Epische Dichtung
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Epische Dichtung
Epische Dichtung Begriff Griechisch „epos“ = Wort, Erzählung. Das Epos ist die früheste narrative Grossform. Inhaltlich werden darin historische, mythologische oder märchenhafte Überlieferungen abgehandelt. Es entfaltet die Weltordnung vor allem der kriegerisch-höfischen Oberschicht in Abenteuerfahrten und kämpferischen Auseinandersetzungen. Mythische Figuren und Götter greifen in das Geschehen ein. Kennzeichnend ist der gehobene, oft pathetische und damit den heroischen Taten angemessene Sprachstil, der im Versmass des daktylischen Hexameters erklingt. Weitere Merkmale: formelhafte Ausdrücke, zahlreiche Gleichnisse, viele direkte Reden. Die homerischen Epen Entstanden ca. in der Mitte des 8. Jahrhunderts v. Chr. Thema: Der trojanische Krieg. Ilias: 51-tägige Episode aus dem trojanischen Krieg. Thema: „Der Zorn des Achill“. 16'000 Verse in 24 Büchern Odyssee: Heimkehr des Odysseus nach Ithaka. 12'000 Verse in 24 Büchern Epischer Kyklos: - Kyprien (Vorgeschichte der Ilias) - Aithiopis (Fortsetzung der Ilias) - Iliupersis (Zerstörung Trojas) - Nostoi (Heimkehr der Griechen) - Telegonie (Ereignisse nach der Odyssee) Entstehung Die homerischen Epen berichten aus der Zeit der mykenischen Epoche. In improvisierender Weise unter der Verwendung vorgeformter sprachlicher Elemente wurde dieser Stoff in der Begleitung eines Saiteninstruments (Phorminx) mündlich weitergegeben, bis er in der heutigen Form in schriftlicher Form fixiert wurden. Nachwirkungen Homers Werk war einer der Klammern, welche die in Klein- und Kleinststaaten aufgespaltete griechische Welt zusammenhielt, wie etwa auch die gemeinsame Sprache, die Religion und der Sport. Seit dem 7. Jahrhundert war Homer ein Allgemeingut, der exzerpiert, auswendig gelernt und vorgetragen wurde, der auf zahllose Werke der bildenden Kunst Einfluss übte. Gut 1000 Jahre war er für die Griechen, was für die Christen die Bibel wurde. In der Mitte des 3. Jahrhunderts v. Chr. begann in Rom die schriftliche Literatur zu entstehen, und eines der ersten Werke war eine Übersetzung der Odyssee vom griechischen Freigelassenen Livius Andronicus. Mit Vergils Aeneis fanden die Römer ihr Nationalepos, das sich eng an die homerischen Epen anschliesst. Im Mittelalter, als Homer den Westeuropäern fast nur noch dem Namen nach bekannt war, galt Vergil unbestritten als der grösste aller Dichter. Als sich mit dem Humanismus die Kenntnis des Altgriechischen wieder ausbreitete, verblasste der Ruhm Vergils, und der Homers begann neu zu erstrahlen. Weitere epische Dichtungen 3. Jhdt. v. Chr.: 20 v. Chr. 8 n. Chr.: 60 5. Jhdt.: Apollonios Rhodios, Argonautica Vergil, Aeneis Ovid, Metamorphosen Lucan. Pharsalia Nonnos, Dionysiaka