Besprechung Konzert Lokalität Baumann Heitersheim
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Besprechung Konzert Lokalität Baumann Heitersheim
08. März 2016 Wenn die Köpfe im Rhythmus mitwippen Die Heitersheimer Band Mission T. tritt in der Lokalität Baumann auf / Cover-Band mit individuellem Stil. Die Coverband Mission T. in der Lokalität Baumann in Heitersheim Foto: Ute Wehrle HEITERSHEIM. Samstagabend, kurz vor 21 Uhr: Die vorderen Tische in der Lokalität Baumann sind bereits belegt, auf der Bühne stehen die Instrumente für den Auftritt von Mission T., angekündigt als Band aus Heitersheim, bereit. Das Barpersonal ist in Action, um die Neuankömmlinge mit Getränken zu versorgen. Die meisten Gäste kennen sich, Küsschen hier, Umarmungen da – dazu gibt es Rockmusik – noch vom Band. Das ändert sich schlagartig, als die Band wenig später die Bühne betritt und die kernige Stimme von Frontman Joe Fischer den Keller durchdringt. Es geht los mit "Send my baby home" von Laidlaw, gefolgt von "Rockin’ Into The Night" von 38 Special. Die ersten Köpfe beginnen, im Rhythmus mitzuwippen. Der Sound ist gut ab- und die sieben Musiker gut aufeinander eingestimmt. Bis auf Neuzugang Sängerin Carola Egel, die seit eineinhalb Jahren mit dabei ist, steht die Band jetzt schon seit zehn Jahren gemeinsam auf der Bühne, sind also allesamt alte Hasen im Musikgeschäft. Einen Namen haben sie sich in der Region bereits mit Auftritten bei "Wein und Musik" in Staufen und bei den Covernights in Müllheim gemacht – und vor vielen Jahren als Vorgruppe der Band Torfrock in Hamburg. Und jetzt eben im Keller der Lokalität Baumann, der sich immer mehr füllt. Dass es sich bei dem Auftritt quasi um ein Jubiläumskonzert anlässlich des zehnten Geburtstags der Band handelt, hat Gitarrist Thomas Grathwol erst an diesem Abend erfahren. Schon immer besteht das Repertoire von Mission T. hauptsächlich aus Southern- und Bluesrock von den 70er Jahren bis heute, zwar gecovert, aber allesamt mit einer persönlichen Note versehen. "Manches von uns hört sich besser an als das Original", erklärt Grathwol selbstbewusst. Was daran liegt, dass die Band nicht einfach imitiert, sondern ihren individuellen Stil pflegt. "Wir bringen alle unsere eigenen Ideen ein." Das kommt nicht nur bei "Bad Case of loving you " von Robert Palmer oder "Black Pearl" von Bryan Adams gut. Auch "Beat It" muss nicht immer in Michael-JacksonManier gesungen werden. Eine echte Bereicherung ist die kraftvolle Röhre von Sängerin Chris Reinauer, die einem förmlich die Ohren wegpustet und Erinnerungen an Tina Turners beste Zeiten wachruft. Überhaupt, Profis sind sie alle, ob Thomas Grathwol und El Harter, die mit mehrstimmigen Gitarrensoli aufhorchen lassen, ob Erich Hofer am Bass, Hansjörg Reichenbach an den Drums oder Frontman Joe Fischer, der zwar sehr präsent ist, aber auch gern mal den anderen Kolleginnen oder Kollegen den Vortritt lässt. Etwa fünf Auftritte hat Mission T pro Jahr. Dass es nicht mehr sind, liegt zum einen daran, dass die Musiker allesamt berufstätig sind, zum anderen haben sie ihr Repertoire nun nicht gerade so ausgewählt, dass man es auch noch nach vier Bier problemlos mitgrölen könnte. Was für ihre Individualität spricht, aber kommerziell eher nachteilig ist. Wie gesagt: Die Band hat ihren ganz eigenen Stil, da darf auf der Gitarre auch mal Pippi Langstrumpf gerockt werden. "Wir spielen eben nicht das, was jeder hört", sagt Grathwol. Stimmt. Eine Ballade der britischen Rockgruppe "Free", die den zweiten Teil einläutet, ist beispielsweise weniger populär als der Gassenhauer "All right now". Doch wie beschreibt es Werner auf einem Plakat, das an der Kellerwand hängt, so treffend? "Auf den guten Ton kommt es an." Und den trifft Mission T. perfekt. Wer sich selbst davon überzeugen will, hat dazu am 16. Juli in Wettelbrunn Gelegenheit, wenn die Band anlässlich der 800-Jahr-Feier auftritt. Autor: Ute Wehrle