Was ist bei Sirenenalarm zu tun? - K

Transcription

Was ist bei Sirenenalarm zu tun? - K
Kasachin darf nicht Deutsche werden
Private Aufnahme
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Seit mehr als 20 Jahren lebt Alexandra Zaitseva, eine gebürtige
Kasachin, in Deutschland. Sie führt am Kölner Flughafen ihr eigenes
Reisebüro, ist Mutter zweier Kinder und spricht perfekt Deutsch.
Deutsche aber darf sie nach Willen der Stadt Köln nicht werden.
Ihre Situation mutet irgendwie surreal an. Während sie in ihrem
Reisebüro Menschen in alle Welt versendet, darf Alexandra Zaitseva
nicht einmal Köln, die Stadt in der sie lebt, verlassen. Denn Zaitseva
hat keine Staatsangehörigkeit. Der Pass aus ihrer Heimat Kasachstan
ist mit dem 31. Dezember 2014 abgelaufen, die Stadt Köln verweigert
ihr seit mehr als fünf Jahren die Einbürgerung.
Ein Blick auf Alexandra Zaitseva macht die Absurdität dieser Vorgänge,
gerade in den jetzigen Tagen, mehr als deutlich. Seit mehr als 20
Jahren lebt die Mutter zweier Kinder in Deutschland, führt ihr eigenes
Reisebüro am Kölner Flughafen, verfügt über ein gesichertes Einkommen,
hat keine Vorstrafen, spricht fließend Deutsch und hat beim
Einbürgerungstest 33 von möglichen 33 Punkten geholt. Und neben ihrem
Job im Reisebüro arbeitet sie als vereidigte Dolmetscherin und nimmt
in dieser Funktion an Gerichtsterminen der Stadt Köln teil.
Also genau in der Stadt, die ihr die Einbürgerung verweigert. Und das
deshalb, weil sie keinen gültigen kasachischen Pass vorlegen kann.
Denn, wie erwähnt, dieser ist vor rund zwei Jahren abgelaufen. Weil
Zaitseva aber bereits vor mehr als fünf Jahren den Antrag auf
Einbürgerung in Deutschland gestellt hat, erhält sie keinen neuen Pass
aus Kasachstan. Dort gilt die Regel, dass jemand, der in einem anderen
Land einen Einbürgerungsantrag gestellt hat, keinen neuen Pass erhält.
Eine doppelte Staatsbürgerschaft ist in Kasachstan nicht vorgesehen.
In einem Land, in dem sich Migranten, Asylbewerber und »Flüchtlinge«
de facto unkontrolliert mit Mehrfach-Identitäten versorgen können und
den Staat in betrügerischer Absicht einen finanziellen Schaden
zufügen, stellen diese Vorgänge um Alexandra Zaitseva fast schon die
Spitze der Absurditäten dar.
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Quelle: »welt.de« (Manchmal können die auch echten Journalismus) – Die
Mutter, die nicht deutsch werden darf
EINE ABRECHNUNG MIT DEN SOGENANNTEN
“SIEGERMÄCHTEN”
EIN ARTIKEL VON HANS HENNING FESTGE, GEPOSTET
AUF FACEBOOK VON ‎MARILYN THORWALD‎
Ich habe diesen Artikel komplett gelesen, habe ihn hier als
Artikel eingestellt, einige Links zu Wikipedia gemacht und
hervorgehobene und zitierte Teile optisch kenntlich gemacht.
Es ist nicht mein Text, ich habe mit Anm. der Red. einmal
meine Meinung hinzugefügt und alles in die neue
Rechtschreibform umgewandelt. Es ist ein sehr heikles Thema
und ich veröffentliche diesen Artikel, um damit eine
Diskussion rund um dieses Thema anzustreben. Auch weitere
Recherchen und/oder andere Sichtweisen/Interpretationen sind
zur Aufarbeitung dieser hier im Artikel angesprochenen Themen
sehr wichtig! Was mir noch bei meinem Suchen in Wikipedia
aufgefallen ist, ist die ungeheure Annahme wir seien alle von
Geburt an böse und gehören eliminiert. Das findet man in
zahlreichen Wiki-Einträgen und es wird ja scheinbar vom
deutschen Volk so hingenommen. Mich erschreckt das zu tiefst
und deshalb möchte ich diese Diskussion. Folgend der Artikel:
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In einer kalten Dezembernacht, kurz vor Ausklang des Jahres 1812, als
die von Napoleon zwangsverpflichteten deutschen Truppenverbände in den
Schneewüsten Russlands erfroren und verbluteten, fasste ein
preußischer General den einsamen Entschluss, seinem König den Gehorsam
zu verweigern, das aufgezwungene Bündnis mit dem Eroberer aus dem
Westen zu brechen und sich mit dem russischen General Diebitsch zu
einigen. Yorck von Wartenburg wurde der Rebell von Tauroggen. Damit
war das Fanal zur Erhebung Preußens und der anschließenden
Befreiungskriege von 1813/14 gegen die französischen Zwingherren
gegeben. Die deutsche Jugend stand auf, angefeuert durch das Beispiel
unserer edelsten Patrioten, die schon lange danach fieberten, das Joch
der Fremdherrschaft abzuschütteln. Erinnert sei u.a. an die Reden
Johann Gottlieb Fichtes an die Deutsche Nation, an die flammenden
Schriften von Moritz Arndt und an die begeisternden Lieder Theodor
Körners.
Warum dieser Rückgriff auf eine Epoche der deutschen Geschichte, die
nun fast schon 200 Jahre zurückliegt? Weil diese Zeit nach der
Niederlage Preußens im Jahre 1806 der unseren nach dem Unglücksjahr
1945 in vielerlei Hinsicht ähnelte. Die preußische Armee geschlagen,
Land und Bewohner eine Beute der Eroberer, Hoffnungslosigkeit
allerorten und -genau wie heute – Katzbuckeln und kriecherische
Anbiederung an den übermütigen Sieger.
“Ruhe ist die erste Bürgerpflicht”,
verfügte der Berliner Magistrat in devoter Ergebenheit.
Doch hier endet der Vergleich. 1807 lagen die deutschen Städte nicht
in Schutt und Asche. Es gab weder “Entnazifizierung” noch sog.
“Kriegsverbrecherprozesse”. Das Aushungern der Bevölkerung und der
vorsätzliche Mord an wehrlosen Gefangenen waren den
angloamerikanischen und bolschewistischen Siegern des 2. Weltkrieges
vorbehalten. Und noch ein wesentlicher Unterschied muss hervorgehoben
werden: Der Sieger hatte noch nicht die hundertprozentige Kontrolle
über das unterlegene Land übernommen. Diesem Umstand ist es zu
verdanken, dass eine spätere Gesundung und ein nationales Auflodern
möglich wurden.
Die Unterdrückung, der von Napoleon unterworfenen Völker war brutal,
aber offen. Die Sieger des 2. Weltkrieges – voran die Amis – spannten
um den Besiegten nach dem einleitenden Stadium der ungehemmten
Ausbeutung und Rachewillkür ein Netz aus tausend Fäden, so raffiniert
gewoben, dass der politisch Ungebildete das Ausmaß der Sklaverei, in
die wir alle geraten waren, kaum noch wahrnahm. Die Ausschaltung des
großdeutschen Reiches als militärische Macht war nur die Ausgangsbasis
zur Erreichung des eigentlichen Zieles unserer Feinde: Die
Zerschlagung der deutschen Wirtschaftskonkurrenz sowie die Auslöschung
oder zumindest “Neutralisierung” des deutschen Volkes als das vitalste
Bollwerk gegen die Weltherrschaftspläne des Kommunismus im Osten und
der internationalen Hochfinanz im Westen.
Schon seit Jahren hatte eine Reihe von Plänen – zumeist von jüdischen
Beratern Roosevelts ausgeheckt – zur Erreichung dieses Fernziels
vorgelegen. Da war einmal, um nur einige Beispiele zu nennen, der wohl
radikalste Vorschlag des Theodore Newman Kaufman, Präsident der
American Federation of Peace. In seiner 1941 veröffentlichten und in
den höchsten Kreisen beachteten Schrift „Germany must perish“ forderte
er nicht weniger als die totale Ausrottung des deutschen Volkes durch
Massensterilisation!
Derselbe alttestamentarische Hass gegen die Deutschen, wenn auch etwas
gewiefter verpackt, spricht aus dem 1943 erschienenen Buch des
prominenten New Yorker Anwalt Louis Nizer: „What to do with Germany“.
Eisenhower machte es zur Pflichtlektüre für seine Offiziere. Am
bekanntesten dürfte der Völkermordplan von Henry Morgenthau jr. sein,
Roosevelts Finanzminister, der Deutschland in eine Schafweide
verwandeln und 20 Millionen Deutsche durch Hunger ausrotten wollte.
Und der Anthropologe E.A. Hooton aus Harvard schlug weitblickend vor,
nach dem Kriege massenweise Fremdrassige, vornehmlich Männer
einzuschleusen bei gleichzeitiger Förderung der Auswanderung, um somit
die biologische Substanz unseres Volkes bis ins Mark zu treffen. (Anm.
der Red.: Der Wikipedia Eintrag zur überheblichen Aussage, dass alle
Deutsche biologisch begründete und angeborene, räuberische Neigungen
besitzen und diese durch Kreuzung wegzuzüchten sein, ist ein Farce und
dann noch alle, die das anprangern als Verschwörungstheoretiker
darzustellen ist an Unsinn nicht zu überbieten! Und das lassen wir uns
bieten? Sowas darf in Wikipedia echt stehen bleiben?)
Statt der direkten Ausrottung der männlichen Bevölkerung und
Versklavung von Frauen und Kindern, wie früher von Römern und Mongolen
praktiziert, wandte man ein modernisiertes, subtileres, aber genauso
wirksames Verfahren an. Der Generalplan zur Erreichung dieses
Endzieles der Alliierten verlief dann nach ihrem Siege in groben Zügen
etwa so:
1. Millionen entwaffneter Wehrmachtsangehöriger, die besten Soldaten
der Welt, die nur einer erdrückenden Übermacht erlegen waren, wurden
nun als unentgeltliche Arbeitssklaven zurückgehalten, oft unter
grausamsten Bedingungen, wobei sie auch nach Kriegsschluss noch der
primitive Hass ihrer Peiniger an ihnen austobte. Nach Solschenizyn
kamen in Stalins Gulag mindestens 1,7 Millionen deutsche Gefangene um.
Im Westen war es der Deutschenhasser Eisenhower, der im regnerischen
Frühsommer 1945 Hunderttausende deutsche Gefangene, einschließlich
noch halber Kinder, auf den Rheinwiesen unter freiem Himmel in
Schlammlöchern vegetierend, verhungern oder an Seuchen sterben ließ.
2. Neben dieser allem Völkerrecht spottenden Behandlung bemühte man
sich, die durch Hunger und Krankheit Geschwächten moralisch zu brechen
und ihnen den Glauben an den gerechten Kampf für ihr Vaterland zu
rauben. Nicht alle waren stark genug, der feindlichen Gehirnwäsche zu
widerstehen. Die vielleicht allerschlimmste und eiskalt eingeplante
Wirkung der langen Gefangenschaft war jedoch das in der Heimat
entstandene Vakuum an selbstbewussten und aufrechten deutschen
Männern.
3. Als gegen Kriegsende im Osten die Dämme brachen, tobte sich eine
pervertierte, von Ilja Ehrenburg zu sinnlosen Hass aufgepeitschte rote
Soldateska an den wehrlosen deutschen Frauen aus. Die Zahl der
Vergewaltigungen geht in die Millionen, weder junge Mädchen noch
Greisinnen wurden verschont. Tausende begingen Selbstmord. Ehrenburg
forderte wörtlich die Rotarmisten auf:
“Brecht den Rassestolz der germanischen Frauen – nehmt sie als
rechtmäßige Beute!”
Es handelte sich also keineswegs nur um Befriedigung tierischer
Gelüste, sondern auch auf diese Weise sollten die Deutschen gedemütigt
werden. Dieses schändliche Treiben war nicht nur auf die Bolschewiki
beschränkt.
4. Man schändete und entehrte nicht nur die deutschen Frauen. Die
gesamte Bevölkerung des in vier Besatzungszonen (dazu Österreich)
auseinandergerissenen Reiches sollte durch bewusste Hungerpolitik
demoralisiert und gefügig gemacht werden, wobei man zusätzlich
marodierende ehemalige KL-Insassen, kriegsgefangene Russen, Polen usw.
auf die deutsche Zivilbevölkerung losließ.
5. Hunger und allgemeine Not gebaren den berüchtigten Schwarzhandel,
bei dem sich vor allem amerikanische Soldaten auf Kosten der leidenden
Bevölkerung schamlos bereicherten. Ungleich schlimmer noch als die
materielle Ausplünderung war die langsame, aber stetige Aushöhlung der
bis dahin alle Leiden des Krieges überwindende Volksgemeinschaft.
Statt Ehrlichkeit und Sauberkeit breiteten sich Schiebertum,
Denunziantentum und nackter Egoismus aus. Mädchen wurden käuflich, um
dem Hunger zu entgehen. Aus einem stolzen, tapferen Volke sollte eine
Herde zahnloser Heloten werden.
6. Unter den “wohlwollenden” Augen der Besatzer wurde nun der Abschaum
nach oben gespült. Dunkle, asoziale Figuren stellten sich plötzlich
der verdutzten Bevölkerung als Bürgermeister, Stadträte und als andere
Büttel der Alliierten vor.
7. Die letzte Reichsregierung unter Großadmiral Dönitz, dem Millionen
deutscher Menschen aus Ostdeutschland Leben und Freiheit verdanken,
wurde über Nacht unter entwürdigenden Umständen verhaftet. Damit
hatten die Siegermächte, wie Churchill es ausdrückte, die volle
Verfügung über Leben, Arbeitskraft und Vermögen der Deutschen erlangt.
Deutsches Recht und Deutsche Freiheit waren ausgelöscht. Napoleon
hatte einst das besiegte Preußen im Kern weiterbestehen lassen. Die
Sieger von 1945 wollten mit einem Federstrich die sogenannte “Wiege
des deutschen Militarismus” ausradieren.
8. Es war nicht nur Rachegeist, der die anschließende Hexenjagd auf
die Eliten des Reiches auslöste. Indem man seine Führungskräfte
ausschaltete, wurde dem vorher geschlossenen Volkskörper der Kopf
abgeschlagen. Ein gänzlich neues, künstliches Gebilde konnte nun nach
dem Diktat der Sieger herangezogen werden.
9. Aus Gier und Geschäftsneid raubten die Sieger das gesamte
Volksvermögen, auch private Auslandsvermögen, stahlen Patente und
wertvolle Kunstschätze nachdem sie zuvor die meisten Städte mit teils
unersetzlichen Kulturdenkmälern auf barbarische Weise dem Erdboden
gleichgemacht hatten. Der Zweck war nicht nur nackter Terror, sondern
die gezielte Auslöschung des deutschen Antlitzes unseres Landes
(”picture post card bombing”) Ein zusätzlicher, wenig bekannter, aber
wesentlicher Grund dieser scheinbar sinnlosen Zerstörung war das
einkalkulierte Bombengeschäft, das für die internationalen Finanzhaie
beim späteren Wiederaufbau in Aussicht stand.
10. Um angebliche künftige “Aggression” der bösen Deutschen endgültig
auszuschalten, demontierte man im Zuge des ”Morgenthau-Plans”
Betriebsanlagen, die als Grundlage für einen modernen Industriestaat
unentbehrlich sind. Doch hier hatten sich die Sieger verkalkuliert:
Als man die Deutschen wieder brauchte, entwickelten sich die alten
Betriebe rasch zu modernsten Anlagen, die ihren Konkurrenten bald den
Rang abliefen. Doch die das Land überschwemmenden Agenten der Wall
Street nutzen den aufgeblähten Dollarkurs auch zum billigen Ankauf
vieler deutscher Unternehmen. Unzählige nach außen scheinbar deutsche
Firmen gehören seither durch Aktienmehrheit in Wirklichkeit der
internationalen Hochfinanz.
11. Um unseren Großmachtstatus nachhaltig zu brechen, musste
Deutschland selbstredend auch territorial durch ein “Super-Versailles”
geschwächt werden. Der Raub deutscher Lande nach dem 1. Weltkrieg
wurde noch bei weitem durch die “vorläufige” Abtretung von über
114.000 km² oder rund einem Viertel deutschen Landes an Polen
übertroffen. Zu dem bevorstehenden Schicksal von 14 Millionen
deutschen Menschen in diesen vor über 700 Jahren vom Deutschen
Ritterorden erschlossenen Gebieten äußerte Churchill zynisch:
.
“They will cease to exist!” (Sie werden aufhören zu existieren).
Durch viehische Grausamkeiten der Polen beim Vertreiben der
rechtmäßigen Besitzer kamen über 2,5 Millionen Deutsche umsLeben.
12. Bald kam der sog. “Kalte Krieg”, und in dessen Verlauf gelangten
die westlichen Besatzungszonen zu einer Scheinsouveränität, die der
eines Kolonialvolkes entsprach. Gnädigst gestatteten die Siegermächte
die Aufstellung eines Heeres als Kanonenfutter gegen den militanten
Kommunismus. Man schlug damit zwei Fliegen mit einer Klappe, nämlich
einmal die Behauptung des eigenen Satellitenvorfeldes und außerdem –
für den Fall des heißen Krieges – die weitere Dezimierung oder totale
Auslöschung der Deutschen in einem thermonuklearen Schlagaustausch. Es
gab immer genügend Diensteifrige bei uns, die als Antikommunisten
dieses schändliche Spiel nicht durchschauten und mitzumachen bereit
waren.
13. Es folgten UNO, NATO, EG usw., alle mit mehr oder weniger
schönklingenden Umschreibungen zur “Einbindung” der sog. “BRD”
gedacht. Nur Lord Ismay, erster Generalsekretär der NATO, war einmal
in seiner Arroganz so unvorsichtig, den eigentlichen Zweck der NATO in
Europa unverblümt zu offenbaren: “To keep the Americans in, the
Russians out and the Germans down!” (Die Amerikaner drinnen, die
Russen draußen, um die Deutschen am Boden zu halten).
14. Und dann kamen die Fremden ins Rumpfdeutschland. Zuerst waren es
die sog.“Gastarbeiter”, die von der Industrie in Massen (unter
falschen Versprechungen) herangekarrt wurden (auf wessen Betreiben
wohl?), weil es angeblich an Arbeitskräften mangelte. Sie sollten nur
auf Zeit kommen, doch ergab es sich bald – wohl wieder zufällig? –
dass die meisten von diesen armen Teufeln blieben und auch ihre
Familien nachholten, sich also noch weiter vermehrten. Der schon
erwähnte Hooton-Plan war somit angelaufen! Japan hat in weiser
Voraussicht, obwohl es ebenfalls eine Hochkonjunktur erlebte, keine
fremden Arbeiter ins Land geholt, weil es seine eigene Kultur und den
inneren Frieden nicht gefährden wollte. Die Japaner haben ganz einfach
länger und härter gearbeitet und uns damit ein Beispiel geliefert, wie
man sich auch als total besiegtes Land mit eigener Kraft wieder
hocharbeiten kann. Sie bewiesen, dass wo ein Wille, auch ein Weg ist!
Während man von Bonn (jetzt wieder Berlin) und Wien nur sagen kann: Es
war kein Wille da und folglich auch kein Weg.
15. Nach der Fremdarbeiterwelle setzte die Asylantenflut ein, ein
Problem, das zunehmend zum Dilemma wird. Von wirklichen Volksfeinden
und schwachsinnigen “Gutmenschen-Organisationen” mit allen Mitteln
gefördert, ist hier wieder mal die unsichtbare Hand der ewigen
Deutschenhasser und der internationalen Freimaurerei am Werk. Diese im
Dunkeln arbeitenden Drahtzieher wissen sehr wohl, warum gerade dieser
Teil ihres Vernichtungsfeldzuges gegen das deutsche Volk mehr als
alles andere dazu beiträgt, uns als ernstzunehmenden Konkurrenten zu
liquidieren und eines Tages ganz von der Bildfläche verschwinden zu
lassen. Die uns vorliegenden einschlägigen Statistiken zeigen es mit
aller Deutlichkeit, dass bei der Politik der CDU, SPD, FDP, Grünen und
Genossen es keine hundert Jahre mehr dauern wird, bis der Anteil der
Deutschen in diesem bisher noch uns gehörenden Lande auf eine
Minderheit zusammengeschmolzen sein wird. Um es in einem Satz
zusammenzufassen:
Die Indianer wehrten sich einst nicht gegen die Einwanderer, jetzt
leben sie in Reservaten!
Die bisher dargestellten Anschläge gegen unseren Volkskörper sind
niederträchtig und grausam genug. Doch all diese Verbrechen waren
unseren sogenannten “Freunden” noch immer nicht ausreichend, um ihren
Sieg und ihr Diebesgut für alle Zeiten ungestört zu genießen. Um einen
Wiederaufstieg Deutschlands – wie schon fünfzehn Jahre nach dem 1.
Weltkrieg – im Keime zu ersticken, ersannen sie zur Knechtung unseres
Volkes in alle Ewigkeit die UMERZIEHUNG.
Es war ein Unterfangen, nach dem Motto “Haltet den Dieb…” dem
Besiegten all die Verbrechen anzulasten, die man selber in überreichem
Maße begangen hatte. Shakespeare hat diese seinen Landsleuten
geläufige Denkart in seinem Richard III. so wunderbar treffend
geschildert:
“Ich tu’ das Bös’ und schreie selbst zuerst.
Das Unheil, das ich heimlich angestiftet,
Leg’ ich den andern dann zur schweren Last…
Und so bekleid’ ich meine nackte Bosheit
Mit alten Fetzen aus der Schrift gestohlen
Und schein’ ein Heil’ger, wo ich Teufel bin.”
Indem man den Gegner verteufelt und kein gutes Haar an ihm ließ, maßte
man sich als allerchristlichster Moralwächter jede Schurkerei an den
Deutschen an, ohne die geringsten Gewissensbisse zu empfinden.
Der jüdisch-amerikanische und seinerzeit weltbekannte Journalist
Walter Lippman verlangte, daß die Geschichtsauffassung des Siegers in
die Gehirne der Besiegten einzupflanzen sei, um die moralischen
Kategorien der Kriegspropaganda der Sieger in das Gewissen der
Unterlegenen zu übertragen. Erst wenn die Kriegspropaganda der Sieger,
so stellt er weiter fest, Eingang in die Geschichtsbücher der
Besiegten gefunden hat und von den nachfolgenden Generationen geglaubt
wird, erst dann kann die Umerziehung als erfolgreich betrachtet
werden. Mit anderen Worten: Fortsetzung der Kriegshetze mit anderen
Mitteln!
Im “American Reeducation Programm for the United States Army”, das
nicht für die Öffentlichkeit bestimmt war, hieß es: “Die Umerziehung
wird gleichermaßen alt und jung aufgezwungen werden und sich nicht auf
die Schulklassen beschränken. Die enorme Überzeugungskraft von
dramatischer Darstellung muss voll in diesen Dienst gestellt werden.”
Ganz offensichtlich arbeitete man im Frieden wie im Kriege nach der
Devise des üblen britischen Hetzers Sefton Delmer:
“… wir benutzen jeden Trick, selbst den denkbar schmutzigsten.
Alles ist erlaubt. Je gemeiner, je besser. Lüge, Betrug,
alles…”
Dem “blauäugigen” Michel kommt natürlich nie die Idee, dass jemand so
schlecht sein könnte – und wie immer nimmt er in seiner Harmlosigkeit
an, dass zumindest etwas Wahres dran sein müsse. “Filme mögen hier”,
so fährt die oben erwähnte amerikanische Weisung fort, “ihre größte
Wirkung tun. Die hervorragendsten Drehbuchautoren, Produzenten und
Schauspieler – unter der Leitung der ‚Internationalen Universität’ –
werden die grenzenlose Verderbtheit des Nazismus dramatisieren und –
im Gegensatz dazu – die Schönheit und Schlichtheit eines Deutschlands
preisen, das sich nicht länger mit Schießen und Marschieren befasst.
Man wird ihnen befehlen, ein attraktives Bild von Demokratie
aufzuzeigen, und das Radio wird in die deutschen Häuser eindringen
durch Unterhaltung wie ungeschminkte Belehrungen.
Die Autoren, Dramaturgen, Schriftleiter und Verleger müssen sich am
Anfang einer Prüfung durch die ‚Internationale Universität’ stellen;
denn sie sind alle Erzieher. Von Anfang an müssen alle
nichtdemokratischen Schriften unterdrückt werden… Der
Umerziehungsprozess muss ganz Deutschland durchdringen und
einschließen. Auch die Arbeiter müssen vereinfachte Kurse in
Demokratie während ihrer Freizeit erhalten… Viele deutsche
Kriegsgefangene werden nach dem Krieg in Russland bleiben, nicht
freiwillig, sondern weil die Russen sie als Fachkräfte brauchen. Das
ist nicht nur völlig legal, es verhindert auch die Gefahr, dass
zurückkehrende Gefangene den Kern einer neuen nationalen Bewegung
bilden könnten. Sofern wir die deutschen Gefangenen nach dem Kriege
nicht behalten wollen, sollten wir sie den Russen ausliefern”. (was
unter Eisenhower auch “großzügig” geschah!)
Nun weiter wörtlich die US-Direktive:
“Jede Form von geistiger Einflößung mit demokratischer Kultur
muss in den Dienst der Umerziehung gestellt werden. Dazu
werden die Aufgaben der Kirche, Kinos, Theater, von Radio,
Presse sowie der Gewerkschaften verordnet. Die Umerziehung
wird den Militärdienst ersetzen und jeder Deutsche wird ihr
zwangsweise unterworfen, genau wie früher zum Dienst als
Soldat. Unser ist die Aufgabe Frieden und Freiheit zu retten;
jene Freiheit, die auf dem Berge Sinai geboren, in die Wiege
zu Bethlehem gelegt wurde, die ihre kränkliche Kindheit in Rom
erlebte, ihre frühe Jugend in England, deren eiserner
Schulmeister Frankreich war, die ihr Jünglingsalter in den
Vereinigten Staaten durchlebte und die, wenn wir alle unseren
Teil beitragen, dazu bestimmt ist, überall in der Welt zu
leben.”
Diese pharisäerhafte Selbstbeweihräucherung kann höchstens noch durch
das Gebet übertroffen werden, das der amerikanische Kongress gemeinsam
betete, nachdem Wilson das amerikanische Volk in mittelalterlichem
Kreuzzugsfanatismus in den 1. Weltkrieg gehetzt hatte, “um die Welt
für die Demokratie sicher zu machen” (sprich: für die Herrschaft der
internationalen Freimaurer-Hochfinanz):
“Allmächtiger Gott, unser himmlischer Vater… Du weißt, oh
Herr, dass wir in diesem Kampf auf Leben und Tod stehen gegen
eine der schändlichsten, gemeinsten, gierigsten,
blutrünstigsten und sündhaftesten Nationen, die jemals die
Geschichtsbücher verunziert hat.
Du weißt, dass Deutschland aus den Augen der Menschen genügend
Tränen gezwungen hat um jede Woge auf dem Ozean zu röten; dass
es aus den Herzen von Männern, Frauen und Kindern genug
Schreie und Stöhnen gepresst hat, um daraus ein neues Gebirge
aufzutürmen…”
Nach dieser äußerst netten Beschreibung ihres Gegners (mit dem sie
leider wegen der englischen Blockade keine Waffen- und
Materialgeschäfte abwickeln konnten), folgt dann die Bitte an den
ihnen offensichtlich wohlgesinnten Götzen:
“Wir bitten dich, entblöße deinen mächtigen Arm und schlage
das graue Pack dieser hungrigen, wölfischen Hunnen zurück, von
deren Fängen Blut und Schleim tropfen.
Wir bitten dich, lass’ die Sterne auf ihren Bahnen und die
Winde und Wogen gegen sie kämpfen.”
Und dieser soziopathische Paranoiker schließt mit den Worten:
“Und dich preisen wir immerdar – durch Jesus Christus, Amen.”
Ist es vorstellbar, dass im Deutschen Reichstag, in irgendeiner
deutschen Dienststelle, ein solch niederträchtiges und bereits pervers
anmutendes Gebet jemals von den Lippen deutscher Menschen gekommen
wäre? Ähnliche Äußerungen konnten höchstens den Hirnen Deutscher
Verräter der Nachkriegszeit entspringen: Wie Caspar Schrenck-Notzing
in Charakterwäsche (Seewald 1965, S. 274) schreibt, dass die Woge
gerichtlicher Verfolgungen (der “Nazis”) nach dem Krieg notwendig
gewesen sei, weil Deutschland noch immer einem Staat von Affen ähnlich
sei mit einem zu dünnen Fell von Zivilisation, und dass die Deutschen
noch lernen müssten, was es in Wahrheit heißt, ein menschliches Wesen
zu sein!
Wer in Wahrheit die kriegslüsternen Affen waren, geht aus “A Study of
War”, Quincey Wright, Band 1, S.221, eindeutig hervor. Danach waren
die Kriegführenden zwischen 1480 und 1940 an insgesamt 278 Kriegen wie
folgt beteiligt:
England 28% …… Frankreich 26% ….. Russland 22% ….Türkei 15%
Polen 11% und Deutschland 8% ( einschließlich Preußen)
Nachdem unsere “Herren Befreier” zweimal fast die ganze Welt gegen die
bösen Deutschen in den Krieg geführt hatten, um “die Welt sicherer für
die Demokratie zu machen”, gab es seit der Auslöschung des “alleinigen
Aggressors” anno 1945 schon wieder weit mehr als 200 Konflikte, davon
allein im Jahre 1991/92 neunundzwanzig Stück mit rund 6 Millionen
Toten (Quelle: NID Nr.12/93, S.5)
Von Prof. Dr. Georg Jaeckel stammt eine Schrift über das Thema
Umerziehung, die 1983 von der Landsmannschaft Schlesien, Kreisgruppe
Bonn, veröffentlicht wurde.
“Die Umerziehung hat den Zweck”, so schreibt Jaeckel, “das
deutsche Volk auf psychologischem Wege in seiner geistig-
seelischen Substanz entscheidend zu verändern. Damit schufen
sich die Westmächte ein Mittel, daß die Menschen in der BRD
einer systematischen Massenbeeinflussung unterwarf und sie
alle Schuld freiwillig auf sich nehmen ließ, wogegen die
Kriegsschuldlüge des Versailler Diktates zu einem allgemeinen
Widerstand geführt hatte”.
Die geistig seelische Umstrukturierung begann schon 1930. In diesem
Jahr wurde Max Horkheimer zum Leiter des Instituts für Sozialforschung
in Frankfurt/M. bestellt….
Sein Institut, das die Lehren von Marx und Freud zur Sozialpsychologie
verknüpfte, wurde bald als Marxburg bekannt und zu einem besonderen
Anziehungspunkt linksintellektueller Akademiker, darunter W. Adorno
und Herbert Marcuse. Nach seiner Auflösung im Jahre 1933 setzten diese
Herren ihre Arbeit ohne Unterbrechung an der Columbia-University von
New York fort. Die Arbeit dieses Institutes lieferte die Basis für die
später von den Amerikanern aufgegriffene psychologische Kriegsführung.
Ihr Ziel wurde die Veränderung der Psychologie der Besiegten. Sie
wurde wie der Wirtschaftskrieg zeitlich unbegrenzt angewandt….
Wie sehr schon damals Ziele des internationalen Kommunismus und des
internationalen Kapitalismus einander ähnelten, ergibt sich aus einer
Ansprache Berijas, Geheimdienstchef in der Stalin-Ära, an
amerikanische Studenten der Lenin-Universität, wo er sie belehrte:
“Psychopolitik (d.h. in der sowjetischen Terminologie
Gehirnwäsche) ist eine wichtige, wenn auch weniger bekannte
Abteilung der Geopolitik…. Mittels Psychopolitik werden unsere
Hauptzielsetzungen wirkungsvoll vorwärts getragen. Ein Maximum
an Chaos in der Kultur des Feindes zu erzeugen, ist unser
allerwichtigster Schritt. Unsere Früchte gedeihen in Chaos,
Misstrauen, Wirtschaftsdepression und wissenschaftlichem
Durcheinander…. Sie müssen angestrengt arbeiten, bis wir die
Herrschaft über die Gedanken und Leiber jeder wichtigen Person
in ihrer Nation besitzen….” (Code 12/93, S.59)
Eine der Hauptaufgaben der 1946 in Berlin tätigen Abteilung für
Informationskontrolle wurde die Vergabe für Lizenzen für
Zeitungsherausgeber, Filmintendanten und Rundfunkdirektoren.
Anwärter auf diese Posten wurden in Bad Orb im “Screening Center”, das
von dem New Yorker David Mordechai Levy ins Leben gerufen wurde, auf
ihre “charakterliche Eignung” getestet. Welche Art von “Charakter”
dabei erwünscht erschien, ist unschwer auszumalen.
Zurück zu Dr. Jaeckel:
“1.500 Deutsche wurden von den Siegern ausgewählt, um als
Spitzenmitarbeiter den Umerziehungsprozess voranzutreiben….
Sie bauten damit deutsche Männer und Ideen in die Gesellschaft
und Institutionen ein, die die Ziele der Militärregierungen
verwirklichen würden, ohne dass der amerikanische Einfluss auf
den ersten Blick erkennbar war.”
Obwohl den mit diabolischer Schlauheit eingefädelten
Erziehungsmethoden die größte Bedeutung beigemessen wurde, beließ man
es nicht bei diesem Feldzug. Um der Umerziehung zum vollsten Erfolg zu
verhelfen – der ganze Prozess war generalstabsmäßig geplant – ließ man
nebenher eine andere Operation anlaufen, nämlich die gigantischste
Menschenjagd der Geschichte. Ihr Zweck war die lückenlose Ermittlung,
Festnahme und Aburteilung aller Deutschen, die auch nur im leisesten
Verdacht standen, in irgendeiner Form dem NS-Staat gedient zu haben.
Unsere nationale Elite, soweit sie Krieg, Gefangenschaft und
Lynchjustiz überlebt hatte, sollte entmündigt und jeglichen Einflusses
auf die öffentliche Meinung beraubt werden.
Wieder Udo Walendy in “Reeducation”, S.13:
“Außerhalb der 13 Hauptverfahren in Nürnberg wurden insgesamt
5.025 Deutsche von den westlichen Alliierten verurteilt, 806
davon zum Tode. Stalin, der schon in Teheran vorgeschlagen
hatte, zwischen 50.000 und 100.000 deutsche Offiziere zu
erschießen, ließ in der sowjetischen Besatzungszone mindestens
10.000 deutsche Patrioten ermorden.” (Nach jüngsten
Ermittlungen in den Archiven der ehemaligen DDR muss diese
Zahl noch bedeutend höher veranschlagt werden.)
Und dann traten unsere eigenen Landsleute auf den Plan. Mit deutscher
Gründlichkeit und Vasalleneifer stürzten sie sich auf die Möglichkeit,
an dem verhassten politischen Gegner, dem man 1933 in freien Wahlen
unterlegen war, ihr Mütchen zu kühlen. Bis Juli 1964 zerrte man allein
in den Westzonen nicht weniger als 12.882 Personen vor deutsche
Gerichte, von denen 5.445 verurteilt wurden. Beispielsweise mussten
sich so hochverdiente Männer wie Generalfeldmarschall Schörner, der
vom Feind bereits entlassen worden war, nochmals einem deutschen
Gericht stellen.
Es ist diese deutsche Geisteskrankheit, die sich auch während der
napoleonischen Herrschaft in Preußen offenbarte. Als deutsche Bürger
dem französischen General Elais meldeten, ganz in der Nähe von Berlin
lagere wertvolles Holz, das die Franzosen sich aneignen sollten, da
antwortete dieser stolze Franzose:
“Nein, meine Herren, dies Holz bleibt liegen, damit Euer
König, wenn er zurückkommt, Galgen für Euch daraus machen
kann!”
Während man mit lautstarker Entrüstung die (angeblichen) „Zustände in
den Konzentrationslagern“ zum Kriegsende in die ganze Welt
hinausposaunte, um uns auch im fernsten Winkel Afrikas in Verruf zu
bringen, gingen alle vier Siegermächte daran, sich sofort nach der
Kapitulation der gleichen Lager für ihre Zwecke zu bedienen, mit dem
Unterschied, dass von ihnen nachträglich eingebaute
Vernichtungsanlagen von der Verruchtheit der Deutschen zeugen sollten.
Unter dem Begriff des “Automatic Arrest” wurden nach einem Bericht des
“Economist” vom 23.20.1948 allein in der Ami-Zone 86.500 “prominente
Nazis” gefangen gehalten. In den “Internierungslagern” der Briten
waren es rund 70.000. Zusätzlich waren 156.000 Personen zwischen Mai
1945 und September 1946 in der britischen Zone aus öffentlichen Ämtern
entlassen und 86.000 Bewerber für “verbotene Berufe” abgelehnt worden.
Aber da waren noch andere Deutsche für die Alliierten
von Interesse:
Solche in Führungsstellungen von Industrie, Forschung oder an Schulen
und Universitäten. Schon seit 1944 arbeitete die “Operation Paperclip”
(Büroklammern auf den Personalakten deutscher Wissenschaftler). Nach
dem Raub unserer Patente, Industrie- und Geschäftsgeheimnisse ging es
nun munter an die Plünderung der “lebendigen Wissenschaft”, der
Wissenschaftler und Erfinder. 24.000 deutsche Wissenschaftler und
Techniker wurden einem eingehenden Verhör unterzogen. 523 von ihnen
verfrachtete man in die USA, von denen 362 “angehalten” wurden, die US
Staatsbürgerschaft zu beantragen. Die häufigen späteren Pleiten der
NASA in den 70er und 80er Jahren waren in erheblichem Umfang auf den
Personalwechsel in dieser Forschungsanstalt zurückzuführen. Ohne die
Deutschen klappte es nicht mehr wie gewohnt…. Nach ihren eigenen
Angaben sparten die Amerikaner dank dieser Menschenjagd mindestens 10
Jahre Forschungs- und Entwicklungszeit. Die Amis waren die “Erfinder”
dieser geistigen Demontage; betrieben wurde sie von allen Alliierten
gemeinsam. Das Londoner Büro des British Intelligence Objektives SubCommittee stellte z.B. fest:
“Die Produktionsgeheimnisse, die wir den Deutschen abgenommen
haben, sind für sie ein größerer Schlag als der Verlust von
Ostpreußen.”
Auch Australien profitierte vom gestohlenen deutschen Geist. Wie der
australische Premierminister zugab, stellten die 6.000 deutschen
Industriegeheimnisse und die Australien “zugeteilten” 46 deutschen
Wissenschaftler einen Wert dar, der sich in Geld überhaupt nicht
ausdrücken lässt.
Das US-Air Research and Development Command von der Wright-Patterson
Air Force Base, Ohio, erhielt die “größte Kollektion von gestohlenen
Geheimpapieren der Welt”, ein Gewicht von 1.554 Tonnen! Wie Anton
Zischka in seinem Buch „War es ein Wunder?“ schreibt, nannte ein hoher
Beamter des Office of Technical Services in Washington seine
Dienststelle die “erste Organisation der Welt, die den Zweck hatte,
die Erfindungskraft eines ganzen Volkes auszubluten.”
Wirtschaftliche Macht bedingt automatisch politische Macht (außer bei
unseren derzeitigen politischen Kleingeistern). Wieder Udo Walendy:
“Damit niemand in Deutschland etwa auf die Idee kam, diese
alliierten Gangstermethoden als unmoralisch zu empfinden,
musste im gleichen Atemzuge das deutsche Volk und zumal seine
Führer als eine in der Weltgeschichte einmalige
Verbrecherbande hingestellt werden. Dazu der enorme Aufwand,
vornehmlich auf dem Gebiet der Erziehung und öffentlichen
Meinungsbildung, die Einsetzung alliierter Kontrolloffiziere
an allen deutschen Universitäten, alliierter Skribenten für
das Umschreiben deutscher Geschichtsbücher und die Einführung
zahlloser fremder Lektoren für Geschichte und politische
Wissenschaft an unseren Universitäten.”
Nochmals Anton Zischka: “Während die Nazis insgesamt 1.628
Universitätsprofessoren – mit Pension! – entließen, brachten
es die ‚Befreier’ nach dem Kriege auf die Entfernung von nicht
weniger als 4.289 Professoren und Lektoren – ohne Pension! Im
Westen verlor fast jeder dritte Professor seinen Lehrstuhl, in
Gesamtdeutschland war es jeder zweite… Allein in der
amerikanischen Zone wurden 373.762 Personen in Beamtenstellen
oder freien Berufen als ‚unwürdig’ für ihre Berufsausübung
eingestuft und konnten sich höchstens als Hilfsarbeiter
verdingen…. Die ‚Entnazifizierung’ als geistige Demontage,
stellte einen Teil des Morgenthau-Planes dar.”
Man kann den “Siegern” wirklich nicht den Vorwurf machen, dass sie es
an Gründlichkeit fehlen ließen. Mord, Plünderungen und Demontage
unserer Lebensbasis in bisher ungeahntem Maße, die totale Umkrempelung
des deutschen Lehrkörpers, physische Vernichtung bzw. Einkerkerung und
Demoralisierung des deutschen Volkes, genügten unseren “Freunden” noch
immer nicht.
Selbst in unserem Volke noch weiterschlummernde Gedanken an einstige
Größe sollten ausgerottet werden. Parallel zu den obigen Maßnahmen
setzte eine Großrazzia auf die gesamte deutsche Literatur ein, von der
selbst Märchenbücher nicht verschont blieben, wenn auf Bildern der
Jäger oder Förster mit einem Gewehr abgebildet war! Dazu einige
Auszüge aus dem alliierten Kontrollratsbefehl Nr. 4. (Wieder Udo
Walendy):
“In Anbetracht der durch die nationalsozialistische Lehre
verkörperten Gefahr und um so schnell wie möglich die
nationalsozialistischen, faschistischen, militaristischen und
antidemokratischen Ideen auszumerzen, ungeachtet der Form, in
der sie in Deutschland erschienen, erlässt der Kontrollrat den
folgenden Befehl: Innerhalb von zwei Monaten nach
Bekanntmachung dieses Befehls haben alle Eigentümer von
öffentlichen Bibliotheken, Buchläden, Büchersammlungen und
Verlagshäusern den Militärbefehlshabern…. die folgenden
Materialien abzuliefern: Alle Bücher, Pamphlete,
Zeitschriften, Zeitungskollektionen, Alben, Manuskripte
Dokumente, Karten, Pläne Lieder- und Musikbücher, Filme und
Filmbände – ebenso für Kinder aller Altersklassen -, die
nationalsozialistische Propaganda, Rassenlehre und
Aufforderung zur Gewalt oder Propaganda gegen die Vereinten
Nationen enthalten….”
Uns so geht es weiter Punkt für Punkt….
“Eigentümer sowie Bürgermeister und zuständige Beamte werden
für die ordnungsmäßige Ablieferung mit dem Zweck zur
Vernichtung all dieses Materials verantwortlich gehalten.”
Und es war kaum jemand da, um diesen irrsinnigen Befehl zu sabotieren.
Denn deutsche Patrioten darbten noch fast ausnahmslos in den
Gefangenenlagern (und KL’s) der Sieger. Nur diejenigen, die bereit
waren, mit den Wölfen zu heulen und ohne Murren alles schluckten,
wurden für würdig befunden, beim Wiederaufbau mitzuwirken. Um wirklich
Karriere zu machen, überschlugen die Gerissensten sich förmlich, bei
den Besatzern als 150%ige Demokraten und “Antinazis” zu gelten. Kurt
Ziesel schrieb dazu in seinem Buch “Das verlorene Gewissen”: “Statt
Aposteln der Humanität kamen Apostel des Hasses nach Deutschland…. und
es begann jene seltsame Umerziehung des deutschen Volkes, eifrig
mitbetrieben von den eiligen Dienern dieser neuen Herren und der
Hyänen von Elend, die bei allen Katastrophen der Weltgeschichte
auftreten…”
Selbstverständlich musste auch das gesamte Rechtswesen von den Siegern
umgemodelt werden. Es gab Spruchkammern und Spruchgerichte (mit
umgekehrter Beweislast: Nicht der Ankläger mußte beweisen, sondern die
Verteidigung – ein für einen Rechtsstaat unmögliches Verfahren, da es
gegen den elementaren Rechtsgrundsatz in dubio pro reo verstößt), die
den Deutschen unter alliierter Aufsicht die Verfolgung ehemaliger
“Nazis” zuschoben. Der höchste britische Richter im Kontrollrat zu
Berlin, ein gewisser Mister Macaskie, belehrte die deutschen
Staatsanwälte der Spruchgerichte am 5.6.1947 in Bielefeld u.a.
dahingehend, dass:
„Sie zu verstehen haben, nicht einen einzigen Passus der
Nürnberger Urteile in Frage stellen zu dürfen(!), und dass
gemäß Artikel 10 des Londoner Status vom 8. August 1945 die
Einstufung einer angeklagten Organisation als “verbrecherisch”
endgültig ist und in nachfolgenden Verfahren nicht angefochten
werden darf….“
Die Liste dieser sogenannten verbrecherischen Organisationen umschloss
selbstredend alle diejenigen, die einst die Macht des großdeutschen
Reiches mitbegründet hatten!
Zurück zu Dr. Jaeckel, wörtlich:
“Zur Methode der Umerziehung äußerte sich 1967 der Ordinarius der
Politikwissenschaft an der Universität Frankfurt, Prof. Dr. Iring
Fetcher:
Als durch die totale Niederlage der Wehrmacht die Voraussetzungen für
den Aufbau eines neuen demokratischen Deutschland entstanden waren,
wussten westliche Alliierte so gut wie deutsche Demokraten, dass
hierfür nicht nur die Schaffung von Verfassungen und die Neubildung
von Parteien erforderlich sein würde. Sondern auch ein intensiver
Wandel des Denkens, der Empfindungen, der Verhaltensweisen…. Hier wird
der Grund erkennbar”, kommentiert Dr. Jaeckel, “warum in
Westdeutschland systematisch die Emanzipierung der Jugend von der
Familie betrieben wird….“.
Eine Konsequenz ist die in den USA (Benjamin Stock) erfundene und in
die BRD eingeführte antiautoritäre Erziehung… Der frühere
Sozialistische Deutsche Studentenbund ist ein legitimes Kind der nach
1945 etablierten Soziologen und Politologen, und der Prophet dieser
Studentenorganisation war der Professor für Sozialphilosophie Herbert
Marcuse. Zu seiner Philosophie gehört, dass es für unterdrückte und
überwältigte Minderheiten ein Naturrecht auf Widerstand gibt,
„außergesetzliche Mittel“ anzuwenden, sobald die gesetzlichen sich als
unzulänglich herausgestellt haben….’ In der Praxis eine Legitimation
für Gewalttätigkeit und Zügellosigkeit, wobei der Zweck die Mittel
heiligt. Man stelle sich vor, ein national gesinnter Professor würde
so etwas äußern. Er müsste noch am selben Tag seinen Hut nehmen und
zusätzlich vor den Kadi!
Die Hauptauswirkungen der Umerziehungspolitik sind nach
Jaeckel:
Die Ablenkung des Bundesbürgers von der Politik durch das sog.
“Wirtschaftswunder” (Churchill: “Keep them fat, but impotent!”)
Auferlegung des Sonderstatus des verbrecherischen und am letzen Krieg
alleinschuldigen Volkes. Die Gehirnwäsche war so durchdringend, dass
sogar Angehörige der Erlebnisgeneration, die es aus eigener Erfahrung
besser wissen sollten, auf diesen Schwindel hereinfielen!
Der nachwachsenden Generation wird eingeredet, dass sie ein Recht
habe, ihre Eltern unter einen Schuldvorwurf zu stellen und gegen sie
zu revoltieren.
Im Bereich der offiziellen Kulturpolitik ist alles Erhabene, Erhebende
und Schöne außer Kurs. Fast ausschließlich letzter Dreck und
krankhafter Mist wird staatlich gefördert.
Zur systematischen Zersetzung der deutschen Moral gehört die
Einführung des Begriffs der “pluralistischen Gesellschaft (was immer
das sein soll), wonach sich jeder seine Wertmaßstäbe selbst bilden
kann“. An die Stelle allgemeingültiger Leitbilder ist das eigene Ich
getreten, an die Stelle des Gemeinwohls der Egoismus…
Man darf hinzufügen, daß mit dem erweiterten, neueren Begriff der
“Multikultigesellschaft” die moralische und kulturelle Verwilderung
noch ungemein intensiver betrieben wird, wobei sich schon heute am
Horizont bürgerkriegsähnliche Zustände abzuzeichnen beginnen….
Schon 1966 wurden unsere heutigen Zustände von Gerd Schumann in seinem
Gedichtchen Endzeit treffend geschildert (nur 1. und 2. Vers):
Das war die Endzeit immer: Brot und Spiele.
Der volle Bauch und der gefüllte Sack.
Und jeder scharf, dass er sein Lüstlein kühle.
Gesindel wiehert. Und aus Volk wird Pack.
Sich drücken Trumpf. Verachtet ist die Schwiele.
Der falsche Zauber siegt, der billige Lack.
Erbärmliches Geschrumpf – sind das noch Ziele?
Der Mensch ein Zerrbild und der Staat ein Wrack…
Niemand unter uns wird sich einbilden, man könne diese, nun über 50
Jahre mit allen Machtmitteln des Staates und der internationalen
Medienmafia betriebene Geistestyrannei über Nacht aus Herz und Hirn
der Deutschen verbannen. Gerade deshalb haben wir uns mit aller
Energie und allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln an diese Aufgabe
zu begeben. Wie immer hängt das nicht allein von der Zahl der Streiter
ab. Es kommt auf diejenigen an, die sich noch – wie einst
Sachsenherzog Widukind – mit echt germanischem Trotz der Lügenbrut
entgegenstemmen.
Auf diejenigen, die noch in Treue und Einsatzbereitschaft zu ihrem
Volke und ihrem Lande stehen. Nicht mehr mit dem furor teutonicus –
damit würden wir uns nur sinnlos die Köpfe einrennen -, sondern mit
einem klugen, wohlüberlegtem Mut, dessen Symbol wie bei Nietzsches
Zarathustra der Adler und die Schlange sind. Dann können wir mit
Albert Leo Schlageter sagen: “Wenn wir zunächst auch nur wenige sind,
aber wir werden es schaffen!” Lasst die anderen vor Zerknirschung
kriechen. Ihnen gilt die Verachtung, die Karl Balzer in seinem Gedicht
ausdrückt:
Geh du den Weg des ewigen Jammers,
der Buße und der falschen Reue.
Ich steh’ zu unserer alten Art von
Ehre, Freiheit, Pflicht und Treue,
Zu unserm angestammten Land und Volk,
für das wir gern gelitten,
Zu unsren toten Kameraden – die nicht umsonst gestritten.
Dass uns unsere Gegner als ausgeflippte Außenseiter einstufen, soll
uns ehren statt kränken.
So wie einst der preußische General Yorck den Ruf des Schicksals
verstand, so müssen auch wir willens sein, neue ungewöhnliche Wege zu
gehen. Während die Weltgeschichte mit ihrer eigenen Logik unaufhaltsam
und unerbittlich fortschreitet – indem die Supermächte wie Russland
sich ideologisch wandeln, oder die USA trotz ihrer militärischen
Schlagkraft langsam dahinsiechen – werden sich auch für uns Deutsche
neue Möglichkeiten ergeben, die zum Wiederaufstieg unseres Landes
genutzt werden können. Genutzt allerdings nicht von umerzogenen
Lakaien und Kreaturen, sondern von harten und wendigen Naturen, die
sich ihrer Verantwortung vor der Geschichte stellen werden.
Vor jeder außenpolitischen Tat – dessen sind wir uns nur zu sehr
bewusst – hat die schon lange fällige Wende im Innern zu kommen. Neben
dieser absolut notwendigen Rückbesinnung möge der Appell an das
nationale Spektrum, mit der verbrecherischen Uneinigkeit aufzuräumen,
das nötige Gehör finden. Wer heute noch immer Parteien, Pöstchen,
Klübchen -gleich welcher Schattierung – vor unsere gemeinsame Mission
stellt, ist kein deutscher Patriot, sondern entweder ein krankhaft
ehrgeiziger Egoist oder ein bezahlter Systembüttel!
Die ihre Sonderstellung eifersüchtig bewachenden Platzhirsche müssen
schnellstens von ihren Mitgliedern abgeschoben oder auf Vordermann
gebracht werden. Das ist in dieser Stunde -fünf Minuten nach Zwölf –
unser aller Aufgabe und Gebot!
Prinz Eugen sagte einmal:
“Du darfst nicht für dich, sondern du musst für eine große
Sache leben!”
Und abschließend noch der Text des wohlbekannten Liedes von Karl
Bröger, entstanden zur Zeit des französischen Terrors während der
Ruhrbesetzung nach dem 1. Weltkrieg:
lautet wie?
Nach wie vor gilt – immer der Wahrheit die Ehre:
Ihr habt uns Eigen und Ehre gestohlen,
Ihr habt uns’re Taten der Nachwelt verhohlen,
Ihr habt die gefallenen Brüder verhöhnt,
Ihr habt euch nicht einmal mit ihnen versöhnt,
Ihr gönnt selbst den Toten keine Ruh,
Ihr schändet die Gräber noch immerzu.
Ihr habt uns bespien und habt uns verlacht,
Ihr habt uns zum Spott unsrer Kinder gemacht,
Ihr habt uns durch jeden Schmutz gezogen,
Ihr habt uns geschmäht und habt uns betrogen.
Ihr seid winselnd vor jedem Sieger gekrochen –
Doch unseren Stolz habt ihr nicht gebrochen!
Hans Henning Festge
Goodbye Deutschland – Welcome Russia
Aus diesem Projekt wegen finanziellen Problemen vorerst ausgestiegen,
möchte ich dennoch dieses Thema medial pushen. Die Idee Deutschland zu
verlassen und sein Glück in einem vom EU-Diktat verschontem Land zu
versuchen, davon träumen immer mehr Menschen. Und nicht nur aus
Deutschland. Mittlerweile verdichten sich die Kontakte und reichen
über Österreich, Ungarn, Schweiz bis hinein in die ehemaligen
Ostblockstaaten Bulgarien, Slowakei und Tschechien. Ja selbst
vereinzelt aus dem Vereinigten Königreich England sind Interessenten
dabei. Und alle haben ein Ziel gemein und zwar Mütterchen Russland.
.
Elena Schulz, Dipl. Psychologin und Lehrerin für russische Kultur und
Sprache aus Stuttgart.
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Eine Mischung von Menschen mit und ohne Vorkenntnisse über dieses
Land, aber sehr motiviert und zielstrebig. Es war einst nur eine Idee
von Elena Schulz, aber schnell wurde aus dieser Idee eine Initiative
und deren Mitglieder immer mehr. Hier geht es zur Gruppe in Facebook.
Bereits im Mai letzten Jahres hatte ich ja das Fernsehteam vom
russischen NTV zu Hause zu einem Interview, indem auch Elena zu Wort
kam. Hier noch einmal das Interview:
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https://www.youtube.com/watch?v=tCppM3_7Qpo
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Kurz vor Silvester wurde ein weiteres, neues Video von Russia Today
erstellt. Es nimmt nun Formen an, wobei man nun schon an die Gründung
eines Vereins denken kann. Es würde dem Projekt den nötigen Rückhalt
von vielen Mitgliedern sichern und als ein weiterer Erfolg verbucht
werden können. In dem neuen Film werden bereits ausgewanderte
interviewt und es ist ein MUSS diesen Film gesehen zu haben! Auf die
Gründe des Auswanderns möchte hier ich nicht näher drauf eingehen,
aber ich möchte etwas aus dem neuen Film ganz deutlich hervorheben.
Und zwar der Wunsch aller, dass die Beziehungen zwischen Russland und
Deutschland endlich wieder verbessert werden. Wir sind Brüdervölker
und der Wunsch der Allgemeinheit, das auch zu leben wird immer größer!
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https://www.youtube.com/watch?v=hNpJ77KvcXM&feature=youtu.be
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Lassen wir uns überraschen was da noch so alles passieren wird und wie
groß dieses Projekt noch werden wird. Mit Elena Schulz und mit der
Unterstützung durch Roman Herzog wird es sicher noch sehr groß werden
und ich werde noch sehr viele, tolle Geschichten präsentieren können.
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DAS VIZEPROBLEM – ANALYSE
EIN ARTIKEL VON DAGMAR HENN ZUVOR
VERÖFFENTLICHT AUF SAKER.DE
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Die Tage seit der für unsere Eliten offenbar schmerzlichen US-Wahl
waren sehr lehrreich. Nicht nur, weil die Verrenkungen in den
deutschen Mainstream-Medien höchsten Unterhaltungswert besassen (einen
schönen
Überblick
über
die
ersten
Reaktionen
boten
die
Nachdenkseiten). Auch, weil dieser seltene Moment des Interregnums die
Möglichkeit schuf, ins Innerste des transatlantischen Verhältnisses zu
blicken und zu überprüfen, wer hier wen wohin treibt.
Vielerorts begegnet man der Sicht, die Bundesregierung sei zu
bestimmten politischen Positionen gezwungen; ja, manche gingen so
weit, von Erpressung zu sprechen. Die Rhetorik einzelner politischer
Vertreter (insbesondere die von Steinmeier) schien diese Sicht zu
stützen, da immer wieder der Friedenswille betont wurde, und die
Beteiligung an der Abfassung von Minsk II den Eindruck erwecken
konnte, es gäbe an sich eine Differenz zwischen der bundesdeutschen
und
der
US-amerikanischen
Position.
Die
Bundesregierung
würde
friedfertiger handeln, wenn sie es denn könne oder dürfe.
Steinmeiers Handeln gab immer Anlass zu Zweifeln. Warum hat er, der ja
nun im Namen der BRD die Garantie für die Minsker Vereinbarungen
übernommen hat, in der ganzen Zeit kontinuierlich, immer wieder in der
Öffentlichkeit Behauptungen aufgestellt, die, wie er wissen musste,
diesen Minsker Vereinbarungen widersprachen? Wann immer er zu diesen
Vereinbarungen befragt wurde, äußerte er das gleiche Mantra:
Russland müsse dafür sorgen, dass die Ukraine die Kontrolle
über die Grenze zurück erhielte.
Die Minsker Vereinbarungen sind in diesem Punkt eindeutig. Sie legen
eine Reihenfolge fest. Erst muss, in Übereinkunft mit den Vertretern
der Volksrepubliken, die Verfassung der Ukraine geändert und ein
Autonomiestatut für diese Regionen festgelegt werden. Zu diesem Paket
gehört auch eine weitgehende Amnestie für die Beteiligten in Donezk
und Lugansk. Dann finden, abermals auf Grundlage von Übereinkünften,
örtliche Wahlen in den beiden Republiken statt. Erst danach erfolgt
eine Kontrolle der Grenze zu Russland durch die Ukraine.
Sachartschenko, der juristisch nicht ungebildet ist, hat die Bedeutung
dieser Abfolge kurz nach Abschluss der Minsker Vereinbarungen einmal
erläutert. Im Grunde ist es einfach: das Autonomiestatut muss mit
Zustimmung der beiden Donbassrepubliken formuliert werden. Diese
werden keinem Statut zustimmen, dass die Kontrolle über die Grenze zu
Russland
nicht
Autonomiegebiete
in
die
legt.
Zuständigkeit
Sprich,
nach
der
dem
Polizei
Text
der
dieser
Minsker
Vereinbarungen wäre die Kontrolle über die Grenze zwischen Donezk,
Lugansk und Russland de jure in Händen der Ukraine, de facto aber in
den Händen der staatlichen Organe der autonomen Regionen.
Steinmeier weiß das. Zumindest sollte man davon ausgehen, dass ein
deutscher Außenminister das Abkommen gelesen hat, unter das er seine
Unterschrift gesetzt hat. Ein Abkommen, das durch seine Unterstützung
durch den UN-Sicherheitsrat in den Rang eines allgemein anerkannten
internationalen Vertrages erhoben wurde. Dennoch hat Steinmeier, wann
immer er zur Umsetzung dieses Abkommens befragt wurde, offen gelogen.
Klar, mit der deutschen Presse kann man das machen, wer merkt sich da
schon den Text einer solchen Vereinbarung, aber dennoch – warum diese
wiederholten Lügen?
Es ist übrigens nicht nur Steinmeier, der wie eine Sprechpuppe auf das
Codewort „Minsk“ hin automatisch die Erwiderung „Grenzkontrolle“ gibt.
In der gesamten bundesdeutschen Politik ist der Text der Minsker
Vereinbarungen entweder nicht bekannt oder nicht verstanden…
Aber gehen wir zurück zum augenblicklichen Zustand. Und zur oben
erwähnten
Hypothese,
die
bundesdeutsche
Politik
sei
zu
einer
aggressiven Haltung gegen Russland genötigt worden. Wie müssten sich
diese Politiker jetzt verhalten, da ein US-Präsident gewählt wurde,
der zumindest angekündigt hat, die Konfrontation mit Russland nicht zu
suchen (ob er das einhalten kann oder will, steht bekanntlich auf
einem anderen Blatt)? Müssten sie jetzt nicht freudig die Gelegenheit
nutzen und aufatmend, geradezu befreit zumindest einen Teil der Dinge
sagen, die sie vermeintlich die ganze Zeit wollten, aber nicht
durften?
Selbst wenn es nur darum ginge, sich Verhandlungsspielraum zu
verschaffen, wären einige Bemerkungen gegen die in den letzten beiden
Jahren verfolgte Politik sinnvoll.
Stellen wir uns doch einmal vor, was gesagt hätte werden
können:
„Wir nehmen den Wunsch des künftigen US-Präsidenten zur Kenntnis, das
internationale Engagement der Vereinigten Staaten zurückzufahren und
sind verhandlungsbereit, was die Auflösung und Reduzierung der hier
vorhandenen Stützpunkte betrifft.“ (Das ist die extreme Schonversion,
die schon einmal allen denkbaren Protesten einheimischer Nutzniesser
vorbeugt)
„Wir teilen die Auffassung, dass von Russland keine Bedrohung ausgeht,
machen unsere Planungen zur Erhöhung des Rüstungsbudgets rückgängig
und verwenden das Geld für sinnvollere Dinge.“
„Wir freuen uns, dass die Minsker Vereinbarungen demnächst wirklich
umgesetzt werden können.“
„Wir fordern, sämtliche Truppenverlagerungen hin zur russischen Grenze
erneut zu überprüfen.“
„Wir erwarten eine Einstellung des Drohnenmordprogramms… Schließung
der Airbase Ramstein…“
Diese Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit; sie soll nur
dazu dienen, ins Gedächtnis zu rufen, welche Aussagen an sich möglich
wären. Mehr noch, welche Aussagen (zumindest ansatzweise) erfolgen
müssten, gäbe es tatsächlich die vermutete Differenz zwischen der
bisherigen US-Politik und der Bundesregierung (und den deutschen
Konzernen, in deren Interesse sie handelt).
Die wirkliche Reaktion sieht aber völlig anders aus. Sie reicht von
Bekundungen
Ermahnungen,
der
persönlichen
jetzt
Russland
Abscheu
gegenüber
(Sigmar
nicht
Gabriel)
weich
zu
über
werden
(Flintenuschi) bis hin zu nebulös formulierten Bedingungen für die
weitere Zusammenarbeit aus dem Munde Merkels, die sich, wenn man
bedenkt, wofür die „Werte“ im Verlauf der letzten Jahre als Chiffre
standen (nämlich für Aggression und Regime Change), nicht anders
deuten lassen als eine direkte Aufforderung, weiter auf Konfrontation
zu setzen.
Nicht einmal die massiven Aufrüstungspläne werden in Frage gestellt.
Dabei sollte man immer bedenken, welchem Muster diese Bundeswehr
folgen soll. Schon das letzte Weißbuch gab nicht mehr Richtlinien für
eine Verteidigungsarmee vor, sondern für eine global agierende
kolonialistische
Interventionsarmee.
Die
vorgetäuschte
Friedfertigkeit, die gerade Steinmeier gerne wie eine Monstranz vor
sich
herträgt,
verflüchtigt
sich
schnell,
sobald
der
große
transatlantische Bruder auch nur Andeutungen macht, weniger offensiv
zu agieren; an ihre Stelle treten sofort Überlegungen, dann müsse eben
‚Europa‘ mehr rüsten und mehr Kriege führen.
Vor zwei Jahren, als Steinmeier vor dem SZ-Wirtschaftsforum eine Rede
hielt, in der er Deutschlands Rolle als „Europa anführen, um die Welt
anzuführen“ definierte, wurde das nur von einigen wenigen bemerkt.
Selbst Volker Kauders Aussage, Europa spräche jetzt Deutsch, tauchte
kurz in der Wahrnehmung auf und dann wieder unter. Obwohl besagte Rede
von Steinmeier zeigte, dass man sich des Problems einer schwindenden
Macht der USA nicht nur bewusst war, sondern sich bereits damals
darauf vorbereitete, die erwartete Leerstelle selbst zu besetzen.
Die Redaktion der ZDF-Nachrichtensendung ‚heute‘ fasste Angela Merkels
Aussage in der Pressekonferenz zu Obamas Abschiedsbesuch in Berlin in
einem twitter zusammen: „Merkel: Deutschland hat von den USA viel
Hilfe bekommen. Jetzt ist Deutschland in der Lage, die Ordnung der
Welt aufrecht zu halten.“ Sie sagt es einen Hauch vorsichtiger; aber
ihre
Zuhörer
vom
Staatsmedium
brachten
ihre
Aussage
durchaus
zutreffend auf den Punkt.
Andere
Staaten
reagierten
übrigens
anders
auf
die
jüngsten
Entwicklungen – Australien hat vor einigen Tagen mitgeteilt, man werde
doch auf den TPP-Vertrag verzichten und lieber einen mit den Chinesen
abschließen, ohne die USA. Die amerikanische Strategie, zumindest den
Pazifik als eigenen Machtbereich um jeden Preis zu halten, kann damit
auf einen Schlag als gescheitert gelten. Australien ist immerhin nicht
irgendwer, sondern ein Mitglied der Five Eyes.
Sprich, andernorts ist Reorientierung angesagt. Dass gerade diese hier
und jetzt nicht stattfindet, nicht einmal diskutiert wird; dass, ganz
im Gegenteil, der alte Kurs mit größerer Schärfe fortgesetzt wird,
auch was die ‚Freihandelsabkommen‘ betrifft (der als künftiger
Außenminister gehandelte Schulz hat gerade erst dem Sozial- und
Arbeitsausschuss des Europäischen Parlaments zum Thema CETA den Mund
verboten), ist jetzt tatsächlich der Beleg dafür, dass dieser Kurs nie
ein von außen aufgezwungener war, sondern im Gegenteil womöglich
seinen Ursprung hier und nicht oder nur teilweise in den USA hatte.
Die Kriegspartei in den USA scheint keine Einwände gegen einen
Aufstieg des Vizeproblems zu haben – die New York Times (immerhin
eines der zentralen Propagandablätter) hat vor wenigen Tagen erst
erklärt, Merkel könnte „die letzte Verteidigerin des liberalen
Westens“ sein. Anders ausgedrückt, die Kriegsfraktion verlegt im
Bedarfsfall ihren Hauptsitz von Washington nach Berlin.
Interessant ist vor diesem Hintergrund, dass sich BDM-Jule in der
Ukraine wieder zu Wort gemeldet hat. Timoschenko ist immerhin
angeblich mit Merkel befreundet; vor dem Putsch wurde sie mit großem
Theaterdonner im Rollstuhl in die Charité gekarrt (auch wenn ein
davor-danach-Fotovergleich eher für ein Facelifting als für eine
Rücken-OP spricht) und galt neben der Sprechpuppe Klitschko als klare
deutsche Figur. Dass sie sich von der gerade amtierenden Junta
inhaltlich nicht unterscheidet, sondern nur durch die Richtung, aus
der die Strippen kommen, an denen sie hängt, hat sie damals in ihrem
Kommentar zum Massaker von Odessa bewiesen. „In Odessa konnten wir
durchhalten und uns verteidigen, weil Stadtbewohner uns halfen, als
eine friedliche proukrainische Demonstration überfallen worden war.
Wir konnten auch Verwaltungsgebäude schützen“, so ihre Aussage am Tag
nach den Morden. Sollte der Schokokönig in absehbarer Zeit durch BDMJule ersetzt werden, gibt es also keinen Grund zu der Annahme, an dem
russophoben Kurs der Kiewer Herrschaft, der Unterstützung der
Nazibataillone und den Kriegshandlungen gegen den Donbass könnte sich
etwas ändern.
Nichts würde sich
Instruktionen.
ändern
außer
dem
Absender
der
So unklar es noch ist, was sich weltpolitisch mit der Präsidentschaft
von Trump tatsächlich ändern wird (da ist in der US-Politik immer
Vorsicht angebracht, selbst wenn man davon ausgehen kann, dass er für
eine andere Fraktion der US-Konzerne steht als Clinton, die einer
anderen Strategie folgen), so klar ist in den letzten Tagen geworden,
dass wir hier ein Problem haben. Denn eine Bundesregierung mit
Großmachtfantasien daran zu hindern, eine breitere globale Blutspur zu
hinterlassen oder gar ein weiteres Mal unter dem Titel „am deutschen
Wesen soll die Welt genesen“ va banque zu spielen, das ist eindeutig
die Aufgabe der deutschen Bevölkerung.
Aber vielleicht hat es auch sein Gutes, dass an dieser Stelle die
Maske vom Gesicht gefallen ist. Denn jetzt müssten all jene, die in
den letzten beiden Jahren auf alle Proteste gegen die Kriegspolitik
mit
dem
Vorwurf
des
‚Antiamerikanismus‘
und
der
‚Querfront‘
geantwortet haben und behaupteten, nur sie würden etwas gegen den
deutschen Imperialismus tun, brav und eifrig auf die Straße gehen
gegen diese deutsche Politik und für eine friedfertige Position
Russland gegenüber. Schließlich ist ihr Irrtum inzwischen offenbar,
die politische Elite dieses Landes hat ihren Willen bekundet,
nötigenfalls ohne die USA die Aggression weiter voranzutreiben (ja,
und inzwischen sogar bemerkt, dass dafür ein klitzekleines Detail
fehlt und die Forderung nach deutschen Atomwaffen wieder ins Spiel
gebracht) und sie damit für jeden erkennbar, ohne jeden Zweifel zur
eigenen Sache erklärt.
So widerlich es sein wird, diesem Größenwahn, dieser Hybris weiter
folgen zu müssen (und da werden wir noch einiges vor uns haben in den
kommenden Monaten), so klärend könnte diese Entwicklung für die
politische Atmosphäre Deutschlands sein. Denn der Gegner im eigenen
Land zeigt sich jetzt offen, das Versteckspiel im Schatten des großen
Bruders ist vorüber, und man kann diesen imperialistischen Kurs
entweder
teilen
oder
ablehnen;
man
ist
gegen
Aufrüstung
und
Kriegsvorbereitung oder dafür und damit auf Seiten der deutschen
Kriegstreiber oder auf der ihrer Gegner. Es ist nicht länger haltbar,
jene, die gegen die Kriegspolitik kämpfen, Nationalisten zu schimpfen;
Nationalismus ist das, was Merkel, Schäuble, von der Leyen, Steinmeier
betreiben, der Versuch, andere Nationen zu unterwerfen, sei es mit dem
Mittel EU oder, wie sie es gerne täten, militärisch. Sich dagegen
einzusetzen, dass das eigene Land die Rolle übernimmt, die die USA in
den letzten Jahrzehnten weltweit gespielt haben, ist nur im besten
Sinne patriotisch.
.
.
Trump und Putin beginnen mit dem
Neustart der Beziehungen
Ein Artikel von: M. K. Bhadrakumar
Aus dem Englischen übersetzt: Einar Schlereth
.
Der russische Präsident Wladimir Putin hat den lange erwarteten Anruf
am Montag mit dem gewählten Präsidenten Donald Trump getätigt.
Man kann vermuten, dass der Präsidenten-Sprecher Dmitri Peskow, einer
von Putins engsten Beratern,
unter dem Vorwand nach New York reiste,
an der Schachweltmeisterschaft teilzunehmen, aber eigentlich, um das
Telefongespräch für Montag vorzubereiten.
Die Agenda für derlei russisch-amerikanische Gespräche wird im
allgemeinen vorher festgelegt. Die Kreml – Abschrift (samt der kurzen
Erklärung von Trumps Übergangsteam in New York) des Telefongesprächs
ist jedenfalls positiv.
.
Syrien
.
Den erhältlichen Details zufolge war es ein substantielles Gespräch,
darauf gerichtet, die russisch-amerikanische Beziehung neu zu beleben
und das vor allem auch den syrischen Konflikt detailliert aufgriff,
„wie die Krise gelöst werden könnte“.
Es zeigt sich also, dass Putin und Trump bereits in ihrem allerersten
Telefongespräch begonnen haben, Syrien zu diskutieren, kaum sechs
Tage, nachdem letzterer gewählt wurde, noch bevor er seine wichtigsten
Kabinett-Mitglieder gewählt hat und mit noch 8 Wochen Zeit, bevor er
sein Amt antritt.
Offenbar hat Trump Syrien an oberster Stelle in seinem Kopf – und die
Notwendigkeit, mit Russland klar zu kommen. Außerdem hatte er Syrien
schon im Interview mit dem Wall Street Journal erwähnt (als er klar
machte, dass die USA die syrischen Rebellen fallenlassen sollten).
Offensichtlich hat der Anruf vom Montag unterstrichen, dass Trump
keineswegs überspannt oder Außenseiter ist, als er sich wiederholt
während der Kampagne zum Fenster hinauslehnte und viel Kritik
einstecken musste, sogar wilde Behauptungen, dass er ein russischer
Pudel sei, als er darauf bestand, konstruktiv mit Putin zu verhandeln,
nicht als Feind sondern als Mitarbeiter.
Wie erwartet, sagte Putin zu Trump, dass Moskau bereit sei, „einen
Dialog der Partnerschaft zu entwickeln“ mit den USA, der auf „den
Prinzipien der Gleichheit, gegenseitigem Respekt und nicht-Einmischung
in die inneren Angelegenheiten des anderen“ basiert – kurz gesagt,
einer
prinzipiellen
Beziehung,
die
einem
US-Russland
Neuanfang
zugrundeliegen muss.
Vom Gesichtspunkt des Kreml aus ist das, was Putin nannte, eine
minimalistische Agenda. Putin hat nicht von irgend welchen BalanceInteressen gesprochen oder dass es wünschenswert wäre, dass beide
Länder Gefühl für die Interessen des anderen zeigten – wenngleich sie
den
Kampf
gegen
den
„gemeinsamen
Feind“
diskutierten
–
den
internationalen Terrorismus und Extremismus.
Trumps Übergangs-Hauptquartier zitierte Trump mit den Worten, dass er
zu Putin gesagt habe, dass „er sehr stark erwarte, eine starke und
dauerhafte Beziehung zu Russland und dem russischen Volk zu haben“.
.
Transparente Außenpolitik
.
Durch das Montag-Gespräch ist ein kontroversieller Teil von Trumps
Außenpolitik-Plattform transparenter geworden. Sowohl Trump als auch
Putin
„gaben
ihre
Unterstützung
zum
Ausdruck
für
gemeinsame
Anstrengungen, die Beziehungen zu normalisieren und eine konstruktive
Kooperation zu verfolgen in möglichst breitem Umfang. Sie betonten die
Bedeutung, eine zuverlässige Grundlage für bilaterale Bande zu
errichten zur Entwicklung von Handel und ökonomischen Komponenten“,
was seinerseits „helfen würde“, die „Rückkehr zu einer pragmatischen,
vorteilhaften Kooperation zum gegenseitigen Vorteil“ anzuregen.
Aus
New
York
verlautete,
dass
Trump
und
Putin
„strategische
wirtschaftliche Themen“ diskutierten. Energie-Fragen? Die westlichen
Sanktionen gegen Russland? In naher Zukunft werden wir es erfahren.
Irgendetwas scheint sich zusammenzubrauen.
Auf jeden Fall ist es ein tolles vorwärts-Signal. Denn wie kann eine
„Handels- und wirtschaftliche Komponente“ entwickelt werden, so lang
die Sanktionen bestehen oder wenn die Wolken des Kalten Krieges so
niedrig hängen?
Doch die Kreml Ausschrift hatte keinen Hinweis auf die Ukraine. Doch
bemerkten sowohl Putin als auch Trump, dass sie auf dem Niveau der
Führung
„eine
Rückkehr
zu
einer
pragmatischen,
gegenseitig
vorteilhaften Kooperation im Interesse beider Länder und auch der
globalen Stabilität und Sicherheit ermutigen sollten“.
.
Trump und China
.
Nebenbei gesagt sprach Trump am Montag auch mit dem chinesischen
Präsidenten Xi Jinping. Die Xinhua-Nachrichtenagentur berichtete, dass
Trump China überschwengliche Komplimente gemacht habe als „einem
großen und wichtigen Land mit ins Auge fallenden Aussichten“. Trump
fügte hinzu, dass die sino-amerikanischen Beziehungen unter seiner
Präsidentschaft „eine größere Entwicklung machen würden“.
Interessanterweise kamen Putin und Trump auch überein, nicht nur
telefonischen Kontakt zu halten, sondern auch anfangen sollten, ein
persönliches Treffen zu planen. Wird so ein Treffen vor oder nach
Trumps Amtsantritt im Januar stattfinden?
Möglicherweise könnten dies die ersten Zeichen einer neuen Art von
Großmacht-Beziehung sein. Trump sucht vielleicht eine freundliche USRussland-China Entente, um die US globale Führung voranzubringen,
während
Amerika
versucht,
seine
Ökonomie
und
Gesellschaft
zu
reparieren und wieder aufzubauen. Solch ein Gedanke würde zu Trumps
Agenda von „Amerika zuerst“ passen.
Trump hat sofort alles in den Griff genommen. Das scheint den
allgemeinen Eindruck zu bestätigen, dass er ein Mann in Eile ist. Und
Putin schien es zu erwarten.
Die Prognose des Kreml Sprechers Peskow ist gewesen, dass Putin und
Trump zwei Männer sind, die „einander sehr ähnlich sind … bei ihrem
Herangehen an internationale Beziehungen“ und es gute Gründe gäbe, „zu
glauben, dass es ihnen gelingen wird, gute Beziehungen herzustellen“.
Jedoch wird diese Art ungewöhnlicher ‚übereifriger‘ Diplomatie durch
den gewählten Präsidenten, wie er sie am Montag zeigte, dem
amerikanischen außenpolitischen und Sicherheits-Establishment nicht
passen.
.
Sanktionen
.
Einige Irritiation ist bereits an die Oberfläche gekommen, als Obama
den Montag wählte, um neue Sanktionen gegen Russland anzukündigen –
gegen sechs russische Parlamentarier, die die Krim und Sevastopol in
der Duma vertreten.
Auf jeden Fall hat auch Moskau der Obama-Verwaltung am Montag Tschüß
gesagt. Als Reaktion auf den Rat des US-Verteidigungsministers Ashton
Carter an Trump, nicht mit Russland in Syrien zu kooperieren, sagte
der russische stellvertretende Außenminister Sergei Ryabkov in Moskau
am Montag, dass Moskau nicht mehr an den Vereinigten Staaten (lies
Obama-Verwaltung) interessiert sei.
Ryabkov sagte spöttisch, dass Moskau jedenfalls nicht beabsichtigt,
„die Pentagon-Führung zu überreden, etwas in dieser Hinsicht zu
ändern“.
Eins
ist
sicher,
dass
die
russisch-amerikanischen
Beziehungen ihren Tiefstpunkt erreicht haben und dass es von nun an
nur besser werden kann.
Ein echter russisch-amerikanischer Neuanfang hängt ab von der
Ausbalacierung der gegenseitigen Interessen an mehrere Fronten, wo
Fortschritt langsam und nicht leicht vorankommen wird. Es ist das
eurasische Feld, das außerordentliche Herausforderungen bietet.
Fragen
wie
die
NATO-Expansion,
die
Krim,
das
US-Raketen-
Verteidigungssystem, die Vorwärtsaufstellung von NATO Truppen entlang
der russischen Grenzen, die ‚Farben-Revolutionen‘ – dies sind
schwierige
Probleme.
Vielleicht
wird
die
Erfahrung
einer
Zusammenarbeit in Syrien – und die Aufhebung der westlichen Sanktionen
gegen Russland, was irgendwann 2017 durchaus passieren könnte – einen
positiven Effekt auf ein Klima von Vertrauen und gegenseitiger
Zuversicht haben.
Was das Montag-Gespräch bezeugt, ist, dass Russland definitiv ein
Fenster der Gelegenheit in der bevorstehenden Trump-Präsidentschaft
sieht; ein Neuanfang in der getrübten Beziehung ist möglich; und dass
Putin und Trump eine persönliche Chemie von einer Art entwickeln
könnten, wie sie für den russischen Führer mit Obama nie möglich war.
.
Quelle – källa – source
Völlig ausgebrannt und überfordert
Private Probleme hatten mich eine sehr lange Zeit aus dem Rennen
geworfen. So langsam erkenne ich ein wenig Licht am Horizont und mache
einen kleinen Zwischenbericht, damit man mich nicht völlig abschreibt!
Auch ich leide an Depressionen die mich bei zu vielen Problemen auf
einmal paralysieren. Man hat keinen Antrieb mehr und man schottet sich
komplett von der Außenwelt ab. So war es auch bei mir. Ich verkroch
mich in mein kleines eigenes Reich und vermied mehr und mehr den
Kontakt nach Außen. Ich las keine Artikel mehr und ich schrieb auch
keine Eigenen.
Ich bekam Hilfe angeboten und nahm kaum welche davon an. Ich schreibe
das, damit man nicht denkt ich sei jemand, der nur wenn er Lust hat
einen Artikel verfasst. Bei mir gibt es gute Zeiten und auch schlechte
Zeiten. Das große Problem, in den schlechten Zeiten funktioniert bei
mir überhaupt nichts. Dieser Artikel hier ist ein Zeichen dafür, dass
die schlechte Zeit ihrem Ende entgegen tritt und demnächst wieder der
alte Ingo mit neuen Artikeln posten wird!
Ich muss hier auch ein riesiges Dankeschön aussprechen. Danke an Joe
Kodi und Stefan Drah, die K-Networld auf Facebook mit Inhalten am
Leben erhalten haben und vielen Dank meinen Admins von „Freidenker und
Aufklärer“, die sich sehr gut in der Zeit um die Gruppe gekümmert
haben.
.
Montenegro: Premier verspricht
schnellen Nato-Beitritt
Die gestrige Parlamentswahl in Montenegro ist von großer Bedeutung.
Sowohl die ausländischen Experten als auch die Bevölkerung selbst
stufen diese als Schicksalsfrage ein. Es geht nicht nur um die Wahl
zwischen drei Kräften, sondern um den Kurs des Landes für viele
zukünftige Jahre.
Via News Front
Die zukünftige Regierung wird eine Entscheidung über den Beitritt
Montenegros in die NATO und in die EU zu treffen haben. Es bleibt aber
die Frage offen, auf welche Weise dies entschieden wird: Entweder im
Parlament oder durch ein Referendum, wie die Opposition es verlangt.
Minister und Abgeordnete kommen und gehen und ein NATO-Beitritt ist
ein Schritt, der das Schicksal des Landes für mehrere Generationen
bestimmen wird. An den Wahlen nehmen 17 Parteien und 1129 Kandidaten
teil. Für ein Land, dessen Bevölkerung nur aus 529.000 Menschen
besteht, ist es wirklich eine Menge, welche leider nicht von hoher
politische Aktivität im Land zeugt, sondern für eine Verteilung der
Stimmen sorgt.
„In dieser Situation haben solche Parteien den Vorteil, die
die administrativen Ressourcen haben. Natürlich ist dies die
Partei von Djukanovic, der auch eine Koalition von Parteien
hat,
die
mit
ihm
zusammen
kandidieren“,
sagt
die
Politikwissenschaftlerin Professor Elena Ponomareva. „Wenn
Milo Djukanovic nicht mehr nützlich ist, wird man ihn
‚wegspülen'“, ist sich Ponomareva sicher.
Die Partei Djukanovics, die „Demokratische Partei der Sozialisten“ und
seine Satelliten konzentrierten sich während der gesamten Wahlkampagne
auf den „europäischen Weg“ Montenegros und auf dem möglichen Beitritt
in die EU und in die NATO. Die montenegrinischen statlichen und prowestliche Medien haben während der Kampagne ihre antirussische
Rhetorik massiv verstärkt.
Djukanovic persönlich hat der Opposition „Demokratische Front“ die
Finanzierung aus Moskau vorgeworfen und bei der letzten Sitzung mit
den Anhängern am Freitag, vor dem Tag der Stille, sagte er: „Die DPS
wird die Wahlen gewinnen, bei denen es sich entscheiden wird, ob
Montenegro Mitglied der EU und der NATO oder eine russische Kolonie
wird“. Es ist schon üblich, dass es in den Ländern, welche eine
„europäische Wahl“ treffen sollten, durch die Medien über angebliche
russische Aggressionen Ängste verbreitet werden. Aber Serben und
Montenegriner waren historisch Partner Russlands, daher sind die
einfachen Menschen es nicht gewohnt, Russland als Feind zu betrachten.
Zehntausend Menschen gingen am letzten Freitag auf die Straße, um
gegen die korrupte Regierung Djukanovics zu protestieren. Viel, im
Vergleich zu Djukanovics Partei DPS, dessen Mitglieder sich in einem
Saal mit 200 Plätzen versammelt haben. Wieso könnte dann die
regierende Partei gewinnen, wenn die Mehrheit der Bevölkerung sie
offenbar nicht unterstützt?
„Milo Djukanovic bleibt aus mehreren Gründen so lange an der
Macht“, erklärt Igor Damjanovic, der Journalist und Aktivist,
der Koordinator von „No to War – No NATO“. „Der erste Grund
ist die Unterstützung der Westmächte. Der zweite Grund ist
jener, dass 10-15 Prozent der Bevölkerung im Staatsapparat
arbeitet. Es sind die Stimmen von Menschen, deren Existenz von
dem Regime Djukanovic voll und ganz abhängig ist. Und der
dritte Grund ist eine nationale Minderheit in Montenegro, die
25-30 Prozent der Wähler beträgt, und sie haben immer
Djukanovic unterstützt. Dann kann man noch 10 bis 15 Prozent
hinzufügen, denn er stiehlt immer bei den Wahlen“, fügte Igor
Damjanovic hinzu.
Es gelang Milo Djukanovic zu verschiedenen Zeiten seiner politischen
Laufbahn, angesichts der Lage, sowohl ein Kommunist als auch ein
serbischer Nationalist zu sein, der zu seinen heutigen „westlichen
NATO-Partnern“ gar nicht freundlich war. Jetzt ist er der Politiker
westlicher Prägung, der seine Bevölkerung mit Russland erschreckt,
dessen Unterstützung er damals eigentlich so eifrig erlangen wollte.
Seine Unfähigkeit zu verhandeln, und dass er auf internationaler Ebene
verantwortungslos ist, ist damit zu erklären, dass Djukanovic keine
eigenständige politische Figur ist. Während seiner Herrschaft hat man
so viel kompromittierendes Material gegen ihn angesammelt, dass er
alle Bedingungen befolgen muss, um Macht und Immunität nicht zu
verlieren.
Auch die deutschen Medien haben über seine Beziehungen zum illegalen
Rückexport von Zigaretten geschrieben, der mit der Terrorgruppe
„Islamischen Staat“ verbunden war. In Italien wurden gegen ihn zwei
Strafverfahren eingeleitet, aber aus unklaren Gründen werden diese
nicht ins Rollen gebracht.
„Es gibt mehrere Strafverfahren gegen ihn, zwei von der
Generalstaatsanwaltschaft von Neapel, und eines von der
Generalstaatsanwalt der Stadt Bari“, erklärte der italienische
Ex-Abgeordnete und Journalist Giulietto Chiesa.
„In allen Fällen ist Milo Djukanovic auf dem ersten Platz. Er
hat
Zigarettenschmuggel,
Drogen-
und
Waffenhandel,
einschließlich im Nahen Osten, eingeleitet. Er ist eigentlich
der Anführer einer kriminellen Bande, die seit mehr als 25
Jahren Montenegro regiert“, fügte Giulietto Chiesa hinzu.
„Es gibt wenig Sympathie für Milo Djukanovic in Europa. Die
Frau Merkel habe ihn nie getroffen und dies ist kein Zufall.
Und Sie wissen, wie wichtig Deutschland in Europa ist.
Frankreich findet ihn auch nicht sehr schön und niemand will
ihm Hand drücken, auch in Italien. In der EU wird man
zufrieden sein, wenn Djukanovic verliert. Unglücklich sein
werden aber die Vereinigten Staaten“, sagte Giulietto Chiesa.
Im Allgemeinen ist die Bildung von Montenegro als von Serbien
unabhängigen Staat – an dessen Prozess Djukanovic beteiligt war – ein
umstrittenes Ereignis. Es ist schwierig, in Bezug auf die nationalen
Voraussetzungen zu erklären, dass Jugoslawien bereits zerstört war.
Politisch
und
wirtschaftlich
war
der
Staatenbund
Serbien
und
Montenegro eine lebensfähige Formierung.
„Das westliche Establishment wollte keinen starken mächtigen
Staat auf dem Balkan
sehen. Der Balkan sollten leicht
handhabbar und zu unterjochen sein. Der Prozess der Aufteilung
des ‚dritten Jugoslawiens‘ (Serbien und Montenegro), die
Einbeziehung der politischen Spitze von Montenegro in die
korrupte Schemen, sollte eine Art von kompromittierendem
Material sein. Heutzutage gilt Milo Djukanovic als einer der
bekanntesten politischen kriminellen Autoritäten. Der Handel
mit Zigaretten ist ein ‚Kavaliersdelikt‘ im Vergleich zum
Waffenhandel und Drogenhandel. Djukanovic ist bequem, weil er
alle Anforderungen erfüllt, wie auch damals Hashim Thaci
(Premierminister der selbsternannten „Republik Kosovo“- Red).
Ich habe noch vor 5-7 Jahren nicht gedacht, dass ich
Djukanovic mit Hashim Thaci vergleichen würde, ein ehemaliger
Kommunist, der ganz in der Nähe gute Beziehungen zu Russland
hatte. Aber die Situation ist wirklich ähnlich“, sagt Elena
Ponomareva.
Das Schicksal von Milo Djukanovic ist
vorhersehbar, meinen die
russischen Experten. Jetzt oder später, wenn er nicht mehr benötigt
wird, ersetzt man ihn einfach mit einer für die neuen Gegebenheiten
besser geeigneten politischen Figur.
Die Maske fällt, die Wahrheit kommt
ans Licht
Von Botschafter Baschar Dschaafari, Ständiger Vertreter
der Mission der Syrischen Arabischen Republik bei den
Vereinten Nationen
.
– Der Syrische UN-Botschafter Baschar Dschaafari bei
der Sitzung des UN-Sicherheitsrates am 22. August.
Bild: UN/J.C. McIlwaine
.
Botschafter Baschar Dschaafari, der syrische Botschafter bei den
Vereinten Nationen, hielt bei der Konferenz des Schiller-Instituts in
New York am 10. September 2016 die folgende Rede.
Meine Damen und Herren, ich danke Ihnen vielmals dafür, daß Sie an
diesem Samstag – einem heißen, feuchten Samstag – hierher gekommen
sind, um uns zuzuhören. Ich weiß, daß die Politik für die Zuhörer
manchmal langweilig sein kann. Aber das Thema ist sehr wichtig. Es
geht nicht nur um Syrien, es geht um uns alle. Es geht um die
Vereinigten Staaten, um Syrien, den Irak, den gesamten Nahen Osten, um
die ganze Welt! Wir werden versuchen, das zu vertiefen, indem wir
etwas zu dem hinzufügen, was unser verehrter Kollege, Senator Richard
Black, gerade dargelegt hat.
Die Geschichte zeigt uns, daß Lügen nicht ewig währen, sie können
nicht ewig sein. Wir wissen heutzutage mit Gewißheit, daß viele
tragische Episoden der Geschichte von Lügen ausgingen, d.h. sie waren
unbegründet und entbehrten jeglicher Grundlage. Ich könnte Ihnen
Hunderte von Beispielen dafür anführen, die sich alle von den UN
ableiten, den Vereinten Nationen, bei denen ich mein Land vertrete.
Tatsächlich haben wir viel mehr Informationen, als wir hier mit Ihnen
teilen können. Wir könnten stunden-, wenn nicht tagelang darüber
sprechen, was auf der Welt im allgemeinen und speziell in Syrien
geschieht, und Sie wären überrascht, weil Sie nichts von dem, was ich
Ihnen mitteile, je zuvor gehört haben.
Es ist mir eine große Ehre, daß ich diese Gelegenheit erhalte, zu dem
erlesenen Publikum in der St. Bartholomew-Kirche in Manhattan zu
sprechen. Ich übermittle Ihnen meine aufrichtigen Grüße und besten
Wünsche, und ich danke dem Schiller-Institut und Ihnen allen dafür,
daß Sie mir und meinen Kollegen diese große Ehre erweisen.
Wenn wir uns heute alle versammeln, gedenken wir der Tragödie des 11.
September. Es war einer der traurigsten und schmerzlichsten Tage in
der Geschichte der Vereinigten Staaten. Es war auch eine harte und
schwer zu akzeptierende Lehre für alle Länder und Regierungen, daß der
Terrorismus vor keiner Grenze und keinem Menschen haltmacht und
deshalb niemals gerechtfertig, geschützt oder vertuscht werden sollte.
Ich sage dies, weil Senator Black einige Hinweise auf die saudischen
Verbindungen zu den Ereignissen des 11. September gegeben hat, und ich
werde das Thema später noch ein wenig weiter ausführen.
15 der 19 an den Angriffen des 11. September beteiligten Terroristen
waren Saudis. Es waren keine Syrer dabei, keine Iraker, keine
Algerier. Es waren Saudis. Diese Saudis sind von dem geprägt, was man
gewöhnlich Wahhabismus nennt, was sich vom Namen des Gründers dieser
Denkschule, Mohammad Abdul Wahhab, ableitet. Der Wahhabismus stammt
von Abdul Wahhab, der plötzlich in der Hidschas auftaucht, dem alten
Namen Saudi-Arabiens, der übrigens eine Fälschung ist. Saudi-Arabien
ist ein falscher Name für das Land, denn mit „Saudi“ ist Al-Saud, das
Haus Saud gemeint – es ist also so, als würden Sie Ihr Land umbenennen
in die „Vereinigten Staaten von Obama“. [Lachen.] So hat diese Familie
den Namen des Landes gestohlen und dieses Land so umgestaltet, wie es
ihren radikalen Zielen entsprach. Das geschah gegen Ende des 18.
Jahrhunderts.
Das Komische daran ist, daß diese Denkschule damals vom britischen
Geheimdienst ermöglicht, aufgebaut und gefördert wurde. Es war also
der britische Geheimdienst, der diese radikale Bewegung innerhalb des
Islam möglich machte – natürlich in voller Absicht, Sie wissen, wie
die Briten sind. Bei ihnen gibt es nichts geschenkt. [Lachen.]
Schon bald, 1815, griff dieser verrückte Kerl nach Damaskus und nach
Karbala im Irak. In Karbala griff er die Schreine der schiitischen
Muslime an, und in Damaskus versuchte er, die Stadt zu erobern, aber
die Syrer hielten ihn auf und besiegten ihn an den Mauern von
Damaskus. Daraufhin zog er sich zurück und ging wieder dahin, von wo
er gekommen war.
Ich schildere Ihnen diesen Hintergrund, um Ihnen zu zeigen, daß diese
verrückte Bewegung nichts Neues ist. Es gibt sie schon seit
Jahrhunderten, zum Teil beschützt von den Briten, dann von den
Amerikanern. Sie tun das nicht, weil sie ihnen gefällt, sondern weil
deren Wahnsinn in ihre außenpolitischen Pläne paßt.
.
– Der Schrein Johannes des Täufers in der UmayyadenMoschee in Damaskus verkörpert den Frieden zwischen den
Religionen, der vor dem Krieg in Syrien herrschte.
Bild: Wikimedia Commons/ Disdero/cc-by-sa
.
Manipulation des Islam
.
Beim Islam geht es nicht um Saudi-Arabien. In der größten Moschee in
Damaskus, sie heißt Umayyaden-Moschee, befindet sich in der Mitte, im
Herzen der Moschee – der größten und wichtigsten in Syrien – der
Schrein Johannes des Täufers. Das Grab Johannes des Täufers ist mitten
in der Moschee, wo sowohl Muslime als auch Christen das Grab besuchen
und ihre Gebete sprechen.
Senator Black hat ihnen über den Mufti von Syrien berichtet, diesen
wundervollen Menschen. Können Sie es glauben, daß sein wichtigster
politischer Berater ein Christ ist? Der politische Berater des Mufti
ist ein Christ. Das gibt es nur in Syrien! Deshalb sind wir äußerst
stolz auf unseren Säkularismus. Wir sind stolz darauf, wer wird sind,
seien wir Muslime oder Christen, aber wir sind nicht bereit, so
verrückt zu werden wie die Saudis. Und wir teilen in keiner Weise ihr
Religionsverständnis.
Übrigens haben IS und all die anderen fanatischen Gruppen, die in
Syrien und im Irak agieren, die Knaben, Frauen und Mädchen die Köpfe
abschneiden, diese Methode der Enthauptung mit dem Schwert von den
Wahhabiten geerbt. Heute noch, meine Damen und Herren, werden in
Saudi-Arabien nach dem Freitagsgebet Menschen auf öffentlichen Plätzen
enthauptet. Heute noch! Das ist nicht nur IS. In Saudi-Arabien selbst
enthaupten sie jeden Freitag nach dem Gebet Menschen öffentlich mit
dem Schwert. Das ist also nichts Neues, das ist nicht IS. IS sind
keine Neulinge, IS existiert seit Jahrhunderten, verkörpert durch die
Saudis. Und deshalb schützt man sie und verteidigt sie und schickt
ihnen Geld und Waffen.
Die meisten von uns hatten nach dem 11. September, diesem schwarzen
Tag, gedacht, es werde eine einheitliche Haltung gegen den Terrorismus
geben. Wir waren damals alle optimistisch, Sie erinnern sich, daß wir
endlich gemeinsam den Terrorismus bekämpfen würden. Und daß alle
Nationen gemeinsam gegen die Terroristen und ihre Unterstützer, ihre
Geldgeber und ihre geistigen Anführer kämpfen würden.
Leider folgte als nächstes die Invasion des Irak. Aber wenn die Saudis
die Zwillingstürme in New York angreifen, warum sollte man dann gegen
den Irak vorgehen? Wenn der wesentliche Grund die Rache für die
Ereignisse des 11. September war – und wir alle wissen und wußten
schon damals, daß es ein saudisches Komplott war! Warum dann den Irak
angreifen? Der Irak ist ein weltliches Land, wie Syrien. Syrien, Irak
und Algerien sind die einzigen drei weltlichen Regierungen in der
arabischen Welt! Der Irak ist jetzt weg vom Fenster – der Irak ist zum
Tummelplatz des internationalen Terrorismus geworden, nachdem George
Bush die Freiheit dorthin brachte. [Lachen.]
Algerien kennen Sie. Algerien hatte seine Prüfung schon vor uns,
Anfang der 90er Jahre. Sie schickten ihnen einen frühen Arabischen
Frühling, aber er wurde besiegt, Gott sei Dank! Nun bleibt nur noch
Syrien. Es gibt nur noch Syrien, und seit kurzem Ägypten, seit Mursi,
der zur gleichen Familie der radikalen Bewegung im Islam gehört,
verjagt wurde. Es geht nicht um den Islam, sondern um radikale
Bewegungen, die vorgeben, behaupten und den Anschein erwecken, sie
stünden für den Islam. Aber das tun sie nicht.
Der Islam ist leichte Beute und ein gutes Geschäft für Manipulation
geworden. Eine sehr leichte Beute für Manipulation! Jedermann zieht
billig seinen Vorteil aus dem Islam, und wir werden versuchen, zu
erklären, warum. Es geht nicht um Politik. Sie haben genug von der
Politik. Ich habe auch genug von der Politik. Es geht um geopolitische
Dimensionen, Rivalitäten, Konkurrenz, Vorherrschaft.
Wie gesagt, als nächstes kam leider die Invasion des Irak, unter dem
gleichen Vorwand der Bekämpfung des Terrorismus. Das war das Komische
an der ganzen Geschichte: als George Bush im Irak einmarschierte,
sagte er, er tue das im Kampf gegen den Terrorismus. Und um die
angeblichen, tatsächlich nicht vorhandenen Massenvernichtungswaffen zu
vernichten – noch eine Lüge. Sie wissen das.
Ich möchte Ihnen diese Geschichte erzählen. Ich bin selbst Augenzeuge
gewesen: Ich arbeite bei der UNO und ich weiß, wovon ich spreche, denn
ich bin dagewesen. Das ist eine Geschichte, die Sie in den etablierten
Medien nie gehört haben, wie schon Senator Black sagte.
.
Fahrende Terroristen
.
Nach der Irakinvasion entsandten die Vereinten Nationen damals auf
Drängen
von
Tony
Blair
Untersuchungskommission
Schweden,
Hans
Blix,
und
namens
einem
George
UNSCOM,
Bush
unter
Wissenschaftler,
eine
der
der
sogenannte
Leitung
im
eines
Irak
die
Massenvernichtungswaffen finden sollte. Der Zweck bestand darin, der
internationalen Gemeinschaft zu zeigen, daß die Irakinvasion reale
Gründe hatte. Es mußte Massenvernichtungswaffen im Irak geben und wir
müssen sie finden und der internationalen Gemeinschaft vorführen.
Deshalb bildete man diese Untersuchungskommission und schickte sie in
den Irak.
Wenn ich sage „Kommission“, dann sind damit Hunderte von Leuten
gemeint, die alle von der irakischen Regierung bezahlt wurden, aus den
irakischen Guthaben, die die Vereinten Nationen eingefroren hatten.
Die Aktivitäten dieser Kommission kosteten mehrere Milliarden Dollar,
auf Kosten des irakischen Volkes. Die Kommission verbrauchte dieses
Geld von 2003 oder sogar von noch früher bis 2008. 2008 standen sie
kurz davor, die Sache azuschließen, weil die Lüge einfach so groß
wurde, daß sie nicht mehr zu schlucken war.
Also versammelte man sich im Sicherheitsrat und ersuchte die
Kommission, ihren Abschlußbericht vorzulegen. Und der Witz bei der
Sache ist, daß in diesem Abschlußbericht nicht der kleinste Hinweis
darauf ist, daß der Irak irgendwelche Massenvernichtungswaffen hatte.
Aber das durfte die Kommission nicht sagen: „Tut uns leid, Gentlemen
Sicherheitsratsmitglieder, wir haben im Irak nichts gefunden.“ Das
würde der Propaganda zuwiderlaufen, die George Bush und Tony Blair zu
der Zeit in den Mainstream-Medien verbreiteten.
Alle im Sicherheitsrat standen unter Druck. Sie mußten die Sache
abschließen. Es wurde zu teuer und es war an der Zeit, die ganze Sache
zu beenden. Was sollte man tun?
Es gab ein Sicherheitsratstreffen um Mitternacht. Um Mitternacht!
Niemand war da, außer den 15 Mitgliedern des Sicherheitsrats. Nach
wenigen Minuten beendete der Präsident das Treffen und sagte: „Wir
unterstützen den Bericht der Kommission.“ Sonst nichts. Es wurde nicht
gesagt, ob sie etwas gefunden hatten oder nicht. Das Thema wurde
begraben.
Aber was sollte man mit den Archiven der Kommission machen? Diese
Archive sind ein großer Skandal. Der Rat entschied – hören Sie gut zu,
meine Damen und Herren -, sämtliche Archive in feuersicheren
Eisenbehältern aufzubewahren, mit einem Schloß, das mit einem
digitalen Code gesichert ist, und nur der UN-Generalsekretär kennt den
Code.
Das ist das erste. Das zweite ist: Diese verschlossenen Behälter
werden erst in 60 Jahren geöffnet. [Murren.] Ich bin sicher, daß Sie
diese Geschichte noch nie gehört haben. Niemand wird Ihnen das
erzählen, aber so ist es gewesen. Auf diese Weise wurde die
Untersuchung über die Gründe für die Irakinvasion begraben. Und keiner
von uns in diesem Saal kann 60 Jahre warten, um diese große Lüge
aufzudecken,
die
es
damals
gab.
Es
wird
zu
spät
sein,
die
Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen. Es wird dann keinen
George Bush und keinen Tony Blair mehr geben.
Bleiben werden drei Millionen getötete Iraker, eine Million irakische
Witwen, Millionen elternlose Iraker, Millionen irakische Flüchtlinge
in aller Welt. Und ganz Irak ist zerstört.
Dazu sind mehrere hundert Milliarden Dollar an irakischen Guthaben im
Ausland weg. Sie haben sich in Luft aufgelöst. Genauso wie die 800
Mio.$ in Libyen. Niemand weiß, wo das Geld geblieben ist. Und das ist
nur Libyen.
Das Resultat der Irakinvasion war, wie gesagt, Millionen tote
Zivilisten, eine zerstörte Infrastruktur und ein gescheiterter Staat.
Und noch wichtiger, der Irak verwandelte sich in ein Drehkreuz des
internationalen
Dschihad-Terrorismus.
Ich
sage
das,
weil
alle
sogenannten IS-Leute in den amerikanischen Gefängnissen im Irak
herangezüchtet wurden. Alle. Sie wurden von den amerikanischen
Soldaten im Irak bewacht. Die kannten sie also, sie wußten, wie
gefährlich sie waren, und sie haben nichts dagegen getan.
Warum? Weil Herr Bremer [der Chef der US-Besatzungsverwaltung] darauf
bestand,
den
Irak
entlang
von
Konfessionen,
Religionen
bzw.
Glaubensrichtungen zu trennen. Die Iraker lebten seit Jahrtausenden
Seite an Seite, bis Herr Bremer kam, und mußten feststellen, daß sie
nicht so weiterleben sollten. Man mußte das Land teilen, einen Teil
gibt man den Sunniten, einen anderen den Schiiten, noch einen den
Kurden, wieder einen anderen den Assyrern usw. usw. Läuft das nicht
darauf hinaus, den Irakern das Gefühl zu geben, sie seien übertölpelt
und dumm gewesen, als sie Jahrtausende lang zusammen lebten, bevor
Bremer kam?
Heute, nach sechs Jahren, leidet mein Land, Syrien, immer noch unter
dem
brutalsten
terroristischen
Krieg
in
der
neueren
Menschheitsgeschichte. Dieser beispiellose barbarische Krieg spiegelt
die bittere Tatsache wider, daß der Terrorismus immer noch gefördert
wird, mit sicheren Zufluchtsorten, Geldmitteln, durch Unterstützung
einiger
bekannter
Regierungen
und
der
Zunahme
terroristischer
Ideologien und Unterschlüpfen in aller Welt.
Warum sage ich das? Weil es nicht so einfach für einen Terroristen
wäre, z.B. ein Flugzeug von Sydney in Australien zu nehmen, dreimal
umzusteigen, fünf Visen zu bekommen – für Thailand, Indonesien,
Kambodscha, was auch immer, um dann am Flughafen von Istanbul in der
Türkei anzukommen. Dort wird er von einer Personengruppe empfangen und
dann zu türkisch-syrischen Grenze begleitet. Dann gibt ihm jemand Geld
und Waffen und ermöglicht ihm die Einreise nach Syrien.
Das war kein Tourist. Das war ein bekannter Terrorist, über den die
australischen Behörden Bescheid wußten, bevor er das Land verließ!
Leider gibt es im Westen Leute und Regierungen, die auf diese
Strategie setzen: „Wir haben allerlei Gelump in unserer Gesellschaft –
laßt es uns nach Syrien exportieren. Wir können diesen menschlichen
Müll loswerden, indem wir ihn nach Syrien und Irak schicken, wo sie
Syrer töten werden und wahrscheinlich auch selbst von den Syrer
getötet werden. Aber am Ende werden wir sie los sein, die sind nur
eine Last für unsere Gesellschaft.“
Das Problem fing an, als diese Terroristen nicht nur Syrer und Iraker
töteten, sondern einige von ihnen es sich anders überlegten und zurück
wollten nach Australien, Belgien, Paris, London, Deutschland, den USA,
Kanada. Und das war ein großes Problem, denn das war nun ein ganz
anderes Szenario. Das Gelump sollte nicht wiederkommen, war zuerst die
Überlegung gewesen. Aber einige kamen wieder. Und die westliche
Demokratie kann sie nicht daran hindern.
Was war also die Lösung? Die Lösung ist, so entschieden der britische
und australische Premierminister, der belgische Ministerpräsident und
der französische Präsident, diesen Leuten die Staatsbürgerschaft
wegzunehmen, wenn sie es wagen sollten, zurückzukommen.
Was heißt das? Es heißt: Leute, macht weiter, tötet Syrer solange, bis
ihr selbst getötet werdet. Aber denkt nicht im Traum daran,
zurückzukommen. Und das ist nun die Lage in Syrien. Diese Gelump kann
nicht
dorthin
zurück,
wo
es
herkam,
weil
es
sein
Recht
auf
Staatsbürgerschaft verloren hat.
Bedenken Sie, daß diese Regierungschefs, die ich aufgezählt habe,
nicht etwa erklärten, daß diese Terroristen, wenn sie zurückkommen,
vor Gericht gestellt würden. Das haben sie nicht gesagt. Sie sagten
nicht: Wir werden sie zur Rechenschaft ziehen. Sie sagten nicht: Sie
müssen sich für ihre Taten verantworten. Sie sagten also nicht, daß
diese Leute Terroristen sind. Sie sagten: Wenn ihr zurückkommt, nehmen
wir euch die Staatsbürgerschaft weg. Das heißt auf gut Deutsch: Du
bist ein guter Terrorist. Solange du weiter nur Syrer tötest, bist du
ein guter Terrorist. Aber wenn du daran denkst, zurückzukommen nach
Paris, Brüssel, Sydney, was immer, dann wirst du ein böser Terrorist
sein.
Als ich gestern Ihre Einladung zu dieser wundervollen Veranstaltung
las, hielt ich bei vielen edlen Gedanken inne, besonders die über eine
bessere Zukunft für unsere Nationen, ohne Kriege und Konflikte, und
ganz besonders die Worte Friedrich Schillers, dem Ideengeber des
Schiller-Instituts, ich zitiere ihn: „Zu was Besserm sind wir
geboren.“
Leider ist das, was in meinem Land Syrien heute geschieht, das genaue
Gegenteil dieser großen menschlichen Prinzipien. Die Menschen in
Syrien leiden noch in diesem Augenblick unter Terrorismus, der von
Regimes wohlbekannter Länder unterstützt wird, wie Katar, Türkei,
Frankreich und die Wahhabiten-Familie Saudi-Arabiens. Ich brauche Sie
hier ja nicht an die wesentliche Rolle des saudischen Königshauses bei
der Unterstützung und Finanzierung der Terroristen zu erinnern, die
das barbarische Verbrechen des 11. September begingen, worüber ich
eingangs sprach. Dabei vergesse man nicht die gefährliche Rolle ihrer
Steinzeit-Geistlichen, die immer noch Terroristen in aller Welt
Dschihad-Ideen und Haß auf andere Religionen und Ethnien einflößen.
.
Erfahrung in Indonesien
.
Noch
eine
Geschichte
–
Entschuldigung,
ich
bin
ein
Geschichtenerzähler. Ich war Botschafter meines Landes in Indonesien,
dem größten muslimischen Land der Welt – 235 Millionen Muslime in
einem Land. Aber dieses Land besteht aus 17.000 Inseln, deshalb
spricht man vom Malaiischen Archipel. Es ist keine Insel, sondern ein
Archipel, eine riesige Zahl von Inseln.
Die Geschichte geht wie folgt – ich habe sie Senator Black schon
während eines unserer Treffen erzählt: Bis zu meiner Ankunft in
Djakarta war ich überrascht, daß jeden Freitag nach dem Gebet sich
Tausende Mädchen und junge Frauen vor der saudischen Botschaft in
Djakarta versammelten. Ich fragte den saudischen Botschafter: „Was
geht da vor sich, Herr Botschafter? Warum versammeln sich alle diese
Menschen vor ihrer Botschaft?“
Er antwortete: „Wissen Sie, Herr Botschafter, diese Menschen bereiten
mir tatsächlich jeden Freitag Kopfschmerzen. Da versammeln sie alle
diese schwangeren Frauen und rufen Slogans und fordern in ihrer
lokalen Sprache ihre Rechte.“ Zunächst wußte ich nicht, was er meinte.
Tatsächlich waren alle diese Frauen Opfer in der folgenden Weise: Es
gibt saudische Geschäftsleute und Geistliche, die für kurze Zeit für
Geschäfte nach Indonesien kommen. Sie bleiben vielleicht 20 Tage,
maximal einen Monat. Und weil sie so hochreligiös sind, brauchen sie
unbedingt Sex mit Frauen. Wie können sie das anstellen? Sie gehen in
die kleinen indonesischen Dörfer, wo die Menschen sehr arm sind – sehr
arme, aber ehrliche Leute -, und sie heiraten Mädchen, die erst 12
oder 13 Jahre alt sind, und das Brautgeld sind nur hundert Dollar.
Also geben sie dem Vater hundert Dollar und der Vater gibt ihnen das
Mädchen, in dem Glauben, es sei etwas besonders Ehrenvolles, seine
Tochter mit jemandem aus dem heiligen Land des Islam zu verheiraten.
Der Kerl benutzt das Mädchen zwei, drei Wochen lang, und vor der
Rückfahrt läßt er sich wieder scheiden, weil er keinen Nutzen mehr von
ihr hat.
Das Mädchen stellt dann fest, daß es schwanger ist. Nach neun Monaten
bringt sie ein Kind zur Welt, aber das Kind hat keinen Vater. Es gibt
keine Papiere, keine Identität, sie kann das Kind nicht melden. Jedes
Jahr kommen Tausende junge Indonesierinnen in diese Lage.
Ich sprach mit dem Botschafter: „Sie sollten etwas tun. Das schadet
ihrem Image.“ Er antwortete mir: „Wissen Sie, Baschar, ich habe an
meiner Botschaft einen sogenannten Religionsattaché“ – einen Mann, der
für religiöse Angelegenheiten zuständig ist, vergleichbar mit dem
Wirtschaftsattaché, Kulturattaché, Militärattaché, dort haben sie auch
einen „Religionsattaché“. „Und dieser Religionsattaché hat mehr Macht
als ich!“ Das sagte er wörtlich. „Ich kann nichts machen. Ich bin der
Botschafter, aber ich kann nichts gegen diesen Aderlaß tun.“ Das war
1999.
Zu dieser Zeit gab das saudische Regime 3 Mrd.$ aus, um in Indonesien
wahhabitische Imame auszubilden. 3 Mrd.$ jährlich, um in den kleinen
Dörfern indonesische wahhabitische Imame auszubilden. Das ist der
Grund, warum es heute leider in Südwestasien genauso ISIS gibt wie im
Nahen Osten. Sie haben es dort genauso. Sie verübten den Anschlag von
Bali, Sie erinnern sich vielleicht, und die Anschlagserie auf die
Fünf-Sterne-Hotels in Djakarta. Das sind die Saudis.
Ich bin selbst Muslim, und ich bin stolz, Muslim zu sein, aber mit
diesem Dreck verbindet mich rein gar nichts.
Wir
setzen
einige
Hoffnungen
in
das
Gesetz,
das
gestern
im
Repräsentantenhaus beschlossen wurde und vorher schon im Senat
beschlossen wurde, das es den Angehörigen der Opfer des 11. September
erlaubt, das Königshaus zu verklagen – „saudisches Königshaus“ wie in
„Saudi-Arabien“. [Lachen.] Vor amerikanischen Gerichten. Sie kennen
dieses Königshaus und wissen, was es in den Hotels in Kalifornien und
New York anstellt.
Wir hoffen, daß das ein Kurswechsel in der amerikanischen Außenpolitik
sein wird, in Bezug auf den Kampf gegen den internationalen
Terrorismus und die Rechenschaft der Verantwortlichen. Darüber hinaus
geht dieser Terrorkrieg gegen Syrien mit einer Politik westlicher
Staaten einher, allen voran der US-Regierung und Britannien, die
ständig das Völkerrecht und die Charta der Vereinten Nationen
verletzen, indem sie den Souverän des Landes mißachten und gegen den
Willen und die Interessen des syrischen Volkes handeln.
Senator Black hat dieses Thema zur Genüge dargelegt, ich möchte nur
noch folgendes hinzufügen: Seit Beginn der syrischen Krise, 2011, hat
der
Sicherheitsrat
16
Resolutionen
zu
Syrien
unterstützt
und
angenommen. Alle diese Resolutionen beginnen im ersten Absatz der
Präambel mit diesem Satz: „Der Sicherheitsrat bekräftigt erneut die
syrische
Souveränität,
die
territoriale
Einheit
Syriens,
die
politische Unabhängigkeit Syriens, das Prinzip der Nichteinmischung in
die
inneren
Angelegenheiten
Syriens…“
Alle
diese
wunderschön
klingenden Worte stehen im ersten Absatz jeder einzelnen Resolution!
Und wer verletzt diese heiligen Prinzipien? Dieselben, die für die
Resolution stimmen! Dieselben einflußreichen Leute im Sicherheitsrat
sind diejenigen, die diese schönen Formulierungen mit Füßen treten.
.
Dubiose Machenschaften um Chemiewaffen
.
– Botschafter Dschaafari mit dem Sondergesandten der
UN für den Syrien-Konflikt, Staffan de Mistura.
Bild: UN/Jean-Marc Ferré
.
Noch eine Geschichte. Ich erzähle in meinen Treffen immer Geschichten.
Einmal, in Genf, als ich bei den innersyrischen Gesprächen mit dem
Sondergesandten de Mistura die syrische Delegation leitete, nannte er
mich einen Geschichtenerzähler. Diese Geschichte geht wie folgt – und
sie ist sehr, sehr wichtig.
Ich werde sie chronologisch erzählen, damit sie die Botschaft
verstehen. Es war im Oktober 2012, also fünf Monate vor irgendwelchen
Giftgaseinsätzen in Syrien. Der erste Giftgasangriff fand im März 2013
in Khan al-Assal statt, einer kleinen Vorstadt von Aleppo. Ich spreche
also vom Oktober 2012, fünf Monate vor dem ersten Chemieangriff in
Khan al-Assal bei Aleppo: Einige von denen, die gewöhnlich „Aktivisten
der syrischen Opposition“ genannt werden, gründeten und richteten in
der Türkei ein Büro ein, das nannten sie „Büro zur Dokumentation des
Einsatzes chemischer Waffen“. Dieses Büro erfanden sie und richteten
es ein, fünf Monate, bevor es in Syrien irgend etwas im Zusammenhang
mit Chemiewaffen gab. Und plötzlich gab die OPCW, die Organisation für
das Verbot chemischer Waffen, die ihren Sitz in Den Haag in den
Niederlanden
Funktion
zur
hat,
diesem
OPCW.
Sie
Nichtregierungszentrum
ließen
das
Zentrum,
eine
das
beratende
Büro
einer
Nichtregierungsorganisation, als beratendes Gremium der OPCW in
Chemiefragen zu.
Wir verstanden nicht, warum die das taten, denn wir rechneten nicht
damit, daß fünf Monate später so etwas passieren würde. Fünf Monate
später griffen sie Khan al-Assal in Aleppo mit Giftgas an und töteten
dabei 18 syrische Soldaten.CNN verlor natürlich kein Wort darüber.
Aber 18 syrische Soldaten erstickten bei diesem Angriff.
Al-Dschasira, der Sender aus Katar, verbreitete sofort das Gerücht,
die syrische Armee hätte Giftgas eingesetzt. Die syrische Armee hätte
sich selbst mit Giftgas angegriffen und 18 ihrer Soldaten vergiftet.
Gleichzeitig fand eine Reihe ähnlicher Angriffe in Syrien statt. Ich
habe die Namen der Orte; sie werden Ihnen nichts sagen, deshalb will
ich hier nicht in die Details gehen. Carla del Ponte, die Dame aus der
Schweiz, die Mitglied der Unabhängigen Untersuchungskommission der
Vereinten Nationen zu Syrien war, sagte, es seien die bewaffneten
Oppositionsgruppen gewesen, die in dem Angriff auf die Stadt Khan alAssal in Aleppo die Chemiewaffen einsetzten. Das hat diese Dame
gesagt, und sie wurde sofort entlassen.
Dann kommen wir zur Geschichte der „roten Linie“ – Präsident Obamas
rote Linie.
Es war so, daß ich nach dem Angriff auf Khan al-Assal noch am selben
Tag Instruktionen dazu erhielt, und acht Stunden nach dem Vorfall
suchte ich das Büro des Generalsekretärs der Vereinten Nationen Ban
Ki-Moon auf. Ich bat ihn darum, der syrischen Regierung dabei zu
helfen, a) zu verifizieren, ob in Khan Al-Assal tatsächlich chemische
Waffen
eingesetzt
wurden
oder
nicht,
und
b)
die
Täter
zu
identifizieren. Darum habe ich Ban Ki-Moon an dem Tag ersucht.
Der Mann war sehr höflich, Sie kennen ihn. Er bat mich um etwas Zeit,
um mit den „Guten“ im Sicherheitsrat Rücksprache zu halten. Er
besprach sich mit den Guten und kam zwei oder drei Stunden später
zurück, um mir folgendes zu sagen: „Herr Botschafter, sagen Sie Ihrer
Regierung, daß ich Ihrem Land bei einer Verifizierung helfen werde, um
zu beweisen, ob in Aleppo chemische Waffen eingesetzt wurden oder
nicht. Aber ich kann Ihnen leider nicht dabei helfen, die Täter zu
identifizieren.“
Er wußte vom ersten Tag an, wer es gewesen war. Aber sie wollten die
Identität der Täter nicht offenlegen.
Wir sagten: „Ja, wissen Sie was, Herr Generalsekretär, helfen sie uns
dabei, zu verifizieren, ob Chemiewaffen eingesetzt wurden oder nicht.“
Er brauchte vier Monate und elf Tage, um uns ein Ermittlerteam zu
schicken, geleitet von einem bekannten schwedischen Wissenschaftler
namens Dr. Sellström. Er und der Sicherheitsrat brauchten ganze vier
Monate und elf Tage, um ein Team zu entsenden, das untersuchen sollte,
ob in Aleppo Chemiewaffen eingesetzt wurden. Sie wissen, daß solche
Waffen verdunsten. Nach ein paar Tagen kann man sie nicht mehr
nachweisen, sie sind weg.
Noch wichtiger, nach vier Monaten und elf Tagen war Dr. Sellström in
Damaskus, und Präsident Obama hielt seine Rede, in der er die „rote
Linie“ zog, am 20. August. Dr. Sellström war genau zu der Zeit in
Damaskus, auf dem Weg nach Aleppo, um zu untersuchen, was in Khan alAssal geschehen war. Er stand noch vor dem Eingang zum Hotel in
Damaskus und wollte gerade in seinen Wagen steigen. Da hörten wir
plötzlich von einem anderen Chemieangriff in Vororten von Damaskus.
Zufällig geschieht plötzlich genau in dem Augenblick ein anderer
Chemieangriff in Vororten von Damaskus! Das diente dazu, die
Aufmerksamkeit von Khan al-Assal auf einen anderen Ort abzulenken.
Denn anfangs wollte niemand überhaupt untersuchen, was in Khan alAssal geschehen war. Und die beste Möglichkeit, die Aufmerksamkeit
abzulenken, bestand darin, an einem anderen Ort Aufmerksamkeit zu
erregen!
Und
wer
hat
das
getan?
Lesen
Sie
dazu
zwei
sehr
bedeutende
französische Journalisten, Georges Malrunot und Christian Chesnot, die
ein wichtiges Buch über das Thema geschrieben haben, es heißt „Auf der
Straße nach Damaskus: Wie der Elysee-Palast Chemiewaffenberichte
manipulierte“. In diesem Buch erklären sie, hinter diesem Angriff habe
der französische Außenminister Laurent Fabius gesteckt. Es ist ein
französisches Buch, aber CNN wird nie darüber sprechen, es nie
erwähnen. Sie werden in den Mainstream-Medien niemals etwas über diese
Dinge hören, weil sie bestätigen würden, daß unsere Aussagen
zutreffend sind.
Und ist es nicht ein Paradox, daß Obama am 20. August diese Warnung
ausspricht und seine rote Linie zieht, und dann finden zufällig einen
Tag später, am 21., Giftgasangriffe in den Vororten von Damaskus
statt? Als würde jemand sagen: „Herr Präsident, jetzt haben sie die
Linie überschritten. Sie müssen sie bestrafen. Sie müssen Präsident
Assad töten! So wie Ihr Vorgänger Saddam Hussein getötet hat.“ Ist das
nicht seltsam? Würde die syrische Regierung Chemiewaffen einsetzen,
während Dr. Sellström in Damaskus ist? Was denken Sie?
Ich bedaure, vielleicht habe ich zu lang geredet. Ich werde
zusammenfassen: Ich hatte Ihnen gesagt, ich könnte stundenlang darüber
sprechen… [Lachen, Applaus.] Ich danke Ihnen allen wirklich sehr
dafür, mir diese Gelegenheit gegeben zu haben, einige Inneneinsichten
mit Ihnen zu teilen, über Dinge, von denen Sie noch nie gehört hatten.
Ich versuche, als Botschafter meines Landes mein Bestes zu geben, um
diese Informationen den Medien mitzuteilen, die bei den Vereinten
Nationen akkreditiert sind. Aber wissen Sie was? Jedesmal, wenn ich in
den Räumen neben dem Sicherheitsrat das Wort ergreife, wo gewöhnlich
zwischen 50 und 100 Reporter aus der ganzen Welt stehen, die als
Journalisten und Reporter bei der UNO akkreditiert sind – sobald ich
anfange zu reden, verschwinden 50 davon sofort. [Lachen.] Denn sie
wollen nicht zuhören und sie wollen nicht darüber berichten. Das
Entscheidende für sie ist: Wenn sie zuhören würden, dann wären sie
mehr oder weniger verpflichtet, zu berichten. Deshalb ist die beste
Methode, die Berichterstattung zu vermeiden, es zu boykottieren und
gar nicht da zu sein.
Ich sage das, weil viel zuviel Leute, zu viele Botschafter bei den
Vereinten Nationen zu mir kommen und sagen: „Wissen Sie, Baschar, Sie
haben Recht. Ihre Regierung hat Recht. Wir kennen die Wahrheit, aber
wir dürfen sie nicht sagen. Sie können es, Gott segne Sie, aber wir
dürfen sie nicht sagen.“
Die Maske ist also gefallen. Die Wahrheit ist da. Wenn Sie ein wenig
graben, werden Sie auf Skandale stoßen, die hier bei den Vereinten
Nationen stattfinden. Das ist kein Ort, um Frieden und Sicherheit
aufrechtzuerhalten, es ist ein Ort, um Frieden und Sicherheit zu
zertrümmern, um Gesellschaften zu destabilisieren. Es ist leicht, sehr
leicht, bei den Vereinten Nationen ein Land zu vernichten.
Ich danke Ihnen vielmals. Ich hätte noch viel zu sagen, aber aus
Respekt vor dem Publikum möchte ich schließen und Ihnen danken.
[Applaus.]
Erlauben Sie mir noch einmal, der LaRouche-Stiftung zu danken, meinen
alten Freunden in New York. Sie machen ihre Sache großartig! Ebenso
natürlich dem Schiller-Institut und diesem wunderbaren Publikum. Ich
bin Ihnen dankbar. Es tut mir leid, wenn ich überzogen habe. Gott
segne Sie.
.
.
Quelle: schiller-institut.de
Angela Merkel will mehr Geschichte?
Na dann fangen wir mal an!
Einleitung
.
Die Vorgänge, die sich in den ersten Novembertagen des Jahres 1918 im
großen Hauptquartier in Spa abspielten, zählen wohl zu den Ereignissen
des 1.Weltkriegs, die mit den meisten Legenden behaftet sind. Die
Ursache dafür liegt wohl einerseits darin begründet, dass bei dem
Ablauf nicht immer der gleiche Kreis von Personen beteiligt war,
andererseits bei der Schilderung der Darstellungen bei einigen Autoren
unterschwellig
ein
„Rechtfertigungssyndrom“
auftritt,
was
dem
Wahrheitsgehalt nicht unbedingt förderlich ist. So ist es natürlich im
Nachhinein äußerst schwierig, eine lückenlose historisch einwandfrei
gesicherte Schilderung zu erhalten. In dieser Abhandlung soll daher
der Versuch unternommen werden, die einzelnen Aussagen zu sammeln und
gegenüber zu stellen, um so Fakten und Eventualitäten besser erkennen
zu können.
Es muss noch angemerkt werden, dass bei den wörtlichen Zitaten die
wenigen Erläuterungen des Verfassers in kursiv dargestellt werden.
.
Die Darstellung Kaiser Wilhelm II.
.
Als Grundlage sollen die Darstellungen des Hauptbeteiligten, Kaiser
Wilhelm II., dienen. Es ist ein Gebot der Fairness, ihn zuerst zu Wort
kommen zu lassen. In seinem Buch „Ereignisse und Gestalten 1878-1918“
hat er diesem Thema mehrere Seiten gewidmet.
Im Zusammenhang mit der letzten Wilsonnote taucht zum ersten mal der
Begriff „Abdankung“ auf. Die Antworten der deutschen Regierung wurden
unter Federführung des Staatssekretärs des Äußeren, Herrn Solf,
formuliert. Nachdem dieser, auf Verlangen des Kaisers, den Entwurf
vorgetragen hatte, entspann sich ein kurzer Wortwechsel, indem Solf
u.a. sagte, von der Abdankung „sprächen ja doch schon alle Leute an
allen Straßenecken“. Weiter bemerkte der Staatssekretär quasi als
Trost, dass, wenn der Kaiser ginge, er dann auch nicht weiterdienen
könne. Wie glaubwürdig solche Aussagen waren, zeigt sich daran, dass
der Kaiser gestürzt wurde – Herr Solf aber blieb!
In den nächsten Tagen, so schreibt der Kaiser weiter, kamen
verschiedene Herren zu Besuch, die den Versuch unternahmen, ihn zur
Abdankung zu bewegen. So sprach der Minister des Inneren, Herr Drews,
längere Zeit mit ihm und schilderte die bekannten Vorgänge in der
Presse und der Hochfinanz. Er betonte ausdrücklich, der Reichskanzler
habe zur Frage der Abdankung selbst keine Stellung genommen. Der
Kaiser hatte aber den Eindruck, ihm solle suggeriert werden, er selbst
solle zu dem Schluss kommen, abdanken zu müssen. Kurz darauf erfuhr
der Monarch, dass einer seiner Söhne (welcher ?) vom Reichskanzler
aufgesucht worden war, um die Mission von Drews zu übernehmen. Der
Sohn hat es mit Entrüstung abgelehnt, seinem Vater die Abdankung
vorzuschlagen.
Als General Groener von einem Besuch in Berlin zurückkam, meldete er
dem Kaiser, dass die Hetze gegen ihn in vollem Gange und die Abdankung
daher kaum mehr zu vermeiden sei.
Am Morgen des 9.November ließ der Reichskanzler Prinz Max v.Baden
nochmals, wie schon am 7., mitteilen, die Sozialdemokraten, auch die
sozialdemokratischen Staatssekretäre, verlangten die Abdankung. Auch
die übrigen Mitglieder der Regierung sowie die Mehrheitsparteien im
Reichstag sehen die Dinge jetzt so. Der Kanzler bitte, sofort
abzudanken, da sonst in Berlin Straßenkämpfe mit Blutvergießen zu
erwarten seien, im kleinen hätten sie schon begonnen. Kaiser Wilhelm
rief sofort den Feldmarschall v.Hindenburg und General Groener zu
sich. Letzerer meldete, die Armee könne nicht mehr kämpfen, sie wolle
und brauche Ruhe, der Waffenstillstand müsse angenommen werden. Auch
die Verpflegungsfrage sei zu einem ernsten Problem geworden, die
Aufrührer
hätten
die
Heeres-Verpflegungsmagazine
sowie
die
Rheinbrücken besetzt, die Armee sei vom Nachschub abgeschnitten.
Dann trafen auch der Kronprinz, Oberbefehlshaber der „Heeresgruppe
Kronprinz Wilhelm“ und sein Chef des Generalstabs, General Graf v. d.
Schulenburg ein. Der Kaiser schreibt weiter, dass während dieser
Besprechung mehrere telefonische Anrufe aus Berlin gekommen seien, die
stark gedrängt hätten und das sogar Gefahr im Verzuge sei. Der
Kriegminister meldete, dass Teile der Truppen in Berlin zu den
Aufständischen übergegangen seien.
Unter diesem dramatischen Umständen reifte nun bei dem Monarchen der
Gedanke, zwar der Kaiserwürde zu entsagen, n i c h t aber als König
von Preußen abzudanken, sondern als solcher bei seinen Truppen im
Felde zu bleiben.
Dem Reichskanzler wurde dieser Entschluß dann übermittelt. Daraufhin
kam die überraschende Antwort, „… dieser Entschluß komme zu spät!“
Prinz Max v. Baden hatte von sich aus die noch gar nicht erfolgte
Abdankung sowie den Thronverzicht des überhaupt nicht gefragten
Kronprinzen kurzweg verkündet. Er hatte dann die Regierung an die
Sozialdemokraten abgegeben und Herrn Ebert als Reichskanzler berufen.
Das alles war gleichzeitig auch durch Funkspruch verbreitet worden.
Dadurch wurde dem Kaiser eine Entscheidung förmlich aus der Hand
genommen. Die Armee wurde daraufhin durch den fälschlichen Glauben,
dass ihr Kaiser und König sie tatsächlich im kritischsten Augenblick
verlassen hätte, auf das Schwerste erschüttert.
Die Lage war nun äußerst schwierig geworden. Bei den zur Sicherung des
großen Hauptquartiers in Spa anrückenden Truppen konnte man nun nicht
mehr unbedingt auf ihre Zuverlässigkeit bauen. Auch bestand die
Gefahr, dass von Aachen und Lüttich heranrückende aufrührerische
Soldaten sich Gefechte mit loyalen Truppen liefern würden. Der Kaiser
schreibt, dass seine Berater ihm jetzt empfahlen, das Heer zu
verlassen und einen neutralen Staat aufzusuchen, um einen Bürgerkrieg
zu vermeiden. Dass der Monarch daraufhin furchtbare innere Kämpfe
bestehen musste, ist ihm wohl abzunehmen. Dennoch, der Gang in das
Exil nach Holland war nun unvermeidlich geworden.
Soweit die Darstellung der Abläufe aus Sicht des Kaisers selbst. Auch
wenn nicht sehr detailliert berichtet wird, so ist doch zu erkennen,
dass
1. der Druck auf den Monarchen durch die propagandistischen Umtriebe
der Revolution in der Öffentlichkeit immer größer geworden war.
2. die Politiker nicht willens oder auch nicht fähig waren, m i t dem
Staatsoberhaupt eine gemeinsame Lösung zu suchen.
3. die Militärs keine Möglichkeit sahen, in dieser Situation Garantien
für bestimmte Truppenteile angeben zu können.
4. der Kaiser somit völlig allein gelassen war und noch nicht einmal
eine eigene Entscheidung mehr treffen konnte, unabhängig davon, ob sie
falsch oder richtig gewesen wäre.
5. es a l l e n Beteiligten an dem Weitblick fehlte, zu erkennen, was
d a n a c h kommen könnte. Man sah nur in blindem Aktivismus das
Jetzt, vor der ferneren Zukunft verschloss man die Augen.
6. staatsrechtliche Prinzipien und Rechtssicherheit schlichtweg nicht
mehr galten, „man machte ja Revolution“.
.
So kann man die Dinge nun sehen, wie man will. Fest steht, dass der
Kaiser am 10.November 1918 in das Exil nach Holland gegangen ist. Aber
klar ist im Detail noch immer nicht, wieso sich die Dinge doch so
dramatisch zugespitzt haben, dass dieser Schritt unumgänglich wurde.
Deshalb wollen wir uns jetzt den Aufzeichnungen eines Mannes zuwenden,
der wohl so häufig wie kein anderer zu der damaligen Zeit aus rein
dienstlichen Gründen in unmittelbarer Nähe der Kaisers gewesen ist.
.
Die Schilderung des Oberstleutnant
Niemann
.
Oberstleutnant Alfred Niemann war von August bis November 1918 als
Major von der OHL, und zwar vom Feldmarschall v.Hindenburg selbst, zum
Kaiser als „persönlicher Generalstabssoffizier“ abkommandiert worden.
Man kann seine Funktion auch als die eines „Verbindungsoffiziers“
zwischen der Spitze der OHL und dem Monarchen beschreiben. In seinem
Buch „Kaiser und Revolution“ erläutert er die Vorgänge aus seiner
Sicht. Von großer Bedeutung ist hierbei, dass er bei den meisten
Gesprächen und den wichtigsten Ereignissen persönlich anwesend war.
Hindenburg und Ludendorff hatten dem Major damals vollen Einblick in
die militärische Situation gegeben, er war also über die tatsächlichen
Verhältnisse an der Front auf das Beste informiert. Oberst Bauer hatte
ihn
über
die
Situation
in
der
Heimat
in
Bezug
auf
Rüstungsangelegenheiten in Kenntnis gesetzt, Oberst Bartenwerffer über
die wichtigsten außenpolitische Fragen. Auch alle anderen Mitarbeiter
in der OHL unterstützten ihn mit Informationen.
Nach seiner Meldung beim Gefolge des Kaisers, so schreibt Niemann
weiter,
hatte
er
ein
längeres
Gespräch
mit
dem
Chef
des
Militärkabinetts, Freiherrn Marschall. Dieser wies ihn daraufhin,
einerseits Rücksicht auf die schwere Verantwortung zu nehmen, die der
Kaiser trüge, andererseits hasse der Monarch aber Schönfärberei. Die
impulsive Art Wilhelm II. trüge dazu bei, zeitweise Erfolge zu hoch
einzuschätzen und Misserfolge schwerer zu nehmen, als sie tatsächlich
waren. Freiherr Marschall, so schreibt der Major, hatte damit in
wenigen Worten offen und ehrlich wichtige Charakterzüge des Kaisers
dargestellt, und Niemann hörte auch in der Zukunft auf die Ratschläge
des Chefs des Militärkabinetts.
In der Zeit der Wilsonnoten nehmen in der Presse die Anfeindungen
gegen den Kaiser zu. Teils unverhohlen, teils versteckt, wird über
eine mögliche Abdankung geschrieben. Tief wirkte auf den Kaiser der
Abfall Österreichs.
Am 24.Oktober 1918 wurde beim Monarchen der Inhalt der 3.Wilsonnote
bekannt. In ihr stehen die berüchtigten Worte: „Wenn mit den
militärischen
Beherrschern
und
der
monarchischen
Autokratie
…
verhandelt werden müsse, oder wenn nur die Aussicht bestände, dass wir
(die USA) später mit ihnen zu tun haben bei den internationalen
Verpflichtungen des Deutschen Reiches, dann darf Deutschland keinen
Frieden verlangen, sondern muss sich ergeben….!“
So
sprach
ein
Staatsoberhaupt,
das
über
viel
weitgehendere
„autokratische“ Machtbefugnisse verfügte, als sie der deutsche Kaiser
und König von Preußen im Rahmen der Konstitution je besessen hatte!
Die Worte, die der amerikanische Präsident gewählt hatte, bedeuteten
nichts anderes als die bedingungslose Kapitulation einhergehend mit
der zwischen den Zeilen geforderten Abschaffung der Monarchie in
Deutschland.
Niemann begleitete den Kaiser am nächsten Tag, dem 25.Oktober, auf
einer
Fahrt
nach
Berlin.
Hier
sprach
man
häufig
über
die
Reichstagsdebatten der letzten Tage. Ebert hatte dort u.a. gefordert,
dass die angekündigte Amnestie „sich auch auf die unglücklichen
Matrosen ausdehnen solle“. Dabei handelte es sich um jene Subjekte,
die wegen schwerer Meuterei verurteilt waren! Der Pole Korsanty durfte
es wagen, in den deutschen Reichstag die Worte zu schleudern: „Beraubt
und geplündert haben sie Polen!“. Er sowohl wie der Elsässer Ricklin
und der schleswigsche Abgeordnete Hansen hatten offen Hochverratspläne
geäußert. Auf der Heimfahrt erzählte der Kaiser, der Staatssekretär
des Äußeren, Herr Drews, habe u.a. die Beseitigung der Kommandogewalt
gefordert. Auch hätten die Mehrheitsparteien den Antrag gestellt, den
Fahneneid zu ändern.
Nach einer ziemlich schlaflosen Nacht kam das nächste Problem. Früh am
anderen
Morgen,
dem
26.Oktober,
erzählte
der
Kaiser
Niemann,
Ludendorff habe eine neue „Kanzlerkrise“ heraufbeschworen. Man habe
eine Kundgebung an das Heer im Felde und in der Heimat erlassen, die
die Beantwortung der Wilsonnote gewissermaßen vorwegnehme. Mitglieder
des Kabinetts wären sofort zum kranken Kanzler geeilt und hätten ihm
vorgeworfen, er lasse sich seine Politik von der OHL vorschreiben.
„Prinz Max hat sein Verbleiben von der des Generals Ludendorff
abhängig gemacht“, so äußerte sich der Kaiser. Später erschienen
Hindenburg und Ludendorff beim Monarchen. Als sie e i n z e l n das
Schloss verließen, wusste Niemann, was die Stunde geschlagen hatte:
„Ludendorff war gegangen“! Der Kaiser erzählte dann anschließend, dass
es ihn unendliche Mühe gekostet habe, wenigsten Hindenburg, der auch
gehen wollte, zu halten und ihn zu bewegen, doch auf seinem Posten zu
bleiben. Dann wurden Gedanken über die Nachfolge geäußert. Schulenburg
und Loßberg waren bei den Heeresgruppen unentbehrlich und Seeckt, den
man hätte gerne haben wollen, befand sich in der Türkei. Wann könnte
er unter diesen Umständen zurückkehren? So fiel die Wahl auf General
Groener, dem der Ruf eines vorbildlichen Offiziers und großen
Organisators vorauseilte. Auch war er schnell verfügbar.
Am nächsten Tag, dem 27.Oktober, ging die deutsche Antwort auf die
Wilsonnote hinaus. In vorsichtiger Umschreibung und diplomatischer
Form
weist
die
deutsche
Regierung
auf
die
verfassungsmäßigen
Veränderungen hin, die in Deutschland schon eingetreten sind.
In einem Gespräch äußert der Kaiser gegenüber Niemann, er habe
erkannt, dass die Hetze gegen seine Person ein Kampfmittel der Feinde
sei. Wenn es gelänge, die Monarchie zu beseitigen, so würde nach der
Zersetzung im Inneren schnell auch der militärische Zusammenbruch
erfolgen. Wie recht er damit hatte, konnte er zu diesem Zeitpunkt noch
nicht wissen.
Aber es gab auch noch Stimmen, dass große Teile des Volkes hinter dem
Monarchen standen. Die Kölnische Volks-Zeitung und das Berliner
Zentrumsblatt warnten doch eindringlich vor dem zerstörenden Geist des
Bolschewismus und fanden würdige Worte ernster Warnungen. Auch fanden
Kundgebungen für den Kaiser statt, die dem Monarchen den Rücken
stärkten.
Am 28.Oktober teilt Kaiser Karl von Österreich mit, dass sein Land nun
in separate Friedensverhandlungen eintrete. Fast wie Hohn klingt es,
wenn er schreibt, er würde an der Spitze seiner deutschstämmigen
Truppen dafür sorgen, dass der Feind von den Grenzen des Deutschen
Reiches ferngehalten würde.
In
Berlin
brodelt
es
wie
in
einem
Kessel.
Deserteure,
Lazarettentlassene, Urlauber, die Elemente der Aufruhr erhalten
reichlich Zuzug. Niemann schreibt, er habe den Eindruck, das
Kriegskabinett beginne in der Kaiserfrage zu schwanken und Prinz Max
v. Baden versuche, durch Mittelsmänner (Drews ?) Druck auf den
Monarchen auszuüben.
Nach weiteren Besprechungen am 29.Oktober fährt der Kaiser schließlich
am Abend des 30. Von Wildpark nach Spa ab. Am 31. früh hatte der
Kanzler dann dem Prinzen August Wilhelm einen Besuch abgestattet und
ihn aufgefordert, dem Kaiser in Spa die Abdankungsurkunde vorzulegen.
Der Prinz lehnte entrüstet ab und schlug vor, dass der Reichskanzler
dies doch selber tun möge, er allein wäre schließlich die geeignete
Person für eine Solche Handlung. Prinz Max erklärte, er könne das als
„Verwandter und Freund“ nicht tun, auch wäre er zur Zeit viel zu
krank, um derartige Aufregung zu ertragen. Prinz August Wilhelm wies
ihn dann daraufhin, dass er unter solchen Umständen doch besser von
seinem Amt zurücktrete. Der Reichskanzler lehnte dies mit den Worten
ab, dann „stürze alles zusammen“. (Aus dem Tagebuch des Prinzen August
Wilhelm von Preußen)
Prinz Max v. Baden versucht aber weiterhin, durch die Beseitigung des
Monarchen die monarchistische Institution zu erhalten – die Quadratur
des Kreises. So erscheint am 1.November der Minister Drews im großen
Hauptquartier in Spa und es findet eine Aussprache statt. Niemann hat
daran nicht teilgenommen, er berichtet aber, dass unmittelbar danach
der Kaiser ihn freudig gerufen habe und erzählte, die Generäle
Hindenburg und Groener hätten sich für ihn uneingeschränkt stark
gemacht. „Das es gerade ein süddeutscher General war (Groener), der so
für den Deutschen Kaiser und König von Preußen eintrat, wie hat mir
das wohlgetan“.
In weiteren Besprechungen wurde am 2. und 3.November erörtert, wie man
der staatlichen Autorität wieder mehr Rückhalt geben könne. An diesem
Tage bricht offen die Meuterei in Kiel aus und Graf Andrassy
unterschreibt
den
Waffenstillstand
zwischen
Österreich
und
den
Alliierten. General Groener, so schreibt Niemann, erklärte: „Für das
deutsche Heer darf es keine Kaiserfrage geben.“ Aber war er auch
entschlossen, daraus die Konsequenzen zu ziehen?
Den Kaiser hält es nicht mehr in Spa, er will zu seinen Truppen.
Generalfeldmarschall
Kronprinz
Rupprecht
von
Bayern
und
der
Oberbefehlshaber der 4. Armee, General Sixt v. Arnim, begleiten den
Kaiser bei seinen Besuchen. Er nimmt in persönlichen Gesprächen anteil
an den Sorgen und Nöten der Männer. Stumm und ernst ist die Rückfahrt.
Am Abend fallen vereinzelte Bomben in der Nähe des Kaiserzuges, in dem
der Monarch logiert.
Am 4.November wächst die Unruhe des Kaisers. Man wartet auf eine
Antwort von Wilson. Endlich geht am 5. Die Nachricht des Präsidenten
ein. Marschall Foch ist ermächtigt, Vertretern der deutschen Regierung
die Waffenstillstandsbedingungen mitzuteilen. Aus der Heimat kommen
unfassbare Meldungen. Die Aufruhr in Kiel wird nicht eingedämmt, sie
greift auf andere Städte über. Nach russischem Muster haben sich
Soldaten- und Arbeiterräte gebildet. Auch am 6.November gleichen sich
die Meldungen. Am 7. schließlich proklamiert der Straßenpöbel von
München die Errichtung einer demokratisch-sozialistischen Republik
Bayern. Staatssekretär Scheidemann stellt ein Ultimatum: Aufhebung der
Versammlungsverbote, äußerste Zurückhaltung der Polizei und des
Militärs
Regierung
gegenüber
im
Sinne
Demonstrationen,
der
Umbildung
Reichstagsmehrheit,
der
preußischen
Verstärkung
des
sozialdemokratischen Einflusses in der Reichsregierung, Abdankung des
Kaisers und Thronverzicht des Kronprinzen. Prinz Max v. Baden erreicht
durch seine Bitten ein verschieben des Ultimatums um 24 Stunden.
Schließlich verrinnt auch der 8.November. Am 9. wird Niemann in die
Operationsabteilung der OHL gerufen. Es sind Nachrichten da, dass die
Aufruhr
auf
Köln,
Koblenz
und
Mainz
übergesprungen
ist.
Die
Rheinbrücken sind besetzt, die Verpflegungsfrage wird akut, denn auch
die Depots werden geplündert, Verpflegungszüge gestoppt. Und an der
Front wird noch immer gekämpft. Doch diese letzten Kämpfer können in
wenigen Tagen nicht mehr versorgt werden. Die Lage ist furchtbar.
Niemann bespricht sich daraufhin mit Freiherr Marschall. Kennt der
Kaiser diese Situation? Schließlich einigt man sich, die OHL soll die
Richtigkeit der Nachrichten verbürgen.
Am 9.November ist Niemann wieder bei Groener. Der berichtet, daß
zahlreiche Frontoffiziere in Spa eingetroffen seien, um über die
Stimmung der Truppe zu berichten. Der Major wird vom Kaiser zu einem
kleinen Spaziergang gebeten. Thema ist zuerst die Situation in der
Heimat mit den Meutereien. Auch berichtet Niemann über die Situation
in den Rheinstädten. Dann erscheint ein Leibjäger und meldet, dass der
Feldmarschall v. Hindenburg und General Groener eingetroffen seien.
Als der Besprechungsraum betreten wird, befinden sich dort nach
Aussage Niemanns noch außer diesen beiden der Generaladjutant v.
Plessen, General Graf v. d. Schulenburg und Staatssekretär v. Hintze.
Hindenburg bittet, dass General Groener Vortrag hält, er könne
unmöglich seinem König sagen, was gesagt werden müsse.
General Groener schildert die Situation bei den Aufständischen und dem
Heere. Ein Kampf sei nun völlig unmöglich geworden, ganz aussichtslos.
Die
Fronttruppen,
namentlich
aber
die
Etappentruppen,
seien
„verseucht“.
Der Kaiser bittet um die Meinung des Grafen v. d. Schulenburg. Dieser
revidiert in einigen Punkten die Meinung des Generals Groener und
weißt daraufhin, dass es durchaus noch Truppen gäbe, auf die man sich
unbedingt verlassen könne. Aber diese müssten etwas Ruhe haben, 8 bis
10 Tage würden vergehen. Dann könne man gegen die aufständischen
Rheinstädte vorgehen. Auch müsse den Frontsoldaten klar gemacht
werden, dass ein Haufen von Drückebergern ihnen die Verpflegung zu
sperren drohe.
General Groener widerspricht, dafür sei es jetzt zu spät. Das Heer sei
jetzt zu unzuverlässig. Die Parole „Kampf gegen die Heimat“ würde ein
Blutvergießen entfesseln.
Bei dieser Ausführung, so schreibt Niemann, wurde der Kaiser sehr
nachdenklich. Man merkte, wie es in ihm arbeitete.
Da bemerkt General Groener: „Unter seinen Generalen wird das Heer in
Ruhe und Ordnung in die Heimat zurückmarschieren, aber nicht unter der
Führung Eurer Majestät!“
Der Kaiser ist aufgebracht und will diese Aussage schriftlich.
Außerdem sollen alle Kommandierende Generale sich dazu äußern. Er
weist auf den Fahneneid hin. General Groener meint, der sei in solcher
Lage eine Fiktion.
Da schaltet sich Hindenburg ein und versucht zu vermitteln. Aber nach
den Nachrichten aus der Heimat könne weder General Groener noch er
eine Verantwortung für die Zuverlässigkeit der Truppen übernehmen. Da
meldet ein Adjutant, der Reichskanzler wünsche dringend, den Kaiser am
Telefon zu sprechen. Prinz Max spricht von offener Aufruhr und
Streiks, nur die Abdankung könne noch das Schlimmste verhindern.
Anschließend warnt der Graf v. d. Schulenburg vor voreiligen
Entschlüssen. Dann jagt eine Telefonnachricht die andere. Die
Reichskanzlei meldet, dass bereits Blut fließe. Da betritt der
Kronprinz den Garten und auch Oberst Heye erscheint. Auch er verneint
die Frage, ob das Heer zum Kampf gegen die Aufständischen zu
gebrauchen sei. Doch die Person des Kaisers werden sie schützen.
Der Monarch entschließt sich, so berichtet Niemann, als Kaiser
abzudanken, aber weiterhin König von Preußen zu bleiben. General Graf
v. d. Schulenburg und der Staatssekretär v. Hintze sollen den Inhalt
einer Entschließung verfassen, die dann nach Berlin gesendet werden
soll.
Dort hat unterdessen der Reichskanzler Prinz Max v. Baden bewaffneten
Widerstand gegenüber den randalierenden Arbeiterzügen verboten, die
Soldaten müssen sich beschimpfen und sogar misshandeln lassen. Er
überlegt, ob er die Abdankung über den Kopf des Kaisers hinweg
verkünden solle. Da passiert um 2 Uhr nachmittags das Unglaubliche:
der
kaiserliche
Staatssekretär
Scheidemann
verkündet
von
der
Freitreppe des Reichstages herab die Geburtsstunde der „Deutschen
Sozialistischen Republik“. Während also die Fahrzeuge mit den
deutschen
Unterhändlern
auf
der
Fahrt
zu
den
Waffenstillstandsverhandlungen mit den Alliierten sind, begeht das
alte Deutsche Reich Selbstmord! Herr Scheidemann hat den Mut, zu
verkünden:
„Das deutsche Volk hat auf der ganzen Linie gesiegt. Das alte Morsche
ist zusammengebrochen, der Militarismus ist erledigt! Die Hohenzollern
haben abgedankt. Es lebe die Republik!“
In Spa finden nach dem Mittagessen weitere lebhafte Unterhaltungen
statt. Der Kaiser entschließt sich, den Oberbefehl über das Heer dem
Feldmarschall v.Hindenburg zu übertragen. Auch tauchen Fragen über den
Aufenthaltsort des Monarchen auf. Dann wird der Kaiser plötzlich in
das Geschäftszimmer gerufen.
Dieser springt sofort auf, einige Herren folgen. General Gontard ist
eingetroffen. Mit Tränen in den Augen berichtet er: „Man hat den
Kaiser und den Kronprinzen abgesetzt!“ Niemann schreibt, er hatte den
Eindruck, der General rede wie im Fieber.
Aber dann zeigt Gontard eine Funkspruch. Und wirklich, da steht es
schwarz auf weiß. Und Ebert ist zum neuen Reichskanzler ernannt
worden.
Also
ein
Staatsstreich,
dessen
erster
Streich
eine
offensichtliche Lüge ist! Der Kaiser ist erschüttert.
Dann
findet
bei
dem
Generalfeldmarschall
v.
Hindenburg
eine
Besprechung statt. Auch unter den Leuten des Sturmbataillons Rohr,
dass das große Hauptquartier bewacht, scheint es zu gären. Die Etappe
befindet sich in voller Aufruhr, mehrere Grenzbahnhöfe sind von den
Marodeuren besetzt. Es werden nun auch Waffen ausgegeben. Für den
Kaiser muss ein Zufluchtsort ausgesucht werden, Holland ist in der
Nähe.
Es folgt daraufhin eine weitere Besprechung beim Kaiser. Der
Feldmarschall bittet den Monarchen, den Übertritt in das neutrale
Ausland sofort zu erwägen. Auch die 2. Gardedivision sei nicht mehr
zuverlässig. Schließlich wird doch nach einigen Überlegungen der
Staatssekretär v. Hintze beauftragt, vorbereitende Schritte für eine
Aufnahme in Holland zu unternehmen.
Einige Zeit später kommen v. Hintze und der Generaladjutant v. Plessen
nochmals zum Kaiser. Sie schlagen, auch im Auftrag des Feldmarschalls
vor, noch in der Nacht abzureisen. Der Monarch ist einverstanden. Aber
dann kommen ihm Zweifel. Flucht, so wird man es ihm auslegen. Die
Kaiserin schutzlos in Berlin, Kinder und Enkel an der Front! Er will
den Befehl am nächsten tag widerrufen und beim Heer ausharren, komme,
was da wolle.
„Dieser Entschluss gab dem Monarchen die Ruhe und Spannkraft zurück“,
so schreibt Niemann.
Am Abend trift Niemann den Kaiser wieder. Im Hofzug ist helle
Aufregung. Der Major erfährt, dass er den Kaiser in das Exil begleiten
soll und stellt sich darauf ein. Dann erfährt er, dass der Monarch
doch nicht fahren wolle. Dann meldet sich Herr v. Grünau. Er
berichtet, die Lage sei unhaltbar geworden. Die Aufstandsbewegung
drohe nach Spa überzugreifen. General Groener hatte schon angeordnet,
dass verschiedene Häuserblocks zur Verteidigung einzurichten seien.
Alle Wege seien verlegt. Der Feldmarschall und der Staatssekretär
ließen inständig bitten, keine Stunde mehr zu verlieren. Von dort
könne der Monarch auch am besten für das Wohl der Kaiserin sorgen.
Nach kurzem Überlegen, so schreibt Niemann, antwortete der Kaiser:
„Wenn es denn sein muß! – Aber nicht vor morgen früh!“ Ohne einen
weiteren Blick schritt der Monarch dann seinem Wohnabteil zu. Am
nächsten Tag erfolgte dann tatsächlich der Übertritt nach Holland in
das Exil.
Der Major berichtet dann noch abschließend, dass der Chef des
Militärkabinetts, Freiherr Marschall, ihn entließ mit den Worten:
„Ihre
Aufgabe
ist
erledigt.
Außerdem
gehören
sie
nicht
zum
persönlichen Gefolge Seiner Majestät. Man würde sie in Holland
internieren.“ Als sich Niemann daraufhin bei Kaiser abmeldete, entließ
ihn dieser mit den Worten: „Leben sie wohl, ich danke ihnen, sie waren
mir ein lieber, treuer Begleiter!“
Diese Schilderung lässt uns erkennen, wie dramatisch die Vorgänge
waren. Vieles, was der Kaiser in seinem Buch veröffentlicht hat, wird
bestätigt und präzisiert. Aber auch Oberstleutnant Niemann war nicht
in jeder Minute anwesend. So müssen wir doch noch weitere Augen- und
Ohrenzeugen bemühen, um die Vorgänge weiter zu durchleuchten und auch
die Darstellung anderer Beteiligter zu erfahren.
.
Der Bericht des Kronprinzen Wilhelm
.
General der Infanterie Kronprinz Wilhelm v.Preußen war zu der Zeit
dieser Vorgänge Oberbefehlshaber der Heeresgruppe Kronprinz Wilhelm.
Auch er geht in seinem Buch „Erinnerungen“ auf die Ereignisse im
großen Hauptquartier im November 1918 ein. Dabei ist von Bedeutung,
dass weite Passagen der Ereignisse vom 9. November vormittags, bei
denen er nicht selbst anwesend war, von seinem Generalstabschef Graf
v. d. Schulenburg erzählt werden. Im Text wird darauf hingewiesen.
Auch ist es wichtig, festzustellen, dass Graf v. d. Schulenburg diesen
Darstellungen niemals widersprochen hat, sie sind also als glaubwürdig
zu betrachten.
Schon im Vorfeld berichtet der Kronprinz von der schwierigen Situation
an der Front und einigen persönlichen Erlebnissen. Es ist allgemein
bekannt, dass der Thronfolger bei den Soldaten sehr beliebt war. Er
hatte immer ein offenes Ohr für ihre Sorgen, sprach sie an, wenn er
sie auf dem Marsch traf, verteilte Zigaretten und scherzte mit ihnen.
Die Feldgrauen akzeptierten ihn als „einen von ihnen“. Um so mehr
schmerzte ihn der Zustand der Truppe im Oktober 1918. Er berichtet,
dass er auf einer Fahrt mit seinem Ordonanzoffizier Zobeltitz am 5.
November erstmals rote Fahnen bei einem in der Nähe von Givet
haltenden Urlauberzug erblickte. Sofort ließ er seinen Kraftwagen
anhalten und stieg aus. Radaubrüder riefen ihm die damals typischen
Parolen entgegen: „Licht aus! – Messer raus!“. Der Kronprinz
berichtet, dass er die Soldaten zum aussteigen aufgefordert habe. Es
sollen Bayern gewesen sein, die aus Flandern von den schlimmen
Rückzugsgefechten
kamen.
Ein
Unteroffizier
kam
ihm
sofort
in
herausfordernder Weise entgegen. Wilhelm ließ den Mann in barschen Ton
Haltung annehmen, und siehe da, er hatte Erfolg. Dann sprach er in
eindringlicher Weise mit den Männern und versuchte, ihr Ehrgefühl zu
wecken. Daraufhin, so schreibt er weiter, trat ein ganz junger Mann,
ein Sachse, wohl gerade 17 Jahre alt, aber mit dem Eisernen Kreuz auf
der Brust, vor und sagte: „Herr Kronprinz, nehmen sie es nicht übel,
es sind nur dumme Redensarten, dabei denken wir uns gar nichts, wir
haben sie ja alle gern und wissen, dass sie immer für ihre Soldaten
sorgen. Sehen sie, wir fahren jetzt schon drei Tage Eisenbahn und sind
überhaupt noch nicht verpflegt worden. Kein Mensch kümmert sich um
uns, Offiziere sind gar nicht mehr beim Transport. Seien sie uns nicht
böse.“ Dann sagte er: „Wir wissen, sie haben immer Zigaretten für
tüchtige Soldaten bei sich – zu rauchen haben wir auch nichts mehr.“
Der Kronprinz gab, was er hatte, die Situation war gerettet.
Diese Situation zeigt, auf wie schwachen Füßen die Revolution stand.
Ruhiges und entschlossenes Auftreten, verbunden mit Zuhören und dem
Erkennen der Sorgen und Nöte, konnte die Truppen immer wieder auf
einen guten Weg bringen und so manche Eskalation verhindern. –
Am 8.November abends wurde der Kronprinz vom Kaiser in das große
Hauptquartier nach Spa befohlen, ein Grund wurde nicht genannt. Gegen
Mittag am 9. kam er an und wurde vom Hofmarschall General v. Gontard
mit ernstem Gesicht empfangen. Dort war seit dem frühen Morgen auch
schon sein Chef des Generalstabs, General Graf v. d. Schulenburg,
anwesend. Dieser berichtete nun von den Gesprächen des Vormittags und
bat den Kronprinzen, auch auf den Kaiser dahin einzuwirken, niemals
wieder auslöschbare Entschließungen zu fassen.
Graf Schulenburg erzählte, daß nach einer Besprechung mit Major
Niemann eine weitere stattfand, an der außer diesen beiden noch der
Generaladjutant
v.
Plessen,
Generalfeldmarschall
v.
Hindenburg,
General Groener, General Freiherr Marschall, Staatssekretär v. Hintze
und Herr v. Grünau teilgenommen hatten. Hindenburg hätte einleitend
gesagt, er müsse um seine Entlassung bitten, da er das, was er
aussprechen müsse, seinem König nicht sagen könne. Dann hatte General
Groener das Wort ergriffen. Er sprach über die unhaltbaren Zustände im
Heer und in der Heimat. Wankende Truppen, rote randalierende Horden,
Verpflegungsprobleme ohne Ende, Hunger, Auflösung und Plünderungen,
das war das Bild, dass er schilderte. Mit dem Heer kehrt zu machen sei
völlig ausgeschlossen, auch sei das ganze Hinterland schon besetzt,
einschließlich
der
Depots,
Bahnen,
Telegraphen
und
Brücken.
Schulenburg meinte, dass, wenn auch nicht ausgesprochen, in diesen
Worten die Aufforderung zur Abdankung lag.
Der Kaiser hätte dann, nach einem kurzen Schweigen, ihn – den Grafen
Schulenburg – zur Stellungnahme aufgefordert. Der Generalstabschef
hätte daraufhin erwidert, dass nach etwas Ruhe die Truppen durchaus
noch einsatzbereit und in der Hand ihrer Führer wären. Schlaf,
Verpflegung und ein ruhiges Einwirken auf die Männer sei das
Wichtigste. Die Gefahr eines Bürgerkriegs sah Schulenburg nicht, auch
die Verpflegungsfrage könne gelöst werden, lediglich die konsequente
Niederkämpfung aller Aufständischen in den Hochburgen sowie die
tatkräftige Erneuerung der Autorität befürwortete er. Fazit: Kein
Abdanken
–
aber
auch
kein
Bürgerkrieg,
nur
bewaffnete
Wiederherstellung der Ordnung.
Es war also zu einem offenen Gegensatz zwischen den Generalen Groener
und
v.
d.
Schulenburg
gekommen.
Groener
wies
dann
nochmals
eindringlich daraufhin, dass es für solche Maßnahmen zu spät sei, das
Heer sei nicht mehr zuverlässig und stehe nicht mehr hinter Seiner
Majestät.
Der Kronprinz schreibt weiter, dass Graf v. d. Schulenburg ihm
erzählte,
während
dieses
Gesprächs
seien
laufend
telefonische
Meldungen aus dem Reichskanzleramt in Berlin eingetroffen, die von
blutigem Straßenkampf und Übertritten von Ersatztruppen zu den
Revolutionären
berichteten.
Es
wurde
auch
immer
wieder
von
verschiedenen Seiten die Forderung nach der Abdankung gestellt. Der
Wahrheitsgehalt dieser Meldungen konnte allerdings unter den gegebenen
Umständen nicht nachprüft werden.
General Graf v. d. Schulenburg sagte dann dem Kronprinzen noch, der
Kaiser hätte darauf bestanden, eine schriftliche Meldung über das
Gesagte sowohl von General Groener, als auch vom Feldmarschall zu
bekommen. Auch solle das Urteil a l l e r Armeeführer der Westfront
vorher eingeholt und zur Grundlage dieser Meldung gemacht werden.
Einen Bürgerkrieg wolle er auf jeden Fall vermeiden, aber seinen
Wunsch, das Heer nach dem Waffenstillstand in die Heimat zu führen,
den halte er aufrecht.
Daraufhin, so berichtet v. d. Schulenburg weiter, hätte Groener
gesagt: „Das Heer wird unter seinen Führern und kommandierenden
Generalen geschlossen und in Ordnung in die Heimat zurückmarschieren,
aber nicht unter der Führung Eurer Majestät!“ Als der Kaiser erregt
fragte, wie er darauf komme, Graf Schulenburg würde das anders sehen,
antwortete Groener: „Ich habe andere Nachrichten“.
Der Generalstabschef betonte gegenüber dem Kronprinzen ausdrücklich,
welche
anderen
Nachrichten
das
denn
seien,
wäre
vom
ersten
Generalquartiermeister nicht erläutert worden.
Dann erklärte Generalfeldmarschall v. Hindenburg, auch er könne nun
nicht mehr aufgrund der Nachrichtenlage von Heer und Heimat die
Verantwortung für die Zuverlässigkeit der Truppen tragen. Der Kaiser
hatte schließlich die Aussprache geschlossen mit den Worten: „Melden
sie, dass das Heer nicht mehr zu mir steht, dann bin ich bereit zu
gehen – aber eher nicht!“
Anschließend hatte General Graf v. d. Schulenburg den Kaiser nochmals
eindringlich darauf hingewiesen, dass die Kaiserwürde von der des
preußischen Königs scharf zu trennen sei. Auch bedürften die
Nachrichten aus Berlin einer intensiven Nachprüfung, ehe sie zur
Grundlage von Entschließungen gemacht würden. Der Kaiser sah dies ein
und
ordnete
daraufhin
eine
solche
umgehend
telefonisch
beim
Generalgouverneur in Berlin an.
Hindenburg, Groener und v. d. Schulenburg seien anschließend im
Beratungszimmer zurückgeblieben. Hier schloss sich der Feldmarschall
in Bezug auf die Kaiserwürde der Meinung des Generalstabschefs an. Der
erste Generalquartiermeister war allerdings skeptisch und meinte, dass
dies vor Wochen vielleicht noch möglich gewesen wäre, jetzt sei es
aber zu spät.
Einige Zeit später kam von Oberst v. Berge, Chef des Generalstabs beim
Gouverneur von Berlin, telefonisch eine Meldung, die die Zustände in
der Hauptstadt, wie sie die Reichskanzlei gemeldet hatte, im Großen
und Ganzen bestätigte. Dazu kam noch ein Anruf des Reichskanzlers
Prinz Max v. Baden, dass der Bürgerkrieg unvermeidlich wäre, wenn der
Kaiser nicht in den nächsten Minuten seine Abdankung bekannt geben
würde. Als diese Nachricht dem Kaiser überbracht wurde, war das genau
der Zeitpunkt, zu dem General Graf v. d. Schulenburg den eben
eintreffenden Kronprinzen von dem bisher geschehenen in Kenntnis
setzte.
Von nun an war der Kronprinz selbst anwesend. Er begab sich umgehend
mit seinem Generalstabschef, nachdem dieser geendet hatte, zu den
Anderen, die im Garten um den Kaiser versammelt waren. In großer
Erregung berichtete dieser nun nochmals dem Kronprinzen, was er eben
schon aus dem Munde des Grafen v. d. Schulenburg erfahren hatte. Dabei
ging der Kaiser auch auf den Ablauf der Revolution in der Heimat ein
und betonte, dass der General Groener einen „Durchbruch nach Innen“
für absolut aussichtslos halte.
Der Kronprinz bestätige die Auffassung der Trennung von Kaiser- und
Königswürde und lud seinen Vater, der beim Heer bleiben wollte, ein,
zu seiner Heeresgruppe zu kommen und mit dieser in die Heimat zu
marschieren. Inzwischen war auch noch Oberst Heye, der Vertreter des
Generals Groener als Erster Generalquartiermeister, dazugekommen.
Dieser berichtete, dass einer Gruppe von Kommandeuren aus der Front
die
Frage
vorgelegt
worden
war,
ob
man
für
den
Fall
eines
Bürgerkrieges in der Heimat auf die Truppen rechnen könne – die Frage
sei verneint, die Sicherheit der Truppen von einzelnen der Herren
nicht unbedingt verbürgt worden.
Graf v. d. Schulenburg berichtete daraufhin von eigenen Erfahrungen
und sprach auch den Fahneneid, an den sich doch noch viele Soldaten
gebunden fühlten, an. Hierauf zuckte General Groener mit den Schultern
und meinte: „Fahneneid? Kriegsherr? Das sind schließlich Worte – das
ist am Ende bloß eine Idee-!“ Es wurde deutlich, so schreibt der
Kronprinz weiter, dass sich hier nun zwei Welten gegenüberstanden.
Während Graf v. d. Schulenburg dem General Groener vorhielt, er kenne
Seele und Puls der Männer vorne gar nicht, kam Staatssekretär v.
Hintze mit einer neuen Nachricht. Der Reichskanzler hielte in Berlin
die Lage nun für so bedrohlich, dass die Monarchie nicht mehr zu
retten sei, wenn der Kaiser nicht sofort abdanken würde.
Lange herrschte tiefes, betretenes Schweigen, dann beauftragte der
Kaiser
schließlich
v.
Hintze,
dem
Reichskanzler
umgehend
zu
telefonieren, dass er bereit sei, die Kaiserkrone niederzulegen, wenn
dadurch der Bürgerkrieg vermieden werden könnte. Er wolle aber König
von Preußen bleiben und sein Heer nicht verlassen.
Der Staatssekretär wollte eben gehen, als Graf v. d. Schulenburg
bemerkte,
diese
bedeutungsvolle
Entschließung
müsse
unbedingt
schriftlich festgelegt und dann von Seiner Majestät unterzeichnet
werden. Der Kaiser stimmte zu und beauftragte Plessen, Marschall,
Hintze und Schulenburg, diese Erklärung aufzusetzen und ihm zur
Unterschrift vorzulegen.
Kurze Zeit danach kam ein weiterer äußerst wichtiger Anruf aus Berlin.
Der Chef der Reichskanzlei, Exzellenz v. Wahnschaffe, drängte nach der
Abdankungserklärung. General Graf v. d. Schulenburg antwortete, dass
der Entschluss des Monarchen soeben formuliert werde und anschließend
an die Reichsregierung abgehen würde.
Der Kronprinz weist in seinem Buch hier ausdrücklich daraufhin, dass
das von den Herren vorzubereitende Schriftstück n i c h t die
Abdankung als Kaiser, sondern lediglich die B e r e i t w i l l i g k
e i t dazu ausdrückte. Staatssekretär v. Hintze sollte es übernehmen,
den Wortlaut an das Reichskanzleramt zu telefonieren. Das hätte um ca.
2 Uhr nachmittags passieren sollen. Doch der Beamte sei von einer
neuen Mitteilung aus Berlin gewissermaßen überrannt worden.
Der Kronprinz wurde nun mit Graf v. d. Schulenburg zum Kaiser gerufen.
Dieser berichtete, er habe eben eine Mitteilung der Reichskanzlei
erhalten, dass eine Botschaft über seine Abdankung als Kaiser und
König von Preußen und der gleichzeiten Verzichtserklärung des
Kronprinzen in gleichem Umfang vom Prinzen Max v. Baden ausgesprochen
und durch das Wolffsche Telegrafenbüro verbreitet wäre. Der Prinz sei
als Reichskanzler zurückgetreten und zum Reichsverweser ernannt, der
sozialdemokratische Reichstagsabgeordnete Friedrich Ebert sei nunmehr
Reichskanzler.
Der Staatssekretär v. Hintze berichtete, er hätte eben zu telefonieren
angefangen, als er unterbrochen wurde mit dem Hinweis, diese Erklärung
nütze gar nichts, es müsse die völlige Abdankung ausgesprochen werden.
Hintze verbat sich diese Art und verlas dann die Entschließung.
Unmittelbar im Anschluss daran kam von Berlin die Nachricht, dass
bereits eine Erklärung über das Wolffsche Telegrafenbüro verbreitet
worden sei. Durch Funkspruch hätten auch schon Truppen davon erfahren.
Diese Erklärung sagte:
„Der Kaiser und König hat sich entschlossen, dem Thron zu
entsagen. Der Reichskanzler bleibt noch so lange im Amt, bis
die mit der Abdankung des Kaisers, dem Thronverzicht des
Kronprinzen und der Einsetzung der Regentschaft verbundenen
Fragen geregelt sind …!“
Staatssekretär v. Hintze berichtete, er hätte daraufhin sofort Protest
dagegen erhoben und verlangt, den Reichskanzler persönlich zu
sprechen. Dieser sei dann auch an das Telefon gekommen, hatte sich zu
der eigenmächtig verfassten und verbreiteten Erklärung bekannt und
erklärte, dass er für sie eintrete.
Daraufhin entstand eine aufgeregte Diskussion, die schließlich damit
endete, dass der Kaiser auf seinem Standpunkt verharrte und anordnete,
von den Vorgängen in Berlin umgehend dem Generalfeldmarschall v.
Hindenburg Meldung zu machen.
Der Kronprinz verabschiedete sich kurz danach von seinem immer noch
tief erschütterten Vater, da ihn die militärischen Geschäfte zu seiner
Heeresgruppe zurückriefen. Graf v.d.Schulenburg verblieb noch in
Spa. Er schreibt, dass er beim Händeschütteln nicht geahnt habe, dass
er den Kaiser erst nach Jahresfrist in Holland wiedersehen würde.
General v. d. Schulenburg hatte, so berichtete er später dem
Kronprinzen, noch ein Gespräch mit dem Monarchen, bei dem die Frage
des Oberbefehls über das Heer und des Waffenstillstandes behandelt
wurde. Der Kaiser entschied letztlich, dass der Generalfeldmarschall
v. Hindenburg den Oberbefehl übernehmen und die Verhandlungen führen
sollte.
Graf v. d. Schulenburg begab sich dann zur Wohnung des Feldmarschalls,
wo dieser mit Groener, Marschall, Hintze und Grünau die Vorgänge
besprach. General Groener erklärte, dass militärische Machtmittel zur
Wirkung gegen die soeben in Berlin ausgesprochene Abdankung nicht
vorhanden seien. Auf Vorschlag von Staatssekretär v. Hintze sollte
dann eine Protestnote aufgesetzt werden, die der Kaiser unterschreiben
und dann an sicherer Stelle niedergelegt werden sollte. Dann ging es
um die Sicherheit des Kaisers und den Ort des Exils. Dabei kam Holland
ins Spiel.
General Graf v. d. Schulenburg betonte nochmals, dass es ein schwerer
Fehler sei, wenn der Monarch das Heer verlassen würde. Er bot nochmals
an, der Kaiser solle Aufenthalt bei der der Heeresgruppe Kronprinz
Wilhelm nehmen. Dann musste auch er wegen der gespannten Lage an der
Front zurückfahren.
Der Kronprinz betont dann, das er die Einzelheiten des weiteren
Verlaufs, die er nun – den Verlauf des Nachmittags und Abend des
9.November betreffend – schildere, von seinem Vater, Herren seiner
Umgebung
sowie
aus
ihm
zugänglichen
Niederschriften
einzelner
beteiligter Person später erfahren habe.
Danach habe am Nachmittag eine weitere Besprechung stattgefunden. Der
Kaiser
sei
„aufs
schärfste“
bedrängt
worden,
die
Abdankung
auszusprechen und nach Holland zu gehen. Schließlich habe der Monarch
doch teilweise nachgegeben, es wurden „vorbereitende Schritte“ für
eine Reise getroffen. Zu Graf Dohna, der sich aus dem Urlaub
zurückmeldete, sagte der Kaiser aber dann u.a., dass er trotz aller
Vorschläge in Spa bleiben werde. Seinen zwei Flügeladjutanten gab er
den Auftrag, sich Waffen zu besorgen, da der Feldmarschall gesagt
habe, es müsse nun auch mit bolschewistischen Angriffen in Spa
gerechnet werden. Erst nach dem Abendessen sei es gelungen, durch
weiteres Einwirken zu erreichen, dass der Monarch sich nun doch zum
Abreisen am nächsten Tag bewegen ließ.
Der Kronprinz bedauert rückschauend, nicht in Spa geblieben zu sein.
Dann schreibt er weiter, der einzige Moment für eine Kaiserabdankung
wäre Ende August gegeben gewesen, als sowohl Kaiser als auch Volk
durch den militärischen Zusammenbruch und die Forderungen der OHL nach
einem Waffenstillstand überrascht wurden. Diese Abdankung wäre dann
freiwillig erfolgt. Im Oktober sei der Krone ein Recht nach dem
Anderen abgepresst worden. Als Letztes wurde dann die Abdankung
gefordert, um so lauter, je mehr die feindliche Propaganda in dasselbe
Horn stieß. Der Kronprinz stellt dann in seinem Buch weiter fest, dass
die Revolution sich nicht gegen die Person des Kaisers, sondern gegen
die Monarchie gerichtet habe. Abschließend beschreibt er nochmals im
Rückblick, welchem enormen politischen Druck der Kaiser doch in den
letzten
Jahren
ausgesetzt
war
und
hofft
auf
Verstehen
und
Gerechtigkeit gegenüber seinem Vater.
Wir
erkennen
nun
langsam,
wie
sich
die
Vorgänge
im
großen
Hauptquartier in Spa tatsächlich abgespielt haben könnten. Dennoch, um
ein vollständiges Bild zu bekommen, müssen noch andere Beteiligte zu
Wort kommen.
.
Die Erzählung des Generalfeldmarschalls
v. Hindenburg
.
Wir benutzen hier mit Absicht in der Überschrift den Begriff
„Erzählung“, denn der Generalfeldmarschall hat in seinem Buch „Aus
meinem Leben“ einen anderen Stil gewählt, als die vorherigen
Augenzeugen es in ihren Werken getan haben. Schon im Vorwort weist er
darauf hin, dass er kein Geschichtswerk verfassen wollte. Daher können
wir auch keine Details erwarten, die die Vorgänge des 9.Novembers 1918
betreffen. Was wir lesen sind die gefühlsbetonten Schilderungen eines
Mannes, der die Gründung des Reiches als junger Offizier selber
miterlebt hatte, und der nun erkannte, dass das ganze große
„Bismarcksche Werk“ und mit jenem sein von ihm geachtetes legitimes
Staatsoberhaupt zugrunde ging.
Er berichtet, daß noch am 5. November General Groener nach Berlin
gefahren
sei,
um
für
den
Kaiser
einzutreten.
Als
der
erste
Generalquartiermeister dann am 6. nach Spa zurückfährt, entgeht er nur
knapp den Revolutionären. Weiter skizziert er die Situation und
schließt mit den Worten: „Wehe dem Besiegten!“
Am 9. November, so fährt er fort, verkündet man im Vaterland die
Thronentsagung des Kaisers und Königs, ehe der Entschluss von diesem
gefasst sei. Es werde der Gedanke erwogen, mit den Fronttruppen in der
Heimat Ordnung zu schaffen. Jedoch hätten zahlreiche Kommandeure,
denen man vertrauen könne, erklärt, dass die Truppen zwar noch die
Front nach dem Feinde behalten werden, dass sie aber die Front gegen
die Heimat nicht nehmen würden.
An der Seite seines Kriegsherrn ist er in jenem Stunden und bekommt
von ihm die schwere Aufgabe, das Heer in die Heimat zurückzuführen.
Als er den Monarchen am 9. November verlässt, sollte er ihn nicht mehr
wiedersehen.
Hindenburg stellt fest, dass der Kaiser nach seiner Auffassung in das
Exil nach Holland gegangen ist, um dem Vaterland neue schwere Opfer zu
ersparen und um ihm günstigere Friedensbedingungen zu schaffen.
.
Dann schreibt er abschließend:
.
„Mitten in dieser gewaltigsten kriegerischen und politischen
Spannung verlor das deutsche Heer seinen innersten Halt. Für
hunderttausende getreuer Offiziere und Soldaten wankte damit
der Untergrund ihres Fühlens und Denkens. Schwerste innere
Konflikte bahnten sich an. Ich glaubte, vielen der Besten die
Lösung dieser Konflikte zu erleichtern, wenn ich voranschritt
auf dem Wege, den mir der Wille meines Kaisers, meine Liebe zu
Vaterland und Heer und mein Pflichtgefühl wiesen. Ich blieb
auf meinem Posten.“
Macht sich jemand die Mühe und versetzt sich in die Psyche des
Generalfeldmarschalls, so kann man seine Gedanken wohl gut verstehen.
Wir wollen nun aber noch den Mann zu Wort kommen lassen, der von
vielen als derjenige angesehen wird, der ausschlaggebend für den
entscheidenden Akt des Dramas am 9. November 1918 war.
.
Die Rechtfertigung des General Groener
.
Das Buch des Generalleutnants Wilhelm Groener „Lebenserinnerungen“ ist
erst 1957 erschienen und von Friedrich Freiherr Hiller von Gaertringen
herausgegeben worden. Geschrieben wurde es aber schon in den dreißiger
Jahren. In ihm widmet der Offizier dem Zeitraum vom 30. Oktober bis 9.
November 1918, also dem entscheidenden Zeitraum, ein eigenes Kapitel.
Am 30. wurde er zum ersten Generalquartiermeister der OHL als
Nachfolger von General Ludendorff ernannt. Diese Ernennung führt er
auf die Tatsache zurück, dass man in einflussreichen Kreisen des
großen Hauptquartiers lieber einen süddeutschen General wünsche
(Groener
war
Württemberger),
„diese
würden
besser
mit
den
Parlamentariern fertig als die Preußen.“ General v. Kuhl hätte
abgelehnt, weil er sich der Aufgabe politisch nicht gewachsen fühle,
und Generalfeldmarschall v. Hindenburg hätte entschieden, “ Graf
Schulenburg darf vom Kronprinzen nicht weg“.
Nach den üblichen Meldungen verschaffte sich Gröner zunächst einen
genaueren Überblick über die militärische Lage. „Der Rückzug musste,
so gut oder so schlecht es ging, durchgeführt werden“, bemerkt er. Am
31. Vormittags war ein Vortrag beim Kaiser angesetzt, anschließend
hatte er noch ein Gespräch mit Admiral Scheer. Dann schrieb er einen
Brief an den Vizekanzler v. Payer, in dem er dringend vor der
Gefährdung der Kampfkraft der Truppe durch die Ereignisse in der
Heimat warnt. Auch wehrt er sich gegen die Polemik der Presse sowie
gegen die öffentliche Diskussion über eine Abdankung des Kaisers.
Eindringlich weist er darauf hin, wie verheerend ein solcher Schritt
sich auf die Truppe auswirken würde. Vor allem die Offiziere, die die
Truppe noch zusammenhalten würden, könnten durch einen solchen Vorgang
bis in das Mark erschüttert werden. Wörtlich schreibt er: „Das
Rückgrat der Armee wird gebrochen“, sie würden „in ihren innersten
Gefühlen verletzt werden.“
An diesem Tage traf er noch mit dem Innenminister Drews zusammen, der
dem Kaiser die Notwendigkeit einer Abdankung nahe bringen sollte.
„Drews erhielt vom Feldmarschall und mir eine scharfe Abfuhr“,
berichtet Groener.
Aber anschließend, so lesen wir weiter, konnte er sich dem Eindruck
der Drewsschen Ausführungen doch nicht entziehen. „Danach schien mir
die Person des Kaisers nicht mehr zu halten“, schreibt er als Fazit
seiner Überlegungen. Dem Generaladjutanten v. Plessen gegenüber
äußerte er, dass sich der Kaiser an die Front zu der kämpfenden Truppe
begeben könne. Wenn er dabei fiele oder verwundet werden würde, so
wäre dies ein ehrenvolles Ende. Später trug er auch dem Feldmarschall
diesen Gedanken vor. Doch beide Herren wehrten entrüstet ab.
Groener schreibt, er hätte auch noch mit jüngeren Mitarbeitern über
dieses Thema gesprochen, dort hätte er mehr Verständnis für diesen
Gedanken gefunden.
Die nächsten Tage vergingen mit der üblichen Arbeit im großen
Hauptquartier. Am 4. November fuhr Groener auf Wunsch des Kanzlers
nach Berlin, wo er am 5. kurz nach Mittag eintraf. Es folgten
verschiedene Besprechungen, u.a. mit dem Kriegsminister General
Scheuch, Staatssekretär Solf und dem Reichskanzler. In diesen
erläuterte er die Lage an der Front und wies besonders auf das Problem
der Reserven und des Ersatzes hin. Er spricht von dem Phänomen, dass
sich einige Divisionen bewundernswert schlagen, wären andere ohne
ersichtlichen Grund versagen würden. „Was wir von der Heimat fordern,
ist nicht Kritik oder Polemik, sondern Stärkung und Stählung von Herz
und
Seele“,
so
berichtet
Groener.
Dann
erläutert
er
einen
offensichtlichen Widerspruch. „Die Frage der Abdankung des Kaisers
war, abgesehen von allen innen- und außenpolitischen Erwägungen, vor
allem eine Frage des Heeres“, so erklärt er. Er trennt dann seine
„politische Stimme“, die die Monarchie erhalten will, unabhängig von
der Person des Monarchen, und den Offizier in ihm, der die persönliche
Bindung des Heeres an den Kaiser erkennt und befürwortet.
Am 6. hatte Groener eine weitere Besprechung mit dem Reichskanzler
Prinz Max v. Baden und Staatssekretär Solf. Die Herren waren einhellig
der Meinung, nur ein Thronverzicht des Kaisers und des Kronprinzen die
Monarchie retten könne. Der lehnte General lehnte diese Überlegungen
ab.
Inzwischen
waren
neue
Nachrichten
über
die
Entwicklung
der
revolutionären Bewegung bekannt. Die Ersatztruppen in der Heimat
erwiesen sich als mehr und mehr unzuverlässig. Groener weist dann
daraufhin, dass sicher zwei vollwertige Divisionen genügt hätten, um
den Spuk ein Ende zu bereiten. Aber diese standen eben in der Heimat
nicht zur Verfügung, und an der Front wurde jeder Mann gebraucht.
Selbst wenn ein Herausziehen von Truppen möglich gewesen wäre, es
hätte viel zu lange gedauert, bis sie an den Brennpunkten erschienen
wären.
Es folgte dann noch eine Besprechung mit den Mehrheitssozialisten, von
denen Ebert, Scheidemann, Legien, David, Bauer, Südekum und Robert
Schmidt anwesend waren. Sie alle bestanden einhellig auf der sofortige
Abdankung des Kaisers und des Kronprinzen, glaubten aber, damit die
Monarchie erhalten zu können. Ebert bekannte sich zwar eindeutig zur
Republik, schlug aber doch anschließend verschiedene Prinzen als
Reichsverweser vor. Groener stellte klar, dass keiner Kaisersöhne bei
einer erzwungenen Abdankung des Vaters eine Regentschaft übernehmen
würde.
Auf der Rückfahrt nach Spa erlebte der General dann in Hannover
während einer Fahrtunterbrechung die ersten herumlungernden Matrosen.
Am 7. morgens war Gröner dann wieder im großen Hauptquartier. Er
schreibt, dass in der Etappe die Disziplinlosigkeiten zunehmen würden,
bei der kämpfenden Truppe jedoch noch keine beunruhigenden Anzeichen
zu spüren. Am Abend dieses Tages wurde noch Major v. Jahreis nach Köln
entsannt, um die Lage vor Ort zu festzustellen. Dieser Offizier kam am
9. morgens zurück, Seine Eindrücke waren bedrohlich, es schien, als ob
alle öffentliche Gewalt versagen würde. Von großer Bedeutung war die
Bemerkung in Jahreis‘ Bericht: „Das Volk hat die Nervenkraft verloren,
deshalb zunächst Erfolg des Pöbels.“
Am 7. kam dann doch das Ultimatum der Mehrheitssozialisten (Abdankung
binnen 24 Stunden), dass eine geplante Fahrt des Reichskanzlers zum
Kaiser
nach
Spa
absolut
überflüssig
machte.
Groener
schreibt
resignierend: „Das, was ich hatte vermeiden wollen, war nun für den
Kaiser zum Zwang geworden.“
Am Mittag des 8. war Vortrag beim Kaiser. Der General berichtete von
seiner Reise nach Berlin. Da kam dem Kaiser der Gedanke, sich an die
Spitze
von
Truppen
zu
setzten,
um
Berlin
und
die
Heimat
wiederzuerobern. Groener sollte die Operation vorbereiten. Dieser
schreibt, der Plan hätte den Bürgerkrieg bedeutet, mit dem äußeren
Feind im Rücken. In einer Beratung abends mit Hindenburg und Plessen
wurde der Gedanke dann aufgeben, auch der Feldmarschall lehnte den
Plan des Kaisers als undurchführbar ab. Inzwischen waren auch die
ersten
Abdankungen
aus
Bayern,
Mecklenburg
und
Braunschweig
bekanntgeworden.
Am 8. wurde von der OHL dann angeordnet, dass von den drei
Heeresgruppen Kronprinz Rupprecht, Kronprinz Wilhelm und Gallwitz
Frontoffiziere zu einer Befragung nach Spa kommen sollten. 39 waren
schließlich anwesend. Diese wurden von Oberst Heye gefragt, wie die
Truppe zum Kaiser und zum Bolschewismus stehe. Groener schreibt über
das Ergebnis der Antworten: „Allgemein kam auch hierbei zum Ausdruck:
Die Truppe ist total müde und abgekämpft, sie will in die Heimat und
dort nichts wie Ruhe haben, höchstens wenn eigener Hof und Herd, Weib
und Kind von den Bolschewisten bedroht werde, wird der Mann in der
Font gegen den Landsmann in der Heimat die Waffe gebrauchen.“ Auch
eine Befragung von Stabsoffizieren der OHL, die Groener durchführte,
brachte in etwa das gleiche Ergebnis.
Am 9., während der Befragung, war zwischen 8 und 9 Uhr eine
Besprechung beim Kaiser, an der Generalfeldmarschall v. Hindenburg,
Generaloberst v. Plessen, General Graf v. d. Schulenburg, General
Freiherr v. Marschall und Groener teilnahmen. Zeitweise wären auch
Staatssekretär v. Hintze und Legationsrat v. Grünau zugegen gewesen.
Hindenburg war wohl zu der Überzeugung gekommen, dass die Abdankung
des Kaiser notwendig werden würde. Er sagte aber sinngemäß, was er
Seiner Majestät zu sagen habe, könne er nicht sagen, ohne vorher
seinen Abschied zu nehmen. Es entstand dann eine Diskussion zwischen
Groener und General Graf v. d. Schulenburg über die Zuverlässigkeit
des Heeres. Der Graf war zuversichtlicher als Gröner, dessen Worte
jedoch auf den Kaiser einen tiefen Eindruck gemacht haben sollen. Der
Monarch gab den Gedanken einer militärischen Eroberung der Heimat auf,
da er auf jeden Fall einen Bürgerkrieg vermeiden wollte. Dann warf
Graf v. d. Schulenburg den Gedanken über eine Abdankung als Kaiser,
nicht aber als König von Preußen in die Debatte. Der Kaiser griff den
Gedanken auf, Groener aber war bestürzt, weil dies für ihn die
Sprengung Deutschlands bedeutet hätte. Er meinte, damit hätte man vor
14 Tagen Zeit gewinnen können, jetzt sei es dazu zu spät. Auch wies er
auf die staatsrechtlichen Zusammenhänge hin, der König von Preußen
wäre nicht vom Kaisertum zu trennen. Trotzdem schlossen sich wohl die
Mehrheit der Herren diesem Gedanken an. Da verließ Groener nach dessen
eigenen Worten die Geduld und er sagte: „Das Heer wird unter seinen
Führern und Kommandierenden Generalen in Ruhe und Ordnung in die
Heimat zurückmarschieren, aber nicht unter dem Befehl Eurer Majestät,
denn es steht nicht mehr hinter Eurer Majestät.“
Der Kaiser
antwortete: „Das müssen mir meine Kommandierenden Generale schriftlich
geben.“
Groener schreibt, diese schroffen Worte sollten vom Kaiser als Warnung
aufgefasst werden, sich nicht an einen Strohhalm zu klammern. Dann
berichtet der General weiter: „… denn diese Worte waren eine
Ungeheuerlichkeit in einem Kreise, in dem nur der alte Hindenburg, und
auch dieser nur mit größter Überwindung, die Nüchternheit aufbrachte,
die Dinge so zu sehen, wie sie waren. Graf Schulenburg und Plessen
lebten in einem politischen Wunschland, das mit der Wirklichkeit nicht
mehr übereinstimmte.“ Und er stellt fest, dass es für seine Person
klüger gewesen wäre, wenn er geschwiegen hätte, seine Einwände hätten
doch niemanden mehr genützt.
Dann kam telefonisch die direkte Aufforderung von Berlin zur
Abdankung. Hintze sollte mitteilen, der Kaiser sei dabei, seinen
Entschluss zu fassen, der Reichskanzler möge sich gedulden, er müsse
erst noch schriftlich formuliert werden. Der Kaiser wollte aber auf
jeden Fall König von Preußen bleiben.
Während
weiterer
Gespräche
im
Garten
sei
dann
der
Kronprinz
eingetroffen, den Groener jedoch nicht gesprochen habe, da die
anwesenden Herren in verschiedenen Gruppen zusammenstand. Bei diesen
Diskussionen ging es auch um den Begriff des Fahneneides. Der General
meinte hierzu, man solle sich nicht wundern, wenn in diesen Zeiten
Begriffe wie Fahneneid und Oberster Kriegsherr zur Fiktion werden
würden. Groener betont, dass diese Äußerung nicht gegenüber dem Kaiser
gefallen ist, der zu diesem Zeitpunkt mit dem Hindenburg und dem
Kronprinzen zusammen war, sondern zu einigen Herren seiner Umgebung.
Er weist darauf hin, dass diese Worte ihm die übelsten Verleumdungen
eingetragen hätten, da sie in entstellter Form und losgelöst aus dem
Zusammenhang des Gesprächs dargestellt wurden.
Dann kam bald nach 1 Uhr Oberst Heye in den Garten und brachte das
Ergebnis der Offiziersbefragung. Nach diesem Vortrag fuhr Groener mit
Hindenburg zum Generalstab. Gegen 2 Uhr 30 kam aus Berlin die
Nachricht; dass Prinz Max v. Baden die Abdankung von Kaiser und
Kronprinz
bekannt
gegeben
und
anschließend
Ebert
die
Reichskanzlerschaft übergeben hätte, Scheidemann hätte die Republik
ausgerufen.
Gegen 3 Uhr 30 versammelten sich die Herren, die auch am Vormittag
anwesend waren, beim Feldmarschall, um die Lage zu besprechen. Dort
wurde zum ersten Mal darüber gesprochen, wohin der Kaiser gehen
sollte, die Schweiz und Holland wurden genannt. Aus verschiedenen
Gründen wurde dann das letztere Land favorisiert. Groener wieß darauf
hin, dass der Kaiser, falls er abgedankt habe, als Privatmann dahin
gehen könne, wohin er wollte. Sollte er aber nicht abgedankt haben, so
müsse er beim Heer bleiben. Diese Bemerkung wurde aber nicht weiter
beachtet.
Um 4 Uhr war Besprechung beim Kaiser. Groener betont, er habe die
Sicherheit des Kaisers in Spa nicht für gefährdet gehalten, wie später
seiner Meinung nach fälschlich gesagt wurde. Der Kaiser sei sehr
erregt gewesen und betonte, er hätte nicht als König von Preußen
abgedankt, auch wolle er beim Heer bleiben. Den Oberbefehl übergab er
an den Generalfeldmarschall v. Hindenburg. Zu Groener sagte der
Kaiser: „Sie sind württembergischer General, nachdem ich nicht mehr
Kaiser bin, habe ich nichts mehr mit ihnen zu tun.“
General Groener betont an dieser Stelle, dass dem Kaiser nicht der R a
t
gegeben
worden
ist,
nach
Holland
zu
gehen,
es
wurde
nur
gesprächsweise erörtert, falls er sich in das neutrale Ausland begeben
wolle, Holland der Vorzug vor der Schweiz zu geben sei.
Gegen 7 Uhr 30 abends kam Generaloberst v. Plessen mit der Nachricht,
der Monarch wolle noch am Abend nach Holland reisen. Groener meinte,
dies sei nun die Folge davon, dass man vier Jahre lang Kaiser und Volk
unzulänglich unterrichtet habe.
Die Kontakte nach Holland hatte der Staatssekretär v. Hintze geknüpft.
Obwohl der Kaiser am 9. abends nochmals gezaudert hatte, fuhr er dann
doch am 10. morgens endgültig mit einigen Begleitern ab.
Groener zieht dann ein Fazit. Er lehnt die Verantwortung für die
Abdankung des Kaisers in den Formen, wie sie sich vollzogen hat,
strikt ab. Er sei ein Gegner der Abdankung gewesen, obwohl er
überzeugt gewesen sei, dass die Person des Kaisers nicht zu retten
gewesen wäre. Desweiteren lehnt er die Verantwortung ab für die Reise
nach Holland. Er hätte dem Monarchen dazu nicht geraten, auch nicht
mit ihm darüber gesprochen. Die Person des Kaisers in Spa hielt er für
nicht gefährdet.
.
Dagegen nimmt er die volle, uneingeschränkte Verantwortung in
folgenden Punkten auf sich:
.
1. Der Kampf gegen die Heimat mit der Waffe sei aussichtslos, im
Augenblick fehlten alle Voraussetzungen dafür.
2. Eine Trennung von Kaisertum und Preußenkrone hielt er für
unmöglich, ebenso die darauf basierende Hoffnung des Kaisers,
friedlich an der Spitze des Heeres zurückzukehren. Diese Ansicht habe
er in der schärfsten Form vertreten.
Abschließend bemerkt er noch, wie sehr ihn die Vorgänge seelisch
mitgenommen hätten. Auch für ihn sei die Welt damals zerschlagen
worden. Erst später hätte er seiner Frau aus Wilhelmshöhe geschrieben:
„Es waren schreckliche Tage, die ich in Spa verlebt habe“.
Damit schließen die Rechtfertigungen des Generals Groener, des letzten
Ersten Generalquartiermeisters der OHL. Die doch offensichtlichen
Widersprüche in einigen Punkten hat er zu erklären versucht. Ob ihm
dies gelungen ist, mag jeder Leser selbst beurteilen.
.
Der Versuch einer Antwort
.
Wurde der Kaiser „abgedankt“? So fragten wir uns zu Beginn der
Abhandlung. Wir wollen und können gar nicht die unterschiedlichen
Darstellungen der einzelnen Beteiligten werten. Jeder von ihnen hat
die Dinge aus seiner ganz persönlichen Sicht gesehen, in seiner nur
ihm selbst eigenen Gefühlswelt erlebt, und so kommt natürlich auch
jeder zu eigenen Entschlüssen, Beurteilungen und Darstellungen. Jeder
Leser mag für sich eigene Maßstäbe an das Geschilderte legen, dem
einen mehr und dem anderen weniger Glauben schenken. Für den
Historiker ist es jedoch wichtig, mit den vielen Mosaiksteinchen, die
man findet, ein sinnvolles – in diesem Falle wohl glaubwürdiges –
Ganzes zu gestalten. Dabei kommt zu Tage, wie verfahren doch die
Situation
am
9.November
tatsächlich
gewesen
ist.
Es
dürfte
unbestritten sein, dass die Ereignisse die handelnden Personen in Spa
in großen Bereichen schlichtweg überrollt haben. Vieles von dem, was
diskutiert wurde, war nur noch Theorie. Das Kind w a r bereits in den
Brunnen gefallen!
Am dem 9.November war die Situation schon viel zu schwierig geworden,
um noch nach praktikablen Alternativen zu Suchen. Unter dem Druck der
sich
anbahnenden
Wilsonnoten
Waffenstillstandsverhandlungen
unverhohlen
zum
Ausdruck
gekommenen
und
der
in
Forderung
den
nach
Abschaffung der Monarchie in Deutschland war man nicht mehr Herr der
Entscheidung. Die Einflüsse von außen u n d von innen k o n n t e die
Monarchie und der sie in diesem Moment repräsentierende Monarch nicht
ertragen, sie musste zerbrechen. Die „Kaiserfrage“ hätte daher bei
entsprechender Weitsicht viel früher besprochen werden müssen, dann
wären vielleicht noch andere Wege gangbar gewesen. Man muss daher wohl
dem General Groener in dem Punkt Recht geben, wenn er behauptet,
Monarch und Volk seien jahrelang schlecht oder gar nicht informiert
worden. Wie anders kann man sich sonst die Ratlosigkeit des Kaisers
erklären, die menschlich durchaus nachzuvollziehen ist. In diesem
Moment war er wirklich allein gelassen.
Wir fassen daher bewusst an dieser Stelle nochmals die Alternativen
zusammen, die der Kaiser an jenem Tage gehabt haben soll, da sie sich
inhaltlich im Prinzip bei fast allen Autoren gleichen.
Die einen sagten, der Kaiser solle an der Spitze angreifender Truppen
den Tod suchen. Was aber hätte das gebracht? Wohl gar nichts! Auch
wäre die Gefahr, ggf. verwundet in Gefangenschaft zu geraten, viel zu
groß gewesen. Der Triumph der Entente, den obersten Kriegsherrn der
Deutschen zum Schluss auch noch in ihre Gewalt zu bekommen, wäre ein
vollkommener gewesen.
Andere meinten, der Kaiser hätte an der Spitze loyaler Truppen nach
Berlin zurückkehren sollen. Aber eine friedliche Rückkehr war nicht
mehr möglich Und nun noch zusätzlich zu dem Kampf gegen den Feind an
der Front auch noch einen Bürgerkrieg zu entfesseln, das hätte
wahrscheinlich in einem Blutbad geendet und der völlige Zusammenbruch
des Reiches wäre besiegelt gewesen.
Schließlich gab es noch jene, die da vorschlugen, der Kaiser solle
sich selbst den Tod geben. Ganz abgesehen von den durchaus bekannten
christlich-moralischen Wertvorstellung, die der Monarch besaß, hätte
man ihm dann mit Sicherheit bei einem solchen Verhalten Feigheit
vorgeworfen.
Egal, welchen Weg der Kaiser auch eingeschlagen hätte, immer wären
Kritiker da gewesen, die festgestellt hätten, genau dieser Weg wäre
der falsche, und jener nur hätte die Lösung gebracht. Es war
schlichtweg die Quadratur des Kreises, die man von ihm verlangte – und
die ist bekanntlich nicht möglich!
So kann man es nun Drehen und Wenden wie man will, am 9. November 1918
hatte Kaiser Wilhelm II. keine Chance mehr. Sein Gang in das Exil nach
Holland löste eine verfahrene Situation. Aber, und das ist wichtig und
muss festgehalten werden: An diesem Tage hat er nicht freiwillig
abgedankt, alles Hin- und Her hat dieses Ergebnis nicht gebracht. So
muss man also sehr fein trennen: Der Gang nach Holland war seine
Entscheidung – ob es nun die richtige war, muss jeder Leser selbst für
sich entscheiden.
Und es war l e d i g l i c h ein Gang in das E x i l ! Die Abdankung
hat er, zumindest so, wie sie abgelaufen ist, nicht gewollt. Und
schließlich, und auch das gilt es eindeutig festzuhalten, unterschrieb
er seine Abdankung erst am 28. November 1918! Somit muss man
feststellen: er wurde „abgedankt“! Wobei hier bei seiner Unterschrift
auch Zweifel bestehen, ob diese nicht auch gefälscht ist.
Weiterhin ist hierbei wichtig zu wissen, wie all das geschehen konnte
und wer die USA mit in diesen krieg gebracht haben. Dazu empfehlen wir
die Rede von Benjamin Freedman von 1961 im Willard Hotel:
.
.
.
ARD-TAGESSCHAU: DESINFORMATION ZU
CETA
Gestern hat Gabriel die SPD doch noch hinter seine perfiden Ceta-TTIPPläne gebracht. Wie? Die gestrige ARD-Tagesschau-Meldung dazu erklärt
es: Sie wiegelte die Schiedsgerichte ab, als wäre da jetzt alles
zufriedenstellend geändert worden. Schlimmer noch -die ARD verschwieg
dreist, dass US-Konzerne über kanadische Töchter jetzt über Ceta EU-
Länder
verklagen
können.
Es
folgt
das
Übliche:
Netzproteste,
Rundfunkrat-Petitonen, Presserat-Rügen… Aber die ARD-hörige Masse der
SPDler trottet dumpf ihren Weg, von ARD-Journalisten sanft geleitet.
Gabriels Märchen vom harten Kampf gegen die Schiedsgerichte (sollte
besser Konzerndiktatur heißen), der bei TTIP stecken blieb, aber bei
Ceta erfolgreich war, hat Lobbycontrol in der Studie Verkaufte
Demokratie
widerlegt.
Aber
ARD-Bosse
dulden
offenbar
nur
die
wöchentliche, notorisch ideologische „Studie der Bertelsmann-Stiftung“
in ihren Sendern. In den Staatsverträgen der ARD (& ZDF usw.) steht,
dass
die
uns
nicht
belügen
bzw.
mit
einseitig
ausgewählten
Tendenzberichten manipulieren dürfen. Aber was nützt das, wenn kein
Polizist, kein Staatsanwalt und kein Richter diese Journaille zur
Verantwortung zieht. Weil sie von denen kontrolliert werden, denen
ihre Lügen nützen: Den herrschenden Parteien. Massendemonstrationen
sind denen egal.
.
STOP CORPORATOCRACY
.
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Proteste gegen TTP (TTIP-Pazifik/Asien) in USA
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Von unabhängigen Gerichten kann auch nicht die Rede sein, wie
Lobbycontrol enthüllte. Uns droht mit CETA und der damit verbundenen
Ausweitung des Investitionsschutzes vielmehr ein Klageboom gegen
Gesetzgebung
im
öffentlichen
Interesse.
Konzerne
werden
ihre
Regulierung wegklagen können oder Milliarden von uns kassieren -für
nichts als perverse, gemeinschädliche Investitionspläne. Ist das
besser als wenn die Firmen erst Mensch und Umwelt vergiften, daran
Milliarden verdienen und dann erst per Gesetz gestoppt werden? Nein.
Denn das werden sie zusätzlich tun -und keiner kann sie mehr stoppen.
Dass sich mit der angeblichen Reform nichts grundlegendes ändert,
zeigt laut Lobbycontrol auch die Reaktion der in Schiedsverfahren
involvierten Anwaltskanzleien selbst. Nigel Blackaby, Co-Chef für
internationale
Schiedsgerichtsbarkeit
bei
der
Anwaltskanzlei
Freshfields in Washington, geht davon aus, dass die EU-Vorschläge zu
refomierten Schiedsgerichten in CETA nichts Grundlegendes an der
Schiedsgerichtsbarkeit verändern, „denn die Standards, nach denen
geurteilt wird, bleiben die gleichen.“
.
US-FIRMEN KÖNNEN AUCH ÜBER CETA KLAGEN
.
Was Gabriel weiß, aber nicht sagt: Klagen wie die des Tabakmultis
Philip Morris gegen Anti-Tabak-Gesetze in Uruguay wären
weiterhin
möglich.
Schiedsgerichte
sie
Und
auch,
zugunsten
dass
zukünftige
der
Investoren
entscheiden. Es gehe beim jüngsten Vorschlag der
Kommission daher lediglich darum, ISDS politisch zu
retten, so Blackaby in der Österreichischen Tageszeitung Der Standard.
.
.