen eingeschränkt: Heller
färben oder blondieren klappt
gar nicht, Rot- und Brauntöne
dagegen funktionieren gut, da
ein Großteil der Farben noch immer auf Hennabasis hergestellt
wird. Das bedeutet aber auch:
Achtung bei blonden, weißen
oder gebleichten Haaren – die
können damit korallenrot werden. Und: Colorationen mit
Pflanzenfarben lassen sich nur
schwer mit chemischen Mitteln
wieder überdecken bzw. verändern. Die Ursache sind Metallsalze, die zum Intensivieren des
Färbeprozesses mit Naturfarben
verwendet werden. Sie machen
das Ergebnis chemischer Colorationen unberechenbar. Die
Pflanzenfarbe muss also vorher
rausgewachsen sein.
darf man auch bei
empfindlicher Kopfhaut
zu Hause färben?
Ja, denn hierfür gibt es spezielle
Colorationen, zum Beispiel „Sensual Colors“ von Schwarzkopf.
Um allergische Reaktionen zu vermeiden, ist es generell ratsam,
vorher einen Verträglichkeitstest
zu machen: Testpackung kaufen
(eine Investition, die sich lohnt!),
Farbe nach Anweisung anrühren
und mit einem Wattestäbchen
hinter das Ohr tupfen. Wenn die
Haut nach 48 Stunden nicht mit
Rötungen oder Jucken reagiert, ist
alles o. k. Die bereits angerührte
Farbe nicht mehr verwenden, da
sich die chemische Zusammensetzung verändert hat!
SOS-Tipps, falls mal
was schiefgeht
• Die Farbe ist zu hell oder
zu dunkeL. Bereits bei der
Farbwahl beachten, dass
die Haare nur bis zu drei Töne
heller oder dunkler noch
natürlich wirken. Bei einem
zu hellen Ergebnis kann man
mit einer dunkleren Tönung
korrigieren. Ist das Ergebnis zu
dunkel, Haare einige Male
mit einem Anti-SchuppenShampoo waschen, das
reinigt intensiver als andere.
• Das Ergebnis ist
ungleichmäSSig. Zunächst
die Haare mehrmals
waschen, um den Farbüberschuss zu entfernen. Ist es
nach wie vor ungleichmäßig,
noch mal Farbe auftragen,
aber kürzer einwirken lassen.
• Die Einwirkzeit wurde
überschritteN. Schaden
nehmen die Haare nicht, da
der Oxidationsprozess stoppt.
Das Ergebnis wird jedoch
deutlich dunkler.
• Die Farbe reicht nicht.
Da hilft nur gute Vorbereitung
– also immer eine Packung
mehr besorgen, vor allem bei
langen und dicken Haaren.
• Ohrläppchen oder
Schläfen sind angefärbt.
Entweder mit einem in
Gesichtswasser getränkten
Wattepad oder mit Vaseline
abreiben. Besser vorher
die Haut am Haaransatz
sorgfältig eincremen, damit
erst gar nichts abfärbt.
Haare
sollte man selber
blondieren?
Hängt vom Naturton ab: Je dunkler er ist, desto schwieriger wird’s.
Beim Blondieren müssen nämlich
die Naturpigmente neutralisiert
werden. Und je höher ihr Anteil
ist, desto größer ist das Risiko, bei
einem Blond mit Farbstich zu landen. Daher ist es ratsam, nur dann
selbst Hand anzulegen, wenn die
Naturfarbe im Blondbereich liegt.
Kriegt man auch Strähnchen und Highlights hin?
Mit etwas Übung und Hilfe von
einer Freundin schon. Denn
Strähnchen exakt zu platzieren
ist vor allem am Hinterkopf gar
nicht so einfach. Produkte für zu
Hause werden entweder mit einer mitgelieferten Bürste (ideal
für Anfänger) aufgetragen oder
freihändig mit einem Pinsel oder
Kamm ins Haar gemalt. Diese sogenannte „Painting“-Methode ist
allerdings eher etwas für Geübte.
Auch Hauben-Strähnchen lassen
sich zu Hause setzen: Dafür gibt
es im Drogeriemarkt dünne,
durchlöcherte Plastikhauben zu
kaufen. Mit einer Häkelnadel
oder einem Kammstiel werden
einzelne Haarsträhnen durch die
Löcher gezogen. Das Ergebnis ist
zwar gleichmäßig über den Kopf
verteilt, doch nur für kürzere Frisuren empfehlenswert, da sich
bei längeren Haaren die Strähnchen beim Abziehen der Haube
leicht verheddern.
Fettfilm schützt Haare und Kopfhaut vor den Chemikalien. Wichtig ist, dass man sich ganz genau
an die Gebrauchsanweisung und
vor allem an die Einwirkzeit hält.
Eine Creme-Coloration lässt sich
mit dem mitgelieferten Pinsel aufbringen (ideal für Ansätze). Flüssigere Farben oder Intensivtönungen werden in Flaschen mit
einer spitzen Tülle gemischt, mit
der sich die Haare scheitelweise
abteilen lassen. Die Farbe wird
erst auf den Ansatz gegeben, einmassiert und dann in die Längen
gekämmt.
Wie färbt man richtig?
Selbst wenn man sich nur auf
die Ansätze beschränkt: Färben
bedeutet immer Stress fürs Haar.
„In den Colorationen der neuesten Generation stecken extraviele Pflegestoffe wie Keratin oder
Ceramide, die schon während des
Färbevorgangs ins Haare dringen“, erläutert Erin Bektas, National Hair Artist L’Oréal Paris.
„Außerdem empfehle ich vor
allem beim Nachfärben die goldene Regel: Produkt erst auf den
Ansatz geben und nur die letzten
zehn Minuten auf dem gesamten
Haar verteilen.“
Vor dem Färben sollte man das
Haar mindestens zwei Tage nicht
waschen, denn der natürliche
Glänzende Farben versprechen
diese PflegeProdukte
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Wie schädlich ist
regelmäSSiges Färben?
wie bleibt die Farbe
möglichst lange schön?
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1 versiegelung „Elvital Colorglanz“, L’Oréal Paris, 4 Euro. 2 shampoo „Color Protect“,
Nivea, 3 Euro. 3 Kur „Color Schutz & Pflege Wunder-Repair Kur“, Guhl, 6 Euro. 4 GlanzSpray
„Essence Ultîme Diamond Color“, Schwarzkopf, 5 Euro. 5 Graue Haare „Mangala
Stones Shampoo“, Glynt, 14 Euro. 6 farbpräzision „Colour Finity Crème Elixir“, Vidal
Sassoon, 6 Euro. 7 Spray „Farbbeschützer Glanz & Pflege Shaker“, Fructis, 8 Euro
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Indem man spezielle Pflegeprodukte für coloriertes Haar verwendet. Sie fixieren die Farbpigmente
und verhindern, dass sie ausgewaschen werden. Auch exzessives
Bürsten, Stylen und UV-Strahlung
D
fördern das Verblassen.