Freie Waldorfschule Ketnpten

Transcription

Freie Waldorfschule Ketnpten
Freie Waldorfschule Ketnpten
Der See in Albris
Der ~ellspruch
~ellen, ~ellen aus dem Berge,
~ellen kommt, jetzt kommt hervor,
Fließet und erfüllt das Becken,
OEellen sammelt euch im See.
Drinnen Tags die Sonne glänzet,
Nachts der Mond im Sternenchor.
OEellen, ~ellen aus dem Berge,
~ellen
kommt, jetzt kommt hervor.
Sigurd Böhm
anlässlich der Einwe ihung des Sees
zur Schuljahreseröffnung 2006/2007
Projektierungsskizze Richtung SUelen
Der Auftrag an die 10. Klasse
Hervorgehend aus der umfangreichen gemeinsamen Vorarbeit der 10., 11. und 12. Klasse zum Thema "Landschaft und Bau" erhielt die 10. Klasse den Auftrag, die Landschaftsstudien in ihrem. "See-Projekt" weiterzufuhren.
Kernfrage der Vorarbeiten war :
Was h m wir, wenn wir in der Landschaft bauen, also Wege befestigen, Pflanzungen vornehmen, Häuser bauen
oder auch nur Steine in die Landschaft setzen?
Wenn heute gebaut wird, steUt sich diese Frage oft nicht. Es ist egal, was mit der Landschaft geschieht, oder
aber, es wird gefordert, dass der Bau der Landschaft "angepasst" sein soU. Aber wie ist dieses "Anpassen" zu
verstehen?
1st es nicht so, dass die Landschaft den Mensch.e n aufruft, sie als Wesen auizufassen und sie als solches durch
die Kunst .in die Erscheinung zu bringen?
Somit muss der Bau die Landschaft so prägen, dass er ihr Wesen offenbart und das kann er aber nur, wenn er
seine Gestalt aus der Landschaft empfängt. Entweder schläft die Land chaft den Schlaf der Wildnis oder sie
leidet an der Not der Zivilisation, die nur nach dem Nutzen fragt.
Eine höhere Qualität erreicht di.e Landschaft, wenn sie durch die Baukunst als eine " in sich beschlossene
Schöpfung einer uns verwandten und von uns zu umfassenden geistigen Kraft" (c. G. Carus) erscheinen kann.
Diese Ganzheit kann man Kultu·rl and schaft nennen.
Bepflanzungsplan
Renaturierung
Renaturierungsmaßnahme von bisher mehr oder weniger intensiv landwirtschaftlich genutzten Wiesenflächen auf Niedermoor und sandig-lehmigen Deckschichten.
Anlage eines 7.500 m 2 großen strukturreichen mesotrophen Teiches mit unterschiedlichen Teillebensräumen, wie
• ausgedehnte Flachwasserzonen (Röhricht und Seggenriedgesellschaften)
• Uferfeucht- und Übergangszonen mit arttypischen Ufersaumgesellschaften
• unterschiedliche Wassertiefen mit Flachwasser-, Schwirnmblatt- und Tiefwasserzonen,
vorgelagerte "Filterteiche" (vorwiegend Flachwasserzonen mit arttypischer Bepflanzung)
• Fassung der HangschichtqueUen zur Einleitung in Teiche
• Anlage von Moorbeetflächen mit artgerechter Bepflanzung zur Bereicherung der Landschaft
• Anbindung und Vernetzung verschiedener Lebensräume des Umfelds
• Schaffung von Feuchtwiesenflächen durch Auflassen der Drainagen und Wiedervernässen,
sowie Ansaat von artenreicher Feuchtwiesenmischung (autoch tones Saatgut)
• Neuanlage von artenreichen Fettwiesenflächen mit hohem Kräuter- und Blumenanteil
• Renaturierung des Wiesengrabens durch Mäandrienmg, partieller Aufweitung, Schaffung
von Kolken und Bermen; Uferrandbepflanzung von Gehölzgesel1schaften sowie Initial'pflanzung von Uferhochstaudengesellschaften; Eiru;chten von SukzessionsfLächen und Anlage
temporärer RetentioJlsflächen
Projektda ten
Bebauungsplan mit Grünordnung,
erste Konzeption des Sees
März
2001
Wasserrechtliche Genehmigung
Febmar
2003
Weitere Überlegungen zur
Bebauung und Ausgestalttmg
des Wegenetzes
November
bis Febmar
2003
2006
Mit zunehmender Konkretisierung
zeigt sich, dass ohne "den See"
als zentrales Element der zukünftigen
Landschaft "Albris" alle weiteren
Überlegungen theoreti ch bleiben.
Vorstudien der 10., 11., und 12.
Klasse zum Thema
"Landschaft und Bau"
Entwurfsphase der 10.Klasse
mit Herrn Metzger
Baubeginn
Mai
2006
Juni bis Juli
2006
24. Juli
2006
Beginn der Seeftutung 9/06
DER SEE ind. Vorseen:
Wasserfläche
Volumen
Uierlänge
Quellschüttung : Gösers
Quellschüttung : Hügel und
Heilgarten niederschlagsabhängig
5.100 m 2
6.800 m 3
540m
ca. 100 m 3 / Tag
ca. 100 m 3 /Tag
Aus den Arbeitsberichten der 10. Klasse
.. .Die Studien zum Thema "Landschaft und Bau" griffen wir auf in unserem See-Projekt, nlm als künstlerische Aufgabe in der Landschaftsgestaltung. Von zwei verschiedenen Seiten (Auwald undHeilgarten)
zeichneten wir die Landschaft. Auf einem darü bergelegten Transparentpapier versuchten wir den See
einzuzeichnen ...
... Um uns eine Vorstellung des Sees, über Größe, Form etc. zu verschaffen, unternahmen wir Exkursionen z.B. an den Widdumer Weiher und hielten die Landschaft von verschiedenen Ansichten in WlSeren
Skizzen und Bildern fest...
... Anschließend machten wir erste Versuche die
Form des Sees betreffend, indem wir Skizzen auf
dem Lageplan anfertigten. Dabei mussten wir auf
viele Dinge, wie Größe, Form, Wld Einzelheiten
wie Buchten, Landzungen, Insel usw. achten. Und
darauf wie sich durch diese Elemente die Ansichten des Sees gestalten lassen. Eine möglichst
große Vielfalt sollte dadurch erreicht werden .
... Als wir die Grundform des Sees gefunden hatten, gliederten wir den See vorerst in Vorsee und
Hauptsee. Auch überlegten wir, im Felsengarten
einen kleinen See mit anzugliedern ...
... Um den See in die Landschaft richtig einbinden
zu können, erstel1ten wir ein Tonrelief, in welches
wir den See, auf dessen vorläufige GfWldform
wjr uns geeinigt h atten, übertrugen.
Tonschicht für Tonschicht bildeten wir das Gelände um den See, wobei wir auch mögliche
Aufschüttungen und Abtragungen im gesamten
Gelände berücksichtigten. Wir schafften Übergänge, indem wir die Schichten verstrichen, um das
Relief dem Aussehen der Landschaft anzupassen.
Zugleich fertigten wir ein weiteres Schichtmodell
an. Wir schichteten in 1 /2 Meter-Schritten, darrti t
wir uns einen Überblick über die genauere Höhenlage ver chaffen konnten ...
Die Freie Waldorfschule Kempten auf ihrem Weg nach Albris
Seit ihrer Gründung im Jahr 1974 hat die Freie Waldorfschule ihren Standort in Kempten; die erste Zeit nach
ihrer Eröffnung 1981 in der Poststrasse, später, und bis heute, in der Fürstenstrasse. Aber schon bald beengten und beschränkten die Räumlichkeiten den stetig wachsenden Zustrom neuer Kinder und die Gestaltungsmöglichkeiten des Unterrichts immer mehr.
Am Ende einer langen Suche nach einem neuen Schulgelände gelang es der Schulgemeinschaft, im Jahr
1999 das 16ha große Gelände in Albris zu erwerben, aber damit stellte sich auch die Zukunftsfrage der
Schule neu:
Was wird Albris für uns?
Bauplatz, Biotopanlage, Freizeitparadies für Jung und Alt?
Pädagogische Spielwiese, Schule im Grünen?
Nein, denn d a.m it würden wir die große Chance vertun, den allgegenwärtigen Sachzwängen und den
verlockenden "Machbarkeits-Sehnsüchten" entschieden entg.e gen zu arbeiten. Denn nur dadurch kann das
Projekt Albris zum "Pädagogikum" werd en.
.
Ein Pädagogikum
So unterschiedlich das Einzelne auch erscheinen m ag, alle Gebiete mit welChen die Kinder, Jugendlich.e n
und Erwachsenen in der Freien Waldorfschule Kemp ten in Albris in Berührung kommen, sei es in den
gedanklichen, den sprachlichen, den handwerklichen und anderen Tätigkeiten, alle Gebiete verbinden sich
zu einem Übungsfeld ganz neuer Art. So wie es "Der See" für die Schüler, Leh rer und Mitarbeiter in Albris
werden konnte. - Und' für wen noch - ?
Die Schenkungsgemeinschaft ,,1 € uro am Tag für Albris"
Die Teilnehmer der jeweiligen Schenkungsgemeinschaft geben über einen Zeitraum von sieben Jahren
"l € uro 3m Tag für Albris". Diese Gelder werden dem Projekt Albris der Freien Waldorfschule Kempten als
Schenkung überlassen. Die GLS-Bank übernimmt durch eine Darlehensgewährung die Vorfinanzierung der
SChenkungszusagen der Mitglieder. Als Sicherheit für die GLS-Bank dienen Einzelbürgschaften der Teilnehmer. Mit den monatlich eingehenden Schenkungsgeldern erfolgt die TIlgung des Darlehens innerhalb von
sieben Jahren.
Weitere Infomlationen:
•
Freie Waldorfschule Kempten
Fürstenstraße 19
87439 Kempteu (AUgäu)
Telefon
0831 - 13078
Telefax
083 1 - 27571
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eMail
www.fws-kempten.de
Internet
Spendenkonten:
Konto 31 000 8073 bei der Sparkasse Allgäu
BLZ 733 500 00
Konto 17 708 400 bei der GLS-Bank Stuttgart
BLZ 430 609 67