Lebensmittelindustrie 4.0: Fraunhofer IVV entwickelt
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Lebensmittelindustrie 4.0: Fraunhofer IVV entwickelt
10.05.2016 Lebensmittelindustrie 4.0: Fraunhofer IVV entwickelt selbstlernendes Reinigungssystem In einem gemeinsamen Forschungsprojekt bringen Wissenschaftler des Fraunhofer-Institutes für Verfahrenstechnik und Verpackung IVV aus Dresden und der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg Reinigungsanlangen „Denken“ und „Lernen“ bei. Basierend auf einem Erfahrungspool aus gesammelten Messdaten entscheidet das künstliche neuronale Netz später selbst, welche Reinigungsparameter es anwendet. Lebensmittel verderben bei hohen Temperaturen besonders schnell. Daher spielen Hygieneregeln eine maßgebliche Rolle – und das nicht erst beim Verbraucher. Schon bei der Herstellung von Lebensmitteln müssen hohe hygienische Standards eingehalten werden. Maschinen und Produktionsanlagen werden kontinuierlich überprüft und automatisiert gereinigt. Dazu dienen sogenannte Cleaning-In-Place (CIP)-Prozesse, die ohne Demontage der Anlage vor Ort eingesetzt werden. Die Reinigung ist zwar gründlich, aber deutlich überdimensioniert, da meist der schlimmste anzunehmende Verschmutzungsfall als Standard verwendet wird. In der Folge wird zu lange mit zu viel Wasser, Energie und Reinigungsmittel gearbeitet. Prozessoptimierung durch künstliche neuronale Netze Im Rahmen eines Projektes der Industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF), das vom Forschungskreis der Ernährungsindustrie (FEI) organisiert wird, wollen die Wissenschaftler ein selbstlernendes Automatisierungssystem für ressourceneffiziente Reinigungsprozesse entwickeln. Sie bringen den Reinigungsanlangen in zwei aufeinander aufbauenden Schritten „Denken“ und „Lernen“ bei. Letztendlich sollen die Maschinen erkennen, welcher Verschmutzungszustand vorliegt und selbstständig entscheiden, wieviel Wasser, Reinigungsmittel und Zeit zur Reinigung verwendet werden sollen. Im ersten Schritt trainieren die Forscher künstliche neuronale Netze darauf, verschiedene Verschmutzungsqualitäten zu erkennen. Bei diesem „überwachten Lernen“ wird der passende Reinigungsprozess zunächst noch von den Wissenschaftlern vorgegeben. In der darauf folgenden zweiten Phase findet das so genannte „bestärkende Lernen“ statt: Basierend auf einem Erfahrungspool aus gesammelten Messdaten entscheidet das künstliche neuronale Netz nun selbst, welche Reinigungsparameter es anwendet. In Zukunft sollen die Ergebnisse des IGF-Vorhabens eine hygienisch einwandfreie und gleichzeitig ressourceneffiziente und umweltschonende Reinigung von Maschinen und Anlagen ermöglichen. Reinigungsbedingte Ausfallzeiten der Produktionsanlagen werden durch die bedarfsgerechte Reinigung auf ein Minimum beschränkt. Von den zu erwartenden Kosteneinsparungen profitieren in Deutschland neben den über 5.500 mittelständischen Lebensmittelherstellern auch Unternehmen anderer Branchen, die hohe Hygienestandards in der Produktion erfüllen müssen, beispielsweise die Pharma- oder Kosmetikindustrie. Pressekontakt Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen „Otto von Guericke“ e.V. (AiF) Evelyn Bargs-Stahl Telefon: +49 (0) 221 37680114 E-Mail: [email protected] Ansprechpartner zum Projekt Fraunhofer-Institut für Verfahrenstechnik und Verpackung IVV Dipl.-Ing. André Boye Telefon: +49 (0) 351 4361435 E-Mail: [email protected]