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TECHNISCHE UNIVERSITÄT MÜNCHEN Fakultät für Maschinenwesen Lehrstuhl für Fördertechnik Materialfluss Logistik Einflussfaktoren auf die Exposition von Flurförderzeugfahrern gegenüber Ganzkörper-Vibrationen Gabriel Horst Ottmar Fischer Vollständiger Abdruck der von der Fakultät für Maschinenwesen der Technischen Universität München zur Erlangung des akademischen Grades eines Doktor-Ingenieurs (Dr.-Ing.) genehmigten Dissertation. Vorsitzender: Univ.- Prof. Dr. phil. Klaus Bengler Prüfer der Dissertation: 1. Univ.-Prof. Dr.-Ing. Willibald A. Günthner 2. Univ.-Prof. Dr.-Ing. Rainer Bruns, Helmut-Schmidt-Universität Universität der Bundeswehr Hamburg Die Dissertation wurde am 01.04.2015 bei der Technischen Universität München eingereicht und durch die Fakultät für Maschinenwesen am 02.09.2015 angenommen. Herausgegeben von: Univ.-Prof. Dr.-Ing. Willibald A. Günthner fml – Lehrstuhl für Fördertechnik Materialfluss Logistik Technische Universität München Zugleich: Dissertation. München: Technische Universität München, 2015 Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Die dadurch begründeten Rechte, insbesondere die der Übersetzung, des Nachdrucks, der Entnahme von Abbildungen, der Wiedergabe auf photomechanischem oder ähnlichem Wege und der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen bleiben – auch bei nur auszugsweiser Verwendung – vorbehalten. Layout und Satz: Gabriel Fischer Copyright © Gabriel Fischer Printed in Germany 2015 ISBN: 978-3-941702-59-2 fml – Lehrstuhl für Fördertechnik Materialfluss Logistik Technische Universität München Boltzmannstr. 15 85748 Garching Telefon: + 49.89.289.15921 Telefax: + 49.89.289.15922 www.fml.mw.tum.de Vorwort Während meiner Zeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Fördertechnik Materialfluss Logistik (fml) der Technischen Universität München habe ich mich intensiv mit unterschiedlichen Fragestellungen aus dem Gebiet der Flurförderzeuge auseinandergesetzt. Daraus ist diese Arbeit entstanden. Die Grundlage bildet das von mir geleitete und bearbeitete Forschungsprojekt „Untersuchung der Humanschwingungen beim Betrieb von Flurförderzeugen“. Ich bedanke mich bei allen Projektbeteiligten aus der Industrie und vom VDMA, die dieses Projekt sowohl zuerst ermöglicht und dann interessiert begleitet, als auch mich mit ihrer Erfahrung, ihrem Wissen und Versuchsfahrzeugen unterstützt haben. Mein besonderer Dank gilt meinem Doktorvater Herrn Prof. Dr.-Ing. W. A. Günthner für überaus interessante und abwechslungsreiche Jahre an seinem Lehrstuhl, der mir durch sein Vertrauen, seine fortlaufende Unterstützung und viele Freiräume ein selbstbestimmtes Arbeiten ermöglicht und somit zum Gelingen dieser Arbeit beigetragen hat. Zudem danke ich Herrn Prof. Dr.-Ing. Rainer Bruns für die Übernahme des Koreferats sowie Herrn Prof. Dr. phil. Klaus Bengler für die Übernahme des Vorsitzes der Prüfungskommission. Die Anstrengungen, die mit dieser Arbeit verbunden sind, fallen leichter, wenn man Menschen um sich weiß, an die man sich jederzeit wenden und auf deren Unterstützung man zählen kann. So bedanke ich mich bei all meinen ehemaligen Kollegen für das freundschaftliche, kollegiale und motivierende Arbeitsklima und die stets anzutreffende Hilfsbereitschaft. Und auch zu Hause konnte ich immer auf das Verständnis, die Unterstützung und die Motivation meiner Familie zählen. Ganz konkret möchte ich mich deswegen bei Janina, Alexander, Thomas, Eva, Stefan, Sebastian, Vroni, Josef, Gabi, Ottmar, Monika und Leonora bedanken. Gabriel Fischer I Kurzfassung Einflussfaktoren auf die Exposition von Flurförderzeugfahrern gegenüber Ganzkörper-Vibrationen Fahrer von Flurförderzeugen sind wie alle Bediener von mobilen Arbeitsmaschinen gegenüber Ganzkörper-Vibrationen exponiert. Diese Belastung, die je nach Höhe, Art und Dauer der Einwirkung eine Gefahr für die Gesundheit des Menschen darstellen kann, rückt mit der Festlegung von Expositionsgrenzwerten durch die Lärm- und Vibrations-Arbeitsschutzverordnung im Jahr 2007 zunehmend in den Fokus der Flurförderzeugbranche. Vorliegende Arbeit fasst den aktuellen Kenntnisstand aus der seit damals publizierten Fachliteratur zusammen und ergänzt diesen um eine ganzheitliche Untersuchung hinsichtlich der Haupteinflussfaktoren, die für die Vibrationsbelastung der Flurförderzeugfahrer verantwortlich sind und gleichzeitig als Stellgrößen dienen können, um eine Belastungsreduktion zu erreichen. Zu diesem Zweck werden drei repräsentative Vertreter der Flurförderzeugpopulation in Deutschland ausgewählt – je ein Elektro- und Verbrenner-Gabelstapler sowie ein Schubmaststapler – und als schwingungsfähige Mehrkörpermodelle abgebildet, um umfangreiche Parameterstudien durchführen zu können. Im Ergebnis bleibt festzuhalten, dass Fahrbahnanregung und Fahrgeschwindigkeit den stärksten Einfluss auf die Fahrerbelastung nehmen. Diese ist umso höher, je schneller das Fahrzeug fährt und je stärker die Anregung durch die Fahrbahn ist. Gleichzeitig verstärken sich beide Faktoren gegenseitig. Einen demgegenüber untergeordneten Einfluss weisen bei Gabelstaplern die Reifen bezüglich Steifigkeit und Dämpfung, die Kabinenlagerung aus Gummilagern sowie die transportierte Last, welche sich schwingungsdämpfend auswirkt, auf. Beim Schubmaststapler ist die Höhe der Belastung hingegen unabhängig von der transportierten Last. Fahrtrichtung und Neigung des Hubgerüsts besitzen für alle untersuchten Flurförderzeuge keinen nachweisbaren Einfluss auf die Fahrerbelastung. Zudem wird herausgearbeitet, dass nur mit einem korrekt an das Fahrergewicht eingestellten Sitz eine deutliche Schwingungsreduktion erzielbar ist. Abschließend wird hinsichtlich der zu erwartenden Belastung für Gabelstaplerfahrer ein Vorschlag für ein Tabellenwerk präsentiert, das neben einer Unterteilung der Fahrbahnbeschaffenheit auf drei Stufen auch eine Differenzierung nach Fahrgeschwindigkeit vorsieht. Basierend auf den Ergebnissen der Simulationsstudie ist festzuhalten, dass die Fahrt über ebene Fahrbahnen mit Gabelstaplern und Schubmaststaplern im Normalfall unkritisch ist. Nur wenn Fahrbahnen mit größeren Unebenheiten vorliegen, ist ein Erreichen von Auslöse- und Grenzwert innerhalb der Arbeitszeit nicht auszuschließen. III Abstract Parameters of industrial truck drivers’ exposure to whole-body vibrations As well as all operators of mobile machines, drivers of industrial trucks are exposed to whole-body vibrations. These could pose a risk for human health depending on amount, type and duration of exposure. With the definition of exposure limits by the Occupational Health and Safety Ordinance on Noise and Vibration in 2007, whole body vibrations got into the focus of the industrial truck industry. This thesis summarizes the current state of knowledge and adds a holistic investigation regarding the main factors that are responsible for the vibration exposure of truck drivers. For this purpose three representative members of the German population of industrial trucks are selected – one electric and one combustion forklift truck and a reach truck – and converted into multibody models in order to carry out extensive parameter studies. Results show that road excitation and driving speed take the strongest influence on the driver's vibration exposure. This influence becomes higher, the faster the vehicle drives and the stronger the excitation by the roadway becomes. At the same time, both factors reinforce each other. Forklifts tire stiffness and damping, cab suspension with rubber bearings and transported load, which also reduce the strength of the vibrations, have a subordinated influence. In contrast to forklift trucks, the vibration load of reach trucks is independent of the transported load. The driving direction and the inclination of the lifting frame have no detectable influence on the driver's vibrations exposure for all examined industrial trucks. In addition, it can be demonstrated that only with a seat properly adjusted to the driver's weight a significant vibration reduction can be achieved. Finally, a proposal for tables listing the expected driver’s vibration exposure is presented, that provide a classification of driving speed and road excitation in three increments. Based on the results of the simulation study the ride on flat roads with forklifts and reach trucks normally is not critical. Only when driving surfaces are uneven it can not be excluded that limit values are reached during working hours. IV Inhaltsverzeichnis Verwendete Formelzeichen 1 Einführung XI 1 1.1 Der Flurförderzeugfahrer im Fokus des Arbeitsschutzes 2 1.2 Einflussfaktoren auf die Vibrationsbelastung kennenlernen 6 1.3 Vorgehensweise und Struktur der Arbeit 8 2 Stand der Technik und Forschung 2.1 Flurförderzeuge 13 13 2.1.1 Einteilungskriterien 13 2.1.2 Verbreitung 17 2.1.3 Dynamische Simulation von Flurförderzeugen 23 2.2 Ganzkörper-Vibrationen 27 2.2.1 Auswirkungen auf die Gesundheit und die Sicherheit 29 2.2.2 Messung und Kennwertberechnung 33 2.2.2.1 Messung der Ganzkörper-Vibrationen 33 2.2.2.2 Kennwertberechnung 36 2.2.3 Rechtliche Rahmenbedingungen 42 2.2.4 Ganzkörper-Vibrationen bei Flurförderzeugen 45 Forschungslücke und Aufgabenstellung 55 3.1 Einflussfaktoren auf die Schwingungsbelastung 55 3 3.1.1 Haupteinflussgröße Maschine 59 3.1.2 Haupteinflussgröße Mensch 63 3.1.3 Haupteinflussgröße Umwelt 64 3.1.4 Haupteinflussgröße Management 65 3.2 Aufgabenstellung 67 4 71 Planung der Untersuchung 4.1 Auswahl der Forschungsmethoden 71 4.1.1 Datenerhebung 71 4.1.2 Datenauswertung 74 V Inhaltsverzeichnis 4.2 Auswahl der Flurförderzeuge 75 4.2.1 Gabelstapler 77 4.2.2 Elektro-Schmalgangstapler 79 4.3 Auswahl der Fahrersitze 81 4.4 Fahrbahnoberflächen im Einsatzgebiet der Flurförderzeuge 82 4.5 Versuchsplan 87 5 93 Modellbildung der Flurförderzeuge 5.1 Mehrkörpersimulation 5.1.1 Mehrkörpersysteme 93 5.1.2 Kinematische Struktur und Bewegungsgleichungen 94 5.1.3 Vorgehen bei der Erstellung der Mehrkörpersysteme 96 5.2 Modellierung gemeinsamer Teilkomponenten 5.2.1 Reifen 99 99 5.2.1.1 Auswahl des Reifenmodells 100 5.2.1.2 Geometrie 105 5.2.1.3 Steifigkeit 105 5.2.1.4 Dämpfung 107 5.2.1.5 Fahrantrieb 109 5.2.2 Fahrbahn 109 5.2.2.1 Straßenmodelle für die Mehrkörpersimulation 110 5.2.2.2 Periodische Unebenheiten 111 5.2.2.3 Regellose Unebenheiten 112 5.2.2.4 Herausragende Einzelhindernisse 115 5.2.2.5 Generierung von Fahrbahnen für die Simulation 115 5.2.3 Sitz VI 93 121 5.2.3.1 Modellaufbau 121 5.2.3.2 Parameterbestimmung 125 5.2.3.3 Sitzübertragungsfaktor 128 5.2.4 Fahrer 131 5.2.5 Hubgerüst 135 5.2.5.1 Mechanischer Aufbau 136 5.2.5.2 Hydraulikzylinder 137 5.2.5.3 Hubkette 139 Inhaltsverzeichnis 5.2.5.4 Mastspiel durch Rollenkontakte 142 5.2.6 Lagerung von Kabine und Pendelachse 145 5.2.7 Fahrzeugstruktur 145 5.2.7.1 Auskragende Radarme des EFM 14 146 5.2.7.2 Motorabdeckung/Sitzplatte 147 5.2.8 Bestimmung von Masse und Schwerpunkt 148 5.3 Simulationsmodelle der Flurförderzeuge 6 150 5.3.1 Gabelstapler 150 5.3.2 Schubmaststapler 151 Verifikation und Validierung der Simulationsmodelle 153 6.1 Verifikation der Simulationsmodelle 154 6.2 Validierung der Teilkomponenten 155 6.2.1 Reifen 155 6.2.2 Fahrer 156 6.2.3 Sitz 157 6.3 Validierung der Simulationsmodelle durch Fahrversuche 159 6.3.1 Teststrecke 160 6.3.2 Messtechnik und Datenaufbereitung 162 6.3.3 Durchführung der Referenzmessungen 164 6.3.4 Vergleichsrechnungen 165 6.3.4.1 Gabelstapler DFG 35 165 6.3.4.2 Gabelstapler EFG 20 169 6.3.4.3 Schubmaststapler EFM 14 170 6.4 Reproduzierbarkeit der Ergebnisse und Replikation 172 6.5 Abschließende Bewertung 173 7 175 Einflussfaktoren auf die Vibrationsbelastung 7.1 Grundlegende Einflussfaktoren 175 7.1.1 Effekte und Grundlagen der Varianzanalyse 175 7.1.2 Dominierende Schwingungsrichtung 180 7.1.3 Wahrnehmbarkeit von Effekten 180 7.1.4 Gabelstapler EFG 20 und DFG 35 181 7.1.5 Schubmaststapler EFM 14 191 7.1.6 Fazit 195 VII Inhaltsverzeichnis 7.2 Detailbetrachtung von Fahrbahnanregung, Fahrgeschwindigkeit und Last 7.2.1 Versuchsumfang 197 7.2.2 Grundlagen der linearen Regression 202 7.2.3 Einzelhindernisse Schwellenüberfahrt 206 7.2.3.1 Modellansatz 206 7.2.3.2 Gabelstapler EFG 20 209 7.2.3.3 Gabelstapler DFG 35 212 7.2.3.4 Schubmaststapler EFM 14 214 7.2.4 Regellose Unebenheiten 216 7.2.4.1 Modellansatz 217 7.2.4.2 Gabelstapler EFG 20 220 7.2.4.3 Gabelstapler DFG 35 221 7.2.4.4 Schubmaststapler EFM 14 223 7.2.4.5 Klassifizierte Böden 224 7.2.5 Sonstige Anregungen 226 7.2.5.1 Fugen 226 7.2.5.2 Einseitige Anregung der Räder 229 7.2.6 Fazit 7.3 Fahrerplatzlagerung 232 233 7.3.1 Fahrerkabine bei Gabelstaplern 235 7.3.2 Sitzplatte Schubmaststapler 238 7.4 Fahrer und Sitz 241 7.4.1 Gewichtseinstellung 241 7.4.2 Einfluss der Belastungshöhe 245 7.5 Abschließende Bewertung und Abschätzung der Fahrerbelastung 8 197 247 7.5.1 Maßgebliche Einflussfaktoren 247 7.5.2 Bestimmung der Fahrbelastung 249 7.5.2.1 Mittlere Fahrerbelastung 250 7.5.2.2 Exemplarische Betrachtung von Hindernissen 252 Zusammenfassung und Ausblick 257 Literaturverzeichnis 263 Abbildungsverzeichnis 297 VIII Inhaltsverzeichnis Tabellenverzeichnis 313 Anhang A Ergänzungen zu grundlegenden Einflussfaktoren A-1 A.1 Varianzanalyse A-1 A.2 Haupteffekte A-11 A.3 Wechselwirkungen A-16 Anhang B Ergänzungen Detailbetrachtung Fahrbahnanregung B-1 B.1 Fahrbahnunebenheiten B-1 B.2 Streudiagramme B-3 B.3 Diagramme zu Teilaspekten B-8 B.4 Tabellen lineare Regression B-22 B.5 Klassifizierte Böden B-23 B.6 Fugen B-29 B.7 Einzelradanregung B-35 Anhang C Ergänzungen Fahrer und Sitz C-1 IX Verwendete Formelzeichen Lateinische Buchstaben Zeichen Einheit Bedeutung A(8) Tagesexposition a m s2 m s2 a0 m s2 Beurteilungsbeschleunigung a( t ) Beschleunigung als Funktion der Zeit Konstante für Kohärenzfunktion h aBoden allgemeine Fahrbahnanregung aBoden transformierte allgemeine Fahrbahnanregung aein m s2 Beschleunigung an der Einleitstelle in den menschlichen Körper aw ( t ) m s2 m s2 frequenzbewertete Beschleunigung als Funktion der Zeit gleitender Effektivwert aw,H m s2 m s2 m s2 aw,m m s2 Effektivwert der frequenzbewerteten Beschleunigung mit Hindernis aw,o m s2 Effektivwert der frequenzbewerteten Beschleunigung ohne Hindernis awP m s2 Effektivwert der frequenzbewerteten Beschleunigung auf dem Schwingtisch awS m s2 Effektivwert der frequenzbewerteten Beschleunigung auf dem Sitz awT Effektivwert der frequenzbewerteten Beschleunigung awT ,Basis m s2 m s2 awT ,N m s2 normierter Effektivwert der frequenzbewerteten Beschleunigung aw (8) aw ( t0 ) awe Beurteilungsbeschleunigung für eine Beurteilungsdauer von acht Stunden energieäquivalenter Mittelwert für die Einwirkungsdauer Te formaler Effektivwert der frequenzbewerteten Beschleunigung für ein Hindernis Normierungsbasis für den normierten Effektivwert der frequenzbewerteten Beschleunigung awT ,N XI Verwendete Formelzeichen aˆ wT ,N B b m s2 m geschätzter normierter Effektivwert der frequenzbewerteten Beschleunigung Querschnittsbreite des Reifens Bandfaktor Regressionskoeffizient standardisierter Regressionskoeffizient b̂ bFe lg e c CF cKette,h ckette,spez cKette,v cKette,Zug cKontakt cReifen cReifen,grund cS,o , cS,u cS,F cS,F ,0 cS,F,SE cS,Pol cS, x , cS, y cHG,ges cZyl d DA DFe lg e dKette dKontakt ,max dReifen dReifen,grund XII m N m Felgenbreite N m Scheitelfaktor (Crest-Faktor) N m N m spezifische Hubkettensteifigkeit N m N m Steifigkeit der Hubkette bei Zug N m N m N m Reifensteifigkeit N m N m Federsteifigkeit der mechanischen Sitzfeder 2 allgemeine Steifigkeit Steifigkeit des hinteren Teils der Hubkette Steifigkeit des vorderen Teils der Hubkette Kontaktsteifigkeit Reifensteifigkeit der Grundausstattung Federsteifigkeit des oberen/unteren Gummipuffers gewichtsunabhängiger Federsteifigkeitsanteil der mechanischen Sitzfeder N ( m kg ) gewichtsabhängiger Federsteifigkeitsanteil der mechanischen Sitzfeder N m Federsteifigkeit des Sitzpolsters N rad Sitz-Torsionssteifigkeit um x/y-Achse N m N m Steifigkeit des Gesamtsystems Hubgerüst Steifigkeit des Hydraulikzylinders N s m allgemeine Dämpfungskonstante Außendurchmesser des Reifens m Felgendurchmesser m N s m Dämpfungskonstante der Hubkette N s m maximale Dämpfungskonstante für Kontakt N s m Dämpfungskonstante des Reifens N s m Dämpfungskonstante des Reifens in Grundausstattung Verwendete Formelzeichen dS , D dS,o , dS,u dS,Pol df N s m Dämpfungskonstante des eingebauten Dämpfers N s m Dämpfungskonstante der oberen/unteren Gummipuffer N s m Dämpfungskonstante des Sitzpolsters Anzahl der Freiheitsgrade E N s m Dämpfungskonstante eines Hydraulikzylinders Effekt e m2 s3 energieproportionale Beschleunigungsgröße Kraftexponent bei Kontaktkraftberechnung d Zyl Residuum E1, E2 , E * EH N m m2 E-Modul der Kontaktkörper m2 s3 energieproportionale Beschleunigungsgröße eines Hindernisses N Kraft an der Einleitungsstelle in den menschlichen Körper N Kraft aus Fahrbahnanregung N Hz Kraft in der Hubkette Hz N kleinste zu berücksichtigende Frequenz N m Radlast N N Feder-Dämpfer-Kraft des Sitzes N N Sitzvorspannkraft N Steuerkraft Anzahl der tatsächlichen Freiheitsgrade Faktorstufe gK m gK ,max m Schwellwert für maximale Dämpfung im Kontakt Fein Femp FFahrbahn fG FKette fmax fmin FN FReifen fReifen FS,FD FS,FD,rück FS,F ,Vor FS,Pol FSteuer fSystem ftat G g empirischer F-Wert Anzahl der Freiheitsgrade eines Gelenks größte zu berücksichtigende Frequenz Kontaktnormalkraft Einfederung des Reifens unter Last Rückstellkraft des Sitzes Rückstellkraft des Sitzpolsters Anzahl der unabhängigen verallgemeinerten Freiheitsgrade Anzahl der Faktorstufen Durchdringung zweier Körper XIII Verwendete Formelzeichen H h( t ) h( x ) ĥ m m Reifenhöhe m m Fahrbahnunebenheit in Abhängigkeit der Wegposition Fahrbahnunebenheit in Abhängigkeit der Zeit Unebenheitsamplitude Nullhypothese H0 m m Nulllage des Höhenprofils m Schwellenhöhe Anzahl der Beobachtungswerte Anzahl der Beobachtungen pro Faktorstufeneinstellung k kx , ky , kz richtungsabhängiger Korrekturfaktor h0 heff ,n hSchwelle IFw J K L0 l1 , l2 lb lges lKette Lmax Lmin M m mFak mLast M( f ) mnenn mSE mS,oben MSb XIV Instationaritätsfaktor Anzahl der beschreibenden Faktoren Beobachtungszeitpunkt untere/obere Grenze des Konfidenzintervalls kiu , kio L Bandeffektivwert m m Wellenlänge m m Abschnitte der Teststrecke m m Teststreckenlänge m m größte Wellenlänge kg Anzahl der Beobachtungswerte kg Anzahl der Faktorstufenkombinationen kg kg scheinbare Masse des menschlichen Körpers kg kg Gewichtseinstellung am Sitz Bezugswellenlänge Lagerrollenbreite Einbaulänge der Hubkette kleinste Wellenlänge allgemeine bewegte Masse transportierte Last Nennlast mitschwingende Masse des Sitzes mittlere quadratische Abweichung zwischen den Faktorstufen Verwendete Formelzeichen mittlere quadratische Abweichung MSt mittlere quadratische Abweichung innerhalb der Faktorstufen MSw N m s Anzahl der Wegkreisfrequenzen NB Anzahl der Gelenke eines Mehrkörpersystems Anzahl der Starrkörper eines Mehrkörpersystems Signifikanz pmit Faktor zum Ausgleich der mitschwingenden Masse eines Menschen auf dem Sitz r Anzahl der Zwangsbedingungen eines Mehrkörpersystems m korrigiertes Bestimmtheitsmaß m m dynamischer Rollradius MTVV nG NH nK nred p R2 2 Rkorr rstat rdyn s 2 Maximum Transient Vibration Value Anzahl der Simulationen Anzahl aller Beobachtungen Anzahl der Hindernisse Anzahl der redundanten Bindungen eines Mehrkörpersystems Konstante für Kohärenzfunktion h Bestimmtheitsmaß statischer Halbmesser des Reifens Auslenkung der oberen Sitzplatte Standardfehler der Schätzung s0 sAP m sb Konstante für Kohärenzfunktion h Sitzarbeitspunkt Standardfehler des Regressionskoeffizientens m m Einfederung eines Profilstollenelements aus Gummi Position oberer/unterer Anschlag Gummipuffer sp m m svor m vorgespannte Länge der mechanischen Feder sG smax so , su maximale Sitzauslenkung Spurweite SSb Summe der quadrierten Abweichung zwischen den Faktorstufen SSt Gesamtabweichung XV Verwendete Formelzeichen Summe der quadrierten Abweichung innerhalb der Faktorstufen SSw SEAT T t T0 t0 Te temp u s Sitzübertragungsfaktor s s Zeit s s Beobachtungszeitpunkt m empirischer t-Wert Dauer der Messung Beurteilungszeit Einwirkungsdauer Auslenkung des Sitzpolsters Störgröße vein m s Schwinggeschwindigkeit an der Einleitungsstelle in den menschlichen Körper vFahr m s m s m s Fahrgeschwindigkeit vFahr ,max vFahr ,min VDV VDVtotal Wd , Wk x min x Zyl kleinste Fahrgeschwindigkeit m s1,75 Vibrationsdosiswert (Vibration Dose Value) m s1,75 Gesamtschwingungsdosiswert X x größte Fahrgeschwindigkeit Frequenzbewertungskurven unabhängige/erklärende Variable m m Periodenlänge m m Schwellwert für Hubkettensteifigkeit im Zug-Bereich relative Verschiebung der Verbindungspunkte in Kettenlängsrichtung Einfederung eines Hydraulikzylinders Y allgemeine abhängige Variable y Gesamtmittelwert aller Beobachtungen Ŷ Schätzwert der abhängigen Variable ŷ Schätzwert eines Beobachtungswerts yg Mittelwert der Beobachtungswerte für eine Faktoreinstellung y gk Beobachtungswert Z (f ) XVI N s m mechanische Eingangsimpedanz des menschlichen Körpers Verwendete Formelzeichen Griechische Buchstaben Zeichen max Einheit Bedeutung rad h tread maximale Neigung Hubgerüst Regressionskoeffizient des stochastischen Modells p2 Phasenverschiebung Kohärenzfunktion für Spurweite Schrittweite partielles Eta-Quadrat s Querdehnungszahl Lagrange Multiplikator Integrationszeitkonstante der Gleitende-EffektivwertMethode s m3 Relaxationszeit des Gummis im Reifen spektrale Dichte der Fahrbahnunebenheiten der linken Seite lr m3 m3 r m3 spektrale Dichte der Fahrbahnunebenheiten der rechten Seite 1 m 1 m Wegkreisfrequenz 1 m 1 m 1 m untere Grenze des Frequenzbands 1 m 1 m kleinste Wegkreisfrequenz h l 0 a e max min p spektrale Dichte der Fahrbahnunebenheiten Kreuzprodukt der spektralen Dichten der Fahrbahnunebenheiten von linker und rechter Seite Bezugs-Wegkreisfrequenz obere Grenze des Frequenzbands größte Wegkreisfrequenz Bezugs-Wegkreisfrequenz für Spurweite XVII 1 Einführung Mens sana in corpore sano – ein gesunder Geist in einem gesunden Körper. Dieses verkürzte Zitat aus den Satiren des römischen Dichters Juvenal ist allseits bekannt, und seine Bedeutung ist angesichts steigender Belastungen im heutigen beruflichen Umfeld und der Einführung der Rente mit 67 aktueller denn je. Gerade der gesunde Geist scheint in der heutigen Zeit in Gefahr zu sein, vergegenwärtigt man sich die stark steigenden Zahlen psychischer Erkrankungen und Burnout. Eine Auswertung der Bundespsychotherapeutenkammer aus dem Jahr 2012 legt offen, dass seit 2004 die Anzahl der Krankschreibungen aufgrund eines Burnout um 700 % und die Anzahl der betrieblichen Fehltage sogar um fast 1.400 % gestiegen ist. Auch generell ist eine stetige Zunahme der psychischen Erkrankungen bei betrieblichen Fehltagen zu verzeichnen. So sind nach der Studie 12–13 % der Arbeitsunfähigkeitstage im Jahr 2011 auf psychische Erkrankungen zurückzuführen. [Bun-2012a] Doch bei all der gesteigerten Aufmerksamkeit gegenüber den psychischen Erkrankungen darf auch der „corpus sanus“, der gesunde Körper, nicht außer Acht gelassen werden. So geben die Antworten der vom Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) in Kooperation mit der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) durchgeführten Erwerbstätigenbefragung von 20.036 Erwerbstätigen ab 15 Jahren aus dem Jahr 2012 Anlass zum Nachdenken. Lediglich 54 % der Befragten beschreiben ihren Gesundheitszustand als gut, weitere 12 % als weniger gut und 2 % sogar als schlecht [Wit-2013]. Durchschnittlich war im Jahr 2012 jeder Arbeitnehmer 12,2 Tage arbeitsunfähig, weswegen durch Produktionsausfall wirtschaftliche Kosten von 12,4 Mrd. € entstanden sind [Bun-2012b]. Die wichtigste Rolle spielt dabei die „Volkskrankheit Rückenschmerz“. So leiden einer Umfrage des Robert Koch-Instituts 62 % der Bevölkerung an Rückenschmerzen [Koh-2004]. Krieger geht sogar davon aus, dass mehr als 80 % der Deutschen im Laufe ihres Lebens diese Krankheit ereilt [Kri-2013]. Bezogen auf die Gruppe der Erwerbstätigen leiden 46 % an Schmerzen im unteren Rücken bzw. Kreuzschmerzen [Wit-2013]. Daher verwundert es nicht, dass Muskel- und Skeletterkrankungen der wichtigste Grund für Krankmeldungen von Pflichtversicherten sind [Gra-2013a]. Im Jahr 2012 können gut 24 % aller Arbeitsunfähigkeitstage darauf zurückgeführt werden, in Summe sind dies ganze 122 Mio. Tage bei steigender Tendenz [Bun-2012b]. Anhand der genannten Zahlen liegt es nahe, dass Arbeitsschutz und Prävention die wichtige Schlüsselfunktion einnehmen, um die Gesundheit der Arbeitnehmer zu schützen. Auch Angestellte in der Logistikbranche sind bei der Ausübung ihres Be- 1 1 Einführung rufs physischen Belastungen ausgesetzt und werden durch die zuständigen Berufsgenossenschaften in den Arbeitsschutz einbezogen. 1.1 Der Flurförderzeugfahrer im Fokus des Arbeitsschutzes Der Arbeitsschutz vereint alle Maßnahmen zum Schutz der Beschäftigten bei der Arbeit, um die Gesundheit, die Arbeitskraft und die Leistungsfähigkeit des arbeitenden Menschen zu erhalten. Er lässt sich in die drei Bereiche des allgemeinen, des technischen und des sozialen Arbeitsschutzes unterteilen. Während der allgemeine Arbeitsschutz sicherstellt, dass „die Grundsätze des Arbeitsschutzes sowie die Pflichten von Arbeitgeber und Arbeitnehmer eingehalten werden“, ist die Aufgabe des technischen Arbeitsschutzes, dass „gesetzliche Bestimmungen bezüglich der Bereitstellung von Arbeitsmitteln durch Arbeitgeber sowie der Benutzung dieser Arbeitsmittel durch die Beschäftigten bei der Arbeit eingehalten werden.“ Der soziale Arbeitsschutz fokussiert dagegen die Bestimmungen des Mutterschutzgesetzes, des Jugendarbeitsschutzgesetzes und des Arbeitszeitgesetzes. [Bay-2013] Die vorliegende Arbeit rückt die Fahrer von Flurförderzeugen in den Vordergrund des Arbeitsschutzes. Denn beim Umgang mit Flurförderzeugen kann es zum einen schnell zu schweren oder sogar tödlichen Unfällen kommen, bei denen der Flurförderzeugfahrer selbst oder Personen im Umfeld verletzt werden. So ereigneten sich im Jahr 2007 im Bereich Großhandel und Lagerei 1.119 meldepflichtige Unfälle 1 [Kan-2009]. Zum anderen ist zu beachten, dass der Gabelstaplerfahrer während der Ausübung seiner Tätigkeit im Normalfall physischen Belastungen ausgesetzt ist, die es zu minimieren gilt. Bei genauerer Betrachtung der Unfälle bei Flurförderzeugen mit Fahrersitz ist nach Kany festzuhalten (Abbildung 1-1), dass die Anfahrunfälle, bei denen der Fahrer selbst oder andere Personen verletzt werden, mit 45 % (2006) bzw. 39 % (2007) den größten Anteil einnehmen [Kan-2009]. Als Ursache können die Unachtsamkeit des Fahrers, Zeitdruck, nicht optimale Betriebsabläufe sowie eine eingeschränkte Sicht des Fahrers angeführt werden. Zur Vermeidung sind technische (z. B. Beschaffung von Flurförderzeugen mit guter Sicht) und organisatorische Maßnahmen (z. B. Optimierung der Verkehrswege, Panoramaspiegel im Kreuzungsbereich) zu ergreifen. 1 2 Die tatsächliche Zahl ist höher einzustufen, da einige Unfälle mit kraftbetriebenen Flurförderzeugen unter Beteiligung anderer Arbeitsmittel diesen zugeordnet sein können [Kan-2009]. Über alle Branchen einschließlich der Unfallversicherungsträger der öffentlichen Hand sind im Jahr 2007 insgesamt 1.055.797 meldepflichtige Arbeitsunfälle zu verzeichnen [Bun-2010a]. 1.1 Der Flurförderzeugfahrer im Fokus des Arbeitsschutzes 2006 (N= 459) 2007 (N= 566) 40 30 20 Abbildung 1-1: Sonstige Hubladebühne Wartung/ Reparatur Hochfahren Herabfallen Gabelzinke Ladebrücke Kippen Absturz Ladegut 0 Auf-/ Absteigen 10 Anfahren Anteil meldepflichtiger Unfälle [%] 50 Meldepflichtige Unfälle mit Flurförderzeugen mit Fahrersitz nach [Kan-2009] Auf Platz zwei folgen Unfälle beim Auf- und vor allem beim Absteigen (bzw. Abspringen) mit ca. 35 %, bei denen der Fahrer selbst der Leidtragende ist, was üblicherweise Zeitdruck, Unachtsamkeit und fehlenden bzw. unzweckmäßigen Tritten geschuldet ist. Auch wenn sie mit 2-3 % einen vergleichsweise kleinen Anteil am gesamten Unfallgeschehen einnehmen, führen Kippunfälle in Längsrichtung oder zur Seite häufig „zu schweren bis schwersten bis hin zu tödlichen Verletzungen“. Diesen Unfällen kann aktiv durch technische Maßnahmen begegnet werden. Anzuführen sind eine Verriegelung der Pendelachse gegenüber dem Fahrzeugchassis sowie eine Reduzierung der Fahrgeschwindigkeit abhängig vom Lenkwinkel oder der Hubhöhe [Hei-2003]. Ein Beckengurt alleine ist nicht ausreichend, auch hier sind tödliche Unfälle auf Grund der mangelnden Akzeptanz und der daraus folgenden ausbleibenden Nutzung zu verzeichnen. Abhilfe hierfür schafft eine Gurtschlossüberwachung [Hei2003]. Das Unfallgeschehen beim Umgang mit Flurförderzeugen mit Fahrerstand lehnt sich stark an das skizzierte Bild bei Flurförderzeugen mit Fahrersitz an. [Kan2009] Neben den Unfällen, die sich als Einzelereignis auszeichnen, wurden bereits die kontinuierlichen physischen Belastungen angesprochen, denen der Flurförderzeugfahrer ausgesetzt ist. Diese können nach Schäfer und Kany in erster Linie in drei Bereiche unterteilt werden [Sch-2009a]: 3 1 Einführung Verdrehen der Wirbelsäule beim Rückwärtsfahren seitliche Bewegung des Kopfes beim Fahren, um Sichteinschränkungen zu kompensieren Ganzkörper-Vibrationen Ist durch große Lasten die Sicht auf die Fahrbahn versperrt oder sind Gefällestrecken zu befahren, ist der Fahrer angewiesen, rückwärts zu fahren. Nach Haimerl beträgt der Anteil der Rückwärtsfahrt sogar annähernd 50 % [Hai-2005]. Da der Sitz bei Gabelstaplern im Normalfall nach vorne ausgerichtet ist, wird eine Verdrehung der Wirbelsäule erzwungen. Effektive Abhilfe können Fahrzeuge mit Drehsitz verschaffen [Sch-2003]. Fahrzeuge mit drehbarer Kabine, wie in [Rie-2005b] beschrieben, haben sich bis jetzt am Markt nicht durchsetzen können, dafür sind einige Modelle mit einer hochgesetzten Kabine ausgestattet. Unabhängig von eingeschränkten Sichtverhältnissen im Lager durch z. B. Regale zwingen schon Bauteile des Fahrzeugs selbst den Fahrer zu ständigen Kopfbewegungen, um den Fahrweg vollständig einsehen zu können. Funktionsbedingt stellt das Hubgerüst eine Sichtbehinderung nach vorne dar, auch der Kabinenrahmen und Anbauteile wirken sich negativ auf die Sicht aus. Bei der Beschaffung eines Gabelstaplers sollte der Unternehmer deswegen auf eine optimierte Konstruktion achten. [Sch-2009a; Kan-2012]. Während ihres Betriebs werden im Normalfall alle Flurförderzeuge zu Schwingungen angeregt und übertragen diese über die Standplattform oder den Sitz auf den Fahrer. Da diese dabei auf den gesamten Körper einwirken, spricht man von Ganzkörper-Vibrationen. Ganzkörper-Vibrationen mindern nicht nur den Komfort, sondern können auch zu Muskel- und Skeletterkrankungen sowie Durchblutungsstörungen führen und stellen somit eine Gefährdung für die Gesundheit und die Sicherheit des Menschen dar [CEN-1996]. Hiervon sind jedoch nicht nur Fahrer von Flurförderzeugen betroffen. Insgesamt 21 % der Befragten der BIBB/BAuA-Erwerbstätigenbefragung geben an, Arbeiten mit starken Erschütterungen, Stößen und Schwingungen, die man im Körper spürt, auszuführen, bei 4 % ist dies sogar häufig der Fall. Von den Letztgenannten fühlen sich 54 % durch die Vibrationen belastet, bezogen auf alle Befragten sind dies 2,3 % [Wit-2013]. Neben den bereits angesprochen Faktoren Rückwärtsfahren und GanzkörperVibrationen zählen nach Kuhnt auch die monotone Sitzhaltung sowie der Klimawechsel durch unterschiedliche Arbeitsräume zu den wichtigsten Faktoren, die beim Flurförderzeugfahrer während des Fahrens zu Rückenproblemen führen können [Kuh-2001]. 4 1.1 Der Flurförderzeugfahrer im Fokus des Arbeitsschutzes Abseits des klassischen Gegengewichtsgabelstaplers ist bei Schubmaststaplern noch ein weiterer Aspekt zu berücksichtigen. Beim Ein- und Auslagern von Waren in hochgelegenen Regalfächern muss der Fahrer seinen Kopf weit nach hinten überstrecken, was ergonomisch ungünstig ist und Ermüdungen und Verspannungen hervorruft. Dem können Sitze mit variablem Neigungswinkel sowie neigbare Kabinen entgegenwirken. [Kan-2012] Neben den aufgeführten Belastungen, die beim Fahren des Flurförderzeugs auftreten, kann das Aufgabenfeld des Gabelstaplerfahrers als Logistiker zusätzliche manuelle Tätigkeiten erfordern. Üblicherweise fallen diese an, wenn einzelne Lasten ein-, aus- oder umgelagert werden müssen. Hierdurch ergeben sich zusätzliche Belastungen durch Heben, Tragen, Ziehen und Schieben der Waren. So ermittelt Walch im Rahmen einer Feldstudie „ein Belastungsprofil der operativen Logistik, das vornehmlich von hoher körperlicher Belastung geprägt ist“. Insbesondere in der Kommissionierung treten „Belastungen durch das Heben von Lasten auf, die ein hohes Maß an Gesundheitsrisiko für die Logistiker bergen“ [Wal-2011]. Ebenso wie das Verdrehen der Wirbelsäule, die seitliche Kopfbewegung sowie das Überstrecken des Kopfs steht die Belastung aus manueller Kommissioniertätigkeit nicht im Fokus der vorliegenden Arbeit. Diese konzentriert sich ausschließlich auf Ganzkörper-Vibrationen, gegenüber denen der Flurförderzeugfahrer exponiert ist. Obwohl die Gefahr, die von Ganzkörper-Vibrationen ausgeht, seit langem bekannt ist und deswegen früh Flurförderzeugfahrer in Langzeituntersuchungen einbezogen wurden (z. B. [Neu-1997]) sowie auch auf Fachtagungen und Informationsblättern die Branche der Flurförderzeugbetreiber durch entsprechende Beiträge sensibilisiert wurde (z. B. [Fis-2001; Kuh-2001; Ber-2003; Hel-2005]), hat man seitens der Branche dem Thema bis Mitte des letzten Jahrzehnts nur ungenügend Beachtung geschenkt, da eine Lücke im deutschen Rechtssystem bestand. Denn „weder für die Hersteller von vibrierenden Geräten bzw. Maschinen noch für deren Anwender war in Deutschland verbindlich geregelt, wann tatsächlich eine Gefährdung der Sicherheit oder der Gesundheit besteht“ [Moh-2007], da keine Grenzwerte existierten. Dies hat sich grundlegend geändert, als die Europäische Union im Jahr 2002 den Stein ins Rollen brachte und mit der Richtlinie 2002/44/EG Mindestanforderungen an den Schutz der Beschäftigten vor Vibrationen definierte [Eur-2002]. Spätestens mit der Verabschiedung der Lärm- und Vibrations-Arbeitsschutzverordnung im Jahre 2007 als Umsetzung der EU-Richtlinie durch die deutsche Bundesregierung [Bun2007b] wurden die Betreiber – und nicht die Hersteller – von Flurförderzeugen endgültig in die Pflicht genommen, einer möglichen Gefährdung der Beschäftigten 5 1 Einführung durch die Einwirkung von Vibrationen entgegenzuwirken. Im Rahmen der Gefährdungsbeurteilung im Zuge des bereits thematisierten Arbeitsschutzes ist nun die Belastung der Arbeitnehmer durch Vibrationen, die sogenannte Tagesexposition, explizit zu bestimmen (Kapitel 2.2.2), mit definierten Grenzwerten zu vergleichen (Kapitel 2.2.3) und bei Überschreitung geeignete Maßnahmen zu ergreifen. 1.2 Einflussfaktoren auf die Vibrationsbelastung kennenlernen Sensibilisiert durch die neue Gesetzeslage rückte das Thema der GanzkörperVibrationen in den Fokus der Branche und war Kernpunkt zahlreicher Veröffentlichungen in Fachzeitschriften und auf Fachtagungen. Da im Gegensatz zu anderen Branchen wie z. B den Baumaschinen belastbare Expositionsdaten bei Flurförderzeugen zu diesem Zeitpunkt nur unzureichend vorhanden waren, wurden sowohl einzelne Messwerte veröffentlicht2 als auch generell über das Gefährdungspotential sowie Erfahrungen mit dem Thema berichtet3. Generell bestand öffentlich Unklarheit, in welchem Maße das Thema die Branche betrifft, d. h. ob und in welchen Bereichen mit Grenzwertüberschreitungen zu rechnen ist. Mittlerweile ist der damals vage Kenntnisstand durch Messungen, die sowohl Flurförderzeuge mit und ohne Sitz adressieren, erweitert, so dass exaktere Aussagen möglich sind, die sich jedoch noch lange nicht über alle Einsatzgebiete von Flurförderzeugen erstrecken. Gerade die Berufsgenossenschaft Handel und Warendistribution (BGHW) nimmt sich dem Thema über sog. Branchenmessungen an [Rok-2013]. Einen Überblick zum aktuellen Wissensstand bietet Kapitel 2.2.4. Neben der zu erwartenden Tagesexposition, einem aus Messungen abgeleiteten Kennwert für die Vibrationsbelastung an einem Arbeitstag, ist für die Branche von großem Interesse, welche Faktoren diese Tagesexposition beeinflussen. Mit diesem Wissen ist es sowohl möglich, die Übertragbarkeit von Messwerten eines Arbeitsplatzes auf einen anderen zu prüfen als auch wirkungsvolle Maßnahmen zu treffen, um die Vibrationsbelastung zu reduzieren. Deswegen war und ist eine Betrachtung der Einflussfaktoren immer Bestandteil eingangs genannter als auch aktueller Veröffentlichungen (vgl. [Sch-2010b; Egb-2012; Rok-2013]). Konkrete Aussagen sind jedoch nur sehr selten anzutreffen, meist erfolgt eine Auseinandersetzung nur auf qualitativer Ebene. So halten z. B. Schäfer et al. verallgemeinernd fest, dass „für eine bestimmte Fahrzeugart die Vibrationseinwirkung auf den Fahrer umso größer ist, je holperiger die Fahrbahn und je höher die Fahrgeschwindigkeit ist“ [Sch-2007b]. Eine 2 3 6 vgl. [Rie-2005a; Sch-2007b; Töd-2007a] vgl. [Eic-2007; Lin-2007; Sch-2007b; Sch-2007c; STI-2007; Töd-2007a; Töd-2007b; Vor-2007d; Sch-2009a] 1.2 Einflussfaktoren auf die Vibrationsbelastung kennenlernen ausführliche Auseinandersetzung mit den postulierten Einflussfaktoren der Fachwelt erfolgt in Kapitel 3.1. Vor diesem Hintergrund wurde auf Initiative der bedeutendsten deutschen Flurförderzeug-Hersteller ein öffentlich gefördertes Forschungsvorhaben initiiert, welches das Schwingungsverhalten von Flurförderzeugen unter Einbeziehung von Fahrzeugsitz und Fahrer im Hinblick auf die Thematik der Ganzkörper-Vibrationen wissenschaftlich untersuchen, dabei den Einfluss einzelner Betriebsparameter, wie z. B. Bodenunebenheiten, Fahrgeschwindigkeit und Beladungszustand, auf das gesamte Schwingungsverhalten der Flurförderzeuge erfassen sowie die im Sinne der Vibrationsbelastung kritischen Parameter identifizieren soll. Vorliegende Arbeit fußt auf diesem in den Jahren 2008 bis 2010 durchgeführten Forschungsprojekt, welches der Autor als Projektleiter bearbeitet hat und dessen Ergebnisse in [Fis-2010e; Fis2010b; Fis-2010c; Fis-2010d; Fis-2010a; Gün-2011; Fis-2011b; Fis-2011a; Fis2011c] veröffentlicht sind. Auch wenn sich der „Hype“ nach dem Jahr 2007 in der Branche allmählich gelegt hat und mehr und mehr Messwerte der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden (vgl. Kapitel 2.2.4), so sind noch lange nicht alle Fragestellungen zum Thema Ganzkörper-Vibrationen bei Flurförderzeugen beantwortet. Auch scheint es, als ob das Thema in aktueller Fachliteratur für Fahrer und Betreiber von Flurförderzeugen noch nicht den ihm gebührenden Stellenwert einnimmt. So stellt Kaufmann im Staplerfahrer-ABC fest, dass „neben Schäden aus Lärm zunehmend auch Schäden aus Vibrationen an Bedeutung gewinnen“ und weist lediglich nur auf die Auswahl eines geeigneten Sitzes mit einem Federungssystem hin, das „auf das Gewicht des Fahrers eingestellt werden kann“ [Kau-2011, S. 134]. Ein Hinweis auf die Wichtigkeit einer richtigen Sitzeinstellung bzw. ein Hinweis auf die Gesundheitsgefährdung durch Vibrationen unterbleibt. Ebenso fragt die Berufsgenossenschaft Handel und Warendistribution (BGHW) zwar im Handbuch für Gabelstaplerfahrer „Wie geht es Ihrer Wirbelsäule?“, erwähnt bei den die Wirbelsäule belastenden Arbeiten jedoch ausschließlich das Heben, Schieben und Ziehen von Lasten im Rahmen der Kommissioniertätigkeiten [Zel-2012, S. 8–13]. Auch im Unternehmer-Handbuch Gabelstapler der BGHW wird das Thema Ganzkörper-Vibrationen selbst in der neuesten Auflage nicht thematisiert. Es erfolgt lediglich ein Hinweis, dass „die Wirbelsäule des Fahrers durch Verdrehung – insbesondere in Verbindung mit Vibrationen – übermäßig belastet werden kann“ [Kan-2012, S. 26]. Ebenfalls in der BGI-Information 545 „Gabelstapler“ der Berufsgenossenschaft Holz und Metall (BGHM) finden sich zwar Hinweise auf die Notwendigkeit schwingungsmindernder Sitze, die korrespondierenden Verordnungen und Technischen Regeln werden jedoch nicht erwähnt. Die Umsetzung der Lärm- und Vibrations-Arbeitsschutzverordnung schreitet nach Mohr zwar 7 1 Einführung stetig voran, trotzdem ist auf Basis von Umfragen festzuhalten, „dass aber immer noch deutliche Defizite existieren“ [Moh-2013]. Die genannten Aspekte legen nahe, dass weitere Forschungsarbeit auf diesem Themenfeld nötig ist, auch um eine weitere Sensibilisierung aller Beteiligten zu erreichen. Weiterhin ist festzustellen, dass gerade hinsichtlich der Frage, welche Faktoren ausschlaggebend für die Höhe der Vibrationsbelastung sind, teilweise noch gegenläufige Behauptungen existieren, was in Kapitel 3.1 herausgestellt wird. An dieser Stelle setzt vorliegende Arbeit an und nimmt sich zum Ziel, die in Kapitel 3.2 herausgearbeiteten Forschungsfragen zu beantworten, die hier einleitend im Vorgriff genannt werden: Welche Faktoren bestimmen maßgeblich in welcher Höhe die Vibrationsexposition von Fahrern von typischen Flurförderzeugen mit Fahrersitz und wie beeinflussen sich diese Faktoren gegenseitig? Wie kann auf Basis dieser Erkenntnis die Vibrationsbelastung der Flurförderzeugfahrer mit Fahrersitz abgeleitet werden? Mit den angestrebten Ergebnissen, die die Einflüsse auch möglichst in quantitativer Hinsicht offenlegen, soll es zum einen möglich sein, effektive Maßnahmen zu ergreifen, um die Vibrationsexposition der Fahrer zu minimieren und zum anderen kann anhand der Aussagen besser beurteilt werden, ob bekannte Messwerte einer Arbeitsumgebung auf einen anderen Einsatzfall übertragen werden können. Im Rahmen dieser Arbeit erfolgt explizit eine Fokussierung auf typische Flurförderzeuge mit Fahrersitz, da sich diese Gruppe sowohl hinsichtlich des Einleitungspunkts in den Körper als auch des Einsatzbereichs der Fahrzeuge deutlich von Flurförderzeugen mit stehendem Fahrer unterscheidet und die vorgenommene Beschränkung eine fundierte Betrachtung innerhalb einer in sich geschlossenen Arbeit ermöglicht. 1.3 Vorgehensweise und Struktur der Arbeit Nachdem das Ziel, die Einflussfaktoren auf die Vibrationsbelastung von Flurförderzeugfahrern mit Fahrersitz zu untersuchen, eingeführt ist, widmet sich dieses Kapitel der Vorgehensweise zur Beantwortung der Forschungsfragen und damit verbunden dem Aufbau und der Struktur vorliegender Arbeit. Die Vorgehensweise ist eng verbunden mit dem angewandten Forschungsvorgehen und den dabei eingesetzten 8 1.3 Vorgehensweise und Struktur der Arbeit Forschungsmethoden. Letztgenannten kommt ein hohes Maß an Bedeutung zu, da „die Ergebnisse wissenschaftlicher Untersuchungen und die daraus abgeleiteten Maßnahmen in der Anwendungspraxis nur so gut sein können wie die Methoden, mit denen sie gewonnen wurden“ [Eid-2011, S. 3]. Forschungsmethoden als Werkzeuge des wissenschaftlichen Fortschritts „umfassen alle Hilfsmittel zur Gewinnung und systematischen Auswertung von Informationen oder Daten“ [Eid-2011, S. 3]. Während in den Ingenieurswissenschaften vor allem Vorgehensweisen im Bereich der Produktentwicklung wie z. B. das Münchener Vorgehensmodell nach Lindemann [Lin-2009] bekannt sind, im Rahmen derer wiederum spezielle Kreativmethoden wie TRIZ [Kle-2007] oder strukturierende Methoden wie der Morphologische Kasten [Zwi-1989] eingesetzt werden, findet eine intensive Diskussion von Forschungsmethoden vor allem im Bereich der Sozialwissenschaften statt (vgl. [Bor-2010; Eid2011]). In diesem Kontext stellen Eid, Gollwitzer und Schmitt ein Vorgehen für einen vollständigen Forschungsprozess vor, innerhalb dessen die einzelnen Forschungsmethoden problemspezifisch eingesetzt werden [Eid-2011, S. 11–18]. Dieses anhand der einzelnen Schritte im Forschungsprozess skizzierte Vorgehen in Abbildung 1-2 besitzt Allgemeingültigkeit und gibt der vorliegenden Arbeit einen wertvollen Rahmen für die angewandte Vorgehensweise und Struktur. Abbildung 1-2: 1. Entstehung eines Erkenntnisinteresses 2. Sammlung verfügbaren Wissens 3. Entwicklung einer Fragestellung 4. Planung der Untersuchung - Auswahl einer Erhebungsmethode - Festlegung der Population und Auswahl einer Stichprobe - Probleme bei der Versuchsdurchführung - mangelnde Validität 5. Durchführung der Untersuchung 6. Auswertung der Daten 7. Schlussfolgerungen aus der Untersuchung 8. Mitteilung der Untersuchung Schritte im Forschungsprozess nach [Eid-2011, S. 11–18] Nachfolgende Überlegungen ordnen die vorliegende Forschungsarbeit in den Forschungsprozess nach Eid ein, indem die Kapitel samt Inhalt den Forschungsschrit9 1 Einführung ten gegenübergestellt werden (Abbildung 1-3) und nehmen dabei Ergebnisse zur Identifikation der eingesetzten Forschungsmethoden vorweg. So ist vorab festzuhalten, dass die Überlegungen zur Auswahl der Erhebungsmethode zum Einsatz der Mehrkörpersimulation an repräsentativen Flurförderzeugen geführt haben. Forschungsschritte nach Eid Kapitel der Arbeit Entstehung eines Erkenntnisinteresses Kapitel 1 Einführung Sammlung verfügbaren Wissens Kapitel 2 Stand der Technik und Forschung Entwicklung einer Fragestellung Kapitel 3 Forschungslücke und Aufgabenstellung Planung der Untersuchung Kapitel 4 Planung der Untersuchung Kapitel 5 Modellbildung der Flurförderzeuge Kapitel 6 Verifikation und Validierung der Simulationsmodelle Kapitel 7 Einflussfaktoren auf die Vibrationsbelastung Kapitel 8 Zusammenfassung und Ausblick Durchführung der Untersuchung Auswertung der Daten und Schlussfolgerungen aus der Untersuchung Abbildung 1-3: Struktur der Arbeit in Anlehnung an den Forschungsprozess nach Eid Insgesamt ist die Arbeit in acht Kapitel aufgeteilt. Die Erstehung des Erkenntnisinteresses ist in der Einleitung in Kapitel 1 beschrieben. Sie spannt den Bogen über die Volkskrankheit Rückenschmerz und den bei Flurförderzeugen wichtigen Arbeitsschutz und stellt abschließend speziell die Gefährdung durch GanzkörperVibrationen und die dort noch vorhandenen Unwägbarkeiten in den Vordergrund. Kapitel 2 widmet sich mit dem Stand der Technik zuerst dem Thema der Flurförderzeuge und stellt damit sowohl eine Entscheidungsgrundlage für die spätere Auswahl der Stichprobe (Fahrzeuge) dar als auch eine Übersicht über zurückliegende und aktuelle Forschungsarbeiten aus dem Bereich der dynamischen Simulation zur Verfügung. Ebenso schafft der Stand der Technik beim Leser ein Grundverständnis über Theorie und Praxis der Ganzkörper-Vibrationen und geht dabei speziell auf Ganzkörper-Vibrationen bei Flurförderzeugen ein. Obwohl in Kapitel 1.2 bereits die Forschungsfrage einleitend genannt ist, widmet sich Kapitel 3 nochmals detailliert der Entwicklung dieser Fragestellung. Hierbei werden existierende Erkenntnisse über Einflussfaktoren auf die Vibrationsbelastung strukturiert analysiert und bewertet, um daraus die Aufgabenstellung und Zielsetzung der vorliegenden Arbeit konkret abzuleiten. Die Planung der Untersuchung findet im gleichnamigen Kapitel 4 10 1.3 Vorgehensweise und Struktur der Arbeit statt. Dies beginnt mit einer Auswahl der einzusetzenden Forschungsmethoden, wobei die nach Eid zu berücksichtigenden Punkte „Probleme bei der Versuchsdurchführung“ und „mangelnde Validität“ diskutiert werden. Im Rahmen der „Festlegung der Population und Auswahl der Stichprobe“ erfolgt eine Beschränkung auf spezielle Flurförderzeugtypen, eine Auswahl repräsentativer Geräte und Fahrersitze sowie eine Betrachtung der typischen Einsatzgebiete der Flurförderzeuge. Ebenso fällt die Entscheidung, die Datenerhebung mit Hilfe der dynamischen Simulation durchzuführen. Die Konzeption eines ersten Versuchsplans rundet das Kapitel ab. Im Zusammenhang mit der Durchführung der Untersuchung wird zuerst die Modellbildung der Flurförderzeuge in Kapitel 5 und die Verifikation und Validierung der entstandenen Simulationsmodelle in Kapitel 6 beschrieben. Die Durchführung der Simulationsläufe an sich wird nicht im Detail erläutert, da dies unter Verwendung von Hilfswerkzeugen automatisch durch die eingesetzte Software erfolgt. Deswegen wird bei der Auswertung der Daten in Kapitel 7 direkt auf die Erkenntnisse durch den Einsatz multivarianter Analysemethoden eingegangen. Das Kapitel schließt mit konzentrierten Schlussfolgerungen zur Belastung des Fahrers bzw. zu den Einflussfaktoren. Der nach Eid vorgesehene Schritt der „Mitteilung der Untersuchung“ wird nicht gesondert erwähnt, da er mit vorliegender Arbeit vollzogen wird. 11 2 Stand der Technik und Forschung 2.1 Flurförderzeuge Als Flurförderzeuge werden gleislose Flurfördermittel bezeichnet, die vorwiegend für den innerbetrieblichen Transport von Lasten Verwendung finden. Hierbei dienen sie „ihrer Bauart nach dem Befördern, Ziehen, Schieben, Heben, Stapeln oder InRegale-Einlagern von Lasten aller Art. Sie sind fahrerlos, mitgängergeführt oder von einem Fahrer bedient, der auf dem Flurförderzeug oder einem hebbaren Fahrerplatz sitzt oder steht“ [VDI 3586, S. 3]. Dieses Kapitel nennt im Hinblick auf die spätere Fahrzeugauswahl Einteilungskriterien für die unterschiedlichen Flurförderzeuge und geht auf deren Verbreitung ein. Abschließend wird ein Überblick über abgeschlossene und laufende Forschungsarbeiten am Untersuchungsobjekt Flurförderzeug aus dem Bereich der dynamischen Simulation gegeben. 2.1.1 Einteilungskriterien Für die unterschiedlichen Aufgabenbereiche der Logistik wurden seit der Entstehung der Flurförderzeuge maßgeschneiderte Geräte entwickelt, so dass heutzutage eine hohe Variantenvielfalt festzustellen ist. Dank einer ständigen Standardisierung und Normung entlang dieses Entwicklungsprozesses existiert jedoch nach Günthner und Heptner eine klar gegliederte Struktur in Bezug auf Bauart, Tragfähigkeit, Hubhöhe und sonstige Sicherheitsbestimmungen [Gün-2007, S. 140]. Gleichzeitig sind im deutschen Sprachgebrauch unterschiedlichste Bezeichnungen wie Gabelstapler oder Stapler anzutreffen, die teilweise synonym für den Begriff Flurförderzeug gebraucht werden, streng genommen jedoch nur für Untergruppen stehen. Nachfolgende Ausführungen folgen explizit den in der Fachliteratur und Normen üblichen Begriffsbezeichnungen und bieten einen Überblick über gebräuchliche Einteilungskriterien. Je nach Betrachtungsebene sind unterschiedliche Einteilungen möglich. Bereits die eingangs genannte Definition lässt mögliche Unterscheidungsmerkmale erahnen. So schlägt Kaufmann eine grobe Unterteilung aller Flurförderzeuge nach MitgängerFlurförderzeug, Flurförderzeug mit Fahrersitz oder Fahrerstand, Fahrerloses Flurförderzeug und Anhänger vor [Kau-2013, S. 115]. Für die im Fokus der Betrachtung stehenden kraftbetriebenen Flurförderzeuge der innerbetrieblichen Logistik nimmt die DIN ISO 5053 eine Einteilung nach den Kriterien Benutzungsart, Antriebsart, Räder, Art der Steuerung und Fahrbewegung vor [DIN ISO 5053]. Dabei stellt die Be13 2 Stand der Technik und Forschung nutzungsart ein zweckmäßiges und übliches Unterscheidungsmerkmal dar. So werden nach ihr auf oberster Ebene einfache Wagen mit fester Plattform, Schlepper und Flurförderzeuge mit Hubeinrichtung unterschieden. Mit fortschreitender Detaillierung lassen sich die Flurförderzeuge mit Hubeinrichtung weiter in stapelnde Flurförderzeuge (Stapler), nichtstapelnde Hubwagen und Kommissionier-Flurförderzeuge differenzieren. Auch diese Aufteilung erscheint noch zu grob, da viele der heute allseits geläufigen stapelnden Flurförderzeuge somit unter einen Hut genommen werden. Deswegen sieht die DIN ISO 5053 noch eine weitere Aufschlüsselung dieser Gruppe in elf unterschiedliche Typen vor. Zu den bekanntesten Vertretern gehören hierbei die Gabelstapler sowie Schubstapler, wobei bei letzteren die Ausführung mit Schubmast gegenüber der mit Schubgabel dominiert. Die ersten beiden Ebenen der Aufteilung nach Benutzungsart zeigt Abbildung 2-1 vollständig und ergänzt diese mit Beispielen stapelnder Flurförderzeug auf der dritten Ebene. Flurförderzeuge Wagen mit fester Plattform Flurförderzeuge mit Hubeinrichtung stapelnde Flurförderzeuge Gabelstapler Abbildung 2-1: Schubstapler nichtstapelnde Hubwagen Gabelhochhubwagen Schlepper KommissionierFlurförderzeug Querstapler Einteilung der Flurförderzeuge nach Benutzungsart gemäß [DIN ISO 5053] An dieser Stelle sei darauf verwiesen, dass der Begriff Gabelstapler in der Literatur und vor allem im Sprachgebrauch nicht immer einheitlich verwendet wird. Seiner Wortzusammensetzung nach umfasst er stapelnde Flurförderzeuge mit einer Gabel bzw. Gabelzinken. Dies ist jedoch ein sehr weitfassender Bereich, da diese Definition fast alle Flurförderzeuge mit Hubeinrichtung einschließt. Im Rahmen dieser Arbeit findet die Begriffsdefinition nach [DIN ISO 5053] Verwendung, bei der Gabelstapler den sog. und allseits bekannten Gegengewichtsgabelstapler beschreiben und sich klar von Schubstaplern, Seitenstaplern, Kommissionierstaplern und den restlichen stapelnden Flurförderzeugen abgrenzen. Weltweit gesehen ist eine Unterteilung der Flurförderzeuge in acht unterschiedliche Klassen gebräuchlich, wobei die ersten fünf Klassen für die Erhebung der World Industrial Truck Statistics (WITS) genutzt werden, auf welche gesondert in Kapitel 2.1.2 eingegangen wird. Diese acht Klassen werden weiter unterteilt, wobei die 14 2.1 Flurförderzeuge jeweiligen Vereinigungen aus Europa, Nordamerika, China, Japan, Korea und Brasilien teilweise unterschiedliche Untergruppen bilden und somit in verschiedenen Detailtiefen aufschlüsseln. So sieht die Industrial Truck Association (ITA) für Nordamerika in Klasse 2 nur fünf Untergruppen (Lift Codes) und in Klasse 3 nur acht Untergruppen vor [Ont-2009; Ind-2014], während die Europäische Vereinigung der Förder- und Lagertechnik (Fédération Européenne de la Manutention – FEM) die Klasse 2 in neun Untergruppen (Product Code) und die Klasse 3 in 15 Untergruppen einteilt [Sek-2014]. Abbildung 2-2 gibt eine Übersicht über die international gebräuchlichen acht Flurförderzeugklassen. Klasse 1: Elektro-Gabelstapler Klasse 4: Verbrenner-Stapler (Bandagen) – – – – – Fahrerstand-Stapler Elektro-Dreirad-Stapler Elektro-Vierrad-Stapler (Bandagen) Elektro-Vierrad-Stapler (alle Reifen) Klasse 2: Elektro-Schmalgangstapler – – – – – – – – Fahrersitz-Niederhubwagen Fahrersitz-Hochhubwagen Doppelstockhubwagen Schubgabelstapler Schubmaststapler Vertikalkommissionierer Seitenstapler Querstapler u. Mehrwegestapler V-Stapler nur für Bandagen Klasse 5: Verbrenner-Stapler (alle Reifen) – – – – V-Stapler, alle Reifenarten Stapler für Container Reach Stacker Seitenstapler Klasse 6: Schlepper – Fahrersitz-Schlepper Klasse 7: Geländestapler – Geländestapler Klasse 3: handgeführte Elektrostapler Klasse 8: handgeführte Hubwagen – – – – – – – – Geh-Niederhubwagen Niederhubwagen (Fahrerplattform in untersch. Ausführung) Hochhubwagen (handgeführt u. mit Fahrerplattform) Doppelstockhubwagen Doppelstockhubwagen ohne Fahrerplattform Horizontalkommissionierer ... Abbildung 2-2: – Semikraftbetriebene und HandgabelHubwagen Semikraftbetriebene und HandgabelHochhubwagen Internationale Flurförderzeugklassen mit Unterteilung nach FEM [Ind-2014; Sek2014] Abbildung 2-2 schlüsselt in gekürzter Fassung nach den Untergruppen der FEM auf. Die Klassen sind nach denen der ITA benannt, da die FEM selbst keine Klassennamen vorsieht. Ein Blick auf die international gebräuchlichen Flurförderzeugklassen lässt erkennen, dass im Vergleich zum deutschen bzw. europäischen Raum gänzlich 15 2 Stand der Technik und Forschung andere Prioritäten in der Ausstattung und damit auch in der Unterteilung gesetzt werden. Während in den nordamerikanischen Regionen eine klare Trennung zwischen Elektro- und Verbrenner-Gabelstapler und bei letztgenannten zwischen Bandagen- (cushion) und Luftreifen (pneumatic tire) vollzogen wird, ist dies bei deutschen Herstellern nicht zu erkennen. Hier wird im Normalfall die Klasse Gabelstapler genannt und dann in Fahrzeuge mit Elektroantrieb und verbrennungsmotorischem Antrieb aufgeteilt. Bezüglich der Reifen erfolgt in dieser Gruppe keine Differenzierung, da im europäischen Raum deutlich Superelastik-Reifen dominieren, während diese in Nordamerika kaum eingesetzt werden4. Diese Unterschiede in der Unterteilung existieren nicht nur auf dem Papier, sondern werden auch bei Betrachtung der Produktpräsentation amerikanischer und deutscher Flurförderzeughersteller für den jeweiligen Markt deutlich. Bei weltweiten Betrachtungen werden die Klassen 4 und 5 im Normalfall zusammengefasst. Seit den letzten Jahren erfolgt im deutschen Sprachgebrauch zunehmend eine Unterteilung der (kraftbetriebenen) Flurförderzeuge mit Hubeinrichtung in die großen Bereiche Gabelstapler und Lagertechnik. Der Lagertechnik sind im Allgemeinen die Geräte zuzuordnen, die ausschließlich im Innenbereich eingesetzt werden. Dazu zählen Schubmaststapler, Kommissionierstapler, Kommissionierer sowie Hoch- und Niederhubwagen, welche neben dem Be- und Entladen von LKWs für das Ein- und Auslagern sowie die Kommissionierung eingesetzt werden. Ein Vergleich der Produktnamen unterschiedlicher deutscher Hersteller offenbart, dass oftmals individuelle Bezeichnungen vergeben werden, die nicht unmittelbar auf den Flurförderzeugtyp schließen lassen. Lediglich die Tragfähigkeit des Flurförderzeugs ist stets Bestandteil des Produktnamens. Dabei formuliert die VDI 3586 einheitliche Regelungen für die Benennung von Flurförderzeugen nach DIN ISO 5053 zum Gebrauch in den Typenblättern und gibt somit zusätzliche Hinweise für die vorher diskutierte Unterteilung von Flurförderzeugen [VDI 3586]. Auf diese Regeln wird im Rahmen dieser Arbeit zurückgegriffen, so dass auch die Bezeichnung der repräsentativ ausgewählten Flurförderzeuge nach VDI 3586 erfolgt. Diese setzt sich für ein Flurförderzeug mit kraftbetriebenem Fahr- und Hubantrieb jeweils aus der Benennung für den Fahrantrieb (Tabelle 2-1), für die Bedienungsart und für die Bauform (Tabelle 2-2) zusammen, für die in der VDI 3586 jeweils Kennbuchstaben definiert sind. Da im Rahmen der Arbeit ausschließlich Flurförderzeuge mit Fahrersitz im Fokus stehen, die den Kennbuchstaben „F“ erhalten, wird an dieser Stelle auf eine weitere Auflistung möglicher Bedienarten verzichtet. 4 16 Auf die unterschiedlichen Reifentypen bei Flurförderzeugen wird in Kapitel 5.2.1 gesondert eingegangen. 2.1 Flurförderzeuge Tabelle 2-1: Einteilung und Benennung der Flurförderzeuge nach dem Fahrantrieb [VDI 3586] Benennung Kennbuchstabe Handbetrieb H Verbrennungsmotor Kraftantrieb Elektromotor Benzin B Diesel D Gas T Batterie E Extern (Netz) N Hybridantrieb Tabelle 2-2: Y Kennbuchstaben für Flurförderzeuge nach Bauform (Auswahl stapelnder Flurförderzeuge) nach [VDI 3586] Bauform Kennbuchstabe Gabelstapler G geländegängiger Gabelstapler R Mitnahmestapler O Schubmaststapler M Schubgabelstapler S Kommissionierer K Die Tragfähigkeit des Flurförderzeugs wird in der Benennung berücksichtigt, indem die Nenntragfähigkeit in Kilogramm geteilt durch 100 angegeben wird. Gleichzeitig sieht die VDI 3586 vor, dass die festgelegten Benennungen um Herstellerangaben und Ausführungsmerkmale ergänzt werden können. 2.1.2 Verbreitung Bevor näher auf die Population der Flurförderzeuge und ihre Absatzzahlen eingegangen wird, werden zwei der gängigsten stapelnden Flurförderzeugtypen mit Fahrersitz in Bezug auf ihre Bauweise sowie die Einsatzfelder näher erläutert. Mit dem Begriff Flurförderzeug assoziiert fast jeder sofort die Gabelstapler, die Alleskönner der Branche, die sich wegen ihrer universellen Einsetzbarkeit großer Beleibtheit erfreuen. Sie nehmen die Last im Normalfall vor den Vorderrädern auf, die in der VDI 3586 erwähnte Möglichkeit der Aufnahme hinter den Hinterrädern ist üblicherweise nicht anzutreffen. Der Lasttransport selbst erfolgt freitragend. Das heißt, dass das aus der Last resultierende Moment um die Vorderachse durch ein Gegengewicht am Rumpf des Gerätes (z. B. Gewicht der Batterie oder separate Gewichte) kompensiert wird, wodurch sich der ebenfalls gebräuchliche und die Funktionsweise richtig beschreibende Name Gegengewichtsgabelstapler ableitet. Gabelstapler erle17 2 Stand der Technik und Forschung digen unterschiedlichste Aufgaben in den Bereichen Transport, Ein-/Auslagern und Umschlagen. Als Antrieb kommen üblicherweise Elektromotoren mit Batterie sowie Verbrennungsmotoren mit Diesel oder Gas zum Einsatz. In der Regel erfolgt der Antrieb über die Vorderachse. Zur Verdeutlichung zeigt Abbildung 2-3 typische Gabelstapler. Abbildung 2-3: Beispiele für typische Elektro-Gabelstapler in Drei- und Vierradausführung (links, Mitte) sowie Verbrenner-Gabelstapler (rechts) (Bildquelle: Jungheinrich AG) Gabelstapler mit elektromotorischem Antrieb werden nach Kaufmann „vorzugsweise in Hallen eingesetzt, da sie sehr leise im Betrieb sind und wenig Schadstoffe abgeben“ [Kau-2013, S. 63]. Auch wenn viele Wechsel zwischen Außen- und Innenbereich stattfinden bietet der Elektroantrieb Vorteile [Sch-2012]. Dafür ist die Tragfähigkeit bei Dreirad-Staplern auf 2,0 t und bei Vierrad-Staplern üblicherweise auf 4,5 t beschränkt. Verbrenner-Gabelstapler können im Normalfall Lasten bis zu 9,0 t bewegen. Eine Ausnahme bilden die sog. Schwerlaststapler mit Tragfähigkeiten bis zu 30 t. Nach Schneider sind Verbrenner-Gabelstapler von Vorteil, wenn „saisonale Schwankungen eine hohe Einsatzflexibilität des Geräts erfordern, Steigungen zu bewältigen bzw. Lasten zu verziehen sind oder in harten, intensiven Einsätzen dauerhaft eine hohe Umschlagsleistung abverlangt wird“. Dass Verbrenner-Gabelstapler höhere Umschlagsleistungen gegenüber Elektro-Gabelstaplern erzielen kann Rottmann anhand von Reihenuntersuchungen in der Traglastklasse von 4,0 t aufzeigen [Rot2007]. Eine hohe Umschlagsleistung ist nach Rose beispielsweise in der Getränkeindustrie, in der zu Spitzenzeiten im Dreischichtbetrieb gearbeitet wird, erforderlich, so dass in diesem Industriezweig immer noch Treibgas-Gabelstapler den größten Anteil besitzen und noch keine Verdrängung durch Elektro-Gabelstapler erkennbar ist. Zu den klassischen Einsatzgebieten von Verbrenner-Gabelstaplern zählen Industriebereiche wie Holz- und Stahlproduktion, Hafenbetriebe sowie Gießereien. Ein weiterer Vorteil ist nach Link in der günstigeren Anschaffung eines VerbrennerGabelstaplers zu sehen, da man „für das gleiche Geld wesentlich größere Tragkraft18 2.1 Flurförderzeuge kapazitäten erhält“. Den Elektro-Gabelstaplern werden jedoch weitere Wachstumschancen eingeräumt, wenn diese im Segment ab 5,0 t über wirtschaftliche Antriebe verfügen. [Sch-2012] Als zweites charakteristisches stapelndes Flurförderzeug mit Fahrersitz ist der Schubmaststapler anzuführen, ein klassischer Vertreter der Lagertechnik für das Transportieren und Einlagern von Lasten, der sich durch große Hubhöhen bis zu 13 m und eine hohe Wendigkeit dank seiner Dreirad-Bauweise auszeichnet. Er ist vorzugsweise für den Transport von Europaletten (800 x 1200 mm) geeignet, welche von der schmalen Seite aufgenommen werden. Bei dem Schubmaststapler handelt es sich um einen sog. radunterstützten Stapler. Damit der Gesamtschwerpunkt von Last und Fahrzeug innerhalb der Grundfläche des Fahrzeugs liegt, besitzen diese Flurförderzeuge nach vorne auskragende Radarme. Die Bauform findet deshalb vor allem in der Lagertechnik vielfach Verbreitung, da durch die Radarmunterstützung der Grundkörper des Staplers relativ kompakt gebaut werden kann und so kleine Gänge (Arbeitsgangbreiten bis ca. 2,7 m) im Lager und hohe Flächennutzungsgrade gewährleistet werden. Das Hubgerüst wird auf einem fahrbaren Masthalter horizontal innerhalb der Radarme geführt. Während wie bei einem freitragenden Gabelstapler die Last mit vorgeschobenem Mast vor den Vorderrädern aufgenommen wird, wird zur Gewährleistung der Standsicherheit bei Maximallast der Mast zum Fahren an das Antriebsteil zurückgezogen, so dass die Last innerhalb der Radbasis transportiert wird. Verbreitet sind Schubmaststapler mit Tragfähigkeiten bis 2,5 t. Im deutschen Raum sind Schubgabelstapler, die anstatt des Hubmasts nur den Gabelträger horizontal verschieben, kaum gebräuchlich. Beispiele gängiger Schubmaststapler zeigt Abbildung 2-4. Abbildung 2-4: Beispiele typischer Schubmaststapler (Bildquelle: Jungheinrich AG) Weltweit gesehen stellen die Staplermärkte sehr unterschiedliche Anforderungen an die Flurförderzeuge. So stehen nach Sieverdingbeck in Westeuropa und Teilen Ost19 2 Stand der Technik und Forschung europas Produktivität, Fahrerkomfort, Service und Sicherheit im Fokus, während im Gegensatz dazu im amerikanischen Markt vor allem kompakte und robuste Gabelstapler nachgefragt werden, welche im Normalfall über einen Verbrennungsmotor verfügen. Im Vergleich zu den EU-Ländern wird auch in Russland vor allem Wert auf die Robustheit der Fahrzeuge gelegt. Der asiatische Markt hingegen bietet kein einheitliches Bild; während Japan vergleichbare Anforderungen an Ergonomie und Sicherheit wie in Europa stellt, werden in China vor allem kostengünstige Flurförderzeuge nachgefragt. [Sie-2012, S. 22] Umfassendes Zahlenmaterial zur Aufschlüsselung der weltweiten Märkte ist der Allgemeinheit kaum zugänglich und bleibt den Verbänden vorenthalten, die die Daten erheben und zur World Industrial Truck Statistics (WITS) zusammenführen. Anhand einer jährlich veröffentlichten Zusammenfassung der ausgelieferten Flurförderzeuge in die jeweiligen Kontinente [Féd-2013a], welche Abbildung 2-5 für das Jahr 2012 widerspiegelt, lässt sich erkennen, welches die bevorzugten Flurförderzeuge weltweit sind. Eine Aufschlüsselung der Datenerhebung erfolgt nur in den ersten fünf WITS-Klassen (Abbildung 2-2). Deutlich erkennbar ist die bereits erwähnte hohe Nachfrage nach Verbrenner- gegenüber Elektro-Gabelstaplern im amerikanischen Markt sowie eine deutlich höhere Nachfrage aus Asien nach diesen robusten Flurförderzeugtypen. Diese Effekte sind nicht nur im Jahr 2012, sondern auch über die vorangehenden Jahre zu verzeichnen, wobei insgesamt eine Steigerung der weltweit nachgefragten Flurförderzeuge seit 2009 um 67 % zu erkennen ist [Féd-2013a]. Auslieferungen [Stück] 250.000 Klasse 1 - ElektroGabelstapler 200.000 Klasse 2 - ElektroSchmalgangstapler 150.000 Klasse 3 - handgeführte Elektrostapler Klasse 4/5 - VerbrennerGabelstapler 100.000 50.000 0 Europa Abbildung 2-5: Amerika Asien Afrika Ozeanien Flurförderzeugauslieferungen im Jahr 2012 nach Kontinenten [Féd-2013a] Im Mittel der Jahre 2009 bis 2012 teilen sich die Elektro-Gabelstapler zu 16 %, die Verbrenner-Gabelstapler zu 29 % und die Geräte der Lagertechnik zu 39 % den Markt auf. Ausschlaggebend für den Spitzenplatz in der Nachfrage bei den robusten 20 2.1 Flurförderzeuge Gabelstaplern ist vor allem China, die weltweit den zweiten Platz bei der Abnahme der insgesamt 977.000 abgesetzten Gabelstapler im Jahr 2011 belegen (Abbildung 2-2). Anteile der Bestellungen 30% 28% 24% 25% 19% 20% 17% 15% 10% 6% 6% 5% 0% Westeuropa Abbildung 2-6: Osteuropa China Süd- und Nordamerika Mittelamerika Rest der Welt Verteilung der weltweiten Gabelstaplerbestellungen im Jahr 2011 [KIO-2012] Nach der weltweiten Betrachtung wird der Fokus auf Europa gesetzt, wo nach einer Hochrechnung von Bruns et al. der Bestand an Flurförderzeugen im Jahr 2013 ca. 2 Millionen beträgt5 [Bru-2013b]. Den jährlichen Bedarf an neuen Flurförderzeugen beziffert Barck wiederum zwischen 250.000 und 350.000 Geräten [Bar-2011]. Wie stark die einzelnen Flurförderzeugtypen in Europa, unterteilt nach West und Ost 6 , nachgefragt werden, ist den jährlichen Statistiken der FEM zu entnehmen (Abbildung 2-7). Neben dem Nachfrageeinbruch in den Zeiten der Wirtschaftskrise ist erkennbar, dass sich in Westeuropa Verbrenner- und Elektro-Gabelstapler die Waagschale halten und zusammen deutlich gegenüber den Großgeräten der Lagertechnik dominieren, während sich in den Zahlen von Osteuropa sowohl die Bevorzugung der robusten Verbrenner-Stapler als auch die untergeordnete Bedeutung des Marktes gegenüber dem Westen widerspiegelt. 5 6 Die Datenerhebung umfasst die Flurförderzeuge der FEM-Klassen 1–5 in der EU-27 und der Schweiz. Westeuropa seit 2011 inkl. Türkei und Zypern (12.500 Stück); Osteuropa umfasst die Länderkennzeichen AL, ARM, AZE, BY, BA, BG, HR, CZ, EST, GEO, H, KZ, KGZ, LV, LT, MK, MD, PL, RO, RUS, SK, SLO, TD, TMN, UA, UZ, MNE, SRB und seit 2011 w/o KZ, KGZ, TD, TMN, UZ. 21 2 Stand der Technik und Forschung Ost-Europa 160 50 45 120 40 35 30 80 25 20 15 40 10 5 0 0 2006 2008 2009 20072010 2011 20082012 2006 2007 abgesetzte Flurförderzeuge in Tsd. abgesetzte Flurförderzeuge in Tsd. Westeuropa Osteuropa 50 40 30 20 10 0 2009 2010 2006 2007 20082011 2009 2010 2012 2011 2012 Klasse 1 - ElektroGabelstapler Klasse 2 - ElektroSchmalgangstapler Klasse 4/5 - VerbrennerGabelstapler Klasse 1/4/5 Gabelstapler Abbildung 2-7: Klasse 3 - handgeführte Elektrostapler Marktentwicklung in Europa nach Bestelleingang [Féd-2013b] Mit steigender Fokussierung wird nun ein Blick auf den deutschen Markt anhand der gemeldeten Absatzzahlen der Jahre 2009–2010 geworfen (Abbildung 2-8). Erkennbar ist wiederum die Erholung nach der Wirtschaftskrise sowie eine leichte Dominanz der Lagertechnik, wobei in dieser Statistik auch handgeführte Elektrostapler enthalten sind. So werden in Deutschland in den letzten Jahren ca. jährlich 75.000 neue Flurförderzeuge in Betrieb genommen. Deutschland bleibt damit vor Frankreich und Italien der mit Abstand größte Einzelmarkt für Flurförderzeuge in Europa [Boe2013]. Die sich in Deutschland in Gebrauch befindlichen Geräte beziffert Barck nach Expertenschätzung auf 600.000–700.000 [Bar-2011]. Absatz [Stück] 100.000 75.000 Lagertechnik Gabelstapler 50.000 25.000 0 2009 Abbildung 2-8: 22 2010 2011 2012 Absatz der Flurförderzeuge in Deutschland (nach WITS entnommen aus [Sch-2011; Boe-2012; Boe-2013]) 2.1 Flurförderzeuge Schätzungen des Verbands Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) beziffern den Umsatz der im deutschen Markt erworbenen Flurförderzeuge auf insgesamt 1,2 Mrd. Euro, der sich gleichermaßen auf Gabelstapler und Lagertechnikgeräte aufteilt [Boe-2013]. Stellt man dieser Zahl den geschätzten Umsatz der Teilbranche Flurförderzeuge in Deutschland mit 3,1 Mrd. Euro gegenüber [Ver-2013], so wird der große Exportanteil sowie die Bedeutung der in Deutschland produzierten Flurförderzeuge für den Weltmarkt deutlich. Die größten Abnehmerländer deutscher Fördertechnik sind im Jahre 2012 die USA vor Frankeich und China. Abschließend verbleibt noch die Frage, in welchem Bereich verstärkt Flurförderzeuge eingesetzt werden. Einen Eindruck auf europäischer Ebene gibt eine Erhebung der FEM über die Industriezweige mit den höchsten Absatzzahlen, was gleichermaßen als Indikator für einen bevorzugten Einsatz von Flurförderzeugen dient (Tabelle 2-3). Tabelle 2-3: Verteilung der Flurförderzeuge auf Industriezweige in Europa7 Industriezweig 2008 2009 2010 2011 2012 Transport und Logistik 12% 12% 16% 15% 17% Lebensmittel und Getränkehandel 12% 15% 18% 13% 16% Sonstiger Handel 15% 16% 19% 18% 18% Dienstleistungen 8% 7% 7% 10% 8% Automobil- und Fahrzeugindustrie 3% 3% 5% 4% 4% 32% 29% 35% 39% 37% Sonstige 2.1.3 Dynamische Simulation von Flurförderzeugen Im Hinblick auf die zu lösende Problemstellung wird im Folgenden ein Überblick über Forschungsarbeiten auf dem Gebiet der dynamischen Simulation gegeben, um bei der späteren Modellbildung der Flurförderzeuge auf diesem Wissensstand aufzubauen. Die kurz nach der Jahrtausendwende von Marquardt identifizierten Schwerpunkte der Hochschulforschung im Bereich der Flurförderzeuge aus den Fachgebieten der Mechanik, Dynamik, Hydraulik und Steuerungstechnik sind auch in den letzten Jahren bestimmend [Mar-2003]. Im Gegensatz zur aktuellen Fragestellung, wie stark der Mensch durch Vibrationen beim Betrieb von Flurförderzeugen belastet ist, führt Kindervater bereits 1956 Untersuchungen zu statischen und dynamischen Radlasten von gleislosen Flurförderzeugen durch [Kin-1956b; Kin-1956a]. Ebenso ermitteln Beisteiner und Maisch 1975 die 7 Eine vollständige Auflistung kann [Féd-2013b] entnommen werden. Die Zahlen basieren auf einer Hochrechnung auf Basis der Daten aus Deutschland, Großbritannien und Frankreich. 23 2 Stand der Technik und Forschung mechanische Beanspruchung von Industrie-Estrichböden durch Flurförderzeuge mittels Versuchen und theoretischen Betrachtungen und stellen dabei auch die Radlasten unterschiedlicher Flurförderzeuge in den Vordergrund [Bei-1975; Bei-1976]. Forschungsarbeiten über Hubgerüste weisen eine lange Tradition auf. Bereits 1974 stellt Kemme Berechnungsgrundlagen für statische und dynamische Beanspruchungen von Hubgerüsten vor und weist anhand von Messungen deren Gültigkeit nach [Kem-1974]. Unter besonderer Berücksichtigung der Wölbkrafttorsion führt Maisch 1980 Untersuchungen zur Beanspruchung von Gabelstaplerhubgerüsten durch [Mai-1980]. Huang legt 1990 mit Hilfe der Finite-Elemente-Methode besonderes Augenmerk auf die Deformation und Beanspruchung der Hubgerüste hinsichtlich der Berücksichtigung von Imperfektionen [Hua-1990]. Den grundlegenden Einsatz der Finite-Elemente-Methode zur optimalen Gestaltung und Bemessung von Stapler-Hubgerüsten diskutieren Beisteiner et al. in [Bei-1993]. Witala nimmt sich 2002 der Untersuchung eines Hubgerüst für einen Schubmaststapler in Simulation und Versuch an [Wit-2002]. Im entstandenen Simulationsmodell wird dementsprechend nur das Hubgerüst und nicht das komplette Fahrzeug berücksichtigt. Relevant für die vorliegende Themenstellung sind die Abbildung des Spiels in den Führungsrollen sowie die Ermittlung von Steifigkeiten und Dämpfungskenngrößen der Hubzylinder in Versuchen. Mitwollen untersucht 2007 ebenfalls das Schwingungsverhalten von Gabelstapler-Hubgerüsten im ausgefahrenen Zustand, bildet diese dabei als FünfMassen-Modell ab und stellt aktive und passive Maßnahmen zur Schwingungsreduktion vor [Mit-2007]. Barthels entwickelt 2007 eine aktive Regelung zur Unterdrückung der im Betrieb auftretenden Schwingungen bei spielbehafteten Systemen elastischer Balken am Beispiel des Hubgerüsts eines Schubmaststaplers und leitet für dieses die Systemgleichungen ab, die er mit den Ergebnissen einer FiniteElemente-Berechnung validiert [Bar-2007]. Neben dem Hubgerüst als Baugruppe des Flurförderzeugs widmen sich mehrere Arbeiten dem gesamten Fahrzeug und setzen dabei unterschiedliche Schwerpunkte. Viele Arbeiten nehmen dabei Kippunfälle zum Anlass, auch wenn diese wie bereits einführend dargelegt einen relativ geringen Anteil am Unfallgeschehen einnehmen (Abbildung 1-1), aber meist mit schwerwiegenden Folgen verbunden sind. So stellt Bonefeld 1981 einen Ansatz zur Berechnung der Quer-Kippstabilität und der höchstzulässigen Kurvengeschwindigkeit vor [Bon-1981]. Shibli nutz 1985 zur Quantifizierung der relevanten Einflussparameter auf die Kippstabilität von Gabelstaplern und deren Optimierung einfache Ein- und Zwei-Massen-Modelle bei quasistatischer Betrachtung der Fahrzustände [Shi-1985]. Auch Rappen erstellt 1988 im Zuge der Untersuchung kleiner Industriereifen im Hinblick auf die Kipp- und Fahrstabilität von Gabelstaplern quer- und vertikaldynamische Simulationsmodelle eines Gabelstap24 2.1 Flurförderzeuge lers und bestimmt im Hinblick auf die Modellierung des dynamischen Verhaltens des Reifens Dämpfungs- und Steifigkeitswerte mittels Prüfständen [Rap-1988]. Ein Jahr später entwickelt Beha 1989 ein einfaches Mehrkörpermodell in der Fahrund Hubebene für einen Gabelstapler mit Zweifachteleskop-Hubgerüst [Beh-1989]. Ziel der Untersuchung ist die Ermittlung von Schwingbeiwerten für Gabelstapler unterschiedlicher Traglastklassen zur Berücksichtigung dynamischer Beanspruchungen, weswegen das Schwingungsverhalten in Abhängigkeit verschiedener Fahrzeugparameter erforscht wird. Als wesentliche Einflussgrößen können die Federsteifigkeit der Bereifung und der Hubhydraulik identifiziert werden. Die Anregung durch den Boden wird über eine Störfunktion auf die Radachse realisiert. Das Thema der dynamischen Standsicherheit greift Golombeck 1993 wieder auf, berechnet anhand mathematischer Modelle für Drei- und Vierradgabelstapler die Kippgrenzgeschwindigkeit und bestätigt die Ergebnisse anhand von Fahrversuchen [Gol-1993]8. Hinrichsen erarbeitet 1994 unterschiedliche Regelalgorithmen zur Kursführung eines induktiv geführten Kommissionierstaplers und erstellt hierfür ein nichtlineares Fahrdynamikmodell, für welches er speziell die Seitenkraftkennlinien der verwendeten Polyurethanräder am Prüfstand bestimmt [Hin-1994]. Bruns führt auch im Hinblick auf die Diskussion elektronischer Stabilitätssysteme ergänzend zu Messungen (vgl. [Bru-2002b]) weitere umfangreiche Untersuchungen auf dem Gebiet der dynamischen Kipptests und entsprechender Sicherheitsnachweise durch [Bru-2002a; Bru-2003a]. Im Gegensatz zu bisherigen Untersuchungen, bei denen Rechenmodelle für die quasistatische Berechnung der Kippgrenzen genutzt werden, propagiert Bruns die Simulation des dynamischen Fahrverhaltens unter Einsatz der Mehrkörpersimulation, denn anhand von Fahrversuchen kann gezeigt werden, dass „die dynamische Entlastung der Hinterachse in Grenzsituationen nur zu einem Schleudern, statt zu einem Kippen des Staplers führt“ [Bru-2003a]. Ein hierfür geeignetes Mehrkörpermodell eines Gabelstaplers stellen Bruns und Biermann 2003 vor, bei dem durch Einbindung von Control-System-Design-Tools z. B. die Lenkhydraulik detailliert abgebildet ist [Bru-2003b]. Dieses Modell wird von Biermann um ein aktives Fahrwerk an Vorder- und Hinterachse erweitert [Bie-2009]. 8 Ergänzend zu der Dissertation von Golombek siehe [Elb-1996b; Elb-1996a; Elb-1997]. 25 2 Stand der Technik und Forschung Ein einfaches zweidimensionales Mehrkörpermodell eines Gabelstaplers stellen auch Marquardt und Leonard vor und nutzen es für die Berechnung der Fahrzeugschwingungen in einem interaktiven Fahrsimulator [Mar-2004]. Schmalzl untersucht 2006 mit Hilfe eines hybriden Mehrkörpermodells den Einfluss von Bodenungenauigkeiten auf das dynamische Verhalten von Schmalgangstaplern [Sch-2006]. Im Gegensatz zu Beha modelliert er das Rad als Kreis und lässt es auf einer Kurve, die die Unebenheiten der Fahrbahn nachbildet, abrollen. Fast zur selben Zeit entsteht am Institut für Fördertechnik und Logistik der Universität Stuttgart im Auftrag der Still-Wagner GmbH ein umfangreiches Mehrkörpermodell für einen Schubmaststapler als Werkzeug für die Projektierungsphase [Vor2007a]. Besonderes Augenmerk widmen Vorwerk und Nikic dem Hubgerüst, indem die Hubmaste als elastische Balkenelemente sowie die Ketten im Bereich der Umlenkrolle durch Einzelglieder samt Kontaktelementen modelliert werden [Vor-2007b]. Das entstandene Mehrkörpermodell wird ebenso für die Untersuchung von Ganzkörper-Vibrationen verwendet [Vor-2007d]. Im Rahmen der bereits erwähnten Untersuchungen bezüglich der dynamischen Standsicherheit von Bruns wird deutlich, dass mit den in den Simulationspaketen enthaltenen Reifenmodellen im Bereich der Querdynamik Grenzen gesetzt sind [Bru2003a]. Dadurch motiviert erforschen Busch und Bruns das Verhalten von Superelastikreifen bei dynamischer Kurvenfahrt auf einem Prüfstand, identifizieren die relevanten Zusammenhänge der Einflussparameter und überführen diese auf Basis neuronaler Netze in ein Reifenmodell für die Mehrkörpersimulation [Bus-2012]. Ein speziell für die Anforderungen der Vertikaldynamik ausgelegtes Reifenmodell für Superelastikreifen stellen Günthner et al. vor [Gün-2013]. Nicht nur der klassische Gabelstapler droht bei zu schneller Kurvenfahrt umzukippen, auch Portalstapler, die in Häfen für den Umschlag von Containern eingesetzt werden, sind gefährdet. Anhand eines Mehrkörpermodells können Bruns und Piepenburg zeigen, „dass ein Bremsen in einer kritischen Fahrsituation wie einem schnellen Lenkwechsel oder einer engen 180°-Kurve das Fahrzeug stabilisieren kann“, wenn die Bremskraft schnell genug aufgebaut wird, weswegen die Autoren ein automatisches Stabilitätssystem vorschlagen [Bru-2013c]. Auch Routenzüge, die für den innerbetrieblichen Materialfluss zunehmend an Bedeutung gewinnen, werden von Bruns et al. bezüglich ihrer Spurtreue mit Hilfe eines einfachen Mehrkörpermodells untersucht. Besonderes Augenmerk wird dabei auf 26 2.2 Ganzkörper-Vibrationen ein eigenes aus der Literatur angepasstes Reifenmodell gelegt, das auf der Basis von Messungen in [Hin-1994] die Längs- und Querkräfte berechnet. [Bru-2013a] Overmeyer et al. erforschen am Schubmaststapler die Belastung elektronischer Bauteile und greifen ebenfalls auf ein parametrisierbares Mehrkörpermodell zurück, welches Bauteilnachgiebigkeiten durch Feder-Dämpfer-Elemente berücksichtigt und Reifenkräfte über eine Kontaktdefinition berechnet [Wei-2012; Ove-2013]. Abschließend sei erwähnt, dass im Bereich der mobilen Arbeitsmaschinen nicht nur Flurförderzeuge mit Hilfe der Mehrkörpersimulation untersucht werden. So ermittelt z. B. Böhler anhand eines detaillierten Traktormodells die Rumpfbelastung bei Straßenfahrt und bildet in dem zu Grunde liegenden Modell auch Fahrer und Sitz ab [Böh-2001]. Bös et al. stellen ein parametrisiertes Mehrkörpermodell eines Radladers vor, mit welchem definierte Fahrversuche durchfahren werden können, um das Fahrzeug hinsichtlich Schwingungskomfort und Fahrdynamik zu optimieren [Bös2013]. Auch Kunze et al. berichten über ein Mehrkörpermodell eines Radladers, stellen aber nicht die Belastung des Fahrers in den Vordergrund, sondern einen multiphysikalischen Ansatz zur Simulation von Erdbauprozessen mit Hilfe einer Kopplung von Mehrkörpersimulation und der Diskrete-Elemente-Methode [Kun-2012]. 2.2 Ganzkörper-Vibrationen Wirken mechanische Schwingungen (Vibrationen, Stöße oder Erschütterungen) von außen auf den menschlichen Körper ein, so spricht man umgangssprachlich verallgemeinernd von Humanschwingungen. In der Fachterminologie wird jedoch in Abhängigkeit der durch die Vibrationen belasteten Körperstellen eine strikte Unterteilung vorgenommen in Hand-Arm-Vibrationen (HAV) und Ganzkörper-Vibrationen (GKV). Unter Hand-Arm-Vibrationen sind mechanische Schwingungen im Frequenzbereich zwischen 8–1000 Hz zu verstehen, welche „bei Übertragung auf das Hand-ArmSystem des Menschen Gefährdungen für die Gesundheit und Sicherheit verursachen oder verursachen können“. Zu nennen sind dabei vor allem Knochen- oder Gelenkschäden, Durchblutungsstörungen und neurologische Erkrankungen. HandArm-Vibrationen treten beispielsweise bei Arbeiten mit handgehaltenen oder handgeführten Arbeitsgeräten mit rotierenden oder oszillierenden Teilen, handgehaltenen 27 2 Stand der Technik und Forschung schwingenden Bedienelementen oder Geräten mit Einzelauslösung (z. B. Nagler, Bolzensetzer) auf. [Bun-2010c] Im Fokus der vorliegenden Betrachtung stehen jedoch Ganzkörper-Vibrationen, als welche mechanische Schwingungen im Frequenzbereich zwischen 0,1–80 Hz bezeichnet werden, „die bei Übertragung auf den gesamten Körper Gefährdungen für die Gesundheit und Sicherheit verursachen oder verursachen können“. Beim stehenden Bediener wirken Ganzkörper-Vibrationen über die Füße, beim sitzenden Bediener über das Gesäß, die Füße und den Rücken und beim liegenden Menschen über die Auflagefläche auf den gesamten Körper ein. Ganzkörper-Vibrationen sind üblicherweise bei Fahrzeugen und selbstfahrenden Maschinen (z. B. Flurförderzeuge, Erdbaumaschinen) oder bei Maschinen mit großer Unwucht oder Schlagenergie (z. B. Schmiedehämmer) anzutreffen. [Bun-2010c] Wie viele Beschäftigte in Deutschland durch Vibrationen belastet sind, ist nicht exakt bekannt. Oftmals stützen sich Aussagen diesbezüglich auf lang zurückliegende Erhebungen. So kann auf Basis einer Studie aus dem Jahr 1989 davon ausgegangen werden, dass in Europa circa 4–7 % der Beschäftigten gegenüber GanzkörperVibrationen exponiert sind [Int-1989]. Auf Basis einer von der Health and Safety Executive in Auftrag gegebenen Studie in Großbritannien im Jahr 1998 [Hea-1999a; Hea-1999b] kann Mohr unter Verwendung der statistischen Erhebungen des Mikrozensus 2001 [Sta-2002] aktuellere Exponiertenzahlen ableiten, welche allerdings auch die Fahrt mit einem Verkehrsmittel zur und von der Arbeit berücksichtigen [Moh-2003]. Er kommt zu dem Ergebnis, dass in Deutschland mit ca. 15 Mio. Personen 40 % der Erwerbstätigen Ganzkörper-Vibrationen ausgesetzt sind, davon sogar 1,1 Mio. oberhalb des Expositionsgrenzwerts (vgl. Kapitel 2.2.3). Ergänzt und bestätigt werden diese Aussagen durch die eingangs erwähnte Erwerbstätigenbefragung aus dem Jahr 2012 [Wit-2013]. Von den 20.036 befragten Erwerbstätigen geben 4.250 Personen (21,2%) an, Arbeiten mit starken Erschütterungen, Stößen und Schwingungen, die man im Körper spürt, auszuführen. Bei 867 der Befragten (4,3%) ist dies „häufig“ und bei 1.242 der Befragten (6,2%) „manchmal“ der Fall. Von den Befragten, die „häufig“ angegeben haben, fühlen sich ca. die Hälfte (463 Befragte) auch durch die Vibrationen belastet. Bezogen auf alle Erwerbstätigen empfinden sich im Rahmen dieser Studie 2,3 % durch Vibrationen belastet. Eine Unterscheidung zwischen Ganzkörper-Vibrationen und Hand-Arm-Vibrationen wird in dieser Erhebung nicht getroffen. Folgende Ausführungen gehen näher auf mögliche Auswirkungen von GanzkörperVibrationen auf die Gesundheit und die Sicherheit der Beschäftigten ein, erklären die Kennwertberechnung sowie die dafür gültigen Grenzwerte und geben abschließend 28 2.2 Ganzkörper-Vibrationen einen Überblick über aus der Literatur bekannte Belastungswerte für Flurförderzeugfahrer. 2.2.1 Auswirkungen auf die Gesundheit und die Sicherheit Grundsätzlich reagiert jeder Mensch mit seiner ihm eigenen psychischen, körperlichen, genetischen und sozialen Voraussetzung unterschiedlich auf äußere Einwirkungen. Dies gilt auch für Vibrationen, so dass zwischen der auftretenden Belastung als Gesamtheit der äußeren Bedingungen und Anforderungen in dessen Umgebung und der daraus resultierenden Beanspruchung in Abhängigkeit seiner individuellen Eigenschaften zu unterscheiden ist. Die bekannten Zusammenhänge mit den bestimmenden Faktoren stellt Abbildung 2-9 im Belastungs-Beanspruchungs-Modell für Ganzkörper-Vibrationen dar. Mensch Belastung durch Ganzkörper-Vibrationen individuelle körperliche Voraussetzungen physikalische Belastung – – – – Einwirkungsrichtung Amplitude Frequenz Stoßhaltigkeit – – – – – – Geschlecht Alter Alter bei Expositionsbeginn Konstitution allgemeiner Gesundheitszustand Zustand der Wirbelsäule – Kenntnisse, Fähig- und Fertigkeiten mitwirkende Belastungsfaktoren – – – – – – Einleitungsstelle Körperhaltung Abstützung Temperatur Heben und Tragen Freizeitverhalten Expositionsdauer – – – – täglich jährlich im Berufsleben Pausenregime akute Wirkungen – – – – – Befindungsstörungen (z. B. Kinetose) Leistungsbeeinträchtigungen Schmerzwahrnehmungen Lumbago, Ischias biomechanische und physiologische Reaktionen chronische Wirkungen – Aufeinanderfolge Abbildung 2-9: Beanspruchung degenerative Veränderung der Bandscheiben, Wirbelkörper u. -gelenke, Kaudasyndrom Belastungs-Beanspruchungs-Modell für Ganzkörper-Vibrationen nach [Bun-2010c] Die physikalische Belastung stellt die auf den Menschen einwirkende Vibration dar und ist gekennzeichnet durch die Einwirkungsrichtung, die Amplitude, die Frequenz sowie die Stoßhaltigkeit, die sich aus den ersten drei Größen ableiten lässt. Diese detaillierte Betrachtung der Anregung ist unerlässlich, da der menschliche Körper mit seinen Organen und Gliedmaßen selbst ein schwingungsfähiges System darstellt, welches interindividuell wiederum unterschiedlich ausgeprägt sein kann. So verhält sich der Körper nur bis zu Frequenzen von 2 Hz wie eine starre Masse und weist Eigenfrequenzen zwischen 4–5 Hz sowie 12–15 Hz auf [Sto-2006]. Kenntlich 29 2 Stand der Technik und Forschung wird dies bei Betrachtung der mechanischen Impedanz9 des menschlichen Körpers (Abbildung 2-10 links), bei der die beiden Maxima in den erwähnten Bereichen klar zu erkennen sind. Grundsätzlich lässt sich auf Basis einer Vielzahl an Untersuchungen festhalten, dass die Antwort des menschlichen Körpers auf Vibrationen abhängig von der Amplitude, der Richtung und der Frequenz der Anregung ist [Gri-1990]. Somit ist auch zu erklären, dass Vibrationen unterschiedlicher Frequenz verschieden wahrgenommen und nur bis zu einem bestimmten Maße ausgehalten werden können. Eine Probandenstudie von Magid et al. mit 15 Freiwilligen, die sinusförmigen Schwingungen unterschiedlicher Frequenzen bis zur absoluten Schmerzgrenze ausgesetzt werden, gibt einen Einblick, wie unterschiedlich Vibrationen vom menschlichen Körper ausgehalten werden können [Mag-1960]. Am wenigsten tolerant gegenüber Vibrationen ist der Körper im Bereich von 4–8 Hz, was angesichts der Eigenfrequenz in diesem Bereich nicht verwunderlich ist, während bei 1 Hz doppelt so hohe Belastungen ausgehalten werden. Im Bereich zwischen 1–3 Hz treten vor allem Schwierigkeiten beim Atem auf, und ein Proband ist sogar nach einer Minute Vibrationsbelastung bei 8 Hz in Ohnmacht gefallen [Sto-2006]. starre Masse 70 kg 4 2 Mensch 70 kg 0 0 4 8 12 Frequenz [Hz] 16 Beschleunigung [g] mechanische Impedanz [kN·s/m] 8 6 6 4 2 0 0 4 8 12 Frequenz [Hz] 16 Abbildung 2-10: Mechanische Impedanz einer sitzenden Person mit 70 kg Körpergewicht (nach [Sto2006], links) und Toleranzgrenzen von Versuchspersonen gegenüber Vibrationen (nach Darstellung aus [Sto-2006] im Original aus [Miw-1967], rechts) Im Gegensatz zur Belastungsgrenze setzen sich Bellmann et al. intensiv mit der Wahrnehmung von vertikalen Ganzkörper-Vibrationen auseinander und ermitteln eine Perzeptionsschwelle von 87 dB im Bereich von 6–63 Hz, wobei die interindividuellen Unterschiede zwischen den Versuchspersonen mit steigender Frequenz deutlich zunehmen [Bel-2004]. Neben der einwirkenden Vibration ist vor allem von Bedeutung, wo diese in den Körper eingeleitet wird und welche Körperhaltung der Fahrer einnimmt, da die Be9 Zur Definition der mechanischen Impedanz siehe Kapitel 5.2.4. 30 2.2 Ganzkörper-Vibrationen lastbarkeit der Wirbelsäule auf Grund der veränderten Geometrie zwischen Stehen und Sitzen grundsätzlich verschieden ist [Cal-2001; Cha-2006] und zusätzlich ungünstige Körperhaltungen beim sitzenden Fahrer zu höheren Kräften in der Wirbelsäule führen können [Sei-2000]. Ebenso ändert sich mit der „Oberkörperneigung auch der frequenzabhängige Zusammenhang zwischen der Schwingbeschleunigung und den Wirbelsäulenkräften“ [Fri-2010]. Zudem kann das Heben und Tragen schwerer Lasten im Wechsel mit Ganzkörper-Vibrationen zu einer stärkeren Schädigung führen, als wenn beide Belastungen einzeln auftreten [Bun-2010c]. Als letzter und auch wichtigster Einflussfaktor ist die Dauer der Vibrationsexposition zu nennen. So zeigen Schust et al., dass „sowohl die Körperstatur und die Körperhaltung als auch die tägliche und die jährliche Expositionszeit, die Lebensexpositionszeit und das Lebensalter bei Beginn der Exposition einen signifikanten Einfluss auf die Risikovorhersage haben“ [Sch-2013]. Die genannten Belastungen rufen im menschlichen Körper, der sich durch individuelle körperliche Voraussetzungen auszeichnet, unterschiedliche Beanspruchungen hervor. Diese können nach den Kriterien Gesundheit, Komfort, Wahrnehmbarkeit und Bewegungskrankheiten unterteilt werden [ISO 2631c]. Im Fokus der weiteren Betrachtungen stehen die Auswirkungen auf die Gesundheit und damit auch auf die Sicherheit, für die der Frequenzbereich von 0,5–80 Hz relevant ist. Bei den resultierenden Beanspruchungen spricht man auch von den sog. unmittelbaren Auswirkungen auf die Gesundheit und Sicherheit, da sie direkt den Menschen betreffen, welche wiederum grundsätzlich in akute und chronische Wirkungen unterteilt werden [Bun-2010c]. Einen Überblick über gegenwärtige Literatur und eine Diskussion typischer klinischer Befunde findet sich in [Joh-2013]. Eine allseits bekannte akute Wirkung von Ganzkörper-Vibrationen ist die Kinetose als Vertreter der Befindungsstörungen, umgangssprachlich unter dem Namen Seekrankheit bekannt, welche sich bei niederfrequenten Schwingungen unter 0,5 Hz einstellen kann. Ganzkörper-Vibrationen im Frequenzbereich von 0,5–80 Hz können sowohl das allgemeine Wohlbefinden stören als auch die menschliche Leistungsfähigkeit beeinflussen. Zum anderen können sie schmerzhafte Muskelverspannungen, Verdauungsstörungen, Störungen der peripheren Durchblutung oder Funktionsstörungen der weiblichen Fortpflanzungsorgane hervorrufen. Weiterhin beobachtbar sind biomechanische und physiologische Reaktionen wie die Änderung von Pulsfrequenz und Blutdruck. Diese „können, müssen aber nicht unbedingt vom Menschen wahrgenommen werden“ und machen sich unter Umständen „nicht sofort nach Belastungsbeginn, sondern erst nach ein bis zwei Stunden bemerkbar“ [Dup-1984, S. 48]. [CEN-1996; Bun-2010c] 31 2 Stand der Technik und Forschung Liegt jedoch eine langjährige Einwirkung von Ganzkörper-Vibrationen vor, so sind Rückenschmerzen, ein verstärkter Verschleiß der Wirbelsäule und in dessen Folge neurologische Ausfälle der unteren Gliedmaße als chronische Auswirkungen möglich [Dup-1984; Sei-1986; CEN-1996; Sch-1998; Bov-1999]. Bandscheibenbedingte Erkrankungen der Lendenwirbelsäule durch langjährige, vorwiegend vertikale Einwirkung von Ganzkörper-Vibrationen im Sitzen werden in Deutschland als Berufskrankheit BK 2110 geführt [Dup-1994; Bun-2009]. Tabelle 2-4 zeigt für die letzten Jahre diesbezüglich die angezeigten Verdachtsfälle und stellt die anerkannten Fälle gegenüber. Tabelle 2-4: Berufskrankheit BK 2110 [Bun-2012c; Bun-2012b] 2008 angezeigte Verdachtsfälle anerkannte Berufskrankheiten neue Rentenfälle 2009 2010 2011 2012 262 226 226 304 268 262 13 17 8 8 4 7 8 4 5 2 Auffällig ist die hohe Diskrepanz zwischen den angezeigten und den tatsächlich anerkannten Fällen, da es den Betroffenen nicht leicht fällt nachzuweisen, ob die Erkrankung der Lendenwirbelsäule auf arbeitsbedingte Entstehungsursachen zurückzuführen ist. Zum einen stellt sich das Problem, dass degenerative Veränderungen der Wirbelsäule auch unabhängig von der arbeitsbedingten Belastung auftreten [Bun-2005]. Zum anderen hängt die gesundheitliche Gefährdung durch GanzkörperVibrationen stark von der individuellen Belastbarkeit, der Robustheit des Skeletts sowie der Körperhaltung ab [Sei-2000], wobei eine quantitative Bewertung dieser Einflüsse in epidemiologischen Studien bis jetzt nicht verfügbar ist [Bun-2005]. Offene Punkte, deren Beantwortung „für eine zuverlässige Beurteilung des Zusammenhangs zwischen GKS und Erkrankung erforderlich wären“, diskutiert Seidel ausführlich in [Sei-2004a]. Neben den genannten unmittelbaren Auswirkungen von Ganzkörper-Vibrationen auf die Gesundheit und Sicherheit sind auch die mittelbaren (indirekten) Auswirkungen zu beachten. Dies ist z. B. der Fall, sobald eine mobile Arbeitsmaschine nicht sicher bedient werden kann, wenn auf Grund von Vibrationen die Erfassung von Warnsignalen gestört ist oder Bedienelemente nicht sicher betätigt werden können [Bun2010c]. Grundsätzlich fällt es dem Menschen nämlich wesentlich leichter, aus dem sicheren Stand oszillierende Objekte als stehende Objekte bei eigener vibrierender Bewegung zu erkennen [Ben-1978; Sto-2006]. Stott hält fest, dass Personen unter Vibrationseinfluss zwischen 2–6 Hz Probleme haben, die ausgestreckte Hand zu kontrollieren und dass „tracking-tasks in which the arm is supported and the hand 32 2.2 Ganzkörper-Vibrationen operates a joystick control show most disruption by vibration in the frequency range 4–8 Hz” [Sto-2006]. Angesichts der aufgeführten negativen Auswirkungen von Vibrationen sollte jedoch abschließend nicht vergessen werden, dass auch durchaus positive Wirkungen von Schwingungen bekannt sind wie z. B. beim Wiegen eines Kindes in den Schlaf. Ebenso werden im Bereich des Trainings gezielt mechanische Schwingungsvorgänge beim Menschen appliziert, um positive biomechanische und physiologische Effekte hervorzurufen. So reichen nach Haas et al. „die Resultate bezüglich der Effekte von Schwingungsreizen auf Maximal- und Schnellkraft von leicht negativ bis außerordentlich positiv“ [Haa-2004]. 2.2.2 Messung und Kennwertberechnung Um die Belastung des Menschen auf Grund von Exposition gegenüber GanzkörperVibrationen einheitlich zu bestimmen, wird im Jahr 1997 die ISO 2631-1 als grundlegende Norm verabschiedet [ISO 2631c]. Sie definiert die allgemein gültigen Bewertungsmethoden und nennt grundlegende Anforderungen an Messverfahren, enthält aber keine Beurteilungsgrenzwerte, sondern lediglich Informationen über mögliche Auswirkungen von Ganzkörper-Vibrationen auf die Gesundheit. Um die Einführung neuer Kennwerte auf Basis einer EU-Richtlinie (vgl. Kapitel 2.2.3) zu berücksichtigen, wird die ISO 2631-1 im Jahr 2010 ergänzt [ISO 2361 Amd1]. Die VDI 2057 Blatt 1 greift die Inhalte der ISO 2631-1 auf, um „ein einheitliches Verfahren zur Beurteilung der Einwirkung mechanischer Ganzkörper-Schwingungen auf den Menschen und allgemeine Hinweise zur Ermittlung der Beurteilungsgrößen anzugeben“ [VDI 2057] In folgenden Ausführungen werden zuerst die Grundlagen zur messtechnischen Erfassung der Ganzkörper-Vibrationen vorgestellt, um darauf aufbauend die Kennwerte nach ISO 2631-1 abzuleiten und die im deutschen Sprachgebrauch bekannte Tagesexposition A( 8) als Kenngröße für die Beanspruchung der Gesundheit über einen Arbeitstag von acht Stunden einzuführen. Im Fokus steht dabei der sitzende Mensch. Die Einwirkung von Vibrationen innerhalb von Gebäuden wird aus der Betrachtung ausgeklammert, hierzu sei auf die ISO 2631-2 verwiesen [ISO 2631a] 2.2.2.1 Messung der Ganzkörper-Vibrationen Während die ISO 2631-1 grundlegende und allgemeine Anforderungen an die Messung nennt, bietet die DIN EN 14253 eine praxisgerechte Anleitung zur Bewertung der Einwirkung von Ganzkörper-Vibrationen am Arbeitsplatz, welche das Augenmerk auf die Durchführung der Messung legt [DIN EN 14253]. 33 2 Stand der Technik und Forschung Um die Vibrationen quantifizieren zu können, bedient man sich der physikalisch gerichteten Größe der Beschleunigung a( t ), welche durch sog. Beschleunigungsaufnehmer messtechnisch erfasst werden kann. Diese Beschleunigungsaufnehmer müssen in der Lage sein, die höchsten zu erwartenden Schwingungsamplituden zu verarbeiten und einen ausreichenden Messbereich für tiefe Frequenzen aufweisen. Sie sind so anzuordnen, dass sie die Vibrationen an der Schnittstelle zwischen Mensch und Schwingungsquelle in allen drei Raumrichtungen erfassen. Dementsprechend hat die Messung bei sitzenden Personen auf dem Sitz zu erfolgen. Üblicherweise wird ein triaxialer Beschleunigungsaufnehmer zur Bestimmung der auftretenden Beschleunigungen in den drei Raumachsen verwendet, der bei weichen und gepolsterten Sitzen nach ISO 2631-1 10 in eine halbelastische Sitzscheibe gemäß DIN EN 30326-1 [DIN EN 30326] zu integrieren ist (Abbildung 2-11). 1,5±0,2 3± 1 12 max Bei der Messung sind Situationen zu vermeiden, in denen der Benutzer den Kontakt mit dem Beschleunigungsaufnehmer verliert, da sonst nicht die Beschleunigungen gemessen werden, die die Person erfährt. Ebenso können durch Platznehmen auf dem Sitz hohe Beschleunigungen eingeleitet werden, welche das Messergebnis verfälschen. [DIN EN 14253] Ø75±5 Ø250±50 Abbildung 2-11: Triaxialer Beschleunigungsaufnehmer in halbelastischer Messscheibe (Bildquelle: Metra Mess- und Frequenztechnik, [DIN EN 30326]) Grundlegende Anforderungen an die Mess- und Analysiergeräte werden in der EN ISO 8041 definiert [DIN EN ISO 8041]. Auch das Messsystem ist in regelmäßigen Abständen (z. B. jährlich oder alle zwei Jahre) nachzuprüfen, wobei die zutreffenden Teile der ISO 5347 und der ISO 16063 anzuwenden sind. Weitere Informationen zur Durchführung von Messungen findet der Anwender in Teil 2 der Technischen Regeln zur Lärm- und Vibrations-Arbeitsschutzverordnung (vgl. Kapitel 2.2.3, [Bun-2010c]). Diese erlauben neben den in Abbildung 2-11 beschriebenen Beschleunigungsaufnehmern samt zugehörigen Analysegeräten, welche für fachkundige Messungen zu verwenden sind, auch den Einsatz vereinfachter 10 34 Die ISO 2631-1 verweist dabei auf die ISO 10326-1, welche seit 1994 zurückgezogen und durch DIN EN 30326-1 ersetzt ist. 2.2 Ganzkörper-Vibrationen Messgeräte, sog. Dosimetern (z. B. [Gra-2007; Gra-2008]), wobei dann von sog. orientierenden Verfahren gesprochen wird. Während die DIN EN 14253 darauf abzielt, die Belastungen (Immissionen) an einem spezifischen Arbeitsplatz zu ermitteln, der sich u. a. durch die dort vorherrschenden Randbedingungen auszeichnet, nimmt sich die DIN EN 1032 der Prüfverfahren zur Bestimmung des in der Maschinenrichtlinie geforderten Schwingungsemissionswerts an [DIN EN 1032]. Da die DIN EN 1032 wegen des spezifischen Einsatzes von Flurförderzeugen nicht direkt angewendet werden kann, ist speziell für diese die DIN EN 13059 eingeführt [DIN EN 13059]. Auf die Unterschiede zwischen Immissions- und Emissionswerten bei Flurförderzeugen wird gesondert in Kapitel 2.2.4 eingegangen. Im Idealfall wird die Tages-Schwingungsbelastung kontinuierlich über den Arbeitstag gemessen. Da dies in der Praxis oft nicht realisierbar ist, sind geeignete Zeitabschnitte zu bestimmen, wobei Dauer und Anzahl so zu wählen sind, dass ein repräsentativer Schwingungswert ermittelt werden kann. Als Mindestdauer sind aus statistischen Gründen drei Minuten anzusetzen [DIN EN 14253]. Neben der Dauer der Messung T ist ebenso die Einwirkungsdauer Te 24 h zu bestimmen, in welcher der Arbeitnehmer gegenüber den gemessenen Vibrationen exponiert ist. Hierbei können unterschiedliche Verfahren wie Verwendung einer Stoppuhr, Auswertung von Videoaufnahmen oder Methoden der Arbeitserfassung zur Anwendung kommen [DIN EN 14253]. Während kurze Schwingungsunterbrechungen in der akuten Belastung eingeschlossen sind, werden längere schwingungsfreie Zeiten nicht mit einbezogen [VDI 2057]. Im Normalfall ist die Einwirkungsdauer Te nicht mit der Einsatzzeit auf einer Maschine gleichzusetzen. Abbildung 2-12 verdeutlicht den von Mohr vorgestellten Zusammenhang zwischen der Einwirkungsdauer Te , der Einsatzzeit auf einer Maschine und dem Arbeitstag mit einer Schicht von acht Stunden [Moh-2007]. Einsatzzeit vibrationsfreie Zeit (z. B. Pausen) Einwirkungsdauer Te Arbeitstag (8 h) Abbildung 2-12: Zusammensetzung von Arbeitstag, Einsatzzeit und Einwirkungsdauer (nach [Moh2007]) 35 2 Stand der Technik und Forschung 2.2.2.2 Kennwertberechnung Die Schwingungskennwerte werden nach erfolgter Messung einzeln für die drei Koordinatenachsen ermittelt. Grundlage ist hierbei das in Abbildung 2-13 dargestellte biodynamische Koordinatensystem des menschlichen Körpers. Als grundlegende Bewertungsmethode dient die Berechnung des Effektivwerts der frequenzbewerteten Beschleunigung [ISO 2631c]. Da nicht alle Frequenzen einer mechanischen Schwingung beim Menschen eine gleiche Beanspruchung hervorrufen, ist das gemessene Beschleunigungssignal a( t ) einer Frequenzbewertung zu unterziehen. Hierbei wird das Signal entsprechend der frequenzabhängigen Beanspruchung gewichtet und in seiner Bandbreite begrenzt, so dass die frequenzbewertete Beschleunigung aw ( t ) resultiert. Je nach Beanspruchungskriterium, Einleitungsstelle und Schwingungsrichtung sind auf Basis einer Vielzahl an Studien unterschiedliche Bewertungsfunktionen in der ISO 2631-1 definiert. Bei Betrachtung des Beanspruchungskriteriums Gesundheit ist beim sitzenden Bediener für die x- und y-Achse die Frequenzbewertungskurve Wd und für die z-Achse die Frequenzbewertungskurve Wk zu verwenden (Abbildung 2-14). Eine mathematische Definition der Frequenzbewertungskurven findet sich in ISO 2631-1 Anhang A. z y x Abbildung 2-13: Biodynamisches Koordinatensystem des menschlichen Körpers in sitzender Position gemäß [ISO 2631c] (Bild in Anlehnung an [ISO 2361 Amd1]) Diese Bewertungsfunktionen stellen einen Kompromiss dar und bilden nach Griffin nicht zwangsläufig ein Optimum, da absehbar ist, dass passende Bewertungsfunktionen wiederum vom Level anderer Variablen abhängig sind (z. B. in Abhängigkeit der Amplitude) [Gri-2010]. Auch Seidel et al. können mittels individualisierter Finite- 36 2.2 Ganzkörper-Vibrationen Elemente-Modelle des sitzenden Menschen aufzeigen, dass die Wk-Bewertung in z-Richtung unterhalb einer Anregung von 5 Hz die Wirkung auf die Gesundheit unterschätzt und oberhalb von 5 Hz eher überschätzt [Sei-2004b]. Dennoch ist der Nutzen des existierenden Verfahrens nicht zu vernachlässigen, es ist ebenso einfach in Normen und Richtlinien zu hinterlegen wie in der praktischen Anwendung. Griffin fasst diesen Zwiespalt treffend zusammen: „There is also a need to find a way of communicating the uncertainty of understanding without underminding the useful practical role of weightings for frequency, direction, and duration in standards” [Gri2010, S. 20]. 20 Frequenzbewertung [dB] Wk Wk Wd W d 0 -20 -40 -60 -80 0,1 1 10 100 1000 Frequenz [Hz] Abbildung 2-14: Frequenzbewertungskurven Wd und Wk [ISO 2631c] Der Effektivwert awT der frequenzbewerteten Beschleunigung aw ( t ) ist gleichbedeutend mit dem quadratischen bzw. energieäquivalenten Mittelwert und ist definiert als: T awT 1 aw2 ( t ) dt T 0 (2-1) mit aw ( t ) frequenzbewertete Beschleunigung als Funktion der Zeit T Dauer der Messung Unter der Voraussetzung, dass das in der Zeit T gemessene Beschleunigungssignal a( t ) repräsentativ für die Belastung während der Einwirkungszeit Te ist, wird der Effektivwert der frequenzbewerteten Beschleunigung awT im Folgenden als energieäquivalenter Mittelwert awe für die Einwirkungsdauer Te bezeichnet. 37 2 Stand der Technik und Forschung Setzt sich die Einwirkungsdauer Te aus n Belastungsabschnitten Ti zusammen, so berechnet sich awe zu: 1 n 2 awT ,i Ti Te i 1 awe (2-2) mit n Te Ti (2-3) i 1 Um die Belastung bzw. Beanspruchung von Personen mit Grenzwerten oder untereinander vergleichen zu können, ist die Beurteilungsbeschleunigung aw 0 als Gesamtbelastung für die Beurteilungsdauer T0 zu bestimmen. Unter der Annahme, dass die Wirkungen energieproportional sind, werden zwei Vibrationseinwirkungen als äquivalent bezeichnet, wenn gilt: aw2 1 T1 aw2 2 T2 (2-4) Auf Basis dieser Energieäquivalenz errechnet sich die Beurteilungsbeschleunigung aw 0 zu: aw 0 awe Te T0 (2-5) Bei mehreren Belastungsabschnitten n kann die Beurteilungsbeschleunigung aw 0 analog zu Formel (2-2) aus den zugehörigen frequenzbewerteten Beschleunigungen berechnet werden. aw 0 1 n 2 awT ,i Ti T0 i 1 (2-6) Für eine Arbeitsschicht von acht Stunden ( T0 = 8 h) ergibt sich aw 0 zu aw (8) . Das Ausmaß der Exposition gegenüber Ganzkörper-Vibrationen wird anhand der Tagesexposition A( 8) bewertet. Diese wird in Deutschland „ausgedrückt als die äquivalente Dauerbeschleunigung für einen Zeitraum von acht Stunden, berechnet als der höchste Wert der Effektivwerte der frequenzbewerteten [Beurteilungs-]Beschleunigungen in den drei orthogonalen Richtungen“, wobei diese mit Korrekturfaktoren k in Abhängigkeit der Schwingungsrichtung zu multiplizieren sind. [Bun2007b]. 38 2.2 Ganzkörper-Vibrationen A 8 max ki aw( 8 ),i , i ( x, y, z ) (2-7) Auch wenn nach oben genannter Definition die Tagesexposition A(8) dem Maximalwert der korrigierten Beurteilungsbeschleunigungen entspricht, ist es trotzdem üblich, die Tagesexposition A(8) einzeln für die drei Schwingungsrichtungen x, y und z zu bestimmen (Abbildung 2-13), da die Grenzwerte auch jeweils für die Koordinatenachsen festgelegt sind, wie in folgendem Kapitel näher erläutert wird. Dies entspricht auch der Normergänzung zur ISO 2631-1, die eine „daily vibration exposure … Al (8) … for each direction l “ definiert [ISO 2631a]. Die Korrekturfaktoren für die horizontalen Achsen sind zu k x = k y = 1,4 festgelegt, während in vertikaler Richtung k z = 1,0 gilt [Eur-2002; Bun-2007b; ISO 2631a]. „Der internationale Kenntnisstand zeigt [jedoch] eine weitgehende Übereinkunft dahingehend, dass eine auf frequenzbewerteten Effektivwerten basierende Dosis im Fall stoßhaltiger Ganzkörper-Vibrationen ein Gesundheitsrisiko nicht adäquat charakterisieren kann“, weswegen nach internationalem Konsens eine erste normative Umsetzung zur Bewertung stoßhaltiger Ganzkörper-Vibrationen mit der ISO 2631-5 im Jahr 2004 vollzogen wird [Hin-2010]. Kern ist ein Risikofaktor, der die interne Belastung, welche durch einfache Mehrkörpermodelle in x- und y-Richtung und durch neuronale Netze in z-Richtung bestimmt wird, und die maximale Belastbarkeit der Lendenwirbelsäule in Relation setzt, wobei sich die Grenzwerte für die kritischen Tagesdosen und Risikofaktoren nur im informativen Anhang der Norm finden [ISO 2631b]. Als alternative Beurteilungsmethode für stark stoßhaltig geprägte Belastungen wird Teil 5 der ISO 2631 explizit in der Normergänzung zur ISO 2631-1 empfohlen [ISO 2631a]. Die Unzulänglichkeiten in der Bewertung stoßhaltiger Schwingungen ist schon bei Verabschiedung der ISO 2631-1 im Jahr 1997 bekannt, so dass auch bereits in ihr auf die Notwendigkeit zusätzlicher oder alternativer Bewertungsmethoden bei starken Stößen oder transienten Schwingungen verwiesen wird. Als Kriterium für die Anwendbarkeit der grundlegenden Bewertungsmethode dient nach der ISO 2631-1 der Scheitelfaktor CF , auch Crest-Faktor genannt, welcher als ganzzahliger Teil des Verhältnisses des Spitzenwertes des frequenzbewerteten Beschleunigungssignals zu seinem Effektivwert definiert ist [DIN 1311]. CF max aw ( t ) awT (2-8) 39 2 Stand der Technik und Forschung Für Schwingungen mit einem Scheitelfaktor CF 9 ist die grundlegende Bewertungsmethode normalerweise ausreichend. Ansonsten ist eine der nachfolgend genannten zusätzlichen Methoden anzuwenden. [ISO 2631c] Die Gleitende-Effektivwert-Methode berücksichtigt gelegentliche Stöße und transiente Schwingungen durch die Wahl einer kurzen Integrationszeitkonstante in Bezug zum Beobachtungszeitpunkt t0 . Bekannt sind dabei zwei unterschiedliche Berechnungsansätze. Die ISO 2631-1 definiert für den gleitenden Effektivwert aw ( t0 ) zuerst die Form der linearen Integration: t 1 0 2 aw ( t0 ) aw ( t ) dt t0 (2-9) Diese Form kann gemäß ISO 8041 [DIN EN ISO 8041] durch eine exponentielle Integration angenähert werden, welche auch in VDI 2057-1 zur Anwendung kommt: aw ( t0 ) 1 t0 a 2 w (t ) e t t0 t dt (2-10) Der Unterschied der Ergebnisse von Formel (2-9) und Formel (2-10) ist sehr klein für die Anwendung auf Stöße kurzer Dauer im Vergleich zu und bis zu 30 % größer für Stöße und transiente Schwingungen längerer Dauer. Eine allgemeingültige Festlegung für den Wert der Integrationszeitkonstanten kann aktuell nicht getroffen werden. Die VDI 2057-1 empfiehlt bezüglich der „Prävention von Gesundheitsgefährdungen infolge der Einwirkung von Ganzkörper-Schwingungen“ 0,125 s bei Anwendung von Formel (2-10). Als Kennwert dient der Maximalwert des gleitenden Effektivwertes MTVV (Maximum Transient Vibration Value). Bei dessen Bestimmung wird nach ISO 2631-1 eine Wahl von 1 s empfohlen. MTVV max aw ( t0 ) (2-11) Eine weitere Methode ist nach ISO 2631-1 die Vierte-Potenz-Methode, welche durch die Wahl der vierten anstatt der zweiten Potenz als Basis der Mittelung für den Beschleunigungs-Zeit-Verlauf für Spitzen empfindlicher ist als die grundlegende Bewertungsmethode. Die Schwingungsdosis der Vierten-Potenz-Methode VDV (Vibration Dose Value, Vibrationsdosiswert) besitzt die Einheit m / s1,75 und wird mit der Messdauer T definiert als: 40 2.2 Ganzkörper-Vibrationen VDV T 4 a (t ) w 4 dt (2-12) 0 Tritt die Vibrationseinwirkung in mehreren Zeitabschnitten i unterschiedlicher Intensität auf, berechnet sich der Gesamtschwingungsdosiswert VDVtotal zu: VDVtotal 4 VDV i i 4 (2-13) Nach ISO 2631-1 ist aus Erfahrung bekannt, dass die Verwendung der oben genannten zusätzlichen Bewertungsmethoden für die Beurteilung der Auswirkungen der Schwingungen auf den Menschen im Hinblick auf Gesundheit oder Wohlbefinden erforderlich ist, wenn folgende Verhältnisse überschritten sind: MTTV 1,5 awT VDV 4 awT T 1,75 (2-14) (2-15) Hinz et al. weisen darauf hin, dass die Norm keinen Hinweis enthält, in welcher Achse die Stoßhaltigkeit zu prüfen ist [Hin-2010]. Es findet sich zudem nur die Anmerkung, dass diese Verhältnisse nicht die Höhe der Vibrationsbelastung widerspiegeln, sondern nur den Grad der Stoßhaltigkeit anzeigen [ISO 2631a]. Stoßhaltige Ganzkörper-Vibrationen sind seit Jahren Gegenstand zahlreicher wissenschaftlicher Forschungstätigkeiten, die auch mit Veröffentlichung der ISO 2631-5 noch lange nicht abgeschlossen sind. So berichten internationale Anwender, dass „die Ergebnisse der Beurteilung von stoßhaltigen, beruflichen GanzkörperVibrationen mehrfach zu Unterschätzungen der Wirkungen geführt haben“, weswegen neue Methoden entwickelt werden, die den individuellen Körperbau, typische Fahrerhaltungen und eine Abschätzung möglicher gesundheitlicher Auswirkungen ermöglichen [Hin-2010]. Auch für Johanning erscheint in der Prävention die neu eingeführte Risikobewertung nach ISO2631-5 mit der Bestimmung eines „response of the bony vertebal endplate (hard tissue)“ oder „fatigue processes“ kritisch, „da in diesem Zusammenhang keine klinisch relevanten Diagnosen in der Praxis zu erkennen sind“ [Joh-2013]. Eine alternative Methode zur ISO 2631-5 stellt nach Schust et al. die DIN SPEC 45697 [DIN SPEC 45697] dar, deren zugrunde liegendes Modell im Rahmen des EU-Projekts VIBRISK von Hinz et al. entwickelt wird [Hin-2007], wobei die internen Belastungen mit Hilfe von Finite-Elemente-Modellen wie in [Hof-2010] beschrieben berechnet werden [Sch-2013]. Eine umfangreiche Abhandlung zu stoß41 2 Stand der Technik und Forschung haltigen Ganzkörper-Vibrationen stellen Hinz, Hofmann und Menzel in [Hin-2010] vor. Mohr präsentiert die Methode des erweiterten Effektivwerts, bei dem der bekannte frequenzbewertete Effektivwert awT beibehalten und nur um einen Instationaritätsfaktor erweitert wird [Moh-2004]. Fritz wiederum schlägt eine kraftbezogene Bewertung auf Basis eines biodynamischen Menschmodells vor und stellt zur Abschätzung eines Gesundheitsrisikos einen kraftbezogenen Schwellwert vor [Fri2003; Fri-2007]. Hofmann und Wölfel wiederum präsentieren das Antwort-Spektrenverfahren, das im Gegensatz zur Methode des Effektivwerts der frequenzbewerteten Beschleunigung nicht nur einen Zahlenwert, sondern Kurvenverläufe als Ergebnis spektraler Betrachtung erzeugt, was ihrer Meinung nach „verlässlichere Beurteilung von Schwingungsexpositionen gewährleistet“ [Hof-2007]. 2.2.3 Rechtliche Rahmenbedingungen Zum Schutz der Arbeitnehmer existieren in Deutschland mehrere Vorkehrungen, welche explizit oder auch nur implizit eine Grundlage für den Schutz gegen Vibrationsbelastungen bilden. Anzuführen sind dabei staatliche Gesetze und Verordnungen sowie die Unfallverhütungsvorschriften der Berufsgenossenschaften, welche alle grundlegenden Arbeitsschutzpflichten des Arbeitgebers sowie Pflichten und Rechte der Beschäftigten regeln. So verpflichtet die Unfallverhütungsvorschrift den Unternehmer, dass er „die erforderlichen Maßnahmen zur Verhütung von Arbeitsunfällen, Berufskrankheiten und arbeitsbedingten Gesundheitsgefahren sowie für eine wirksame Erste Hilfe zu treffen“ hat [Ber-2004, S. 3], was nach dem Stand der Technik auch Vibrationen einschließt. Bereits das Arbeitsschutzgesetz aus dem Jahre 1996 verpflichtet die Arbeitgeber, eine Gefährdungsbeurteilung auch unter Berücksichtigung von Vibrationen gemäß dem Stand der Technik durchzuführen [Bun-1996], worauf Mohr des Öfteren verweist [Moh-2007; Moh-2013]. Kaulbars geht hier sogar noch weiter in der Zeit zurück und führt an, dass bereits in der Verordnung über Arbeitsstätten aus dem Jahr 1975 verankert ist, „dass Arbeitnehmer an ortsgebundenen Arbeitsplätzen keinen unzuträglichen Schwingungen auszusetzen sind“ [Kau2007]. Konkrete Angaben zu Belastungsgrenzwerten bezüglich Vibrationen werden dabei jedoch in keiner der angesprochenen Verordnungen genannt, so dass zwar ein Schutz eingefordert wird, dieser jedoch faktisch nicht existiert. So kann man zu Recht von einer „Lücke im deutschen Rechtssystem“ [Moh-2007] sprechen. Diese fängt an sich zu schließen, als das Europäische Parlament im Jahr 2002 die Richtlinie 2002/44/EG über Mindestvorschriften zum Schutz von Sicherheit und Gesundheit der Arbeitnehmer vor der Gefährdung durch physikalische Einwirkungen (Vibrationen) erlässt und die Mitgliedsstaaten auffordert, dieser durch entsprechende Rechts- und Verwaltungsvorschriften spätestens ab den 6. Juli 2005 nachzukommen [Eur-2002]. Die EU stellt den Mitgliedstaaten dabei frei, die Tagesexposition A(8) entweder auf Basis des Effektivwerts der frequenzbewerteten Beschleuni42 2.2 Ganzkörper-Vibrationen gung nach Formel (2-7) oder auf Basis des Vibrationsdosiswerts VDV gemäß Formel (2-12) zu bestimmen und nennt für beide Varianten Mindestgrenzwerte. Eine erste Umsetzung in deutsches Recht erfolgt zum 19. August 2005 mit der Änderung der Gesundheitsschutz-Bergverordnung [Ges-2007], für alle anderen Bereiche jedoch erst im Jahr 2007 mit der Verabschiedung der Lärm- und Vibrations-Arbeitsschutzverordnung (LärmVibrationsArbSchV) [Bun-2007b], womit die Gesetzeslücke endgültig geschlossen ist. Die Lärm- und Vibrations-Arbeitsschutzverordnung verpflichtet den Arbeitgeber, eine Gefährdungsbeurteilung und deren Dokumentation nach inhaltlichen und formalen Vorgaben durchzuführen und entsprechende Maßnahmen abzuleiten, falls eine zu hohe Vibrationsbelastung vorliegt. Um Rechtssicherheit für den Arbeitgeber in dieser neuen Situation zur Verfügung zu stellen, hat der Ausschuss für Betriebssicherheit (ABS) unter Beteiligung des Ausschusses für Arbeitsmedizin (AfAMed) im Jahr 2010 die Technischen Regeln zur Lärm- und Vibrations-Arbeitsschutzverordnung (TRLV Vibrationen) verabschiedet, welche den Stand der Technik, Arbeitsmedizin und Arbeitshygiene wiedergeben [Bun-2010c]. Durch die Vermutungswirkung kann der Arbeitgeber bei Anwendung der Technischen Regeln und der dort beispielhaft genannten Maßnahmen davon ausgehen, die entsprechenden Arbeitsschutzvorschriften einzuhalten. Die Gefährdungsbeurteilung umfasst nach den TRLV Vibrationen folgend genannte Schritte [Bun-2010c]: 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. Festlegen der zu beurteilenden Arbeitsbereiche und Tätigkeiten Ermitteln der Gefährdungen Beurteilen der Gefährdungen Festlegen konkreter Arbeitsschutzmaßnahmen Durchführung der Maßnahmen Überprüfen der Wirksamkeit der Maßnahmen Fortschreiben der Gefährdungsbeurteilung Bei der Ermittlung der Gefährdung fordern die TRLV Vibrationen nicht zwangsläufig eine fachkundige eigene Vibrationsmessung, sollten für den zu untersuchenden Arbeitsplatz keine eigenen Messergebnisse zur Verfügung stehen, sondern erlauben ausdrücklich die Nutzung fremder Informationsquellen, wobei stets die Vergleichbarkeit der angegebenen Einsatz- und Betriebsbedingungen mit den Verhältnissen vor Ort zu prüfen ist [Bun-2010c, S. 27–30]. Eine Übersicht über bekannte Vibrationsbelastungen bei Flurförderzeugen mit sitzendem Bediener findet sich im folgenden Kapitel 2.2.4. Für die Beurteilung der Gefährdung sind nach der Lärm- und Vibrations-Arbeitsschutzverordnung der Effektivwert der frequenzbewerteten Beschleunigung zur Berechnung der Tagesexposition A( 8) sowie die dafür genannten 43 2 Stand der Technik und Forschung Grenzwerte heranzuziehen. Hierbei ist zwischen dem Auslösewert und dem Expositionsgrenzwert zu unterscheiden. Deren Zahlenwerte sowie die zu ergreifenden Maßnahmen hält Abbildung 2-15 fest, welche das Ampelprinzip der TRLV Vibrationen aufgreift. Die Beurteilung hat für jede der Raumachsen (x, y, z) getrennt zu erfolgen. Expositionsgrenzwert vertikal: A(8) = 0,8 m/s2 horizontal: A(8) = 1,15 m/s2 bei Feststellung Sofortmaßnahmen Arbeitsmedizinische Pflichtuntersuchungen G46 Programm technischer/organisatorischer Maßnahmen Unterrichtung und Unterweisung der Beschäftigten allg. arbeitsmed. Beratung Auslösewert vertikal: A(8) = 0,5 m/s2 horizontal: A(8) = 0,5 m/s2 Angebot arbeitsmedizinischer Vorsorgeuntersuchungen Stand der Technik und mittelbare Gefährdungen beachten Abbildung 2-15: Forderungen zu Ganzkörper-Vibrationen nach [Bun-2010c] Bei der Festlegung der Grenzwerte in der Lärm- und Vibrations-Arbeitsschutzverordnung macht die Bundesregierung von der in der Richtlinie 2002/44/EG genannten Möglichkeit Gebrauch, „unter dem Aspekt des Schutzes der Arbeitnehmer vorteilhaftere Bestimmungen beizubehalten oder zu erlassen, insbesondere die Festlegung niedrigerer Werte für den täglichen Auslösewert oder den täglichen Expositionsgrenzwert für Vibrationen“ und reduziert den Grenzwert in Längsrichtung der Wirbelsäule von 1,15 m/s2 auf 0,8 m/s2 (vertikale Richtung/z-Achse bezüglich des in Abbildung 2-13 gezeigten Koordinatensystems). Für die im Kapitel 2.2.2 genannten zusätzlichen Bewertungsmethoden bei stoßhaltigen Vibrationen sind in der Lärm- und Vibrations-Arbeitsschutzverordnung keine Grenzwerte definiert. Ebenso erfolgt keine Verankerung der ISO 2631-5 und der dort informativ genannten Grenzwerte. Die Wahl des Effektivwerts der frequenzbewerteten Beschleunigung zur Berechnung der Tagesexposition A(8) anstelle des Vibrationsdosiswerts VDV bleibt nicht ohne Kritik. So stellt Bovenzi aufbauend auf der Vibrisk-Studie mit 537 Fahrern von mobilen Arbeitsmaschinen, darunter Flurförderzeuge, Müllfahrzeuge und Busse im ÖPNV [Bov-2010], fest, dass nach der Bewertungsmethode gemäß der Lärm- und Vibrations-Arbeitsschutzverordnung 21 % der untersuchten Fahrer, die unter Rückenschmerzen leiden, nicht von Vorbeugemaßnamen profitieren, während sie bei Ver44 2.2 Ganzkörper-Vibrationen wendung des Vibrationsdosiswerts VDV diese hätten nutzen können. Bovenzi hält fest, dass „the measure of daily vibration exposure (A(8)max) and the exposure values (action value and limit value) chosen by the majority of Europen [sic] countries to adopt the provisions of the EU Directive on mechanical vibration do not seem to be adequately protective against the health risks form occupational exposure to whole body vibration”. [Bov-2013] Auch bei der Umsetzung der Lärm- und Vibrations-Arbeitsschutzverordnung existieren noch deutliche Defizite, wie Mohr auf Basis von einer aktuellen Online-Befragung des Landesamt für Arbeitsschutz Potsdam aus dem Jahr 2010 herausstellen kann, deren Ergebnisse folgend dargelegt werden [Moh-2013]. Die lediglich 118 Antworten von 4.000 angeschriebenen Firmen legen nahe, dass das Arbeitschutzgesetz „heute praktisch in allen Betrieben bekannt ist, die LärmVibrationsArbSchV dagegen nur in zwei von drei Betrieben mit Lärm- und/oder Vibrationsexposition“. Während mittlerweile immerhin ca. ein Drittel der Arbeitgeber angibt, die TRLV Vibrationen zu kennen, so sind einschlägige Normen wie die ISO 2631 oder die VDI 2057 nur ca. 10 % bekannt. Immerhin gaben zwei Drittel der Befragten an, dass ihnen die TRLV Vibrationen bei der Lärm- und Vibrationsbekämpfung geholfen haben. Auch Wiegand stellt fest, dass sich die Gefährdungsbeurteilung mittlerweile als Instrument etabliert hat, aber bezüglich einzelner Gefährdungsfaktoren wie Vibrationen nicht angewandt wird [Wie-2010]. Aus einer von ihm vorgestellten anonymen Umfrage unter 1.400 Sicherheitsfachkräften geht bei 355 Antworten hervor, dass zwar nur 2,4 % aller Sicherheitsfachkräften die Lärm- und Vibrations-Arbeitsschutzverordnung nicht bekannt ist, jedoch auch nur ein Drittel der Befragten diese in der Gefährdungsbeurteilung anwendet. Auf Wissensfragen zum Thema Vibrationen antworten über alle Fragen gemittelt nur durchschnittlich 55 % der Befragten richtig. Grundsätzlich geht aus der Umfrage hervor, „dass das Thema Vibrationen für viele Sicherheitsfachkräfte nicht sehr anschaulich ist und von daher Schwierigkeiten bestehen, Gefährdungen durch Vibrationen angemessen in der Gefährdungsbeurteilung zu berücksichtigen“ [Wie-2010]. 2.2.4 Ganzkörper-Vibrationen bei Flurförderzeugen Im Bereich der Flurförderzeuge wurden über die vergangenen Jahre unterschiedlichste Vibrationsmessungen vor allem auf Seiten der Hersteller, Betreiber oder Berufsgenossenschaften durchgeführt und der interessierten Öffentlichkeit über Veröffentlichungen zum Großteil zugänglich gemacht. Ziel dieses Kapitels ist, einen strukturierten Überblick über diese bekannten Messwerte sowie Aussagen zur Höhe der Vibrationsbelastungen zu schaffen. 45 2 Stand der Technik und Forschung Die in der Literatur veröffentlichten Vibrationswerte lassen sich dabei in folgende Gruppen gliedern: Messwerte zu einzelnen konkreten Fahrzeugen Emissionswerte aus Angaben zur Maschinenrichtlinie Immissionswerte (repräsentative Branchenmessungen) Orientierungswerte (gemittelt über mehrere Fahrzeuge) Gerade zum Zeitpunkt des Inkrafttretens der Lärm- und Vibrations-Arbeitsschutzverordnung zeigen einige Autoren mögliche Fahrerbelastungen anhand von Messungen an einzelnen Fahrzeugen, wobei meist keine umfänglichen Angaben zu den vorliegenden Randbedingungen der Messungen gemacht werden. So beobachtet Tödter beim Indoor-Einsatz eines Gabelstaplers in der Produktion eine Tagesexposition von A(8) = 0,35 m/s2 sowie beim Outdoor-Einsatz auf mäßigen Beton- und Asphaltflächen einen kritischen Wert von A(8) = 0,65 m/s2 und zeigt ergänzend weitere exemplarische Messungen für Elektro- und Verbrenner-Gabelstapler, bei denen jeweils die Effektivwerte in z-Richtung dominieren [Töd-2007a]. Auch Riedmaier ermittelt bei Messungen in einer Brauerei mit einem Verbrenner-Gabelstapler Vibrationskennwerte, vergleicht dabei unterschiedliche Sitze und ermittelt Belastungen11 zwischen awe = 0,31–0,55 m/s2 [Rie-2005a]. Detaillierte Messungen an einem Verbrenner-Gabelstapler mit einer Tragfähigkeit von 1.600 kg stellen Schäfer et al. vor, geben aber bei Variation unterschiedlicher Parameter wie Bodenbeschaffenheit und Fahrgeschwindigkeit nur die gemessenen Beschleunigungen am Montagepunkt des Sitzes an der Fahrerkabine an, so dass der Praktiker diese Erkenntnisse nicht zur Gefährdungsbeurteilung nutzen kann [Sch-2010b]. Sayn et al. stellen ohne Beschreibung des Einsatzszenarios exemplarische Messungen an drei Gabelstaplern vor und ermitteln dabei Belastungen von awe = 0,31–0,55 m/s2, wobei kaum Unterschiede zwischen den Koordinatenachsen zu verzeichnen sind [Say-2013]. Abschließend zu den Einzelmessungen seien im Bereich der Schubmaststapler Angaben von Tödter [Töd-2007a] sowie Egberts und Testing [Egb-2012] genannt, welche Maximalbelastungen zwischen awe = 0,3–0,4 m/s2 ermitteln. Eine Sammlung von etwa 10.000 Datensätzen zu 137 Fahrzeuggruppen im Bereich der GanzkörperVibrationen stellt das Institut für Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (IFA) mit der Vibrations-Expositions-Datenbank VIBEX bereit. Die Daten basieren auf Messungen zusammen mit Unfallversicherungsträgern oder im Rahmen von Forschungsprojekten und stehen nicht der Öffentlichkeit, sondern nur den Unfallversicherungsträgern zur Verfügung [Ins-2013]. Eine öffentlich zugängliche 11 46 Es ist anzunehmen, dass es sich hierbei nicht um Tagesexpositionswerte handelt, sondern um die Messergebnisse auf der beschriebenen Teststrecke. Eine exakte Erläuterung des Autors unterbleibt. 2.2 Ganzkörper-Vibrationen Datenbank mit Einzelmesswerten in englischer Sprache ist die „Whole-Body/Hand and Arm Vibration Database” des Department of Public Health and Clinical Medicine der Umeå University in Schweden [Dep-2014], welche jedoch kaum Angaben zu Flurförderzeugen enthält. Auch die Hersteller von Maschinen sind nach der neuen Maschinenrichtlinie 2006/42/EG verpflichtet, die Vibrationsemission ihrer Fahrzeuge in der Betriebsanleitung anzugeben [Eur-2006]. Dies dient bei Vibrationen u. a. als Basis zum Vergleich von Maschinen untereinander und zum Einkauf von Maschinen [Fac-2013]. Die Maschinenrichtlinie fordert, dass ab einem gemessenen Effektivwert der frequenzbewerteten Beschleunigung größer als 0,5 m/s2 dieser unter Angabe der Messunsicherheit anzugeben ist und andernfalls ein Hinweis auf die Unterschreitung der Grenzen zu erfolgen hat [Eur-2006, S. 56]. Die Messung dieser Kennwerte ist generell in der DIN EN 1032 geregelt [DIN EN 1032], wobei für Flurförderzeuge mit der DIN EN 13059 eine maschinenspezifische Messnorm gemäß der DIN EN 1032 zur Verfügung steht [DIN EN 13059], welche für den Betriebszustand Fahren in Abhängigkeit von Flurförderzeugparametern wie Reifen oder Bauart die Versuchsdurchführung zur Bestimmung des Vibrationskennwerts regelt. Kern ist die Fahrt über Schwellen definierter Höhe, wobei an dieser Stelle für eine detaillierte Beschreibung auf Kapitel 6.3.1 verwiesen wird, da die DIN EN 13059 als Grundlage für Messungen im Rahmen dieser Untersuchung dient. Bezüglich der Gefährdungsbeurteilung durch den Arbeitgeber ist jedoch anzumerken, dass die Vibrationsemissionsangabe des Maschinenherstellers nicht mit der Vibrationsexposition der Arbeitnehmer verwechselt werden darf, worauf auch explizit im Leitfaden für die Anwendung der Maschinenrichtlinie 2006/42/EG [Eur-2010, S. 228] sowie in den TVRL Vibrationen [Bun2010c, S. 30] eingegangen wird. Grundsätzlich gilt natürlich, dass die Maschine so konstruiert und gebaut sein muss, „dass Risiken durch Maschinenvibrationen insbesondere an der Quelle so weit gemindert werden, wie es nach dem Stand des technischen Fortschritts und mit den zur Verringerung von Vibrationen verfügbaren Mitteln möglich ist“ [Eur-2006, S. 56]. Grundlegenden Anforderungen der Maschinenrichtlinie 2006/42/EG bezüglich Vibrationen samt einer kurzen Inhaltsübersicht findet sich auch in Anhang B der DIN EN 12786 [DIN EN 12786]. Abschließend ist festzuhalten, dass die Angaben in der Bedienungsanleitung, welche auf einer einfachen Schwellenüberfahrt beruhen, nicht für die Ermittlung der Tagesexposition A(8) bei Fahrern von Flurförderzeug herangezogen werden dürfen, da sie nicht die tatsächlich vorherrschenden Betriebsbedingungen berücksichtigen. Für einen Vergleich zwischen Fahrzeugen sind die Kennwerte jedoch auf Grund ihrer genormten Ermittlung geeignet. 47 2 Stand der Technik und Forschung Anzahl der Messungen Immissionswerte sind unter typischen Betriebsbedingungen gemäß dem Stand der Technik an „vergleichbaren Arbeitsmitteln und unter vergleichbaren Einsatzbedingungen“ gemessene Vibrationswerte [Bun-2010c, S. 28]. In Normalfall handelt es sich hierbei nicht um Einzelmessungen, sondern um Messreihen an vergleichbaren repräsentativen Arbeitsplätzen mit typischen Betriebsbedingungen, welche z. B. für Erdbau- und Straßenbaumaschinen über die Technische Spezifikation CEN/TS 15730 [DIN CEN/TS 15730] verfügbar sind. Dieser Ansatz wird im Bereich der Flurförderzeuge von der damaligen Großhandels- und Lagerei-Berufsgenossenschaft 12 unter der Annahme, „dass innerhalb einer Branche ‚ähnliche betriebliche Verhältnisse‘ und ‚ähnliche Einsatzbedingungen‘ und somit auch ‚ähnliche TagesVibrationsexpositionswerte‘ vorliegen“, aufgegriffen [Sch-2007a]. So führen Schäfer et al. insgesamt 115 Messungen an Gabelstaplern im Baustoffgroßhandel, Portalstaplern und Portalkranen im Hafenumschlag sowie Mobilbaggern im Schrotthandel durch und können diesen Ansatz bestätigen [Sch-2007b]. Bei den dafür in den Jahren 1988 bis 2003 messtechnisch erfassten 26 Gabelstaplern im Baustoffgroßhandel handelt es sich um Gabelstapler diverser Hersteller mit Tragfähigkeiten zwischen 1,5 und 3,5 Tonnen, wobei in 21 Fällen Gabelstapler mit Dieselmotoren zum Einsatz kommen. Die Messdauer der Einzelmessungen beträgt zwischen 35 und 144 Minuten bei einer gesamten Messdauer von etwa 37 Stunden. Da die Autoren gleichzeitg die mittlere Einwirkungsdauer von 3,5 Stunden mit einer Variation von einer bis 6,5 Stunden bestimmen, können sie auf die Tagesexposition A(8) schließen, welche in Abbildung 2-16 dargestellt sind. 14 12 10 8 6 4 2 0 Tagesexposition A(8) [m/s2] Abbildung 2-16: Häufigkeitsverteilung der Tagesexposition A(8) für die messtechnisch erfassten Gabelstaplerfahrer im Baustoffgroßhandel nach [Sch-2007b] Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin stellt im Rahmen der Technischen Regeln zur Lärm- und Vibrations-Arbeitsschutzverordnung ebenso Immissi12 48 Die Großhandels und Lagerei-Berufsgenossenschaft fusionierte zum 01.01.2008 mit der Einzelhandels-Berufsgenossenschaft zur Berufsgenossenschaft Handel und Warendistribution (BGHW). 2.2 Ganzkörper-Vibrationen onswerte in Form von branchenbezogenen Gefährdungstabellen zur Verfügung [Bun-2010b]. Diese basieren ausschließlich auf der vorab genannten Technischen Spezifikation CEN/TS 15730 für Erdbau- und Straßenbaumaschinen und auf den Untersuchung von Schäfer et al. für Gabelstapler im Baustoffgroßhandel, Portalstapler und Portalkrane im Hafenumschlag sowie Mobilbagger im Schrotthandel [Sch2007b]. Des Weiteren sind Messungen von Schäfer et al. bei Schubmaststaplern in fünf Unternehmen des Lebensmittelgroßhandels bekannt [Sch-2007a]. Im Ergebnis lassen sich mittlere Effektivwerte der frequenzbewerteten Beschleunigung von ca. awe = 0,3 m/s2 in jeder der drei Raumachsen und ebenfalls mittlere Tagesexpositionen von A(8) = 0,3 m/s2 festhalten. Für sich im Einsatz befindliche Gabelstapler in Speditionsbetrieben, dem Lebensmittel- und dem Getränkehandel verfolgt die Berufsgenossenschaft Handel und Warendistribution (BGHW) das Ziel branchenbezogener Messungen weiter [Rok-2013]. Auch Bovenzi führt im Rahmen einer Studie im Zuge des VIBRISK-Projekts Messungen bei Gabelstaplerfahren in der Marmorproduktion (awe = 0,95 m/s2, 5 Fahrzeuge) in Papierfabriken (awe = 0,28 m/s2, 8 Fahrzeuge) und in Werften (awe =0,40 m/s2, 8 Fahrzeuge) durch, wobei jeweils die Belastung in vertikaler Richtung dominiert [Bov-2006]. Speziell für die Abschätzung der Belastung auf alten Gabelstaplern aus Ostimporten oder Eigenproduktion der neuen Bundesländer kann auf eine Studie an 25 Gabelstaplerfahrern von Knoll et al. zurückgegriffen werden [Kno-1996]. Als letzte Gruppe der Messwerte sind die Orientierungswerte zu nennen. Diese sind nicht zu verwechseln mit den Messergebnissen orientierender Verfahren (vgl. Kapitel 2.2.2.1), sondern unterscheiden sich zu den branchenbezogenen Immissionswerten in einer wesentlich allgemeingültigeren Beschreibung der vorliegenden Betriebsbedingungen, so dass eine gesicherte Übertragbarkeit auf den eigenen Anwendungsfall nicht immer gegeben ist. Ausgewählte Orientierungswerte werden auch von Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin im Rahmen der TRLV Vibrationen zur Verfügung gestellt [Bun-2010b]. Für Flurförderzeuge kann der Anwender dabei auf Angaben für Gabelstapler, Portalstapler und Schubmaststapler zurückgreifen, welche in Tabelle 2-5 wiedergegeben werden. 49 2 Stand der Technik und Forschung Tabelle 2-5: Orientierungswerte für die Gefährdungsbeurteilung bei Ganzkörper-Vibrationen nach [Bun-2010b] Gerät- oder Maschinenart awx [m/s2] awy [m/s2] awz [m/s2] hoch 0,3 0,3 0,6 5,6 >12 mittel 0,2 0,2 0,4 10,6 >12 gering 0,1 0,1 0,3 >12 >12 Fahrbahn hoch 0,5 0,6 1,0 2,1 5,4 normal/ mittel 0,3 0,4 0,7 3,6 9,3 leicht uneben gering 0,2 0,2 0,5 7,7 >12 Fahrbahn hoch 0,7 0,7 1,6 0,8 2,0 uneben/ mittel 0,5 0,5 1,1 1,6 4,2 beschädigt gering 0,4 0,3 0,6 5,4 >12 hoch 0,8 0,6 1,0 1,5 5,5 mittel 0,5 0,4 0,6 3,4 >12 gering 0,3 0,2 0,3 >12 >12 hoch 0,7 0,8 1,1 1,6 4,2 mittel 0,4 0,4 0,6 5,6 >12 gering 0,1 0,0 0,1 >12 >12 Tätigkeit/ Bemerkung Fahrbahn glatt/eben Gabelstapler Portalstapler unspezifiziert Schubmast-, Regal-, Vierwegestapler unspezifiziert Belastungsstufe TAusl. [h] TGrenz. [h] Die Angaben im Bereich der Gabelstapler beruhen auf 70 in der CD „Schwingungen und Vibrationen am Arbeitsplatz“ der Vereinigung der Metall-Berufsgenossenschaften veröffentlichten Messungen [Ver-2008]. Die 10 Datensätze der Portalstapler sowie die 63 der Schubmast-, Regal- und Vierwegstaplern entstammen dem BGIAReport 6/2006 [Chr-2006]. Am Beispiel der Orientierungswerte wird die Unsicherheit des Anwenders bezüglich der Übertragbarkeit deutlich. Zwar werden Belastungsstufen in der Unterteilung hoch, mittel und gering genannt, jedoch erfolgt keine weitere Spezifizierung der vorliegenden Arbeitsbedingungen. Die hierbei hinterlegten Effektivwerte beruhen zudem nicht auf Messungen für diese Belastungsstufen, sondern leiten sich über die Standardabweichung (Gabelstapler) sowie die kleinsten und größten Messwerte (Portalstapler, Schubmaststapler) ab. Bei Schubmast-, Regalund Vierwegestaplern sind die Einsatzbedingungen zudem nicht näher spezifiziert. Neben den explizit als Orientierungswerte im Rahmen der TRLV Vibrationen veröffentlichten Daten existieren weitere Messwerte, die sich auch dieser Kategorie zuordnen lassen. Nach Christ et al. treten bei Gabelstaplern in vertikaler Richtung Belastungen von awe = 0–2,25 m/s2 auf [Chr-2006]. Auch im EU-Handbuch zum Thema Ganzkörper-Vibration finden sich Belastungsangaben zu Gabelstaplern (awe = 0,3– 1,6 m/s2), Schubmaststaplern (awe = 0,3–2,8 m/s2) und Kommissionierstaplern (awe = 0,2–1,1 m/s2) auf Basis von Messungen aus den Jahren 1997–2005 in Schwingungslaboren unterschiedlicher Institute, wobei der Hinweis erfolgt, dass die Angaben nur 50 2.2 Ganzkörper-Vibrationen der Veranschaulichung des Sachverhalts dienen und „möglicherweise nicht für alle Maschinenbetriebsweisen repräsentativ“ sind [Bun-2007a, S. 40]. All diese Angaben verdeutlichen, dass Orientierungswerte allerhöchstens einen Eindruck vermitteln können, ob überhaupt mit Grenzwertüberschreitungen zu rechnen ist. Das Landesamts für Arbeitsschutz Potsdam stellt im Internet mit dem Katalog repräsentativer Lärm- und Vibrationsdaten am Arbeitsplatz (KarLA) weitere Messwerte bereit, die mehreren der vorab genannten Kategorien zuzuordnen sind [Lan-2015]. So sind für Flurförderzeuge im Bereich der Emissionswerte 23 Datensätze eines Herstellers (Schwingungskennwerte nach DIN EN 13059) anzutreffen. Bei den Immissionswerten wird zwischen repräsentativen Werten (Messdatum 1995–2005, keine Datensätze für Flurförderzeuge), orientierenden Werten (Messdatum 1980–2000, 4 Datensätze) und retrospektiven Werten (Katalogdaten und Messprotokolle von Betrieben und wissenschaftlichen Einrichtungen der ehemaligen DDR, Messdatum 1980-2000, 145 Datensätze) unterschieden. Neben den veröffentlichten Messwerten finden sich in der Literatur auch grundlegende Aussagen zur Höhe der Vibrationsbelastung bei Flurförderzeugen in unterschiedlicher Präzisierung, welche folgend diskutiert werden sollen. Bei einigen Autoren scheint Einigkeit zu herrschen, dass alleine die Beschaffenheit der Fahrbahn ausschlaggebend ist, wenn ansonsten normale Betriebsbedingungen vorliegen. So kommt Eicheldinger anhand von Messungen der Audi AG zur pauschalen Aussage, dass im Normallfall die Anforderungen an die Lärm- und Vibrationsarbeitsschutzverordnung eingehalten werden, wenn „in den Betrieben die Gabelstapler entsprechend den Herstellervorschriften gewartet und betrieben werden, die Fahrer auf die richtige Sitzeinstellung achten und mit angepasster Geschwindigkeit über gute Verkehrswege fahren“ [Eic-2008]. Auch Neugebauer trägt vor, dass bei Gabelstaplern, Dieselund Elektrokarren sowie Niederhubwagen nur Fahrten „auf unebenem Untergrund“ gefährdend sind [Neu-2009b]. Diese Grundaussage findet sich auch auf Seiten der Flurförderzeughersteller: „Die auf den Bediener einwirkenden Vibrationen bei Gegengewichtstaplern (mit SE-Bereifung) auf gutem Asphalt oder Betonböden (eben und ohne Hindernisse und Ausbesserungsstellen) ist ebenfalls als unkritisch zu bewerten“ [Jun-2013]. Ebenso wird im Merkblatt zu der Berufskrankheit Nr. 2110 der Anlage der Berufskrankheiten-Verordnung (BKV) dieses Argument aufgegriffen, da „z. B. bei Fahrern von (...) Gabelstaplern auf ebenen Fahrbahnen (...) mit schwingungsgedämpften Fahrersitzen keine hinreichende gesicherten gesundheitsschädlichen Auswirkungen durch Schwingungen beobachtet worden“ sind [Bun-2005]. Es sei jedoch angemerkt, dass sich die Aussage nur auf die Schädigung der Gesundheit und nicht auf das Erreichen von Auslöse- oder Grenzwerten bezieht. Tödter stellt die Behauptung auf, dass „in höchstens 20 % der Fälle der Auslösewert er51 2 Stand der Technik und Forschung reicht wird“ [Töd-2007b], was jedoch keine Aussage liefert, wann dies der Fall ist und für welche Bereiche dies zutrifft. Die bis zu dieser Stelle zitierten Aussagen geben den Betreibern von Flurförderzeugen nur bedingt eine Hilfestellung im Zuge der Gefährdungsbeurteilung an die Hand, da die Betrachtungsebene zu pauschal bleibt und nicht nachweisbar untermauert wird. Wesentlich mehr Relevanz besitzen jedoch die Aussagen von Rokosch et al., die auf Grund von branchenspezifischen Messungen im Bereich Spedition/Logistik, Lebensmittel-, Getränke- und Baustoffhandel zu dem Ergebnis kommen, dass „die Gabelstapler in den Handelsunternehmen eine Tendenz zu Werten unterhalb des Auslösewerts nach der Lärm- und VibrationsArbeitsschutzverordnung“ zeigen [Rok-2013, S. 105]. Ergänzend sei erwähnt, dass die Fahrzeugschwingungen auch in das Hand-ArmSystem durch das Betätigen von Steuerhebeln und Lenkrädern eingeleitet werden. Untersuchungen zeigen jedoch, dass die Stärke der beschriebenen Hand-ArmSchwingungen üblicherweise geringer als 2,5 m/s2 ist [DIN EN 13059]. An generellem Informationsmaterial über Ganzkörper- und Hand-Arm-Vibrationen am Arbeitsplatz besteht kein Mangel. Als Beispiele seien genannt: Technische Regeln zur Lärm- und Vibrations-Arbeitsschutzverordnung (TRLV Vibrationen) [Bun-2010c] Handbuch zum Thema Ganzkörper-Vibration der europäischen Kommission, angepasst an die LärmVibrationsArbSchV [Bun-2007c] Leitfaden für die Gefährdungsbeurteilung in Klein- und Mittelbetrieben – Gefährdungen durch Ganzkörper- und Hand-Arm-Vibrationen der Internationalen Vereinigung für Soziale Sicherheit (IVSS) [Int-2010] Broschüre „Lärm und Vibrationen am Arbeitsplatz“ [Neu-2009a] Handbuch Vibrationen am Arbeitsplatz der Berufsgenossenschaft Handel und Warendistribution (BGHW) [Sch-2010a] CD „Schwingungen und Vibrationen am Arbeitsplatz“ der Vereinigung der Metall-Berufsgenossenschaften [Ver-2008] Fachbereichs-Informationsblätter zur Prävention bei Vibrationseinwirkungen bei der Arbeit der DGUV [Deu-2014] Als abschließendes Resümee ist festzuhalten, dass eine Vielzahl an grundlegenden Informationen zum Thema Ganzkörper-Vibrationen vorhanden sind, die die Betreiber von Flurförderzeugen an das doch noch neue Thema hinführen und auf wichtige Stellgrößen wie die Beschaffenheit der Fahrbahn oder die richtige Sitzeinstellung hinweisen. Im Zuge einer Gefährdungsbeurteilung ist es für Betreiber von Flurförder52 2.2 Ganzkörper-Vibrationen zeugen jedoch weiterhin schwer, verlässliche und vor allem vergleichbare Vibrationsdaten zu beziehen, um eigene fachkundige Messungen zu umgehen. Einen vielversprechenden Ansatz bilden die von der Berufsgenossenschaft Handel und Warendistribution initiierten branchenspezifischen Messungen, da diese auf einer breiten Datenbasis fußen und die branchenspezifischen Einsatzbedingungen berücksichtigen. 53 3 Forschungslücke und Aufgabenstellung Vor allem seit dem Inkrafttreten der Lärm- und Vibrations-Arbeitsschutzverordnung setzen sich unterschiedliche Autoren in Fachartikeln mit der Vibrationsexposition von Fahrern von Flurförderzeugen auseinander. Die daraus resultierenden Erkenntnisse hinsichtlich der tatsächlichen Höhe der Vibrationsbelastung in Form von Aussagen zur Tagesexposition A(8) sind bereits im Stand der Technik und Forschung zusammengefasst. Im Gegensatz dazu fokussiert dieses Kapitel den aktuellen Wissensstand zu Einflussfaktoren auf die Vibrationsexposition von Fahrern von Flurförderzeugen, um darauf aufbauend die Forschungslücke und die Aufgabenstellung der vorliegenden Arbeit abzuleiten. Die detaillierte Betrachtung der Einflussfaktoren stellt ebenso eine elementare Grundlage für die spätere Untersuchung dar. 3.1 Einflussfaktoren auf die Schwingungsbelastung Ziel und Inhalt dieses Kapitels ist, mögliche Einflussfaktoren auf die Belastung des Fahrers durch Ganzkörper-Vibrationen systematisch zu sammeln, zu bewerten und die Faktoren zu ermitteln, die im Rahmen der vorliegenden Arbeit untersucht werden sollen. Als Erhebungsmethode wird das von Schmidt vorgestellte Dokumentenstudium angewandt, wobei die Auswertung strukturiert erfolgt und ausschließlich Ganzkörper-Vibrationen bei Flurförderzeugen fokussiert werden [Sch-2009b, S. 230ff]. Den Nachteilen dieser Methode wie fehlende Vollständigkeit sowie fehlende Aktualität wird dadurch begegnet, dass alle relevanten Fachzeitschriften und Fachtagungen der Branche einbezogen werden, die Branchenkenntnis der Industrievertreter, die das zu Grunde liegende Forschungsprojekt begleiten, genutzt und die Fachliteratur laufend hinsichtlich neuer Veröffentlichungen verfolgt wird. Wie bereits erwähnt ist im Umfeld der Verabschiedung der Lärm- und VibrationsArbeitsschutzverordnung im Jahre 2007 eine Sensibilisierung der Logistik-Branche bezüglich der Belastung durch Ganzkörper-Vibrationen festzustellen, so dass relevante Fachbeiträge vor allem in diesem Zeitraum anzutreffen sind. Die im Rahmen des Dokumentenstudiums identifizierten Fachbeiträge lassen sich unterschiedlichen Autorengruppen zuordnen. Zu nennen sind Publikationen von Autoren der Berufsgenossenschaften Handel und Warendistribution [Sch-2007b; Sch-2007c; Sch2009a; Sch-2010b; Sch-2010c; Sch-2010a; Rok-2013] sowie Holz und Metall [Neu2009b; Neu-2010], von einem Anwender [Eic-2007; Eic-2008], von Flurförderzeugherstellern [Rie-2005a; Lin-2007; STI-2007; Töd-2007b; Töd-2007a; Lin-2008; Jun2013], von (Forschungs-)Instituten [Ber-2003; Ber-2005; Vor-2007c; Vor-2007d] so55 3 Forschungslücke und Aufgabenstellung wie von unabhängigen Fachjournalisten [Egb-2012]. Somit ist sichergestellt, dass im Rahmen des Dokumentenstudiums unterschiedliche Sichtweisen auf das Thema Ganzkörper-Vibrationen bei Flurförderzeugen berücksichtigt sind. Allen Beiträgen ist gemein, dass in unterschiedlicher Detailtiefe verschiedene Einflussfaktoren auf die Vibrationsbelastung des Fahrers genannt werden, wobei nur in Ausnahmefällen eine quantitative Bewertung erfolgt. Herauszuheben sind die Untersuchungsergebnisse von Schäfer et al. an Gabelstaplern mit einer Tragfähigkeit von 1,6 t, welche weit detaillierter Aufschluss über relevante Einflussfaktoren liefern als Veröffentlichungen anderer Autoren und folgend diskutiert werden [Sch-2010c]. Ergebnis des Dokumentenstudiums ist eine Sammlung postulierter Einflussfaktoren auf die Höhe der Fahrerbelastung durch Ganzkörper-Vibrationen, die um eigene Betrachtungen ergänzt wird. Diese Sammlung ist in geeigneter Form darzustellen, um sowohl eine Strukturierung der Einflussfaktoren vorzunehmen als auch zu verdeutlichen, welche Einflussfaktoren von den Autoren am meisten genannt werden. Zur Darstellung der Kausalbeziehung zwischen den Ursachen (Einflussfaktoren) und der Wirkung (Höhe der Tagesexposition A( 8)) eignet sich das sog. Ursache-Wirkungs-Diagramm, welches auch nach seinem Erfinder Kaoru Ishikawa als Ishikawa-Diagramm bzw. gemäß seinem Aussehen als Fischgräten-Diagramm bezeichnet wird und in welchem die Einflussgrößen als Pfeile in unterschiedlichen Ebenen dargestellt werden [Sch-2009b, S. 230ff]. Die Wahl der Tagesexposition A(8) als Zielgröße ist bewusst gewählt, um nicht nur Einflussfaktoren auf die Höhe der momentanen Belastung bei einer Arbeitsaufgabe (Effektivwert der frequenzbewerteten Beschleunigung awT ) zu berücksichtigen, sondern im Sinne einer allumfassenden Betrachtung auch organisatorische Aspekte wie z. B. die Einwirkungsdauer sowie den Arbeitsablauf einzubeziehen. Zudem kann anhand der Tagesexposition A(8) die Gefährdung der Vibrationsexposition beurteilt werden. Die gewählte Darstellung berücksichtigt nicht den Beeinflussungsgrad, sofern dieser genannt wird, sondern nur die Nennung an sich. Das in Abbildung 3-1 dargestellte Ishikawa-Diagramm orientiert sich an den klassischen Hauteinflussgrößen, den „Sieben M“ [Zol-2002, S. 115]. Da Einflüsse der Größen Methode, Material und Messbarkeit vernachlässigt werden können, resultieren die vier Haupteinflussgrößen Maschine, Mensch, Management und Umwelt, welche jeweils mehrere Nebenursachen aufweisen, die wiederum weitere Ausprägungen besitzen können. Gleichzeitig ist im Diagramm vermerkt, welche Einflussfaktoren von den unterschiedlichen Autoren genannt werden. Einige Autoren publizieren ihre Erkenntnisse oftmals in mehreren Fachbeiträgen mit teilweise überschneidendem Inhalt. In diesen Fällen wird jeweils nur eine Nennung pro Autor und Einflussgröße vermerkt, da ansonsten die Anzahl der Publikationen Einfluss auf die Anzahl der 56 3.1 Einflussfaktoren auf die Schwingungsbelastung Nennungen nehmen würde. Von Interesse ist jedoch die Anzahl der Nennungen über die Gesamtheit der Autoren. Quellen, welche keinen weiteren Beitrag zu den Einflussfaktoren liefern, weil diese von den Autoren bereits genannt sind, werden der Vollständigkeit halber jedoch angeführt. Als implizite Nennung eines Einflussfaktors wird auch gewertet, wenn ein Autor auf einen Aspekt eingeht und dessen Wichtigkeit betont (z. B. die regelmäßige Unterweisung der Fahrer), ohne ihn explizit als Einflussfaktor zu nennen. Neben der Angabe der Einflussfaktoren (Kreise) ist ebenso vermerkt, wenn ein Autor einen Einfluss ausschließt (Quadrat) bzw. diesen ausdrücklich als sehr gering bezeichnet. Neben den aus dem Dokumentenstudium identifizierten Einflussgrößen wird Abbildung 3-1 um eigene Überlegungen ergänzt, um eine umfassende Basis für die Ableitung der Aufgabenstellung zu schaffen. Als Nachteil dieser Darstellungsform mit der gewählten Detailtiefe in Abbildung 3-1 ist kritisch anzuführen, dass die Autoren ihre Aussagen teilweise auf Aspekte der Nebeneinflüsse beziehen, welche aus Gründen der Übersichtlichkeit nicht aufgeschlüsselt und somit nur zusammenfassend gekennzeichnet werden können. Ebenso liegen den Behauptungen nicht immer die gleichen Begriffsdefinitionen zu Grunde. Deswegen ist Abbildung 3-1 zusammen mit der folgenden detaillierten Auseinandersetzung zu betrachten. Hierbei wird auch darauf eingegangen, dass einige der genannten Faktoren sich ein- oder gegenseitig beeinflussen. Literaturquellen für Diagramm: Flurförderzeug-Hersteller: [Lin-2007; Lin-2008; STI-2007; Jun-2013; Rie-2005a; Töd2007a; Töd-2007b] Anwender: [Eic-2007; Eic-2008] BG: [Rok-2013; Sch-2010c; Sch-2007c; Sch-2010a; Neu-2010; Neu-2009b; Sch2009a; Sch-2010b; Sch-2007b] Sonstige: [Egb-2012; Ber-2003; Ber-2005; Vor-2007d; Vor-2007c; Fis-2001; Pol2008; Mey-2004a; Kum-2005] 57 58 Abbildung 3-1: Fahrzeugkonfiguration Lagerung Kabine Einflussfaktoren auf die Vibrationsbelastung des Fahrers Gewichtseinstellung Management Unterweisung der Fahrer Lasthandling Fahren Motorleerlauf Arbeitsablauf/ Tätigkeitsmix Einwirkungsdauer Fahrtrichtung Fahrzustand Umwelt unregelmäßige Unebenheiten Fahrbahn [Egb-2012] [Ber-2003] [Ber-2005] [Vor-2007d] [Vor-2007c] [Fis-2001] Sonstige Tagesexposition A(8) [Pol-2008] [Mey-2004a] [Kum-2005] Autor nennt Einfluss Autor schließt Einfluss aus oder beziffert ihn als gering. Konstitution (Körperhaltung) Fahrverhalten [Neu-2009b] [Sch-2009a] [Sch-2010b] [Sch-2007b] Einzelhindernisse Stellung FahrgeschwinHubgerüst digkeit Beladung Mensch [Rok-2013] [Sch-2010c] [Sch-2007c] [Sch-2010a] [Neu-2010] Berufsgenossenschaften Wartungszustand Fahrzeugtyp [Eic-2007] [Eic-2008] Anwender Abstimmung Lebensdauer Federart Arbeitsaufgabe Fahrersitz Qualität/ Wartungszustand Antriebsart Reifen Maschine [Rie-2005a] [Töd-2007a] [Töd-2007b] Nenntragfähigkeit [Lin-2007] [Lin-2008] [STI-2007] [Jun-2013] Flurförderzeughersteller 3 Forschungslücke und Aufgabenstellung 3.1 Einflussfaktoren auf die Schwingungsbelastung 3.1.1 Haupteinflussgröße Maschine Der Haupteinflussgröße Maschine mit den meisten aller Nennungen sind die fünf Nebenursachen Fahrzeugkonfiguration, Fahrersitz, Fahrzeugtyp, Wartungszustand und Fahrzustand zuzuordnen. Während im Fahrzeugtyp eine generelle Unterscheidung zwischen dem Gerätetyp an sich, z. B. Gabel- oder Schubmaststapler, getroffen wird, beziehen sich die erwähnten Ausprägungen im Bereich der Fahrzeugkonfiguration auf Details der Fahrzeugkonstruktion sowie der Ausstattung. Mehrere Autoren nennen den Fahrzeugtyp als Einflussgröße, konkretisieren die Aussage aber kaum. Teilweise erfolgt eine Überlagerung zwischen Typ und Hersteller des Fahrzeugs [Lin-2007], und größtenteils werden mit der Nennung des Fahrzeugtyps unterschiedliche Bereifung und Einsatzbedingungen impliziert [Fis-2001; Eic-2007]. Tödter sieht nur geringe Unterschiede zwischen verschiedenen Staplertypen [Töd-2007a]. Die Fahrzeugkonfiguration, die die konstruktiven Merkmale abdeckt, wird von den Autoren oft angeführt, jedoch teilweise ohne nähere Begründung wie in [Neu-2009b; Egb-2012]. Auch ohne nähere Erläuterung wird postuliert, dass sich die Vibrationsbelastung auf Basis der Nenntragfähigkeit abschätzen lässt [Ber-2003]. Vor allem von Seiten der Flurförderzeughersteller werden elastisch gelagerte Kabinen positiv hervorgehoben. Tödter schätzt jedoch realistisch ein, dass wegen der kurzen Federwege eine Vermeidung der Schwingungen nicht realisierbar ist [Töd-2007b]. Die von Riedmaier angesprochene Schwingungsreduktion kann jedoch erreicht werden [Jun-2013]. Egberts und Testing stellen bei Messungen an unterschiedlichen Schubmaststaplern fest, dass kaum ein Einfluss seitens Eigengewicht und Masthöhe zu verzeichnen ist [Egb-2012]. Viele Autoren erwähnen zudem den Reifen als ausschlaggebendes Element, da er die Schnittstelle zwischen Fahrzeug und Fahrbahn bildet, setzen sich aber höchstens damit auseinander, dass die bei den Geräten der Lagertechnik verbreiteten Polyurethanreifen weniger dämpfende Eigenschaften besitzen als Superelastik- oder Luftreifen13 [Fis-2001; Ber-2003; Töd-2007b; Töd-2007a; Jun-2013]. Lediglich Schäfer et al. ermitteln an einem Elektro-Gabelstapler mit einer Tragfähigkeit von 1,6 t, dass bei geringen Fahrgeschwindigkeiten die Vibrationsbelastung zwischen Luftund Superelastikreifen nahezu identisch ist und lediglich bei größeren Fahrgeschwindigkeiten mit Luftreifen geringere Messwerte am Fahrzeug zu verzeichnen sind, wobei ein signifikanter Unterschied der auf der Sitzoberfläche aufgezeichneten Messwerte nicht festzustellen ist [Sch-2010c]. 13 Weitere Informationen zu der Bereifung von Flurförderzeugen finden sich in Kapitel 5.2.1. 59 3 Forschungslücke und Aufgabenstellung Die Antriebsart wird mit in die Überlegungen aufgenommen, da teilweise die Annahme zu vernehmen ist, dass Flurförderzeuge mit verbrennungsmotorischem Antrieb auf Grund der durch den Motor induzierten Schwingungen eine höhere Vibrationsbelastung aufweisen. Diese Vibrationen sind zwar spürbar, leisten jedoch keinen nennenswerten Beitrag zur Vibrationsbelastung, wie anhand einer exemplarischen Messung an einem der späteren Versuchsfahrzeuge, einem Gabelstapler mit einer Traglast von 3,5 t und Dieselmotor, gezeigt werden kann. Die gemessene Vibrationsbelastung bei Stillstand des Fahrzeug mit awT = 0,05 m/s2 auf Grund der Vibrationen des Motors geht bei Fahraufgaben im Messrauschen unter [Fis-2010c]. Alle Autoren sind sich einig, dass dem Sitz im Flurförderzeug eine äußerst wichtige Rolle zukommt, da er bis auf Reifen und Kabinenlagerung das einzige schwingungsmindernde Element darstellt. Hierbei sind die Aspekte der Sitzabstimmung, der Federart, des Wartungszustands, der Gewichtseinstellung und der Lebensdauer zu berücksichtigen. Grundlegende Voraussetzung für eine optimale Schwingungsreduktion des Sitzes ist dessen Abstimmung auf das Fahrzeug und die zu erwartenden Anregungsspektren, was u. a. Tödter fordert [Töd-2007b]. Denn jeder Sitz, der vereinfacht einen Einmassenschwinger darstellt, kann die in ihn eingeleiteten Schwingungen nur effektiv mindern, wenn seine Eigenfrequenz deutlich unter dem Anregungsspektrum liegt [Die-1992; Fis-2001]. Diese Tatsache wird bei einem Blick auf Abbildung 3-2 deutlich, die das Zusammenspiel der Übertragungsfunktion des Fahrersitzes mit dem Anregungsspektrum aus der Fahrzeugkabine veranschaulicht. Verstärkung Isolation 4 Amplitudenverhältnis [-] D = 0,2 D = 0,4 3 Sitz D = 0,6 Flurförderzeug 2 1 0 0 1 2 2 3 Frequenzverhältnis 0 Abbildung 3-2: 60 Übertragungsverhalten von Fahrersitzen bei unterschiedlichen Dämpfungsgraden (in Anlehnung an [Fis-2001; Pol-2006]) 3.1 Einflussfaktoren auf die Schwingungsbelastung Ein Sitz kann Schwingungen erst ab einer Anregungsfrequenz mindern, die größer als das 2 -fache seiner Eigenfrequenz ist14. Bewährt haben sich in der Praxis Eigenfrequenzen von ca. 1,5 Hz [Die-1992]. Die Auslegung des Dämpfers stellt nach Fischer deswegen immer einen Kompromiss dar, da auch die breitspektrale Anregung bei Stößen zu berücksichtigen ist, die eine höhere Dämpfung erfordert [Fis2001]. Dies korrespondiert mit Untersuchungsergebnissen bei der Rampenüberfahrt von Gabelstaplern, bei der sich auf Grund der Stöße eine härtere Dämpfung als besser geeignet herausgestellt hat [Ber-2005]. Bezüglich der Federart werden üblicherweise Sitze mit mechanischer Feder und Luftfeder unterschieden. Ein einheitliches Bild zeichnet sich hier nicht ab. Schäfer et al. stellen anhand von Messungen an zwei Sitzen heraus, dass der luftgefederte Sitz die Vibrationen stärker mindert als der Sitz mit mechanischer Federung, wobei es sich um Sitze unterschiedlicher Komfortklassen handelt [Sch-2010c]. Die Versuche werden auf einer mit Betonverbundpflaster belegten Teststrecke mit mehreren kleineren Bodenwellen durchgeführt, stoßhaltige Anregungen sind somit nicht enthalten. Eicheldinger kann dies nicht bestätigen, denn „die Messungen zeigten, dass mit beiden Technologien sehr gute Dämpfungswerte in identischer Größe erreichbar sind“, hebt aber das subjektiv bessere Gefühl des Fahrers hervor, mit einem „besonderen Sitz“ zu arbeiten [Eic-2008]. Viele, aber nicht alle Autoren erkennen, dass die Gewichtseinstellung, d. h. die Anpassung des Federpakets an das spezifische Fahrergewicht, unerlässlich ist. Eine Wertung gegenüber anderen Einflussfaktoren erfolgt nicht, da die richtige Gewichtseinstellung als Grundvoraussetzung gesehen wird [Eic-2007; Lin-2007; Töd-2007a; Rok-2013]. Das Ausmaß einer falschen Gewichtseinstellung wird nur selten quantitativ beziffert, lediglich Polster und Schäfer et al. zeigen anhand von exemplarischen Probandenmessungen, dass sich die Schwingungsabsorption halbieren bzw. ganz verloren gehen kann [Pol-2008; Sch-2010b]. Trotz dieser Erkenntnisse zeigt die Praxis leider, dass die Fahrer die Gewichtseinstellung kaum berücksichtigen, wie Eicheldinger berichtet [Eic-2007] und Polster in einer Nutzerstudie aufzeigen kann, in der lediglich 3 Gabelstaplerfahrer von 25 beobachteten unaufgefordert den Sitz auf ihr Körpergewicht einstellten [Pol-2008]. Hier besteht weiterhin Aufklärungsbedarf. Auch die Wartung der Sitze als Voraussetzung, die guten Dämpfungseigenschaften während der Nutzungszeit zu erhalten, wird explizit angesprochen [Töd-2007a; Rok2013] bzw. wie von Eicheldinger eindringlich gefordert [Eic-2007], denn „gefederte Sitze verändern ihr Schwingverhalten im Laufe ihrer Lebensdauer in nur sehr geringem Maße“ [Mey-2004a]. Diese Erkenntnis fußt auf einer Studie mit über 20 Sitzen 14 Zur sog. Fußpunktanregung eines Einmassenschwingers siehe [Hol-2007, S. 97–99]. 61 3 Forschungslücke und Aufgabenstellung bei teilweise mehr als 6.000 Betriebsstunden [Kum-2005; Mey-2004a]. Voraussetzung ist natürlich, dass Schäden behoben werden, aber diese „sind für den Maschinenführer deutlich erkennbar“ [Mey-2004a]. Ein weiterer wichtiger Nebeneinfluss ist der Fahrzustand des Flurförderzeugs, wobei folgend vor allem auf die Fahrgeschwindigkeit, die Beladung sowie am Rande die Fahrtrichtung und die Stellung des Hubgerüsts eingegangen wird. Die Fahrgeschwindigkeit nimmt unter den genannten Aspekten die Vorreiterrolle ein und hat nach Schäfer et al. „den zweitgrößten Einfluss“ auf die Vibrationsexposition der Flurförderzeugfahrer [Sch-2010c], wobei wiederum einige Autoren keine expliziten Gründe angeben bzw. den Einfluss konkretisieren [Lin-2007; Vor-2007c; Neu2009b; Jun-2013]. Eicheldinger erwähnt, dass sich die Belastung bei Maximalgeschwindigkeit gegenüber Schrittgeschwindigkeit verdreifachen kann, überlagert diese Aussage jedoch auch mit einer Verschlechterung des Bodens [Eic-2007]. Tödter wiederum spricht davon, „dass die Schwingungsbelastung proportional bzw. leicht überproportional mit der Fahrgeschwindigkeit zunimmt“, ohne die These mit Messergebnissen zu belegen [Töd-2007a, S. 42]. Schäfer et al. dagegen können ihre anfänglich verallgemeinernde Aussage, „dass für eine bestimmte Fahrzeugart die Vibrationseinwirkung auf den Fahrer umso größer ist, […] je höher die Fahrgeschwindigkeit ist“ [Sch-2007b] anhand weiterer Reihenmessungen untermauern, welche ausführlich in [Sch-2010c] vorgestellt werden. Anhand von Fahrten mit einem Elektro-Gabelstapler mit einer Tragfähigkeit von 1,6 t über die bereits erwähnte Testtrecke aus Betonverbundpflaster mit kleineren Bodenwellen und bei unterschiedlichen Fahrgeschwindigkeiten können die Autoren zeigen, dass für diesen Fall die frequenzbewerteten Beschleunigungen, gemessen am sog. Sitzmontagepunkt 15 und auf dem Sitz, linear mit der Fahrgeschwindigkeit steigen, wobei die Zunahme auf dem Sitz weniger stark ausgeprägt ist als auf dem Fahrzeug selbst. Ein weniger detailliertes Bild zeichnen Egberts und Testing anhand vergleichender Messungen an Schubmaststaplern auf einem Betonboden eines Lagers, der „eben und frei von Absenkungen“ ist. Sie messen Schwingungswerte in z-Richtung, „die sowohl bei hohen als auch bei niedrigen Fahrgeschwindigkeiten nahezu unverändert sind“, um abschließend festzustellen, dass „die Geschwindigkeit sicherlich eine wichtige Rolle spielt“ [Egb-2012]. Hinsichtlich des Einflusses der Beladung existieren unterschiedliche Ansichten. So nennt Neugebauer explizit den Beladungszustand („kann unterschiedlich wirken“) [Neu-2009b], während Schäfer et al. eine differenziertere Betrachtung vornehmen 15 62 Als Sitzmontagepunkt wird ein fester Punkt in der Fahrbahnkabine direkt neben dem Sitz bezeichnet (vgl. Kapitel 5.2.3.3). 3.1 Einflussfaktoren auf die Schwingungsbelastung und wiederum zwischen dem Sitzmontagepunkt und der Sitzoberfläche unterscheiden [Sch-2010c], worauf folgend Bezug genommen wird: Nur bei Maximalgeschwindigkeit sind „die frequenzbewerteten Beschleunigungen am Sitzmontagepunkt ohne Beladung des Gabelstaplers bis zweimal so hoch wie die frequenzbewerteten Beschleunigungen am Sitzmontagepunkt mit Beladung des Gabelstaplers“. „Diese Abhängigkeit vom Beladungszustand ist auf den Sitzen nicht festzustellen“. Die Autoren zeichnen vielmehr ein konträres Bild, d. h. „die Sitze mindern die eingeleiteten Vibrationen besser, wenn das Fahrzeug unbeladen ist“. Die Fahrtrichtung sowie die Stellung des Hubgerüsts werden in der Fachliteratur nicht erwähnt, erscheinen jedoch einer Betrachtung wert, da Gabelstapler bei eingeschränkten Sichtverhältnissen oftmals entgegen der üblichen Bewegungsrichtung rückwärts fahren [Ber-2012, S. 23]. Die Stellung des Hubgerüsts fokussiert vor allem auf die Neigung, da mit angehobener Last nicht gefahren werden darf [Ber-2012, S. 18]. Als letzter Nebeneinfluss im Bereich Maschine ist der Wartungszustand des Flurförderzeugs zu nennen, der explizit nur von Eicheldinger als Voraussetzung für eine Einhaltung der Forderungen der Lärm- und Vibrations-Arbeitsschutzverordnung genannt wird [Eic-2008]. Es ist anzunehmen, dass weitere Nennungen unterbleiben, da dies als Selbstverständlichkeit gesehen wird. 3.1.2 Haupteinflussgröße Mensch Im Rahmen des Dokumentenstudiums kristallisieren sich vier Faktoren heraus, die dem Haupteinfluss Mensch zuzuordnen sind, der als direkte Einflussgröße eine eher untergeordnete Position einnimmt. Das oftmals angesprochene Fahrverhalten ist zwar durchaus relevant für die Höhe der Vibrationsexposition, bedingt diese aber über die Einflussgrößen Fahrgeschwindigkeit und Wahl der Fahrbahn. Deswegen sind die Nennungen eher als Apell an die Vernunft der Fahrer zu verstehen [Eic2007; Töd-2007a; Sch-2010a; Egb-2012]. Die Konstitution des Fahrers wird lediglich in [Lin-2007] thematisiert, wobei mit der unbegründeten Aussage „Zudem spüren große, kräftige Fahrer Erschütterungen stärker als kleinere, leichtere Personen“ eine Vermischung zwischen der subjektiven Wahrnehmung des Fahrers und der tatsächlichen Belastung vorgenommen wird, was beim Leser leicht zu Verwirrung führen kann. Ist der Sitz richtig an das Fahrergewicht angepasst, sollte der Einfluss der Konstitution des Fahrers vernachlässigbar sein, wobei sich sicherlich kleine Schwankungen im Sitzübertragungsverhalten einstellen, da bei sich verändernder Konstitution auch das Schwingungssystem Mensch-Sitz trotz Anpassung der Feder eine Änderung erfährt. Möglich ist zudem, 63 3 Forschungslücke und Aufgabenstellung dass sich unterschiedlich große Personen auch unterschiedlich am Fahrzeug abstützen und so ein Teil der Schwingung nicht nur über den Sitz eingeleitet wird. Auch die Körperhaltung wird explizit von zwei Autoren der betrachteten Literatur angesprochen, die den Einfluss jedoch richtigerweise nicht auf die Tagesexposition A(8) beziehen, sondern auf die Höhe der Schwingungsbelastung [Vor-2007d] oder als weiteren Faktor für die Gefährdungsbeurteilung nennen [Neu-2009b], weswegen dieser Nebeneinfluss in der Darstellung in Klammern dargestellt wird. Der Einfluss der Körperhaltung auf die resultierende Belastung ist unbestritten, wie bereits in Kapitel 2.2.1 dargelegt ist. 3.1.3 Haupteinflussgröße Umwelt Der Haupteinflussgröße Umwelt ist zwar nur eine relevante, aber durchaus entscheidende Nebeneinflussgröße zuzuordnen: die Fahrbahn. Alle Autoren, die sich umfassend den Ganzkörper-Vibrationen bei Flurförderzeugen widmen, sprechen diesen Faktor an, unterscheiden sich aber stark in ihrer Aussagekraft. So wird der Einfluss lediglich angesprochen [Fis-2001; Vor-2007c; Jun-2013] oder die Notwendigkeit „guter Verkehrswege“ genannt [Eic-2007]. Egberts und Testing attestieren der Fahrbahn „einen möglicherweise spürbaren Einfluss“ [Egb-2012]. Weiterhin werden rein qualitative Aussagen wie „Eine ebene Fahrbahn wird den Fahrer deutlich weniger belasten als eine mit Schlaglöchern übersäte Wegstrecke“ [Lin-2007] oder „Schon eine geringe Fahrbahnverschlechterung kann leicht zu einer Verdoppelung der Schwingungsbelastung führen“ ([STI-2007], vgl. ebenso [Töd-2007a]) getätigt. Grundsätzlich lassen sich Unebenheiten von Fahrbahnoberflächen aufgliedern in unregelmäßige Unebenheiten (periodisch und/oder stochastisch) und herausragende Einzelhindernisse16, wobei die Autoren meist nicht in dieser Detaillierungsebene berichten. Lediglich Eicheldinger spricht explizit Dehnungsfugen und Löcher an [Eic2008], die Neugebauer um Kanten an Toreinfahrten, Schienen und abgesackte Bodenplatten ergänzt [Neu-2009b], welche den Einzelhindernissen zuzuordnen sind. Auch in [Ber-2005] wird die Überfahrt von Rampen mit Gabelstaplern in den Vordergrund gestellt. Eine Wertung dieser Einflussfaktoren nehmen die genannten Autoren nicht vor. Präzisere Aussagen liefern wiederum Schäfer et al., die anhand einer Messreihe mit einem mit Dieselmotor ausgestatteten Gabelstapler mit einer Tragfähigkeit von 1,6 t bei einer Fahrgeschwindigkeit von etwa 10 km/h feststellen, dass die gemessenen frequenzbewerteten Beschleunigungen awT auf ebenem Estrichboden am gerings16 64 Diese von Braun und Gerz getroffene Unterteilung [Bra-1988] wird in Kapitel 5.2.2 näher erläutert. 3.1 Einflussfaktoren auf die Schwingungsbelastung ten sind, gefolgt in aufsteigender Reifenfolge der Belastung von Betonverbundpflaster im Freien, einem betonierten Freigelände mit Löchern und Ausbrüchen sowie einem Bahnübergang mit Gleisen und Torführungen [Sch-2010c]. Sie kommen ebenso zu dem Schluss, dass im Rahmen ihrer Untersuchung „die Fahrbahnbeschaffenheit offensichtlich den größten Einfluss auf die Vibrationsexposition der Gabelstaplerfahrer hat“ [Sch-2010c, S. 265]. Abschließend bleibt festzuhalten, dass starker Konsens darin besteht, dass die Fahrbahnbeschaffenheit einen großen – wenn nicht den größten – Einfluss auf die Belastung der Fahrer durch Ganzkörper-Vibrationen hat. Eine qualitative Aussage treffen jedoch nur Schäfer et al. für einen Gabelstapler bei einer einzigen Fahrgeschwindigkeit [Sch-2010c]. 3.1.4 Haupteinflussgröße Management In der Haupteinflussgröße Management sind alle Nebeneinflussgrößen zusammengefasst, die der Betreiber mit Hilfe organisatorischer Maßnahmen steuern kann. Von grundlegender Bedeutung ist dabei die Arbeitsaufgabe für den Gabelstaplerfahrer an sich, die u. a. vorgibt, in welchen Betriebszuständen sich das Flurförderzeug befindet. Unterschieden wird hierbei üblicherweise zwischen dem Fahren, dem Motorleerlauf und dem Heben und Senken, hier als Lasthandling bezeichnet. An sich besteht Konsens, dass im Motorleerlauf und beim Lasthandling keine signifikante Vibrationsbelastung auftritt, wobei nur wenige Autoren wie Vorwerk und Tödter dies explizit nennen [Töd-2007a; Vor-2007d]. Diese Aussagen gelten als gesichert, da auch die DIN EN 13059 erwähnt, dass „nur das Fahren den Fahrer mit deutlichen Ganzkörperschwingungen“ belastet [DIN EN 13059]. Tödter geht sogar weiter und führt an, dass „Vibrationen aus dem Beschleunigen und Verzögern während der Fahrt … für den Gabelstapler in den meisten Fällen von untergeordneter Relevanz“ sind [Töd-2007a]. Einen anderen Tenor schlagen Egberts und Testing an, da nach ihnen „Einfluss auf das Maß der Vibration ... die Ausführung der Vorgänge Heben, Senken, Ausschieben und Einfahren des Masts und natürlich das Fahren“ hat [Egb2012]. In diesem Zusammenhang stellen sie beim Heben der Gabel mit und ohne Last sowohl an der Mastkette als auch an den Mastübergängen spürbare Vibrationen fest, beziffern diese aber nicht auf die messbare Belastung des Fahrers. Eng verknüpft mit der Arbeitsaufgabe ist der Arbeitsablauf an einem Tag, der sich im Normalfall aus einem Mix unterschiedlicher Arbeitsaufgaben zusammensetzt und nach Schäfer et al. mitentscheidend für die Vibrationsbelastung der Fahrer ist [Sch2007c]. Einen Hinweis über die Verteilung von Fahrt- und Stillstandszeiten über einen kompletten Arbeitstag liefern Schäfer und Kany: „Als Richtwert kann gelten, 65 3 Forschungslücke und Aufgabenstellung dass sich die tägliche Arbeitszeit eines Staplerfahrers zu etwa gleichen Teilen in Fahrtätigkeit mit und ohne Last, Aufnahme und Absetzen von Lasten und Stillstandszeiten des Staplers aufteilt“ [Sch-2009a]. Dies wird in der DIN EN 12053 bestätigt, in der für Gabelstapler und Schubmaststapler zwischen den Betriebszuständen Heben (18 %), Leerlauf (58 %) und Fahren (24 %) unterschieden wird [DIN EN 12053, S. 18]. Grundsätzlich beeinflusst die Vorgabe des Arbeitsablaufs, mit welchem Flurförderzeug welche Lasten über welchen Untergrund mit welcher Fahrgeschwindigkeit bewegt werden, womit es sich um einen indirekten Einflussfaktor handelt. Ebenso wird durch die Organisation der Arbeitsabläufe festgelegt, wie lange der Fahrer gegenüber bestimmten Belastungen exponiert ist. Auf die Tagesexposition A(8) nimmt die Einwirkungsdauer Te einen entscheidenden Einfluss, was aus derer Definition in den Formeln (2-6) und (2-7) klar ersichtlich ist. Diesen Zusammenhang verdeutlicht Abbildung 3-3 und stellt grafisch einen Bezug zwischen der Einwirkungsdauer Te und der gemessenen Beschleunigung awe her. Die Bedeutung der Einwirkungsdauer Te wird von mehreren Autoren entweder durch Formeln [Sch2007b], grafisch [Eic-2007; Vor-2007c] oder reine Nennung [Töd-2007a; Neu-2009b] angesprochen. gewichteter Effektivwert awe [m/s2] 4,0 3,5 A( 8 ) awe 3,0 Te 8h < 0,5 m/s2 0,5 … 0,8 m/s2 0,8 … 1,15 m/s2 > 1,15 m/s2 2,5 2,0 1,5 1,0 0,5 0,0 0 Abbildung 3-3: 1 2 3 4 5 Einwirkungsdauer Te [h] 6 7 8 Einfluss von Einwirkungsdauer und Vibrationsbelastung auf die Tagesexposition A(8) (Darstellung in Anlehnung an [Bun-2007a]) Als letzter Einflussfaktor seitens organisatorischer Maßnahmen ist die Unterweisung der Fahrer zu nennen, welche häufig eingefordert wird [STI-2007; Töd-2007a; Eic- 66 3.2 Aufgabenstellung 2008]. Hierbei sind zwei Aspekte herauszuheben. Zum einen ist den Fahrern die potentielle Gefährdung bewusst zu machen, damit sie selbstständig zu einer gesunden Vibrationsbelastung beitragen, und zum anderen sind ihnen dann die nötigen Minimierungsmöglichkeiten zu nennen und zu erklären. Ein erster Schritt ist hierzu das Handbuch Vibrationen am Arbeitsplatz von Schäfer et al. [Sch-2010a]. 3.2 Aufgabenstellung Die im vorigen Kapitel detailliert dargelegte Auswertung des Dokumentenstudiums sowie eigener Überlegungen verdeutlicht, dass sich bereits Autoren unterschiedlicher Bereiche mit den Einflussfaktoren auf die Fahrerbelastung durch GanzkörperVibrationen auseinander gesetzt haben. Viele Autoren äußern sich jedoch – falls überhaupt eine Wertung vorgenommen wird – rein qualitativ bezüglich einzelner Einflussgrößen und vermeiden zudem, einen Vergleich zwischen den einzelnen Größen herzustellen; teilweise existieren sogar gegenteilige Aussagen. Von dieser durch zahlreiche Zitate belegten Betrachtungsebene setzen sich ausschließlich Schäfer et al. ab, die den Einfluss der Fahrbahnbeschaffenheit, der Fahrgeschwindigkeit, des Beladungszustands, der Art der eingesetzten Reifen und des Sitzes exemplarisch anhand von Messungen an Gabelstaplern mit einer Tragfähigkeit von 1,6 t präzisieren, was in Kapitel 3.1 ausgiebig diskutiert wird [Sch-2010c]. Trotz der Arbeiten Schäfers et al. bleibt festzuhalten, dass auch acht Jahre nach Inkrafttreten der Lärm- und Vibrations-Arbeitsschutzverordnung detailliertes Wissen über einzelne Einflussfaktoren spärlich gesät ist. An dieser Stelle setzt vorliegende Arbeit an und stellt sich als Ziel, aufbauend auf den Erkenntnissen des Dokumentenstudiums folgende Forschungsfrage zu beantworten: Welche Faktoren bestimmen maßgeblich in welcher Höhe die Vibrationsexposition von Fahrern von typischen Flurförderzeugen mit Fahrersitz und wie beeinflussen sich diese Faktoren gegenseitig? Es versteht sich von selbst, dass die Aussagen auf einer möglichst breiten Datenbasis zu treffen und abzusichern sind. Während für Schubmaststapler bis jetzt kaum gesicherte Aussagen bezüglich der Einflussgrößen vorliegen, sind im Rahmen der Arbeit die von Schäfer et al. herausgearbeiteten Erkenntnisse zu erweitern. Der Anspruch liegt hierbei darin, Parameter vollumfänglicher gegeneinander zu variieren und gegenseitige Abhängigkeiten deutlich herauszustellen. Die erste Forschungsfrage ist an dieser Stelle bewusst allgemein formuliert und bedarf zur Beantwortung einer Vorauswahl der konkret zu untersuchenden Einflussfaktoren, um sich in Fol67 3 Forschungslücke und Aufgabenstellung gendem auf diese Aspekte zu beschränken. Diese Auswahl wird basierend auf der Diskussion der identifizierten Einflussfaktoren in Kapitel 3.1 getroffen und im Ergebnis in Tabelle 3-1 festgehalten. Es werden nur Einflussfaktoren in die Betrachtung einbezogen, deren Ausprägungen eindeutig beschrieben werden können. Aspekte wie das Fahrverhalten oder die Arbeitsaufgabe werden nicht explizit untersucht, sie resultieren aber in unterschiedlichen Ausprägungen der zu untersuchenden Einflussfaktoren. Die Einwirkungsdauer ist bereits theoretisch abgehandelt und bedarf keiner weiteren Untersuchung (vgl. Abbildung 3-3). Damit erhält die erste Forschungsfrage den Charakter eine Hypothese mit mehreren Teilaspekten: Die in Tabelle 3-1 genannten Einflussfaktoren beeinflussen die Vibrationsexposition von Fahrern von Flurförderzeugen mit Fahrersitz. Tabelle 3-1: Zu untersuchende Einflussfaktoren auf die Vibrationsexposition Einflussfaktor Detaillierung Einzelhindernisse Fahrbahn unregelmäßige Unebenheiten Betriebszustand Fahrersitz und Fahrer zu spezifizieren in der Planung, vgl. Kapitel 4.4 Fahrgeschwindigkeit 0–Maximalfahrgeschwindigkeit Beladungszustand 0–Nennlast Fahrtrichtung vorwärts/rückwärts Neigung Hubgerüst minimale–maximale Stellung Baugröße verfügbarer Federweg, Art der Feder Gewichtseinstellung korrekte Einstellung durch Fahrer Konstitution Fahrer Gewicht des Fahrers Reifen Fahrzeugkonfiguration Kabinenlagerung Fahrzeugtyp Erklärung Dämpfung und Steifigkeit, nur Superelastik-Reifen vorhanden ja/nein; Dämpfung und Steifigkeit Gabelstapler/ Schubmaststapler Es bleibt für die weitere Planung der Untersuchung festzuhalten, dass die Einflussfaktoren, die sog. unabhängigen Variablen, sowohl nominal- als auch verhältnisskaliert sind17. Die Beantwortung dieser Forschungsfrage bzw. der Nachweis der Hypothese soll zum einen ermöglichen, effektive Maßnahmen zu ergreifen, um die Vibrationsexposition der Fahrer zu minimieren und zum anderen eine fundierte Entscheidungsgrundlage bieten, ob bekannte Messwerte einer Arbeitsumgebung auf einen anderen Einsatzfall übertragen werden können. 17 68 Zur Definition der unterschiedlichen Skalenniveaus siehe [Eid-2011, S. 75–78]. 3.2 Aufgabenstellung Wenn die Einflussfaktoren auf die Vibrationsexposition des Fahrers identifiziert und nach Möglichkeit quantifiziert sind, interessiert vor allem den Praktiker, ob und mit welcher Sicherheit auf Basis dieses Wissens die Vibrationsexposition des Fahrers auch abgeschätzt werden kann. Dies führt zur zweiten Forschungsfrage dieser Arbeit: Wie kann auf Basis dieser Erkenntnis die Vibrationsbelastung der Flurförderzeugfahrer mit Fahrersitz abgeleitet werden? Es wäre vermessen anzunehmen, dass eine exakte Vorhersage der Vibrationsexposition auf Basis bekannter Randbedingungen möglich ist, da wie in Kapitel 3.1 dargestellt zu viele Faktoren deren Höhe beeinflussen. Das vordergründige Ziel dieser Fragestellung kann deswegen nur sein, generell zu prüfen, ob eine Abschätzung möglich und sinnvoll ist. Wie eingangs erwähnt erfolgt im Rahmen dieser Arbeit explizit eine Fokussierung auf typische Flurförderzeuge mit Fahrersitz, da sich diese Gruppe hinsichtlich des Einleitungspunkts in den Körper und auch des Einsatzbereichs der Fahrzeuge deutlich von Flurförderzeugen mit stehendem Fahrer unterscheidet und die vorgenommene Beschränkung eine fundierte Betrachtung innerhalb einer in sich geschlossenen Arbeit ermöglicht. Gemäß den Ausführungen in Kapitel 2.2.2 existieren mehrere Verfahren, um die Belastung des Menschen hinsichtlich Ganzkörper-Vibrationen zu bewerten. Im Rahmen dieser Arbeit erfolgt in Anlehnung an die Lärm- und VibrationsArbeitsschutzverordnung die Betrachtung auf Basis des Effektivwerts der frequenzbewerteten Beschleunigung awT , da dieser Wert für die Gefährdungsbeurteilung relevant ist und einen objektiv bestimmbaren Kennwert auf Basis von Beschleunigungssignalen darstellt. Zudem ist somit ein Vergleich zu anderen Arbeiten möglich. 69 4 Planung der Untersuchung Nachdem die Aufgabenstellung definiert und der Wissensstand zu den Einflussfaktoren auf die Vibrationsexposition der Fahrer diskutiert ist, folgt als nächster Schritt im eingeschlagenen Forschungsvorgehen gemäß Abbildung 1-3 die Planung der Untersuchung, bei der folgende Fragen zu berücksichtigen sind: 1. Auf Basis welcher Datengrundlage sollen die Forschungsfragen beantwortet werden und wie werden die Daten erhoben? 2. Wie erfolgt die Auswertung der Daten, um statistisch abgesicherte Aussagen hinsichtlich der Forschungsfragen treffen zu können? Folgende Ausführungen nehmen darauf Bezug und widmen sich in Kapitel 4.1 zuerst der Wahl der Forschungsmethoden, bei der eine Entscheidung sowohl für die Erhebung der Daten als auch für deren spätere Auswertung getroffen wird. Im Anschluss erfolgt in den Kapiteln 4.2 und 4.3 eine Eingrenzung der Stichprobe hinsichtlich der zu untersuchenden Flurförderzeuge und Sitze, während in Kapitel 4.4 wegen der großen Bedeutung der Fahrbahnbeschaffenheit typische Fahrbahnoberflächen im Einsatzgebiet der Flurförderzeuge analysiert werden, um abschließend in Kapitel 4.5 nochmals den Untersuchungsraum mit den zu untersuchenden Einflussfaktoren aufzuspannen. 4.1 Auswahl der Forschungsmethoden 4.1.1 Datenerhebung Bei der nach Eid erwähnten Auswahl einer Erhebungsmethode (vgl. Kapitel 1.3) stehen zwei Alternativen zur Diskussion, die die Bestimmung des Effektivwerts der frequenzbewerteten Beschleunigung awT ermöglichen: die Messung der auftretenden Beschleunigung im Rahmen von Fahrversuchen mit realen Fahrzeugen oder die Überführung von Fahrzeugen in ein geeignetes Simulationsmodell zur Berechnung der Beschleunigungswerte. Um die erste Forschungsfrage zu beantworten, muss die Erhebungsmethode eine Parametervariation der zu untersuchenden Einflussfaktoren ermöglichen. Von Interesse sind Betriebsparameter wie der Beladungszustand oder die Fahrgeschwindigkeit, die Beschaffenheit der Fahrbahn sowie die Konstruktions- bzw. die Ausstat71 4 Planung der Untersuchung tungsmerkmale des Fahrzeugs wie Reifen, Kabinenlagerung oder Sitz. Grundsätzlich ist die Reproduzierbarkeit der erzielten Ergebnisse sicherzustellen, womit Störgrößen auf ein Minimum zu beschränken sind. Das subjektive Empfinden des Fahrers wird im Rahmen der Untersuchung nicht adressiert und stellt entsprechend keine Anforderung an die Erhebungsmethode dar. Beide Alternativen erfüllen prinzipiell o. g. Anforderungen. Die Vorteile einer Messung im Rahmen experimenteller Untersuchungen „sind die ‘unvereinfachten‘ realen Verhältnisse des Objekts“ sowie der wegfallende Modellierungsaufwand [Dre-2006, S. 6]. Dank einer standardisierten Messtechnik und einer definierten Vorgehensweise zur Erfassung der Ganzkörper-Vibrationen (vgl. Kapitel 2.2.2) ist auch die Erfassung mit Sensoren kaum mit Unsicherheiten behaftet. Als nachteilig ist jedoch anzuführen, dass Störgrößen auch auf definierten Versuchsstrecken nicht gänzlich ausgeschlossen werden können. So ist z. B. auf eine gleichmäßige Reifentemperatur zu achten, die von der Fahrzeugnutzung und der Außentemperatur beeinflusst wird. Auch ist bei unterschiedlichen Versuchsfahrern nicht auszuschließen, dass die Fahrweise trotz definierter Vorgaben das Messergebnis beeinflusst. Als größtes Hindernis ist der hohe Aufwand bei der Parametervariation anzuführen [Dre-2006, S. 6]. Während Betriebsparameter wie Fahrgeschwindigkeit und Beladungszustand noch relativ einfach variiert werden können, gestaltet sich ein Wechsel der Reifensteifigkeit oder der Fahrzeuglagerung ebenso schwierig wie der des Fahrbahnprofils mit unterschiedlichen unregelmäßigen oder herausragenden Hindernissen. Deswegen lohnt es, die Nutzung von Simulationsmodellen in Betracht zu ziehen. Simulationsmodelle, die heutzutage ausschließlich computergestützt erstellt und berechnet werden, bieten den unschlagbaren Vorteil einer effizienten Durchführung von Parameterstudien, da die unterschiedlichsten Parameter einfach und schnell ohne Umbaumaßnahmen im Gegensatz zum realen Fahrzeug variiert werden können. Zusätzlich ermöglicht die virtuelle Messung weitreichende Analysemöglichkeiten ohne zusätzliche Messtechnik und schließt Störgrößen aus, da nur die im Modell abgebildeten Systeme einen Einfluss auf das Berechnungsergebnis nehmen. Demgegenüber ist abzuwägen, ob der im Normalfall hohe Aufwand für die Modellbildung und die anschließende Validierung diese Vorteile überwiegt. Ebenso kann ein Simulationsmodell die Realität nur annähern. Die simulierten Belastungen des Fahrers bewegen sich somit stets in einem Unsicherheitsbereich. Die Untersuchungen von Schäfer et al. bezüglich unterschiedlicher Einflussfaktoren zeigen, wie schwierig auf Grund des hohen Versuchsaufwands die Generierung einer breiten Datenbasis auf Testrecken ist [Sch-2010b]. Vor allem die Fahrt mit gleichen Fahrzeugen über unterschiedliche Fahrbahnoberflächen bedeutet einen erheb72 4.1 Auswahl der Forschungsmethoden lichen logistischen Aufwand und ist auf dem zur Verfügung stehenden Versuchsgelände nur bedingt realisierbar. Diese Gründe verknüpft mit dem wertvollen Vorteil, effizient Parameterstudien durchführen zu können, führen zu der Entscheidung, die Fahrerbelastung auf Basis von Simulationsmodellen zu berechnen. Somit verbleibt nur noch die offene Frage nach der Wahl des Modellierungsansatzes. Mechanische Systeme wie Flurförderzeuge, die vornehmlich durch ihre Bauteile mit Massenträgheit und Elastizität gekennzeichnet sind, können unter Berücksichtigung weiterer Einflüsse wie Dämpfung und äußerer Kraftanregung je nach Zielsetzung durch unterschiedliche Ersatzsysteme abgebildet werden (Abbildung 4-1). mechanische Systeme Trägheit starrer Körper Elastizität elastischer Körper Feder Viskosität Dämpfer kontinuierliche Systeme Kraft Lagerreaktion Antrieb Finite-Elemente-Systeme Mehrkörpersysteme Abbildung 4-1: Eigenschaften mechanischer Systeme nach [Sch-2004] Für die Berechnung der am Fahrer auftretenden Beschleunigung während dynamischer Fahrvorgänge bei Variation der in Tabelle 3-1 genannten Parameter bieten sich Mehrkörpersysteme an, die klassisch aus massebehafteten Köpern und masselosen Bindungs- und Kopplungselementen bestehen [Sch-2004; Ril-2010]. Flurförderzeuge zeichnen sich durch vorwiegend sehr starre Bauteile aus, so dass eine dynamische Simulation mit Finite-Elemente-Modellen nicht problemgerecht ist. Durch sog. hybride Mehrkörpermodelle ist es trotzdem möglich, elastische Strukturen zu berücksichtigen, insofern dies bei der Modellerstellung relevant wird. Mehrkörpersysteme bieten zudem die Voraussetzung, den für Ganzkörper-Vibrationen relevanten Frequenzbereich zwischen 0,5–80 Hz im Modell abzudecken. Für vorliegende Arbeit wird auf das Simulationspaket ADAMS der Firma MSC-Software Corporation zurückgegriffen. Als Berechnungsergebnis eines FlurförderzeugMehrkörpersystems stehen Zeitreihen mit Beschleunigungswerten an vorher definierten „Messpunkten“ zur Verfügung. Da umgangssprachlich bei der Berechnung eines Ersatzmodells von Simulation gesprochen wird, findet auch in weiteren Ausführungen der Begriff Simulationsergebnis Verwendung. 73 4 Planung der Untersuchung 4.1.2 Datenauswertung Bei der Auswertung der Simulationsergebnisse sind zwei Aspekte zu berücksichtigen. In einem ersten Schritt müssen die Zeitreihen mit den zugehörigen Parametereinstellungen aufbereitet werden, damit im zweiten Schritt mit Hilfe statistischer Methoden die Hypothesen getestet werden können. Die Aufbereitung der Daten erfordert vornehmlich die Berechnung des Effektivwerts der frequenzbewerteten Beschleunigung awT gemäß Formel (2-1). Hierfür wird auf die Software DIAdem der Firma National Instruments zurückgegriffen, welche zum einen Funktionen für die Frequenzbewertung nach ISO 2631-1 und zum anderen mit Hilfe von Skripten eine Möglichkeit zur automatisierten Verarbeitung bereitstellt. In der Hypothese der Forschungsfrage werden Einflussfaktoren auf die Vibrationsexposition des Flurförderzeugfahrers postuliert. Es ist also zu prüfen, inwieweit die in Tabelle 3-1 aufgeführten und in folgenden Kapiteln zu detaillierenden Einflussfaktoren (die sog. unabhängigen Variablen) die Vibrationsexposition (die sog. abhängige Variable), ausgedrückt durch den Effektivwert der frequenzbewerteten Beschleunigung awT , beeinflussen. Der Aufgabenstellung der ersten Forschungsfrage „in welcher Höhe“ folgend ist der Einfluss zudem zu quantifizieren. Je nach Art des Einflussfaktors bzw. dessen Skalenniveau kann eine Quantifizierung auf unterschiedlichen Ebenen erfolgen: 1. Liegt überhaupt ein Einfluss vor, d. h. kann die Hypothese bestätigt werden, und welche Bedeutung nimmt dieser Einflussfaktor gegenüber den anderen Parametern der Betrachtung ein? 2. Wie ändert sich bei Variation eines Parameters die Belastung des Fahrers? (z. B.: Eine Verdopplung der Fahrgeschwindigkeit führt zu einer doppelt so hohen Belastung.) Für beide Fragestellungen eigenen sich nach Backhaus et al. aus dem Bereich der multivariaten Analysemethoden die sog. strukturen-prüfenden Verfahren, „deren primäres Ziel in der Überprüfung von Zusammenhängen zwischen Variablen liegt“ [Bac-2011, S. 13]. Eine Auswahl der Verfahren hat u. a. auch auf Basis der Skalenniveaus der unabhängigen und abhängigen Variablen zu erfolgen. Die abhängige Variable, der Effektivwert der frequenzbewerteten Beschleunigung awT , weist als intervallskalierte Größe metrisches Skalenniveau auf. Zur Beantwortung der ersten Forschungsfrage werden in einem vorgelagerten Schritt die sog. Effekte der Einflussfaktoren untersucht, die ein Maß für die Wirkung 74 4.2 Auswahl der Flurförderzeuge auf das Systemverhalten darstellen und im Effekt-Diagramm anschaulich dargestellt und analysiert werden können. Üblicherweise versteht man unter einem Effekt die Differenz zweier Mittelwerte bei unterschiedlichen Faktoreinstellungen (vgl. Kapitel 7.1.1). Im Rahmen dieser Fragestellung werden alle unabhängigen Variablen berücksichtigt, es liegt somit sowohl metrisches als auch nominales Skalenniveau vor. Unter Berücksichtigung dieser Prämissen empfiehlt sich nach Backhaus et al. ebenso die mehrfaktorielle Varianzanalyse – „ein Verfahren, das die Wirkung einer (oder mehrerer) unabhängiger Variablen auf eine (oder mehrere) abhängige Variablen untersucht“ [Bac-2011, S. 158]. Die Varianzanalyse beruht auf der Unterteilung der Gesamtabweichung aller Beobachtungen (Messungen) in einen erklärten Anteil durch die unabhängigen Variablen und einen nicht erklärten Anteil zufällig äußerer Einwirkungen. Somit lässt sich abschätzen, wie in welchem Maße die Variation der abhängigen Variablen durch die Variation einer unabhängigen Variablen erklärt wird. Ob ein statistisch signifikanter Einfluss vorliegt wird durch einen F-Test ermittelt. Zur weiteren Erklärung der mehrfaktoriellen Varianzanalyse sei auf eine kurze Einführung in Kapitel 7.1.1 und auf [Eid-2011; Bac-2011] verwiesen. Um sich der Quantifizierung auf Betrachtungsebene 2 zu nähern bietet sich die Regressionsanalyse an. Um die Wirkung einzelner Einflussfaktoren deutlich zu machen ist eine Beschränkung des Betrachtungsraums empfehlenswert. Die zum Einsatz kommende lineare Regression fußt auf dem Ziel, die unabhängige Variable durch eine Linearkombination der abhängigen Variablen – skaliert mit den jeweiligen Regressionskoeffizienten – und einem konstanten Glied bestmöglich zu schätzen. Bei der Regressionsanalyse ist zu prüfen, ob zum einen die abhängige Variable von dem Regressionsmodell als Ganzes hinreichend genau erklärt wird (F-Test) und zum anderen wie gut die einzelnen Variablen des Regressionsmodells zur Erklärung der abhängigen Variablen beitragen (t-Test, Konfidenzintervall) [Bac-2011]. Zur weiteren Erklärung der linearen Regressionsanalyse wird auf eine kurze Einführung in Kapitel 7.2.2 sowie wiederum auf [Eid-2011; Bac-2011] verwiesen. Die Durchführung der beschriebenen multivariaten Analysemethoden erfolgt computergestützt mit der Software SPSS der Firma IBM (Version 22). 4.2 Auswahl der Flurförderzeuge Nach der Entscheidung, die Einflussfaktoren auf die Vibrationsexposition der Flurförderzeugfahrer mit Hilfe der Mehrköpersimulation zu erforschen, hat eine konkrete Auswahl der Untersuchungsobjekte zu erfolgen. Auf Grund des hohen Modellierungsaufwands ist es zweckmäßig, sich auf für die Population repräsentative Flur75 4 Planung der Untersuchung förderzeuge zu fokussieren. Reihenuntersuchungen mit einer Vielzahl unterschiedlicher Flurförderzeuge sind mit dieser Erhebungsmethode nicht zielführend und stehen auch nicht im Vordergrund dieser Arbeit. Hierfür sei auf die Branchenmessungen von Schäfer et al. verwiesen, bei denen unterschiedliche Flurförderzeuge eines Typs und ähnlicher Traglastklasse untersucht werden [Sch-2007a; Sch-2007b]. Bei der Auswahl der repräsentativen Fahrzeuge mit Fahrersitz wird berücksichtigt, dass sich sowohl die entsprechenden Flurförderzeugtypen als auch die konkret ausgewählten Modelle in Deutschland einer starken Verbreitung erfreuen. Hinsichtlich des ersten Kriteriums seien die Ausführungen aus Kapitel 2.1 ins Gedächtnis gerufen. Bezogen auf die Benutzungsart ist die Gruppe der stapelnden Flurförderzeuge am stärksten vertreten (vgl. Abbildung 2-1). Hinsichtlich der Bereiche Gabelstapler und Lagertechnik ist eine leichte Dominanz der Lagertechnik in den Absatzzahlen in Deutschland festzuhalten (vgl. Abbildung 2-8), bei genauerer Aufschlüsselung nach den WITS-Klassen innerhalb Westeuropas und der Fokussierung auf ausschließlich Geräte mit Fahrersitz sind Gabelstapler gegenüber ElektroSchmalgangstaplern jedoch dreimal so stark vertreten (vgl. Abbildung 2-7). Da auch der Einfluss des Fahrzeugtyps im Fokus der Untersuchung steht und somit mindestens zwei unterschiedliche Flurförderzeugtypen auszuwählen sind, ist die Wahl repräsentativer Fahrzeuge sowohl im Bereich der Gablelstapler als auch der ElektroSchmalgangstapler sinnvoll. Eine genauere Aufschlüsselung von Verkaufs- bzw. Bestandszahlen als in Kapitel 2.1.2 vorgestellt, ist auf Basis öffentlicher Quellen nicht möglich. Deswegen wird, um ein konkretes Modell innerhalb der identifizierten Flurförderzeugtypen auszuwählen, auf die StaplerFacts zurückgegriffen [N.-2012]. Hierbei handelt es sich um eine Datenbank der Fachzeitschrift Staplerword, in der Hersteller Flurförderzeuge aus ihrer Produktpalette eintragen können und die nach Bachmann ein „fast aktuelles Abbild der Branche“ darstellt [Bac-2012]. In die Auswertung werden alle Flurförderzeuge aufgenommen, die in Europa zu beziehen sind. Fahrzeuge mit einer Zulassung für den explosionsgeschützten Bereich werden auf Grund ihrer geringen Verbreitung ausgeklammert. Es wird darauf hingewiesen, dass die Auswertung somit nicht nach der Anzahl der verkauften Fahrzeuge, sondern nach den unterschiedlich gemeldeten Modellen vorgenommen wird. Dabei wir angenommen, dass eine hohe Anzahl an Modellen als Indiz für eine große Verbreitung der Flurförderzeuge interpretiert werden kann. Unter einem Modell wird ein Flurförderzeug einer bestimmten Benutzungsart (vgl. Abbildung 2-1) mit spezifischer Nennlast, Maximalfahrgeschwindigkeit, Antriebsart und Fahrzeuglänge bezeichnet. 76 4.2 Auswahl der Flurförderzeuge 4.2.1 Gabelstapler In Deutschland ist wie in Westeuropa grundsätzlich von einer gleichmäßigen Verteilung von Elektro- und Verbrenner-Gabelstaplern auszugehen (vgl. Abbildung 2-7). Eine klare Präferenz der Verbrenner-Gabelstapler wie in Asien oder Amerika liegt nicht vor (vgl. Abbildung 2-5). Bei Betrachtung der in [N.-2012] gemeldeten Daten liegt es nahe, eine Differenzierung nach der Art des Antriebs sowie der Anzahl der Räder bei elektrisch angetriebenen und nach Art des Treibstoffs bei verbrennungsmotorisch angetriebenen Gabelstaplern vorzunehmen (Abbildung 4-2). Kennzeichnend für die große Verbreitung dieses Typs ist, dass nach [N.-2012] 45 Hersteller Gabelstapler in insgesamt 1.448 unterschiedlichen Ausprägungen für den europäischen Markt produzieren. 12% 22% Elektro (3-Rad) Elektro (4-Rad) 27% Verbrenner (Diesel) 39% Abbildung 4-2: Verbrenner (Treibgas LPG) Gemeldete Gabelstaplermodelle nach [N.-2012] Mit insgesamt 61 % stellen die Verbrenner-Gabelstapler die Mehrheit dar. Es erscheint zweckmäßig, im Rahmen der Untersuchung auf Grund der hohen Verbreitung der Gabelstapler zwei Modelle dieser Flurförderzeugart zu untersuchen, so dass in einem ersten Schritt die Auswahl auf einen Verbrenner-Gabelstapler mit Diesel als Treibstoff sowie einen Elektro-Gabelstapler eingegrenzt wird. Zur weiteren Spezifizierung erfolgt eine detailliertere Betrachtung hinsichtlich der Tragfähigkeit, einem der wichtigsten Auswahlkriterien für Flurförderzeuge. Die Häufigkeitsverteilung der in [N.-2012] gemeldeten unterschiedlichen 3-Rad- und 4-Rad-Elektro-Gabelstapler bis zu einer Tragfähigkeit von 5.000 kg von 31 unterschiedlichen Herstellern ist in Abbildung 4-3 dargestellt. Von insgesamt 563 gemeldeten Flurförderzeugtypen weisen 9 % Traglasten zwischen 5.500 kg und 35.000 kg und werden der Übersichtlichkeit halber nicht dargestellt. Hierbei handelt es sich zudem um Sonderanwendungen mit normalerweise geringen Stückzahlen. 77 4 Planung der Untersuchung Häufigkeit 15% 10% 5% 0% 0 500 1.000 1.500 2.000 2.500 3.000 3.500 4.000 4.500 5.000 Tragfähigkeit [kg] Abbildung 4-3: Tragfähigkeitsverteilung der in [N.-2012] gemeldeten 3- und 4-Rad-Elektro-Gabelstaplermodelle bis 5.000 kg Tragfähigkeit Bei einem Mittelwert von 2.469 kg weisen mehr als die Hälfte der gemeldeten Modelle Traglasten bis zu einschließlich 2.000 kg auf. In Anbetracht der Tatsache, dass bei Flurförderzeugen mit geringeren Traglasten mit höheren Stückzahlen zur rechnen ist, wird als Untersuchungsobjekt ein Elektro-Gabelstapler mit einer Tragfähigkeit von 2.000 kg ausgewählt. Der größeren Verbreitung wegen wird eine Ausführung mit vier Rädern, d. h. einer Pendelachse, gewählt. Gemäß der Namenskonvention nach VDI 3586 handelt es sich um einen EFG 20 (vgl. Kapitel 2.1.1). Für den Bereich der Verbrenner-Gabelstapler verdeutlicht Abbildung 4-4 die Häufigkeitsverteilung der in [N.-2012] gemeldeten unterschiedlichen Modelle bis zu einer Tragfähigkeit von 13.000 kg von 32 unterschiedlichen Herstellern. Häufigkeit 10% 5% 0% 1.000 3.000 5.000 7.000 9.000 11.000 13.000 Tragfähigkeit [kg] Abbildung 4-4: 78 Tragfähigkeitsverteilung der in [N.-2012] gemeldeten Verbrenner-Gabelstaplermodelle bis 13.000 kg Tragfähigkeit 4.2 Auswahl der Flurförderzeuge Von insgesamt 885 gemeldeten Flurförderzeugtypen weisen 16 % Traglasten zwischen 13.500 kg und 100.000 kg auf und werden der Übersichtlichkeit wegen nicht dargestellt. Diese größere Anzahl an Typen mit deutlich höherer Tragkraft führt zu einem Mittelwert von 7.663 kg. Es ist jedoch davon auszugehen, dass Flurförderzeuge mit hohen Tragfähigkeiten in geringer Stückzahl verkauft werden. Unter Beachtung des Medians von 4.000 kg dient die Verfügbarkeit geeigneter Versuchsfahrzeuge als weiteres Auswahlkriterium, so dass ein Flurförderzeug mit einer Tragfähigkeit von 3.500 kg ausgewählt wird. Wegen der größeren Verbreitung wird als Treibstoffart wie bereits erwähnt Diesel gewählt. Gemäß der Namenskonvention nach VDI 3586 handelt es sich um einen DFG 35 (vgl. Kapitel 2.1.1). Abbildung 4-5 zeigt die für die Untersuchung auf Basis vorher genannter Kriterien ausgewählten Flurförderzeuge von zwei unterschiedlichen Herstellern. Beide Gabelstapler verfügen über ein Zweifachteleskop-Hubgerüst ohne Freihub (vgl. Kapitel 5.2.5). Für die Bereifung wird der in Europa gängige Superelastikreifen gewählt, mit welchem nahezu jeder Gabelstapler ausgestattet ist. Abbildung 4-5: Untersuchte Gabelstapler EFG 20 (links) und DFG 35 (rechts) (Bildquellen: eigene Darstellung, Linde Material Handling GmbH) 4.2.2 Elektro-Schmalgangstapler Im Bereich der Elektro-Schmalgangstapler wird bereits in Kapitel 2.1.2 der Schubmaststapler als klassischer Vertreter der Lagertechnikgeräte mit Fahrersitz identifiziert und näher beschrieben. Entsprechend leicht fällt die Wahl, auch diesen Fahrzeugtyp in die Untersuchung aufzunehmen, wobei ein Modell dieses Typs auf Grund der einheitlichen Bauweise als ausreichend erachtet wird. Für eine konkrete Auswahl wird wiederum die Häufigkeitsverteilung bezüglich der Tragfähigkeit der in [N.-2012] gemeldeten 137 unterschiedlichen Modelle von 18 Herstellern in Augenschein genommen (Abbildung 4-6). 79 4 Planung der Untersuchung Häufigkeit 30% 20% 10% 0% 1.000 1.250 1.500 1.750 2.000 2.250 2.500 2.750 3.000 Tragfähigkeit [kg] Abbildung 4-6: Tragfähigkeitsverteilung der in [N.-2012] gemeldeten Schubmaststaplermodelle Auffällig ist eine geringe Spannweite sowie eine Konzentrierung auf Tragfähigkeiten im Bereich von 1.000 kg und 2.000 kg bei einem Median von 1.600 kg. Ergänzend wird ein Blick auf die möglichen Maximalfahrgeschwindigkeiten (ohne Last) der auf dem Markt erhältlichen Schubmaststapler geworfen (Abbildung 4-7). Häufigkeit 30% 20% 10% 0% 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 Maximalfahrgeschwindigkeit ohne Last [km/h] Abbildung 4-7: Verteilung der Maximalfahrgeschwindigkeiten ohne Last der in [N.-2012] gemeldeten Schubmaststaplermodelle Auf Basis dieser Marktübersicht und in Anbetracht der Verfügbarkeit geeigneter Versuchsfahrzeuge wird ein Fahrzeug mit einer Traglast von 1.400 kg und einer Maximalfahrgeschwindigkeit von 14 km/h in der Bauform mit ungelenkten Stützrollen sowie einem Dreifachteleskop-Hubgerüst mit vollem Freihub (vgl. Kapitel 5.2.5) in das Untersuchungsspektrum aufgenommen (Abbildung 4-8). Gemäß der Namenskonvention nach VDI 3586 handelt es sich um einen EFM 14 (vgl. Kapitel 2.1.1). 80 4.3 Auswahl der Fahrersitze Abbildung 4-8: Untersuchter Schubmaststapler EFM 14 (Bildquelle: STILL GmbH) 4.3 Auswahl der Fahrersitze Eines der wichtigsten Ausstattungsmerkmale bei Flurförderzeugen mit sitzendem Bediener ist der Fahrersitz, welchem auch ein hoher Einfluss auf die Vibrationsexposition des Fahrers zugeschrieben wird (vgl. Kapitel 3.1.1). Da nach Tabelle 3-1 auch die Baugröße des Fahrersitzes zu erforschen ist, werden unterschiedliche Sitze in das Untersuchungsspektrum aufgenommen. Flurförderzeugsitze stellen vor allem Anforderungen an eine gute Schwingungsisolation bei geringer Bauhöhe sowie eine Schnelleinstellung der Federung [Pol-2008]. Sitze für Kompaktgeräte werden üblicherweise mit einer mechanischen Federung in Form einer Stahlfeder ausgestattet, welche im Normalfall auf den auf Flurförderzeugen verbauten Sitzen anzutreffen ist. Seit einigen Jahren wird zudem über den Einsatz einer Luftfederung bei Flurförderzeugen berichtet, eine starke Verbreitung kann noch nicht festgestellt werden. Ein eindeutiger Einfluss der Federart ist bis jetzt nicht feststellbar, was bereits in Kapitel 3.1.1 diskutiert ist. Um zum einen bestmöglich den Status Quo beim Betreiber in den Vordergrund zu stellen und zum anderen das Untersuchungsspektrum auf eine Federart bei unterschiedlichen Baugrößen zu begrenzen, wird eine Auswahl von drei typischen Flurförderzeugsitzen mit mechanischer Feder getroffen (Abbildung 4-9). Alle Sitze verfügen ausschließlich über eine mechanische Federung und Dämpfung in vertikaler Richtung (z-Achse) und stellen unterschiedliche Federwege zur Verfügung. Sitze mit Horizontalfederung (x-Achse) werden auf Grund ihrer noch geringen Verbreitung auf Flurförderzeugen nicht untersucht. 81 4 Planung der Untersuchung Abbildung 4-9: Untersuchte Sitze MSG 20 (links), MSG 65 (Mitte) und MSG 85 (rechts) (Bildquelle: Grammer AG) Die Forderung nach geringer Bauhöhe bei guter Schwingungsisolation stellen nicht nur Flurförderzeuge an Fahrzeugsitze, sondern auch andere Fahrzeuggruppen. Deswegen kommen die in Abbildung 4-9 gezeigten Sitze auch bei kompakten Baumaschinen wie Walzen und Minibaggern (MSG 20 und MSG 65) sowie Kompaktund Radladern (MSG 65) zum Einsatz. Der etwas höher bauende Sitz MSG 85 kann entsprechend mehr Federweg zur Verfügung stellen und wird deswegen auch in Traktoren, Mähdreschern, Baggern und Radladern eingesetzt. 4.4 Fahrbahnoberflächen im Einsatzgebiet der Flurförderzeuge Flurförderzeuge bewegen sich je nach Erfordernis sowohl außerhalb von Produktionshallen auf allgemeinen Verkehrsflächen als auch innerhalb der Hallen auf im Normalfall speziellen Industrieböden. Nachfolgend wird zuerst kurz der Aufbau und die Auslegung der typischen Verkehrsflächen Asphalt, Beton und Pflaster behandelt, um anschließend auf deren Ebenheitstoleranzen, mögliche Schadensbilder und typische einzelne Hindernisse, welche ebenso die Ebenheit der Fahrbahnoberfläche durchbrechen, einzugehen. Sowohl im Straßenverkehr als auch im industriellen Umfeld sind Verkehrsflächen aus verschiedenen Schichten aufgebaut [For-2001]. Der Oberbau besteht aus einer oder mehreren Tragschichten sowie einer Deckschicht, sorgt für den Abbau und die Verteilung der durch den Verkehr erzeugten Spannungen und ist somit wesentlich für die Langlebigkeit und Widerstandsfähigkeit einer Verkehrsfläche verantwortlich [Vel2008]. Die Belastungen der Industrieböden unterscheiden sich jedoch deutlich von denen der Straßenverkehrsflächen. Ausschlaggebend für die Auslegung sind häufig die sehr hohen Punktlasten durch Regale, Container, Gitterboxen und Flurförderzeuge, die öfters eine dickere Ausführung der Tragschicht erfordern [Czi-1999]. 82 4.4 Fahrbahnoberflächen im Einsatzgebiet der Flurförderzeuge Asphaltdecken sind die am häufigsten verwendeten Straßendecken. Während das viskoelastische Verformungsverhalten zum einen eine Anpassung an langsam auftretende Verformungen ermöglicht, können sich zum anderen besonders beim Auftreten großer Lasten, z. B. bei Standflächen für LKWs oder bei häufigen Brems- und Anfahrvorgängen, Spurrinnen bilden. Die Unebenheit, die wie bei allen Bodenbelägen mit einer so genannten Lattenmessung oder einem Planografen bestimmt wird18, darf für Deckschichten auf einer 4 m langen Messstrecke 4 mm nicht überschreiten [For-2007, S. 42]. Zusätzliche Unebenheiten können durch Risse verursacht werden, die in einigen Fällen aufgrund der Alterung und der dadurch verringerten Klebkraft des Bitumens entstehen. Einen detaillierten Überblick über weitere Schadensarten bietet Tabelle 4-1. [Vel-2008] Tabelle 4-1: Auswahl von Schadensarten und Ursachen bei Asphalt nach [Vel-2008] Schadensbild Netzrisse Kontraktionsrisse (quer, Abstand von 5–30 m) Ermüdungsrisse (längs) Spurrinnen infolge viskosen Fließens Spurrinnen infolge Nachverdichtung Wellen, Waschbretter Schlaglöcher Schadensursache fehlerhafte Konstruktion der Schichten (Tragschicht, Frostschutzschicht) verhärtetes Bitumen durch Alterung und dadurch Anstieg der Risstemperatur, was im Winter zu deren Unterschreitung führt Ermüdung des Asphalts durch Belastung. Aus Mikrorissen durch Biegezugspannung aus Verkehr und Zugspannung aus Abkühlung entstehen makroskopische Risse. fehlerhafte Zusammensetzung des Asphalts und spurfahrender Schwerverkehr, langandauernde Belastungen, zusätzliche horizontale Belastungen, Verkehrsfreigabe bei noch warmer Deckschicht Nachverdichtung der unterschiedlichen Schichten fehlerhafte Zusammensetzung des Asphalts in Zonen mit besonders hohen Brems- und Anfahrkräften ungenügender Schichtverbund und Ablösen der Deckschicht von den darunter liegenden Schichten Bei Industrieböden aus Beton kann nach Freimann die Auslegung bei Platten ohne stützende Funktion in einem Gebäude nach den Grundsätzen des Straßenbaus erfolgen [Fre-2006]. Während im Betonstraßenbau die unbewehrte Betondecke auf einem sehr gut tragfähigen Unterbau den Standard darstellt, kommen in Produktions- und Lagerhallen üblicherweise Betonbodenplatten in unterschiedlichen Konstruktionen (z. B. bewehrt mit Betonstahlmatten oder mit Walzbeton) entsprechend der physikalischen und chemischen Beanspruchung zum Einsatz [Loh-2012]. Grundsätzlich darf die Oberflächenebenheit einer Betonfahrbahn nach der entsprechenden VOB Teil C auf einer Messstrecke von 4 m um maximal 10 mm abweichen [DIN 18316], was in der Regel auch für Industrieböden nach DIN 18202 Gültigkeit besitzt [DIN 18202]. Für extreme Anforderungen, wie sie in Hochregallagern beste18 Zur näheren Erläuterung von Lattenmessung und Planograf siehe [Ger-1991; Vel-2008, S. 257] sowie Kapitel 7.2.1. 83 4 Planung der Untersuchung hen, existiert mit der DIN 15185 eine gesonderte Norm. In dieser ist festgelegt, dass auf 4 m Messstrecke die Abweichung maximal 5 mm betragen darf [DIN 15185]. Diese Anforderungen sind nur mit erheblichem Aufwand durch den Einbau zusätzlicher Schichten, z. B. aus Kunstharzestrich, erfüllbar. Häufige Schäden und Fehler bei Betonplatten stellt Tabelle 4-2 dar. [Loh-2012] Tabelle 4-2: Schadensbilder und Ursachen bei monolithischen Betonplatten [Czi-1999] Schadensbild durchgehende Risse Oberflächenrisse Verwölbungen Absenkungen übermäßiger Abrieb, Ausbrüche Schadensursache Zwängungsspannungen aus Schwinden oder Temperatur größer als Betonzugfestigkeit; auftretende Biegezugspannungen aus Lasten größer als Betonbiegezugfestigkeit Frühschwinden des Betons, ungleichmäßiges Schwinden ungleichmäßiges Schwinden, ungleichmäßiges Abkühlen oder Erwärmen ungleichmäßige, irreversible Setzung unterschiedlicher Plattenfelder bei Belastung Betonmatrix ist nicht in der Lage die rollende, schlagende oder stoßende Dauerbelastung aufzunehmen. Zementgebundene Matrix ist für die chemische Beanspruchung nicht geeignet. Um ungewollte Risse zu vermeiden wird üblicherweise auf eine Konstruktion mit Fugen, die Längenänderungen wie z. B. aufgrund von Temperaturschwankungen ausgleichen, zurückgegriffen. Dabei unterscheidet man zwischen Raum-, Press- und Scheinfugen. Raumfugen trennen die Betonbodenplatte von festen Bauten wie z. B. Stützen oder Seitenwänden oder verschieden belastete Flächen untereinander. Pressfugen entstehen, wenn zwei Betonplatten zu unterschiedlichen Zeitpunkten hergestellt werden. Raum- und Pressfugen werden normalerweise gegen eindringendes Wasser gesichert und sind ähnlich im Aufbau. Nach Lohmeyer und Ebeling sind Pressfugen in der Regel ca. 4–8 mm und Raumfugen je nach Erfordernis 5– 20 mm dick. Die VOB Teil C fordert für Raumfugen eine Mindestdicke von 12 mm [DIN 18316]. Scheinfugen führen zu einem kontrollierten Riss durch die gesamte Dicke der Platte und verhindern so sich unkontrolliert ausbreitende Risse auf Grund von Zugspannungen, die während des Abkühlprozesses entstehen. Sie werden etwa 60 mm tief und ca. 4 mm breit zeitnah nach dem Einbau in den sich erhärtenden Beton geschnitten. Für eine Abdichtung, die erst später vorgenommen werden kann, ist ein Nachschnitt mit 8 mm Breite erforderlich, wovon jedoch bei starker mechanischer Beanspruchung abgesehen werden sollte. Häufigkeit und Verteilung der Fugen hängen von der Plattendicke und der Plattenfläche ab. Jede Fuge stellt jedoch auch eine Konstruktionsschwachstelle dar, so dass es im Fugenbereich von Industrieböden zu den in Tabelle 4-3 genannten Schäden kommen kann. [Loh-2012] 84 4.4 Fahrbahnoberflächen im Einsatzgebiet der Flurförderzeuge Tabelle 4-3: Schäden im Fugenbereich von Industrieböden [Czi-1999] Schadensbild Schadensursache Ausbrüche im befahrenen Bereich der Fugen Verwendeter Beton kann die schlagenden Belastungen von hartbereiften Flurförderzeugen nicht aufnehmen; kein Schutz der Fuge mit Profilen. Verkantungen der Bodenfel- Ungenügend verdichteter Untergrund in Kombination mit einem Öffder (Höhenversprünge, Aus- nen der Scheinfuge, so dass keine Querkraftübertragung mehr mögbrüche) lich ist und der Untergrund verschieden stark nachverdichtet wird. Rissbildung im Estrich Scheinfugen von Estrich und Betonplatte stimmen nicht überein. Risse im Bereich der Fugen- zu geringe Fugenbreite und/oder zu frühes Nachschneiden und Verdichtungsmassen dichten der Betonplatte starker Oberflächenverschleiß unzureichende Verdichtung der Übergangsschicht Bei Pflasterdecken ist zwischen Natursteinpflaster, umgangssprachlich bekannt als Kopfsteinpflaster, und Betonsteinpflaster zu unterscheiden, wobei im industriellen Bereich ausschließlich letztgenanntes zum Einsatz kommt. Betonverbundpflastersteine verhindern ein Verschieben der Steine durch horizontale Lasten. Die je nach Verbundtyp entstehenden Fugen (Horizontalverbund, Vertikalverbund) sind nicht ausschlaggebend für die Schwingungsanregung von Flurförderzeugen. Bei Betonsteinpflasterdecken darf nach DIN 18318 die Unebenheit auf einer 4 m langen Messstrecke wiederum nicht größer als 10 mm und die Höhendifferenz zwischen benachbarten Betonpflastersteinen nicht größer als 2 mm sein. Ebenso dürfen Abweichungen der Oberfläche von der Sollhöhe an keiner Stelle mehr als 20 mm betragen. Fugen müssen eine Breite von 3–5 mm und bei Steinen mit einer Nenndicke größer 120 mm eine Breite von 5–8 mm aufweisen [DIN 18318]. Die bei Pflasterdecken im Industriebreich relevanten und häufig auftretenden Schäden sind detailliert in Tabelle 4-4 dargelegt. Tabelle 4-4: Schäden in Pflasterdecken nach [Men-2009] Schadensbild Verdrückungen (Spurrinnen) Höhenunterschiede/Stolperkanten zwischen Pflastersteinen/-platten Unebenheiten Schadensursache Grundsätzlich falsche Auslegung der Konstruktion und hohe vertikale Last, die zum Versagen einer Schicht führt oder zu einer übermäßigen Nachverdichtung. unterschiedlich dicke Steine, ungleichmäßig verdichtete Bettung ungleichmäßig verdichtete Bettung herausstehende Einbauten ungleichmäßig verdichtete Tragschicht gebrochene Pflastersteine/-platten zu geringe Festigkeit/Dicke, Materialfehler, ungleichmäßiges Auflager Nachfolgend genannte Einzelhindernisse sind nicht auf Schädigungen im Fahrbahnbelag zurückzuführen, sondern zu unterschiedlichen Zwecken absichtlich baulich eingebracht. Herauszuheben sind die Muldenrinne, die Schlitzrinne und die Kasten85 4 Planung der Untersuchung rinne. Muldenrinnen sind grundsätzlich überfahrbar, sorgen aber für starke Erschütterungen, sind so nur in Zonen mit wenig oder langsam fahrendem Verkehr geeignet und in Betonausführung nach DIN 483 bei einer Muldentiefe von 30 mm meistens 300–500 cm breit [DIN 483] (vgl. Abbildung 4-10 in gepflasterter Ausführung). Die Kastenrinne besitzt einen Rinnenkörper aus faserverstärktem Beton mit einer Abdeckung aus Gusseisen für höhere Belastungen und wird üblicherweise für die Entwässerung von Zufahrten und Plätzen sowie Anliegerstraßen eingesetzt, während die ca. 1–3 cm breite Schlitzrinne insbesondere bei Industrieanlagen verwendet wird [Men-2009]. Abbildung 4-10 zeigt den Aufbau der genannten Rinnen. Der Einbau der Rinnen erfolgt grundsätzlich 5–10 mm unterhalb der umgebenden Verkehrsfläche, damit das Wasser auch bei Nachsetzungen des Bodens noch abfließt [Men-2009]. Muldenrinne Schlitzrinne Kastenrinne t = 3 cm...b/15 1...3 cm ≥ 10 cm b = 50...100 cm Ø = 10 cm ≥ 10 cm Abbildung 4-10: Mulden- (links), Schlitz- (Mitte) und Kastenrinne (rechts) [Men-2009] Weitere typische Hindernisse in Industriebtrieben stellen Schienen dar, wobei es sich entweder um einen klassischen Bahnübergang oder um in die Straße eingelassene Schienen handelt. Bahnübergänge werden heutzutage hauptsächlich durch Gleiseindeckungssysteme, die auf vorhandene Gleise aufgebracht werden, realisiert [Fre-2008]. Technisch bedingt sollten auf der Schieneninnenseite mindestens 45 mm breite und 38 mm tiefe Spurrillen vorhanden sein [Fie-2012]. Als Richtwert für den Abstand der Schienenkopfinnenflächen und damit der Fugen dient die Normalspurweite von 1435 mm, welche von ca. 60 % aller Bahnen genutzt wird [Fie-2012]. Abschließend sei noch die Torschwelle als häufig auftretendes Hindernis erwähnt. Während bei innerbetrieblichen Toren selten ein Niveauunterschied existiert und somit nur die vorab erwähnten Fugen auftreten, sind vor allem im Übergang zum Außenbereich starke Höhenunterschiede die Regel, bei denen die Bodenbeläge durch den Einbau von Stahlprofilen gestützt werden. Diese Sprünge im Bodenprofil 86 4.5 Versuchsplan sind nicht genormt und können entsprechend in unterschiedlichen Höhen vorkommen. Zusammenfassend bleibt festzuhalten, dass industrielle Fahrbahnen, die den gültigen Normen genügen, auf einer Messstrecke von 4 m um maximal 10 mm abweichen dürfen. Diese Toleranz im Bereich der unregelmäßigen Unebenheiten wird augenscheinlich vor allem im Außenbereich jedoch öfters überschritten, was überwiegend auf Schäden der Fahrbahn zurückzuführen ist (z. B. Spurrillen). Diese Schäden stellen je nach Ausprägung zusammen mit den genannten Fugen und Sprüngen im Torbereich Einzelhindernisse dar, welche das Flurförderzeug in Schwingung versetzen. Es ist davon auszugehen, dass normalerweise eher ebene Fahrbahnen vorliegen, die durch Einzelhindernisse unterbrochen sind. 4.5 Versuchsplan Nachdem die zu untersuchenden Einflussfaktoren in Tabelle 3-1 sowie die Flurförderzeuge und die Fahrersitze festgelegt sind, ist ein Versuchsplan zu erstellen, um die Simulationsmodelle zum einen zielgerichtet modellieren und zum anderen die Berechnung und Auswertung effizient durchführen zu können. Im Vordergrund steht dabei in einer ersten Versuchsreihe die Identifikation der Haupteinflussfaktoren beim Status Quo aktueller Fahrzeugtypen, d. h. die in Kapitel 4.2 ausgewählten Flurförderzeuge werden in ihrer jeweiligen Konfiguration als Basis genommen. Im Rahmen dieser ersten Studie werden alle Einflussfaktoren aus Tabelle 3-1 berücksichtigt. Lediglich die Gewichtseinstellung des Fahrersitzes wird ausgeklammert, da diese zielgerichteter in einer sitzspezifischen Versuchsreihe unabhängig vom Flurförderzeug untersucht werden kann. Tabelle 4-5 gibt einen ersten Überblick über die konkret zu untersuchenden Einflussfaktoren und berücksichtigt dabei die Vorauswahl von Flurförderzeug und Fahrersitz in den vorangegangenen Kapiteln. Die Einflussfaktoren besitzen sowohl metrisches als auch nominales Skalenniveau und können teilweise innerhalb ihres Wertebereichs beliebig viele Werte annehmen. Sie können in fahrzeugunabhängige und fahrzeugabhängige Faktoren unterteilt werden. Zu erstgenannten sind neben dem Flurförderzeug selbst die Fahrtrichtung und der Fahrer zu zählen. Auch die Fahrbahn ist grundsätzlich unabhängig vom auf ihr fahrenden Flurförderzeug, wobei sich die Einsatzbereiche und damit Bodenbeschaffenheiten je Flurförderzeugtyp unterscheiden können. Alle weiteren Faktoren sind in ihrem Wertebereich abhängig vom jeweiligen Flurförderzeug, z. B. hinsichtlich der maximalen Nennlast und Fahrgeschwindigkeit, der typischen Bereifung als auch der verfügbaren Bauhöhe für den Sitz. Für die weiteren Betrachtungen wird es deswe87 4 Planung der Untersuchung gen als zweckmäßig gesehen, die drei Flurförderzeuge getrennt mit jeweils einem eigenen Versuchsplan gleicher Generierungsvorschrift zu untersuchen, um die Unabhängigkeit der resultierenden zehn Faktoren zu gewährleisten. Tabelle 4-5: Einflussfaktoren der ersten Versuchsreihen Nr. fahrzeugunabhängig fahrzeugabhängig Einflussfaktor Wertebereich 1 Fahrzeugtyp Gabelstapler, Schubmaststapler 2 Fahrzeug EFG 20, DFG 35, EFM 14 3 Fahrbahnanregung beliebige Anregungen 4 Fahrtrichtung vorwärts, rückwärts 5 Fahrer leicht–schwer [kg] 6 Last 0–Nennlast [kg] 7 Fahrgeschwindigkeit 0–Maximalfahrgeschwindigkeit [km/h] 8 Neigung Hubgerüst min–max [°] 9 Reifen: Steifigkeit Bereich um übliche Steifigkeit [N/m] 10 Reifen: Dämpfung Bereich um übliche Dämpfung [N∙s/m] 11 Kabinenlagerung vorhanden, nicht vorhanden 12 Sitz MSG 20, MSG 65, MSG 85 Gleichzeitig ist bei einer solch hohen Anzahl an Faktoren eine sinnvolle Wahl der Faktorstufen g (mit g 1,..., G) innerhalb ihres Wertebereichs zu wählen, um zum einen den Berechnungsaufwand zu begrenzen und zum anderen die Anzahl der Versuche überhaupt beherrschbar zu machen. Mit nur zwei Stufen je Faktor kann bestimmt werden, welche der Faktoren hauptsächlich Einfluss nehmen, wie groß ihre linearen Effekte auf die Zielgröße sind und welche Stufeneinstellung zu günstigen Zielgrößen führen [Kle-2011, S. 23]. Dieser Ansatz G 2 wird im Rahmen der ersten Versuchsreihe verfolgt. Bei der Wahl der Stufen wird auf einen genügend großen Abstand zwischen den Stufen geachtet, um potentiell auftretende Effekte abbilden zu können. Im Normalfall folgt die Stufenwahl der Einstellung „gering“ und „hoch“. Tabelle 4-6 hält das Ergebnis der Faktorstufenwahl fest, das im Folgenden näher erläutert wird. Es ist davon auszugehen, dass ohne eine ausreichend starke Anregung des Fahrzeugs durch die Fahrbahn keine Schwingungen auftreten und somit keine Belastung auf den Fahrer wirkt. Deswegen ist auch in der Einstellung „gering“ auf eine wahrnehmbare Anregung des Fahrzeugs Wert zu legen. Als Anregungsart bietet sich die Schwellenüberfahrt als ein Stellvertreter der identifizierten sog. Einzelhindernisse an. Die Höhe der Schwelle ist fahrzeugspezifisch festzulegen, da unterschiedlich große Reifendurchmesser und -beschaffenheiten vorliegen (Tabelle 4-7). Als Szenario wird 88 4.5 Versuchsplan die gerade Fahrt über eine 25 m lange Teststrecke mit zwei gleich hohen Schwellen gewählt, was sich bei der Bestimmung eines fahrzeugspezifischen Schwingungswerts gemäß [DIN EN 13059] bewährt hat und in Kapitel 6.3.1 näher erläutert wird. Die Fahrtrichtung wird hierbei zwischen vorwärts und rückwärts19 variiert. Tabelle 4-6: Nr. Fahrzeugabhänge Wahl der Faktorstufen Einflussfaktor Stufe 1 Stufe 2 3 Fahrbahnanregung kleine Schwelle große Schwelle 4 Fahrtrichtung vorwärts rückwärts 5 Fahrer leicht schwer 6 Last 0,2 ∙ mnenn 0,8 ∙ mnenn 7 Fahrgeschwindigkeit 0,4 ∙ vmax 0,9 ∙ vFahr ,max 8 Neigung Hubgerüst 0,1 ∙ max 0,9 ∙ max 9 Reifensteifigkeit 1,0 ∙ cReifen,grund 1,4 ∙ cReifen,grund 10 Reifendämpfung 1,0 ∙ dReifen,grund 2,0 ∙ dReifen,grund 11 Kabinenlagerung vorhanden nicht vorhanden 12 Sitz kleine Baugröße große Baugröße Beim Fahrer wird zwischen einer „leichten“ und einer „schweren“ Person unterschieden. Die Zuordnung der Körpergewichte erfolgt im Zuge der Modellierung in Kapitel 5.2.4 (Tabelle 5-5). Transportierte Last und Fahrgeschwindigkeit werden in Abhängigkeit der Nennlast mnenn und der Maximalfahrgeschwindigkeit vmax gesetzt. Das Hubgerüst wird entsprechend der Fahrsituation in Richtung Kabine geneigt. Als Bezugsgröße wird der maximal mögliche Neigungswinkel max des Flurförderzeugs herangezogen. Der errechnete Stellweg durch den Hydraulikzylinder dient dabei als Eingangsparameter. Beim Reifen erscheint es zielführend, sich am Status Quo der Grundausstattung der Flurförderzeuge zu orientieren und diese Reifen hinsichtlich größerer Steifigkeit und Dämpfung zu variieren. Beide Größen sind dabei unabhängig zu sehen, d. h. die Reifenparameter sind jeweils so einzustellen, dass sich z. B. bei erhöhter Steifigkeit die Dämpfung nicht ändert, wenn es die Faktorstufe nicht vorsieht. Das Reifenmodell muss somit eine Parametrierung dieser Größen zulassen. Beide Gabelstapler verfügen bauseits über eine Kabinenlagerung durch unterschiedliche Gummilager bzw. Gummipuffer. In der Faktorstufe „vorhanden“ sind die Simulationsmodelle mit entsprechenden elastischen Lagerstellen versehen, wobei sich die Kenngrößen aus den real verbauten Lagerelementen ergeben. In der zweiten Faktorstufe „nicht vorhanden“ werden die Bauteile starr miteinander gekoppelt. Der Schubmaststapler EFM 14 verfügt über keine Kabinenlagerung, somit entfällt für ihn dieser Faktor im Rahmen der Versuchsreihe. Bedingt durch die Platzverhältnisse in 19 Zur verwendeten Bezeichnung der Fahrtrichtung beim Schubmaststapler vgl. Kapitel 6.3.1. 89 4 Planung der Untersuchung der Kabine können nicht alle Sitze auf jedem Flurförderzeug zum Einsatz kommen. Die in Tabelle 4-7 getroffene Zuordnung zu den Faktorstufen orientiert sich am verfügbaren Bauraum und dem gängigem Einsatz auf den Flurförderzeugen. Tabelle 4-7: Faktorstufen Fahrbahn und Sitz nach Flurförderzeug Nr. Einflussfaktor EFG 20 DFG 35 EFM 14 1 Fahrbahn (Schwellenhöhe) 4 mm, 9 mm 6 mm, 11 mm 2 mm, 7 mm 9 Sitz MSG 20, MSG 65 MSG 65, MSG 85 MSG 20, MSG 65 Es ist zu erwarten, dass die Berechnung einer Faktorstufenkombination eine Rechenzeit zwischen 10–30 Minuten erfordert. Bei einer automatisierten Erstellung der Simulationsläufe, Berechnung und Auswertung ist die Rechenzeit somit kein ausschlaggebendes Kriterium bei der Generierung des Versuchsplans. Der Einsatz von sog. Screening Versuchsplänen, bei denen dank spezieller Generierungsvorschriften nicht alle Faktoren gegeneinander variiert werden müssen [Sie-2010, S. 26–56], ist nicht erforderlich. Es wird deswegen ein vollständig faktorieller Versuchsplan für jedes Fahrzeug erstellt, so dass sich für die Gabelstapler EFG 20 und DFG 35 mFak = 102 = 1024 und für den Schubmaststapler mFak = 92 = 512 Faktorstufenkombinationen ergeben. Damit stehen ausreichend Gleichungen zur Verfügung, um die Haupteffekte samt aller möglichen Wechselwirkungen innerhalb eines Fahrzeugs zu untersuchen. Störgrößen sind bei der Berechnung nicht zu erwarten, da alle nicht zu verändernden Parameter konstant gehalten werden. Eine Berechnung eines Szenarios mit denselben Parametern hat stets dasselbe Ergebnis zur Folge. Eine Streuung auf Grund nicht zu beeinflussender Faktoren liegt nicht vor. Auf eine Wiederholung einer Simulation mit gleichen Parametern zur Erzielung von K 1 Beobachtungswerten kann somit verzichtet werden ( K 1) . Damit entspricht die Anzahl N der Versuche bzw. der Simulationsläufe der Anzahl der Faktorstufenkombinationen mFak . Für die erste Versuchsreihe sind somit N = 2560 Simulationen durchzuführen. Sind die Haupteffekte identifiziert, werden diese in weiteren Versuchsreihen näher untersucht. Hierbei wird die Anzahl der Faktorstufen erhöht, so dass auch explizit untersucht werden kann, ob nur der angenommene lineare Einfluss oder ein Einfluss höherer Ordnung vorliegt. Auch für diese Fälle wird ein vollständig faktorieller Versuchsplan erstellt, der detailliert im weiteren Verlauf der Arbeit in Kapitel 7.2 dargelegt wird. Selbst wenn in der ersten Versuchsreihe Fahrer und Sitz im Zuge der Gesamtfahrzeugsimulation mit aufgenommen sind, ist es sinnvoll, diese nochmals losgelöst 90 4.5 Versuchsplan vom Fahrzeug zu untersuchen und die Sitze über einen definierten Zeitraum mit fahrzeugtypischen Erregerschwingungen zu beaufschlagen. Dabei kann der noch offenen Fragestellung nach dem Einfluss der Gewichtseinstellung nachgegangen werden, die gegenüber dem Fahrergewicht variiert wird. Es ergibt sich das in Tabelle 4-8 dargestellte Untersuchungsspektrum für das Fahrer-Sitz-System. Tabelle 4-8: Nr. Untersuchungsspektrum Fahrer-Sitz-System Einflussfaktor Faktorstufen 1 Fahrer leicht, mittel, schwer 2 Sitz MSG 20, MSG 65, MSG 85 3 Gewichtseinstellung leicht – schwer in 5 kg Abstufung 91 5 Modellbildung der Flurförderzeuge Auf Basis der in Kapitel 4.1.1 dargelegten Überlegungen erfolgt die Erhebung der Daten mit Hilfe der Mehrkörpersimulation. Zu Beginn wird in Kapitel 5.1 eine kurze Einführung in die Theorie der Mehrkörpersimulation gegeben sowie die Vorgehensweise bei der Erstellung der Mehrkörpermodelle dargelegt. Auch wenn die untersuchten Flurförderzeuge bauliche Differenzen aufweisen, so kann bei der Modellerstellung in vielen Bereichen auf gleiche Modellierungsprinzipien zurückgegriffen werden. Die Modellbildung dieser Teilkomponenten wird in Kapitel 5.2 beschrieben. Anschließend folgt der Aufbau der einzelnen Simulationsmodelle der Flurförderzeuge in Kapitel 5.3. 5.1 Mehrkörpersimulation 5.1.1 Mehrkörpersysteme Ein Mehrkörpersystem ist die physikalische Beschreibung eines technischen Systems durch Körper und deren Verbindungen. Mehrkörpersysteme bestehen im Allgemeinen aus massebehafteten starren oder elastischen Körpern, masselosen Bindungs- und Koppelelementen sowie weiteren von außen eingeprägten Kräften (Abbildung 5-1). Die Bindungs- und Koppelelemente können an diskreten Punkten Einzelkräfte und -momente verursachen. Die Starrkörper sind durch die Lage ihres Schwerpunkts und ihre Masseeigenschaften bestimmt. [Sch-2004] Dämpfer Körper elastisch Gelenk Körper starr Kontakt er rp r Kö s t a r r rpe Kö arr st Feder Umwelt Abbildung 5-1: Prinzipskizze eines Mehrkörpersystems In Abhängigkeit der verwendeten Körper kann eine Unterscheidung zwischen starren, elastischen und hybriden Mehrkörpersystemen getroffen werden. Während star- 93 5 Modellbildung der Flurförderzeuge re Mehrkörpersysteme lediglich aus Starrkörpern bestehen, setzen sich elastische Mehrkörpersysteme ausschließlich aus Einzelkörpern zusammen, die sich selbst verformen können. Eine Kombination aus beiden stellt das hybride Mehrkörpersystem dar, welches sowohl Starrkörper als auch elastische Kontinua enthält und von Schiehlen und Eberhard auch als flexibles Mehrkörpersystem bezeichnet wird [Sch2004, S. 8]. Dies reduziert die Abbildung elastischer Körper auf die relevanten Bereiche und befriedigt die Forderung nach geringst möglichem Aufwand bei maximaler Transparenz und Wirklichkeitsnähe des Systems im Hinblick auf die Problemstellung [Pfe-1992]. Eine gängige Methode zur Vereinfachung von elastischen und hybriden Modellen ist die Diskretisierung elastischer Körper in endliche starre Abschnitte, welche durch Federkräfte und -momente gekoppelt werden. Gängige Bindungselemente schränken je nach Wertigkeit eine bestimmte Anzahl an Freiheitsgraden zwischen zwei Körpern oder dem Körper und der Umwelt explizit ein. Im Normalfall stehen diesen Bindungselementen reale technische Umsetzungen wie Scharniere oder Kugelgelenke gegenüber. Während holonome Bindungen die relative Lage der Körper zueinander festlegen, schränken nichtholonome Bindungen ausschließlich die Geschwindigkeit ein [Sch-2004]. Koppelelemente zwischen zwei Körpern übertragen Kräfte und werden von Rill und Schaeffer auch als elastische Verbindungselemente bezeichnet [Ril-2010]. Gängige Beispiele sind Feder-Dämpfer-Elemente oder Kontaktformulierungen. Es handelt sich letztendlich stets um Kraftformulierungen zwischen zwei Punkten eines Körpers mit vorgegebenen Wirkrichtungen. 5.1.2 Kinematische Struktur und Bewegungsgleichungen Die kinematische Struktur eines Mehrkörpersystems ist im Allgemeinen durch die Anzahl der Starrkörper nK , die Anzahl der Gelenke nG sowie deren jeweilige Freiheitsgrade fGi festgelegt. Da Gelenke die relative Lage zweier Starrkörper zueinander einschränken, sind Zwangsbedingungen für diese gesperrten Freiheitsgrade zu formulieren [Sch-2004]. Die Anzahl r aller Zwangsbedingungen eines Mehrkörpersystems errechnet sich bei räumlicher Betrachtung folglich zu: nG r 6 fGi i 1 (5-1) Die Anzahl fSystem der unabhängigen verallgemeinerten Freiheitsgrade des Mehrkörpersystems kann somit nach dem Grübler-Kutzbach-Kriterium [Grü-1917; Wal-2004] wie folgt bestimmt werden. 94 5.1 Mehrkörpersimulation nG fSystem 6 nK r 6 nK 6 fgi i 1 (5-2) Das Grübler-Kutzbach-Kriterium setzt jedoch voraus, dass keine redundanten Lagerreaktionen im Modell enthalten sind. Ist dies der Fall, bestimmt sich die tatsächliche Anzahl der Freiheitsgrade ftat mit der Anzahl der redundanten Bindungen nred nach [Ril-2010] zu: nG ftat 6 nK r nred 6 nK 6 fGi rred i 1 (5-3) Redundante Bindungen sind bei der Modellierung zu vermeiden, auch wenn die eingesetzte Software MSC.ADAMS diese erkennt und aus den Gleichungen eliminiert. Um die Bewegungsgleichungen für Mehrkörpersysteme aufzustellen existieren in Abhängigkeit der Komplexität des zu Grunde liegenden Systems unterschiedliche Prinzipien. Hängen die äußeren Kräfte nicht von Reaktionskräften im System ab, spricht man von idealen Systemen. Schielen und Eberhard unterteilen diese idealen Systeme weiter in gewöhnliche Mehrkörpersysteme mit proportional-differentiellem Verhalten der äußeren Kräfte und ausschließlich holonomen Bindungen und in allgemeine Mehrkörpersysteme, die diese beiden Bedingungen nicht erfüllen. Während für erstgenannte die Bewegungsgleichungen mit den Newton-EulerschenGleichungen gebildet werden können, wenden sie für die allgemeinen Mehrkörpersysteme das Prinzip von Jourdain an. Bei nichtidealen Systemen sind die äußeren Kräfte auch von den Reaktionskräften abhängig, was z. B. bei Reibungskräften der Fall ist und eine Kopplung der Bewegungs- und Reaktionsgleichungen zur Folge hat. [Sch-2004] Die Mehrkörpersimulationssoftware MSC.ADAMS formuliert die Bewegungsgleichungen für alle freigeschnittenen Starrkörper nach den Lagrangeschen Gleichungen zweiter Art in Körperkoordinaten, was zu einem differenziell-algebraischen Gleichungssystem führt. In der einfachsten Form lauten diese nach [McC-1998; Neg2004]: d L L Tq Q dt q q (5-4) Dabei steht L als Differenz von kinetischer und potentieller Energie für die sog. Lagrange-Funktion und q für die Spaltenmatrix der generalisierten Lagekoordinaten. Mit q werden die Richtungen der Reaktionskräfte der Bindungsgleichungen q 95 5 Modellbildung der Flurförderzeuge abgebildet, während die zugehörigen Lagrange Multiplikatoren enthält. Alle äußeren aufgeprägten Kräfte und Momente finden sich in der Spaltenmatrix Q, die Gravitationskräfte wiederum sind in qL berücksichtigt. Wie auch Biermann im Rahmen i seiner Arbeit vorstellt führt die Substitution dq ui 0 mit der Geschwindigkeit u dt der Starrkörper zu einem System von Differenzialgleichungen 1. Ordnung: r j dIi Ei Fi j 0 dt q qi j 1 i 1,,6 nK (5-5) Die zeitliche Ableitung des Impulses dIdti ist als Trägheitskraft der translatorischen Koordinaten interpretierbar, während in der partiellen Ableitung der Energie E i nach der Position qi die aus Potentialen stammenden Kräfte wie Gewichtskräfte oder Federkräfte enthalten sind. Die äußeren eingeprägten Kräfte werden wiederum durch Fi repräsentiert. Die aus den r Zwangsbedingungen resultierenden Reaktionskräfte werden auch hier durch den Lagrange Multiplikator j in ihrem Betrag und durch die partielle Ableitung der Bindungsgleichung j qi in ihrer Richtung beschrieben. [MSC-2003; Bie-2010] Auf die Erstellung eines stark vereinfachten Ersatzmodells für ein Flurförderzeug und die Ableitung der Bewegungsgleichungen sei an dieser Stelle verzichtet. Stattdessen wird auf das von Schmalzl erstellte einfache analytische Modell eines Schmalgangstaplers mit Hilfe der Lagrangeschen Gleichung verwiesen [Sch-2006]. Zur Lösung der differenziell-algebraischen Gleichungssysteme stellt das Programm MSC.ADAMS unterschiedliche Integratoren zur Verfügung, welche entweder auf der impliziten oder expliziten Gleichungsform beruhen. Da mit einem numerisch steifen System zu rechnen ist, wird der GSTIFF-Integrator verwendet [Gea-1971]. Dieser basiert auf dem Rückwärtsdifferenzenverfahren (Backward Differentiation Formula, BDF), welches zu der Gruppe der Mehrschrittverfahren gehört, die sich die grundlegenden Idee zu eigen machen, Informationen aus weiter zurückliegenden Integrationsschritten zu nutzen. Gleichzeitig handelt es sich bei dem GSTIFF-Integrator um ein Prädiktor-Korrektor Verfahren. Der Prädiktor stellt dem iterativ arbeitenden Korrektor Startwerte zur Verfügung, die bereits nah an der Lösung des Anfangswertproblems liegen, während der Korrektor das nichtlineare Gleichungssystem löst [MSC-2010b]. 5.1.3 Vorgehen bei der Erstellung der Mehrkörpersysteme Da die Mehrkörpersimulation genutzt wird, um die in Tabelle 3-1 genannten Einflussfaktoren auf die Vibrationsexposition zu untersuchen, können aus dieser Aufstellung die Anforderungen an die Mehrkörpermodelle abgeleitet werden. Es sind die unter96 5.1 Mehrkörpersimulation schiedlichen baulichen Parameter des Flurförderzeugs genannt, welche im Modell hinreichend genau abzubilden sind und die Möglichkeit einer Variation zulassen. Um die resultierenden Belastungen des Fahrers zu ermitteln, sind entsprechende schwingungsfähige Modelle für Sitz und Fahrer zu integrieren. Eine Untersuchung der Anregung durch Bodenunebenheiten, die explizit Stoßbelastungen durch die Überfahrt scharfkantiger Hindernisse einschließen, bedingt die Notwendigkeit von geeigneten Straßen- und Reifenmodellen. Grundsätzlich ergibt sich die Erfordernis, Vibrationen in einem Frequenzbereich von mindestens 0,5–80 Hz berechnen zu können. Nach Dresig kann der Modellierer entweder eine induktive oder eine deduktive Modellbildungs-Strategie verfolgen. Während bei der induktiven Modellbildung ein Minimalmodell als Ausgangspunkt mit einer kleinen Anzahl an Freiheitsgraden schrittweise unter Berücksichtigung von Berechnungs- und Messergebnissen gemäß den Anforderungen erweitert wird, folgt die deduktive Modellbildung dem Weg vom allgemeinen (überdimensionalen) Modell zum speziellen (einfachen, adäquaten) Modell. Im letzteren Fall werden im Startmodell „alle physikalischen Effekte berücksichtigt, von denen man meint, daß sie von Einfluß auf das Ergebnis sein könnten“. Die somit möglichen unwesentlichen Einflussgrößen verkomplizieren das Modell unnötig und führen zu umfangreichen Gleichungen. [Dre-2006] Im Rahmen der vorliegenden Arbeiten erfolgt die Modellbildung auf Basis der eingangs genannten Anforderungen, d. h. es liegen Annahmen über die möglichen Einflussfaktoren vor. Zudem erfolgt vorab ein fachlicher Austausch mit Experten, so dass u. a. bekannt ist, dass bestimmte Bauteile nicht als starr angenommen werden können und dass das Hubgerüst mit Spiel zu modellieren ist, um z. B. das „Springen“ des Gabelträgers bei Fahrten ohne Last abbilden zu können. Auf Basis dieses Wissens wird die deduktive Modellbildungs-Strategie gewählt. Dies bedeutet jedoch nicht, dass das komplette Modell aufgebaut und dann erst getestet wird, sondern es werden die in Abbildung 5-2 gezeigten Entwicklungsschritte in sich steigernder Komplexität durchlaufen, um Modellierungsfehler früh zu erkennen und zu beseitigen. 97 5 Modellbildung der Flurförderzeuge Validierung Ergebnis Verifikation Problemstellung Berechnung konzeptionelles Modell mechanisches Modell Abbildung 5-2: Verifikation Simulationsmodell mathematisches Modell Schritte zur Berechnung eines Mehrkörpersystems Auf Basis der genannten Problemstellung bzw. der abgeleiteten Aufgabenstellung und der sich damit für das Modell ergebenden Anforderungen wird das mechanische Modell aufgebaut. Bei Mehrkörpermodellen ist dies die hinreichend genaue physikalische Beschreibung des technischen Systems durch (starre und elastische) Körper und deren Verbindungselemente sowie äußere Kräfte und Momente. Das mechanische Modell selbst kann in zwei Entwicklungsstufen unterteilt werden. Den Anfang bildet das konzeptionelle Modell, welches den Aufbau des Modells auf theoretischer Ebene – meist in Form von Skizzen oder einzelnen Kraftformulierungen – beschreibt. Darauf aufbauend wird mit entsprechender Software das Simulationsmodell als ablauffähiges Modell erstellt, um mit ihm weitere Experimente durchführen zu können. Gemäß Kapitel 4.1.1 wird das Softwarepaket ADAMS der Firma MSC-Software Corporation verwendet, wobei die Modellerstellung im sog. Preprocessor ADAMS/View erfolgt. Das konzeptionelle Modell ist gegenüber der Realität (Problemstellung) und das Simulationsmodell gegenüber dem konzeptionellen Modell zu verifizieren (vgl. Kapitel 6.1). Anhand des Aufbaus des mechanischen Modells, d.h. der Verbindung von starren und elastischen Körpern mit Koppel- und Bindungselementen, werden die Bewegungsgleichungen des Systems nach Formel (5-4) abgeleitet. Resultat ist das mathematische Modell in Form von differenziell-algebraischen Gleichungssystemen, welches wie in Kapitel 5.1.2 beschrieben durch numerische Integration mit dem sog. Solver berechnet wird. Im Normalfall übernimmt der Solver die Erstellung der Bewegungsgleichungen aus dem Simulationsmodell. Dafür bereitet die Software, in der das Simulationsmodell erstellt wird, im Rahmen des sog. Preprocessings das Modell in einer solchen Form auf, dass es vom Solver weiterverarbeitet werden kann. 98 5.2 Modellierung gemeinsamer Teilkomponenten Als Ergebnisse der Berechnung liegen die einzelnen Kräfte sowie Position, Geschwindigkeit und Beschleunigung der einzelnen Körper für jeden Zeitschritt vor. Üblicherweise werden weitere Zustandsgrößen besonderer Verbindungselemente wie z. B. die Verformung einer Feder in der Ergebnisdatei abgelegt. Mit Hilfe einer geeigneten Software werden im Postprocessing die Ergebnisse visualisiert und aufbereitet (vgl. Kapitel 4.1.2, Software DIAdem der Firma National Instruments). Anhand der vorliegenden Berechnungsergebnisse des Simulationsmodells ist dieses gegenüber der Realität zu validieren (vgl. Kapitel 6.2). 5.2 Modellierung gemeinsamer Teilkomponenten Unabhängig vom jeweiligen Gesamtfahrzeugmodell wird folgend in Anlehnung an die Erstveröffentlichung des zu Grunde liegenden Forschungsprojekts in [Gün-2011] auf die Modellierung einzelner gemeinsamer Teilkomponenten eingegangen. Wichtige Punkte sind hierbei die Abbildung von Reifen (Kapitel 5.2.1) und Fahrbahn (Kapitel 5.2.2) sowie des Mensch-Sitz-Systems (Kapitel 5.2.3 und Kapitel 5.2.4). Anschließend erfolgt eine genauere Betrachtung des Hubgerüsts (Kapitel 5.2.5) sowie weiterer Komponenten der Fahrzeugstruktur (Kapitel 5.2.6 und Kapitel 5.2.7), um abschließend auf die Bestimmung der Fahrzeugmassen einzugehen (Kapitel 5.2.8). 5.2.1 Reifen Bei einer fahrdynamischen Betrachtung nehmen die Reifen als einzige Schnittstelle zwischen Fahrzeug und Boden eine Schlüsselstellung ein. Indem sie Kräfte und Momente, die durch das Beschleunigen, Bremsen, Kurvenfahren, Eigen- und Lastgewicht entstehen, zwischen Fahrzeug und Boden übertragen, bestimmen sie maßgeblich die Leistungsfähigkeit, die Sicherheit und den Komfort des Fahrzeugs. Die Bereifung von Flurförderzeugen kann nach VDI 2196 gemäß ihrer Bauart in Luftreifen, Solidreifen (auch unter dem Namen Superelastikreifen bekannt), Vollgummireifen und Polyurethanreifen eingeteilt werden [VDI 2196]. Bei den zu untersuchenden Gabelstaplern kommen ausschließlich Superelastik- und beim Schubmaststapler Polyurethanreifen zum Einsatz, weshalb die Modellbildung auf diese beiden Reifentypen beschränkt wird. Superelastikreifen bestehen aus mehreren radialen Schichten unterschiedlicher Gummimischungen, welche zur Einstellung verschiedener Eigenschaften dienen (Abbildung 5-3). Während die innere Schicht den festen Sitz auf der Felge herstellt, werden durch die hochelastische Zwischenschicht Rollwiderstand und Schwingungskomfort gezielt beeinflusst. Der außen liegende Laufstreifen beinhaltet das 99 5 Modellbildung der Flurförderzeuge Profil und gibt die Abriebfestigkeit vor. Historisch sind die Superelastikreifen aus voll ausgefüllten Luftreifen zur Vermeidung von Luftverlust entstanden. Die geringere Einfederung bei Lastaufnahme ist günstig für die Verwendung bei Gabelstaplern. Da Reifen, die auf öffentlichen Straßen gefahren werden dürfen, ein bestimmtes Mindestarbeitsvermögen besitzen müssen, verfügen alle Superelastikreifen über eine sog. 60-Joule-Leiste, deren Oberkannte die maximale Abfahr- und Nachschneidegrenze darstellt [VDI-2011]. Laufstreifen 60-Joule-Leiste hochelastische Zwischenschicht Flankenschutz Drahtkern Haltewulst Abbildung 5-3: Felge Boden Seitenansicht und Aufbau eines Superelastikreifens nach [Con-2008] Bei den im Rahmen dieser Arbeit betrachteten Polyurethanreifen wird der weichelastische Bandagenwerkstoff Polyurethan entweder direkt auf die Felge aus Stahl bzw. Gusswerkstoff beschichtet oder als auswechselbare Laufbelagsbandage hergestellt, die vor allem im amerikanischen Markt anzutreffen ist [Dol-2011]. Durch die höhere Materialsteifigkeit und den einschichtigen, flachen Aufbau resultiert eine noch geringere Einfederung bei Lastaufnahme im Vergleich zu den Superelastikreifen. Entsprechend geringer ist jedoch auch die Dämpfung, weswegen Polyurethanreifen im Normalfall ausschließlich in Hallen mit befestigten Industriefußböden zum Einsatz kommen. Bekannt sind diese Reifen u. a. unter dem Namen Vulkollan®-Reifen. Hierbei handelt es sich jedoch um ein Produkt der Bayer MaterialScience AG. Auch wenn umgangssprachlich die Bezeichnung Rollen für Polyurethanreifen verbreitet ist, wird im Rahmen dieser Arbeit der einheitliche Begriff Reifen verwendet 5.2.1.1 Auswahl des Reifenmodells In dynamischen Simulationen wird der Reifen zunehmend als eigenständiges Objekt betrachtet, wobei sich der Modellierer meist existierender Reifenmodelle bedienen kann, die über definierte Schnittstellen in die Simulationsumgebung integriert werden. Aufgabe des Reifenmodells ist es – sozusagen in Form einer Black Box – in der Simulation die Reifenkräfte und -momente zu berechnen. Als Eingangsgrößen dienen die Position und die Orientierung der Felgenmitte sowie die Translations- und Winkelgeschwindigkeit der Felge. Zudem erhält das Reifenmodell Informationen 100 5.2 Modellierung gemeinsamer Teilkomponenten über die Straße (Höhenprofil, Reibwert), worauf gesondert in Kapitel 5.2.2 eingegangen wird. Unter Beachtung von eventuellen modellabhängigen Zustandsgrößen berechnet das Reifenmodell für jeden Simulationsschritt die Felgenkräfte und -momente und liefert diese an die Simulationssoftware zurück (Abbildung 5-4). Position Felgenmitte Felgenorientierung Felgenkräfte Felgengeschwindigkeit Felgenmomente Felgenwinkelgeschwindigkeit Straße: Höhenprofil, Reibwert Zustandsgrößen Abbildung 5-4: Reifenmodell als Black Box nach [Gip-2010] Für die unterschiedlichen Fragestellungen in der Fahrzeugtechnik wie die Untersuchung der Fahrdynamik, des Komforts oder der Akustik existieren bereits verschiedene spezifische Reifenmodelle, die sich hinsichtlich des verwendeten methodischen Ansatzes klassifizieren lassen. So finden Finite-Elemente(FE)-Modelle, kennlinienbasierte Modelle und Mehrkörpermodelle mit unterschiedlichem Modellierungsgrad Anwendung. Wie Abbildung 5-5 verdeutlicht, gibt es kein allgemeingültiges Modell für den gesamten Frequenzbereich. So besitzen nach Meywerk komplexere Modelle mit über 100 Freiheitsgraden für kleine Frequenzen nur eine eingeschränkte Gültigkeit [Mey-2007a, S. 248]. Bei der Auswahl eines geeigneten Reifenmodells werden die eingangs in Kapitel 5.1.3 genannten Anforderungen berücksichtigt. Besonders relevant ist hierbei das Überfahren von stoßartigen Hindernissen wie z. B. Torschwellen und Fugen bei einer akzeptablen Rechenzeit. 101 Komplexität (Anzahl der Freiheitsgrade) 5 Modellbildung der Flurförderzeuge FiniteElementeModelle 1.000 Mehrkörpermodelle 100 10 Abbildung 5-5: · Lebensdauer · Fahrdynamik · Fahrstabilität Bürsten- u. Ringmodelle · Auslegung · Regelungssysteme Pacejka, Kennlinien 3 · Komfort- und Schwingungsanalyse 10 Frequenz [Hz] 30 Einordnung der Modellierungsansätze nach Komplexität (Freiheitsgrade) und Dynamik (nach [Amm-2005]) Klassische Reifenmodelle vereinfachen den Reifen zu mehr oder weniger komplexen Ersatzmodellen, ohne sich um die innere Dynamik des Reifens zu kümmern. Vertreter dieses Modelltyps sind z. B. die Reifenmodelle des Entwicklers Pacejka, welche unter dem Namen „Magic Formula“ bekannt sind [Bak-1987; Pac-1989; Pac-1993], oder das Modell UA-Tire der Universität von Arizona [Gim-1988]. Das vertikale Reifenverhalten wird dabei durch ein parallel geschaltetes Feder-Dämpfer-System mit teilweise nichtlinearer Kennlinie dargestellt. Da diese Reifenmodelle keine Information über den inneren Aufbau des Reifens besitzen, sind ihre Parameter vollständig durch Messungen zu bestimmen. Ihr Vorteil liegt zum einen in der kurzen Rechenzeit, zum anderen sind viele kommerzielle Modelle im Bereich der Luftreifen verfügbar. Bei kennlinienbasierten Modellen werden die Eigenschaften des gesamten Reifens in einem einzigen Punkt, dem Kontaktpunkt bzw. Schwerpunkt der Radaufstandsfläche, abgebildet. Die korrekte Erfassung von kurzwelligen Bodenunebenheiten wie z. B. Torschwellen ist somit nicht gewährleistet. Durch ein erweitertes Abtastmodell können zwar stufenförmige Unebenheiten erfasst werden, die Gültigkeit auf beliebige kurzwellige Hindernisse ist jedoch nicht gegeben, da die abgebildete Dynamik bis ca. 10 Hz als beschränkendes Element auftritt [Mey-2007a]. Als Vertreter der Bürsten- oder Ringmodelle ist das Swift-Reifenmodell als Erweiterung des Magic-Formula-Reifenmodells zu nennen. Das starre Rad wird hier durch einen ebenfalls starren Kreisring, der jedoch elastisch auf der starren Felge gelagert ist, ersetzt [Oos-2000]. Die Erfassung von stufenförmigen Hindernissen erfolgt nach Meywerk jedoch wie bei den Kennlinienmodellen durch einen einfachen Ersatzmechanismus und ist somit stark eingeschränkt [Mey-2007a]. 102 5.2 Modellierung gemeinsamer Teilkomponenten Eine neue Generation der „Komfort“-Modelle beschreibt den Reifen anhand strukturmechanischer Modelle. Ist die Eigendynamik des Reifenkörpers von Interesse, so werden Mehrkörper-Reifenmodelle mit geeignetem Detaillierungsgrad verwendet. Der Reifen wird hierfür in eine Vielzahl von Einzelmassen zerteilt, die räumlich beweglich miteinander gekoppelt und über Feder-Dämpfer-Elemente verbunden sind. Die Struktur ist gröber als bei Finite-Elemente-Modellen. Solche Modelle sind durch ihr physikalisches Systemverhalten definiert, da eine kennlinienartige Abbildung der vielen Einzelkörper nicht praktikabel ist. Als bekannte Vertreter sind DNS-Tire [Gip1987; Gip-1996] sowie FTire [Gip-1999; Gip-2005; Gip-2006] von Gipser zu nennen, wobei das Augenmerk der Modelle klar auf der Nachbildung von Luftreifen im Bereich Automobil, LKW und Motorrad sowie Flugzeug liegt. Finite-Elemente-Reifenmodelle sind besonders aufwändig, da ihnen physikalische Materialeigenschaften zu Grunde liegen, und besonders für Fragestellungen geeignet, die das lokale Deformationsverhalten oder das akustische Verhalten des Reifens betreffen. Durch ihren meist hohen strukturellen Aufwand führen FE-Modelle zu relativ hohen Rechenzeiten und werden daher in der Regel zur Untersuchung vom Fahrzeug freigestellter Räder verwendet. Als Teil eines Mehrkörper-Gesamtfahrzeugmodells für die Fahrdynamik sind FE-Modelle heute noch wenig geeignet. Als Vertreter ist das Modell RMOD-K zu nennen [Oer-2001]. Auf ein existierendes Reifenmodell für die Beschreibung von Superelastik- und Polyurethanreifen kann nicht zurückgegriffen werden, da kein Modell verfügbar ist, welches den genannten Anforderungen genügt. Das in Kapitel 2.1.3 vorgestellte Reifenmodell von Busch und Bruns auf Basis neuronaler Netze [Bus-2012] besitzt ausschließlich Gültigkeit für niederfrequente Querdynamik und ist als Vertreter der Kennlinien- oder Bürstenmodelle nicht für die Überfahrt von Hindernissen geeignet. Das mittlerweile von Günthner et al. vorgestellte Mehrkörperreifenmodell für vertikaldynamische Untersuchungen [Gün-2013] ist zu Beginn der Durchführung der Untersuchungen noch nicht bekannt. Für vorliegende Arbeit wird deshalb das Mehrkörper-Reifenmodell FTire [Cos-2010a] (Version 2.11) gewählt, dessen Einsatzgebiet üblicherweise die Modellierung von Luftreifen darstellt [Gip-2010]. Die Modellbildung des Reifenmodells FTire für den Luftreifen beruht auf der Nachbildung des Stahlgürtels als dehnbarer und flexibler Ring, welcher mit verteilten Biegesteifigkeiten in radialer, tangentialer und axialer Richtung ausgestattet und durch verteilte Steifigkeiten an die Felge gekoppelt ist (Abbildung 5-6 links). Alle Steifigkeiten sind vom Reifeninnendruck abhängig. Die numerische Approximation des Rings erfolgt je nach Genauigkeitsanforderung durch 50 bis 150 Punktmassen, die sog. Gürtelelemente. Jedem Gürtelelement werden ebenso je nach Genauigkeitsanforde103 5 Modellbildung der Flurförderzeuge rung eine bestimmte Anzahl an masselosen Laufstreifen- oder Kontaktelementen zugeordnet (Abbildung 5-6 rechts). Diese sind durch nichtlineare Federn und Dämpfer in radialer, tangentialer und axialer Richtung mit dem Gürtelelement und dessen Nachbarn verbunden. Die radiale Einfederung der Laufstreifenelemente ist von dem Höhenprofil der Fahrbahn und der Position und Orientierung der Gürtelelemente abhängig. Scher- und Reibkräfte beeinflussen die tangentiale und radiale Auslenkung. [Gip-2010] cbend crad cbelt ctang Abbildung 5-6: Vereinfachte Darstellung der „in-plane“-Gürteldiskretisierung (links) und Kontaktelemente (rechts) (nach [Gip-2010]) Durch eine Modellanpassung des Entwicklers an die Anforderungen von Reifen aus Vollmaterial kann in einer ersten Näherung das Verhalten von Superelastik- und Polyurethanreifen durch ein physikalisches Ersatzmodell abgeleitet werden. Bei der Berechnung der Kräfte in der FTire-Routine für diesen Reifentyp FTire/solid wird das Verhalten des gesamten Reifenunterbaus (Gürtel, Karkasse, Seitenwand, Innenvolumen, Innendruck) unterdrückt. Die Kontaktelemente sind mit entsprechender Geometrie und Steifigkeit direkt mit der Felge verbunden. Hierbei wird der Vorteil der physikalischen Modellbildung anstatt der empirischen Beschreibung ausgenutzt. Das Reifenverhalten kann somit auch in Betriebspunkten vorhergesagt werden, welche nicht durch Messung gestützt sind. Das Reifenmodel FTire bietet weiterhin den Vorteil, dass es mit unterschiedlichen Straßenformaten interagieren kann (vgl. Kapitel 5.2.2). Aus zeitlichen und finanziellen Gründen ist eine ausgiebige Untersuchung der verwendeten Reifen auf Trommelprüfständen, wie z. B. in [Köh-1998] beschrieben, nicht möglich. Kleine Reifendurchmesser in Kombination mit hohen Radlasten stellen zusätzlich besondere Anforderungen an mögliche Prüfstände dar. Aus diesem Grund wird die Validierung des Reifenmodells auf die Abbildung der radialen Steifigkeit und Dämpfung reduziert, welche für den Fokus der Hindernisüberfahrt von hoher Relevanz sind. Die verfügbare Literatur über das Verhalten von Superelastikrei- 104 5.2 Modellierung gemeinsamer Teilkomponenten fen zu Vergleichszwecken beschränkt sich zum Zeitpunkt der Untersuchung auf das mittlerweile 27 Jahre alte Standardwerk von Rappen [Rap-1988]. 5.2.1.2 Geometrie Die Geometrie von Superelastikreifen wird in Anlehnung an den Luftreifen durch die in Abbildung 5-7 dargestellten relevanten Größen definiert. B H bFelge DFelge DA rstat DA B H DFelge bFelge fReifen rstat H:B Reifen-Außendurchmesser Querschnittsbreite Reifenhöhe Felgendurchmesser Felgenbreite Einfederung unter Last statischer Halbmesser Querschnittsverhältnis fReifen Abbildung 5-7: Geometrie von Superelastikreifen (nach [Con-2008]) Eine wesentliche Größe, welche oftmals für die Bezeichnung von Reifen Verwendung findet, ist das Querschnittsverhältnis H : B. Für Superelastikreifen gelten die gleichen Bezeichnungen wie für Diagonal-Luftreifen mit der Angabe der Felgenbreite als Ergänzung [Con-2008]. Diese sind nicht einheitlich, da für Luftreifen im Laufe der Entwicklung unterschiedliche Bezeichnungen vergeben worden sind, die auch heute nebeneinander verwendet und entsprechend adaptiert werden. Die in Abbildung 5-7 genannten Größen werden in dem jeweiligen reifenspezifischen Tire Property File hinterlegt und um Angaben zum Laufflächenanteil der profilierten Superelastikreifen ergänzt. 5.2.1.3 Steifigkeit Die radiale Steifigkeit eines Reifens cReifen als Quotient von Radlast FReifen und der dabei resultierenden Einfederung fReifen wird in der Regel auf Trommelprüfständen gemessen und kann für die verwendeten Superelastikreifen über die jeweiligen Reifenhersteller bezogen werden. Durch eine sich vergrößernde Aufstandsfläche bei zunehmender Last weisen Reifen eine progressive Steifigkeitskennlinie mit in erster Näherung linearem Verhalten im Arbeitspunkt auf. Da bei Hindernisüberfahrt auch 105 5 Modellbildung der Flurförderzeuge ein Abheben der Reifen möglich ist, sind alle Betriebszustände zu berücksichtigen, was durch den physikalischen Modellaufbau des verwendeten Reifenmodells jedoch sichergestellt ist. Als Stellgröße für die Reifensteifigkeit cReifen im Reifenmodell FTire/solid dient die Shore-Härte eines einzelnen Gummi-Elements. Zur Bestimmung der korrekten Parametereinstellungen wird in der Mehrkörpersimulationsumgebung ein virtueller Trommelprüfstand aufgebaut (Abbildung 5-8). Durch einen iterativen Abgleich der Einfederung fReifen von Berechnung und Datenblatt und entsprechender Modellanpassung wird ein gutes Abbild der radialen Steifigkeit erreicht. FReifen fReifen Abbildung 5-8: Virtueller Trommelprüfstand Für die Polyurethanreifen sind keine Herstellerangaben bezüglich der radialen Steifigkeit cReifen verfügbar. Aus diesem Grund werden die Reifen einzeln auf einem Druckprüfstand vermessen (Abbildung 5-9), wobei mit geeigneter Sensorik die Druckkraft FReifen und die resultierende Einfederung des Reifens fReifen aufgezeichnet wird. In der Auswertung wird berücksichtigt, dass die Kraft normalerweise über die Achse eingeleitet wird. Der Abgleich der Steifigkeit mit dem Reifenmodell FTire/solid erfolgt ebenso wie beim Superelastikreifen durch eine iterative Anpassung der Shore-Härte der einzelnen Gummielemente. 106 5.2 Modellierung gemeinsamer Teilkomponenten Abbildung 5-9: Messung der radialen Steifigkeit eines Polyurethanreifens 5.2.1.4 Dämpfung Dämpfungsfaktor dReifen [N∙s/m] Ein weiterer relevanter Parameter ist das Dämpfungsverhalten der Reifen, da dieses vor allem bei Superelastikreifen maßgeblich das Schwingungsverhalten des Fahrzeugs beeinflusst. Im Gegensatz zur Steifigkeit liegen über die Dämpfung keine Herstellerangaben vor. Einziger Anhaltspunkt im Bereich der Superelastikreifen sind zum Zeitpunkt der Modellerstellung im Rahmen dieser Arbeit die Forschungsergebnisse von Rappen (Abbildung 5-10). Im Rahmen seiner Untersuchungen wird der Reifen über eine Wippe auf einem Trommelprüfstand positioniert und durch ein Hindernis auf der Trommel angeregt, worauf ein freies Ausschwingen erfolgt und die Dämpfung abgeleitet werden kann [Rap-1988]. 6.000 4.000 2.000 0 5.00-8 18x7-8 7.00-12 23x9-10 Reifengröße Abbildung 5-10: Dämpfungsfaktoren unterschiedlicher Reifen [Rap-1988] 107 5 Modellbildung der Flurförderzeuge Da sich im Zuge der Gesamtfahrzeugsimulation der Reifen als eines der Schlüsselelemente für eine gute Übereinstimmung von Modell und Realität herauskristallisiert und die in Abbildung 5-10 dargestellten Dämpfungsfaktoren einen breiten Bereich abdecken, wird im Rahmen von Einzelversuchen das Dämpfungsverhalten der verwendeten Reifen exakt bestimmt. Die Untersuchung beschränkt sich aus Zeitund Kostengründen auf den nur durch das Eigengewicht belasteten Zustand bei Stillstand. Da die Untersuchungen von Rappen hinsichtlich des Gewichtseinflusses auf ein konstantes Lehr’sches Dämpfungsmaß hinweisen [Rap-1988], kann der in Abbildung 5-11 gezeigte Versuchsaufbau als ausreichend betrachtet werden. Seilzugwegaufnehmer Abbildung 5-11: Messaufbau zur Bestimmung der Reifendämpfung Die Reifen werden einzeln über eine Wippe aufgehängt, vertikal ausgelenkt und sprungartig fallen gelassen. Ein Seilzugwegaufnehmer bestimmt die Position der Felgenmitte während des freien Ausschwingens, woraus auf Basis des Abklingverhaltens auf die Dämpfung geschlossen werden kann20. Die Dämpfung des Reifens wird im Reifenmodell FTire/solid über den Parameter „damping tread rubber“ tread beeinflusst, welcher auch als Relaxationszeit bezeichnet wird und die Längenänderung sG ( t ) eines Gummielements nach erfolgter Dehnung beschreibt [Cos-2010a]. t sG ( t ) sG,0 e tread 20 Zur Bestimmung der Dämpfung aus Ausschwingversuchen vergleiche [Dre-2007, S. 48 ff]. 108 (5-6) 5.2 Modellierung gemeinsamer Teilkomponenten Wie bei der Steifigkeitsmessung wird von diesem Ausschwingversuch eine Mehrkörpersimulation durchgeführt. Durch eine Anpassung von tread und dem Vergleich von berechneten und gemessenen Werten wird eine sehr gute Näherung der Dämpfungseigenschaften des Reifens erreicht. 5.2.1.5 Fahrantrieb Die betrachteten Flurförderzeuge verfügen mit hydrostatischem Antrieb mit Dieselmotor sowie mit verschiedenen elektrischen Drehstrommotoren über unterschiedliche Fahrantriebe. Da vornehmlich stationäre Fahrzustände bei konstanter Fahrgeschwindigkeit untersucht werden sollen, kann auf eine Modellierung der jeweiligen Motorcharakteristik verzichtet werden. Der Antrieb der Reifen erfolgt somit durch die Vorgabe der Drehwinkelgeschwindigkeit der Felgen. Hierbei wird der auftretende Schlupf sowie der sich einstellende dynamische Rollradius rdyn zur Erreichung einer bestimmten Fahrgeschwindigkeit berücksichtigt. Die Haft- und Gleitreibung wird mit Erfahrungswerten in Orientierung nach [Bei-1976] angesetzt. 5.2.2 Fahrbahn Um die in Tabelle 3-1 geforderten Anregungen durch die Fahrbahn detailliert untersuchen zu können, ist diese im Rahmen der Modellierung hinreichend genau in der Simulationsumgebung abzubilden. Dabei ist ein Modellierungsverfahren zu wählen, welches unterschiedliche Typen von Fahrbahnprofilen abdeckt und eine computergestützte Generierung der Fahrbahnoberflächen erlaubt. Für die Angabe von Unebenheiten einer zweidimensionalen Fahrbahnoberfläche ist eine Bezugsfläche erforderlich, bei Einspurfahrzeugen ist eine Beschränkung auf eine Bezugslinie ausreichend. Abweichungen der Oberfläche von der Bezugslinie gelten dann als Unebenheiten h x . Dies ergibt eine Fülle an Wertepaaren (Messort und Unebenheit) und macht eine Datenreduktion durch alternative Beschreibungsformen wünschenswert. [Bra-1991] Heutige Fahrbahnoberflächenmodelle beschreiben nach Braun und Gerz die Unebenheiten in drei Anteilen [Bra-1988]: regellose Unebenheiten periodische Unebenheiten herausragende Einzelhindernisse 109 5 Modellbildung der Flurförderzeuge Folgende Ausführungen erläutern, auf welche Beschreibungsformen für Fahrbahnoberflächen zurückgegriffen werden kann und gehen dann näher auf die theoretischen Grundlagen zur Beschreibung der drei Unebenheitstypen ein. Abschließend folgt die softwaregestützte Generierung von Fahrbahnoberflächen zur Durchführung der Parameterstudie. 5.2.2.1 Straßenmodelle für die Mehrkörpersimulation Die Wahl des Straßenmodells richtet sich nach den Anforderungen der jeweiligen Fahrzeugsimulation und dem Profil der Fahrbahnen. So kann es durchaus ausreichend sein, anstatt der bewährten Reifen- und Straßenmodelle aus der Fahrzeugtechnik selbst die nötige Funktionalität durch ein Feder-Dämpfer-Element für den Reifen und eine entsprechende Anregungsfunktion für die Fahrbahn herzustellen, wie Beha [Beh-1989] und Schmalzl [Sch-2006] anhand ihrer Arbeiten demonstrieren. Die Verwendung eines der in Kapitel 5.2.1 beschriebenen Reifenmodelle erfordert jedoch die Wahl eines dafür kompatiblen Straßenmodells. In der Simulationsumgebung MSC.ADAMS stehen hierfür u. a. definierte 2D-Beschreibungsformen zur Verfügung. Diese unterstützen gängige Einzelhindernisse wie Bordsteinkanten oder Schwellen. Auch die Beschreibung einer ideell ebenen Fahrbahn sowie die Vorgabe eines Höhenprofils für die einzelnen Fahrspuren sind möglich [MSC-2010a]. Des Weiteren gibt es eine Vielzahl an extern programmierten Straßenmodellen, welche mit Hilfe einer standardisierten Schnittstelle, dem Standard Tyre Interface (STI) als Ergebnis des internationalen TYDEX Workshops, mit dem Reifenmodell kommunizieren [Oos-1997; Bes-2005]. Möchte man auf die Reduzierung der Fahrbahnoberfläche durch einzelne Fahrspuren verzichten und die komplette Oberfläche abbilden, sind dreidimensionale Beschreibungsformen erforderlich. Hierbei kommen oft triangulierungsbasierte Modelle zum Einsatz. Diese bedingen nach Gipser in Kombination mit dem Reifenmodell FTire höhere Rechenzeiten durch die Ermittlung der jeweiligen Dreiecke für die Kontaktflächen [Gip-2006]. Als Konsequenz dessen und zur Vermeidung großer Datenmengen wird die Verwendung eines optimierten Straßenmodells gefordert, welches auf einem Rechteckgitter in der x-y-Ebene mit konstanter Gitterweite basiert. Eine lokale Gitterverfeinerung ist dementsprechend nicht möglich und als Nachteil bei weit verstreuten Hindernissen zu sehen, für die wiederum die triangulierungsbasierten Modelle von Vorteil sind [Gip-2006]. Auf diesem System basieren zwei unterschiedliche Formatvarianten. Zum einen ist die Curved Regular Grid (CRG) Straßendatei zu nennen, welche von der Forschung der Daimler AG in Zusammenarbeit mit der TÜV Süd AG definiert wird [Rau-2007] und mit einem eigens hierfür entwickelten Messfahrzeug durch laseroptische Messung erstellt werden kann [Amm-2004; Sch110 5.2 Modellierung gemeinsamer Teilkomponenten 2007d]. Aus Kostengründen ist eine Vermessung repräsentativer realer Teststrecken mit dieser Technik nicht möglich. Zum anderen stellen die FTire-Entwickler selbst ein solches Straßenformat mit der Regular Grid Road (RGR) bereit [Cos-2010b]. Dieses wird im Rahmen der Arbeit zur Beschreibung von dreidimensionalen Straßenunebenheiten verwendet, wobei das Höhenprofil wie folgend beschrieben synthetisch generiert wird. 5.2.2.2 Periodische Unebenheiten Die einfachste Form einer periodischen Unebenheit kann nach Mitschke und Wallentowitz in Form einer Wellenfahrbahn durch eine harmonische Funktion h x dargestellt werden [Mit-2004]. Formel (5-7) beschreibt hierzu den Höhenverlauf h t im Zeitbereich, wie er sich bei Überfahrt darstellt. h t hˆ sin t (5-7) Unebenheiten sind auf Grund ihres Charakters jedoch vom Weg x abhängig, welcher über die Fahrgeschwindigkeit vFahr mit der Zeit t verknüpft ist. Durch Einführung der Wegkreisfrequenz mit 2 L (5-8) lässt sich die wegabhängige Unebenheitsfunktion h x mit der Wellenlänge L beschreiben zu: h x hˆ sin x (5-9) Üblicherweise dominieren gegenüber der reinen sinusförmigen Anregungen periodische Anregungen mit mehreren Frequenzen, weswegen die allgemeine periodische Unebenheitsfunktion mit der Periodenlänge X eingeführt wird. Diese periodische Unebenheitsfunktion lässt sich durch ein diskretes Amplitudenspektrum hˆ i mit Hilfe der Fourier-Reihe und der Phasenverschiebung nach Formel (5-10) beschreiben. Abbildung 5-12 verdeutlicht die Zusammenhänge graphisch. n h x hˆ i sin i x i i 1 (5-10) 111 0 Weg x Unebenheitsamplitude ĥi Unebenheit h(x) 5 Modellbildung der Flurförderzeuge Periodenlänge X ĥ1 ĥ3 ĥ2 ĥ4 Ω 2Ω 3Ω 4Ω Wegkreisfrequenz w 2w 3w 4w Zeitkreisfrequenz Abbildung 5-12: Periodische Unebenheitsfunktion (links) und zugehöriges diskretes Amplitudenspektrum (rechts) (nach [Mit-2004]) 5.2.2.3 Regellose Unebenheiten In der Realität kommen reine Wellenfahrbahnen bzw. periodische Unebenheitsfunktionen nur selten vor. Im Normallfall handelt es sich im Allgemeinen um unregelmäßige Unebenheiten. Durch die Annahme langer Periodenlängen X kann ein Übergang zwischen der periodischen und der völlig unregelmäßigen Unebenheitsfunktion vollzogen werden. Diese auch regellos genannten Unebenheiten enthalten gleichzeitig Anteile aller Wellenlängen L mit vom Weg x abhängigen Amplituden hˆ L x . Aus diesen schwankenden Amplituden kann für schmale Wellenlänge-Bereiche L eine spektrale Dichte h als Mittelwert der regellosen Unebenheiten der gesamten Messstrecke abgeleitet werden [Mit-2004; Ben-2010]. Die spektrale Dichte enthält keine Phasenwinkelinformationen zwischen den einzelnen Amplituden, so dass eine Rückführung in den ursprünglichen Unebenheitsverlauf nicht mehr möglich ist. Sie bietet aber den Vorteil einer Vergleichsgröße für unterschiedliche Unebenheitsverläufe und dient als Basis für die Ableitung von Kennzahlen. Durch die Auswertung einer Vielzahl an Messungen unterschiedlicher Fahrbahnoberflächen stellt Braun fest, dass die Größe der Unebenheitsdichte mit wachsender Wegkreisfrequenz bzw. kleiner werdender Wellenlänge L abnimmt (Abbildung 5-13) und dass sich die spektrale Dichte h näherungsweise durch die Formel h h 0 0 w beschreiben lässt [Bra-1969]. Hierbei bedeuten: 112 (5-11) 5.2 Modellierung gemeinsamer Teilkomponenten 0 1 1 Bezugs-Wegkreisfrequenz der Wellenlänge L0 = 2 ∙ ∙1 m m h 0 Unebenheitsmaß U als Maß für den Unebenheitspegel bei der Bezugs-Wegkreisfrequenz 0 . Steigende Werte bedeuten unebenere Oberflächen. w Welligkeit als Maß für die Neigung der Näherungsgeraden. Mit zunehmendem w erhöht sich der Anteil langer Wellen. Anschaulich bedeutet dies, dass die spektrale Dichte in doppellogarithmischer Darstellung in erster Näherung die Form einer Geraden besitzt (Abbildung 5-13). Als charakteristische Größen zur Beschreibung des Oberflächenprofils einer Fahrspur mit beliebigen regellosen Unebenheiten verbleiben somit nur die Welligkeit w sowie das Unebenheitsmaß U h 0 . Erstere definiert die Steigung der Geraden, während das Unebenheitsmaß U die Lage der Geraden in doppellogarithmischer Darstellung festlegt (Abbildung 5-13). 102 101 Фh(Ω0) 10-1 sehr guter Asphalt-Beton guter Zementbeton w mittlerer Macadam mittleres Pflaster unbefestigter Weg 2 4 6 102 0,2 0,15 Ω0 4 6 100 2 4 6 101 10-1 2 Wegkreisfrequenz Ω=2 /L [m-1] 1 0,628 0,4 6 2 4 10 6,28 4 2 628 400 10-3 -2 10 20 10-2 100 62,8 40 100 200 spektrale Unebenheitsdichte Фh(Ω) [cm3] 103 Unebenheitswellenlänge L [m] Abbildung 5-13: Spektrale Dichte der Unebenheiten h ( ) in Abhängigkeit der Wegkreisfrequenz ([Bra-1969], Darstellung basierend auf [Mit-2004]) mit Markierung der Kenngrößen 113 5 Modellbildung der Flurförderzeuge Braun charakterisiert bestimmte Straßenoberflächen basierend auf Messwerten anhand von Mittelwerten des Unebenheitsmaßes U und der Welligkeit w (Tabelle 5-1) [Bra-1969]. Auf Basis eines noch größeren Kollektivs an Messstrecken beziffern Braun und Hellenbroich die durchschnittliche Welligkeit auf w = 2,14 und stellen fest, dass die w-Werte ungefähr normalverteilt sind [Bra-1991]. Für eine mittlere „Normstraße“ wird w = 2 angesetzt [Zel-2009], so dass als ausschlaggebende Größe das Unebenheitsmaß U verbleibt. Darauf setzt der in Tabelle 5-2 dargestellte Vorschlag zur Klassifizierung von Fahrbahnunebenheiten auf. Weitere detaillierte Messergebnisse von Straßenunebenheiten auf vor allem Autobahnen, Bundes-, Land- und Kreisstraßen können [Bra-1966; Bra-1991] entnommen werden. Tabelle 5-1: Mittelwerte zur Beschreibung von Fahrbahnspektren für Fahrbahnen verschiedener Bauart und unterschiedlichem Oberflächenzustand nach [Bra-1969] (entnommen aus [Mit-1984]) Fahrbahnbauart Zementbeton Asphalt-Beton 21 Macadam Pflaster unbefestigte Fahrbahnen 21 Fahrbahnzustand (Subjektivurteil) Mittelwert h (Ω0) [cm3] w [-] sehr gut 2,29 0,6 gut 1,97 4,5 mittel 1,97 8,7 schlecht 1,72 56 sehr gut 2,2 1,3 gut 2,18 6 mittel 2,18 22 gut 2,26 9 mittel 2,26 21 schlecht 2,15 43 sehr schlecht 2,15 158 gut 1,75 14 mittel 1,75 23 schlecht 1,81 36 sehr schlecht 1,81 323 gut 2,25 32 mittel 2,25 155 schlecht 2,14 602 sehr schlecht 2,14 16300 Unter Macadam versteht man eine heute nicht mehr übliche Bauweise von Straßen aus mehreren Schichten unterschiedlich großer, gebrochener und verdichteter Gesteinskörnungen, wobei als Bindemittel meistens Teerpech oder Bitumen eingesetzt wird. [Vel-2008, S. 167f.] 114 5.2 Modellierung gemeinsamer Teilkomponenten Tabelle 5-2: Klassifizierung Vorschlag zur Klassifizierung von Fahrbahnunebenheiten nach [ISO 8608] (entnommen aus [Mit-2004]) Unebenheitsmaß U untere Grenze Mittelwert obere Grenze Subjektivurteil für Ebenheit A 0 1 2 sehr gut B 2 4 8 gut C 8 16 32 D 32 64 128 schlecht E 128 256 512 sehr schlecht mittel 5.2.2.4 Herausragende Einzelhindernisse Herausragende Einzelhindernisse konstruktiver (z. B. Schwellen, Kanaldeckel) oder zufälliger Natur (z. B. Schlaglöcher) werden durch die Beschreibung anhand der spektralen Dichte weitgehend unterdrückt und müssen gesondert betrachtet werden. Mathematisch betrachtet können diese Unebenheiten durch eine Rechteckfunktion beschrieben werden, die jedoch im Normalfall wegen der steilen Flanken nicht im Einklang mit vereinfachenden Modellüberlegungen des anzuregenden Fahrzeugs stehen, weswegen Mitschke et al. sie mit einer Trapezfunktion ersetzen [Mit-1995]. Üblich ist auch die Modellierung durch halbe Sinuswellen oder die Ersetzung von Sprungfunktionen durch Arkustangens-Funktionen wie bei [Beh-1989] oder [Sch2006]. Da ein Reifenmodell verwendet wird, bei dem der Reifen frei auf dem Untergrund abrollen kann, ist eine Hindernisanpassung zur Vermeidung numerischer Probleme bei Zwangsführungen nicht erforderlich. Dies hat zum Vorteil, dass die Modellierung der Fahrbahn unabhängig vom betrachteten Flurförderzeug bzw. Reifen vollzogen werden kann. Eine Austauschbarkeit der zu erzeugenden Bodenprofile zwischen den einzelnen Fahrzeugmodellen ist somit gewährleistet. 5.2.2.5 Generierung von Fahrbahnen für die Simulation Speziell angepasste Bodenmodelle für regellose oder einzelne herausragende Hindernisse sind verfügbar, z. B. [MSC-2010a; Cos-2010b]. Die Beschreibung der Unebenheit erfolgt dabei z. B. anhand der Straßenklasse nach ISO 8608 oder der Höhe, der Breite und der Position der Schwelle. Da mit diesen Lösungen auf Grund der spezifischen Beschreibungssprache Hinderniskombinationen nicht möglich sind, wird eine andere Modellierungsform erarbeitet. Ziel ist die Verknüpfung einer ideell ebenen Fahrbahn mit h x = 0 m oder regellosen Unebenheiten mit einzelnen her115 5 Modellbildung der Flurförderzeuge ausragenden Hindernissen beliebiger Form. Es bietet sich an, die spezifischen Höhenprofile selbst zu erzeugen und diese in geeigneter Form in einem der gängigen Bodenmodelle zu hinterlegen. Somit muss zuallererst eine durch die beiden Kenngrößen Unebenheitsmaß U und Welligkeit w charakterisierte Oberfläche in ein Höhenprofil umgewandelt werden. Zunächst wird im Folgenden der einfachste Fall einer Bezugslinie gemäß den Ausführungen von Schuknecht et al. betrachtet [Sch-1991], der auch von Schmalzl im Rahmen seiner Untersuchungen Anwendung findet [Sch-2006]. Die regellosen Unebenheiten stellen einen skalaren stochastischen Prozess dar. Die Höhenverläufe h x des zu Grunde liegenden als auch des zu erzeugenden Profils können durch eine endlose Reihe harmonischer Funktionen (Fourier-Reihe) ausgedrückt werden. Wie bereits erwähnt ist, auf Grund der verlorenen Phasenverschiebung, die Rückführung eines gemessenen Höhenprofils in den Zeitbereich nicht möglich, aber sehr wohl die Erzeugung eines adäquaten Profils „gleicher Unebenheit“, d. h. mit identischem Spektraldichteverlauf. Da die spektrale Dichte eine kontinuierliche Funktion darstellt22, sind alle Frequenzen von null bis unendlich in infinitesimal kleinen Schritten zu berücksichtigen. In der Praxis ist dies nicht zielführend, sondern es reicht aus, „näherungsweise ein statistisch gleichwertiges Höhenprofil“ mit einer diskreten Anzahl N unterschiedlicher Wegkreisfrequenzen zu erzeugen [Sch-1991], welches den gleichen Spektraldichteverlauf aufweist und alle relevanten Frequenzkomponenten berücksichtigt. N h( x ) h0 hˆ n sin n x n n1 (5-12) mit h0 Nulllage des Höhenprofils in globalen Koordinaten n Wegkreisfrequenz der n-ten Sinusfunktion hˆ n Amplitude der n-ten Sinusfunktion n Phase der n-ten Sinusfunktion Bei der Diskretisierung des kontinuierlichen Spektrums in N unterschiedliche Wegkreisfrequenzen führen Schuknecht et al. „diskrete Wegkreisfrequenzbänder, in denen die spektrale Unebenheitsdichte als konstant angenommen wird“, ein. Die spektrale Unebenheitsdichte innerhalb eines solchen Frequenzbandes mit unterer 22 Eine ausführliche Herleitung der spektralen Dichte der Fahrbahnunebenheiten findet sich in [Mit2004, S. 289–301]. 116 5.2 Modellierung gemeinsamer Teilkomponenten Grenze a,n und oberer Grenze e,n kann mit Hilfe eines Bandeffektivwerts heff ,n angegeben werden. Dieser berechnet sich zu: 2 eff ,n h e, n h d (5-13) h a,n Es resultiert in jedem Band n eine Sinusschwingung mit der mittleren Wegkreisfrequenz n und der Amplitude hˆ n , deren Effektivwert heff ,n obiger Gleichung entspricht. In der doppellogarithmischen Darstellung der spektralen Dichte entspricht dies der Annäherung der als Gerade auftretenden Unebenheitsdichte durch eine Treppenfunktion mit einer konstanten Bandbreite (Abbildung 5-14). Somit gilt folgender Zusammengang zwischen unterer Grenze a,n und oberer Grenze e,n des n -ten Frequenzbandes: b e,n const. a,n (5-14) Dieses Verhältnis b wird als Bandfaktor bezeichnet, der ein Maß für die Bandbreite darstellt. Je näher sich der Bandfaktor dem Wert 1 nähert, umso schmäler werden die Bänder, was eine feinere Abstufung zur Folge hat. Im Rahmen dieser Arbeit wird auf den von Schuknecht et al. empfohlenen Bandfaktor von b = 1,1 zurückgegriffen [Sch-1991]. spektrale Unebenheitsdichte Фh(Ω) [cm3] 103 Ωn 102 Ωe,n Ωa,n 10 1 100 10-1 10-2 -1 10 2 4 6 100 -1 Wegkreisfrequenz Ω=2 /L [m ] 2 4 6 8 8 101 Abbildung 5-14: Diskretisierung der spektralen Dichte (in Anlehnung an [Sch-1991]) 117 5 Modellbildung der Flurförderzeuge Die mittlere Wegkreisfrequenz n ergibt sich als geometrisches Mittel der beiden Grenzen: log n 1 log a,n e,n 2 (5-15) Als Generierungsvorschrift ergibt sich aus (5-14) folgender Zusammenhang für die Anfangsfrequenzen der Bänder in Bezug zur kleinsten zu berücksichtigenden Frequenz min : a,n1 b a,n bn1 a,0 bn1 min (5-16) Die zugehörige Amplitude der Unebenheit hˆ n der n -ten Wegkreisfrequenz n ergibt sich aus dem vorgestellten Effektivwert mit der Beziehung hˆ n 2 heff ,n (5-17) und der Lösung des Integrals für die Unebenheitshöhe mit der diskretisierten Unebenheitsdichte unter Zuhilfenahme des Unebenheitsmaßes U h 0 und der Welligkeit w zu: hˆ n 2 h 0 n 0 w 1 b n b (5-18) Abschließend ist noch der durch die N Frequenzbänder betrachtete Wegfrequenzbereich a,1 e,N passend zum jeweiligen Anwendungsfall zu wählen, der sich nach dem für das zu untersuchende Fahrzeug relevanten Zeitfrequenzbereich richtet. Für die zu modellierenden Flurförderzeuge wird der in der Fahrzeugtechnik übliche Frequenzbereich zwischen fmin = 1 Hz bis fmax = 25 Hz herangezogen [Mit-2004]. In Anlehnung an [Mit-1995; Sch-2006] ergibt sich die Anregung fFahrb eines Fahrzeugs bei Fahrt mit der Fahrgeschwindigkeit vFahr über eine wellige Fahrbahn mit der Wellenlänge L zu: fFahrb vFahr v L Fahr L fFahrb (5-19) Unter Berücksichtigung der minimalen und maximalen Fahrgeschwindigkeiten vFahr ,min und vFahr ,max zusammen mit dem zu betrachtenden Frequenzbereich ergibt sich die Forderung an Wellenlängen im Bereich zwischen Lmin und Lmax für das zu erstellende Höhenprofil: 118 5.2 Modellierung gemeinsamer Teilkomponenten Lmin vFahr ,min fmax (5-20) Lmax vFahr ,max fmin (5-21) Folglich sind in der Fourier-Reihe die Wegkreisfrequenzen min und max zu berücksichtigen: min max 1 (5-22) Lmax 1 Lmin (5-23) Bei den zu betrachtenden Fahrgeschwindigkeiten von vFahr ,min = 4 km/h und vFahr,max = 22 km/h resultieren min = 0,16 ∙ 1/m und max = 22,5 ∙ 1/m. Da die spektrale Dichte keine Phasenwinkelinformationen enthält, kann die Phase n des n -ten Frequenzbands mit Hilfe eines Zufallsgenerators im Bereich 0–2 erzeugt werden. Vorangehende Überlegungen beziehen sich wie einführend erwähnt auf eine Bezugslinie und beschreiben die Unebenheiten auf dieser in Längsrichtung. Auch wenn Messungen von Braun zeigen, dass die Unebenheitsspektren paralleler Fahrspuren auf einer vermessenen Fahrbahn keine nennenswerten Unterschiede aufzeigen 23 [Bra-1966], so sind dennoch Abweichungen im Höhenprofil festzustellen. Diese Quereigenschaften können nach Ammon und Bormann nicht mit der einfachen parametrischen Näherung von Braun in Längsrichtung beschrieben werden [Amm1991], so dass üblicherweise die in [Bor-1978] eingeführte Kohärenzfunktion h , sp verwendet wird, welche die beiden Fahrspuren mit Spurweite sp in Bezug setzt. h , sp lr l r (5-24) l und r sind dabei die spektralen Dichten der linken und rechten Spur und lr das zugehörige Kreuzspektrum. Ammon und Bormann können auf Basis eines erweiterten Unebenheitsmodells in [Amm-1991] eine parametrische Näherungsfunktion für die Kohärenzfunktion h , s aus Formel (5-24) aufstellen zu 23 Weiterhin ist bekannt, dass auf Verkehrsstraßen im Laufe der Zeit die Hauptrollspuren unebener werden und entsprechend stärkere Abweichungen quer zur Fahrtrichtung auftreten [Bra-1991]. 119 5 Modellbildung der Flurförderzeuge w a s p h , sp 1 p sp0 p (5-25) mit der Bezugswegkreisfrequenz p und den Konstanten a , p und sp0 = 1 m sowie der bereits bekannten Welligkeit w. Durch die Vermessung von Straßen unterschiedlicher Klassifizierungen (Feldweg, Land- und Bundesstraße) können sie als Wertebereiche für p = 0,73–3,3 1/m, a = 0,56–0,97 und p = 0,45–0,88 angeben. Die detaillierte Auswertung weiterer Messdaten ist bis auf [Amm-2004] nicht bekannt, so dass für vorliegende Untersuchung unter der Annahme tendenziell ebener Böden p = 0,75 1/m, a = 0,60 und p = 0,50 gewählt wird. Abbildung 5-15 zeigt nach Formel (5-25) berechnete Kohärenzfunktionen h , sp für Spurweiten im relevanten Bereich der untersuchten Fahrzeuge 24 . Zusätzlich ist der auf Basis der Fahrgeschwindigkeiten zu beachtende Wegkreisfrequenzbereich dargestellt. 1 Kohärenzfunktion γh [-] sp = 0,5 sp = 1 0,75 sp = 1,5 0,5 0,25 0 10-1 Ωmin 100 101 Ωmax Wegkreisfrequenz Ω=2/L [m-1] 102 Abbildung 5-15: Kohärenzfunktion nach Formel (5-25) mit Ωp = 0,75 1/m, a = 0,60, p = 0,50 und w=2 Abbildung 5-15 verdeutlicht grafisch den Zusammenhang der Unebenheitsfunktionen zweier paralleler Fahrspuren auf einer Fahrbahnoberfläche. Deutlich erkennbar ist, dass sehr lange Wellenlängen korreliert sind und kurze nicht. Bezüglich der Generierung von Fahrbahnoberflächen für die Simulation bedeutet dies, dass die Unterschiede in den Unebenheitsprofilen bei gleichen spektralen Dichten nur durch die Phasenverschiebung beeinflusst werden können. Auch hierfür schlagen Schuknecht et al. ein Berechnungsverfahren vor, bei dem für die zweite Spur alle Sinusschwingungen aus Formel (5-12) in zwei Teilschwingungen zerlegt werden [Sch-1991]. Die 24 Eine Gegenüberstellung der Ergebnisse der Näherungsformel und der gemessenen Kohärenzen kann [Amm-1991] entnommen werden. 120 5.2 Modellierung gemeinsamer Teilkomponenten Amplitude der sich in Phase befindlichen ersten Teilschwingung wird in Abhängigkeit der Spurweite nach Formel (5-25) bestimmt. Die Phase der zweiten Teilschwingung ist zufällig, ihre Amplitude wird „unter der Bedingung berechnet, daß die vektorielle Summe der beiden Teilschwingungen wieder eine Schwingung mit der Amplitude der ersten Spur ergeben muß“ [Sch-1991]. Für die Erstellung von Fahrbahnoberflächen für die Mehrkörpersimulation wird ein Rechentool entworfen, in welches die beschriebenen Berechnungsvorschriften für periodische und regellose Unebenheiten unter Beachtung der Kohärenz zweier Fahrspuren hinterlegt sind. Zusätzlich können dem diskretisierten Höhenprofil einer regellosen Unebenheit herausragende Hindernisse hinzugefügt werden. Das Rechentool unterstützt in der Ausgabe unterschiedliche Beschreibungsformen für Bodenmodelle aus [MSC-2010a]. 5.2.3 Sitz Für die Bestimmung der Fahrerbelastung ist die Beschleunigung an der Einleitstelle in den menschlichen Körper zu bestimmen. Dies ist bei einem sitzenden Bediener auf der Sitzoberfläche, so dass auch in der Mehrkörpersimulation die Beschleunigungen an dieser Stelle zu berechnen und auszuwerten sind. Dies bedingt die Forderung, auch den Sitz hinreichend genau als Mehrkörpermodell abzubilden. In Folgendem werden Modellaufbau und Parameterbestimmung der drei verwendeten Sitze MSG 20, MSG 65 und MSG 85 beschrieben. Auf Grund der Zielstellung, unterschiedliche Sitze im Rahmen einer Gesamtfahrzeugsimulation zu untersuchen, ist der Detaillierungsgrad des zu erstellenden Modells nicht zu fein zu wählen. 5.2.3.1 Modellaufbau Wie in Kapitel 4.3 dargelegt werden nur Sitze mit mechanischer Stahlfeder in die Untersuchung einbezogen. Um bei geringer Bauhöhe einen möglichst großen Federweg bereitstellen zu können, sind die mechanische Feder sowie der hydraulische Dämpfer meist horizontal eingebaut. Während sich der konstruktive Aufbau der betrachteten Sitze unterscheidet, kann deren Funktion und Wirkungsweise jedoch auf ein einheitliches mechanisches Ersatzsystem reduziert werden. Die Ausprägungen der einzelnen Komponenten sind dann an den jeweiligen Sitz durch Einstellung der spezifischen Kennwerte anzupassen. Durch das Polster und die mechanische Feder besitzt der Fahrersitz zwei translatorische Freiheitsgrade in z-Richtung senkrecht zur Sitzebene. Das Spiel in der Kinematik sowie die Elastizität der Sitzstruktur bedingen eine mögliche Verdrehung des Sitzes um die horizontalen Achsen. Diese Größen werden in dem mechanischen Er121 5 Modellbildung der Flurförderzeuge satzmodell berücksichtigt, welches mit seinen einzelnen Elementen in Abbildung 5-16 dargestellt ist. Translatorische Nachgiebigkeiten in x- oder y-Richtung sind in dem Modell nicht abgebildet, da diese als sehr klein anzunehmen sind und Sitze mit einer Horizontalfederung in x-Richtung nicht Bestandteil der Untersuchung sind. Sitzpolster u cS,Pol dS,Pol obere Sitzplatte s z x y FS,FD cS,F dS,D cS,o, dS,o FS,FD,rück Zwischenelement cS,x, dS,x cS,y, dS,y cS,u, dS,u untere Sitzplatte Abbildung 5-16: Mechanisches Ersatzmodell des Sitzes Die untere Sitzplatte wird auf der Motorhaube oder der Sitzplatte des Flurförderzeugs befestigt. Auf dieser ist im Modell mit zwei Rotationsfreiheitsgraden sowie zwei Torsionsfedern ein Zwischenelement verbunden, welches eine Rotationsnachgiebigkeit des Sitzes um die x- und y-Achse ermöglicht. Auf dem Zwischenelement beginnt der Aufbau der vertikalen Federung. Hierbei ist zu berücksichtigen, dass der vertikale Federweg durch beiderseitige Endanschläge in Form von Gummipuffern limitiert ist. Dies führt zu Nichtlinearitäten in der FederDämpfer-Kraft FS,FD des Sitzes: FS,FD so s cS,o s sVor cS,F s dS,D dS,o s so für so s su s sVor cS,F s dS,D so cS,o s s c s s c s d d s su Vor S ,F u S,u S,D S,u mit cS,F Federsteifigkeit der mechanischen Feder cS,o , cS,u Federsteifigkeit der oberen und unteren Gummipuffer dS,D Dämpfungskonstante des eingebauten Dämpfers dS,o , dS,u Dämpfungskonstante der Gummipuffer sVor 122 vorgespannte Länge der mechanischen Feder (5-26) 5.2 Modellierung gemeinsamer Teilkomponenten Federkraft FS,FD [N] Abbildung 5-17 verdeutlicht schematisch den nichtlinearen Verlauf der Federkennlinie FS,FD mit s = 0 auf Grund der Endanschläge am Sitz. Es sei darauf hingewiesen, dass der Schnittpunkt mit der Ordinate von der Vorspannung der Feder abhängt, weswegen folgend gezielt die Rückstellkraft des Sitzes FS,FD,rück behandelt wird. cS,u, cS,F für schweren Fahrer cS,F cS,o, cS,F für leichten Fahrer so sAP s [mm] su smax Abbildung 5-17: Schematische Federkennlinie aus Endanschlägen und mechanischer Feder für unterschiedliche Gewichtseinstellungen ( s = 0) Die einzelnen Steifigkeiten sowie die Dämpferkonstante des eingebauten Dämpfers können mit experimentellen Versuchen bestimmt werden, welche im anschließenden Abschnitt der Parameterbestimmung erläutert werden. Die Federsteifigkeit cS,F der mechanischen Feder ist nicht zwangsläufig konstant, sondern kann je nach Bauart des Sitzes von dem eingestellten Fahrergewicht mSE abhängen. cS,F cS,F ,SE mSE cS,F ,0 (5-27) Ein Sitz gilt als optimal eingestellt, wenn er dem Fahrer entlang der z-Achse in beiden Richtungen einen gleich großen Federweg zur Verfügung stellt. In Abbildung 5-17 ist dieser Arbeitspunkt markiert. Dessen Position sAP berechnet sich zu: sAP s0 s0 su 2 (5-28) Da das Sitz-Mehrkörpermodell in seiner Ausgangslage in der Position der maximalen Ausfederung ( s = 0) erstellt ist, ergibt sich die Rückstellkraft des Sitzes FS,FD,rück dementsprechend zu: 123 5 Modellbildung der Flurförderzeuge FS,FD,rück FS,FD FS,F ,Vor (5-29) Die Rückstellkraft FS,F,Vor ist wiederum abhängig von der gewählten Gewichtseinstellung. m FS,F ,Vor g mS,oben SE pmit 1 smax cS,F 2 (5-30) mit mS,oben mitschwingende Masse des Sitzes [kg] mSE Gewichtseinstellung am Sitz [kg] pmit Faktor zum Ausgleich der mitschwingenden Masse eines Menschen auf dem Sitz, Erfahrungswert pmit = 1,3 Das Sitzpolster aus Schaumstoff bildet die Schnittstelle zum menschlichen Körper. Die Abbildung des Kontaktverhaltens zwischen dem Gesäß des Fahrers und dem Sitzpolster ist Bestandteil zahlreicher Forschungsarbeiten, in denen im Normalfall auf eine Modellierung mit Hilfe von Finite-Elemente-Strukturen zurückgriffen wird. So bildet z. B. das Ganzkörper-Menschmodell COSYMAN [Sch-2002b] die Schnittstelle zum Sitz durch die Schale der H-Punkt-Messpuppe [SAE J826] ab. Weitere anatomische Modelle des Gesäßbereichs sind von Moes [Moe-2000], Verver [Ver2004] und Mergl [Mer-2006] veröffentlicht. Auch Rützel stellt ein hochauflösendes FE-Kontaktmodell im Rahmen seiner Dissertation vor [Rüt-2007]. Die erwähnten Modellierungsansätze sind entweder für die gewählte Abstraktionsebene zu detailliert oder unzureichend für eine Übernahme veröffentlicht, so dass sie nicht in die vorliegende Fahrzeugsimulation integriert werden können, was die Forderung nach einem einfachen Ersatzmodell erhebt. Liebherr weist im Rahmen einer Studie über das Sitzpolster eines MSG 95-Sitzes nach, dass dessen Übertragungsverhalten dem eines fußpunkterregten Ein-Massenschwingers mit einem Voigt-Kelvin-Modell (parallele Anordnung von Feder und Dämpfer) ähnelt [Lie-2000]. Auf Grund der Ähnlichkeit der im Rahmen dieser Arbeit untersuchten Sitze wird dieser Modellansatz übernommen, der ebenfalls von Hauck bei einem Simulationsmodell für einen Traktorsitz Anwendung findet [Hau-2001]. Auch Hix et al. greifen bei der Modellierung eines LKW-Fahrersitzes auf einen Ein-Massenschwinger mit konstanten Dämpfungsfaktoren zurück [Hix-2000]. Die Rückstellkraft des Polsters ergibt sich somit zu: FS,Pol u cs,Pol u dS,Pol (5-31) Das Menschmodell ist am Gesäß fest mit dem Polster durch Sperrung aller Freiheitsgrade verbunden. 124 5.2 Modellierung gemeinsamer Teilkomponenten 5.2.3.2 Parameterbestimmung Zur Bestimmung der Steifigkeits- und Dämpfungskenngrößen werden die drei untersuchten Sitze im Versuchslabor des Sitzherstellers, der Firma Grammer AG aus Amberg, vermessen. Soweit möglich werden die jeweiligen Komponenten wie Feder und Dämpfer einzeln untersucht. Die Steifigkeit der mechanischen Feder cS,F sowie die Dämpfungskonstante dS,F des hydraulischen Dämpfers werden mit Hilfe von Zug-Druck-Versuchen bestimmt. Hierfür wird das Polster vom Sitz entfernt und mit einem Stempel auf die obere Sitzplatte eine Kraft aufgebracht, welche zusammen mit der Wegänderung aufgezeichnet wird (Abbildung 5-22 links). Der wechselseitige Ausbau von Feder und Dämpfer ermöglicht eine getrennte Untersuchung dieser Komponenten. Die Bestimmung der Federkennlinie der mechanischen Feder erfolgt bei unterschiedlichen Gewichtseinstellungen am Sitz. Abbildung 5-18 zeigt die Federkennline des Sitzes MSG 85. Dieser weist für unterschiedliche Gewichtseinstellungen mSE am Sitz eine gleiche Steifigkeit der Feder cS,F auf. Lediglich der Arbeitspunkt wird durch Anpassung der Vorspannung verschoben. Gut zu erkennen sind ebenso die steiferen Endanschläge cS,o und cS,u . Abbildung 5-18: Federkennlinie des MSG 85 für unterschiedliche Gewichtseinstellungen Im Gegensatz dazu weisen die Sitze MSG 65 und MSG 20 für verschiedene Gewichtseinstellungen mSE neben einer unterschiedlichen Vorspannung auch eine veränderte Federsteifigkeit cS,F auf. Dieses Verhalten ist im Modell durch Formel (5-27) hinterlegt. Abbildung 5-19 zeigt beispielhaft die Federkennline des Sitzes MSG 65. 125 5 Modellbildung der Flurförderzeuge Abbildung 5-19: Federkennlinie des MSG 65 für unterschiedliche Gewichtseinstellungen Auch bei der Charakteristik des hydraulischen Dämpfers sind Unterschiede zwischen den Sitzen zu verzeichnen. Die Form der Kraft-Weg-Kurve des Dämpfers bei den Sitzen MSG 65 und MSG 85 lässt auf einen degressiv eingestellten Dämpfer schließen (Abbildung 5-20). Aus der Dämpfungskraft kann nach [Rei-2005] der Dämpfungsexponent sowie der Dämpfungsfaktor dS,D bestimmt werden. Weg [mm] Anregungsprofil |v| = 100 mm/s Zeit [s] Abbildung 5-20: Dämpferkennlinie des MSG 65 mit Anregungsprofil Die Bestimmung des Dämpfungsfaktors dS,D beim Sitz MSG 20 erfolgt nach dem Ansatz der viskosen Dämpfung mit Hilfe der Verlustenergie aus der in Abbildung 5-21 dargestellten Hysterese-Kurve nach [Dre-2007]. 126 5.2 Modellierung gemeinsamer Teilkomponenten Weg [mm] Anregungsprofil A T T = 1,2 s A = 15 mm Zeit [s] Abbildung 5-21: Dämpferkennlinie des MSG 20 mit Anregungsprofil Für die Bestimmung der Längs- und Querstabilität cS, x und cS, y werden die Sitze mit einer konstant ansteigenden Kraft bis zu einem Moment von 150 Nm belastet (Abbildung 5-22 rechts), um aus den resultierenden Kraft-Weg-Diagrammen eine lineare Ersatzsteifigkeit abzuleiten. Abbildung 5-22: Versuchsaufbau zur Bestimmung der Kennlinien für Feder und Dämpfer (links) sowie der Seitenstabilität (rechts) Eine Bestimmung der dynamischen Eigenschaften der Sitzpolster durch Einzelmessungen ist wegen fehlender Verfügbarkeit der Versuchsstände nicht möglich. Deswegen wird auf die Untersuchungen des Sitzpolsters vom Sitz MSG 95 von Liebherr zurückgegriffen [Lie-2000], in der Steifigkeit und Dämpferkonstante für das hier verwendete Kelvin-Modell bestimmt sind. Durch die vorgestellten Messungen können alle Parameter des Modells aus Abbildung 5-16 bestimmt werden. Für die Validierung der Modelle ist es jedoch hilfreich, auf weitere Messergebnisse zurückgreifen zu können, welche nicht für die Parameterbestimmung verwendet werden. Aus diesem Grund werden weitere dynamische 127 5 Modellbildung der Flurförderzeuge Versuche zur Bestimmung der Eigenfrequenzen der Sitze sowie deren Übertragungsfaktoren durchgeführt, die folgend beschrieben werden. Wie jedes mechanisches Schwingungssystem reagiert der Sitz in Abhängigkeit der Anregungsfrequenz, was man sich zur Bestimmung der Eigenfrequenz zu Nutze macht, bei der der Sitz mit einer festen Prüfmasse von 75 kg belastet und die Gewichtseinstellung des Sitzes entsprechend angepasst wird. Die Anregung der Sitzbasis (vgl. Abbildung 5-24) erfolgt auf einem Schwingtisch in vertikaler Richtung mit einem Sinus-Sweep, welcher ein Frequenzband von 0,5–4,5 Hz durchläuft. Durch Betrachtung der Antwort, der Wegänderung der oberen Sitzplatte bzw. deren Beschleunigung, im Frequenzbereich lässt sich die Eigenfrequenz der Sitze anhand der Maxima im Kurvenverlauf ermitteln (Abbildung 5-23). Abbildung 5-23: Übertragungsverhalten der Sitze MSG 20, MSG 65 und MSG 85 Tabelle 5-3 fasst die Werte der Sitz-Eigenfrequenzen zusammen. Tabelle 5-3: Eigenfrequenzen der Sitze MSG 20, MSG 65 und MSG 85 MSG 20 MSG 65 MSG 85 2,1 Hz 1,7 Hz 1,4 Hz 5.2.3.3 Sitzübertragungsfaktor Durch einen Vergleich von Anregung und Antwort lässt sich gleichermaßen die schwingungsabsorbierende Wirkung des Sitzes bzw. sein Übertragungsverhalten bestimmen. Für den Anwender ist jedoch nicht interessant, wie dieses im Detail von der Anregungsfrequenz abhängt, sondern wie gut der Sitz bei einem bestimmten praktischen Anwendungsfall die eingeleiteten Schwingungen absorbieren kann. Eine 128 5.2 Modellierung gemeinsamer Teilkomponenten Aussage hierzu bietet der sog. Sitzübertragungsfaktor, auch SEAT-Wert (Seat Effective Amplitude Transmissibility) genannt, der gemäß DIN EN 30326-1 als das Verhältnis der Effektivwerte der frequenzbewerteten Beschleunigungen auf dem Sitz awS und auf dem Schwingtisch awP bei Anregung mit stochastischen Prüf-Erregerschwingungen definiert ist [DIN EN 30326]. Für die Frequenzbewertung werden die in ISO 2361-1 definierten Bewertungsfilter verwendet [ISO 2631c]. SEAT awS awP (5-32) Die Messung erfolgt auf einem Schwingtisch mit einer Versuchsperson in natürlicher und aufrechter Haltung (Abbildung 5-24). z x 1 2 3 4 5 6 7 1 2 3 4 5 6 7 Rückenlehne Sitzfläche Messscheibe für Beschleunigungsaufnehmer auf der Sitzfläche (S) Sitzfederweg Beschleunigungsaufnehmer auf dem Schwingtisch (P) Sitzbasis Schwingtisch Abbildung 5-24: Messaufbau und Haltung der Versuchsperson zur Messung des SEAT-Werts (nach [DIN EN 30362-1/A2]) Die Beschleunigungen auf dem Sitz werden mit Hilfe eines Beschleunigungsaufnehmers in einer halbelastischen Messscheibe gemäß Abbildung 2-11 gemessen. Die Messstelle auf dem Schwingtisch wird auch als Sitzmontagepunkt bezeichnet. Durch die Verwendung von für den Einsatzbereich typischen stochastischen PrüfErregerschwingungen wird sichergestellt, dass alle relevanten Frequenzen des Anwendungsfalls und somit die frequenzabhängigen Federungseigenschaften des Sitzes hinreichend berücksichtigt sind. Durch die Bildung des Effektivwerts der frequenzbewerteten Beschleunigung erfolgt eine Reduktion auf einen aussagekräftigen Kennwert. Aufbauend auf der allgemeinen Norm DIN EN 30326-1 sind speziell für Flurförderzeuge die Prüf-Erregerschwingungen und der Ablauf der Messung in der DIN EN 13490 definiert. Die dort formulierten Prüf-Erregerschwingungen „beruhen auf einer sehr großen Anzahl von Messungen, die an Flurförderzeugen im Einsatzfall 129 5 Modellbildung der Flurförderzeuge unter harten, aber typischen Betriebsbedingungen durchgeführt wurden“ [DIN EN 13490]. Für die zu untersuchenden Sitze werden durch den Sitzhersteller die SEAT-Werte jeweils für die Spektralklassen IT 1 und IT 2 bestimmt (Abbildung 5-25). PSD [(m/s2)2/Hz] 0,8 IT 1 IT 2 0,6 0,4 0,2 0 0 2 4 6 8 10 12 14 Frequenz [Hz] 16 18 20 Abbildung 5-25: Spektrale Leistungsdichte (PSD) der Prüf-Erregerschwingungen der Spektralklassen IT 1 und IT 2 nach [DIN EN 13490] Für die Sitze ergeben sich die in Tabelle 5-4 dargestellten SEAT-Werte. Zu erwähnen ist hierbei, dass die Versuchsperson für den leichten Fahrer ein Körpergewicht von 60 kg (52–55 kg nach DIN EN 13490) und die für den schweren Fahrer ein Körpergewicht von 120 kg (98–103 kg nach DIN EN 13490) besitzt. Tabelle 5-4: SEAT-Werte der untersuchten Fahrersitze IT 1 Sitz leichter Fahrer IT 2 schwerer Fahrer leichter Fahrer schwerer Fahrer MSG 20 0,61 0,64 0,77 0,67 MSG 65 0,34 0,27 0,50 0,43 MSG 85 0,57 0,43 0,69 0,55 Die SEAT-Werte der drei Sitze unterschreiten die in der DIN EN 13490 geforderten Grenzen (IT 1 ≤ 0,7 und IT 2 ≤ 0,8). Erkennbar sind die höheren SEAT-Werte beim Anregungsspektrum IT 2. Dies ist damit zu erklären, dass das Amplitudenmaximum des IT 1-Prüfspektrums weiter von der Sitzeigenfrequenz entfernt liegt und somit der Sitz die eingeleiteten Schwingungen besser absorbieren kann. Die Ergebnisse weisen zudem auf einen Einfluss des Körpergewichts auf den SEAT-Wert hin. Da es sich hierbei um Stichproben mit Probanden handelt, kann keine allgemeine Aussage ohne weiterführende Reihenuntersuchung getroffen werden. Die ermittelten Werte liegen jedoch im von Polster vorgestellten Größenbereich des SEAT von 0,3–0,7 bei Sitzen von Gabelstaplern vergleichbarer Tragfähigkeiten [Pol-2008]. Bei Messungen an einem luftgefederten Sitz vom Typ MSG 75G stellen Schäfer et al. zudem einen 130 5.2 Modellierung gemeinsamer Teilkomponenten Einfluss des Effektivwerts der frequenzbewerteten Beschleunigung am Sitzmontagepunkt auf den SEAT-Wert fest. Dieser sinkt mit zunehmendem Effektivwert [Sch2010b]. 5.2.4 Fahrer Um im Rahmen der Simulation die Beschleunigungen an der Einleitstelle in den menschlichen Körper berechnen zu können, ist auch der Fahrer mit seinem Schwingungsverhalten in das Mehrkörpermodell zu integrieren. Hierfür eignen sich sog. biodynamische Menschmodelle, welche über die nötigen mechanischen Eigenschaften verfügen, das menschliche Schwingungsverhalten abzubilden [Rüt-2007]. Eine zweckmäßige Klassifizierung biodynamischer Menschmodelle stellt nach Rützel die Unterteilung in deskriptive und prädikative Modelle dar [Rüt-2007]. Deskriptive Modelle finden Verwendung, um eine oder mehrere Größen der Realität abzubilden, während prädikative Modelle die Möglichkeit bieten, unbekannte Größen wie innere Körperkräfte zu bestimmen, welche durch Messungen am realen System nicht erfasst werden können. Bei einem prädikativen Modell handelt es sich zwangsläufig auch um ein anatomisches Modell, welches auf der menschlichen Anatomie und Physiologie beruht. Zu beachten ist, dass nicht jedes anatomische Modell automatisch prädikativen Charakter besitzt. Modelle, welche nicht direkt auf der Anatomie des Menschen aufbauen, sondern aus einfachen Ersatzsystemen bestehen, werden auch als phänomenologische Modelle bezeichnet. Sie geben eine oder mehrere Eigenschaften des menschlichen Schwingungsverhaltens wieder und besitzen somit deskriptiven Charakter. Im Rahmen dieser Untersuchungen ist von Interesse, welche Antwort der Körper auf eine Anregung liefert, damit die Beschleunigungen an der Einleitstelle in den menschlichen Körper möglichst realitätsnah berechnet werden können, und nicht die im menschlichen Körper als Folge der eingeleiteten Beschleunigungen auftretenden Kräfte. Die Verwendung deskriptiver bzw. phänomenologischer Modelle ist somit ausreichend. Die einzige Forderung an das Menschmodell ist die Abbildung der dynamischen Eigenschaften des menschlichen Körpers. Das dynamische Verhalten des menschlichen Körpers kann durch die mechanische Eingangsimpedanz Z f wiedergegeben werden. Diese ist gemäß ISO 5982 definiert als das komplexe Verhältnis von der Kraft Fein f zur der Schwinggeschwindigkeit vein f an der Einleitungsstelle in den menschlichen Körper [ISO 5982]. 131 5 Modellbildung der Flurförderzeuge Z f Fein f (5-33) vein f Die mechanische Eingangsimpedanz ist in eindeutiger Weise mit einer weiteren gebräuchlichen Größe verknüpft, der scheinbaren Masse M f [ISO 5982]. M f Fein f aein f j Z f 2 f (5-34) Dabei ist aein f die Beschleunigung an der Einleitstelle in den menschlichen Körper. Kennlinien der vorgestellten Größen finden sich in der DIN 45676 [DIN 45676], welche auch wesentliche Inhalte der ISO 5982 [ISO 5982] berücksichtigt. Messergebnisse speziell für PKW-Sitze stellen Hinz et al. in [Hin-2004] vor und weisen auf geschlechtsspezifische Unterschiede hin. Fleury untersucht die dynamische Masse des sitzenden Menschen in horizontaler Richtung für unterschiedliche Haltungen und Sitzkonfigurationen einschließlich Horizontalfederung und identifiziert zwei Eigenbewegungen mit einer Pendelbewegung des Oberkörpers und einer „Hin- und Hertranslationsbewegung des Gesäßes und der Oberschenkel relativ zur Sitzfläche“ [Fle-2004]. Für Flurförderzeugsitze sind keine Untersuchungen bezüglich der scheinbaren Masse bekannt. Beide Größen sind vom Körperbau der betrachteten Person abhängig. In der Normung und Literatur wird dazu übergegangen, das Körpergewicht des Menschen in drei Klassen einzuteilen. Auf diese Unterteilung wird auch in der vorliegenden Arbeit zurückgegriffen, wobei folgende Festlegung nach Tabelle 5-5 getroffen wird. Tabelle 5-5: Einteilung der Fahrer nach Körpergewicht mittlere Körpermasse Bezeichnung 55 kg leichter Fahrer 75 kg mittlerer Fahrer 98 kg schwerer Fahrer Hierbei ist zu erwähnen, dass der Personenkreis der Fahrer von Flurförderzeugen eher beim Typ des schweren Fahrers anzusehen ist, denn Körpergewichte größer 100 kg sind nicht selten. Die entspricht auch den aktuellen Entwicklungen, nach denen der Mensch tendenziell größer und breiter wird [Küc-2010]. Für die Nachbildung des sitzenden Fahrers ist ein biodynamisches Menschmodell gesucht, welche die Impedanz Z f für unterschiedliche schwere Personen hinreichend genau wiedergibt. Zur Verdeutlichung zeigt Abbildung 5-26 die Impedanz für 132 5.2 Modellierung gemeinsamer Teilkomponenten die drei unterschiedlich schweren Fahrer basierend auf Reihenmessungen bei nicht angelehnten und auf einer harten Oberfläche sitzenden Personen [DIN 45676]. Die gewählte Simulationsumgebung MSC.ADAMS stellt selbst kein biodynamisches Menschmodell zur Verfügung, so dass ein aus der Literatur bekanntes Modell zu übernehmen ist. Betrag [Ns/m] 4.000 3.000 2.000 55 kg 75 kg 98 kg 1.000 0 0 2 4 6 8 10 12 Frequenz [Hz] 14 16 18 20 Abbildung 5-26: Impedanz für unterschiedlich schwere Fahrer bei Erregung in z-Richtung nach [DIN 45676] Ganzkörpermodelle des sitzenden Menschen sind in der Fachwelt in großem Umfang publiziert, so dass eine umfassende Darstellung im Rahmen dieser Arbeit nicht möglich ist. Neben einer folgenden Kurzdarstellung der wichtigsten biodynamischen Menschmodelle sei auf die Dissertation von Rützel [Rüt-2007] verwiesen, welche eine umfassende Beschreibung enthält. Im Vordergrund der Betrachtung stehen im Folgenden Menschmodelle für den Einsatz in der Computersimulation und keine realen mechanischen Modelle, deren Einsatz zur Prüfung von Fahrersitzen erforscht wird (vgl. z. B. [Man-1996; Kin-2004]). Im Bereich der anatomischen Modelle ist das dynamische dreidimensionale FEModell von Buck [Buc-1997] zu nennen, welches von Pankoke [Pan-2003] zu einer Modellfamilie mit unterschiedlicher Anthropometrie und Haltung erweitert wird, die durch eine Schnittstelle zum dreidimensionalen Menschmodell RAMSIS [For-1995] vorgegeben werden können [Pan-2002]. Aufbauend auf der Arbeit von Pankoke detailliert Rützel [Rüt-2007] den Gesäß- und Rückenbereich sowie das Bauchraummodell. Diese Modelle sind auch unter dem Namen CASIMIR bekannt. Als weitere anatomische Modelle mit dem Fokus auf der Analyse der Lendenwirbelsäule sind die Modelle von Schube [Sch-2002a], Grundendahl [Gru-2004] und Verver [Ver-2004] zu nennen. 133 5 Modellbildung der Flurförderzeuge Neben der Modellierung als FE-Struktur können biodynamische Menschmodelle auch als Mehrkörpermodell aufgebaut sein. So stellen z. B. Bitter et al. 2005 im Rahmen eines FAT-Forschungsprojekts ein numerisches Menschmodell aus 18 Starrkörpern mit insgesamt 16 Freiheitsgraden vor, welches mit Messungen an einer Versuchsperson validiert wird [Bit-2005]. Das mittlerweile kommerziell erhältliche Software-Paket MADYMO zur Insassenanalyse basiert auf den Arbeiten von Happee et al., die auf Basis der RAMSIS-Daten des 50. Perzentils Manns ein Starrkörpermodell mit einer umgebenden Haut aus Dreiecken ableiten [Hap-1998; Hap2000]. Ebenso sind Modelle möglich, bei denen eine Kopplung zwischen Mehrkörper- und FE-Modell realisiert wird. Ein Vertreter dieser Gattung ist das Menschmodell COSYMAN [Sch-2002b], welches auf das biomechanische 3D-MehrkörperMenschmodell DYNAMICUS der Software alaska zurückgreift. Zur Simulation der Polsterauflagen und der Unterfederung von Fahrzeugsitzen kommt ein von der Firma Johnson Controls GmbH entwickeltes FE-Programm zur Anwendung. Neben den anatomischen Modellen existiert eine Vielzahl an phänomenologischen Modellen. Ein guter Überblick über 16 lineare und nichtlineare Modelle wird von Liang und Chiang gegeben [Lia-2006]. Das einfachste Modell zur Wiedergabe der mechanischen Eingangsimpedanz stellt der 1962 von Coermann vorgestellte fußpunkterregte Einmassenschwinger dar [Coe-1962], der von Suggs et al. um eine auf dem Sitz befindliche Fußpunktmasse erweitert wird [Sug-1969]. Wei und Griffin unterziehen die Modelle mit und ohne Fußpunktmasse 1998 einer systematischen Untersuchung [Wei-1998]. Eine Zuordnung der Massen zu einzelnen Körperelementen führt 1992 Knoblauch durch, um auf Basis des mathematischen Modells einen HardwareSchwingungsdummy zu entwerfen [Kno-1992]. Modelle für die Nachbildung in horizontaler Richtung sind ebenso vorhanden, z. B. [Man-1999]. Rützel stellt 2007 in seiner Dissertation einen modalen Ansatz zur Beschreibung des menschlichen Schwingungsverhaltens mit einer Fußpunktmasse und n Systemen mit jeweils einem Freiheitsgrad vor und weist für Personen in PKW-typischer Haltung die Fähigkeit des Verfahrens zur quantitativen Charakterisierung des Schwingungsverhaltens nach [Rüt-2007]. Auch in Nomen sind neben Antwortkurven für das Schwingungsverhalten Vorschläge für mathematisch-mechanische Ersatzmodelle zu finden. So wird in der ISO 5982 für einen Menschen mit 75 kg Körpergewicht ein System aus vier Massen vorgestellt, welches durch Anpassung der Masse m3 auf andere Körpergewichte übertragen werden kann ([ISO 5982],Abbildung 5-27 rechts). Die Masse m2 repräsentiert dabei den Kopf. Auch in der DIN 45676 findet sich ein Vorschlag für ein Ersatzmodell [DIN 45676], bei dem drei Massen über Feder-Dämpfer-Paare 134 5.2 Modellierung gemeinsamer Teilkomponenten auf einer Fußmasse schwingen. Eine Auswahl der vorgestellten phänomenologischen Menschmodelle zeigt Abbildung 5-27. m2 m1 m Coermann m2 m1 ... m3 mn m1 m0 m0 m0 Suggs et al. Rützel ISO 5982 Abbildung 5-27: Auswahl phänomenologischer Menschmodelle Der Erwerb umfangreicher kommerzieller Menschmodelle im Rahmen des zu Grunde liegenden Forschungsprojekts ist nicht möglich. Mangels belastbarer Daten aus den genannten Veröffentlichungen zur Nachbildung der vorgestellten Schwingungsmodelle wird auf das in der DIN 45676 vorgestellte mechanische Ersatzmodell zurückgegriffen, auch wenn dessen Gültigkeit nur im Frequenzbereich von 1–20 Hz für auf einer harten Oberfläche sitzende nicht angelehnte Personen nachgewiesen ist. Das in Abbildung 5-28 schematisch dargestellte Ersatzmodell wird auf dem Sitzmodell (Abbildung 5-16) mittig positioniert, wobei die Einzelkörper entlang einer gemeinsamen Achse angeordnet werden. m1 c1 m2 d1 c2 m3 d2 c3 d3 m0 Abbildung 5-28: Mechanisches Ersatzmodell für den sitzenden Fahrer gemäß [DIN 45676] Für die nach Tabelle 5-5 getroffene Unterteilung hinsichtlich des Körpergewichts können die Parameter des Schwingungsmodells der [DIN 45676] entnommen werden. 5.2.5 Hubgerüst Die Vorrichtung eines Flurförderzeugs zum Aufnehmen, Heben und Senken der Last wird als Hubgerüst oder auch als Hubanlage bezeichnet. Im Folgenden werden dessen Aufbau und die Modellierung als Mehrkörpermodell beschrieben. 135 5 Modellbildung der Flurförderzeuge 5.2.5.1 Mechanischer Aufbau Das Hubgerüst besteht aus mindestens einem am Flurförderzeug befestigten (Außen-)Rahmen, in dem je nach Bedarf ein oder mehrere Rahmen, die sich jeweils über zwei Rollenpaare ineinander abstützen, teleskopartig verfahren werden können. Aus diesem Grund spricht man von Teleskop-Hubgerüsten. Der Gabelträger mit den Gabelzinken wird im innersten Rahmen, dem sog. Innenrahmen, über am Gabelträger angebrachte Rollenpaare geführt. Durch die Rollenführung sind die Mastrahmen als offene Profile, welche über mindestens zwei Querträger miteinander verbunden werden, auszuführen. [Wit-2002] Kaufmann beschreibt und benennt die bekannten Bauformen in Abhängigkeit der zum Einsatz kommenden Hubrahmen und der Anordnung der Hubzylinder in [Kau2013, S. 33–49]. Abbildung 5-29 beschränkt sich dagegen auf ein DreifachteleskopHubgerüst mit vollem Freihub (Triplex-Hubanlage), welches die Vorteile geringer Bauhöhe bei hoher Hubhöhe kombiniert, sowie das bei Gabelstaplern weit verbreitete Zweifachteleskop-Hubgerüst (Simplex-Vollfreisicht-Hubanlage). Gabelträger Freihubkette Innenrahmen Freihubzylinder Gabelträger Masthubkette Hubkette Mittelrahmen Innenrahmen Masthubzylinder Masthubzylinder Außenrahmen Außenrahmen Abbildung 5-29: Allgemeiner Aufbau eines Dreifachteleskop-Hubgerüsts (links) und eines Zweifachteleskop-Hubgerüsts (rechts), (Darstellung nach [Wit-2002]) Ein Dreifachteleskop-Hubgerüst mit vollem Freihub besteht aus einem Außenrahmen und zwei innenliegenden Rahmen, dem Mittelrahmen und dem Innenrahmen. Mit Hilfe des Freihubzylinders, welcher sich auf dem unteren Querträger des Innenrahmens abstützt, sowie der Freihubkette wird der Gabelträger für den Freihub ausgefahren. Als Freihub bezeichnet man den Hub des Gabelträgers ohne Änderung der Hubgerüsthöhe. Die Enden der Kette, welche über eine an der Oberseite der Kolbenstange drehbar gelagerte Umlenkrolle geführt wird, sind am Freihubzylinder und 136 5.2 Modellierung gemeinsamer Teilkomponenten am Gabelträger angeschlagen. Dies bedingt eine doppelt so schnelle Hubbewegung des Gabelträgers im Vergleich zum Hubkolben. Die Masthubzylinder heben den Mittelrahmen, auf welchem sich zwei drehbar gelagerte Umlenkrollen für die Masthubketten befinden, die zum einen an der Oberseite des Außenrahmens und zum anderen an der Unterseite des Innenrahmens angeschlagen sind, so dass Mittel- und Innenrahmen gleichzeitig (mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten) ausfahren. [Wit2002] Bei den untersuchten Flurförderzeugen besitzt der Schubmaststapler das beschriebene Dreifachteleskop-Hubgerüst mit vollem Freihub. Die beiden Gabelstapler sind mit einem Zweifachteleskop-Hubgerüst ausgestattet. Dieses besteht aus einem Außen- und Innenrahmen, wobei der Innenrahmen durch die Masthubzylinder ausgefahren wird. Über an ihm befestigte drehbar gelagerte Umlenkrollen wird der Gabelträger mit Hilfe der Hubketten bewegt (Abbildung 5-29 rechts). Um das Hubgerüst in Fahrtrichtung neigen zu können, wird es im Fahrzeugrahmen gelagert. Üblicherweise kommt dabei ein geteiltes Gleitlager mit zwei Lagerschalen zum Einsatz [Kau-2013, S. 40]. Über zwei an jeden Seiten angeordnete hydraulische Neigezylinder kann der Neigewinkel gesteuert werden. 5.2.5.2 Hydraulikzylinder Die für das Heben der Last benötigte Kraft wird durch eine Hydraulikpumpe sowie Hydraulikzylinder erzeugt. Bis auf den Freihub kommen symmetrisch zur Mittelachse jeweils zwei baugleiche Zylinder zum Einsatz. Die Hydraulikzylinder bestehen aus Kolben und Rohr und werden durch Schläuche mit der Hydraulikpumpe sowie den Steuerventilen verbunden. In der Kompressibilität des im Umlauf befindlichen Ölvolumens sowie der Elastizität der verwendeten Schläuche liegt die Gesamtelastizität der Hydraulik für die Hub- und Neigebewegung begründet. Es gilt, diese Eigenschaften im Mehrkörpermodell hinreichend genau abzubilden. In grundlegenden Untersuchungen haben bereits Beisteiner [Bei-1994], Witala [Wit2002] und Mittwollen [Mit-2007] die Charakteristika der Hydraulikzylindersteifigkeiten herausgearbeitet und mit Messwerten hinterlegt. So zeigt Mittwollen am Beispiel eines Neigezylinders, dass die Steifigkeit der Ölsäule im Hydraulikzylinder um eine Größenordnung größer ist als die der Schläuche [Mit-2007]. Witala stellt zudem im Rahmen seiner Untersuchungen deutlich den Einfluss der Hubhöhe auf die Steifigkeit heraus, welche mit zunehmender Hubhöhe abnimmt [Wit-2002]. Auch Messungen von Schmalzl an dem Hubgerüst eines Schmalgangstaplers bestätigen dieses Verhalten [Sch-2006]. 137 5 Modellbildung der Flurförderzeuge Idealisiert kann die Elastizität der einzelnen Hub- und Neigezylinder sowie der zum Einsatz kommenden Schläuche als Voigt-Kelvin-Modell (parallele Anordnung von linearem Feder- und Dämpferelement) abgebildet werden, welches Kolben und Rohr miteinander verbindet. Zwischen den Elementen Rohr und Kolben werden bis auf den translatorischen Freiheitsgrad entlang der Symmetrieachse der Bauteile alle restlichen durch ein entsprechendes Verbindungselement gesperrt. Abbildung 5-30 verdeutlicht das realisierte Ersatzmodell. Translational Joint Kolben cZyl Rohr dZyl Abbildung 5-30: Ersatzmodell eines Hydraulikzylinders Im Rahmen dieser Untersuchungen werden die einzelnen Kenngrößen selbst experimentell bestimmt und mit den Referenzwerten aus [Wit-2002; Mit-2007] auf Validität überprüft. Da das Schwingungsverhalten während der Fahrt untersucht werden soll, ist es ausreichend, die Steifigkeiten für geringe Hubhöhen zu bestimmen. Dazu wird der Gabelträger mit unterschiedlichen Lasten bis zur Höhe der Nennlast des Hubgerüsts beaufschlagt, während zeitgleich mit Hilfe von Wegsensoren die Einfederung von Gabelträger und Innenrahmen gemessen wird. Abbildung 5-31 zeigt die Kraft-Einfederungskurve eines untersuchten Freihubzylinders und verdeutlicht den linearen Verlauf der Steifigkeitskennlinie. Abbildung 5-31: Steifigkeitskennlinie eines Freihubzylinders 138 5.2 Modellierung gemeinsamer Teilkomponenten Je nach Position der Sensoren kann die Steifigkeit der Hydraulikzylinder direkt aus der Messung bestimmt oder aus der ermittelten Gesamtsteifigkeit des Systems errechnet werden. Bei letzterem kann man sich des von Schmalzl aufgestellten Ersatzsystems bedienen (Abbildung 5-32). Hubkette cKette,v cZyl cKette,h Hubzylinder FKette Abbildung 5-32: Ersatzmodell für Hubhydraulik und Hubkette (in Anlehnung an [Sch-2006]) Die Steifigkeit des Gesamtsystems cHG,ges stellt sich als Funktion der Einzelsteifigkeiten von Masthubkette und Hubhydraulik dar [Sch-2006, S. 76]. cHG,ges cKette,v 1 cKette,v c 4 Kette,v cKette,h cZyl (5-35) Bei bekannter Kettensteifigkeit cKette,v und cKette,h kann durch Auflösen der Gleichung (5-35) die Steifigkeit der Hydraulikzylinder bestimmt werden. Die Dämpfung dZyl der Hydraulikzylinder wird durch Ausschwingversuche der Gabelträger identifiziert und mit den Ergebnissen der Arbeit von Witala validiert. Die Dämpfungsfaktoren im Bereich von dZyl = 3–11 N∙s/mm [Wit-2002] können für die vorliegende Untersuchung angewendet werden. 5.2.5.3 Hubkette Die über Umlenkrollen geführten Hubketten halten bzw. bewegen den Mast oder den Gabelträger. Hierbei ergibt sich eine kinematische Kopplung. Fährt bei einem Zweifachteleskop-Hubgerüst der Innenrahmen um eine Längeneinheit aus, so bewegt sich der Gabelträger um zwei Längeneinheiten entlang des Masts nach oben. Diese kinematische Kopplung ist im Mehrkörpermodell ebenso zu berücksichtigen wie die Elastizität der Kette. 139 5 Modellbildung der Flurförderzeuge Die Hubkette kann Zugkräfte, jedoch keine Druckkräfte aufnehmen. Deswegen wird eine Modellierung gemäß [Wit-2002, S. 66–68] gewählt. Die Kette wird im vorderen Bereich in zwei Teile aufgeteilt, wobei einer drehbar mit der Umlenkrolle und ein Teil drehbar mit dem Gabelträger verbunden wird (Abbildung 5-34 rechts). Damit die Kette nur Zugkräfte aufnehmen kann, ist ihre Steifigkeit im Gegensatz zu einer linearen Feder im Druckbereich auf den Wert Null zu setzen. Abbildung 5-33 stellt die Kennlinie des reinen Zug-Stabs der eines Zug-Druck-Stabs gegenüber. c [N/m] F [N] Δx [m] c [N/m] F [N] Δx [m] Δx [m] Δx [m] Abbildung 5-33: Kennlinien eines Zug-Druck-Stabs (links) und eines reinen Zug-Stabs (rechts) Realisiert wird dieses Verhalten über eine Kraft zwischen den Verbindungspunkten der Kettenteile. Die Kettenkraft FKette berechnet sich zu FKette cKette,Zug x dKette x (5-36) Die Größe x beschreibt die relative Verschiebung der Verbindungspunkte in Kettenlängsrichtung. Die Dämpfung dKette wird nicht nur auf den Zugbereich beschränkt. Sie ist geschwindigkeitsproportional und wirkt auch einer Bewegung der Kette im Druckbereich durch Reibung in der Führung und den Gliedern entgegen. Im Rahmen der Simulation wird eine geringe Dämpfung angesetzt. Um Unstetigkeiten bei der Integration zu vermeiden, wird ein stetig differenzierbarer Übergang der Steifigkeit cKette,Zug im Nulldurchgang gewählt. cKette,Zug STEP x,0,0, xmin ,1 cKette (5-37) Der in Formel (5-37) verwendete Ausdruck STEP beschreibt eine durch ein kubisches Polynom realisierte stetig differenzierbare Funktion mit einem Sprung zwischen den Wertepaaren x0 , y0 und x1, y1 . Die STEP-Funktion wird allgemein beschrieben als: 140 5.2 Modellierung gemeinsamer Teilkomponenten x x0 y0 2 STEP x,x 0 , y0 , x1, y1 y0 3 2 für x0 y x1 x x1 y1 (5-38) mit y1 y0 x x0 x1 x0 Somit wirkt erst ab einem individuell klein gewählten xmin die tatsächliche Steifigkeit der Kette cKette . Diese wird aus Herstellerangaben für die spezifische Kettensteifigkeit cKette,spez , welche im Labor für ein 1 m langes Kettenstück ermittelt wird, in Kombination mit der gesamten Einbaulänge lKette bestimmt. cKette cKette,spez lKette (5-39) Zur Berücksichtigung der kinematischen Kopplung werden in den Arbeiten von Schmalzl [Sch-2006, S. 75] und Witala [Wit-2002, S. 66–68] die Umlenkrollen als Wippe modelliert. Um auch größere Einfederungen der Hydraulikzylinder abdecken zu können, kommt im Rahmen dieser Arbeit der in Abbildung 5-34 rechts dargestellte Ansatz zum Tragen. Im Mehrkörpermodell wird nur der vordere Teil der Kette abgebildet. Da die Umlenkrolle Längenänderungen der hinteren Kette auf Grund von Dehnung als Wegverschiebung direkt auf die vordere Kette überträgt, kann die Steifigkeit der hinteren Kette bei der im vorderen Teil modellierten Kette berücksichtigt werden. Des Weiteren wird neben der Aufteilung des Kettenstücks zur Integration des Feder-Dämpfer-Elements das obere Teilstück ein erneutes Mal aufgetrennt. Durch den Einsatz des Verbindungselements „Coupler“ kann die Relativbewegung von Kolben und Zylinder des Hydraulikzylinders mit der Verschiebung dieser beiden Teilstücke gekoppelt werden. Eine Einfederung der Hubzylinder um die Längenänderung x Zyl hat folglich eine Einfederung des Gabelträgers um 2 x Zyl zur Folge. 141 5 Modellbildung der Flurförderzeuge Innenrahmen Innenrahmen Umlenkrolle Umlenkrolle Hubkette ΔxZyl Hubkette Anschlag am Außenrahmen Hubzylinder Anschlag am Gabelträger Außenrahmen cZyl dZyl cKette,Zug dKette Anschlag am Gabelträger ΔxZyl Hubzylinder Außenrahmen Abbildung 5-34: Mechanischer Aufbau (links) und Ersatzmodell (rechts) von Hubkette und Hubzylinder 5.2.5.4 Mastspiel durch Rollenkontakte Innen- und Außenrahmen sowie der Gabelträger stützen sich gegenseitig durch Laufrollen in den Mastprofilen ab. Durch eine Schrägstellung der Rollen in Kombination mit einem entsprechenden Mastquerschnitt werden hierbei sowohl Kräfte in Fahrzeuglängsrichtung als auch in Querrichtung übertragen. Zur Vermeidung von Reibungsverlusten sind die Rollen mit Spiel angeordnet. Dies hat zur Folge, dass eine Rolle jeweils nur an einer Seite des Mastprofils anliegt. Abbildung 5-35 zeigt beispielhaft einen Schnitt durch Führungsrolle und Mast. Durch das Führungsspiel entsteht eine Nichtlinearität in der Steifigkeit des Hubgerüstes, welche das Schwingungsverhalten des Fahrzeugs beeinflusst. Diese Nichtlinearität wird im Mehrkörpermodell im Sinne der deduktiven Modellbildungsstrategie berücksichtigt. Da vornehmlich Zustände untersucht werden sollen, bei denen sich das Hubgerüst in Fahrposition befindet, kann auf eine elastische Modellierung der einzelnen Hubrahmen verzichtet werden, auf die z. B. Schmalzl in seiner Arbeit zurückgreift [Sch-2006]. Diese werden folglich als Starrkörper modelliert. 142 5.2 Modellierung gemeinsamer Teilkomponenten Außenmast X-Spiel Y-Spiel Führungsrolle Innenmast x y Abbildung 5-35: Führungsrolle und Mast Bei der Modellierung des Führungsspiels ist eine geeignete Kraftformulierung für den auftretenden Kontakt zwischen Rolle und Mastprofil zu wählen. Ein kurzer und prägnanter Überblick über unterschiedliche Verfahren zur Berechnung von Kontaktkräften im Hinblick auf den Einsatz in der Mehrkörpersimulation findet sich in [Hip2004, S. 28–53]. Auf Grund der verhältnismäßig einfachen Geometrie der Kontaktflächen und der guten Effizienz in Bezug auf die Rechenzeit wird das Verfahren des Starrkörperkontakts gewählt, für welches die verwendete Simulationssoftware MSC.ADAMS ein geeignetes Kraftelement zur Verfügung stellt. Dieses verwendet die sog. Impact-Kontaktformulierung, bei der nur eine Kraft zwischen zwei Körpern wirkt, wenn sich diese zu durchdringen versuchen. Definiert man gK als Durchdringung der Körper ( gK > 0 bei Durchdringung) und FN als Normalkraft ( FN > 0 für Durchdringung), so berechnet sich die Normalkraft zu: FN cKontakt gKe STEP gK ,0,0, gK,max , dKontakt ,max dgK dt mit cKontakt Kontaktsteifigkeit e positiver Wert als Kraftexponent gK ,max Schwellwert für die maximale Dämpfung dKontakt,max (5-40) dKontakt,max maximale Dämpfung 143 5 Modellbildung der Flurförderzeuge Zur Bestimmung der jeweiligen Kontaktsteifigkeit kann die Theorie von Hertz herangezogen werden25. Es wird dabei homogenes, isotropes Material sowie die Gültigkeit des Hookeschen Gesetzes vorausgesetzt. Diese Kriterien sind in dem vorliegenden Fall erfüllt. Nach Löhr errechnet sich mit Hilfe einer einfachen Geometriebetrachtung die während des Stoßvorgangs auftretende Verformung und die für die Definition erforderliche Ersatzsteifigkeit cKontakt zu [Löh-2002, S. 51–53]: cKontakt lb E * 2 1 2 (5-41) mit Querdehnungszahl [-] ( = 0,3 für beide Körper) E1, E 2 E-Modul der Kontaktkörper [N/mm2], E * lb 2E1E2 E1 E2 Lagerrollenbreite [mm] Die Dämpfung im Kontakt kann nicht gemessen werden und ist erfahrungsgemäß beim Stoß zweier starrer Körper gering. Zum Zwecke einer stabilen Simulation wird eine geringe Dämpfung verwendet. Das Führungsspiel in Längs- und Querrichtung wird getrennt voneinander durch jeweils ein Kontaktelement realisiert. Hierbei werden nicht die importierten CADDaten, sondern Konstruktionselemente der Simulationsumgebung verwendet, um eine schnelle und effiziente Berechnung der Kontaktkräfte zu erreichen. Das Spiel in den Führungen wird den Konstruktionszeichnungen entnommen und am realen Fahrzeug überprüft. Die Messung der Spiele ist jedoch mit einer großen Ungenauigkeit behaftet. Verschmutzungen, elastische Verformung der Führung sowie fertigungsbedingte Abweichungen des Kammermaßes der Profile können das Messergebnis verfälschen [Wit-2002, S. 25]. Die ermittelten Spiele bewegen sich im Bereich der auch in [Wit-2002, S. 25] vermessenen Werte. Im Durchschnitt wird ein Spiel von 0,4 mm in Längs- und 0,7 mm in Querrichtung angesetzt. Abbildung 5-36 zeigt die Modellierung des Spiels einer Rolle in Längs- und Querrichtung durch zwei einzelne Rollen (Zylinderelemente) sowie die zugehörigen Kontaktelemente bzw. Laufschienen in Prinzipdarstellung und in der Realisierung im Simulationsprogramm MSC.ADAMS. 25 Heinrich Hertz beschreibt seine Theorie in [Her-1882], eine prägnante Zusammenfassung findet sich in [Dub-2011, S. C34-C35]. 144 5.2 Modellierung gemeinsamer Teilkomponenten X-Spiel Y-Spiel Kontaktelement Führungsrolle Abbildung 5-36: Anordnung der Elemente zur Realisierung des Spiels im Hubgerüst 5.2.6 Lagerung von Kabine und Pendelachse Bei Gabelstaplern aktueller Baureihen wird die Kabine durch den Einsatz von Gummilagern vom Fahrwerk entkoppelt. Sowohl die Gestaltung der einzelnen Lagerelemente als auch das Gesamtkonzept variieren je nach Hersteller. So ist bei dem Gabelstapler DFG 35 die Antriebsachse über zwei radiale Gummilager vom Fahrzeugchassis entkoppelt. Ebenso verfügen die Anschlusspunkte der am Dach angeordneten Neigezylinder über Gummilager. Bei dem betrachteten Gabelstapler EFG 20 ist die Kabine samt Motorabdeckung und dem darauf montierten Fahrersitz durch einzelne Gummilager im Fahrzeugchassis aufgehängt. In den jeweiligen Mehrkörpermodellen sind die einzelnen Lagercharakteristika in Form von teils nichtlinearen Kennlinien hinterlegt und durch Kraftgesetzte abgebildet. Können die Kennlinien keinen Datenblättern entnommen werden, werden Druckversuche zu deren Bestimmung durchgeführt. Beide Gabelstapler verfügen zudem über zwei Hinterräder, welche an einer sog. Pendelachse befestigt sind. Diese wird im Gegengewicht von je zwei Gummilagern aufgenommen, welche eine Drehung um die Fahrzeuglängsachse erlauben. Deren Drehsteifigkeit und radiale Steifigkeit werden durch Messungen bestimmt und sind im Mehrkörpermodell ebenso als Kraftgesetze hinterlegt. 5.2.7 Fahrzeugstruktur Die Fahrzeugstruktur der betrachteten Flurförderzeuge ist in der Regel sehr steif aufgebaut, so dass für die zu Grunde liegende Problemstellung eine Modellierung als Starrkörper als ausreichend angesehen werden kann. Bestimmte Bauteile bedür145 5 Modellbildung der Flurförderzeuge fen jedoch einer Modellierung als elastischer Körper, worauf nachfolgend eingegangen und am Beispiel der auskragenden Radarme des EFM 14 detailliert beschrieben wird. Durch die Integration von elastischen Körpern ergeben sich hybride Mehrkörpermodelle. 5.2.7.1 Auskragende Radarme des EFM 14 In Expertengesprächen stellt sich heraus, dass sich die auskragenden Radarme des EFM 14 bei Fahrt über Einzelhindernisse verformen können. Dies wird zum Anlass genommen, die Radarme als elastische Körper abzubilden. Eine praktikable Möglichkeit hierfür stellt die Einbindung sog. flexibler Körper in das Mehrkörpersystem dar. Hierfür werden die einzelnen Radarme als Finite-Elemente-Modell abgebildet. Verwendung finden hierbei Balkenmodelle, welche auf Basis der zur Verfügung gestellten CAD-Daten erstellt werden (Abbildung 5-37). Abbildung 5-37: Finite-Elemente-Modell eines Radarms Da herkömmliche Finite-Elemente-Modelle für eine effiziente Einbindung in ein Mehrkörpersystem zu viele Freiheitsgrade besitzen, ist eine Reduktion ohne Beeinflussung des dynamischen Verhaltens erforderlich. Als gängige Methode bietet sich hierfür die Craig-Bampton-Reduktion an [Cra-1968]. Mit Hilfe der eingesetzten Software I-deas kann diese Reduktion automatisiert vollzogen und ein sog. Superelement erzeugt werden. Der Datenaustausch mit der Mehrkörpersimulationssoftware MSC.ADAMS erfolgt über ein sog. modal neutral file. Dabei handelt es sich um ein plattformunabhängiges Austauschformat, welches die reduzierte Massen- und Steifigkeitsheitsmatrix sowie die Eigenformen und -frequenzen des abgebildeten Bauteils enthält. Die Einbindung selbst erfolgt über einen Import mit dem Werkzeug ADAMS/Flex. Der generierte flexible Körper kann über im Finite-Elemente-Modell erzeugte Knoten, auf welche die Freiheitsgrade des Superelements reduziert sind, mit anderen Körpern über die gängigen Verbindungselemente gekoppelt werden. Bei der Verwendung des C++-Solvers treten hierbei kaum Restriktionen im Vergleich zur Verbindung zweier Starrkörper auf. 146 5.2 Modellierung gemeinsamer Teilkomponenten Der Schubschlitten wird durch Rollen in dem U-Profil des Radarms geführt. Um diese spielbehaftete Führung in der Simulation als Starrkörperkontakt abzubilden, werden in Anlehnung an [Sch-2006, S. 77–79] an den in Fahrposition befindlichen Rollenpositionen (Schubschlitten eingefahren) Knoten im Finite-Elemente-Modell erstellt, an welche Teilstücke des Führungsprofils als Starrkörper angeschlossen werden. Zwischen Führungsrollen und Starrkörperstücken wird eine Impact-Kontaktformulierung gemäß Formel (5-40) definiert. Abbildung 5-38: Als flexibler Körper eingebundener Radarm mit Anschluss zu Führungsprofilen und Rollen 5.2.7.2 Motorabdeckung/Sitzplatte Beim Gabelstapler DFG 35 wird der Sitz auf einer Motorabdeckung aus dünnwandigem Stahlblech befestigt. Im Zuge der Modellbildung wird beschlossen, auch diese als flexiblen Körper in das Modell einzubinden, da im ersten Schritt einer Validierung zu geringe berechnete Beschleunigungen am Sitzmontagepunkt festgestellt werden. Auf Basis der vorliegenden CAD-Datei der Motorabdeckung wird diese mit Hilfe der Software I-deas als Finite-Elemente-Modell auf Basis von Volumenelementen abgebildet. Dabei werden die Anschlusspunkte zum Rahmen und Fahrzeugsitz als Knoten definiert (Abbildung 5-39). 147 5 Modellbildung der Flurförderzeuge Abbildung 5-39: Finite-Elemente-Modell der Motorhaube des DFG 35 mit Anschlussknoten Die Montage des Fahrersitzes beim Schubmaststapler EFM 14 erfolgt auf einer horizontalen Platte aus gebogenem Stahlblech, die am Rahmen der Fahrzeugkabine durch Schraubverbindungen befestigt ist. Auch hier ist davon auszugehen, dass eine Modellierung als Starrkörper nicht ausreichend ist. Dementsprechend wird ebenfalls mit der Software I-deas ein Finite-Elemente-Modell mit passenden Anschlussknoten erstellt (Abbildung 5-40). Auf Grund der einfacheren Struktur der Sitzplatte erfolgt die Modellierung mit Schalenelementen. Bei der Motorabdeckung des DFG 35 ist dies aus Zeitgründen nicht vertretbar. Abbildung 5-40: Finite-Elemente-Modell der Sitzplatte des EFM 14 mit Anschlussknoten Die Einbindung in die Mehrkörpersimulationssoftware ADAMS erfolgt jeweils analog zu dem geschilderten Vorgehen bei den Radarmen des EFM 14. 5.2.8 Bestimmung von Masse und Schwerpunkt Je nach Qualität und Aufbau der CAD-Daten können nach erfolgtem Import der Geometrie im Preprocessor ADAMS/View Masse, Massenträgheitsmoment und Lage 148 5.2 Modellierung gemeinsamer Teilkomponenten des Schwerpunkts auf Basis der Bauteildichte berechnet werden. Ist dies nicht möglich, sind diese Größen mit Hilfe einer CAD-Software zu bestimmen und dem Bauteil im Mehrkörpermodell zuzuweisen. Da die Detailtiefe der CAD-Modelle unterschiedlich ist bzw. nicht jedes einzelne Element in das Mehrkörpermodell übernommen werden soll, um die Überschaubarkeit zu gewährleisten, sind die so ermittelten Werte für Masse und Schwerpunkt einer gewissen Unsicherheit unterworfen. Um sicherzustellen, dass Gesamtmasse und Schwerpunkt des Fahrzeugmodells mit der Realität übereinstimmen, werden durch eigene Messungen die notwendigen Größen bestimmt (Abbildung 5-41). Zum Einsatz kommt dabei ein mobiles Messsystem der Firma Dini Argeo, welches aus vier Wägeplattformen und einer Auswerteeinheit besteht. Um die Maximallast einer Wägeplattform nicht zu überschreiten, werden diese gegebenenfalls parallel geschaltet. Abbildung 5-41: Messung der Achslasten des EFG 20 mit Hilfe von Wägeplattformen Durch die Erfassung der wirkenden Kräfte an jedem Reifen kann neben der Fahrzeugmasse auch der Schwerpunkt in x- und y-Richtung berechnet werden. Für die Bestimmung der vertikalen Schwerpunktlage werden auch Messungen durchgeführt, bei denen sich das Flurförderzeug in einer um seine Querachse geneigten Position befindet. So ist mit einer gewissen Messunsicherheit auch die Bestimmung der z-Koordinate des Schwerpunkts möglich. Die ermittelten Werte werden mit den aus den CAD-Daten errechneten abgeglichen und das Fahrzeug wird um eine Aus- 149 5 Modellbildung der Flurförderzeuge gleichsmasse an passender Position ergänzt, so dass Gesamtschwerpunkt und Fahrzeugmasse des Modells mit der des realen Fahrzeugs übereinstimmen. 5.3 Simulationsmodelle der Flurförderzeuge 5.3.1 Gabelstapler Die Antriebsachse des Gabelstaplers DFG 35 ist über zwei radiale Gummilager im Fahrzeugrahmen befestigt, welche auch eine Drehbewegung um die Antriebslängsachse ermöglichen. Gegengewicht und Fahrzeugrahmen sind dagegen fest miteinander verbunden. Die Neigung des Zweifachteleskop-Hubgerüsts, bei dem der Außenrahmen fest mit der Antriebsachse verschraubt ist, wird durch zwei Hydraulikzylinder realisiert, welche am Dach der Fahrzeugkabine befestigt sind. Die in Kapitel 5.2.7 beschriebene Motorabdeckung ist fest im Fahrzeugrahmen gelagert. Der Dieselmotor ist über drei elastische Lagerstellen mit Fahrzeugrahmen und Gegengewicht verbunden, in welchem auch die Pendelachse befestigt ist. Der Aufbau des Zweifachteleskop-Hubgerüsts ist Kapitel 5.2.5 zu entnehmen. Abbildung 5-42 zeigt das Mehrkörpermodell des DFG 35 mit Fahrer und Sitz, das bei 81 Starrkörpern, einem flexiblen Körper und 95 Bindungselementen unterschiedlicher Wertigkeit nach dem Grübler-Kutzbach-Kriterium über 114 Freiheitsgrade verfügt. z x y Abbildung 5-42: Mehrkörpermodell des Gabelstaplers DFG 35 Der EFG 20 verfügt über einen anderen Fahrzeugaufbau, da die Antriebsachse eine starre Einheit mit Gegengewicht und Fahrzeugchassis bildet, auf welchem über drei Lagerstellen die Fahrerkabine angebunden ist. Die Hydraulikzylinder für die Neigung 150 5.3 Simulationsmodelle der Flurförderzeuge sind im unteren Bereich des Außenrahmens am Hubgerüst angebracht, welcher drehbar an der Antriebsachse gelagert ist. Der EFG 20 verfügt ebenso über eine Pendelachse für die Hinterreifen. Der Fahrersitz ist auf der als starr anzunehmenden Bodenplatte der Fahrzeugkabine montiert. Das Mehrkörpermodell des EFG 20 ist Abbildung 5-43 zu entnehmen und verfügt samt Fahrer und Sitz bei 72 Starrkörpern und 92 Bindungselementen unterschiedlicher Wertigkeit nach dem GrüblerKutzbach-Kriterium über 68 Freiheitsgrade. z x y Abbildung 5-43: Mehrkörpermodell des Gabelstaplers EFG 20 5.3.2 Schubmaststapler Der Schubmaststapler EFM 14 besitzt wie in Kapitel 2.1.2 erläutert eine andere Bauform. Die Hauptkomponente bildet die Fahrerkabine inklusive Batterie, an welcher die beiden auskragenden Radarme befestigt sind, die wie beschrieben als flexible Körper in das Modell integriert sind und über Rollenkontakte den Schubschlitten in Fahrposition aufnehmen. Das Dreifachteleskop-Hubgerüst mit vollem Freihub ist am Schubschlitten drehbar befestigt, so dass es durch zwei weitere Hydraulikzylinder geneigt werden kann. Neben den beiden Lastrollen an den auskragenden Radarmen besitzt der EFM 14 ein drehbar gelagertes Antriebsrad. Abbildung 5-44 zeigt das Mehrköpermodell des Schubmaststaplers EFM 14 mit Fahrer und Sitz, das bei 70 Starrkörpern, 3 flexiblen Körpern und 96 Bindungselementen unterschiedlicher Wertigkeit nach dem Grübler-Kutzbach-Kriterium über 190 Freiheitsgrade verfügt. 151 5 Modellbildung der Flurförderzeuge z x y Abbildung 5-44: Mehrkörpermodell des Schubmaststaplers EFM 14 152 6 Verifikation und Validierung der Simulationsmodelle Bevor mit den Simulationsmodellen Parameterstudien durchgeführt werden können, ist zu überprüfen, inwieweit diese korrekte Abbilder der Realität hinsichtlich der Untersuchungsziele darstellen. Die dazu notwendigen Schritte werden unter dem Oberbegriff Verifikation und Validierung zusammengefasst. Anzumerken ist, dass eine vollständige Korrektheit eines Modells formal nicht nachzuweisen ist, sondern dass immer subjektiv vom Modellierer entschieden wird, welche Schritte im Rahmen der Verifikation und Validierung unternommen werden. Im Vordergrund steht deswegen nicht „der formale Nachweis der Validität eines Modells, sondern der Nachweis seiner Glaubwürdigkeit“ [Rab-2008, S. 2]. Einige Autoren wie z. B. Carson werten ein Modell als glaubwürdig, wenn es ausreichend genau ist und als Abbild der Realität dient, um die eingangs adressierte Fragestellung beantworten zu können [Car-1989]. Es ist also sicherzustellen, dass das Modell das Verhalten des Originalsystems im Hinblick auf die Untersuchungsziele genau genug und fehlerfrei widerspiegelt [VDI 3633-1]. Dieser Prozess gliedert sich in zwei Teilschritte. Während bei der Verifikation überprüft wird, ob ein Modell die zugrundeliegenden Anforderungen der Realität erfüllt, erfolgt im Rahmen der Validierung die Überprüfung der hinreichenden Übereinstimmung von Simulationsmodell und dem zu Grunde liegenden technischen System (Realität). Für „die Prüfung dieser hinreichenden Übereinstimmung von Modell und Original“ [VDI 3633-1] werden für die Validierung Referenzmessungen durchgeführt, so dass die Ergebnisse der Simulationsrechnung mit diesen gegenübergestellt werden können. „Da das abstrahierte und idealisierte Modell nicht alle Aspekte und Einflussgrößen berücksichtigen kann“, ist „eine vollständige Übereinstimmung zwischen Original und Modell“ nur eingeschränkt möglich und bewegt sich eher „innerhalb eines als akzeptierbar vorgegebenen Toleranzrahmens“ [VDI 3633-1]. Die Teilkomponenten Reifen, Fahrer und Sitz (Kapitel 6.2) werden, soweit möglich, durch Einzelversuche validiert, um den Fokus gezielt auf diese Komponente legen und Störgrößen anderer Bauteile ausschließen zu können. Für die Validierung des Gesamtfahrzeugs werden Fahrversuche durchgeführt und den Berechnungsergebnissen gegenübergestellt (Kapitel 6.3). Nach Aussagen, welche Auswirkungen stochastische Startparameter auf die Simulationsergebnisse nehmen (Kapitel 6.4), wird der Validierungsprozess abschließend hinsichtlich der durchzuführenden Studien bewertet (Kapitel 6.5). 153 6 Verifikation und Validierung der Simulationsmodelle 6.1 Verifikation der Simulationsmodelle Wenn im Prozess der Verifikation überprüft wird, ob ein Modell die zugrundeliegenden Anforderungen der Realität widerspiegelt, wird vor allem untersucht, ob das „Modell von einer Beschreibungsart in eine andere Beschreibungsart korrekt transformiert wurde“ [Rab-2008, S. 14]. In Bezug auf das in Abbildung 5-2 vorgestellte Vorgehen bei der Erstellung eines Mehrkörpermodells wird bei der Verifikation den Fragestellungen nachgegangen, ob das konzeptionelle Modell die Realität und das Simulationsmodell das konzeptionelle Modell korrekt beschreibt. Das Mehrkörpersystem des Gesamtfahrzeugs setzt sich aus einzelnen Teilkomponenten zusammen, deren Modellbildung in Kapitel 5.2 dargelegt wird. Diese Komponenten werden als eigenständige Teil-Mehrkörpermodelle gesehen. Dementsprechend erfolgt deren Modellbildung in einem ersten Schritt getrennt vom Gesamtfahrzeug. Auf Basis der vorliegenden Problemstellung werden die mechanischen Ersatzmodelle abgeleitet (konzeptionelles Modell) und mit Hilfe des Softwarepakets für die Mehrkörpersimulation MSC.ADAMS in ein Simulationsmodell überführt. Im Rahmen der Verifikation erfolgt hierbei die Prüfung, ob das Ersatzmodell das Verhalten des realen Systems widerspiegelt. Als Beispiel sei das Hubgerüst erwähnt, bei dem mit Hilfe der Berechnungsergebnisse im Postprocessor überprüft werden kann, ob sich die einzelnen Komponenten gemäß der Realität zueinander bewegen und somit die Kinematik richtig abgebildet ist. Für diese Art der Verifikation müssen die Berechnungsergebnisse des (Teil-)Modells vorliegen. Bei der Erstellung des Simulationsmodells ist der Modellierer auf die von der Software MSC.ADAMS zur Verfügung gestellten Bindungselemente angewiesen. Durch das Verbinden von Körpern durch die sog. Joints wird die Anzahl der Systemfreiheitsgrade reduziert. Hierbei ist darauf zu achten, keine redundanten Verbindungen zu erzeugen. Es werden deswegen nur die erforderlichen Freiheitsgrade durch ein Verbindungselement gesperrt. Eine Überprüfung des Modells auf redundante Verbindungsgleichungen erfolgt durch die Ausgabe der Systemfreiheitsgrade nach dem Grübler-Kutzbach-Kriterium (vgl. Formel (5-2) in Kapitel 5.1.2) sowie durch die Software selbst. Das mathematische Modell wird von dem Programmteil ADAMS/Solver automatisch gemäß Formel (5-4) erzeugt und kann vom Anwender nicht eingesehen werden, weswegen eine Verifikation der Bewegungsgleichungen vom Modellierer nicht durchgeführt werden kann. 154 6.2 Validierung der Teilkomponenten Im Rahmen der Verifikation erfolgt zudem die Untersuchung hinsichtlich nummerischer Stabilität und Zuverlässigkeit der Berechnung. Dies wird durch zahlreiche Rechenläufe mit unterschiedlichsten Anfangsbedingungen und Parameterspezifikationen realisiert. Des Weiteren erfolgt eine Überprüfung, ob die Berechnungsergebnisse sinnvoll und plausibel erscheinen und keine klar ersichtlichen Mängel enthalten. 6.2 Validierung der Teilkomponenten 6.2.1 Reifen Die Eigenschaften des Reifenmodells FTire/solid werden durch eine Vielzahl an Parametern beeinflusst, so dass für eine exakte Abstimmung des Modells dementsprechend umfangreiche Messungen notwendig sind. Da dies aus Zeit- und Kostengründen im zugrunde liegenden Projekt nicht möglich ist, werden nach Festlegung der Geometriegrößen durch Anpassung der Parameter Shore-Härte und „damping tread rubber“ tread die Kenngrößen Steifigkeit cReifen und Dämpfung dReifen eingestellt, anhand derer ein Modellabgleich durchgeführt werden kann. Für die Superelastikreifen liegen Messwerte der Hersteller von einem Trommelprüfstand vor. Dieser Prüfstand wird in der Simulation abgebildet (Abbildung 5-8). Ein Vergleich von Herstellerkennlinien und Simulationsergebnissen ergibt eine gute Übereinstimmung zwischen dem gewählten Modellansatz samt Parameterkonfiguration und Realität, was Abbildung 6-1 beispielhaft verdeutlicht. Abbildung 6-1: Vergleich von Herstellerkennlinie (Messung) und Simulationsergebnis bei einem Superelastikreifen 155 6 Verifikation und Validierung der Simulationsmodelle Da für die Polyurethanreifen keine Herstellerangaben bezüglich der radialen Steifigkeit verfügbar sind, werden eigene Messungen durchgeführt (Abbildung 5-9). Der Abgleich erfolgt wiederum über eine Gegenüberstellung von Mess- und Simulationsergebnis des virtuellen Prüfstands, wobei der Modellansatz bestätigt wird. Auch für die Bestimmung der Dämpfung werden sowohl mit Superelastik- als auch mit Polyurethanreifen Fallversuche, die ein Ausschwingen der Reifen ermöglichen, durchgeführt (Abbildung 5-11). Ein Abgleich mit den Simulationsergebnissen des virtuellen Pendants ergibt eine gute Übereinstimmung mit den Messungen. Abbildung 6-2 verdeutlicht dies beispielhaft für einen Superelastikreifen. Abbildung 6-2: Validierung der Reifendämpfung anhand eines Ausschwingversuchs Grundsätzlich werden für die Validierung ausschließlich Messungen herangezogen, welche nicht für die Parametereinstellung dienen. Somit wird überprüft und sichergestellt, dass das Modell einen weiten Bereich abdeckt (z. B. unterschiedliche Fallhöhen bei der Validierung der Dämpfung). 6.2.2 Fahrer Das mechanische Ersatzmodell des sitzenden Fahrers wird aus der DIN 45676 entnommen und kann somit als ausreichend erprobt angenommen werden [DIN 45676]. Darüber hinaus enthält die DIN 45676 Angaben zur Modellgüte und ermöglicht damit deren Einschätzung. Abbildung 6-3 verdeutlicht die gute Übereinstimmung für die erste Eigenfrequenz der Impedanz am Beispiel des Modells für einen schweren Fahrer mit einer Körpermasse von 98 kg. Angaben zur Phase und zum leichten und mittleren Fahrer sind [DIN 45676, S. 22–24] zu entnehmen. 156 6.2 Validierung der Teilkomponenten Betrag [Ns/m] 4.000 3.000 2.000 0 Abbildung 6-3: Standardabweichung Sollkurve Ersatzmodell 1.000 0 2 4 6 8 10 12 Frequenz [Hz] 14 16 18 20 Betrag der Impedanzen der Schwingungsmodelle des sitzenden Menschen für 98 kg Körpermasse im Vergleich mit den Sollkurven Gleichzeitig wird aus den Abweichungen von Mehrmassenmodell und Messergebnissen ersichtlich, dass das dynamische Verhalten des menschlichen Körpers nicht durch eine einzige Kurve verallgemeinernd abgebildet werden kann, sondern dass auf Grund der interindividuellen Unterschiede deutliche Streubereiche auftreten. Die hier verwendeten Menschmodelle bilden den Mittelwert der Messungen jedoch hinreichend genau nach. 6.2.3 Sitz Die Modelle für die drei Sitze MSG 20, MSG 65 und MSG 85 werden wie in Kapitel 6.2.3 beschrieben auf Basis der Messungen für die mechanische Sitzfeder, den Sitzdämpfer sowie die Längs- und Seitenstabilität erstellt. Die Validierung der Mehrkörpermodelle erfolgt durch Vergleich von Messungen und Simulationsergebnis der Sitzeigenfrequenz und des Sitzübertragungsfaktors (SEAT). Als Optimierungsziel wird eine ausreichende Übereinstimmung von Mehrkörpermodell und realem Sitz in Bezug auf die Eigenfrequenz gesetzt. Bei den Sitzen MSG 20 und MSG 65 wird im Zuge der Iteration die aus den Messungen identifizierte Sitzsteifigkeit korrigiert. Abbildung 6-4 zeigt die Eigenfrequenzen der drei Sitze im Vergleich zu den Messungen im Prüflabor. 157 6 Verifikation und Validierung der Simulationsmodelle MSG 20 MSG 65 MSG 85 Abbildung 6-4: Gegenüberstellung der Eigenfrequenzen der Sitze MSG 20, MSG 65 und MSG 85 von Simulation und Messung Nach dem Abgleich der Eigenfrequenz wird die Übereinstimmung der SEAT-Werte geprüft. Hierbei ergibt sich gemäß Tabelle 6-1, dass die Mehrkörpermodelle der Sit158 6.3 Validierung der Simulationsmodelle durch Fahrversuche ze die eingeleiteten Schwingungen stärker dämpfen als in der Realität. Die beste Annäherung ist beim Sitz MSG 85 festzustellen. Bezüglich der Abweichungen ist ein Gewichtsunterschied zwischen Simulation (98 kg) und Messung (120 kg) beim schweren Fahrer anzuführen. Die Sitze sind jeweils auf das Körpergewicht angepasst. Da aus Zeitgründen durch die am Projekt beteiligte Firma nur jeweils eine Messung durchgeführt wird, können die Werte der Messung einer nicht zu beziffernden Streuung unterworfen sein. Auf weitere Messungen kann im Rahmen dieser Arbeit nicht zurückgegriffen werden. Tabelle 6-1: Vergleich der Sitzübertragungsfaktoren IT 1 Sitz leichter Fahrer Mess. Sim. IT 2 schwerer Fahrer Mess. Sim. leichter Fahrer Mess. Sim. schwerer Fahrer Mess. Sim. MSG 20 0,61 0,31 0,64 0,26 0,77 0,54 0,67 0,46 MSG 65 0,34 0,15 0,27 0,17 0,50 0,25 0,43 0,29 MSG 85 0,57 0,41 0,43 0,39 0,69 0,55 0,55 0,40 Es bleibt festzuhalten, dass an dieser Stelle Schwächen des Menschmodells und des Mensch-Sitz-Kontakts am Polster deutlich werden. Da aus Kostengründen auf kein detaillierteres Modell zurückgegriffen werden kann, kommen die beschriebenen Ersatzmodelle für Fahrer und Sitz zum Einsatz. Bei der Bewertung der Simulationsergebnisse wird dieses Verhalten berücksichtigt. Um die Modellqualität der Sitze zu verbessern, sind weitere Untersuchungen durchzuführen (z. B. Bestimmung der SEAT-Werte ohne Polster und mit fester Prüfmasse), was dem Autor im Rahmen dieser Arbeit nicht möglich ist. 6.3 Validierung der Simulationsmodelle durch Fahrversuche Bei der Validierung der Gesamtfahrzeugmodelle wird der Fokus auf den späteren Untersuchungsraum gelegt, für den die Mehrkörpermodelle hinreichend genau abgebildet sein müssen. Nach Kapitel 3.1.4 ist der Betriebszustand Fahren relevant für die Belastung des Fahrers durch Ganzkörper-Vibrationen, so dass die in Tabelle 3-1 genannten zu untersuchenden Einflussfaktoren ausschließlich im Bereich von Fahraufgaben, bei denen die Flurförderzeuge durch Bodenunebenheiten in Schwingung versetzt werden, zu betrachten und die Mehrkörpermodelle folglich für diese Anwendungsfälle zu validieren sind. Folgende Ausführungen stellen zuerst die dafür verwendete Teststrecke sowie die Messtechnik vor und gehen dann auf den Vergleich von Messung und Simulationsergebnis ein. Für die Durchführung der Fahrver- 159 6 Verifikation und Validierung der Simulationsmodelle suche stehen die in Abbildung 4-5 und Abbildung 4-8 genannten Flurförderzeuge als Versuchsfahrzeuge zur Verfügung. 6.3.1 Teststrecke Voraussetzung für die Verwendung von Referenzmessungen für eine Validierung sind gleichbleibende Messbedingungen, weswegen die Messungen mit den drei Versuchsfahrzeugen auf einer einheitlichen Teststrecke durchgeführt werden. Als Fahrbahn dient eine ebene Betonoberfläche ohne Versiegelung im Außenbereich, auf welcher mit Hilfe von Halfenschienen Hindernisse befestigt werden können. Dies ermöglicht einen modularen und individuellen Aufbau der Teststrecke, da für jedes Fahrzeug Hindernisse sowie Beschleunigungs- und Bremsstrecke optimal eingestellt werden können. Die Fahrbahn weist normale Gebrauchsspuren auf. Um eine Vergleichbarkeit der Schwingungskennwerte sicherzustellen, welche die Hersteller von Flurförderzeugen nach der Maschinenrichtlinie angeben müssen, definiert die DIN EN 13059 ein Verfahren zur Messung der Vibrationsbelastung im Betriebszustand Fahren [DIN EN 13059] (vgl. Kapitel 2.2.4). In Abhängigkeit von der Fahrzeugbauart, der Reifenart und des mittleren Raddurchmessers werden Fahrgeschwindigkeit und Abmessungen der Teststrecke vorgegeben. Kernpunkt ist die in Abbildung 6-5 dargestellte Überfahrt von zwei rechteckigen Schwellen mit einer Breite von 150 mm. Start Ziel lges Beschleunigen l1 Bremsen l2 hSchwelle Abbildung 6-5: Teststrecke mit Schwellen gemäß DIN EN 13059 [DIN EN 13059] Dieser genormte Aufbau der Teststrecke wird für die Durchführung von Referenzmessungen übernommen. Im Gegensatz zur Norm werden jedoch Fahrgeschwindigkeit und Beladungszustand variiert, um auch diese Parameter in die Validierung einbeziehen zu können. Die Entfernungen der Schwellen sowie die Schwellenhöhe ist Tabelle 6-2 zu entnehmen. 160 6.3 Validierung der Simulationsmodelle durch Fahrversuche Tabelle 6-2: Fahrzeugabhängige Dimensionierung der Teststrecke nach DIN EN 13059 [DIN EN 13059] Parameter EFM 14 EFG 20 DFG 35 Länge der Versuchsstrecke lges [m] 25 25 25 Abstand der 1. Schwelle l1 [m] 5 5 5 Abstand der 2. Schwelle l2 [m] 10 10 10 Höhe der Schwellen hSchwelle [mm] 5 8 8 Mit dem Gabelstapler DFG 35 werden zudem auch Untersuchungen mit einer Schwellenhöhe von 10 mm durchgeführt, um noch stärkere Schwingungen in das Fahrzeug zu induzieren. Für Beschleunigen und Bremsen steht ausreichend Fahrstrecke zur Verfügung. Neben der reinen Schwellenüberfahrt werden für die Validierung zusätzlich Sprunganregungen untersucht, die durch Auslegen von Platten zwischen den Stahlschwellen realisiert werden. Die Länge der Platten wird so gewählt, dass das Fahrzeug nach der Anregung ausschwingen kann. In folgenden Ausführungen wird explizit auf die Schwellenüberfahrt eingegangen. Abbildung 6-6 zeigt die beispielhafte Durchführung der Referenzmessungen mit den Versuchsfahrzeugen. Abbildung 6-6: Versuchsdurchführung der Referenzmessungen Bezüglich der Bezeichnung der Fahrtrichtung gelten für die weiteren Ausführungen folgende Konventionen, da vor allem bei den Geräten der Lagertechnik oftmals unterschiedliche Begriffsverständnisse vorliegen. Beim Schubmaststapler werden die Fahrtrichtungen Power Unit First (PUF) und Forks First (FF) eingeführt. Bei erst genannter liegen Antriebseinheit sowie Fahrzeugbatterie und bei letztgenannter die Gabelzinken bzw. Lastgabeln in Fahrtrichtung vorne. Zur Vollständigkeit enthält Abbildung 6-7 auch die Fahrtrichtungsdefinition für Gabelstapler mit dem bekannten vorwärts und rückwärts. Wird bei Gabelstaplern keine Fahrtrichtung angegeben, ist von einer Vorwärtsfahrt auszugehen. 161 6 Verifikation und Validierung der Simulationsmodelle vorwärts Abbildung 6-7: rückwärts Power Unit First (PUF) Forks First (FF) Definition der Fahrtrichtung (Bildquelle: Jungheinrich AG) 6.3.2 Messtechnik und Datenaufbereitung Um Simulationsergebnis und Messung auf Übereinstimmung zu überprüfen, sind Vergleichsgrößen erforderlich. Da es sich um Schwingungsvorgänge handelt, bietet sich auch hier wie bei der Bestimmung der Vibrationsbelastung selbst die physikalische Größe Beschleunigung an. Aus diesem Grund werden auf acht Kanälen Beschleunigungssignale an ausgewählten Orten am Flurförderzeug gemessen. Verwendung findet hierbei ein mobiles und modulares Messsystem der Firma National Instruments, welches die Erfassung und Verarbeitung unterschiedlicher Eingänge ermöglicht. Abbildung 6-8 zeigt die einzelnen Bestandteile des Messsystems. 6 3 2 1 4 Abbildung 6-8: 162 Bestandteile des verwendeten modularen Messsystems 5 6.3 Validierung der Simulationsmodelle durch Fahrversuche Die Basis bildet das CompactDAQ-Chassis (2) mit acht Steckplätzen für unterschiedliche I/O-Module, dessen Stromversorgung eine mobile Batterie (6) sicherstellt. Im vorliegenden Fall werden für den Anschluss der Beschleunigungssensoren zwei Vierkanal IEPE-Beschleunigungsmesser-Module (3) verwendet, welche eine Abtastrate von bis zu 51,2 kHz pro Kanal ermöglichen. Die Beschleunigungen auf der Sitzoberfläche und auf der Standplattform werden mit Hilfe eines in ein Sitzkissen integrierten triaxialen Beschleunigungsaufnehmer (5) nach DIN EN 30326-1 des Herstellers Metra Mess- und Frequenztechnik in Radebeul e.K. gemessen (vgl. Kapitel 2.2.2). Für die Erfassung von Fahrzeugschwingungen an unterschiedlichen Messpunkten kommen einzelne Piezo-Beschleunigungsaufnehmer (4) zum Einsatz, welche mit Hilfe von Haftmagneten an der Fahrzeugstruktur befestigt werden. Die jeweiligen Messpunkte werden fahrzeugspezifisch gewählt, wobei stets die Beschleunigungen auf der Sitzoberfläche in den drei Raumachsen (Messstelle Sitzkissen) und am Sitzmontagepunkt in z-Richtung erfasst werden (Abbildung 6-9). Bei den Gabelstaplern werden weitere Beschleunigungssensoren an der Vorder- und Hinterachse sowie auf dem Gegengewicht positioniert. Beim Schubmaststapler erfolgt eine Messung auch an den auskragenden Radarmen sowie an der Fahrerkabine. Abbildung 6-9: Messung auf dem Sitz und am Sitzmontagepunkt Für die Datenverarbeitung, Visualisierung und Bedienung ist ein Notebook (1) erforderlich. Dieses wird an den Testfahrzeugen mit Hilfe von Halterungen befestigt, sodass eine Bedienung während der Fahrt ohne Beeinträchtigung des Fahrers möglich ist. Mit Hilfe der Software LabView wird auf die I/O-Module (3) im CompactDAQChassis (2) zugegriffen und eine individuelle Messapplikation erstellt, welche die Versuchsfahrer bei der Aufzeichnung und Auswertung der Messdaten unterstützt. Der Testfahrer gibt über eine entsprechende Bedienoberfläche alle relevanten Ver- 163 6 Verifikation und Validierung der Simulationsmodelle suchsparameter ein, so dass diese zusammen mit den Messwerten in einer Datei gespeichert werden. Die Fahrversuche werden mit konstanter Fahrgeschwindigkeit, die in entsprechenden Fahrprogrammen der Fahrzeugsteuerung hinterlegt wird, durchgeführt. Da es sich hierbei meist um Vorgaben bezüglich der Motordrehzahl handelt, wird die tatsächliche Fahrgeschwindigkeit mit Hilfe geeigneter Messtechnik überprüft und neben den Beschleunigungswerten aufgezeichnet, um den Einfluss von Schlupf sowie verändertem Reifendurchmesser erkennen und korrigieren zu können. Die Messung erfolgt berührungslos durch einen Radarsensor für Landmaschinen, dessen Montagehöhe und gültiger Fahrgeschwindigkeitsbereich auf die betreffenden Flurförderzeuge übertragbar ist. Mit Hilfe der Messapplikation wird die Ausgangsspannung des Sensors in eine Geschwindigkeitsgröße umgewandelt. Abbildung 6-10 zeigt die Montage des Radarsensors am Fahrzeug. Abbildung 6-10: Radarsensor in Prinzipdarstellung (links) und auf dem Flurförderzeug montiert (rechts) (Bildquelle: DICKEY-john Corp, eigene Darstellung) 6.3.3 Durchführung der Referenzmessungen Bei den Referenzmessungen, die zwei unterschiedlich schwere Fahrer bei trockenem Wetter auf der in Kapitel 6.3.1 beschriebenen Teststrecke durchführen, wird auf gleichbleibende Randbedingungen geachtet, damit keine Verfälschung durch Störgrößen auftritt. So werden z. B. die Flurförderzeuge erst eine gewisse Zeit gefahren, bis die Reifen auf Betriebstemperatur sind. Neben der Variation der Parameter Fahrgeschwindigkeit und Beladung werden zudem die Sitze getauscht und Versuche bei Schwellenüberfahrt und Sprunganregung durchgeführt. Die Sitze befinden sich im Neuzustand und sind bisher nur durch die Versuche für die Parameterbestimmung der Mehrkörpermodelle beansprucht. Die Fahrtrichtung ist normalerweise vorwärts bzw. Power Unit First, vor allem beim Schubmaststapler werden die Hindernisse auch in Richtung Forks First überfahren. Es werden jeweils mehrere Messungen zu 164 6.3 Validierung der Simulationsmodelle durch Fahrversuche einer Parametereinstellung durchgeführt, um trotz aller Vorsicht auftretende Störungen identifizieren zu können. Die Reproduzierbarkeit von Messergebnissen bei identischer Parametereinstellung ist sehr hoch. Verdeutlicht wird dies durch Abbildung 6-11, die die Beschleunigungsverläufe mehrerer Messungen einer Parametereinstellung gegenübergestellt und eine sehr gute Übereinstimmung der einzelnen Messfahrten bestätigt. Abbildung 6-11: Versuchswiederholungen bei gleicher Parametereinstelllung, DFG 35, Schwellenüberfahrt, Last 1750 kg, Fahrgeschwindigkeit 15 km/h, Antriebsachse über Gummilager (z) 6.3.4 Vergleichsrechnungen Die Validierung erfolgt nicht nur für eine Parametereinstellung, sondern wird für unterschiedliche Fahrgeschwindigkeiten und Beladungszustände durchgeführt. Betrachtet werden dabei nicht nur die auftretenden Beschleunigungen am Fahrer, sondern an allen repräsentativen Messpunkten. Gleichzeitig handelt es sich um einen iterativen Prozess. Bei ungenügender Übereinstimmung von Modell und Realität werden je nach Bedarf Parametereinstellungen kontrolliert und angepasst oder es wird der Modellierungsgrad erhöht, insofern dies trotz der deduktiven Modellbildungs-Strategie nötig ist. Hieraus resultieren der detaillierte Aufbau von Hubgerüst und Fahrzeugstruktur. Ein Abgleich zwischen Simulations- und Messergebnis erfolgt sowohl im Zeit- als auch im Frequenzbereich. 6.3.4.1 Gabelstapler DFG 35 Für den Gabelstapler DFG 35 wird eine ausreichend gute Übereinstimmung zwischen Realität und Modell erreicht. Als Beispiel zeigt Abbildung 6-12 die Gegen- 165 6 Verifikation und Validierung der Simulationsmodelle überstellung von Simulationsergebnis und Messung einer Schwellenüberfahrt gemessen an der Antriebsachse in z-Richtung. Abbildung 6-12: Vergleich von Messung und Simulation bei Schwellenüberfahrt 10 mm, DFG 35, Last 1750 kg, Fahrgeschwindigkeit 15 km/h, Antriebsachse (z) In der Realität befindet sich das Fahrzeug stets leicht in Schwingung. Je nachdem in welchem Schwingungszustand der Reifen auf das Hindernis trifft, kann die Antwort des Fahrzeugs auf die Anregung variieren. Deswegen wird neben einer an der Realität angelehnten leicht unebenen Fahrbahn auch wie in Abbildung 6-12 dargestellt eine Simulationsrechnung auf einer ideell ebenen Fahrstrecke durchgeführt, um das Augenmerk auf die Stoßanregung zu richten. Somit ist gewährleistet, dass das Fahrzeugmodell im ausgeschwungenen Zustand auf das Hindernis trifft. Ein Abgleich der Modelle erfolgt wie erwähnt nicht nur im Zeitbereich durch Vergleich der Beschleunigungswerte, sondern auch im Frequenzbereich. Hierfür werden mit Hilfe einer schnellen Fourier-Transformation (FFT) die Frequenzanteile der berechneten und gemessenen Beschleunigungen ermittelt und gegenübergestellt. Abbildung 6-13 zeigt zur Verdeutlichung die Beträge der Amplitude an der Antriebsachse bei Schwellenüberfahrt. Die charakteristischen Frequenzen werden durch das Simulationsmodell abgebildet. 166 6.3 Validierung der Simulationsmodelle durch Fahrversuche Abbildung 6-13: Vergleich von Messung und Simulation im Frequenzbereich bei Schwellenüberfahrt 10 mm, DFG 35, Last 1750 kg, Fahrgeschwindigkeit 15 km/h, Antriebsachse (z) Auch der Vergleich der Beschleunigungen am Sitzmontagepunkt verdeutlicht, dass das Gesamtfahrzeugmodell die Realität hinreichend genau widerspiegelt (Abbildung 6-14). Abbildung 6-14: Vergleich von Messung und Simulation bei Schwellenüberfahrt 10 mm, DFG 35, Last 1750 kg, Fahrgeschwindigkeit 15 km/h, Sitzmontagepunkt (z) Größere Abweichungen sind am Messpunkt auf der Sitzoberfläche festzustellen (Abbildung 6-15). Zum einen ist festzuhalten, dass die Amplituden in der Simulation unterhalb derer der Messung liegen. Dieses Verhalten kann bereits in der Einzelvalidierung des Sitzes identifiziert werden. Zum anderen beeinflusst der Fahrer sein Schwingungsverhalten auch darüber, wie er sich mit Händen und Füßen am Fahrzeugrahmen und Lenkrad abstützt (vgl. z. B. [Fle-2004; Fis-2010b]). Diese Einflüsse können im Rahmen dieser Untersuchung nicht abgebildet werden. Durch die Kennt167 6 Verifikation und Validierung der Simulationsmodelle nis der SEAT-Werte aus der Sitzvermessung kann jedoch eine Aussage über die Belastung des Fahrers bei Kenntnis der Beschleunigungen am Sitzmontagepunkt getroffen werden. Abbildung 6-15: Vergleich von Messung und Simulation bei Schwellenüberfahrt 10 mm, DFG 35, Last 1750 kg, Fahrgeschwindigkeit 15 km/h, Sitzkissen (z) Auch die Schwingungen am Messpunkt Sitzkissen (x) werden unzureichend durch das verwendete Sitz-Mensch-Modell wiedergegeben, das sich deutlich schneller beruhigt als in Realität (Abbildung 6-16). Hierbei ist festzuhalten, dass das gewählte Menschmodell nur Schwingungsfreiheitsgrade in z-Richtung besitzt. Abbildung 6-16: Vergleich von Messung und Simulation bei Schwellenüberfahrt 10 mm, DFG 35, Last 1750 kg, Fahrgeschwindigkeit 15 km/h, Sitzkissen (x) Da für den gezeigten Modellabgleich des DFG 35 eine ideal ebene Fahrbahn angenommen wird, um Störeinflüsse aus regellosen Unebenheiten zu vermeiden, und 168 6.3 Validierung der Simulationsmodelle durch Fahrversuche das Fahrzeug senkrecht auf die Schwelle trifft, erfolgt keine Stoßanregung quer zur Fahrbahnrichtung. Lediglich durch eine außermittige Lage des Schwerpunkts sowie die Rollenkontakte im Hubgerüst erfolgt eine Beschleunigung in y-Richtung, so dass sehr geringe Beschleunigungen am Messpunkt Sitzkissen (y) resultieren. Dies ist auch der Fall, wenn eine leicht unebene Fahrbahn der Güte „Zementbeton sehr gut“ verwendet wird (vgl. Tabelle 5-1). Vergleicht man beim Versuch der Schwellenüberfahrt die Effektivwerte der frequenzbewerteten Beschleunigung awT für unterschiedliche Lasten und Fahrgeschwindigkeiten, so sind jeweils in z-Richtung am Messpunkt der Vorderachse ca. 2 %, am Sitzmontagepunkt ca. 8 % und am Sitzkissen ca. 30 % Abweichung im Mittel zwischen Messung und Simulation festzuhalten. 6.3.4.2 Gabelstapler EFG 20 Auch beim Gabelstapler EFG 20 ist eine gute Übereinstimmung zwischen Messung und Berechnungsergebnis der Simulation zu beobachten. Exemplarisch zeigt Abbildung 6-17 den Vergleich bei Überfahrt einer Schwelle von 8 mm Höhe bei Transport der Nennlast gemessen an der Antriebsachse des Gabelstaplers. Im Gegensatz zum DFG 35 erfolgen die hier gezeigten Referenzfahrten in der Simulation auf einer Fahrbahn mit der Güte eines sehr guten Zementbetons (vgl. Tabelle 5-1). Abbildung 6-17: Vergleich von Messung und Simulation bei Schwellenüberfahrt 8 mm, EFG 20, Last 2000 kg, Fahrgeschwindigkeit 8 km/h, Antriebsachse (z) Auch am Sitzmontagepunkt wird das Schwingungsverhalten hinreichend genau abgebildet (Abbildung 6-18). Weniger zufriedenstellend sind ebenso wie beim Gabelstapler DFG 35 die Beschleunigungsverläufe am Messpunkt Sitzkissen, die in allen 169 6 Verifikation und Validierung der Simulationsmodelle drei Raumrichtungen die Belastungen unterschätzen und nicht gesondert dargestellt werden. Abbildung 6-18: Vergleich von Messung und Simulation bei Schwellenüberfahrt 8 mm, EFG 20, Last 2000 kg, Fahrgeschwindigkeit 8 km/h, Sitzmontagepunkt (z) Bei einem Vergleich der Effektivwerte der frequenzbewerteten Beschleunigung awT für den Versuch der Schwellenüberfahrt bei unterschiedlichen Lasten und Fahrgeschwindigkeiten sind jeweils in z-Richtung am Messpunkt der Antriebsachse ca. 2 %, am Sitzmontagepunkt ca. 15 % und am Sitzkissen ca. 50 % Abweichung im Mittel zwischen Messung und Simulation festzuhalten. 6.3.4.3 Schubmaststapler EFM 14 Analog zu den Gabelstaplern werden auch beim Schubmaststapler zu ausgewählten Parametereinstellungen Mess- und Simulationsergebnisse an unterschiedlichen Messpunkten gegenübergestellt (Abbildung 6-19). Der Messpunkt Fahrerkabine befindet sich im Bereich der Kabine des Schubmaststaplers und repräsentiert das Schwingungsverhalten der Fahrzeugstruktur. Eine ausreichende Übereinstimmung ist für diesen Messpunkt gegeben, auch wenn die in der Simulation errechneten Effektivwerte der frequenzbewerteten Beschleunigung awT die Realität um 30 % im Mittel überschätzen. 170 6.3 Validierung der Simulationsmodelle durch Fahrversuche Abbildung 6-19: Vergleich von Messung und Simulation bei Schwellenüberfahrt 5 mm, EFM 14, Last 1400 kg, Fahrgeschwindigkeit 6 km/h, Fahrtrichtung FF, Fahrerkabine (z) Eine noch bessere Übereinstimmung ist am Messpunkt Sitzmontagepunkt gegeben, d. h. an der Einleitungsstelle der Fahrzeugschwingungen in den Sitz, die in Abbildung 6-20 dargestellt ist. An dieser Stelle ist eine mittlere Abweichung von 10 % feststellbar, wobei das Simulationsmodell die Belastung tendenziell unterschätzt. Abbildung 6-20: Vergleich von Messung und Simulation bei Schwellenüberfahrt 5 mm, EFM 14, Last 1400 kg, Fahrgeschwindigkeit 6 km/h, Fahrtrichtung FF, Sitzmontagepunkt (z) Am Messpunkt Sitzkissen stellt sich durch die Verwendung der gleichen Sitzmodelle das bereits bei den Gabelstaplern bekannte Verhalten dar (Abbildung 6-21). 171 6 Verifikation und Validierung der Simulationsmodelle Abbildung 6-21: Vergleich von Messung und Simulation bei Schwellenüberfahrt 5 mm, EFM 14, Last 1400 kg, Fahrgeschwindigkeit 6 km/h, Fahrtrichtung FF, Sitzkissen (z) Die Belastung wird in der Simulationsrechnung gleichbleibend stark unterschätzt, im Mittel bis zu über 50 %. Deutlich erkennbar sind die durch die Schwellenüberfahrt eingeleiteten Stöße, vor allem bei der Überfahrt durch das Antriebsrad, welches sich unter dem Fahrer befindet. In der Realität beruhigen sich die Schwingungen langsamer als in der Simulationsrechnung. Auch hier stützt sich der Fahrer in der Realität am Fahrzeug ab und beeinflusst so sein Schwingungsverhalten und die resultierende Beschleunigung am Messpunkt. Diese Effekte können auch beim Schubmaststapler nicht abgebildet werden. 6.4 Reproduzierbarkeit der Ergebnisse und Replikation An dieser Stelle soll der Fragestellung nachgegangen werden, ob die Berechnungsergebnisse eines Simulationslaufs reproduzierbar und somit aussagekräftig sind. Verfügt das Modell über Startwerte auf Basis von Zufallszahlen, so ist das Modellverhalten in Abhängigkeit dieser Startwerte zu klären. Unter Replikation versteht man nach Rabe et al., wenn mehrere Simulationsläufe mit gleichen Daten und Parametern bei geänderten Startwerten aus Zufallszahlen durchgeführt werden [Rab2008, S. 12]. Bei vorliegenden Modellen kommen lediglich bei den regellosen Unebenheiten (vgl. Kapitel 5.2.2) Startwerte auf Basis von Zufallszahlen zum Einsatz. Diese werden zu Beginn der Simulation festgelegt und erfahren während der Simulation keine Änderung. Modellinterne Parameter wie Massen, Steifigkeits- und Dämpfungswerte werden durch Messungen am realen Flurförderzeug bestimmt. Weitere Zustandsgrößen wie Hubhöhe, Neigung oder Fahrgeschwindigkeit werden entweder gezielt im Zuge der Parametervariation verändert oder sind für alle Versuchsdurchführungen identisch und orientieren sich an der realen Fahrsituation. 172 6.5 Abschließende Bewertung Für die Simulationsmodelle der drei Flurförderzeuge gilt, dass ein Simulationslauf mit gleichen Startwerten und Parametern stets ein identisches Resultat gemessen am Effektivwert der frequenzbewerteten Beschleunigung awT zur Folge hat. Hinsichtlich der Replikation bleibt zu klären, ob andere Zufallszahlen bei der Generierung einer Fahrbahnoberfläche mit gleicher Bodenbeschaffenheit (gleiches Unebenheitsmaß U und gleiche Welligkeit w) zu abweichenden Simulationsergebnissen führen. Um dieser Fragestellung nachzugehen werden für ausgewählte Fahrbahnoberflächen aus Tabelle 5-1 ohne Einzelhindernisse je 50 unterschiedliche Oberflächenprofile auf Grund variierender Zufallszahlen, die für die Wegkreisfrequenzen in Formel (5-12) benötigt werden, erzeugt. Im Anschluss werden bei unterschiedlichen Fahrgeschwindigkeiten und Transportlasten Simulationsläufe für gleich lange Fahrstrecken durchgeführt. Im Ergebnis lassen sich zwei Punkte festhalten: Zum einen sind die Simulationsergebnisse in Form des Effektivwerts der frequenzbewerteten Beschleunigung nach dem Kolmogorow-Smirnov-Test i. d. R. normalverteilt – betrachtet am Messpunkt Sitzmontagepunkt in z-Richtung für jeweils eine der untersuchten Parametereinstellung an den Flurförderzeugen. Zum anderen weisen die Standardabweichungen ein akzeptables Maß auf. Diese lässt sich bei den Gabelstaplern auf im Mittel 0,4 m/s2 und beim Schubmaststapler bei qualitativ guten Böden auf 0,25 m/s2 beziffern (jeweils N = 50). Durch die hohe Steifigkeit der Polyurethanreifen reagiert das Fahrzeug sensibler auf stärkere Änderungen im Anregungsprofil, wie sie bei Böden mit schlechter Qualität vorliegen. In der Konsequenz ist zu beachten, dass bei der Untersuchung von ausschließlich regellosen Fahrbahnoberflächen mehrere gleichartige Fahrbahnen zu untersuchen sind. Ein einziger Stellvertreter ist nicht ausreichend. Kombiniert man jedoch herausragende Einzelhindernisse mit regellosen Bodenunebenheiten besserer Güte, so sind diese ausschlaggebend für die resultierende Belastung. Exemplarisch zeigt sich dies für die Überfahrt einer Schwelle mit 8 mm Höhe mit dem Gabelstapler EFG 20, bei dem die Werte nur eine sehr geringe Streuung mit einer Standardabweichung von 0,05 m/s2 aufweisen und annähernd normalverteilt sind (N = 100). Im Zuge der ersten Parametervariation mit dem Einzelhindernis der Schwellenüberfahrt ist analog zu einer realen Teststrecke eine Ausprägung ausreichend. 6.5 Abschließende Bewertung Durch die getrennte Validierung von Teilkomponenten und Gesamtfahrzeug ist eine umfängliche Beurteilung der Simulationsergebnisse möglich. Die Reifen geben die Kenngrößen Steifigkeit und Dämpfung hinreichend genau wieder. Die Beschleunigungsverläufe am Gesamtfahrzeug bei Schwellenüberfahrt und Sprunganregung legen nahe, dass auch die Überfahrt eines kurzwelligen Hindernisses korrekt abge- 173 6 Verifikation und Validierung der Simulationsmodelle bildet wird. Auf Grund des physikalischen Modellaufbaus ist die Übertragbarkeit auf andere kurzwellige Hindernisse gegeben. Da es sich um eine erste Anpassung eines normalerweise für Luftreifen entwickelten Modells handelt wird jedoch weiteres Verbesserungspotential für die Zukunft gesehen. Das aus der Norm DIN 45676 entnommene Menschmodell ist etabliert und bietet eine einfache Annäherung an die Impedanz eines sitzenden Menschen. Gleichzeitig zeigt Abbildung 6-3, dass diese je nach Individuum variieren kann und somit den Fahrer der Vergleichsmessung nicht exakt widerspiegeln muss. Als weitere Einschränkung gilt, dass die Modelle ausschließlich in z-Richtung schwingungsfähig sind und über keine erweiterten Schnittstellen für die Anbindung an Polster oder andere Bedienelemente, welche der Fahrer beim Bedienen eines Flurförderzeuges üblicherweise greift, verfügen. Die Eigenfrequenzen der Sitze werden durch die Simulationsmodelle sehr gut abgebildet. Es ist somit gewährleistet, dass eine Schwingungsreduktion in dem durch den Hersteller gewählten Bereich realisiert wird. Gleichzeitig ist festzuhalten, dass die Modelle die Höhe der Belastung bei stochastischer Anregung unterschätzen (MSG 20 und MSG 65 um ca. 40 %, MSG 85 um ca. 20%). Dies ist bei der Interpretation der Ergebnisse zu beachten. Die drei vorgestellten Mehrkörpermodelle der Flurförderzeuge bilden das Schwingungsverhalten des Gesamtfahrzeugs hinreichend genau für eine weitere Untersuchung ab. Alle in Tabelle 4-5 genannten Einflussfaktoren können als Parameter im jeweiligen Simulationsmodell des Flurförderzeugs geändert werden. Ein korrektes Modellverhalten innerhalb der aufgezeigten Grenzen bei Änderung der Parameter ist durch die Art und Weise der Modellierung sichergestellt. Auch wenn die Belastungshöhe in der Simulation grundsätzlich unterschätzt wird, so lassen sich anhand der Berechnungsergebnisse Aussagen über den Einfluss der zu untersuchenden Parameter treffen. Als Referenzmesspunkt bietet sich hierfür der Sitzmontagepunkt an. Die Simulationsergebnisse am Messpunkt Sitzkissen unterschätzen gleichmäßig stark die Belastung, vor allem in den horizontalen Richtungen. Bezüglich einer quantitativen Bewertung hinsichtlich der Belastungen auf den Fahrer ist eine Untersuchung des freigestellten Mensch-Sitz-Systems einer Gesamtfahrzeugsimulation vorzuziehen. Um die qualitativen Effekte der anderen Einflussfaktoren auf die Fahrerbelastung am Sitzkissen in z-Richtung zu ermitteln können die Simulationsergebnisse jedoch verwendet werden. Um regellose Bodenunebenheiten zu untersuchen sind mehrere Bodenprofile gleicher Güte zu erzeugen und zu simulieren, da diese wie in Kapitel 6.4 gezeigt einer gewissen Streuung unterworfen sind. 174 7 Einflussfaktoren auf die Vibrationsbelastung Auf Basis der in Kapitel 4.5 vorgestellten Überlegungen werden Simulationsexperimente durchgeführt, um die grundlegenden Einflussfaktoren auf das Schwingungsverhalten der Flurförderzeuge und die resultierende Belastung der Fahrer zu ermitteln (Kapitel 7.1). Aufbauend auf diesen Erkenntnissen erfolgen Detailbetrachtungen von Fahrgeschwindigkeit und Fahrbahnanregung (Kapitel 7.2), der Fahrerplatzlagerung (Kapitel 7.3) sowie von Fahrer und Sitz (Kapitel 7.4), um abschließend die Erkenntnisse zusammenzufassen (Kapitel 7.5). Vorliegende Arbeit zielt nicht darauf ab, auf Basis der Simulation Vergleichswerte für die Abschätzung der Fahrerbelastung zwischen konkreten Flurförderzeugen zu generieren, sondern stellt die in Tabelle 3-1 genannten Einflussfaktoren in den Vordergrund. Deswegen und aus Gründen von Geheimhaltung werden im Folgenden die Simulationsergebnisse anonymisiert, indem die Belastungswerte in Form des Effektivwerts der frequenzbewerteten Beschleunigung awT auf eine feste Bezugsgröße awT ,Basis normiert werden. Die Bezugsgröße awT ,Basis wird als Mittelwert der Effektivwerte der frequenzbewerteten Beschleunigung awT am Sitzmontagepunkt in zRichtung aller Simulationen nach Tabelle 4-6 gewählt. Der als normierter Effektivwert der frequenzbewerteten Beschleunigung bezeichnete dimensionslose Kennwert awT ,N ergibt sich zu: awT ,N awT awT ,Basis (7-1) Auch die im Folgenden vorgestellten Größen zur Beurteilung der Einflussstärke beruhen auf dem normierten Effektivwert der frequenzbewerteten Beschleunigung awT ,N und sind entsprechend ebenfalls normiert. 7.1 Grundlegende Einflussfaktoren 7.1.1 Effekte und Grundlagen der Varianzanalyse Bevor die Ergebnisse der Auswertung dargestellt werden, erfolgt an dieser Stelle in aller Kürze eine Einführung in Anlehnung an [Bac-2011, S. 158ff] in die grundlegenden verwendeten Methoden, um das Verständnis für nachfolgende Ausführungen zu schärfen. Basis dieser Überlegungen ist, dass das Verhalten einer abhängigen Variable Y – im vorliegenden Fall der (normierte) Effektivwert der frequenzbewerteten 175 7 Einflussfaktoren auf die Vibrationsbelastung Beschleunigung awT – durch i unabhängige Variablen X i erklärt werden kann, die mit den in Tabelle 3-1 postulierten Einflussfaktoren gleichzusetzen sind. Es besteht somit die Kausalbeziehung Y f ( X1,..., X i ). Jede unabhängige Variable besitzt dabei wie in Kapitel 4.5 angesprochen unterschiedliche Ausprägungen, auch Faktorstufen g genannt ( g 1,..., G), wie z. B. eine schnelle und eine langsame Fahrgeschwindigkeit. Wird nun eine Berechnung zum Zeitpunkt k ausgeführt ( k 1,..., K ), erhält man den Beobachtungswert (das Berechnungsergebnis) y gk . Wie in Kapitel 4.5 beschrieben wird auf Grund der Reproduzierbarkeit der Berechnungsergebnisse nur eine Berechnung pro Parametereinstellung durchgeführt ( K 1). Eine einfache und anschauliche Methode, den Einfluss einer erklärenden Variablen X kenntlich zu machen, ist die Bestimmung des Effekts E , unter dem man üblicherweise die Differenz der Mittelwerte y g bei zwei unterschiedlichen Faktoreinstellungen g versteht [Gro-1992, S. 7ff]: J2 J1 j 1 j 1 E y g2 y g1 y g2, j y g 1, j (7-2) y g 2 y y g 1 g=1 g=2 erklärende Variable Abbildung 7-1: 176 abhängige Variable abhängige Variable Bei einem vollständig faktoriellen Versuchsplan ist die Anzahl der Beobachtungswerte für beide Faktoreinstellungen identisch ( J1 J2 ). Ein positiver Wert für E bedeutet eine verstärkende Wirkung beim Wechsel von Stufe 1 auf Stufe 2. Kenntlich wird der Effekt einer erklärenden Variablen auch im sog. Effektdiagramm, in dem die beiden Mittelwerte y g eingetragen und durch eine gerade Linie verbunden werden, deren Steigung den Effekt kennzeichnet (Abbildung 7-1). Der gemeinsame Mittelwert y schneidet die Effektlinie genau in der Mitte. Existieren mehr als i = 1 erklärende Variablen, so sind neben den Haupteffekten ebenfalls Wechselwirkungen von Interesse. In diesem Fall werden die Mittelwerte y g getrennt für jeweils eine Faktorstufe der in Wechselwirkung stehenden Variablen erstellt, was zwei Linien im Effektdiagramm zur Folge hat. Bei parallelen Linien tritt keine Wechselwirkung auf, während die Steigungsänderung der Linien ein Maß für die Wechselwirkung darstellt. y g1 2,g2 2 y g1 1,g2 2 y g1 1,g2 1 y y g1 2,g2 1 g1=1 g1=2 erklärende Variable 1 Aufbau der Effektdiagramme mit Haupteffekten (links) und Wechselwirkungen (rechts) 7.1 Grundlegende Einflussfaktoren Auch wenn durch die Verwendung von Simulationsmodellen äußere Störgrößen ausgeschlossen werden können, so können auch bei diesen „Studien durch Rundungsfehler und numerische Artefakte unkontrollierte Variationen der Ergebnisse entstehen, die einer Versuchsstreuung ähneln“ und somit zu unterschiedlichen Mittelwerten zweier Versuchsgruppen ohne systematische Änderung der Parameter führen [Sie-2010, S. 64]. Deswegen ist es erforderlich, die sog. wahren Effekte von den scheinbaren Effekten zu unterscheiden bzw. zu prüfen, ob ein signifikanter Einfluss vorliegt. Ein überaus gängiges Verfahren hierzu ist die Varianzanalyse, die „die Wirkung einer (oder mehrerer) unabhängiger Variablen auf eine (oder mehrere) abhängige Variablen untersucht“ [Bac-2011, S. 158]. Die Varianzanalyse beruht auf der Unterteilung der Gesamtabweichung aller Beobachtungen (Messungen oder Berechnungen) in einen erklärten Anteil durch die unabhängigen Variablen und einen nicht erklärten Anteil zufällig äußerer Einwirkungen. Folgender Betrachtung in Anlehnung an [Bac-2011] liegt zunächst der einfachste Fall mit nur einer unabhängigen Variablen mit g 1,..., G Faktorstufen zu Grunde, wobei der Index k 1,..., K wiederum den Beobachtungszeitpunkt innerhalb einer Faktorstufe kennzeichnet. Anhand des Beispiels in Abbildung 7-2 ist zu erkennen, dass die einzelnen Beobachtungswerte einer Faktorstufe jeweils um deren Mittelwerte y g streuen. Während sich die Abweichung der Mittelwerte y g vom Gesamtmittelwert y dadurch erklären lassen, dass eine andere Ausprägung der Variablen (andere Faktorstufe) vorliegt, lässt sich diese Streuung nicht durch das Modell erklären. abhängige Variable y 22 y2 y21 nicht erklärte Abweichung erklärte Abweichung y y11 y1 y12 erklärte Abweichung nicht erklärte Abweichung g=1 g=2 erklärende Variable Abbildung 7-2: Erklärte und nicht erklärte Abweichungen (nach [Bac-2011]) Das in Abbildung 7-2 gezeigte Prinzip lässt sich in der Varianzanalyse auf die Summe der Gesamtabweichungen aller Beobachtungen übertragen, indem die Gesamtabweichung SSt durch die Summe der quadrierten Abweichungen zwischen den Faktorstufen SSb und die Summe der quadrierten Abweichungen innerhalb der Faktorstufen SSw ausgedrückt wird: 177 7 Einflussfaktoren auf die Vibrationsbelastung SSt SSb SSw G K y g 1 k 1 G G K y K y g y y gk y g 2 gk (7-3) g 1 2 2 g 1 k 1 (7-4) Dividiert man die quadratischen Abweichungen durch die jeweiligen Freiheitsgrade df (Zahl der Einzelwerte vermindert um 1), ergibt sich die Varianz als mittlere quadratische Abweichung. Somit lässt sich neben der mittleren quadratischen Abweichung MSt SSt G K 1 (7-5) auch die mittlere quadratische Abweichung zwischen den Faktorstufen MSb SSb G 1 (7-6) sowie die mittlere quadratische Abweichung innerhalb der Faktorstufen MSw SSw G K 1 (7-7) bestimmen. Kommen in dem Modell mehr als eine unabhängige Variable zur Erklärung der Streuung vor, so spricht man von einer mehrfaktoriellen Varianzanalyse. Die Streuung SSb und die mittlere quadratische Abweichung MSb können nun weiter in die Streuungen der einzelnen Faktoren und deren Interaktionen aufgeschlüsselt werden (für weiterreichende Erläuterungen siehe [Bac-2011, S. 166ff]). Ein Vergleich der mittleren quadratischen Abweichung liefert eine erste Aussage über den Einfluss der unabhängigen Variablen zu den nicht erfassten Einflüssen im Modell. Je größer MSb im Verhältnis gegenüber MSw ist, desto eher ist mit einem Einfluss der unabhängigen Variablen zu rechnen. Eine Prüfung, ob mit einer gewissen Vertrauenswahrscheinlichkeit tatsächlich ein statistisch abgesicherter Einfluss vorliegt, erfolgt über den empirischen F-Wert Femp mit Femp MSb MSw (7-8) Auf Basis der F-Verteilung wird geprüft, ob die Nullhypothese H0 verworfen werden kann. Diese besagt, dass kein Einfluss der unabhängigen Variablen vorliegt. Ist der 178 7.1 Grundlegende Einflussfaktoren empirische F-Wert Femp größer als ein auf Basis der Freiheitsgrade aus einer FTabelle bestimmter theoretischer F-Wert, kann die Nullhypothese verworfen und auf einen Einfluss der unabhängigen Variablen gefolgert werden. Eine einfachere Beurteilung erlaubt die Größe Signifikanz, auch als p -Wert bekannt, welche durch das verwendete Programm SPSS ermittelt wird. Diese sagt aus, wie wahrscheinlich die erwähnte Nullhypothese bei vorliegender Stichprobe ist. Geringe p -Werte lassen also den Schluss zu, dass die Nullhypothese verworfen werden kann. In vorliegender Arbeit wird mit einer Vertrauenswahrscheinlichkeit von 95% gearbeitet, was bedeutet, dass Einflussfaktoren mit einem p -Wert bis zu 5% als signifikant gelten. Gerade bei größeren Stichproben ist auf Grund der hohen Anzahl an Freiheitsgraden für die Abschätzung des Fehlers mit hoch signifikanten Ergebnissen zu rechnen. Deswegen ist bei der Beurteilung neben der Signifikanz, die ein notwendiges Kriterium darstellt, stets die Stärke des Effekts zu berücksichtigen. Neben der einfachen Berechnung gemäß Formel (7-2) kann die Effektstärke auch über das partielle EtaQuadrat p2 angegeben werden, das mit Hilfe der Freiheitsgrade df und der FWerte F den Erklärungsanteil um die Wirkung der restlichen im Modell enthaltenen Faktoren bereinigt. Für einen beliebigen Faktor i berechnet es sich zu: p2,i dfi Fi dfi Fi dfFehler (7-9) Das partielle Eta-Quadrat p2 gibt somit an, wieviel Prozent der Varianz durch den Einflussfaktor erklärt werden kann. Nachdem nun eine Größe für die Effektstärke der einzelnen Einflussfaktoren existiert, ist abschließend von Interesse, welchen Erklärungsanteil das gesamte gewählte Modell bezüglich der Varianz der abhängigen Variable besitzt. Diese Aussage liefert das Bestimmtheitsmaß R 2 , eine auf den Wertebereich zwischen Null und Eins normierte Größe mit R2 SSb SSt (7-10) Das Bestimmtheitsmaß R 2 wird durch die Anzahl der in das Modell aufgenommenen Faktoren (unabhängige Variablen und deren Interaktionen) beeinflusst. Bei gleichbleibender Stichprobengröße kann es deswegen vorkommen, dass durch zusätzliche Faktoren ein weiterer Erklärungsanteil hinzugefügt wird, der eventuell lediglich zufällig bedingt ist. Da sich das Bestimmtheitsmaß mit Aufnahme weiterer Faktoren stets vergrößert, ist dies auch bei der Aufnahme irrelevanter Faktoren der Fall. 2 Aus diesem Grund wird das korrigierte Bestimmtheitsmaß Rkorr verwendet, welches 2 das Bestimmtheitsmaß R um eine Korrekturgröße in Abhängigkeit der Freiheits2 grade und Faktoren vermindert. Das korrigierte Bestimmtheitsmaß Rkorr errechnet 179 7 Einflussfaktoren auf die Vibrationsbelastung sich aus der Anzahl aller Beobachtungen NB und der Anzahl der beschreibenden Faktoren J zu 2 korr R R 2 J 1 R 2 (7-11) NB J 1 und wird in folgenden Auswertungen mit angegeben. 7.1.2 Dominierende Schwingungsrichtung Im Mittelpunkt der Betrachtung stehen die auf den Fahrer wirkenden Belastungen beim Betrieb von Flurförderzeugen. Die in der Simulation errechneten Effektivwerte der frequenzbewerteten Beschleunigung awT werden folglich an den Messpunkten Sitzmontagepunkt und Sitzkissen (vgl. Abbildung 6-9) analysiert. Tabelle 7-1 verdeutlicht die dominierende Belastung der z-Achse am Sitzmontagepunkt. Tabelle 7-1: Mittelwerte der Effektivwerte der frequenzbewerteten Beschleunigung awT bezogen auf die z-Achse des Messpunkts des jeweiligen Fahrzeugs Messpunkt EFG 20 DFG 35 EFM 14 Sitzmontagepunkt (x) 19 % 7% 9% Sitzmontagepunkt (y) 11 % 3& 2% Die geringen Belastungen in y-Richtung sind vor allem dadurch zu erklären, dass bei der gewählten Fahrbahn kaum Anregungen quer zur Fahrbahn eingeleitet werden. Beim Messpunkt Sitzkissen erübrigt sich eine detaillierte Betrachtung der Achsen, da im Zuge der Validierung eine ungenügende Modellgüte hinsichtlich der horizontalen Achsen festzustellen ist. Grundsätzlich dominiert auch hier die z-Richtung. So werden in folgenden Betrachtungen ausschließlich die vertikalen Schwingungen in z-Richtung an den Messpunkten Sitzmontagepunkt und Sitzkissen betrachtet. 7.1.3 Wahrnehmbarkeit von Effekten Durch Berechnung der Effekte nach Formel (7-2) lässt sich die Wirkung der gewählten Faktorstufe auf den resultierenden Effektivwert der frequenzbewerteten Beschleunigung awT rechnerisch exakt bestimmen. Ebenfalls gibt das partielle EtaQuadrat p2 Auskunft über den Erklärungsanteil des Faktors im gewählten Beschreibungsmodell. Um den Effekt jedoch im Hinblick auf die Praxis beurteilen zu können, ist dessen Höhe in Bezug zu den erwarteten Vibrationskennwerten zu setzen. Eine Orientierung bieten der Auslösewert mit A(8) = 0,5 m/s² sowie der Expositionsgrenzwert mit A(8) = 0,8 m/s² in vertikaler Richtung (vgl. Kapitel 2.2.3). Die Angabe der Belastungen awT erfolgt in Veröffentlichungen und Tabellenwerken üblicherweise 180 7.1 Grundlegende Einflussfaktoren mit einer Genauigkeit von 0,1 m/s². Vorausgesetzt, die Vibrationen wirken über den gesamten Arbeitsalltag ein, macht sich eine Differenz von awT = 0,1 m/s² auch in der Tagesexposition A(8) bemerkbar und kann darüber entscheiden, ob Grenz- und Auslösewerte erreicht werden. So erscheint es zielführend, einem Effekt einen wahrnehmbaren Einfluss zu attestieren, wenn er am Messpunkt Sitzkissen einen Wert von E = 0,1 m/s² übersteigt. Bezogen auf den Messpunkt des Sitzmontagepunktes hat dies zur Folge, dass ein dort bestimmter Effekt mit E = 0,2 m/s² zu einer wahrnehmbaren Änderung der Belastung des Fahrers führt. Dieser Überlegung liegt ein durchschnittlicher SEAT-Wert von 0,5 zu Grunde. Diese Schwellen werden auch auf den normierten Effektivwert der frequenzbewerteten Beschleunigung awT ,N nach Formel (7-1) umgerechnet, ohne diesen jedoch auf Grund der nicht gewünschten Vergleichbarkeit explizit in der Arbeit auszuweisen. 7.1.4 Gabelstapler EFG 20 und DFG 35 Die grundlegenden Einflussfaktoren werden auf Basis des vollständig faktoriellen fahrzeugspezifischen Versuchsplans aus Tabelle 4-6 ermittelt. Jeder der hypothetischen Einflussfaktoren ist dabei mit zwei Ausprägungen auf hohem und niedrigem Niveau vertreten. Bei einer Faktorstufenkombination des DFG 35 treten bei der Integration Probleme auf, so dass sich die Zahl der ermittelten Kennwerte auf 1.023 reduziert. Auf eine Anpassung der Integratoreinstellungen wird verzichtet, um keine zusätzliche Streuung auf Grund veränderter Einstellungen zu erhalten. Beim EFG 20 können alle Kombinationen berechnet werden. Grundsätzlich findet eine Überprüfung aller Berechnungen auf Simulationsfehler statt. Die zu beobachtenden Effekte sind bei den Gabelstaplern EFG 20 und DFG 35 im Großteil identisch und werden zuerst für den Sitzmontagepunkt in Abbildung 7-3 und Abbildung 7-4 gegenübergestellt. Die Skalierung der Ordinate wird bewusst an die jeweils minimalen und maximalen Werte je Flurförderzeug angepasst, um in der grafischen Darstellung die unterschiedlichen Effektstärken bestmöglich hervorheben zu können. Auf Grund der fahrzeugspezifischen Faktorstufenwahl sind die mittleren Belastungen zwischen den Flurförderzeugen verschieden, so dass sich die Ordinaten hinsichtlich der dargestellten Wertebereiche unterscheiden. Die Zahlenwerte der Effekte samt Mittelwert über alle Versuche sind in Tabelle 7-2 zusammengefasst, eine ausführliche Darstellung findet sich in Tabelle A-7 und Tabelle A-8. 181 norm. Effektivwert Effektivwert [-] [-] norm. 7 Einflussfaktoren auf die Vibrationsbelastung 0,9 Fahrbahnanregung 0,9 0,4 norm. Effektivwert [-] Effektivwert[-] norm. gering 0,9 Neigung Hubgerüst 0,9 0,4 gering norm. Effektivwert Effektivwert [-] [-] norm. Abbildung 7-3: 1,6 Fahrbahnanregung 1,6 norm. Effektivwert [-] Effektivwert[-] norm. gering 0,9 stark Neigung Hubgerüst 1,6 0,9 gering Abbildung 7-4: 182 0,4 hoch 0,4 rückwärts vorwärts Reifensteifigkeit 0,9 normal 0,4 groß Last Fahrgeschwindigkeit 0,9 gering 0,4 hoch Reifendämpfung 0,9 normal 0,4 groß gering hoch Kabinenlagerung ohne mit Effektdiagramme (normiert), EFG 20 (N = 1024), Sitzmontagepunkt (z) 0,9 1,6 0,4 stark Fahrtrichtung 0,9 0,9 hoch Fahrtrichtung 1,6 0,9 rückwärts vorwärts Reifensteifigkeit 1,6 normal 0,9 groß Last Fahrgeschwindigkeit 1,6 gering 0,9 hoch Reifendämpfung 1,6 normal 0,9 groß gering hoch Kabinenlagerung ohne Effektdiagramme (normiert), DFG 35 (N = 1023), Sitzmontagepunkt (z) mit 7.1 Grundlegende Einflussfaktoren Tabelle 7-2: Zusammengefasste Effekte (normiert) der Gabelstapler EFG 20 (N = 1024) und DFG 35 (N = 1023), Sitzmontagepunkt (z) Ausprägungen Effekte [-] Nr. Einflussfaktor 3 Fahrbahnanregung gering stark 0,35 0,60 4 Fahrtrichtung rückwärts vorwärts 0,03 -0,01 5 Fahrer leicht schwer -0,01 -0,04 6 Last gering hoch 0,01 -0,20 7 Fahrgeschwindigkeit gering hoch 0,44 0,46 8 Neigung Hubgerüst gering hoch 0,01 -0,01 9 Reifensteifigkeit normal groß 0,07 0,14 10 Reifendämpfung normal groß -0,02 -0,16 11 Kabinenlagerung ohne mit 0,09 -0,04 12 Sitz kleine Baugr. große Baugr. 0,00 0,01 0,67 1,24 Mittelwert EFG 20 DFG 35 Deutlich erkennbar sind in einer ersten augenscheinlichen Analyse die dominierenden Effekte der Einflussfaktoren Fahrbahnanregung und Fahrgeschwindigkeit bei beiden Flurförderzeugen. Ebenso ist ersichtlich, dass bezogen auf die Effekte die Fahrtrichtung sowie die Neigung des Hubgerüsts keinen Einfluss auf den Effektivwert der frequenzbewerteten Beschleunigung awT am Sitzmontagepunkt nehmen. Eine tiefergehende Analyse erfolgt unter Einbeziehung der Varianzanalyse, um sowohl die Signifikanz der Einflussfaktoren als auch mögliche Interaktionen beurteilen zu können. In ein erstes Modell der Varianzanalyse werden alle postulierten Haupteffekte sowie alle Einfachwechselwirkungen aufgenommen (siehe Tabelle A-1 und Tabelle A-2). Die Modelle besitzen folglich einen hohen Erklärungsanteil mit 2 2 Rkorr ,EFG 20 = 0,984 und Rkorr ,DFG35 = 0,952, wobei nur wenige Wechselwirkungen signifikant sind und einen merklichen Beitrag zur Varianz liefern (angenommener Grenzwert p2 > 0,1). So wird ein zweites Modell mit ebenfalls allen Haupteffekten sowie den signifikanten und merklichen Wechselwirkungen bei mindestens einem Gabelstapler untersucht. Somit sind die Modellansätze zum besseren Vergleich für EFG 20 und DFG 35 identisch. Tabelle 7-3 zeigt die Ergebnisse der für beide Gabelstapler getrennt durchgeführten Varianzanalysen. Trotz der Modellreduktion besitzen beide Modelle weiterhin einen vergleichsweise großen Erklärungsanteil. 183 7 Einflussfaktoren auf die Vibrationsbelastung Tabelle 7-3: 2 Varianzanalysen der Einflussfaktoren bei den Gabelstaplern EFG 20 ( Rkorr = 0,980) und 2 DFG 35 ( Rkorr = 0,899), Signifikanzniveau p < 0,05, Sitzmontagepunkt (z) EFG 20 df DFG 35 F ²p p df F ²p p Fahrbahnanregung 1 16103,69 0,94 0,00 1 4635,98 0,82 0,00 Fahrtrichtung 1 147,40 0,13 0,00 1 0,73 0,00 0,39 Fahrer 1 3,36 0,00 0,07 1 16,90 0,02 0,00 Last 1 14,16 0,01 0,00 1 541,77 0,35 0,00 Fahrgeschwindigkeit 1 26388,15 0,96 0,00 1 2689,61 0,73 0,00 Neigung Hubgerüst 1 20,17 0,02 0,00 1 0,21 0,00 0,65 Reifensteifigkeit 1 675,93 0,40 0,00 1 261,23 0,21 0,00 Reifendämpfung 1 57,11 0,05 0,00 1 332,95 0,25 0,00 Kabinenlagerung 1 1059,91 0,51 0,00 1 23,37 0,02 0,00 Sitz 1 3,15 0,00 0,08 1 0,26 0,00 0,61 Fahrgeschwind. x Fahrbahnanr. 1 1202,63 0,54 0,00 1 325,44 0,24 0,00 Fahrgeschwind. x Kabinenlag. 1 254,80 0,20 0,00 1 54,59 0,05 0,00 Fahrgeschwindigkeit x Last 1 3461,27 0,77 0,00 1 210,63 0,17 0,00 Fahrgeschwind. x Reifensteifigkeit 1 355,72 0,26 0,00 1 14,99 0,01 0,00 Fahrtrichtung x Last 1 8,56 0,01 0,00 1 54,87 0,05 0,00 Fehler 1008 1007 Gesamt 1023 1022 Wegen der hohen Teststärke sind fast alle Faktoren bei einem Signifikanzniveau von p < 0,05 statistisch signifikant. Ausnahmen bilden lediglich die Faktoren Sitz und Fahrer beim EFG 20 sowie Fahrtrichtung, Neigung Hubgerüst und Sitz beim DFG 35. In die Effektdiagramme für den Sitzmontagepunkt sind die Einflussfaktoren Fahrer und Sitz nicht aufgenommen, da von vornherein von keinem Effekt auszugehen ist. Dies bestätigen sowohl die Effekte in Tabelle 7-2 als auch die Varianzanalyse in Tabelle 7-3. Lediglich beim DFG 35 führt ein schwerer Fahrer zu leicht geringeren Belastungen, jedoch deutlich unter der in Kapitel 7.1.3 benannten Schwelle von E = 0,2 m/s² und mit sehr geringem p2 . Die reduzierte Belastung wird auf die Modellierung der Motorhaube als flexibler Körper geführt, was bei größerer Masse von Sitz und Fahrer zu geringeren Beschleunigungen führt. Wie angenommen nehmen Sitz und Fahrer keinen Einfluss auf die Höhe der Belastung am Sitzmontagepunkt. Die Varianzanalyse bestätigt den starken Einfluss der Faktoren Fahrbahnanregung und Fahrgeschwindigkeit. Die nicht normierten Effekte liegen zudem über der Schwelle von E = 0,2 m/s² und beeinflussen somit die Fahrerbelastung merklich. Beide Faktoren wirken verstärkend, d. h. mit zunehmenden Fahrbahnunebenheiten bzw. zunehmender Fahrgeschwindigkeit nimmt die Belastung zu. 184 7.1 Grundlegende Einflussfaktoren Die Reifen weisen hinsichtlich Steifigkeit und Dämpfung einen signifikanten Einfluss auf die Vibrationsbelastung am Sitzmontagepunkt auf. Ausgeprägter und über der Wahrnehmbarkeitsschwelle liegend sind die Effekte beim DFG 35, während beim EFG 20 vor allem die Reifensteifigkeit eine (geringe) Wirkung besitzt. Grundsätzlich führen steifere Reifen zu größeren Belastungen, während Reifen mit höherem Dämpfungsgrad diese reduzieren. Die Wirkung ist jedoch schwächer als die bislang aufgeführten Einflussfaktoren. Wie im Effektdiagramm bereits angedeutet nimmt die Fahrtrichtung keinen (DFG 35) bzw. kaum (EFG 20) einen Einfluss auf den Effektivwert der frequenzbewerteten Beschleunigung awT . Auch wenn in der Varianzanalyse eine Wirkung beim EFG 20 bestimmt werden kann, liegt diese merklich unter der Schwelle von E = 0,2 m/s². Ebenso ist die Wirkung der Neigung des Hubgerüsts nicht nachweisbar (DFG 35) oder außerordentlich gering (EFG 20, unterhalb der Schwelle). Der Einfluss der transportierten Last führt zu unterschiedlich stark ausgeprägten Effekten bei beiden Gabelstaplern. Beim DFG 35 ist ein deutlich wahrnehmbarer (über der Schwelle von E = 0,2 m/s²) und signifikanter Einfluss feststellbar, der sich auch im p2 widerspiegelt. Bei hoher Last sind für diesen Gabelstapler geringere Effektivwerte der frequenzbewerteten Beschleunigung awT zu verzeichnen. Die Ergebnisse beim EFG 20 lassen diesen Schluss nicht zu. Zu erwarten wäre auf Grund der ähnlichen Bauweise der beiden Gabelstapler ein gleichartiger Effekt. Für eine weitere Klärung ist die Wechselwirkung zwischen Fahrgeschwindigkeit und Last zu berücksichtigen, die besonders beim EFG 20 ein hohes p2 aufweist. Abbildung 7-5 stellt diese im entsprechenden Effektdiagramm für beide Gabelstapler dar. Last - DFG 35 Fahrgeschwindigkeit gering hoch 0,3 gering Abbildung 7-5: hoch [-] norm. norm. Effektivwert Effektivwert [-] norm. Effektivwert Effektivwert [-] [-] norm. Last - EFG 20 1,1 1,6 0,8 gering hoch Wechselwirkung der Faktoren Last und Fahrgeschwindigkeit bei den Gabelstaplern EFG 20 und DFG 35, Sitzmontagepunkt (z) Deutlich zu erkennen ist eine unterschiedliche Wechselwirkung zwischen Last und Fahrgeschwindigkeit beim Vergleich der beiden Gabelstapler. Während beim DFG 35 die reduzierende Wirkung der Last bei geringen Fahrgeschwindigkeiten 185 7 Einflussfaktoren auf die Vibrationsbelastung deutlicher ausfällt als bei hohen, führen die Wechselwirkungen beim EFG 20 zu einem entgegengesetzten Verhalten. Bei geringer Fahrgeschwindigkeit bestätigt sich eine Abnahme der Belastung mit steigender Beladung, während bei höheren Fahrgeschwindigkeiten eine Zunahme zu erkennen ist. In Summe führt diese Wechselwirkung zu fast gleichbleibenden Werten bei geringer und hoher Beladung. Da wie bereits angemerkt bei Gabelstaplern mit gleichem Verhalten zu rechnen ist, ist der Einfluss der Beladung in einer weiteren Versuchsreihe detaillierter bei feinerer Abstufung zu untersuchen. Auch beim Faktor Kabinenlagerung unterscheiden sich die Wirkungen bei den beiden Gabelstaplern und weichen beim EFG 20 vom vermuteten Effekt ab, nämlich dem einer Vibrationsminderung bei vorhandener Kabinenlagerung. Die Effektstärke befindet sich zwar nur knapp unter der Schwelle von E = 0,2 m/s², die Kabinenlagerung ist beim EFG 20 jedoch für ca. 50 % Streuung in der Varianz verantwortlich. Dieser gegenläufige Effekt beim EFG 20 lässt sich dadurch erklären, dass durch die im Simulationsmodell hinterlegten Steifigkeitswerten der Lagerstellen, welche aus Messungen am realen Bauteil gewonnen sind, eine zu steife Abstimmung im Verhältnis zum Anregungsspektrum realisiert ist. Auf diesen Sachverhalt wird gesondert in Kapitel 7.3.1 eingegangen. Beim DFG 35 stellt sich der vermutete Effekt ein, ist in seiner Wirkung jedoch von untergeordneter Bedeutung. Abschließend zum Messpunkt Sitzmontagepunkt werden die verbleibenden Wechselwirkungen aus Tabelle 7-3 analysiert. Die Fahrgeschwindigkeit verfügt über teils signifikante Wechselwirkungen mit den Faktoren Fahrbahnanregung, Kabinenlagerung und Reifensteifigkeit. Für EFG 20 und DFG 35 sind die entsprechenden Effektdiagramme in Abbildung 7-6 und Abbildung 7-7 dargestellt. Bei beiden Gabelstaplern verstärken sich die Wirkungen von Fahrbahnanregung und Fahrgeschwindigkeit, d. h. der Einfluss der Fahrbahnanregung wächst mit zunehmender Fahrgeschwindigkeit. Bezüglich der Kabinenlagerung beliebt festzuhalten, dass bei höherer Fahrgeschwindigkeit der Effekt der Lagerung – positiv wie negativ je Gabelstapler – deutlich hervortritt und dabei auch die definierte Wahrnehmbarkeitsschwelle von E = 0,2 m/s² erreicht. Die Wechselwirkung mit der Reifensteifigkeit ist nur beim EFG 20 festzustellen, auch hier bedingt eine höhere Fahrgeschwindigkeit eine stärkere Belastungszunahme beim Wechsel von Reifen mit normaler auf auf solche mit größerer Steifigkeit. In Ergänzung finden sich in Abbildung A-4 und Abbildung A-5 die Effektdiagramme für alle Wechselwirkungen mit dem Faktor Fahrgeschwindigkeit zusammengefasst. 186 norm. Effektivwert Effektivwert [-] [-] norm. 7.1 Grundlegende Einflussfaktoren 1,2 Fahrbahnanregung 1,2 Reifensteifigkeit Fahrgeschwindigkeit 1,2 hoch gering 0,3 0,3 stark gering Abbildung 7-6: norm. Effektivwert Effektivwert [-] [-] norm. Kabinenlagerung 1,2 1,9 ohne 0,3 mit 0,3 groß normal Wechselwirkungen zwischen Fahrgeschwindigkeit und Fahrbahnanregung, Kabinenlagerung und Fahrgeschwindigkeit, EFG 20, Sitzmontagepunkt (z) Fahrbahnanregung 1,9 Kabinenlagerung 1,9 Reifensteifigkeit Fahrgeschwindigkeit 1,9 hoch gering 0,7 0,7 stark gering Abbildung 7-7: ohne 0,7 mit 0,7 groß normal Wechselwirkungen zwischen Fahrgeschwindigkeit und Fahrbahnanregung, Kabinenlagerung und Fahrgeschwindigkeit, DFG 35, Sitzmontagepunkt (z) In der vollumfänglichen Varianzanalyse (Tabelle A-1 und Tabelle A-2) ist eine stärkere Wechselwirkung zwischen Last und Fahrtrichtung beim DFG 35 festzustellen, die jedoch im reduzierten Beschreibungsmodell (Tabelle 7-3) ein geringes p2 aufweist. Abbildung 7-8 zeigt die Darstellung der zugehörigen Effektdiagramme. Last - DFG 35 Fahrtrichtung rückwärts vorwärts 0,6 gering Abbildung 7-8: hoch [-] norm. norm. Effektivwert Effektivwert [-] norm. Effektivwert Effektivwert [-] [-] norm. Last - EFG 20 0,8 1,4 1,1 gering hoch Wechselwirkung der Faktoren Last und Fahrtrichtung bei den Gabelstaplern EFG 20 und DFG 35, Sitzmontagepunkt (z) 187 7 Einflussfaktoren auf die Vibrationsbelastung Es ist zu erkennen, dass beim DFG 35 der dämpfende Einfluss der Last bei Rückwärtsfahrt ausgeprägter ist als bei Vorwärtsfahrt. Über alle Versuche betrachtet weist die Fahrtrichtung jedoch keinen signifikanten Einfluss beim DFG 35 auf. Unter der verallgemeinernden Annahme, dass die Belastung des Fahrers um die Höhe des Sitzübertragungsfaktors SEAT gemindert wird, lassen sich die identifizierten Einflussgrößen auch auf den Messpunkt Sitzkissen übertragen. Üblicherweise verfügen Sitze für Gabelstapler dieser Tragfähigkeitsklassen je nach Baugröße und Federweg über SEAT - Werte von 0,3–0,7 [Pol-2008]. Wie in Kapitel 3.1.1 dargelegt mindert ein Sitz die an seinem Fußpunkt eingeleiteten Schwingungen in Abhängigkeit seiner Eigenfrequenz. Diese wird sowohl durch die Masse des Fahrers als auch durch die Federsteifigkeit beeinflusst. Von Interesse ist deshalb, ob bestimmte Faktoren dieses Zusammenspiel in besonderer Weise beeinflussen. Aus diesem Grund erfolgt ebenso eine tiefere Analyse des Messpunkts Sitzkissens unter Beachtung der Modellgüte der Gesamtfahrzeugmodelle hinsichtlich dieses Messpunkts (vgl. Kapitel 6.3.4). Dabei lässt sich grundsätzlich für beide Gabelstapler eine gleiche Wirkung der Faktoren, gemessen an der Effektstärke E , wie am Sitzmontagepunkt festhalten – mit Ausnahme natürlich von Sitz und Fahrer, worauf nachfolgend näher eingegangen wird. Die zugehörigen Effektdiagramme mit Angabe der normierten Zahlenwerte dieser Faktoren finden sich aus Gründen der Übersichtlichkeit im Anhang (Abbildung A-1, Abbildung A-2, Tabelle A-9 bis Tabelle A-11). Analog zum Vorgehen beim Sitzmontagepunkt werden in einem ersten Modell der Varianzanalyse alle postulierten Haupteffekte sowie alle Einfachwechselwirkungen aufgenommen (siehe Tabelle A-3 und Tabelle A-4), was folglich einen hohen Erklärungsanteil mit 2 2 Rkorr ,EFG 20 = 0,981 und Rkorr ,DFG 35 = 0,966 bedingt, wobei nur wenige Wechselwirkungen signifikant sind und einen merklichen Beitrag zur Varianz liefern (angenommener Grenzwert p2 > 0,1). So wird ein reduziertes Modell mit ebenfalls allen Haupteffekten sowie den signifikanten und merklichen Wechselwirkungen erstellt. Die Modellansätze sind wiederum zum besseren Vergleich für EFG 20 und DFG 35 identisch und liefern trotz Reduktion einen hohen Erklärungsanteil (Tabelle 7-4). Im Ergebnis lassen sich als wesentliche Einflussfaktoren auf die Fahrerbelastung, die auch die Schwelle von E = 0,1 m/s² deutlich übersteigen, bei beiden Gabelstaplern die Faktoren Fahrbahnanregung, Fahrgeschwindigkeit, Fahrer und Sitz festhalten. In geringem Umfang macht sich zudem die Kabinenlagerung beim EFG 20 und die Last an der Grenze der Wahrnehmung beim DFG 35 bemerkbar. Auch der geringe Effekt von Reifensteifigkeit und -dämpfung ist ebenfalls nur beim DFG 35 zu verzeichnen. 188 7.1 Grundlegende Einflussfaktoren Tabelle 7-4: 2 Varianzanalysen der Einflussfaktoren bei den Gabelstaplern EFG 20 ( Rkorr = 0,974) und 2 DFG 35 ( Rkorr = 0,938), Signifikanzniveau p < 0,05, Sitzkissen (z) EFG 20 df F DFG 35 ²p p df F ²p p Fahrbahnanregung 1 6747,61 0,87 0,00 1 3267,83 0,76 0,00 Fahrtrichtung 1 5,08 0,01 0,02 1 0,13 0,00 0,71 Fahrer 1 2725,98 0,73 0,00 1 797,94 0,44 0,00 Last 1 26,54 0,03 0,00 1 241,72 0,19 0,00 Fahrgeschwindigkeit 1 5263,78 0,84 0,00 1 1604,96 0,61 0,00 Neigung 1 0,01 0,00 0,91 1 0,09 0,00 0,76 Reifensteifigkeit 1 24,25 0,02 0,00 1 139,66 0,12 0,00 Reifendämpfung 1 21,75 0,02 0,00 1 196,42 0,16 0,00 Kabine 1 189,48 0,16 0,00 1 12,10 0,01 0,00 Sitz 1 17112,68 0,94 0,00 1 7743,12 0,89 0,00 Fahrgeschwind. x Fahrbahnanr. 1 228,53 0,18 0,00 1 188,17 0,16 0,00 Fahrgeschwindigkeit x Last 1 364,17 0,27 0,00 1 117,64 0,10 0,00 Sitz x Fahrbahnanregung 1 639,27 0,39 0,00 1 447,75 0,31 0,00 Sitz x Fahrer 1 4681,54 0,82 0,00 1 386,03 0,28 0,00 Sitz x Fahrgeschwindigkeit 1 214,49 0,18 0,00 1 262,60 0,21 0,00 Sitz x Last 1 101,49 0,09 0,00 1 65,03 0,06 0,00 Fehler 1007 1006 Gesamt 1023 1022 Für den Messpunkt Sitzkissen bietet sich eine tiefere Analyse der Faktoren Sitz und Fahrer an, deren Effektdiagramme in Abbildung 7-9 dargestellt sind. EFG 20 DFG 35 Fahrer 0,3 Sitz Effektivwert[-] norm. Effektivwert [-] Effektivwert[-] norm. Effektivwert [-] Sitz 0,1 Fahrer 0,5 0,1 MSG 20 MSG 65 Abbildung 7-9: leicht schwer MSG 65 MSG 85 leicht schwer Effektdiagramme (normiert) der Faktoren Sitz und Fahrer für EFG 20 (N = 1024) und DFG 35 (N = 1023), Sitzkissen (z) 189 7 Einflussfaktoren auf die Vibrationsbelastung Die Darstellung im Effektdiagramm erweckt den Anschein, dass bei den beiden Gabelstaplern unterschiedliche Wirkungen der Faktoren zu verzeichnen sind. Es gilt dabei aber zu beachten, dass die Sitze in kleiner und großer Baugröße fahrzeugspezifisch gewählt sind (vgl. Tabelle 4-7). Sowohl beim EFG 20 als auch beim DFG 35 zeichnet sich der MSG 65, der zum Untersuchungszeitpunkt eine der fortschrittlichen Entwicklungen auf dem Markt darstellt und über weniger Reibung gegenüber den anderen Sitzen verfügt, durch geringere Fahrerbelastungen aus. Dies bedingt bei den für die Sitze geringen Schwingwegen das bessere Abschneiden des MSG 65 auch gegenüber dem MSG 85. Trotz korrekter Gewichtseinstellung am Fahrersitz ist eine Wirkung des Fahrers, d. h. dessen Körpergewichts, zu verzeichnen. Ein Erklärungsgrund ist, dass beim MSG 85 nur die Vorspannung, jedoch nicht die Federsteifigkeit auf das Körpergewicht angepasst wird (vgl. Kapitel 5.2.3). Zudem ist gerade beim EFG 20 eine starke Wechselwirkung festzustellen, wie die Effektdiagramme in Abbildung 7-10 zeigen. Fahrer - DFG 35 Sitz 0,1 leicht schwer MSG 20 MSG 65 MSG 65 MSG 85 [-] norm. norm. Effektivwert Effektivwert [-] norm. Effektivwert Effektivwert [-] [-] norm. Fahrer - EFG 20 0,4 0,6 0,1 leicht schwer Abbildung 7-10: Wechselwirkung der Faktoren Fahrer und Sitz bei den Gabelstaplern EFG 20 und DFG 35, Sitzkissen (z) Zu erkennen ist, dass beim MSG 65 der Unterschied in der Belastung zwischen leichtem und schwerem Fahrer sehr gering ausfällt und auch unter Berücksichtigung der Unterschätzung der Belastung der Simulationsmodelle noch unter der Schwelle von E = 0,1 m/s² liegt. Bei MSG 20 und MSG 85 sind die Effekte des Fahrergewichts gegensätzlich. Der Vergleich der Belastungen von leichtem und schwerem Fahrer auf den drei unterschiedlichen Sitzen zeigt, dass hier keine pauschalen Aussagen zu Einflüssen getroffen werden können. Im Vergleich zu den anderen genannten relevanten Faktoren ist der Einfluss des Sitzes bei beiden Gabelstaplern dominierend und dem des Fahrers untergeordnet. Die restlichen in Tabelle 7-4 angeführten Wechselwirkungen sind von untergeordneter Bedeutung. Wie beim Sitzmontagepunkt ist bei größerer Fahrgeschwindigkeit der Effekt der Fahrbahnanregung bei beiden Gabelstaplern deutlicher zu spüren 190 7.1 Grundlegende Einflussfaktoren (Abbildung A-6), ebenso verhält sich der Einfluss der Last konträr bei geringen und hohen Fahrgeschwindigkeiten beim DFG 35 (Abbildung A-7). Die als gering einzustufenden Wechselwirkungen zwischen dem Sitz und den Faktoren Fahrbahnanregung, Last und Fahrgeschwindigkeit sind Abbildung A-8 und Abbildung A-9 zu entnehmen. 7.1.5 Schubmaststapler EFM 14 norm. Effektivwert Effektivwert [-] [-] norm. Der Schubmaststapler EFM 14 verfügt über keine bauseits vorhandene Kabinenlagerung, weswegen dieser Faktor aus folgenden Betrachtungen ausgeklammert wird. Insgesamt handelt es sich beim erstellten Mehrkörpermodell auch wegen der Polyurethanreifen um ein sehr steifes System, so dass bei einigen Parameterkombinationen Fehler bei der Integration auftreten. Die statt 512 verbleibenden 486 Datensätze lassen immer noch eine aussagekräftige Analyse zu. Analog zum Vorgehen bei den Gabelstaplern wird zuerst das Verhalten am Sitzmontagepunkt analysiert, bevor auf die Belastungen am Sitzkissen eingegangen wird. Zum Einstieg zeigt Abbildung 7-11 die Effektdiagramme am Sitzmontagepunkt, die Zahlenwerte sind Tabelle 7-5 und in ausführlicher Form mit Mittelwerten und Standardabweichungen Tabelle A-12 zu entnehmen. 1,7 Fahrbahnanregung 1,7 0,7 norm. Effektivwert [-] Effektivwert[-] norm. gering 1,7 0,7 stark Neigung Hubgerüst 1,7 0,7 gering 0,7 hoch Fahrtrichtung 1,7 PUF 0,7 PUB Reifensteifigkeit 1,7 normal 0,7 groß Last Fahrgeschwindigkeit 1,7 gering 0,7 hoch gering hoch Reifendämpfung normal groß Abbildung 7-11: Effektdiagramme (normiert), EFM 14, Sitzmontagepunkt (z) (N = 486) 191 7 Einflussfaktoren auf die Vibrationsbelastung Tabelle 7-5: Effekte (normiert) für Schubmaststapler EFM 14 (N = 486), Sitzmontagepunkt (z) Nr. Einflussfaktor Ausprägungen Effekt [-] 3 Fahrbahnanregung gering stark 4 Fahrtrichtung rückwärts vorwärts -0,02 5 Fahrer leicht schwer -0,04 6 Last gering hoch 0,01 7 Fahrgeschwindigkeit gering hoch 0,95 8 Neigung Hubgerüst gering hoch -0,01 9 Reifensteifigkeit normal groß 0,05 10 Reifendämpfung normal groß -0,05 12 Sitz kleine Baugr. große Baugr. -0,05 0,82 Mittelwert 1,18 Anhand der Effekte E ist erkennbar, dass die Faktoren Fahrbahnanregung und Fahrgeschwindigkeit deutlich dominieren. Während diese weit über der Schwelle von E = 0,2 m/s² liegen, erreichen die anderen Faktoren diese nicht. Der dominante Einfluss wird auch durch die Varianzanalyse bestätigt, die wiederum mit allen Effekten und Einfachwechselwirkungen (Tabelle A-5) und mit einem reduzierten Modell durchgeführt wird (Tabelle 7-6). Die Faktoren Fahrtrichtung und Neigung besitzen trotz der hohen Teststärke keinen signifikanten Einfluss. Gleiches gilt für den Fahrer, der jedoch nur der Vollständigkeit halber mit dem Sitz aufgenommen ist. Auch der Sitz nimmt wie erwartet keinen merklichen Einfluss auf die Belastung am Sitzmontagepunkt. Tabelle 7-6: 2 Varianzanalyse der Einflussfaktoren beim Schubmaststapler EFM 14 ( Rkorr = 0,961), Signifikanzniveau p < 0,05, Sitzmontagepunkt (z) df F ²p p Fahrbahnanregung 1 4719,71 0,91 0,00 Fahrtrichtung 1 0,90 0,00 0,34 Fahrer 1 0,16 0,00 0,69 Last 1 7,50 0,02 0,01 Fahrgeschwindigkeit 1 6476,52 0,93 0,00 Neigung 1 0,22 0,00 0,64 Reifensteifigkeit 1 21,65 0,04 0,00 Reifendämpfung 1 12,68 0,03 0,00 Sitz 1 20,83 0,04 0,00 Fahrbahnanregung x Fahrgeschwindigkeit 1 909,89 0,66 0,00 Fehler 475 Gesamt 485 192 7.1 Grundlegende Einflussfaktoren Die Last besitzt sowohl einen überaus geringen Effekt E als auch ein sehr niedriges p2 und beeinflusst folglich im Gegensatz zu den Gabelstaplern nicht die Höhe des Effektivwerts der frequenzbewerteten Beschleunigung awT am Sitzmontagepunkt. Dies liegt im Konstruktionsprinzip begründet, das die Abstützung der Last innerhalb der Räder vorsieht. Auch der Einfluss der Polyurethanreifen ist hinsichtlich einer sich ändernden Steifigkeit und Dämpfung bezogen auf den Status Quo verschwindend gering. Als einzige Wechselwirkung mit größerem p2 ist die von Fahrbahnanregung und Fahrgeschwindigkeit feststellbar. Wie bei den Gabelstaplern wirkt die Fahrgeschwindigkeit verstärkend auf den durch die Fahrbahnanregung verursachten Effekt (Abbildung 7-12). norm. Effektivwert Effektivwert [-] [-] norm. Fahrbahnanregung 2,4 Fahrgeschwindigkeit gering hoch 0,4 gering stark Abbildung 7-12: Wechselwirkung der Faktoren Fahrbahnanregung und Fahrgeschwindigkeit, EFM 14, Sitzmontagepunkt (z) Bezüglich der am Sitzkissen gemessenen resultierenden Fahrerbelastung sind mit der Fahrbahnanregung und der Fahrgeschwindigkeit die gleichen Faktoren wie am Sitzmontagepunkt dominierend, wenn die Faktoren Sitz und Fahrer ausgeklammert werden. Dies bestätigt auch eine gegenüber Tabelle A-6 mit einem reduzierten Modell durchgeführte Varianzanalyse, deren Ergebnisse Tabelle 7-7 beinhaltet. Effektdiagramme und zugehörige Zahlenwerte sind im Anhang Abbildung A-3 und Tabelle A-13 zu entnehmen. Last und Neigung weisen keinen statistisch signifikanten Einfluss auf, die restlichen Faktoren besitzen Effekte unterhalb der Schwelle von E = 0,1 m/s² am Sitzkissen sowie ein äußerst geringes p2 . Anders verhält es sich bei den Faktoren Sitz und Fahrer, deren Effektdiagramme gesondert in Abbildung 7-13 dargestellt sind. 193 7 Einflussfaktoren auf die Vibrationsbelastung Fahrer norm. Effektivwert [-] Effektivwert[-] norm. Sitz 0,5 0,5 0,1 MSG 20 0,1 MSG 65 leicht schwer Abbildung 7-13: Effektdiagramme (normiert) von Sitz und Fahrer, EFM 14 (N = 486), Sitzmontagepunkt (z) Der Sitz beeinflusst im hohen Maße die berechnete Fahrerbelastung, wobei beim MSG 65 deutlich geringere Effektivwerte der frequenzbewerteten Beschleunigung awT gegenüber dem MSG 20 festzustellen sind. Die Differenz liegt deutlich über der Schwelle von E = 0,1 m/s². In Kombination mit den verwendeten Sitzen liegen beim schweren Fahrer leicht höhere Belastungswerte vor, wobei dieser Effekt klar untergeordnet ist. Tabelle 7-7: 2 Varianzanalyse der Einflussfaktoren beim Schubmaststapler EFM 14 ( Rkorr = 0,961), Signifikanzniveau p < 0,05, Sitzkissen (z) df F ²p p Fahrbahnanregung 1 1788,58 0,79 0,00 Fahrtrichtung 1 23,96 0,05 0,00 Fahrer 1 62,36 0,12 0,00 Last 1 3,39 0,01 0,07 Geschwindigkeit 1 2168,43 0,82 0,00 Neigung 1 0,00 0,00 0,96 Reifensteifigkeit 1 15,40 0,03 0,00 Reifendämpfung 1 9,63 0,02 0,00 Sitz 1 1547,21 0,77 0,00 Fahrbahnanregung x Fahrgeschwindigkeit 1 402,66 0,46 0,00 Fahrbahnanregung x Sitz 1 67,84 0,13 0,00 Fahrer x Sitz 1 519,93 0,52 0,00 Fahrgeschwindigkeit x Sitz 1 89,82 0,16 0,00 Fehler 472 Gesamt 485 Die Wechselwirkung zwischen Fahrbahnanregung und Fahrgeschwindigkeit entspricht der am Sitzmontagepunkt, die Faktoren verstärken sich (Abbildung A-10). 194 7.1 Grundlegende Einflussfaktoren norm. Effektivwert Effektivwert [-] [-] norm. Die Wechselwirkungen des Sitzes mit Fahrbahnanregung und Fahrgeschwindigkeit sind von untergeordneter Bedeutung (Abbildung 7-14). Tendenziell treten die Effekte beim MSG 20 stärker auf. Wie auch schon beim EFG 20, der die gleiche Sitzausstattung innerhalb der Versuchsreihe besitzt, verhält sich eine Gewichtszunahme des Fahrers konträr bei beiden Sitzen. Dieser Effekt ist hinsichtlich der definierten Schwelle von E = 0,1 m/s² wahrnehmbar. 0,6 Fahrbahnanregung 0,6 Fahrer 0,6 Fahrgeschwindigkeit 0,6 Sitz MSG 20 MSG 65 0,1 gering 0,1 stark leicht 0,1 schwer gering 0,1 hoch Abbildung 7-14: Wechselwirkungen zwischen Sitz und Fahrbahnanregung, Fahrer und Fahrgeschwindigkeit, EFM 14, Sitzkissen (z) 7.1.6 Fazit Durch den in Kapitel 4.5 dargelegten Versuchsplan mit Faktorstufenwahl nach Tabelle 4-6 ist eine Bestimmung der Haupteffekte samt Wechselwirkungen für jedes untersuchte Flurförderzeug wie in den vorangegangen Kapiteln dargelegt möglich. Dabei dominieren die Einflussfaktoren Fahrbahnanregung und Fahrgeschwindigkeit deutlich. Ein direkter Vergleich der Flurförderzeuge steht nicht im Vordergrund dieser Arbeit. Die Ergebnisse lassen jedoch die Schlussfolgerung zu, dass entsprechend der unterschiedlichen Bauweise starke Fahrbahnanregungen verbunden mit hohen Fahrgeschwindigkeiten bei Schubmaststaplern zu höheren Belastungen gegenüber Gabelstaplern führen. Zudem wirkt sich bei Schubmaststaplern die transportiere Last nicht dämpfend auf die Vibrationen aus. Grundsätzlich sind die Einsatzgebiete der beiden Flurförderzeugtypen aber im Normalfall unterschiedlich und machen einen Vergleich unnötig. Auch bezüglich der untersuchten Gabelstapler sind Unterschiede sowohl in der Wirkung einzelner Einflussfaktoren als auch in der Höhe der Belastung festzustellen. Die repräsentativen Fahrzeuge decken jedoch unterschiedliche Tragfähigkeitsklassen ab, so dass ein direkter Vergleich nicht zielführend ist. Der Einfluss eines konkreten Flurförderzeugs bezogen auf die Belastung bei einem Einsatzszenario kann als mittel angegeben werden, wenn sich diese bezüglich ihrer Ausstattung und Tragfähigkeit unterscheiden. Aussagen zu einem Unterschied zwischen den Fahrzeugen bei vergleichbaren Randbedingungen sind auf Basis der Untersuchungen nicht möglich und nicht Zielsetzung der Arbeit. 195 7 Einflussfaktoren auf die Vibrationsbelastung In übersichtlicher Darstellung fasst Tabelle 7-8 die Wirkung der postulierten Einflussfaktoren für Gabelstapler und Schubmaststapler getrennt zusammen. Fahrbahnanregung und Fahrbahngeschwindigkeit sind für alle Flurförderzeuge die am stärksten dominierenden Faktoren und ursächlich für die Fahrerbelastung. Bei den untersuchten Gabelstaplern ist ein geringer Einfluss der Reifen bezüglich Steifigkeit und Dämpfung zu verzeichnen. Auch die Kabinenlagerung wirkt sich in geringem Maße auf die Schwingungsbelastung aus und kann einen Beitrag leisten, bei richtiger Abstimmung die Fahrerbelastung zu reduzieren. Diese bauseits vorhandene Maßnahme liegt in ihrer Wirkung jedoch deutlich unter der des Sitzes. Die untersuchten Sitze weisen dabei auch auf Grund unterschiedlicher Baugrößen und Komfortstufen eine starke Streuung auf. Der auf dem Sitz befindliche Fahrer beeinflusst die resultierende Belastung ebenfalls gering. Im Rahmen der Simulation erfahren schwere Fahrer geringere Belastungen, diese Aussage soll jedoch nicht verallgemeinernd ohne Probandenversuche getroffen werden. Keinen merklichen Einfluss nehmen bei beiden Flurförderzeugtypen die Fahrtrichtung sowie die Neigung des Hubgerüsts. Der Einfluss der transportierten Last ist bei den untersuchten Gabelstaplern nicht übereinstimmend, grundsätzlich kann von einer geringen Vibrationsreduktion bei höherer Last ausgegangen werden. Tabelle 7-8: Nr. Einfluss der untersuchten Faktoren auf die Fahrerbelastung Faktor Einfluss Gabelstapler Einfluss Schubmaststapler mittel - hoch hoch kein kein gering gering 2 Fahrzeug 3 Fahrbahnanregung 4 Fahrtrichtung 5 Fahrer 6 Last gering kein 7 Fahrgeschwindigkeit hoch hoch 8 Neigung Hubgerüst kein kein 9 Reifen: Steifigkeit gering kein 10 Reifen: Dämpfung gering kein 11 Kabinenlagerung gering - 12 Sitz hoch hoch : Erhöhung der Belastung bei zunehmendem Faktorwert : Reduzierung der Belastung bei zunehmendem Faktorwert 196 7.2 Detailbetrachtung von Fahrbahnanregung, Fahrgeschwindigkeit und Last 7.2 Detailbetrachtung von Fahrbahnanregung, Fahrgeschwindigkeit und Last Gemäß den Ergebnissen der ersten Versuchsreihe aus Kapitel 7.1 stellen Fahrbahnanregung und Fahrgeschwindigkeit die wichtigsten Einflussfaktoren dar und werden deswegen in diesem Kapitel näher untersucht. Die transportierte Last führt im Rahmen der ersten Studie bei den Gabelstaplern zu abweichenden Resultaten, so dass diese ebenfalls mit in die Betrachtung aufgenommen wird. Ziel dieser Detailbetrachtung ist nicht das Aufstellen eines exakten Zusammenhanges der Belastung bei einer bestimmten Fahrgeschwindigkeit und einer bestimmten Hindernishöhe, da dies auf andere Flurförderzeuge nicht praxistauglich übertragbar ist, sondern ein verbessertes Wissen über die quantitativen Zusammenhänge im Gegensatz zu der ersten Versuchsreihe mit nur zwei Faktorstufen sowie eine differenzierte Betrachtung der Fahrbahnanregung. 7.2.1 Versuchsumfang Die formulierten Ziele bedingen eine detailliertere Aufschlüsselung der Einflussfaktoren. Bezüglich Fahrgeschwindigkeit und Last fällt dies leicht, da beide Größen gemäß der Fahrzeugkonfiguration einen Wertebereich zwischen Null und dem fahrzeugspezifischen Grenzwert annehmen, der durch Wahl einer Schrittweite einfach diskretisiert werden kann. Anders verhält es sich bei der Fahrbahnanregung, die beliebiger Gestalt sein kann und für eine Untersuchung einer mathematischen Beschreibung bedarf. Wie in Kapitel 4.4 dargelegt fahren Flurförderzeuge über Fahrbahnen, die sich sowohl durch herausragende Einzelhindernisse (Fugen, Schwellen, Löcher im Fahrbahnbelag) als auch durch regellose Unebenheiten gemäß ihrer Bodengüte auszeichnen. Beide Aspekte sollen Berücksichtigung finden, wobei eine Untersuchung getrennt zu erfolgen hat, um den Einfluss jeweils herausheben zu können. Als Vertreter der Einzelhindernisse für eine umfangreiche Untersuchung bietet sich wiederum die Schwellenüberfahrt mit variierender Schwellenhöhe an, bei den regellosen Bodenunebenheiten können Fahrbahnoberflächen mit unterschiedlicher Welligkeit w und vor allem mit unterschiedlichem Unebenheitsmaß U generiert werden. Bei der Schwellenüberfahrt wird auf die bewährte und genormte Teststrecke gemäß Abbildung 6-5 mit Abmessungen nach Tabelle 6-2 zurückgegriffen, wobei die Schwellenhöhe hSchwelle variiert wird. Zudem werden alle Fahrbahnen in Anlehnung an den praktischen Einsatz mit einer regellosen Unebenheit in der Güte eines sehr guten Zementbetons unterlegt (vgl. Tabelle 5-1). Um eine Unabhängigkeit von Schwellenhöhe und dem regellosen Bodenprofil sicherzustellen, werden je 50 Fahr- 197 7 Einflussfaktoren auf die Vibrationsbelastung bahnen pro Schwellenhöhe mit variierenden Wegkreisfrequenzen bei gleicher Bodenbeschaffenheit erzeugt (gleiches Unebenheitsmaß U und gleiche Welligkeit w, vgl. Kapitel 5.2.2), aus denen dann zufällig bei der Versuchsgenerierung für eine bestimmte Schwellenhöhe eine Fahrbahn gezogen wird. Fahrgeschwindigkeit und Last werden jeweils fein unterteilt. Sehr geringe Fahrgeschwindigkeiten werden nicht betrachtet. Auch wenn beim Schubmaststapler EFM 14 nach Kapitel 7.1.5 die Last keinen Einfluss nimmt, wird diese zu Vergleichszwecken bei diesem Fahrzeug ebenso variiert. Tabelle 7-9 gibt einen Überblick über die variierten Parameter bezüglich der Einzelhindernisse durch Angabe der minimalen und maximalen Werte sowie der Schrittweite . Tabelle 7-9: Versuchsumfang für Einzelhindernisse Einflussfaktor EFG 20 DFG 35 EFM 14 min max min max min max Schwellenhöhe [mm] 2 12 1 2 12 1 1 10 1 Fahrgeschwindigkeit [km/h] 4 16 1 4 22 1 2 14 1 Last [kg] 0 2000 100 0 3500 250 0 1400 350 Bei genauerer Untersuchung der regellosen Bodenunebenheiten werden zwei Aspekte hervorgehoben. Zum einen sollen die Belastungen bei Fahrt über Fahrbahnen unterschiedlicher bekannter und klassifizierter Bauart und Güte verglichen werden, die in Tabelle 5-1 durch Unebenheitsmaß U und Welligkeit w für unterschiedliche Zustände charakterisiert sind. Zu Vergleichszwecken werden alle Bauarten in die Versuchsreihe aufgenommen, auch wenn sie teilweise unübliche Fahrbahnoberflächen für Flurförderzeuge darstellen. Die Untersuchung der Fahrbahnen erfolgt nicht bei voller Variation der anderen Parameter, sondern für jeweils zwei Fahrgeschwindigkeiten und Beladungszustände (Tabelle 7-10). Für jede Parametereinstellung werden fünf Berechnungen mit jeweils neu generierten Fahrbahnprofilen durchgeführt, um Einflüsse bei der Generierung der Zufallszahlen für die Wegkreisfrequenzen zu reduzieren. Tabelle 7-10: Versuchsumfang für klassifizierte Böden Einflussfaktor Fahrbahnoberflächen Fahrgeschwindigkeit [km/h] Last [kg] 198 EFG 20 Stufe 1 DFG 35 Stufe 2 Stufe 1 EFM 14 Stufe 2 Stufe 1 Stufe 2 Zementbeton, Asphalt-Beton, Macadam, Pflaster und unbefestigte Fahrbahnen nach Tabelle 5-1 8 14 10 20 5 12 200 1800 500 3000 200 1200 7.2 Detailbetrachtung von Fahrbahnanregung, Fahrgeschwindigkeit und Last Zum anderen soll eine Aussage getroffen werden, wie sich die Belastung bei systematischer Variation eines die Fahrbahnoberfläche beschreibenden Parameters ändert. Nachdem für eine mittlere „Normstraße“ die Welligkeit zu w = 2 angesetzt werden kann [Zel-2009], verbleibt als ausschlaggebende Größe das Unebenheitsmaß U. Dieses wird in zunächst feiner Abstufung erhöht, d. h. die untersuchten Fahrbahnoberflächen werden zunehmend unebener. Es zeigt sich, dass je Unebenheitswert drei Berechnungsläufe mit zufällig erzeugten Straßenprofilen für eine Minderung der Streuung ausreichend sind. Während für alle Flurförderzeuge die Fahrgeschwindigkeit in kleinen Schritten variiert wird, erfolgt in dieser Versuchsreihe eine Untersuchung der Last in größeren Stufen. Beim Schubmaststapler EFM 14 werden höchste Unebenheiten ausgeklammert, da diese äußerst selten in ihrem Einsatzbereich anzutreffen sind und vermehrt zu Integrationsproblemen führen. Einen Überblick über die zugehörigen Parameter der Untersuchung bietet Tabelle 7-11. Tabelle 7-11: Versuchsumfang für Fahrbahnoberflächen steigender Unebenheit EFG 20 Einflussfaktor min Unebenheit U [-] max DFG 35 min EFM 14 max min max 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 15, 20, 25, 30, 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 35, 40, 45, 50, 60, 70, 80, 90, 100, 200, 9, 10, 15, 20, 25, 30, 300, 400, 500 35, 40, 45, 50, 60, 70 Fahrgeschwindigkeit [km/h] 4 16 2 8 22 2 2 14 2 Last [kg] 0 2000 500 0 3500 875 0 1400 700 Die Charakterisierung der untersuchten Fahrbahnoberflächen ist durch Angabe von Unebenheitsmaß U und Welligkeit w eindeutig, gibt aber auf den ersten Blick keine Auskunft über die zu erwartenden Unebenheiten im Oberflächenprofil. Aus diesem Grund wird die Ebenheit in Längsrichtung der gemäß Kapitel 5.2.2 generierten Fahrbahnoberflächen mit Hilfe der Lattenmessung computergestützt bestimmt, indem gemäß dem in [Vel-2008, S. 257] beschriebenen Verfahren eine 4 m lange Bezugslatte in 2 m Schritten über die zu bewertende Oberfläche geschoben und die Abweichung der Oberfläche von der durch die Latte gebildeten Bezugslinie gemessen wird (Abbildung 7-15). 0 2 4 1. Messstellung 6 8 10 m 4. Messstellung keine Messung unter auskragenden Enden Abbildung 7-15: Lattenmessung an einer Fahrbahnoberfläche (nach [Vel-2008]) 199 7 Einflussfaktoren auf die Vibrationsbelastung Tabelle 7-12 zeigt das Ergebnis der Ebenheitsmessung für je 20 erzeugte Oberflächenprofile pro Bauart und Zustand mit einer Länge von 50 m. Für jede Fahrbahn werden in den 2 m Schritten die Abweichungen bestimmt und die mittlere Abweichung über alle Einzelwerte sowie die mittlere maximale Abweichung je Fahrbahn angegeben. Ebenso wird die Standardabweichung über alle Einzelwerte je Fahrbahnbauart und Zustand aufgenommen. Tabelle 7-12 enthält die bei Flurförderzeugen gebräuchlichen Fahrbahnen Zementbeton und Asphalt-Beton sowie zum Vergleich die unbefestigte Fahrbahn. In Tabelle B-1 findet sich eine vollständige Darstellung aller untersuchten Fahrbahnoberflächen. Tabelle 7-12: Abweichungen im Oberflächenprofil von Fahrbahnen verschiedener Bauart und unterschiedlichem Oberflächenzustand (vgl. Tabelle 5-1), vollständige Darstellung in Tabelle B-1 mittlere Abweichung [mm] mittlere max. Abweichung [mm] sehr gut 1,6 3,2 0,8 gut 6,2 10,5 2,4 mittel 8,6 14,6 3,2 schlecht 28,3 45,5 9,5 sehr gut 2,5 4,7 1,2 gut 5,7 11,4 2,7 mittel 10,5 19,6 5,0 unbefestigte gut 11,8 23,1 6,2 Fahrbahnen mittel 25,7 50,1 13,0 schlecht 58,6 107,6 27,1 302,4 566,6 136,9 Fahrbahnbauart Zementbeton Asphalt-Beton Fahrbahnzustand (Subjektivurteil) sehr schlecht Standardabw. Einzelwerte [mm] Im Abgleich mit den in Kapitel 4.4 erläuterten Toleranzgrenzen von üblicherweise 10 mm auf der 4 m langen Messstrecke lässt sich festhalten, dass unter den generierten Fahrbahnoberflächen strenggenommen nur Zement-Beton und AsphaltBeton in sehr gutem Zustand diesen Anforderungen gerecht werden. Im guten Zustand befinden sich die mittleren Abweichungen auch unter dieser Grenze, vereinzelte Messpunkte je Fahrbahn überschreiten diese jedoch. Die Unebenheiten in Querrichtung können nicht nach der Methode der Lattenmessung untersucht werden, da jeweils nur generierte Fahrspuren vorliegen. Durch die Korrelation zwischen den Fahrspuren gemäß Formel (5-25) ist der Höhenunterschied zwischen den Fahrspuren geringer als die Abweichungen in Längsrichtung. Eine computergestützte Überprüfung ergibt, dass dieser höchstens halb so groß ist. Auch die Fahrbahnen aus der Versuchsreihe mit steigender Unebenheit (Tabelle 7-11) werden mit Hilfe der Lattenmessung auf Ebenheit untersucht. Die Ergebnisse können Tabelle B-2 ent200 7.2 Detailbetrachtung von Fahrbahnanregung, Fahrgeschwindigkeit und Last nommen werden. Bei einer Welligkeit von w = 2 weisen die untersuchten Fahrbahnprofile bis zu einem Unebenheitsmaß von U = 10 eine mittlere Abweichung unterhalb der Grenze von 10 mm auf. Einzelne Messwerte überschreiten diese jedoch bereits ab U = 5. Im Vergleich mit den klassifizierten Böden deckt das Spektrum der erzeugten Fahrbahnoberflächen die Zustände von sehr guten befestigten bis sehr schlechten unbefestigten Straßen ab. Zudem erfolgt eine beispielhafte Betrachtung weiterer identifizierter Einzelhindernisse am Beispiel der Fugen bei ausgewählten Fahrgeschwindigkeiten und Lasten in Analogie zu den Einstellungen bei der Versuchsreihe mit den klassifizierten Böden (Tabelle 7-10). Als Untersuchungsobjekte dienen in üblichen Abmessungen nach [Loh-2012, S. 119ff] Scheinfugen und Raumfugen sowie Fugen allgemeiner Abmessung auf einem Zementbeton-Boden mit sehr guter Qualität, deren üblicherweise nicht festgelegte Paramater gemäß Tabelle 7-13 variiert werden (vgl. Kapitel 4.4). Es werden jeweils Fugen ohne Füllstoff betrachtet. Die Teststrecke richtet sich nach Abbildung 6-5, wobei Fugen statt Schwellen platziert werden. Vergleichsrechnungen ohne Fugen mit denselben Lasten und Fahrgeschwindigkeiten runden das Untersuchungsspektrum ab. Für jede Parametereinstellung werden fünf Versuche durchgeführt. Tabelle 7-13: Versuchsumfang für Fugenüberfahrt Fugentyp Tiefe [mm] Breite [mm] min max min max Raumfuge 30 - - 10 20 1 Scheinfuge 60 - - 4 - - Scheinfuge 25 - - 8 - - allgemeine Fuge 5 95 10 20 200 20 Bei den bisherigen Untersuchungen wird stets der Fall betrachtet, dass das Flurförderzeug mit allen vier Rädern über Einzelhindernisse fährt. Abschließend wird deswegen am Beispiel des EFG 20 untersucht, mit welchen Belastungen zu rechnen ist, wenn nur einzelne Räder durch Einzelhindernisse angeregt werden. Betrachtet wird dazu die Schwellenüberfahrt auf Zementbeton-Boden mit sehr guter Qualität, wobei sowohl Schwellenhöhe und Last als auch Fahrgeschwindigkeit gemäß Tabelle 7-14 variiert werden. Der unwahrscheinliche Fall, dass nur Vorder- oder Hinterräder angeregt werden, wird nicht betrachtet. 201 7 Einflussfaktoren auf die Vibrationsbelastung Tabelle 7-14: Versuchsumfang für Einzelradanregung min max Fahrgeschwindigkeit [km/h] 2 16 2 Last [kg] 0 2000 1000 Paramater Schwellenhöhe [mm] Anregungsort 2 12 2 alle Räder, beide links, beide rechts, rechts vorne, rechts hinten, links vorne, links hinten Im Gegensatz zu der Parametervariation in Kapitel 7.1 werden die restlichen Einflussfaktoren konstant gehalten und auf die in Tabelle 7-15 aufgelisteten Werte gesetzt. Die Wahl der Werte erfolgt in Anlehnung an den üblichen Ausstattungszustand der Fahrzeuge. Tabelle 7-15: Konstante Parametereinstellung für Versuchsreihe Detailbetrachtung Fahrbahnanregung, Fahrgeschwindigkeit und Last Fahrtrichtung Reifen EFG 20 vorwärts Grundausstattung mit gering (1,6°) 98 kg MSG 65 DFG 35 vorwärts Grundausstattung mit gering (1,6°) 98 kg MSG 85 EFM 14 vorwärts Grundausstattung ohne gering (0,6°) 98 kg MSG 65 Flurförderzeug Kabinen- Neigung Fahrer lagerung Hubgerüst Sitz 7.2.2 Grundlagen der linearen Regression Zur Beschreibung quantitativer Zusammenhänge zwischen unabhängigen Variablen (Einflussfaktoren) und einer abhängigen Variablen eignet sich die Regressionsanalyse. Handelt es sich dabei um einen linearen Zusammenhang, kann die sog. lineare Regression angewendet werden, deren Grundzüge im Folgenden nach [Bac-2011, S. 55ff] zum besseren Verständnis der weiteren Unterkapitel dargelegt werden. Wie bei der Einführung in die Varianzanalyse (Kapitel 7.1.1) wird von dem einfachsten Fall einer unabhängigen Variablen X und einer abhängigen Variablen Y ausgegangen, die gemäß dem linearen Ansatz als Ŷ geschätzt werden kann mit: Ŷ b0 b1 X (7-12) Dabei versteht man unter b0 das konstante Glied und unter b1 den Regressionskoefizienten. Zeichnet man diesen Zusammenhang in ein Streudiagramm ein, in dem die abhängige Variable Y mit ihren Beobachtungswerten y m mit m 1,...,M über der unabhängigen Variablen X aufgetragen wird, ergibt sich die sog. Regressionsgerade (Abbildung 7-16). 202 7.2 Detailbetrachtung von Fahrbahnanregung, Fahrgeschwindigkeit und Last abhängige Variable Y Ŷ yM ym em yˆ m y1 x1 xm unabhängige Variable X xM Abbildung 7-16: Streudiagramm der Beobachtungswerte mit Regressionsgerade, systematischer Komponente und Residualgröße Im Normalfall liegen die Beobachtungswerte ( xm , ym ) nicht auf der Regressionsgeraden, da neben der betrachteten unabhängigen Variablen X noch weitere Einflussgrößen vorliegen. Diese nicht erklärten Abweichungen werden als Residuen em bezeichnet und sind ebenfalls in Abbildung 7-16 verdeutlicht. em ym yˆ m (7-13) Das Ziel der Regressionsanalyse ist nun, eine lineare Funktion zu finden, für die die nicht erklärten Abweichungen em möglichst gering sind. Nach der Methode der kleinsten Quadrate lässt sich dieses Kriterium formulieren zu: M M i 1 i 1 ei2 yi b0 b1 xi min 2 (7-14) Durch partielle Differentiation von (7-14) nach b0 und b1 ergeben sich die Parameter der Regressionsfunktion (7-12) zu: b0 y b1 x b1 (7-15) M xm ym xm ym M x x 2 m 2 (7-16) m Dieses Prinzip lässt sich auch anwenden, wenn die abhängige Variable Y von mehreren unabhängigen Variablen X j abhängt. Der Regressionsansatz, der in folgenden Ausführungen Anwendung findet, lautet somit: 203 7 Einflussfaktoren auf die Vibrationsbelastung Yˆ b0 b1 x1 b2 x2 ... bj x j ... bJ x J (7-17) Die Regressionskoeffizienten bj können als Maß für die Wichtigkeit einer Variablen gesehen werden. Ein direkter Vergleich ist jedoch nur zulässig, wenn die unabhängigen Variablen die gleiche Einheit besitzen. Aus diesem Grund wird eine Standardisierung durch Elimination der unterschiedlichen Messdimensionen durchgeführt, die zu den standardisierten Regressionskoeffizienten bˆ j führen: Standardabweichung von X j bˆ j bj Standardabweichung von Y (7-18) Nach dem Aufstellen der Regressionsfunktion ist es erforderlich, diese zu überprüfen. Hierbei erfolgt zuerst eine Untersuchung des gewählten Ansatzes an sich und nachfolgend der einzelnen Regressionskoeffizienten. Bezüglich der ersten Überprüfung gibt auch bei der Varianzanalyse das Bestimmtheitsmaß R 2 nach Formel (7-10) Auskunft, welcher Prozentsatz der Streuung in der abhängigen Variablen Y durch den Modellansatz erklärt werden kann. Es berechnet sich in diesem Fall mit dem Mittelwert y über alle Beobachtungen zu: M R2 yˆ y 2 ym y 2 m 1 M m (7-19) m 1 2 Das korrigierte Bestimmtheitsmaß Rkorr wird analog zu Formel (7-11) bestimmt, wobei J die Zahl der Regressoren beschreibt. Als weiteres Gütekriterium gibt der Standardfehler der Schätzung s den mittleren Fehler bei der Verwendung der Regressionsfunktion zur Schätzung der Variablen Y an. s M em2 M J 1 (7-20) Mittels eines F-Tests wird überprüft, ob ein signifikanter Zusammenhang zwischen den unabhängigen und der abhängigen Variablen vorliegt. Basis ist das stochastische Modell der Regressionsanalyse, welches besagt, dass sich die geschätzte Regressionsfunktion nach Formel (7-17) als Realisierung einer „wahren“ Funktion mit den unbekannten Parametern i und der Störgröße u auffassen lässt: Y 0 1 x1 2 x2 ... j x j ... J xJ u 204 (7-21) 7.2 Detailbetrachtung von Fahrbahnanregung, Fahrgeschwindigkeit und Last Der dabei ermittelte p -Wert gibt wiederum an, wie wahrscheinlich die Nullhypothese ( H0 : 1 2 ... J 0 ) bei vorliegender Stichprobe ist. Mit der gewählten Vertrauenswahrscheinlichkeit von 95% deuten p -Werte bis zu 5% auf einen signifikanten Einfluss hin. In einer weiteren Überprüfung ist ein zu hohes Maß an Multikollinearität zwischen den Regressoren, d. h. eine Abhängigkeit der erklärenden Variablen untereinander, auszuschließen. In vorliegender Arbeit wird hierfür auf den Konditionsindex zurückgegriffen [Jan-2010, S. 424f]. Ergibt die globale Überprüfung, dass nicht alle Regressionskoeffizienten bj Null sind, d. h. keinen Einfluss nehmen, werden die Regressionskoeffizienten j einzeln anhand eines t-Test überprüft ( H0 : j = 0). Dieser wird analog zum F-Test durch Bildung eines empirischen t-Werts temp durchgeführt, der mit einem tabellarischen Wert einer T-Verteilung (Student-Verteilung) für eine bestimmte Vertrauenswahrscheinlichkeit verglichen wird. Analog zur Varianzanalyse erfolgt unter der Angabe von Sig t die Wahrscheinlichkeit für die Gültigkeit von H0 . Durch die Berechnung eines Konfidenzintervalls wird ersichtlich, in welchem Bereich der „wahre“ Regressionskoeffizient j mit einer bestimmten Vertrauenswahrscheinlichkeit liegt. bj t sbj i bj t sbj (7-22) kiu i kio Dabei bezeichnet sbj den Standardfehler des Regressionskoeffizienten bj und t den tabellarischen Wert aus der t-Verteilung. Je größer das Konfidenzintervall [kiu ; kio ] ist, umso unsicherer ist die Schätzung der Steigung der Regressionsgeraden. Liegen mehrere unabhängige Variablen vor, können Interaktionen zwischen diesen auftreten, so dass sich ihre Wirkungen nicht rein additiv wie in Formel (7-17) verknüpfen. Ein derartiger Interaktionseffekt lässt sich berücksichtigen, indem das Produkt der unabhängigen Variablen als weiterer Regressor in den Modellansatz aufgenommen wird. Dabei ist es erforderlich, Variablen mit metrischem Skalenniveau für den Wechselwirkungsterm in eine nominale oder ordinale Größe umzuformen. Formel (7-23) verdeutlicht dies am Beispiel von zwei unabhängigen Variablen mit dem zugehörigen stochastischen Regressionsmodell: Y 0 1 x1 2 x2 3 x1,ord x2,ord u (7-23) 205 7 Einflussfaktoren auf die Vibrationsbelastung 7.2.3 Einzelhindernisse Schwellenüberfahrt Auf Basis der Simulationsergebnisse erfolgt zuerst die Auswahl eines geeigneten Regressionsmodells, bevor dieses getrennt für die drei Flurförderzeuge angewandt und ausgewertet wird. 7.2.3.1 Modellansatz Die in diesem Kapitel detailliert zu untersuchenden erklärenden Variablen hinsichtlich ihres Einflusses auf den normierten Effektivwert der frequenzbewerteten Beschleunigung awT ,N sind die Fahrgeschwindigkeit vFahr , die transportierte Last mLast sowie eine allgemeine Fahrbahnanregung aBoden , die in vorliegendem Fall der Einzelversuche durch die Schwellenhöhe quantifiziert ist und in metrischem Skalenniveau ausgedrückt werden kann. Die Ergebnisse in Kapitel 7.1 weisen auf signifikante Wechselwirkungen zwischen Fahrgeschwindigkeit und Fahrbahnanregung bei allen Flurförderzeugen sowie zwischen Fahrgeschwindigkeit und Last bei den Gabelstaplern hin (Tabelle 7-3, Tabelle 7-6). Nach Durchführung der Berechnungen der Mehrkörpermodelle erfolgt zuerst eine Überprüfung anhand Diagrammen, ob der gewählte Ansatz der linearen Regression auf vorliegenden Sachverhalt anzuwenden ist. Ein Streudiagramm, das alle Berechnungsergebnisse einer Versuchsreihe in Form des normierten Effektivwerts der frequenzbewerteten Beschleunigung awT ,N enthält, gibt Aufschluss darüber, in welchem Bereich diese liegen und mit welchem Zusammenhang zu rechnen ist (Abbildung 7-17). 0 0 Abbildung 7-17: Streudiagramm Einzelhindernisse (Schwellen, Versuchsumfang nach Tabelle 7-9), EFG 20, Sitzmontagepunkt (z) 206 7.2 Detailbetrachtung von Fahrbahnanregung, Fahrgeschwindigkeit und Last Für den Messpunkt Sitzkissen (z) sowie die Flurförderzeuge DFG 35 und EFM 14 sind die Streudiagramme dem Anhang aus Abbildung B-1 bis Abbildung B-5 zu entnehmen. Um anhand der Berechnungsergebnisse den linearen Ansatz visuell noch besser überprüfen zu können, werden zum einen die Faktorstufen von Schwellenhöhe und Last reduziert. In dieser Darstellung nach Abbildung 7-18 ist für den EFG 20 zu erkennen, dass die Kurven nicht für jeden Lastwert einer idealen Gerade folgen, jedoch im Mittel der lineare Ansatz für die Fahrgeschwindigkeit eine gute Näherung darstellt (für Sitzkissen vgl. Abbildung B-11). Näherungsweise kann auch für die Last ein linearer Ansatz gewählt werden (Abbildung B-12, Abbildung B-13). Eine Eigenheit des erstellten Simulationsmodells für den EFG 20 ist das Vorliegen einer deutlich höheren Belastung bei Fahrt ohne Last im Vergleich zur Fahrt mit geringer Last. Dieser Effekt ist in der Realität nicht so extrem ausgeprägt, wie in Vergleichsmessungen gezeigt werden kann. norm. Effektivwert [-] 2,5 Last [kg] 2,0 0 1000 2000 1,5 1,0 0,5 0,0 4 6 8 10 12 Fahrgeschwindigkeit [km/h] 14 16 Abbildung 7-18: Auszug Einzelhindernisse für unterschiedliche Transportlasten und Fahrgeschwindigkeiten mit Schwellenhöhe 8 mm, EFG 20, Sitzmontagepunkt (z) Auch für den Einfluss der Schwellenhöhe ist ein linearer Ansatz gerechtfertigt. Dies wird kenntlich, wenn wie in Abbildung 7-19 gezeigt die Belastungen für unterschiedliche konstant gehaltene Fahrgeschwindigkeiten über der Schwellenhöhe aufgetragen werden (für Sitzkissen vgl. Abbildung B-14). Die Annahmen für Fahrgeschwindigkeit, Last und Fahrbahnanregung bestätigen sich auch für den DFG 35 und den EFM 14 (Abbildung B-15 bis Abbildung B-26). 207 7 Einflussfaktoren auf die Vibrationsbelastung norm. Effektivwert [-] 2,0 Fahrgeschwindigkeit [km/h] 1,5 6 10 14 1,0 0,5 0,0 2 4 6 8 Schwellenhöhe [mm] 10 12 Abbildung 7-19: Auszug Einzelhindernisse für unterschiedliche Fahrgeschwindigkeiten und Schwellenhöhen mit Last 1000 kg, EFG 20, Sitzmontagepunkt (z) Der wechselseitige Einfluss von Fahrbahnanregung und Fahrgeschwindigkeit wird deutlich, wenn die Belastungswerte bei diesen variierenden Größen bei konstanter Last betrachtet werden. So ist beispielhaft in Abbildung 7-20 zu erkennen, dass sich die Wirkung der Fahrbahnanregung mit zunehmender Fahrgeschwindigkeit verstärkt. Dies gilt nicht nur für EFG 20, sondern auch für die anderen untersuchten Flurförderzeuge. Es versteht sich von selbst, dass rein additive Anteile von Last und Fahrbahnanregung nur anzutreffen sind, wenn eine Fahrgeschwindigkeit größer Null vorliegt. Geringe Fahrgeschwindigkeiten sind auch deswegen gemäß Tabelle 7-9 aus der Untersuchung ausgeklammert, da sie nur eine unwesentliche Belastung hervorrufen. Das in Folgendem beschriebene Regressionsmodell besitzt für den untersuchten Fahrgeschwindigkeitsbereich Gültigkeit. norm. Effektivwert [-] 1,6 Schwellenhöhe [mm] 2 6 10 1,2 0,8 0,4 0,0 4 6 8 10 12 Fahrgeschwindigkeit [km/h] 14 16 Abbildung 7-20: Auszug Einzelhindernisse mit Last 1000 kg, EFG 20, Sitzmontagepunkt (z) Eine ausschließlich additive Verknüpfung der erklärenden Variablen und eine Vernachlässigung ihrer Wechselwirkungen ist sowohl nach Analyse der Diagramme als 208 7.2 Detailbetrachtung von Fahrbahnanregung, Fahrgeschwindigkeit und Last auch gemäß den Ergebnissen aus Kapitel 7.1 auszuschließen. Aus diesem Grund findet ein Regressionsmodell Anwendung, das sowohl die einzelnen Einflussfaktoren (Haupteffekte) als auch die Nichtlinearitäten aus den Wechselwirkungen berücksichtigt. Für die Wechselwirkungsterme werden die Variablen vom metrischen ins ordinale Skalenniveau transformiert. Formel (7-24) zeigt das für die Gabelstapler verwendete Modell: aˆ wT ,N b0 b1 vFahr b2 mLast b3 aBoden b4 vFahr ,ord mLast,ord b5 vFahr ,ord aBoden,ord (7-24) Beim Schubmaststapler EFM 14 wird die transportierte Last mLast aufgenommen, um deren Einfluss nochmals zu prüfen. Eine Wechselwirkung mit der Fahrgeschwindigkeit vFahr wird jedoch nicht berücksichtigt, da sie in Kapitel 7.1.5 nicht identifiziert ist. Daraus folgert sich das Modell für die lineare Regression zu: aˆ wT ,N b0 b1 vFahr b2 mLast b3 aBoden b4 vFahr ,ord aBoden,ord (7-25) Vor allem um die Wechselwirkungen besser interpretieren zu können, werden zusätzliche Regressionsanalysen durchgeführt, bei denen entweder Fahrgeschwindigkeit nach Formel (7-26) oder Fahrbahnanregung nach Formel (7-27) konstant gehalten werden. Ein Vergleich der Regressionskoeffizienten, der im Folgenden nur im Ergebnis präsentiert wird, erlaubt dann ebenso eine Bewertung des Einflusses von z. B. der Fahrgeschwindigkeit auf die Wirkung der Schwellenhöhe auf den Effektivwert der frequenzbewerteten Beschleunigung awT . aˆ wT ,N,VFahr ,0 b0 b1 mLast b2 aBoden (7-26) aˆ wT ,N,a0 b0 b1 mLast b2 vFahr (7-27) Die Regressionsmodelle nach Formel (7-24) bzw. (7-25) werden für jedes Fahrzeug an den Messstellen Sitzmontagepunkt und Sitzkissen mit der Software SPSS berechnet und im Folgenden für Gabelstapler und Schubmaststapler getrennt dargestellt. Das Vorgehen wird dabei am ersten Fahrzeug, dem EFG 20, detaillierter beschrieben. 7.2.3.2 Gabelstapler EFG 20 Das Ergebnis der durchgeführten linearen Regression für den EFG 20 am Sitzmontagepunkt (z) mit dem Modellansatz nach Formel (7-24) ist Tabelle 7-16 zu entnehmen. Neben den Modellparametern der untersuchten Regressoren Fahrgeschwindigkeit, Last und Schwellenhöhe sowie den Wechselwirkungen wird ebenso die Mo209 7 Einflussfaktoren auf die Vibrationsbelastung dellkonstante angegeben, um das verwendete Modell komplett darzustellen. Die Einheit der transportierten Last wird entgegen den Diagrammen in Tonnen gewählt, um im Hinblick auf den Wertebereich des Regressanden einen nicht allzu geringen Regressionskoeffizienten zu erhalten. Tabelle 7-16: Lineare Regression Einzelhindernisse Schwellen, Modellansatz nach Formel (7-24), abhängige Variable: normierter Effektivwert der frequenzbewerteten Beschleunigung, 2 EFG 20, Sitzmontagepunkt (z), N = 3003, Rkorr = 0,93, s = 0,12, p < 0,05 b ^ b Konstante 0,199 0,199 11,5 0,00 0,165 0,233 Fahrgeschwindigkeit [km/h] 0,014 0,119 8,7 0,00 0,011 0,017 -0,148 -0,209 -20,2 0,00 -0,163 -0,134 Schwellenhöhe [mm] 0,018 0,135 13,1 0,00 0,016 0,021 Fahrgeschwind. x Last [-] 0,001 0,114 8,3 0,00 0,001 0,001 Fahrgeschwind. x Schwellenhöhe [-] 0,009 0,732 52,6 0,00 0,009 0,010 Last [t] t Sig t kiu kio 2 Der Erklärungsanteil des Modells ist mit Rkorr = 0,93 sehr hoch. Der durchgeführte FTest bestätigt einen hoch signifikanten Zusammenhang in der Grundgesamtheit von Regressoren und Regressand. Die berechneten Konditionsindizes weisen auf keine Multikollinearität hin. Alle Regressionskoeffizienten sind bei einer Irrtumswahrscheinlichkeit von 95 % höchst signifikant. Ein Vergleich der standardisierten Regressionskoeffizienten b̂ weist sowohl auf eine dämpfende Wirkung der Last als auch auf einen hohen Einfluss von Fahrgeschwindigkeit und Schwellenhöhe hin, der sich vor allem im Wechselwirkungsterm widerspiegelt. Es wird somit auch deutlich, dass weder Fahrgeschwindigkeit noch Bodenanregung alleine eine Belastung bewirken, sondern nur im Zusammenspiel. Beide Faktoren verstärken sich gegenseitig, d. h. mit zunehmender Fahrgeschwindigkeit verstärkt sich die Wirkung der Fahrbahnanregung und umgekehrt. Das bedeutet nicht nur, dass mit zunehmender Fahrgeschwindigkeit die Fahrerbelastung steigt, sondern dass dieser Anstieg umso ausgeprägter ist, je höher die Fahrbahnanregung ist, d. h. die Geradensteigung im Modell für die Schätzung nimmt zu. Dies wird bei Durchführung mehrerer Regressionsanalysen nach Formel (7-26) deutlich, da die Regressionskoeffizienten bei steigender Fahrgeschwindigkeit deutlich zunehmen (Tabelle 7-17). 210 7.2 Detailbetrachtung von Fahrbahnanregung, Fahrgeschwindigkeit und Last Tabelle 7-17: Lineare Regression Einzelhindernisse Schwellen, Modellansatz nach Formel (7-26), abhängige Variable: normierter Effektivwert der frequenzbewerteten Beschleunigung, EFG 20, Sitzmontagepunkt (z), N = 231, p < 0,05 Regressor b ^ b t Sig t kiu kio 6 km/h Schwellenhöhe [mm] 0,050 0,781 28,5 0,00 0,047 0,054 10 km/h Schwellenhöhe [mm] 0,087 0,872 36,2 0,00 0,082 0,092 14 km/h Schwellenhöhe [mm] 0,126 0,951 46,9 0,00 0,121 0,132 vFahr Bei der Schätzung der Fahrerbelastung hinsichtlich des Lasteinflusses wird die in Abbildung 7-5 aufgezeigte Wechselwirkung zwischen Last und Fahrgeschwindigkeit bestätigt: Bei höheren Fahrgeschwindigkeiten verschwindet der dämpfende Einfluss der Last. Führt man für jede der untersuchten Fahrgeschwindigkeiten eine Regressionsanalyse nach Formel (7-26) durch, so bleibt festzuhalten, dass der dämpfende Einfluss der Last für geringe Fahrgeschwindigkeiten (5–8 km/h) deutlich ausgeprägt ist, im mittleren Fahrgeschwindigkeitsbereich stetig abnimmt und ab 12 km/h nicht mehr gesichert bzw. nur unmerklich nachgewiesen werden kann. Bei 4 km/h ist kein Einfluss der Last nachweisbar. Um die Vorhersagegüte des Modells einordnen zu können, werden die Berechnungsergebnisse den geschätzten Werten gegenübergestellt. In Anlehnung an Abbildung 7-20 zeigt Abbildung 7-21 die normierten Belastungskennwerte aus Simulation und zugehöriger Schätzung nach dem Modellansatz aus Formel (7-24). Für vorliegende Fragestellung ist eine ausreichende Übereinstimmung gegeben. Ebenso ist die Wechselwirkung zwischen Fahrgeschwindigkeit und Fahrbahnanregung an den zunehmenden Steigungen der Geraden zu erkennen. norm. Effektivwert [-] 2,0 Schwellenhöhe [mm] 4 8 12 1,5 1,0 Schätzung Regression Formel (7-24) Simulation 0,5 0,0 4 6 8 10 12 14 16 Fahrgeschwindigkeit [km/h] Abbildung 7-21: Vergleich Simulationsergebnisse und Schätzung durch lineare Regression (Tabelle 7-16) anhand Auszug Einzelhindernisse mit Last 1000 kg, EFG 20, Sitzmontagepunkt (z) 211 7 Einflussfaktoren auf die Vibrationsbelastung Betrachtet man die Messstelle Sitzkissen (Tabelle 7-18), so treten die Einflüsse aus Last gegenüber dem Sitzmontagepunkt weiter zurück und die Wirkungen von Fahrgeschwindigkeit und Fahrbahnanregung dominieren deutlich. Tabelle 7-18: Lineare Regression Einzelhindernisse Schwellen, Modellansatz nach Formel (7-24), abhängige Variable: normierter Effektivwert der frequenzbewerteten Beschleunigung, 2 EFG 20, Sitzkissen (z), N = 3003, Rkorr = 0,95, s = 0,015, p < 0,05 b ^ b t Sig t kiu kio Konstante 0,0156 0,016 7,3 0,00 0,0114 0,0198 Fahrgeschwindigkeit [km/h] 0,0023 0,138 12,0 0,00 0,0020 0,0027 -0,0092 -0,087 -10,1 Schwellenhöhe [mm] 0,0072 0,357 41,4 0,00 0,0068 0,0075 Fahrgeschwind. x Last [-] 0,0001 0,060 5,3 0,00 0,0000 0,0001 Fahrgeschwind. x Schwellenhöhe [-] 0,0011 0,603 52,2 0,00 0,0011 0,0012 Last [t] 0,00 -0,0109 -0,0074 Fahrgeschwindigkeit und Fahrbahnanregung verstärken sich gleichermaßen wie bereits am Sitzmontagepunkt beschrieben. Dass die transportierte Last im Mittel keinen wesentlichen Einfluss auf die Belastungen des Fahrers nimmt ist auch damit zu erklären, dass sich beim EFG 20 die dominierenden Eigenfrequenzen mit zunehmender Last in den Bereich der Sitzeigenfrequenzen verschieben, so dass dessen schwingungsreduzierende Wirkung gemindert wird [Fis-2010c]. 7.2.3.3 Gabelstapler DFG 35 Das für den EFG 20 beschriebene Verhalten kann auch grundsätzlich für den anderen Gabelstapler, den DFG 35, bestätigt werden (Tabelle 7-19). Der schwingungsreduzierende Einfluss der transportierten Last wird ebenso deutlich wie die erkennbar stärkeren Wirkungen von Fahrgeschwindigkeit und Fahrbahnanregung. Tabelle 7-19: Lineare Regression Einzelhindernisse Schwellen, Modellansatz nach Formel (7-24), abhängige Variable: normierter Effektivwert der frequenzbewerteten Beschleunigung, 2 DFG 35, Sitzmontagepunkt (z), N = 3134, Rkorr = 0,88, s = 0,18, p < 0,05 b ^ b t Sig t kiu kio Konstante 0,153 0,153 6,5 0,00 0,107 0,199 Fahrgeschwindigkeit [km/h] 0,021 0,227 12,8 0,00 0,018 0,024 -0,053 -0,114 -8,7 0,00 -0,065 -0,041 0,056 0,352 27,1 0,00 0,052 0,060 -0,001 -0,146 -8,4 0,00 -0,001 -0,001 0,006 0,573 32,6 0,00 0,006 0,006 Last [t] Schwellenhöhe [mm] Fahrgeschwind. x Last [-] Fahrgeschwind. x Schwellenhöhe [-] 212 7.2 Detailbetrachtung von Fahrbahnanregung, Fahrgeschwindigkeit und Last Bei einer Parametereinstellung ist eine erfolgreiche Integration der Bewegungsgleichungen des Mehrkörpermodells nicht möglich, so dass sich die Zahl der Datenbasis um eins reduziert. Insgesamt bleibt festzuhalten, dass der gewählte Ansatz beim DFG 35 eine schlechtere Vorhersagegüte besitzt als beim EFG 20. Ein Vergleich zwischen den Simulationsergebnissen und der Schätzung nach Formel (7-24) kann Abbildung 7-22 entnommen werden. norm. Effektivwert [-] 2,0 1,5 1,0 0,5 Last [kg] 0 1750 3500 Schätzung Regression Formel (7-24) Simulation 0,0 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 Fahrgeschwindigkeit [km/h] Abbildung 7-22: Vergleich Simulationsergebnisse und Schätzung durch lineare Regression (Tabelle 7-19) anhand Schwellenüberfahrt 8 mm, DFG 35, Sitzmontagepunkt (z) Ein Grund für den größeren Schätzfehler liegt auch darin begründet, dass die Belastungen am Sitzmontagepunkt beim DFG 35 nicht in gleicher Form steigen wie beim EFG 20. Neben den lokalen Überhöhungen durch Ungenauigkeiten im Simulationsmodell ist auch bei Messungen am realen Fahrzeug ein globales Maximum zwischen 16–20 km/h für alle Lastzustände feststellbar [Gün-2011, S. 48]. Für vorliegende Betrachtungsebene ist der lineare Ansatz jedoch ausreichend. Anhand Abbildung 7-22 lässt sich ebenso die Wechselwirkung zwischen Fahrgeschwindigkeit und Last nachvollziehen. Wenn auch moderat, aber dennoch ist für höhere Fahrgeschwindigkeiten die schwingungsreduzierende Wirkung der Last stärker ausgeprägt. Auch bezüglich unterschiedlicher Fahrbahnanregungen in Form von verschieden hohen Schwellen bietet das Modell nach Formel (7-24) eine gute Schätzung der Belastung (Abbildung 7-23). Wiederum erkennbar ist die Wechselwirkung zwischen Fahrgeschwindigkeit und Fahrbahnanregung. 213 7 Einflussfaktoren auf die Vibrationsbelastung norm. Effektivwert [-] 2,5 Schwellenhöhe [mm] 6 9 12 2,0 1,5 Schätzung Regression Formel (7-24) Simulation 1,0 0,5 0,0 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 Fahrgeschwindigkeit [km/h] Abbildung 7-23: Vergleich Simulationsergebnisse und Schätzung durch lineare Regression (Tabelle 7-19) anhand Auszug Einzelhindernisse mit Last 1750 kg, DFG 35, Sitzmontagepunkt (z) Am Messpunkt Sitzkissen ist ein identisches Verhalten zum Sitzmontagepunkt feststellbar (Tabelle 7-20). Die standardisierten Regressionskoeffizienten stimmen in ihrer Größenordnung mit denen am Sitzkissen überein und lassen somit die Schlussfolgerung zu, dass sich Fahrgeschwindigkeit, Last und Schwellenhöhe bei dem untersuchten Sitz MSG 85 in gleicher Weise auf die Schwingungsbelastung am Sitzmontagepunkt und die des Fahrers auswirken. Tabelle 7-20: Lineare Regression Einzelhindernisse Schwellen, Modellansatz nach Formel (7-24), abhängige Variable: normierter Effektivwert der frequenzbewerteten Beschleunigung, 2 DFG 35, Sitzkissen (z), N = 3134, Rkorr = 0,87, s = 0,051, p < 0,05 b ^ b Konstante 0,0421 0,0421 6,2 Fahrgeschwindigkeit [km/h] 0,0064 0,2318 -0,0157 Last [t] Schwellenhöhe [mm] Fahrgeschwind. x Last [-] Fahrgeschwind. x Schwellenhöhe [-] t Sig t kiu kio 0,00 0,0287 0,0555 13,6 0,00 0,0055 0,0074 -0,1111 -8,9 0,00 -0,0191 -0,0122 0,0177 0,3677 29,3 0,00 -0,0003 -0,1502 -8,9 0,00 -0,0004 -0,0003 0,0018 0,5640 33,2 0,00 0,0165 0,0017 0,0189 0,0019 7.2.3.4 Schubmaststapler EFM 14 Bedingt durch das steife Gesamtsystem und die hochfrequenten Anregungen durch die Schwellenüberfahrt treten teilweise Integrationsprobleme bei größeren Schwellenhöhen auf. Die resultierende reduzierte Datenbasis ist für eine Auswertung ausreichend. Beim Schubmaststapler ist aus Kapitel 7.1.5 bereits bekannt, dass die transportierte Last keinen signifikanten Beitrag zur Schwingungsbelastung leistet. Zur Überprüfung erfolgt im Rahmen dieser Detailuntersuchung eine Variation der 214 7.2 Detailbetrachtung von Fahrbahnanregung, Fahrgeschwindigkeit und Last Last in fünf Abstufungen. Bei einer Schwellenhöhe von 5 mm bestätigt sich der Eindruck visuell im Last-Geschwindigkeits-Diagramm (Abbildung B-21). Auch die Ergebnisse der linearen Regression mit Modellansatz nach Formel (7-25) stützen diese Aussage (Tabelle 7-21). Auch wenn der Regressionskoeffizient für die Last sich signifikant von Null unterscheidet, so ist er in standardisierter Form jedoch deutlich geringer als die Faktoren Fahrgeschwindigkeit und Fahrbahnanregung und weist ein verhältnismäßig großes Konfidenzintervall auf. Tabelle 7-21: Lineare Regression Einzelhindernisse Schwellen, Modellansatz nach Formel (7-25), abhängige Variable: normierter Effektivwert der frequenzbewerteten Beschleunigung, 2 EFM 14, Sitzmontagepunkt (z), N = 611, Rkorr = 0,94, s = 0,20, p < 0,05 ^ b b t Sig t kiu kiu Konstante 0,009 0,009 0,2 0,83 -0,075 0,093 Fahrgeschwindigkeit [km/h] 0,057 0,255 12,2 0,00 0,048 0,066 -0,120 -0,070 -7,1 0,00 -0,154 -0,087 Schwellenhöhe [mm] 0,019 0,065 3,1 0,00 0,007 0,031 Fahrgeschwind. x Schwellenhöhe [-] 0,021 0,748 27,0 0,00 0,019 0,022 Last [t] Bezüglich der additiven Anteile dominiert beim Schubmaststapler EFM 14 im Gegensatz zu den Gabelstaplern der Einfluss der Fahrgeschwindigkeit gegenüber der Schwellenhöhe. Gleichzeitig sind wiederum deutliche Wechselwirkungen zwischen Fahrgeschwindigkeit und Fahrbahnanregung festzuhalten. Dies wird grafisch in Abbildung 7-24 ersichtlich, die die geschätzten Belastungen den simulierten für unterschiedliche Fahrbahnanregungen in Form von verschieden hohen Schwellen gegenüberstellt. norm. Effektivwert [-] 3,0 Schwellenhöhe [mm] 4 6 8 2,0 Schätzung Regression Formel (7-25) Simulation 1,0 0,0 4 6 8 10 12 14 Fahrgeschwindigkeit [km/h] Abbildung 7-24: Vergleich Simulationsergebnisse und Schätzung durch lineare Regression (Tabelle 7-21) anhand Auszug Einzelhindernisse mit Last 1050 kg, EFM 14, Sitzmontagepunkt (z) 215 7 Einflussfaktoren auf die Vibrationsbelastung Mit zunehmender Fahrgeschwindigkeit wird der Einfluss der Schwellenhöhe ebenfalls stärker. Am Messpunkt Sitzkissen ist grundsätzlich analoges Verhalten zum Sitzmontagepunkt festzustellen, wenn man eine grafische Auswertung der Belastungskurven vornimmt. In der Schätzung wird der Wechselwirkungsterm zwischen Fahrgeschwindigkeit und Fahrbahnanregung zur fast alleinigen Erklärung genutzt 2 (Tabelle 7-22). Insgesamt nimmt der Erklärungsanteil mit Rkorr = 0,88 gegenüber dem Sitzmontagepunkt ab. Tabelle 7-22: Lineare Regression Einzelhindernisse Schwellen, Modellansatz nach Formel (7-25), abhängige Variable: normierter Effektivwert der frequenzbewerteten Beschleunigung, 2 EFM 14, Sitzkissen (z), N = 611, Rkorr = 0,88, s = 0,05, p < 0,05 ^ b b t Sig t kiu kio Konstante 0,044 0,044 4,1 0,00 0,023 0,065 Fahrgeschwindigkeit [km/h] 0,000 0,004 0,1 0,90 -0,002 0,002 Last [t] -0,030 -0,096 -6,9 0,00 -0,038 -0,021 Schwellenhöhe [mm] -0,004 -0,082 -2,8 0,01 -0,007 -0,001 0,005 0,988 25,4 0,00 0,005 0,005 Fahrgeschwind. x Schwellenhöhe [-] Ein Vergleich von Simulationsergebnissen und Modellschätzung zeigt weiterhin eine gute Übereinstimmung und verdeutlicht die starken Wechselwirkungen am Messpunkt Sitzkissen zwischen Fahrgeschwindigkeit und Fahrbahnanregung (Abbildung 7-25). norm. Effektivwert [-] 0,5 Schwellenhöhe [mm] 4 6 8 0,4 0,3 Schätzung Regression Formel (7-25) Simulation 0,2 0,1 0,0 4 6 8 10 12 14 Fahrgeschwindigkeit [km/h] Abbildung 7-25: Vergleich Simulationsergebnisse und Schätzung durch lineare Regression (Tabelle 7-22) anhand Auszug Einzelhindernisse mit Last 1050 kg, EFM 14, Sitzkissen (z) 7.2.4 Regellose Unebenheiten Im Zuge der Untersuchung regelloser Unebenheiten werden sowohl bekannte klassifizierte Böden (Tabelle 7-10) als auch Fahrbahnprofile mit unterschiedlichem Un216 7.2 Detailbetrachtung von Fahrbahnanregung, Fahrgeschwindigkeit und Last ebenheitsmaß U (Tabelle 7-11) untersucht. Folgende Ausführungen behandeln zuerst mit Hilfe der linearen Regression das letztgenannte Untersuchungsgebiet, abschließend werden die Ergebnisse zu den klassifizierten Böden vorgestellt. 7.2.4.1 Modellansatz Wie schon bei den Einzelhindernissen der Schwellenüberfahrt ist anhand der Simulationsergebnisse ein geeignetes Regressionsmodell zu wählen, das den Einfluss der Fahrgeschwindigkeit vFahr , der transportierten Last mLast und der Fahrbahnanregung aBoden auf den normierten Effektivwert der frequenzbewerteten Beschleunigung awT ,N beschreibt. Im vorliegenden Fall der regellosen Unebenheiten wird die Fahrbahnunebenheit aBoden durch das Unebenheitsmaß U repräsentiert. Folgend wird hierzu wiederum der EFG 20 in den Vordergrund gerückt. Entsprechende Abbildungen für DFG 35 und EFM 14 finden sich ergänzend im Anhang B. Bei Betrachtung des Streudiagramms in Abbildung 7-26 erscheint ein linearer Zusammenhang gegeben (vgl. Abbildung B-6 bis Abbildung B-10). 0 Fahrgeschwindigkeit [km/h] Abbildung 7-26: Streudiagramm regellose Bodenunebenheiten (Versuchsumfang nach Tabelle 7-11), EFG 20, Sitzmontagepunkt (z) Da hierbei aber alle erklärenden Variablen gemeinsam betrachtet werden ist eine differenzierte Betrachtung erforderlich. Bei Betrachtung des Einflusses der Fahrgeschwindigkeit bei konstantem Unebenheitsmaß U bestätigt sich ein linearer Einfluss dieser Größe (Abbildung 7-27, für Sitzkissen vgl. Abbildung B-27). Auch für die Last, die einen leicht dämpfenden Einfluss besitzt, kann in erster Näherung ein linearer Einfluss angenommen werden (Abbildung B-28, Abbildung B-29). 217 7 Einflussfaktoren auf die Vibrationsbelastung norm. Effektivwert [-] 2,5 Unebenheitsmaß U [-] 5 2,0 10 1,5 20 1,0 0,5 0,0 4 6 8 10 12 Fahrgeschwindigkeit [km/h] 14 16 Abbildung 7-27: Auszug regellose Bodenunebenheiten für unterschiedliche Unebenheitsmaße U und Fahrgeschwindigkeiten mit Last 1000 kg, EFG 20, Sitzmontagepunkt (z) Anders verhält es sich jedoch bezüglich der Fahrbahnanregung. Mit zunehmendem Unebenheitsmaß U erhöht sich die Belastung nicht in gleichem Maße (Abbildung 7-28). Dies gilt auch für den Messpunkt Sitzkissen, wobei bei größeren Unebenheiten die Versuchsergebnisse stärker streuen (Abbildung B-30). Für die weiteren Untersuchungen wird am Sitzkissen dieser Bereich vernachlässigt. Es liegt somit eine Nichtlinearität zwischen Fahrbahnanregung und dem normierten Effektivwert der frequenzbewerteten Beschleunigung awT ,N vor. norm. Effektivwert [-] 8,0 6,0 Fahrgeschwindigkeit [km/h] 6 10 14 4,0 2,0 0,0 0 100 200 300 Unebenheitsmaß U [-] 400 500 Abbildung 7-28: Auszug regellose Bodenunebenheiten für unterschiedliche Fahrgeschwindigkeiten und Unebenheitsmaße mit Last 1000 kg, EFG 20, Sitzmontagepunkt (z) Trotzdem besteht ein formelmäßiger Zusammenhang zwischen den Größen. Um weiterhin die lineare Regression nutzen zu können, ist mit Hilfe einer geeigneten Transformation wieder ein linearer Zusammenhang herzustellen [Bac-2013, S. 22ff]. Es stellt sich heraus, dass eine Transformation der Variablen Fahrbahnanregung aboden anhand der Quadratwurzel zielführend ist. 218 7.2 Detailbetrachtung von Fahrbahnanregung, Fahrgeschwindigkeit und Last 0,5 aBoden aBoden (7-28) Betrachtet man nun die normierten Effektivwerte der frequenzbewerteten Beschleunigung in Abhängigkeit der transformierten Fahrbahnanregung bzw. skaliert analog zur logarithmischen Darstellung die Abszisse in Abbildung 7-28 entsprechend dem Quadratwurzelmodell, so ergibt sich ein linearer Zusammenhang (Abbildung 7-29). norm. Effektivwert [-] 8,0 Fahrgeschwindigkeit [km/h] 6 6,0 10 14 4,0 2,0 0,0 1 100 200 Unebenheitsmaß U [-] 300 400 Abbildung 7-29: Auszug regellose Bodenunebenheiten für unterschiedliche Fahrgeschwindigkeiten mit Last 1000 kg, EFG 20, Sitzmontagepunkt (z) Wendet man die Transformation auf Formel (7-24) an, so erhält man: aˆ wT ,N b0 b1 vFahr b2 mLast b3 aBoden b4 vFahr ,ord mLast ,ord b5 vFahr ,ord aBoden,ord (7-29) Dieses Modell ist nun wiederum linear in Bezug auf die enthaltenen erklärenden Variablen und lässt sich mittels linearer Regression schätzen. Ein solches nichtlineares Modell, das sich linearisieren lässt, wird auch als intrinsisch nichtlinear bezeichnet [Bac-2013, S. 24]. Auch bezüglich der Messstelle Sitzkissen beim EFG 20 liegt das beschriebene Verhalten vor (Abbildung B-31), so dass Formel (7-29) Anwendung finden kann. Die beschriebenen Zusammenhänge gelten ebenfalls für den Gabelstapler DFG 35, so dass auch für diesen der Modellansatz nach Formel (7-29) verwendet wird (Abbildung B-32 bis Abbildung B-39). Auch für den Schubmaststapler EFM 14 können lineare Ansätze für die Fahrgeschwindigkeit vFahr und die transportierte Last mLast gewählt werden (Abbildung B-40 bis Abbildung B-43). Wie bereits für den Fall der Einzelhindernisse werden Wechselwirkungen dieser Größen nicht berücksichtigt. Auch der Ansatz der Quadratwurzeltransformation nach Formel (7-28) ist in diesem Fall geeignet (Abbil- 219 7 Einflussfaktoren auf die Vibrationsbelastung dung B-44 bis Abbildung B-47). Daraus ergibt sich das Modell für die lineare Regression zu: aˆ wT ,N b0 b1 vFahr b2 mLast b3 aBoden b4 vFahr ,ord aBoden,ord (7-30) 7.2.4.2 Gabelstapler EFG 20 Die Ergebnisse der durchgeführten linearen Regression aus Tabelle 7-23 bestätigen das grafisch bestimmte Verhalten. Bis auf die Modellkonstante sind alle untersuchten Einflussfaktoren und Wechselwirkungen signifikant, der Erklärungsanteil des 2 Modells mit Rkorr = 0,94 ist sehr hoch. Der transportierten Last wird ein leicht dämpfender Einfluss zugeschrieben, wobei dieser im Gegensatz zur Schwellenüberfahrt auch für höhere Fahrgeschwindigkeiten anzutreffen ist, wenn jedoch leicht rückgängig. Die Fahrgeschwindigkeit leistet einen ähnlichen Beitrag wie bei der Schwellenüberfahrt, ist jedoch bezüglich der Gesamtstreuung weniger dominierend. Ausschlaggebend für die Schwingungsbelastung sind die Fahrbahnanregung sowie die Wechselwirkungen zwischen dieser und der Fahrgeschwindigkeit. Beide verstärken sich, d. h. mit zunehmender Fahrbahnanregung wird der Fahrgeschwindigkeitseinfluss stärker und umgekehrt. Tabelle 7-23: Lineare Regression regellose Unebenheiten, Modellansatz nach Formel (7-29), abhängige Variable: normierter Effektivwert der frequenzbewerteten Beschleunigung, EFG 20, 2 Sitzmontagepunkt (z), N = 2831, Rkorr = 0,94, s = 0,38, p < 0,05 b ^ b Konstante 0,008 0,008 0,2 0,84 -0,073 0,090 Fahrgeschwindigkeit [km/h] 0,016 0,041 3,2 0,00 0,006 0,025 -0,252 -0,115 -12,4 0,00 -0,291 -0,212 Unebenheitsmaß U [-] 0,134 0,483 66,1 0,00 0,130 0,138 Fahrgeschwind. x Last [-] 0,004 0,041 3,0 0,00 0,001 0,006 Fahrgeschwind. x Unebenheit [-] 0,011 0,569 58,2 0,00 0,010 0,011 Last [t] t Sig t kiu kio Bei einem hohen Erklärungsanteil ist der Standardfehler der Schätzung s höher als bei der Schwellenüberfahrt. Trotzdem zeigt ein Vergleich von Simulationsergebnis und Schätzung, dass mit dem Modellansatz nach Formel (7-29) das Schwingungsverhalten ausreichend gut beschrieben werden kann. Abbildung 7-30 greift hierzu die Darstellung mit normal skalierter Abszisse auf, während in Abbildung B-48 wiederum der lineare Modellansatz durch die Quadratwurzeltransformation nachvollzogen werden kann. 220 7.2 Detailbetrachtung von Fahrbahnanregung, Fahrgeschwindigkeit und Last norm. Effektivwert [-] 8,0 Fahrgeschwin- Schätzung Regression Formel (7-29) digkeit [km/h] Simulation 6 10 14 6,0 4,0 2,0 0,0 0 100 200 300 400 500 Unebenheitsmaß U [-] Abbildung 7-30: Vergleich Simulationsergebnisse und Schätzung durch lineare Regression (Tabelle 7-23) anhand Auszug regellose Unebenheiten mit Last 1000 kg, EFG 20, Sitzmontagepunkt (z) Am Messpunkt Sitzkissen erweist sich eine Schätzung bei größeren Unebenheiten als schwierig, so dass der Untersuchungsbereich für Unebenheitsmaße mit U 100 beschränkt wird. Die Interpretation der Ergebnisse in Tabelle 7-24 muss zusammen mit den Abbildungen bzw. mit einzelnen Regressionen bei konstanter Fahrgeschwindigkeit und vor allem konstanter Unebenheit erfolgen. Hier bestätigt sich insgesamt ein verstärkender Einfluss von Fahrgeschwindigkeit bei zunehmender Unebenheit sowie ein sehr geringer dämpfender Einfluss der Last. Der negative Regressionskoeffizient in der Schätzung wird im Ergebnis durch die positive Wechselwirkung zwischen Fahrgeschwindigkeit und Fahrbahnanregung aufgehoben. Für höhere Fahrgeschwindigkeiten nimmt die Güte der Schätzung ab (Abbildung B-49). Tabelle 7-24: Lineare Regression regellose Unebenheiten, Modellansatz nach Formel (7-29), abhängige Variable: normierter Effektivwert der frequenzbewerteten Beschleunigung, EFG 20, 2 Sitzkissen (z), N = 2415, Rkorr = 0,803, s = 0,11, p < 0,05 b ^ b 0,0317 0,0317 2,0 Fahrgeschwindigkeit [km/h] -0,0118 -0,1895 -7,2 0,00 -0,0150 -0,0086 Last [t] -0,0239 -0,0679 -3,7 0,00 -0,0365 -0,0113 Unebenheitsmaß U [-] 0,0264 0,2889 16,5 0,00 0,0232 0,0295 Fahrgeschwind. x Last [-] 0,0035 0,2308 8,7 0,00 0,0027 0,0043 Fahrgeschwind. x Unebenheit [-] 0,0024 0,6888 29,2 0,00 0,0022 0,0025 Konstante t Sig t 0,04 kiu kio 0,0013 0,0620 7.2.4.3 Gabelstapler DFG 35 Beim Gabelstapler DFG 35 ist wiederum grundsätzlich gleiches Verhalten zu betrachten wie beim EFG 20 (Tabelle 7-25). Da die Simulationsergebnisse jedoch selbst stärker streuen, wird auch der Standardfehler der Schätzung s größer. Eben221 7 Einflussfaktoren auf die Vibrationsbelastung falls verschwindet der rein additive Beitrag der Fahrgeschwindigkeit. Es liegt trotzdem ein wesentlicher Einfluss der Fahrgeschwindigkeit vor. Dieser wird deutlich, wenn bei konstanter Unebenheit reduzierte Modelle nach Formel (7-27) gerechnet werden. Hier ergeben sich positive Regressionskoeffizienten für die Fahrgeschwindigkeit, die dann maßgeblich für die Schwingungsbelastung verantwortlich ist. Auch für regellose Bodenunebenheiten bestätigt sich der schwingungsdämpfende Einfluss der Last, wobei kaum Wechselwirkungen mit der Fahrgeschwindigkeit zu verzeichnen sind. Dominierend ist die Anregung durch den Boden. Tabelle 7-25: Lineare Regression regellose Unebenheiten, Modellansatz nach Formel (7-29), abhängige Variable: normierter Effektivwert der frequenzbewerteten Beschleunigung, 2 DFG 35, Sitzmontagepunkt (z), N = 3238, Rkorr = 0,91, s = 0,51, p < 0,05 b ^ b 1,025 1,025 15,1 0,00 0,891 1,158 Fahrgeschwindigkeit [km/h] -0,032 -0,085 -6,1 0,00 -0,042 -0,022 Last [t] -0,201 -0,144 -12,6 0,00 -0,232 -0,170 Unebenheitsmaß U [-] 0,171 0,548 64,0 0,00 0,165 0,176 Fahrgeschwind. x Last [-] 0,016 0,093 5,9 0,00 0,011 0,022 Fahrgeschwind. x Unebenheit [-] 0,018 0,517 46,8 0,00 0,017 0,018 Konstante t Sig t kiu kio Simulationsergebnisse und Schätzung stellt Abbildung 7-31 gegenüber. norm. Effektivwert [-] 8,0 6,0 4,0 2,0 Schätzung Regression Formel (7-29) Simulation 0,0 0 100 200 300 Fahrgeschwindigkeit [km/h] 12 16 20 400 500 Unebenheitsmaß U [-] Abbildung 7-31: Vergleich Simulationsergebnisse und Schätzung durch lineare Regression (Tabelle 7-25) anhand Auszug regellose Unebenheiten mit Last 1750 kg, DFG 35, Sitzmontagepunkt (z) An der Messstelle Sitzkissen ist ähnliches Verhalten zu beobachten. Der Einfluss der Last tritt weiter zurück, es überwiegt noch stärker der Einfluss der Fahrbahnanregung. Die Ergebnisse der linearen Regression sind Tabelle B-3 zu entnehmen, ein 222 7.2 Detailbetrachtung von Fahrbahnanregung, Fahrgeschwindigkeit und Last Vergleich zwischen Simulationsergebnissen und Schätzung findet sich in Abbildung B-50. 7.2.4.4 Schubmaststapler EFM 14 Die Simulationsergebnisse für den Schubmaststapler EFM 14 erlauben eine nicht so gute Schätzung verglichen mit den Gabelstaplern (Tabelle 7-26). Ein Einfluss der Last wird als nicht signifikant bestätigt. Deutlich werden die Wirkungen von Fahrgeschwindigkeit und Fahrbahnanregung, welche sowohl additive als auch gegenseitig verstärkende Beiträge zum geschätzten Modell liefern. Tabelle 7-26: Lineare Regression regellose Unebenheiten, Modellansatz nach Formel (7-30), abhängige Variable: normierter Effektivwert der frequenzbewerteten Beschleunigung, 2 EFM 14, Sitzmontagepunkt (z), N = 1005, Rkorr = 0,936, s = 0,64, p < 0,05 b ^ b -0,373 -0,373 -4,1 0,104 0,168 -0,021 Unebenheitsmaß U [-] Fahrgeschwind. x Unebenheit [-] Konstante Fahrgeschwindigkeit [km/h] Last [t] t Sig t kiu kio 0,00 -0,549 -0,196 11,0 0,00 0,085 0,122 -0,005 -0,6 0,57 -0,093 0,051 0,123 0,108 6,5 0,00 0,086 0,160 0,060 0,785 37,3 0,00 0,057 0,063 Ein Vergleich zwischen Simulationsergebnissen und Schätzung in Abbildung 7-23 verdeutlicht die teilweise stärkeren Abweichungen. norm. Effektivwert [-] 12,0 Fahrgeschwin- Schätzung Regression Formel (7-30) digkeit [km/h] Simulation 6 10 14 8,0 4,0 0,0 0 10 20 30 40 50 60 70 Unebenheitsmaß U [-] Abbildung 7-32: Vergleich Simulationsergebnisse und Schätzung durch lineare Regression (Tabelle 7-26) anhand Auszug regellose Unebenheiten mit Last 700 kg, EFM 14, Sitzmontagepunkt (z) Für eine grundsätzliche Aussage zum Verhalten ist das Modell durchaus geeignet. An der Messstelle Sitzkissen ist ebenfalls ähnliches Verhalten zu beobachten, auch wenn im Modell die additiven Einflüsse von Fahrgeschwindigkeit und Fahrbahnanre223 7 Einflussfaktoren auf die Vibrationsbelastung gung nicht mehr signifikant werden und dafür der Wechselwirkungsterm die Zusammenhänge beschreibt (Tabelle B-4). Den Vergleich zwischen Simulationsergebnissen und Schätzung zeigt Abbildung B-51. 7.2.4.5 Klassifizierte Böden Abschließend werden die Belastungen bei Fahrt über Fahrbahnen unterschiedlicher bekannter und klassifizierter Bauart und Güte verglichen (Tabelle 7-10). Dargestellt sind die Mittelwerte von fünf Wiederholungen pro Parametereinstellung mit jeweils zufällig generierten Fahrbahnprofilen gleicher Güte. Als übliche Fahrbahnuntergründe für Flurförderzeuge werden an dieser Stelle die Oberflächen Zementbeton und Asphalt-Beton an der Messstelle Sitzmontagepunkt in den Vordergrund gerückt. Die weiteren Diagramme können Anhang B.5 entnommen werden. Wie die Ergebnisse der Versuchsreihe mit steigender Unebenheit vermuten lassen, nimmt die Belastung mit schlechter werdendem Boden beim EFG 20 zu (Abbildung 7-33). Für die geringe Fahrgeschwindigkeit wird der dämpfende Lasteinfluss deutlich, bei der hohen ist kein einheitliches Bild festzustellen. Klar erkenntlich wird der Einfluss der Fahrgeschwindigkeit. Das Verhalten ist auf Pflaster, Macadam und unbefestigte Fahrbahn übertragbar (Abbildung B-52, Abbildung B-53). norm. Effektivwert [-] 4,0 8 km/h - 200 kg 3,0 8 km/h - 1800 kg 14 km/h - 200 kg 2,0 14 km/h - 1800 kg 1,0 0,0 Abbildung 7-33: Belastungen für Zementbeton und Asphalt-Beton, EFG 20, Sitzmontagepunkt (z) Dieses Verhalten ist auch an der Messstelle Sitzkissen zu beobachten, wobei der Lasteinfluss zurücktritt. Nur bei starken Unebenheiten sind bei hoher Last und hoher 224 7.2 Detailbetrachtung von Fahrbahnanregung, Fahrgeschwindigkeit und Last Fahrgeschwindigkeit deutlich höhere Belastungen feststellbar (Abbildung B-54 bis Abbildung B-56). Beim Gabelstapler DFG 35 stellt sich ebenso das erwartete Bild ein: Die Belastungen nehmen mit steigender Bodenunebenheit und Fahrgeschwindigkeit zu (Abbildung 7-34). Der dämpfende Einfluss der Last ist erkennbar, wenn auch ein Ausreißer zu verzeichnen ist. Gleiches gilt für die restlichen untersuchten Böden (Abbildung B-57, Abbildung B-58) sowie die Messstelle Sitzkissen (Abbildung B-59 bis Abbildung B-61). 5,0 norm. Effektivwert [-] 10 km/h - 500 kg 4,0 10 km/h - 3000 kg 3,0 20 km/h - 300 kg 20 km/h - 3000 kg 2,0 1,0 0,0 Abbildung 7-34: Belastungen für Zementbeton und Asphalt-Beton, DFG 35, Sitzmontagepunkt (z) Für geringere Bodenunebenheiten bestätigen sich beim Schubmaststapler EFM 14 die bereits in diesem Kapitel dargestellten Zusammenhänge. Für größere Unebenheiten sind leicht höhere Belastungen im fast voll beladenen Zustand festzustellen. Dies gilt gleichermaßen für die Messstellen am Sitzmontagepunkt (Abbildung 7-35) und am Sitzkissen (Abbildung B-62). 225 7 Einflussfaktoren auf die Vibrationsbelastung norm. Effektivwert [-] 6,0 5 km/h - 200 kg 5 km/h - 1200 kg 4,0 12 km/h - 200 kg 12 km/h - 1200 kg 2,0 0,0 Abbildung 7-35: Belastungen für Zementbeton und Asphalt-Beton, EFM 14, Sitzmontagepunkt (z) Für stärkere Bodenunebenheiten treten vermehrt Integrationsfehler vor allem im fast unbeladenen Zustand auf, so dass kein umfassendes Bild gezeichnet werden kann. Der Vollständigkeit halber finden sich die Simulationsergebnisse für Pflaster, Macadam und unbefestigte Fahrbahnen in Abbildung B-63 und Abbildung B-64. 7.2.5 Sonstige Anregungen Abschließend erfolgt die Behandlung der Fugenüberfahrt sowie der einseitigen Fahrzeuganregung bei punktuellen Einzelhindernissen. 7.2.5.1 Fugen Gemäß Tabelle 7-13 werden sowohl bekannte Fugentypen wie Schein- und Raumfugen sowie allgemeine Fugen unterschiedlicher Breite und Tiefe bei allen drei Flurförderzeugen untersucht. Scheinfugen bedingen auf Grund ihrer sehr geringen Breite keine merklichen Belastungen. Ein Vergleich mit einem Boden ohne Fuge gleicher Güte zeigt lediglich Differenzen im Bereich der üblichen Schwankungen auf Grund der zufällig erzeugten Bodenprofile, die trotz der Mittelwertbildung verbleiben (Abbildung 7-36, Abbildung B-65, Abbildung B-66). 226 7.2 Detailbetrachtung von Fahrbahnanregung, Fahrgeschwindigkeit und Last norm. Effektivwert [-] 0,50 ohne Fuge Scheinfuge Tiefe 60 mm - Breite 4 mm Scheinfuge Tiefe 25 mm - Breite 8 mm 0,25 0,00 8 14 Fahrgeschwindigkeit [km/h] Abbildung 7-36: Fahrt über Scheinfugen mit Last 1000 kg, EFG 20, Sitzmontagepunkt (z) Auch Raumfugen sind im Normalfall nicht ausschlaggebend für deutlich höhere Belastungen. Ein Unterschied im Vergleich mit einem Boden ohne Fuge ist gegeben, dieser fällt jedoch gering aus und ist bei den Gabelstaplern für die untersuchte geringe Fahrgeschwindigkeit ausgeprägter als für die hohe (Abbildung 7-37, Abbildung B-67). Beim Schubmaststapler ist nahezu kein Unterschied feststellbar (Abbildung B-68). Nur falls die Raumfugen sehr breit ausgeführt werden, steigen die Belastungen, im untersuchten Fall ab einer Fugenbreite von 20 mm. Das beschriebene Verhalten lässt sich auch auf dem Sitz feststellen (Abbildung B-69 bis Abbildung B-71). norm. Effektivwert [-] 0,3 0,2 0,1 Raumfuge - 8 km/h ohne Fuge - 8 km/h 0,0 10 12 Raumfuge - 14 km/h ohne Fuge - 14 km/h 14 16 Fugenbreite [mm] 18 20 Abbildung 7-37: Fahrt über Raumfugen unterschiedlicher Breite mit Last 1000 kg, EFG 20, Sitzmontagepunkt (z) Grundsätzlich besteht natürlich ein Zusammenhang zwischen Rad- und Fugengeometrie sowie der resultierenden Belastung. Bei schmalen Fugen ist die Tiefe einer Fuge unerheblich, wenn das Rad den Boden der Fuge nicht berühren kann. Dies bestätigen die Ergebnisse der Variation von Fugenbreite und Fugentiefe beim 227 7 Einflussfaktoren auf die Vibrationsbelastung EFG 20. In Abhängigkeit der Fugenbreite ist ab einer bestimmten Tiefe mit keiner Erhöhung der Belastung zu rechnen (Abbildung 7-38). Der Einfluss der Fugentiefe tritt noch weiter zurück, je schneller sich das Fahrzeug bewegt (Abbildung B-72). Die ermittelte Belastung steigt linear mit zunehmender Fugenbreite. Die beschriebenen Zusammenhänge gelten gleichermaßen für Sitzmontagepunkt und Sitzkissen (Abbildung B-73, Abbildung B-74). Ein Einfluss der Fahrgeschwindigkeit bei Fugenüberfahrt gleicher Breite ist anhand dieser Versuchsreihe beim EFG 20 nicht zu beobachten. norm. Effektivwert [-] 3,0 Fugentiefe [mm] 5 15 25 35 45 2,0 ohne Fuge 1,0 0,0 20 40 60 80 100 120 Fugenbreite [mm] 140 160 180 200 Abbildung 7-38: Fahrt über Fugen unterschiedlicher Breite und Tiefe mit Last 1000 kg und Fahrgeschwindigkeit 8 km/h, EFG 20, Sitzmontagepunkt (z) Beim Gabelstapler DFG 35 ist grundsätzlich ähnliches Verhalten wie beim EFG 20 feststellbar (Abbildung 7-39). Abweichungen bestehen in leicht unterschiedlichen Zusammenhängen bezüglich der Fahrgeschwindigkeit. Bei hoher Fahrgeschwindigkeit liegen geringere Belastungen für größere Fugenbreiten vor (Abbildung B-75). norm. Effektivwert [-] 4,0 Fugentiefe [mm] 5 15 25 35 45 3,0 2,0 ohne Fuge 1,0 0,0 20 40 60 80 100 120 Fugenbreite [mm] 140 160 180 200 Abbildung 7-39: Fahrt über Fugen unterschiedlicher Breite und Tiefe mit Last 1750 kg und Fahrgeschwindigkeit 10 km/h, DFG 35, Sitzmontagepunkt (z) 228 7.2 Detailbetrachtung von Fahrbahnanregung, Fahrgeschwindigkeit und Last Bei geringer Fahrgeschwindigkeit ist ein leichter Sprung in der Belastungssteigerung mit zunehmender Fugenbreite zu verzeichnen (Abbildung 7-39). Am Messpunkt Sitzkissen zeigt sich analoges Verhalten (Abbildung B-76, Abbildung B-77). Beim Schubmaststapler EFM liegt nicht immer eine steigende Belastung mit zunehmender Fugenbreite im untersuchten Spektrum vor, wie Abbildung 7-40 zeigt. Dies wird bedingt durch die kleineren Raddurchmesser beim EFM 14 gegenüber den Gabelstaplern. Es können für die geringe Fahrgeschwindigkeit im Gegensatz zur hohen (Abbildung B-78) lokale Maxima je Fugentiefe auftreten. Ab einer bestimmten Fugentiefe ist jedoch wiederum keine Zunahme der Belastung zu verzeichnen. Das beschriebene Verhalten ist auf den Messpunkt Sitzkissen übertragbar (Abbildung B-79, Abbildung B-80). norm. Effektivwert [-] 4,0 Fugentiefe [mm] 5 15 25 35 45 55 3,0 2,0 ohne Fuge 1,0 0,0 20 40 60 80 100 120 Fugenbreite [mm] 140 160 180 200 Abbildung 7-40: Fahrt über Fugen unterschiedlicher Breite und Tiefe mit Last 700 kg und Fahrgeschwindigkeit 5 km/h, EFM 14, Sitzmontagepunkt (z) 7.2.5.2 Einseitige Anregung der Räder Nach Durchführung und Auswertung der Simulationen nach Tabelle 7-14 lässt sich festhalten, dass schon ab mittleren Fahrgeschwindigkeiten deutliche Unterschiede in den Belastungen festzustellen sind, je nachdem wie viele Räder über ein gleichartiges Hindernis fahren. Folgende Abbildungen verdeutlichen den Sachverhalt und sind stellvertretend aus den Ergebnissen ausgewählt. Für den Fall, dass der Gabelstapler nur einseitig mit beiden rechten oder beiden linken Rädern über die Schwelle fährt, zeigen sich bereits ab geringen Fahrgeschwindigkeiten Unterschiede in der Belastung, die mit zunehmender Schwellenhöhe (Abbildung 7-41) oder zunehmender Fahrgeschwindigkeit (Abbildung B-81) bezogen auf den normierten Effektivwert der frequenzbewerteten Beschleunigung awT ,N weiter steigen. Als Referenz dient jeweils der Fall, bei dem alle vier Räder durch das 229 7 Einflussfaktoren auf die Vibrationsbelastung Hindernis angeregt werden. Bei einseitiger Anregung betragen die Belastungen am Sitzkissen im unteren Fahrgeschwindigkeitsbereich ca. 50 % und im oberen ca. 40 % im Vergleich zur Anregung bei allen vier Rädern. norm. Effektivwert [-] 0,20 Anregungsort alle Räder 0,15 beide links beide rechts 0,10 0,05 0,00 2 4 6 8 Schwellehöhe [mm] 10 12 Abbildung 7-41: Vergleich der Belastungen bei einseitiger Radanregung und unterschiedlichen Schwellenhöhen mit Last 1000 kg und Fahrgeschwindigkeit 10 km/h, EFG 20, Sitzkissen (z) Betrachtet man die Belastungen, die mittig an der Antriebsachse gemessen werden, wird nochmals deutlich, dass vor allem bei hohen Fahrgeschwindigkeiten eine deutliche Differenz bei den in das Fahrzeug weitergeleiteten Stößen vorliegt (Abbildung 7-42). norm. Effektivwert [-] 2,0 Anregungsort alle Räder 1,5 beide links beide rechts 1,0 0,5 0,0 4 6 8 10 12 Fahrgeschwindigkeit [km/h] 14 16 Abbildung 7-42: Vergleich der Belastungen bei einseitiger Radanregung und unterschiedlichen Schwellenhöhen mit Last 1000 kg und Schwellenhöhe 8 mm, EFG 20, Antriebsachse (z) Bezüglich der Auswirkung der Seite, auf der das Hindernis überfahren wird, ist eine Differenzierung zwischen den Messorten erforderlich. Bei mittiger Positionierung bezüglich der Fahrzeugquerachse wie bei den Messpunkten Sitzkissen oder An230 7.2 Detailbetrachtung von Fahrbahnanregung, Fahrgeschwindigkeit und Last triebsachse ist die Anregungsseite unerheblich. Liegt dieser wie beim Sitzmontagepunkt gewählt außermittig (Abbildung 6-9), so liegen auf der Seite, auf der der Sensor positioniert ist, höhere Belastungen vor (Abbildung 7-43). Nur im unbeladenen Zustand bei kleinen bis mittleren Fahrgeschwindigkeiten ist keine Einflussnahme auf die Belastungen am Sitzmontagepunkt feststellbar. norm. Effektivwert [-] 1,2 Anregungsort alle Räder 0,9 beide links beide rechts 0,6 0,3 0,0 2 4 6 8 Schwellehöhe [mm] 10 12 Abbildung 7-43: Vergleich der Belastungen bei einseitiger Radanregung und unterschiedlichen Schwellenhöhen mit Last 1000 kg und Fahrgeschwindigkeit 10 km/h, EFG 20, Sitzmontagepunkt (z), Sensorposition links Erfolgt die Überfahrt wiederum seitlich, jedoch nur noch mit einem Rad (vorne oder hinten), so ist die Abnahme der Belastung weniger ausgeprägt und nur mit leichten Zunahmen über den betrachteten Fahrgeschwindigkeitsbereich behaftet (Abbildung 7-44). Dabei ist die Seite der Überfahrt ohne Bedeutung, wie ein Abgleich mit Abbildung B-82 zeigt. norm. Effektivwert [-] 0,15 Anregungsort beide links links hinten 0,10 links vorne 0,05 0,00 4 6 8 10 12 Fahrgeschwindigkeit [km/h] 14 16 Abbildung 7-44: Vergleich der Belastungen bei linksseitiger Radanregung und unterschiedlichen Fahrgeschwindigkeiten mit Last 1000 kg und Schwellenhöhe 8 mm, EFG 20, Sitzkissen (z) 231 7 Einflussfaktoren auf die Vibrationsbelastung Ab einer bestimmten Fahrgeschwindigkeit wechselt bei der Überfahrt mit nur einem Rad der dominierende Anregungsort von hinten zu vorne. Dies ist abhängig von der transportierten Last, wobei der Wechsel bei höheren Lasten bei geringeren Fahrgeschwindigkeiten stattfindet (Abbildung B-83, Abbildung B-84) Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass bei nur einseitiger Hindernisüberfahrt deutlich geringere Belastungen am Fahrer feststellbar sind. Dabei ist zweitrangig, ob Hinter- und/oder Vorderrad durch das Hindernis angeregt wird. Für die Bestimmung des SEAT-Werts ist bei einseitigen Anregungen von großer Bedeutung, wo der Sensor positioniert ist, da dies die Beschleunigungen am Sitzmontagepunkt stark beeinflusst. 7.2.6 Fazit Im Ergebnis der Detailbetrachtung ist festzuhalten, dass sich mit Hilfe der linearen Regression die Belastungen für Schwellenüberfahrt sowie regellose Bodenunebenheiten sehr gut schätzen und die einzelnen Wirkungen der untersuchten Einflussfaktoren feststellen lassen. Wie bereits in Kapitel 7.1 beziffert nehmen Fahrgeschwindigkeit und Fahrbahnanregung mit Abstand den stärksten Einfluss auf die Schwingungsbelastung von Flurförderzeug und Fahrer: Diese sind umso höher, je schneller das Fahrzeug fährt und je stärker die Anregung durch die Fahrbahn ist. Beide Faktoren verstärken sich gegenseitig, d. h. bei größerer Fahrbahnanregung nimmt die Belastung mit steigender Fahrgeschwindigkeit stärker zu als bei kleinerer, und umgekehrt führen stärker werdende Fahrbahnanregungen bei hoher Fahrgeschwindigkeit schneller zu höheren Belastungen als bei geringer Fahrgeschwindigkeit. Bei gleichbleibender Fahrbahnanregung – unabhängig von Einzelhindernis oder regellosen Bodenunebenheiten – nimmt die Belastung linear mit steigender Fahrgeschwindigkeit zu. Bei der Fahrbahnanregung ist eine pauschale Aussage nicht möglich. Während bei steigender Schwellenhöhe und konstanter Fahrgeschwindigkeit die Belastung linear mit der Schwellenhöhe steigt, ist bei regellosen Bodenunebenheiten für kleine Unebenheitsmaße ein stärkerer Anstieg zu verzeichnen, der dann abflacht. Dieses Verhalten wird für alle drei untersuchten Flurförderzeuge beobachtet. Bei den Gabelstaplern wird eine leicht dämpfende Wirkung der Last bestätigt, die jedoch nicht für alle Fahrgeschwindigkeiten gleich stark ausgeprägt ist und in ihrer Wirkung deutlich geringer ist als die von Fahrgeschwindigkeit und Fahrbahnanregung. Beim Schubmaststapler EFM 14 nimmt die Last im Normalfall keinen Einfluss auf die Höhe der Belastung. Werden Einzelhindernisse nur einseitig überfahren, vermindert sich die Belastung gegenüber einer Anregung mit allen Rädern deutlich. 232 7.3 Fahrerplatzlagerung 7.3 Fahrerplatzlagerung Sowohl durch Fahrbahnunebenheiten als auch durch dynamische Wank- und Nickvorgänge werden auf den Fahrerplätzen Bewegungen hervorgerufen, die letztendlich eine Schwingungsbelastung für den Fahrer darstellen. In der Vertikaldynamik werden deswegen unterschiedliche Maßnahmen eingesetzt, um geringe Aufbaubeschleunigungen, geringe Wank- und Nickbewegungen sowie ein beladungsunabhängiges Schwingungsverhalten zu erreichen [Bra-2013, S. 639ff]. Wünschenswert ist grundsätzlich eine Isolation gegenüber Fahrbahnunebenheiten, soweit es der Federweg zulässt. Je nach Branche bzw. Fahrzeugtyp haben sich hierbei unterschiedliche Konzepte etabliert. Grundsätzlich lässt sich zwischen Aufbau-, Kabinen- und Sitzfederung differenzieren. Im Bereich der Personenkraftwagen ist eine Aufbaufederung durch Feder-Dämpferpakete (üblicherweise mit Schraubenfedern) längst Stand der Technik, wobei je nach Freiheitsgrad der Aufhängung zwischen Starrachsen, Einzelradaufhängungen und Verbundachsen unterschieden wird [Rei-2005]. Bei Nutzfahrzeugen haben sich diesbezüglich fast ausnahmslos Starrachsen durchgesetzt, die jedoch ebenso über eine Federung gegenüber dem Aufbau verfügen, wobei die dabei dominierende Blattfederung zunehmend Konkurrenz durch die Luftfederung bekommt [Brä-2013]. Bei Traktoren, einem wichtigen Vertreter der mobilen Arbeitsmaschinen im Bereich der Landtechnik, hat sich in den letzten Jahren bei der Aufbaufederung nur die Vorderachsfederung etabliert [Hau-2001; Mey-2004b]. Grundsätzlich geht der Trend vor allem bei anderen selbstfahrenden Landmaschinen zur Einzelradaufhängung mit hydropneumatischer Federung [Fec-2011]. Zusätzliche Kabinenfederungen sind bei Landmaschinen und Nutzfahrzeugen wie dem Lastkraftwagen durchaus üblich. Normalerweise werden die beiden vorderen Aufhängungspunkte als Gummi-Metall-Elemente mit der Funktion eines Drehlagers ausgeführt, während sich die hinteren beiden Anlenkpunkte über zwei Federbeine mit Spiral- oder Luftfedern auf dem Fahrwerk abstützen [Hau-2001, S. 29ff; Brä-2013, S. 217ff]. Neben dieser passiven Art der Kabinenfederung treten vermehrt geregelte Systeme auf den Markt, bei denen eine Differenzierung zwischen semi-aktiv und aktiv getroffen werden kann. Zur Begriffsklärung kann nach Himmelhuber auf die vereinfachte Schwingungsdifferentialgleichung eines fußpunkterregten Einmassenschwingers zurückgegriffen werden, wobei die Anregungskraft in die Anteile aus Fahrbahn FFahrbahn und zusätzlicher Steuerung FSteuer zerlegt wird [Him-2006]: m x d x c x FFahrbahn FSteuer (7-31) Im Gegensatz zu den passiven Systemen, bei denen Dämpfungskonstante d und/oder Federsteifigkeit c nicht steuerbar sind (und FSteuer 0) , können diese bei semi-aktiven und aktiven Systemen in Abhängigkeit von Geschwindigkeit oder Be233 7 Einflussfaktoren auf die Vibrationsbelastung schleunigung verändert werden. Während bei einer semi-aktiven Federung keine Steuerkraft vorgesehen ist ( FSteuer 0), bringen aktive Federungssysteme zusätzlich eine Kraft auf ( FSteuer 0) . Bei Niederfrequenzfederungen, die sich durch eine flache Federkennlinie und somit geringe Rückstellkräfte auszeichnen, ist eine solche Steuerkraft von Nöten, um die ausgelenkte Masse wieder in die Ausgangsposition zu bewegen [Pol-2013]. Diese Definition gilt nicht nur für die Kabinenfederung, sondern für Federungssysteme aller Art. Verbreitet sind im Bereich der Landmaschinen üblicherweise semi-aktive Systeme, da keine zusätzliche Energie aufgewandt wird, um die Federkräfte zu generieren. Die Hersteller setzen dabei auf unterschiedliche technische Lösungen, wie z. B. auf eine Dämpfungsveränderung über magnetorheologische Flüssigkeiten wie in [Wil-2011] oder auf hydro-pneumatische Systeme mit variabler Federsteifigkeit und Dämpfung wie in [Hol-2013]. Bezüglich der Diskussion der Sitzfederung sei auf Kapitel 3.1.1 verwiesen. Eine Abstimmung von aktiver Sitz- und Kabinenfederung diskutieren Polster und Wittmann in [Pol-2013] und stellen ein entsprechendes System für einen Traktor vor. Für Nutzfahrzeuge präsentieren Graf et al. eine aktive Kabinenfederung über eine Veränderung der Luftmasse innerhalb der Luftfedern durch Schnellschaltventile [Gra-2013b]. Das klassische Flurförderzeug verfügt nicht über derartige Federungskonzepte. Achsen, Fahrwerk und Kabine sind im Normalfall fest miteinander verbunden. Dies gewährleistet einerseits die nötige Standfestigkeit beim Transport sowie beim Heben und Senken von Lasten, andererseits werden Fahrbahnunebenheiten direkt an den Fahrersitz weitergegeben. Von Zeit zu Zeit werden zwar innovative Ansätze vorgeschlagen und deren Machbarkeit durch Prototypen nachgewiesen, eine Marktreife ist jedoch nicht erkennbar. So stellt Biermann im Jahr 2009 ein aktives Fahrwerk für Gabelstapler vor, das auf einer aktiven hydropneumatischen Federung der Vorderund Hinterradachse basiert [Bie-2009]. In der prototypischen Umsetzung an einem Gabelstapler mit 3 t Tragfähigkeit wird die Funktionsfähigkeit unter Beweis gestellt. Messungen bei Fahrversuchen zeigen, dass Aufbau-, Nick- und Wankbeschleunigungen deutlich reduziert werden können. Auch der Kabinenhersteller Fritzmeier präsentiert auf der Messe Cemat im Jahr 2011 eine Kabinenfederung für Flurförderzeugkabinen auf Basis eines Stahlfedermoduls mit einem hydraulischen Dämpfer [Fri-2011]. Bei der festen Verbindung der Fahrzeugelemente wird im Normalfall eine komplett starre mechanische Verbindung vermieden, um Körperschall abzukoppeln. Gabelstapler aktueller Baureihen verfügen deswegen wie bereits im Zuge der Modellerstellung in Kapitel 5.2.6 beschrieben üblicherweise über eine Entkopplung von Kabine und Fahrwerk durch Gummilager. Im Zuge verstärkter Aufmerksamkeit auf die 234 7.3 Fahrerplatzlagerung Ergonomie rücken diese Elemente zunehmend in den Fokus und werden als konstruktive Maßnahmen ausgewiesen, die Vibrationsbelastung des Fahrers zu senken. Beim untersuchten Gabelstapler DFG 35, bei dem herstellerspezifisch die Antriebsachse über zwei radiale Gummilager vom Fahrzeugchassis und die Anschlusspunkte der am Dach angeordneten Neigezylinder über weitere Gummilager entkoppelt sind, ist nach Kapitel 7.1.4 dieser Lagerungsart eine schwingungsdämpfende Wirkung zu attestieren. Die Entkopplung von Kabine und Fahrwerk ist in der Branche hingegen üblicher und soll in Folgendem deswegen eingehender beleuchtet werden, auch im Hinblick auf die unerwarteten Ergebnisse diesbezüglich beim EFG 20 in Kapitel 7.1.4. Beim Schubmaststapler ist der Fahrerplatz hingegen fest in den tragenden Rahmen des gesamten Flurförderzeugs integriert. Der Sitz wird im Fall des untersuchten Fahrzeugs EFM 14 auf einer am Rahmen befestigten Sitzplatte montiert. Eine Lagerung dieser über Gummielemente ist ebenso Bestandteil weiterer Überlegungen. Eine semi-aktive oder aktive Kabinenlagerung wird in dieser Arbeit nicht betrachtet. Ein grundsätzlicher Nutzen eines Federsystems mit größerem Federweg und geschwindigkeits- oder beschleunigungsabhängiger Dämpfungskonstante und/oder Federsteifigkeit ist bereits in den in diesem Kapitel erwähnten Fachbeiträgen aus Nutzfahrzeug- und Landmaschinentechnik nachgewiesen und lässt sich auf Flurförderzeuge übertragen. Sinnvoll ist eine solche Lagerung, wenn mit unebenen Fahrbahnen und entsprechend großen Anregungen zu rechnen ist. 7.3.1 Fahrerkabine bei Gabelstaplern Bekannt sind Anordnungen der Gummilager mit drei und vier Lagerpunkten, entweder jeweils seitlich zwei vorne und hinten oder zwei seitlich vorne und eine hinten mittig. Im Fokus der Betrachtung steht nicht ein Vergleich dieser Anordnungen, sondern die Federeigenschaft der verwendeten Gummielemente. Beim EFG 20, der als Versuchsobjekt dient, ist herstellerseitig eine Dreipunktlagerung vorgesehen. Wie beim Fahrersitz ist eine Abstimmung zwischen Anregungsspektrum und verwendetem Gummilager unerlässlich. Denn sieht man die gelagerte Kabine als Einmassenschwinger, ist analog zu den Ausführungen in Kapitel 3.1.1 eine schwingungsmindernde Wirkung nur möglich, wenn die Eigenfrequenz 0 der Kabine unter dem Anregungsspektrum liegt. Überlagern sich Eigen- und Anregungsfrequenz, ist sogar mit einer Verstärkung zu rechnen. In Anlehnung an Abbildung 3-2 verdeutlicht Abbildung 7-45 den Sachverhalt nochmals grafisch. 235 7 Einflussfaktoren auf die Vibrationsbelastung Verstärkung Isolation 4 Amplitudenverhältnis [-] Kabine Flurförderzeug 3 2 1 0 0 1 2 2 3 Frequenzverhältnis 0 Abbildung 7-45: Übertragungsverhalten der Kabinenlagerung Wünschenswert ist aus dieser Sichtweise somit eine geringe Federsteifigkeit der Kabinenlagerung. Dies steht jedoch dem Wunsch des Konstrukteurs entgegen, die beim Gabelstapler übliche relativ feste Anbindung zwischen Kabine und Fahrwerk zu realisieren. Zudem lässt sich mit einem einfachen Gummilager eine stark niederfrequente Federung im Bereich ab 1 Hz, wie sie für Kabinenfederungen üblich ist, nicht realisieren. Folgende Ausführungen zielen darauf ab, die Wirksamkeit der Gummilager näher zu beleuchten. Die Steifigkeit der Gummilager im realen Versuchsfahrzeug werden durch Druckversuche an den einzelnen Gummielementen bestimmt. Ein Vergleich der resultierenden Kabineneigenfrequenz im Simulationsmodell mit den Anregungsfrequenzen verdeutlicht, dass diese nicht hinreichend genug getrennt sind. Es liegt somit nahe, Gummielemente mit niedriger Steifigkeit zu untersuchen. Im Folgenden wird eine (Lager-)Variante 2 betrachtet, die die Kabineneigenfrequenz gegenüber dem vermessenen Zustand (Variante 1) näherungsweise halbiert. Mit beiden Lagervarianten werden virtuelle Versuchsfahrten mit unterschiedlichen Beladungszuständen sowohl über Einzelhindernisse (Schwellen auf Fahrbahn gemäß Abbildung 6-5) als auch über regellose Bodenunebenheiten durchgeführt. Im Ergebnis lässt sich festhalten, dass mit Lagervariante 2 für höhere Fahrgeschwindigkeiten geringere Belastungen am Sitzmontagepunkt erreicht werden können. Auszugsweise zeigt Abbildung 7-46 für eine Schwellenhöhe von 8 mm den Vergleich der Belastungen für unterschiedliche Fahrgeschwindigkeiten. 236 7.3 Fahrerplatzlagerung norm. Effektivwert [-] 1,6 Variante 1 1,2 Variante 2 0,8 0,4 0,0 4 6 8 10 12 Fahrgeschwindigkeit [km/h] 14 16 Abbildung 7-46: Vergleich der Lagervarianten für Schwellenüberfahrt 8 mm, EFG 20, Last 1000 kg, Sitzmontagepunkt (z) Das in Abbildung 7-46 gezeigte Verhalten besitzt auch für unterschiedliche Schwellenhöhen Gültigkeit, wie Abbildung 7-47 bestätigt. norm. Effektivwert [-] 2,0 Variante 1 - 10 km/h Variante 2 - 10 km/h 1,5 Variante 1 - 16 km/h Variante 2 - 16 km/h 1,0 0,5 0,0 2 4 6 8 Schwellenhöhe [mm] 10 12 Abbildung 7-47: Vergleich der Lagervarianten für Schwellenüberfahrten verschiedener Höhe, EFG 20, Last 1000 kg, Sitzmontagepunkt (z) Eine weichere Lagerung bietet auch Vorteile, wenn das Fahrzeug nicht stoßartig wie bei der Schwellenüberfahrt angeregt wird, sondern durch regellose Unebenheiten, die in einem breiten Frequenzband das Fahrzeug in unterschiedlicher Intensität in Schwingung versetzen. Für eine Fahrgeschwindigkeit von 12 km/h zeigt Abbildung 7-48 den Belastungsvergleich für variierende Unebenheitsmaße bei gleichbleibender Welligkeit w = 2. 237 7 Einflussfaktoren auf die Vibrationsbelastung norm. Effektivwert [-] 3,0 Variante 1 Variante 2 2,0 1,0 0,0 0 10 20 30 Unebenheitsmaß U [-] 40 50 Abbildung 7-48: Vergleich der Lagervarianten bei regellosen Bodenunebenheiten (w = 2), EFG 20, Last 1000 kg, Fahrgeschwindigkeit 12 km/h, Sitzmontagepunkt (z) Die untersuchte Lagervariante 2 weist bezüglich der resultierenden Federwege praxistaugliche Eigenschaften auf. Ein Vergleich der mittleren Einfederwege im Mehrkörpermodell über alle Versuche zeigt eine moderate Zunahme. Während bei der Schwellenüberfahrt für Lagervariante 1 die mittlere Einfederung unter einem Millimeter beträgt, vergrößert sich diese für Lagervariante 2 nur um weitere zwei Millimeter. Auch die Schwingungsamplitude nimmt von ca. 2 mm auf 4 mm zu. Bei dauerhafter Anregung werden stärkere Schwingungen eingeleitet, hier vergrößern sich die mittleren Federwege wie bei den Schwellen, lediglich die Schwingungsamplituden erhöhen sich um 50 %. An der Messstelle des Sitzmontagepunkts in z-Richtung ist eine Belastungsminderung feststellbar. Dies spricht für eine schwingungsdämpfende Wirkung der Kabinenlagerung über Gummilager. Die Belastung für den Fahrer nimmt dabei jedoch nicht zwangsläufig ab, da der Sitz für die Hauptminderung der eingeleiteten Schwingungen verantwortlich ist. Eine merkliche Reduktion am Messpunkt Sitzkissen kann mit den verwendeten Mehrkörpermodellen nicht nachgewiesen werden. 7.3.2 Sitzplatte Schubmaststapler Beim untersuchten Schubmaststapler wird der Fahrersitz auf einer Stahlplatte befestigt, die wiederum fest über Schrauben mit Fahrerkabine bzw. Fahrzeugrahmen verbunden ist. Im Folgenden wird untersucht, welches Potential Gummilager für die Anbindung der Sitzplatte an die Fahrerkabine bieten. Dazu werden im Mehrkörpermodell sechs Feder-Dämpferelemente an den Befestigungspunkten zwischen der flexiblen Sitzplatte (vgl. Kapitel 5.2.7) und dem Rahmen (Starrkörper) integriert und die festen Bindungsbeziehungen entfernt (Abbildung 7-49). Die Steifigkeit in vertikaler Richtung wird so gewählt, dass eine Schwingungsreduktion für das Hauptanre238 7.3 Fahrerplatzlagerung gungsspektrum, das sich bei Festlagerung im Bereich von ca. 8 Hz befindet, möglich ist. Die gewählte Konstruktion ist jedoch steif genug, um der Sitzplatte einen sicheren Halt zu bieten. Die resultierenden Schwingungsamplituden befinden sich zudem im Bereich von einem Millimeter und werden als nicht störend für den Fahrer eingestuft. Eine schematische Darstellung der gewählten Lagerung zeigt Abbildung 7-49. Sitzplatte Gummilager Fahrzeugrahmen Abbildung 7-49: Schematische Darstellung der Sitzplattenlagerung beim Schubmaststapler EFM 14 Die Eignung dieser Konstruktionsänderung wird für den Fall der Schwellenüberfahrt bei konstanter Last mit variierender Fahrgeschwindigkeit und Schwellenhöhe untersucht. Im Ergebnis führt die Gummilagerung sowohl am Sitzmontagepunkt als auch auf dem Fahrersitz zu geringeren Belastungen im Vergleich zum Festlager. Beispielhaft zeigt Abbildung 7-50 die Belastungen für eine Schwellenüberfahrt mit einer Höhe von 5 mm, die auch im Test nach DIN 13059 Anwendung findet (vgl. Kapitel 6.3.1). norm. Effektivwert [-] 2,0 Festlager 1,5 Gummilager 1,0 0,5 0,0 2 4 6 8 10 Fahrgeschwindigkeit [km/h] 12 14 Abbildung 7-50: Vergleich der Lagervarianten für Schwellenüberfahrt 5 mm, EFM 14, Last 1000 kg, Sitzmontagepunkt (z) 239 7 Einflussfaktoren auf die Vibrationsbelastung Die Reduktion der Belastungen ist am Messpunkt Sitzkissen ebenso wahrnehmbar, jedoch nicht so ausgeprägt wie am Sitzmontagepunkt (Abbildung 7-51). norm. Effektivwert [-] 0,3 Festlager Gummilager 0,2 0,1 0,0 2 4 6 8 10 Fahrgeschwindigkeit [km/h] 12 14 Abbildung 7-51: Vergleich der Lagervarianten für Schwellenüberfahrt 5 mm, EFM 14, Last 1000 kg, Sitzkissen (z) Neben einem Vergleich der Auswirkungen bei unterschiedlichen Fahrgeschwindigkeiten stellt Abbildung 7-52 einen Bezug zwischen variierenden Schwellenhöhen dar. Auch hier führen in der Regel die Gummilager zu reduzierten Belastungen. Neben den dargestellten Ergebnissen am Sitzmontagepunkt gilt dies auch für die Belastungen auf dem Sitz. norm. Effektivwert [-] 3,0 Festlager Gummilager 2,0 1,0 0,0 1 2 3 4 5 Schwellenhöhe [mm] 6 7 8 Abbildung 7-52: Vergleich der Lagervarianten für unterschiedliche Schwellenhöhen, EFM 14, Last 1000 kg, Fahrgeschwindigkeit 12 km/h, Sitzmontagepunkt (z) Eine deutliche Reduktion der Vibrationsbelastung ist durch diese Maßnahme nicht erreichbar, dies obliegt weiter dem Fahrersitz. Sie kann aber ein in Erwägung zu ziehender Schritt sein, um auftretende Stöße konstruktiv abzumildern. 240 7.4 Fahrer und Sitz 7.4 Fahrer und Sitz Wie in Kapitel 3.1.1 dargelegt wird dem Sitz bei Flurförderzeugen eine überaus wichtige Rolle bei der Reduzierung der Fahrerbelastung zugeschrieben, da er im Normalfall das einzige dämpfende Element mit ausreichendem Federweg darstellt. Dass Sitze mit unterschiedlichen Komfortstufen die eingeleiteten Schwingungen in verschiedenem Maße reduzieren, zeigen bereits die Untersuchungen in Kapitel 7.1. In diesem Kapitel stehen weiterhin die in Kapitel 4.3 ausgewählten Fahrersitze MSG 20, MSG 65 und MSG 85 im Mittelpunkt der Betrachtung, in der das Sitzübertragungsverhalten näher untersucht wird. Zum einen wird der bis jetzt ausgeklammerten Fragestellung nachgegangen, welchen Einfluss die gewählte Gewichtseinstellung am Fahrersitz auf die Höhe der Belastung nimmt. Zum anderen soll anhand der untersuchten Szenarien näher beleuchtet werden, ob ein Zusammenhang zwischen Anregungsintensität und Schwingungsreduktion besteht. Da die Anthropometrie des Fahrers durch die gewählten Ersatzmodelle nicht abgebildet werden kann, beschränkt sich die Charakterisierung des Fahrers weiterhin auf dessen Gewicht in den Abstufungen leicht (55 kg), mittel (75 kg) und schwer (98 kg). Neue innovative Dämpfungskonzepte sind nicht Bestandteil der Arbeit, da diese ein eigenes Forschungsfeld darstellen. Dass sich mit semi-aktiven und aktiven Sitzen die eingeleiteten Vibrationen noch stärker reduzieren lassen, zeigen zahlreiche Veröffentlichungen sowohl auf mathematischer Seite als auch im Normalfall durch Versuchsdurchführungen mit Prototypen. So stellt z. B. Kühnlein einen aktiv geregelten Nutzfahrzeugsitz mit amplitudenselektivem Sitzverhalten vor, das eine Trennung von Belastungswechsel und Kabinenanregung ermöglicht [Küh-2007]. Auch Meyer und Ortmann präsentieren einen aktiven pneumatischen Sitz in [Mey-2007b] und beweisen dessen Praxistauglichkeit und die zusätzliche Schwingungsreduktion durch das aktive Glied bei Dumper und Muldenkipper im Steinbruch [Ort-2010]. Im Bereich der militärischen Nutzung entwickeln Kieneke et al. eine aktive Sitzfederung in vertikaler und lateraler Richtung [Kie-2013]. 7.4.1 Gewichtseinstellung Im Folgenden wird der eingangs aufgeworfenen Fragestellung nachgegangen, welche Auswirkung die vom Fahrer getätigte Gewichtseinstellung auf das Übertragungsverhalten des Sitzes nimmt. Dass diese Möglichkeit von den Fahrern üblicherweise unzureichend genutzt wird, ist bereits in Kapitel 3.1.1 diskutiert. Der Einfluss der Gewichtseinstellung kann nur im Zusammenhang mit dem Fahrer betrachtet werden, da Sinn und Zweck der Gewichtseinstellung ist, für unterschied- 241 7 Einflussfaktoren auf die Vibrationsbelastung lich schwere Fahrer einen gleich großen Federweg in vertikaler Richtung über eine Anpassung der Rückstellkraft FS,FD,rück zu ermöglichen. Eine Aussage über das schwingungsdämpfende Verhalten des Sitzes gibt der in Kapitel 5.2.3.3 eingeführte Sitzübertragungsfaktor nach Formel (5-36), genannt SEAT. Um Störgrößen auszuklammern, richtet sich der Versuchsaufbau nach dem in der [DIN EN 13490] standardisierten Verfahren zur Bewertung der Schwingungen von Flurförderzeugsitzen (vgl. Kapitel 5.2.3.3). Gemäß Abbildung 5-24 wird der Sitz samt Fahrer auf einem Schwingtisch befestigt und mit Prüf-Erregungsschwingungen nach [DIN EN 13490] angeregt. Nachdem vom Hersteller der Sitze nur Vergleichswerte aus Messungen für die Spektralklassen IT 1 und IT 2 zur Verfügung stehen, erfolgt eine Überprüfung ebenfalls für diese Klassen (Abbildung 5-25). Auf eine Messwiederholung kann verzichtet werden, da die Ergebnisse einer Simulation mit gleichen Parametereinstellungen nicht streuen. Die Dauer einer Prüfung beträgt die in der Norm geforderten 180 s. Bei Anregung mit dem Prüfspektrum IT 1 werden an der Sitzbasis Schwingungen mit einem Effektivwert der frequenzbewerteten Beschleunigung awP = 1,59 m/s² und mit dem Prüfspektrum IT 2 von awP = 0,96 m/s² eingeleitet. Grundsätzlich ist bei der Ergebnisinterpretation zu bedenken, dass die Modellvalidierung für korrekt eingestellte Sitze durchgeführt wird, da ausschließlich für diesen Zustand Vergleichsmessungen zur Verfügung stehen. Auf dynamische Messungen mit falsch abgestimmten Sitzen, bei denen die oberen und unteren Endanschläge erreicht werden, kann nicht zurückgegriffen werden. Deswegen ist eine korrekte Wiedergabe des realen Verhaltens im Grenzbereich falscher Sitzeinstellung durch die beschriebenen Mehrkörpermodelle nur bedingt gewährleistet. Für qualitative Aussagen und eine Abschätzung in erster Größenordnung ist die Modellgüte jedoch ausreichend und erlaubt eine Beurteilung des Sitzübertragungsverhaltens falsch abgestimmter Sitze. Der MSG 85 verfügt als einziger der untersuchten Sitze über eine von der Gewichtseinstellung unabhängige Federkennlinie (Abbildung 5-18). Solange der Sitz dem Fahrer einen ausreichend langen Federweg zur Verfügung stellt, ohne die Endanschläge der Gummipuffer zu berühren, ist das Schwingungsverhalten des Systems aus Sitz und Fahrer gleich, was sich in gleichbleibenden SEAT-Werten für unterschiedliche Gewichtseinstellungen widerspiegelt. Erst ein Anschlagen an den Gummipuffern führt zu höheren SEAT-Werten. Bei Anregungen mit dem Prüfspektrum IT 1 (Abbildung 7-53) und IT 2 (Abbildung C-1) ist dies der Fall, wenn sich ein schwerer Fahrer auf einem zu leicht eingestellten Sitz befindet oder mittlere bis leichte Fahrer auf Sitzen mit zu hoher Gewichtseinstellung Platz nehmen. 242 7.4 Fahrer und Sitz 1,00 SEAT [-] 0,75 0,50 0,25 55 Fahrergewicht [kg]: 75 98 0,00 50 60 70 80 90 100 Gewichtseinstellung am Sitz [kg] 110 120 Abbildung 7-53: SEAT-Werte bei unterschiedlicher Kombination von Fahrergewicht und Sitzeinstellung, MSG 85, Prüfspektrum IT 1 Die Sitze MSG 20 und MSG 65 verfügen hingegen über eine von der Gewichtseinstellung abhängige Federkennlinie, so dass sich je nach Kombination aus Fahrergewicht und Gewichtseinstellung andere SEAT-Werte ergeben. Solange wiederum ausreichend Federweg zur Verfügung steht und kein Anschlag an den Gummipuffern vorliegt, ist diese Änderung nur minimal ausgeprägt. Für den MSG 20 ist dies beim Prüfspektrum IT 1 für den mittleren Fahrer über den gesamten Bereich der Gewichtseinstellung der Fall (Abbildung 7-54), während sich beim Prüfspektrum IT 2, das sich stärker in Richtung der Sitzeigenfrequenz bewegt, auch für geringe und hohe Gewichtseinstellungen erhöhte SEAT-Werte ergeben (Abbildung C-2). Wie beim MSG 85 führen bei beiden Prüfspektren beim leichten Fahrer zu hohe und beim schweren Fahrer zu leichte Gewichtseinstellungen zum Anschlagen im oberen bzw. unteren Gummipuffer. 1,25 Fahrergewicht [kg]: 55 75 98 SEAT [-] 1,00 0,75 0,50 0,25 0,00 50 60 70 80 90 100 Gewichtseinstellung am Sitz [kg] 110 120 Abbildung 7-54: SEAT-Werte bei unterschiedlicher Kombination von Fahrergewicht und Sitzeinstellung, MSG 20, Prüfspektrum IT 1 243 7 Einflussfaktoren auf die Vibrationsbelastung Auch beim MSG 65 verändern sich entsprechend der variablen Federkennlinie die SEAT-Werte geringfügig mit unterschiedlicher Gewichtseinstellung und deutlich mit dem Anschlagen am Gummipuffer. Beim mittelschweren Fahrer ist dies beim Prüfspektrum IT 1 nur für sehr leichte Gewichtseinstellungen gegeben (Abbildung 7-55), beim Prüfspektrum IT 2 auch für hohe (Abbildung C-3). Für die leichten und schweren Fahrer mindert sich die schwingungsdämpfende Wirkung des Sitzes deutlich für beide Prüfspektren, wenn die Gewichtseinstellung im anderen Extrem liegt. 1,00 Fahrergewicht [kg]: 55 75 98 SEAT [-] 0,75 0,50 0,25 0,00 50 60 70 80 90 100 Gewichtseinstellung am Sitz [kg] 110 120 Abbildung 7-55: SEAT-Werte bei unterschiedlicher Kombination von Fahrergewicht und Sitzeinstellung, MSG 65, Prüfspektrum IT 1 Die dargelegten Ergebnisse bestätigen die in Kapitel 3.1.1 erwähnten Aussagen von Polster und Schäfer et al., die anhand von Probanden zeigen, dass der Sitz seine schwingungsmindernden Eigenschaften bei unsachgemäßer Benutzung verlieren kann [Pol-2008; Sch-2010b]. Bei Betrachtung der dargestellten Abbildungen ist auffällig, dass die minimalsten SEAT-Werte nur selten für die passende Kombination aus Gewichtseinstellung und Fahrergewicht erreicht werden. Als Gründe hierfür sind anzuführen, dass für den Fahrer nur ein sehr einfaches Ersatzmodell Anwendung findet, und dass mehrere Annahmen getroffen werden wie z. B. der Faktor zum Ausgleich der mitschwingenden Masse eines Menschen auf dem Sitz. Berechnete SEAT-Werte größer Eins, was eine schwingungsverstärkende Wirkung des Sitzes bedeutet, sind auch in der Praxis anzutreffen, wie z. B. Messergebnisse in [Ort-2010] zeigen. Dass die SEAT-Werte für einen Sitz bei korrekter Gewichtseinstellung zwischen unterschiedlich schweren Fahrern bei gleichem Prüfspektrum variieren können, zeigen die Messergebnisse aus den Versuchen zur Parameterbestimmung (Tabelle 5-4). Auch zwischen den Prüfspektren sind Unterschiede zu verzeichnen. Bei den vermessenen Sitzen liegen für das Prüfspektrum IT 2 höhere SEAT-Werte vor. Der Einfluss der Anregung auf 244 7.4 Fahrer und Sitz den SEAT-Wert wird in Kapitel 7.4.2 näher untersucht. Analog zu den Messungen (Tabelle 5-4) liegen beim schweren Fahrer auch in der Simulation tendenziell geringere SEAT-Werte vor. Grundsätzlich ist die Bestimmung des SEAT-Werts wie bei jeder Messung mit einer gewissen Unsicherheit behaftet. Rissler und Meyer beziffern anhand eines Vergleichs mit experimentellen Daten die kombinierte Standardunsicherheit für viele Praxisfälle mit 5 % [Ris-2013]. Zusammenfassend lässt sich folgern, dass eine korrekte Gewichtseinstellung des Sitzes unerlässlich ist, um die vom Konstrukteur vorgesehenen schwingungsmindernden Eigenschaften nutzen zu können. Wie stark ein Sitz bei korrekter Gewichtseinstellung die eingeleiteten Schwingungen zu dämpfen vermag, hängt von der Dimensionierung seiner Feder und des Dämpfers ab. Dies bedingt eine bestimmte Sitzübertragungsfunktion, die die eingeleiteten Schwingungen abhängig von deren Spektrum dämpfen. Die Angabe eines pauschalen SEAT-Werts ist deswegen immer mit größerer Ungenauigkeit verbunden. 7.4.2 Einfluss der Belastungshöhe Die vorangegangenen Ergebnisse weisen darauf hin, dass der SEAT-Wert nicht nur von der Gewichtseinstellung, dem Fahrer und der Dimensionierung von Feder und Dämpfer abhängt, sondern auch von der Höhe und dem Anregungsspektrum der in das Fahrzeug eingeleiteten Schwingungen. Dieser Aspekt wird folgend anhand der Versuche aus Kapitel 7.2 beleuchtet, indem der SEAT-Wert in Abhängigkeit der vorliegenden Belastung in Form des Effektivwerts der frequenzbewerteten Beschleunigung am Messpunkt Sitzmontagepunkt in vertikaler Richtung aufgetragen wird. Bei den durchgeführten Simulationen sitzt gemäß Tabelle 7-15 ein schwerer Fahrer mit 98 kg Körpergewicht auf den Sitzen MSG 65 (EFG 20, EFM 14) und MSG 85 (DFG 35), wobei die Gewichtseinstellung stets an das Körpergewicht angepasst ist. Im Fall der betrachteten Schwellenüberfahrt mit variierender Fahrgeschwindigkeit und Last (Tabelle 7-9) ist zu beobachten, dass beim EFG 20 mit dem Sitz MSG 65 der SEAT-Wert mit zunehmender Belastung leicht abnimmt, wobei die Abnahme für geringe Belastungen stärker ist als für hohe (Abbildung 7-56). Dies gilt auch für den DFG 35, wobei der Abfall der SEAT-Werte für den Sitz MSG 85 nicht so deutlich ausfällt (Abbildung C-4). Beim Schubmaststapler EFM 14 mit Sitz MSG 65 ist ebenfalls eine Abnahme im Bereich geringer Belastungen festzustellen (Abbildung C-5), wobei auch für hohe Effektivwerte der frequenzbewerteten Beschleunigung höhere SEAT-Werte, also eine schlechtere Schwingungsdämpfung, festzustellen sind. Diese treten auf, wenn hohe Schwellen überfahren werden und durch den starken Stoß der Federweg des Sitzes durch die Endanschläge begrenzt wird. Betrachtet man nur 245 7 Einflussfaktoren auf die Vibrationsbelastung Schwellenüberfahrten bis zu einer Schwellenhöhe von 6 mm, treten diese Effekte nicht mehr auf (Abbildung C-6). 0,4 SEAT [-] 0,3 0,2 0,1 0,0 0 0,5 1 1,5 2 norm. Effektivwert am Sitzmontagepunkt (z) [-] 2,5 Abbildung 7-56: SEAT-Werte in Abhängigkeit der Belastung für Schwellenüberfahrt des EFG 20 nach Tabelle 7-9 mit Sitz MSG 65 In Kapitel 7.2.3.2 ist bereits angeführt, dass sich beim EFG 20 die dominierenden Eigenfrequenzen mit zunehmender Last in den Bereich der Sitzeigenfrequenzen verschieben, so dass dessen schwingungsreduzierende Wirkung gemindert wird. Dieser Effekt wird deutlich, wenn man die SEAT-Werte getrennt für unterschiedliche transportierte Lasten betrachtet. In Abbildung 7-57 sind die Simulationsergebnisse in drei Gruppen unterschiedlich hoher Last geclustert, wobei der Übersichtlichkeit halber nur die Trendlinien der Einzelversuche dargestellt sind. Es ist zu erkennen, dass für hohe Lasten der Sitz die eingeleiteten Schwingungen nicht so gut dämpfen kann wie für geringe Lasten. 0,4 Last [kg] 0-500 SEAT [-] 0,3 600-1400 1500-2000 0,2 0,1 0,0 0 0,5 1 1,5 norm. Effektivwert am Sitzmontagepunkt (z) [-] 2 Abbildung 7-57: SEAT-Werte als Trendlinie in Form eines Polynoms in Abhängigkeit der Belastung für Schwellenüberfahrt des EFG 20 nach Tabelle 7-9 mit Sitz MSG 65 und unterschiedlichen transportierten Lasten 246 7.5 Abschließende Bewertung und Abschätzung der Fahrerbelastung Bei der Überfahrt von Bodenprofilen mit rein regellosen Unebenheiten (Tabelle 7-11) ist dieses Verhalten im Rahmen der Simulationsstudie nicht bei allen Flurförderzeugen feststellbar. Beim EFG 20 wird zwar eine Abnahme der SEAT-Werte für geringe Belastungen bemerkt, jedoch streuen die Werte für höhere Belastungen stärker, wenn bei starken Unebenheiten die Sitze nicht ausreichend Federweg zur Verfügung stellen können. Beim DFG 35 bleiben die Belastungen weitestgehend konstant, was insofern erklärbar ist, dass der dort untersuchte Sitz MSG 85 einen längeren Federweg zur Verfügung stellt als die anderen beiden Sitze (Abbildung C-8). Auch beim EFM 14 ist ein anfänglicher Abfall der SEAT-Werte zu beobachten, wobei diese für höhere Belastungen wiederum zunehmen (Abbildung C-9). Insgesamt ist die Bandbreite der SEAT-Werte deutlich geringer als bei vergleichbaren Messungen bei Versuchen mit realen Gabelstaplern von Schäfer et al. [Sch2010c; Sch-2010b]. Dies liegt daran, dass die Sitze in der Simulation, wie in der Validierung gezeigt, die eingeleiteten Schwingungen besser dämpfen als in der Realität. Die gewonnenen Erkenntnisse decken sich aber mit den Arbeiten von Schäfer et al., die anhand von Messungen auf Gabelstaplern zeigen, dass die SEAT-Werte mit zunehmendem Effektivwert der frequenzbewerteten Beschleunigung sinken [Sch2010c; Sch-2010b]. 7.5 Abschließende Bewertung und Abschätzung der Fahrerbelastung Nach Abschluss der Simulationsexperimente und Darlegung der gewonnenen Erkenntnisse werden diese nochmals vor dem Hintergrund der in Kapitel 3.2 postulierten Forschungsfragen verdichtet. So erfolgt zuerst eine zusammenfassende Analyse der identifizierten Einflussfaktoren, um darauf aufbauend Hinweise zur Exposition der Flurförderzeugfahrer hinsichtlich Ganzkörper-Vibrationen zu geben. 7.5.1 Maßgebliche Einflussfaktoren Die Grundlage der durchgeführten Simulationsstudie bildet die erste aufgestellte Forschungsfrage, die an dieser Stelle wiederholt werden soll. Welche Faktoren bestimmen maßgeblich in welcher Höhe die Vibrationsexposition von Fahrern von typischen Flurförderzeugen mit Fahrersitz und wie beeinflussen sich diese Faktoren gegenseitig? Auf Basis des Dokumentenstudiums sind dazu neben der Einwirkungsdauer, deren starker Einfluss unbestritten ist (Abbildung 3-3), die in Tabelle 4-5 postulierten Ein247 7 Einflussfaktoren auf die Vibrationsbelastung flussfaktoren untersucht worden. Sowohl die erste Studie mit zwei Faktorstufen (Kapitel 7.1) als auch die darauf aufbauende Detailbetrachtung (Kapitel 7.2) identifizieren eindeutig für alle untersuchten Flurförderzeuge die Fahrgeschwindigkeit und die Fahrbahnanregung als maßgebliche Einflussfaktoren auf die ermittelten Effektivwerte der frequenzbewerteten Beschleunigung aw,T an den Messpunkten Sitzmontagepunkt und Sitzkissen. Eine Erhöhung jedes Faktors bedingt eine steigende Belastung. Die Einflussfaktoren weisen zudem deutliche sich verstärkende Wechselwirkungen auf: So ist auf der einen Seite die Belastungszunahme mit höherer Fahrgeschwindigkeit ausgeprägter, je stärker die Anregung durch die Fahrbahn ist, und auf der anderen Seite rufen steigende Fahrbahnanregungen größere Belastungen hervor, je höher die Fahrgeschwindigkeit ist. Dies ist unabhängig von der Art der Fahrbahnanregung, seien es herausragende Einzelhindernisse oder regellose Bodenunebenheiten. Eine pauschale Angabe, um wieviel sich die Fahrerbelastung bei z. B. Verdoppelung der Fahrgeschwindigkeit ändert, ist nicht möglich. Bei Betrachtung der absoluten Belastungszunahme, ausgedrückt in der Differenz der Effektivwerte der frequenzbewerteten Beschleunigung awT , sind auf Grund der Wechselwirkung zwischen Fahrgeschwindigkeit und Fahrbahnanregung deutliche Unterschiede zu verzeichnen, je nachdem bei welchem Anregungsniveau durch die Fahrbahn die Verdopplung der Fahrgeschwindigkeit stattgefunden hat. Rückt man die relative Belastungszunahme in den Vordergrund, so ist diese für ein Flurförderzeug gesehen in erster Näherung unabhängig von der Fahrbahnanregung. Es sind aber starke Unterschiede zwischen den unterschiedlichen Flurförderzeugen zu verzeichnen. Bei der untersuchten Schwellenüberfahrt bewegen sich die Werte zwischen 60–150 %. Deutlich geringer ist dem gegenüber die Wirkung durch die transportierte Last, die zu einer leichten Belastungsreduktion bei den untersuchten Gabelstaplern am Sitzmontagepunkt führt. Solange sich durch die höhere Last die Eigenfrequenz des Gesamtsystems Gabelstapler nicht zu sehr an die Eigenfrequenz des verwendeten Sitzes nähert, ist dieser Effekt auch am Fahrer wahrnehmbar. Eine Kabinenlagerung kann zu einer geringen Belastungsreduktion des Fahrers beitragen. Ebenso sind Effekte seitens der untersuchten Superelastikreifen feststellbar, die jedoch in ihrer Wirkung deutlich schwächer sind als die Haupteffekte Fahrgeschwindigkeit und Fahrbahnanregung. Ein weiterer dominierender Einflussfaktor ist der verwendete Sitz, wobei dabei zwei Aspekte zu unterscheiden sind. Auf der einen Seite ist für eine wirkungsvolle Schwingungsreduktion unabhängig vom verwendeten Sitz eine korrekte Gewichtseinstellung passend zum Fahrer unerlässlich, da ansonsten SEAT-Werte nahe Eins möglich sind. Auf der anderen Seite ist wichtig, dass der Sitz hinsichtlich des Anregungsspektrums einen ausreichend großen Federweg zur Verfügung stellt, um ein 248 7.5 Abschließende Bewertung und Abschätzung der Fahrerbelastung Anstoßen an den Endanschlägen (Gummipuffer) zu vermeiden. Ist dies der Fall, können mit allen untersuchten Sitzen wirksam die eingeleiteten Schwingungen reduziert werden, wobei Unterschiede in Abhängigkeit des eingesetzten Feder- und DämpferKonzepts deutlich werden. Mit Starrsitzen ohne integriertes Feder-Dämpfer-Paket wäre eine solche Reduktion nicht möglich. Anhand der drei untersuchten Flurförderzeuge ist ersichtlich, dass der Flurförderzeugtyp bei gleichen transportierten Lasten, Fahrgeschwindigkeiten und Bodenbeschaffenheiten Einfluss auf die Höhe der Belastung nimmt. Konstruktionsbedingt sind beim Schubmaststapler stets höhere Effektivwerte der frequenzbewerteten Beschleunigung awT gegenüber den Gabelstaplern zu verzeichnen. Bei ebenen Böden tritt dieser Einfluss auf Grund fehlender Anregung natürlich zurück. Innerhalb der Gruppe Gabelstapler ist zwischen den Fahrzeugen EFG 20 und DFG 35 ein mittlerer Unterschied feststellbar, wobei sich die Fahrzeuge hinsichtlich Tragfähigkeit und maximaler Fahrgeschwindigkeit unterscheiden. Zusammenfassend lassen sich als Haupteinflussfaktoren identifizieren: Einwirkungsdauer Te Fahrgeschwindigkeit Fahrbahnanregung (generelle Bodenbeschaffenheit, Einzelhindernisse) gefederter Fahrersitz und dessen Gewichtseinstellung 7.5.2 Bestimmung der Fahrbelastung Die zweite Forschungsfrage aus Kapitel 3.2 zielt hingegen auf die weitere Verarbeitung dieser Erkenntnisse ab: Wie kann auf Basis dieser Erkenntnis die Vibrationsbelastung der Flurförderzeugfahrer mit Fahrersitz abgeleitet werden? Nachdem die Haupteffekte identifiziert sind, bietet es sich grundsätzlich an, mit ihrer Hilfe die voraussichtliche Vibrationsbelastung für einen Anwendungsfall vorherzusagen, denn die Wirkung der Haupteffekte lässt sich durch die Anwendung geeigneter Modelle quantifizieren. Der Zusammenhang zwischen Einwirkungsdauer Te und resultierender Belastung ist in Formel (2-2) ersichtlich und grafisch in Abbildung 3-3 dargestellt. Wie stark ein Fahrersitz die eingeleiteten Schwingungen reduziert, spiegelt sich in seinem SEAT-Wert wider. Für die verbleibenden Haupteffekte Fahrgeschwindigkeit und Fahrbahnanregung könnten zur formelmäßigen Beschreibung die 249 7 Einflussfaktoren auf die Vibrationsbelastung in Kapitel 7.2 aufgezeigten Schätzmodelle der linearen Regression verwendet werden. Liegen über den Tag verteilt Tätigkeitsabschnitte unterschiedlicher Ausprägung vor, so können diese wiederum nach Formel (2-6) zusammengefasst werden. Auch die untergeordneten Effekte könnten über generelle Zu- oder Abschläge Berücksichtigung finden, wie z. B. das Vorhandensein einer Kabinenlagerung oder die Abhängigkeit des SEAT-Werts von der anregenden Belastungsstärke. Es ist jedoch fraglich, ob eine Schätzung der Fahrerbelastung in Abhängigkeit des verwendeten Flurförderzeugs auf Basis der speziell ermittelten Zusammenhänge und einer detaillierten Tätigkeitsbeschreibung für den praktischen Einsatz von Nutzen ist und Anwendung finden würde. Im Rahmen dieser Arbeit stehen nun zwar simulierte Belastungskennwerte zur Verfügung, eine Übertragung auf andere Flurförderzeuge ist jedoch nicht gewährleistet. Es ergäbe sich somit die Notwendigkeit, weitere Flurförderzeuge als Mehrkörpermodelle abzubilden – was nur von dem jeweiligen Hersteller selbst übernommen werden könnte – oder für jedes Flurförderzeug Messungen mit unterschiedlichen Einstellungen durchzuführen. Die Ergebnisse der Mehrkörpersimulation sind zudem mit Unsicherheit behaftet, da in vorliegender Arbeit die Belastungen tendenziell unterschätzt werden. Es wird deswegen als sinnvoll erachtet, die Belastungsermittlung auf gröberem Detaillierungsniveau vorzunehmen und nur stellvertretend auf genauere Rechenmodelle zurückzugreifen, um z. B. die Wirksamkeit von Verbesserungsmaßnahmen aufzuzeigen. 7.5.2.1 Mittlere Fahrerbelastung Wie in Kapitel 2.2.4 dargelegt findet der Anwender nur wenige Informationen in Tabellenwerken bezüglich der zu erwartenden Belastungen. Als aktuelle Referenz dienen die in Tabelle 2-5 aufgeführten Orientierungswerte, bei denen für Gabelstapler eine Unterteilung hinsichtlich drei unterschiedlicher Fahrbahnen getroffen wird. Diese Detaillierung wird für den praktischen Einsatz als ausreichend gesehen. Damit ist der Haupteffekt der Fahrbahnanregung berücksichtigt. Die Fahrgeschwindigkeit findet jedoch keine für den Anwender sichtbare Berücksichtigung und fließt vermutlich über die Belastungsstufen hoch, mittel und gering ein, auch wenn sich die Stufen gering und hoch nur über Differenz bzw. Addition der Standardabweichung der Messwerte zur Stufe mittel ableiten. Die Größenordnung der in Tabelle 2-5 erfassten Belastungswerte (z-Richtung) deckt sich mit den Erkenntnissen der durchgeführten Simulationsstudie. Nimmt man die Ergebnisse aus den Versuchen nach Tabelle 7-11 und führt eine Clusterung in ebenfalls drei Fahrbahngüten ein, so sind ähnliche Belastungen feststellbar. Selbstverständlich werden die resultierenden Belastungswerte durch die gewählte Clusterung der Fahrbahnen beeinflusst. Wegen der aufgezeigten Defizite beim Modell für das Fahrer-Sitz-System erfolgt die Berechnung der Ef- 250 7.5 Abschließende Bewertung und Abschätzung der Fahrerbelastung fektivwerte der frequenzbewerteten Beschleunigung am Sitzkissen über die Multiplikation der Werte am Sitzmontagepunkt mit einem durchschnittlichen SEAT-Wert. Stellt man dem Fahrer pauschal Belastungskennwerte zur Verfügung, die über unterschiedliche Vertreter eines Flurförderzeugtyps mit einem breiten Spektrum an Fahrgeschwindigkeiten gemittelt sind, so wird die Angabe von Fahrgeschwindigkeitsklassen in Ergänzung zu unterschiedlichen Fahrbahngüten als zweckmäßig erachtet, gerade auch wegen der aufgezeigten starken Wechselwirkungen zwischen Fahrbahnanregung und Fahrgeschwindigkeit. Eine Unterteilung in ebenfalls drei Klassen (langsam, mittel, schnell) bezogen auf die maximale Fahrgeschwindigkeit des Flurförderzeugs ist jedoch ausreichend. Basierend auf den Simulationen für die Gabelstapler nach Tabelle 7-11 enthält Tabelle 7-2 einen exemplarischen Vorschlag für ein solches Tabellenwerk mit Werten in z-Richtung. Die Belastbarkeit der Daten kann für eine Anwendung in der Praxis nur durch Messungen an weiteren Gabelstaplern sichergestellt werden. Fahrgeschwindigkeiten bis zu 50% der Maximalgeschwindigkeit werden als langsam, von 50–75 % als mittel und ab 75 % als schnell bezeichnet. Die Klassifizierung der Fahrbahnen erfolgt auf Basis des Unebenheitsmaßes U mit U = 1–3 als eben, U = 4–7 als leicht uneben und U = 8–40 als uneben. Die Einteilung lehnt sich an die Vorschläge zur Klassifizierung Fahrbahnunebenheiten nach Tabelle 5-2 an, wobei auf Grund der fehlenden Aufbaufederung der Flurförderzeuge eine geringere Toleranzgrenze gewählt wird. Die sich ergebenden Unebenheiten in Abweichungen von der Sollhöhe können zum Vergleich Tabelle B-2 entnommen werden. Starke Unebenheiten werden ausgeklammert. In Anlehnung an die im Rahmen dieser Arbeit untersuchten Sitze wird der Sitzübertragungsfaktor mit durchschnittlich SEAT = 0,5 angesetzt. Tabelle 7-27: Mittlere Belastungen in z-Richtung in Form des Effektivwerts der frequenzbewerteten Beschleunigung aw,T ( z ) in [m/s²] für Gabelstapler getrennt nach Klassen unterschiedlicher Fahrgeschwindigkeit und Fahrbahnbeschaffenheit mit Standardabweichung in Klammer, Nges = 1201 Fahrgeschwindigkeit eben Fahrbahnbeschaffenheit leicht uneben uneben langsam mittel schnell 0,17 (0,09) 0,28 (0,12) 0,55 (0,27) 0,40 (0,14) 0,67 (0,17) 1,31 (0,48) 0,65 (0,22) 1,06 (0,23) 1,97 (0,58) Für eine direkte Nutzung durch den Praktiker ist ebenfalls die Angabe der Expositionszeiten bis zum Erreichen des Auslösewerts von A(8) = 0,5 m/s² sowie des Expo- 251 7 Einflussfaktoren auf die Vibrationsbelastung sitionsgrenzwertes von A(8) = 0,8 m/s² zu empfehlen. Tabelle 7-28 fasst diese Werte für die in Tabelle 7-27 bezifferten Belastungen zusammen. Tabelle 7-28: Expositionszeiten bis zum Erreichen von Auslöse- und Expositionsgrenzwert bei mittleren Belastungen nach Tabelle 7-27 Auslösewert [h] Expositionsgrenzwert [h] Fahrgeschwindigkeit Fahrgeschwindigkeit langsam Fahrbahnbeschaffenheit mittel schnell langsam mittel schnell eben > 12 > 12 4,7 > 12 > 12 > 12 leicht uneben > 12 4,4 1,8 >12 11,2 4,6 6,7 1,2 0,5 > 12 3,0 1,3 uneben Unter der Annahme repräsentativer Belastungswerte in Tabelle 7-27, worauf ein Vergleich mit den Orientierungswerten aus Tabelle 2-5 hindeutet, ist bei Gabelstaplern die Fahrt über ebene Fahrbahnen im Normalfall unkritisch. Liegen Fahrbahnen mit größeren Unebenheiten vor, so ist ein Erreichen von Auslöse- und Grenzwert innerhalb der Arbeitszeit nicht auszuschließen. In diesen Fällen ist eine messtechnische Überprüfung in jedem Fall ratsam. Da nur ein Schubmaststapler im Rahmen der Studie untersucht wird und eine Veröffentlichung klar zuzuordnender Expositionswerte aus Gründen der Geheimhaltung nicht erfolgen kann, werden für diesen Flurförderzeugtyp keine Werte analog zu Tabelle 7-27 angegeben. Ein Nachteil einer solchen Klassifizierung ist, dass Flurförderzeuge zwar innerhalb eines Typs, jedoch mit unterschiedlichen Nenntragfähigkeiten und Maximalfahrgeschwindigkeiten zusammengefasst werden. Eine weitere Unterteilung bei Aufrechterhaltung der Last- und Fahrbahnklassifizierung ist jedoch nicht praxistauglich. Aus diesem Grund wird dem von Schäfer et al. verfolgten Ansatz der branchenbezogenen Messungen großes Potential zugemessen. Unter der Annahme, „dass innerhalb einer Branche ‚ähnliche betriebliche Verhältnisse‘ und ‚ähnliche Einsatzbedingungen‘ und somit auch ‚ähnliche Tages-Vibrationsexpositionswerte‘ vorliegen“, können für eine Branche repräsentative Belastungen ermittelt werden [Sch-2007a]. Die bereits veröffentlichten Werte für Gabelstapler im Baustoffgroßhandel legen zudem nahe, dass mit einer geringen Streuung innerhalb der Branche zu rechnen ist [Sch2007b]. 7.5.2.2 Exemplarische Betrachtung von Hindernissen Wie in Kapitel 4.4 dargelegt sind gerade im Außen- oder Torbereich Einzelhindernisse in Form von Schwellen oder Löchern in der Farbahnoberfläche anzutreffen, die Stöße in das Fahrzeug einleiten. Um das Verständnis zu schärfen, welchen Einfluss 252 7.5 Abschließende Bewertung und Abschätzung der Fahrerbelastung eine wiederholte Hindernisüberfahrt auf dem Fahrweg auf die Tagesbelastung nimmt, wird ein exemplarisches Einsatzszenario dahingehend näher beleuchtet. Im Mittelpunkt der Betrachtung steht sowohl die Höhe eines Hindernisses als auch die Anzahl der Überfahrten während eines Arbeitstages. Um einzelne Hindernisse, d. h. häufigkeitsbasierte Ereignisse, gezielt berücksichtigen zu können, wird erneut ein Blick auf die Berechnung der Tagesexposition A(8) bzw. den verwendeten energieäquivalenten Ansatz geworfen und in Anlehnung an Formel (2-4) eine energieproportionale Belastungsgröße E eingeführt. E aw2 ,T T (7-32) Wenn aw,o der Effektivwert der frequenzbewerteten Beschleunigung für eine Messstrecke ohne Hindernisse und aw,m der Effektivwert der frequenzbewerteten Beschleunigung für dieselbe Messstrecke mit NH gleichartigen Hindernissen bei sonst gleichen Bedingungen und der Messdauer T ist, dann ergibt sich für die Beschreibung des Hindernisses die energieproportionale Größe EH zu: EH 1 aw2 ,m aw2 ,o T NH (7-33) Damit kann auch bei Einführung einer Referenzzeit Tre f formal ein Beschleunigungswert aw,H angegeben werden, welcher nur die zusätzliche Belastung durch das Hindernis berücksichtigt. aw,H EH Tref (7-34) Wählt man als Referenzzeit den Zeitraum von einer Minute, so kann der Effektivwert der frequenzbewerteten Beschleunigung für ein häufigkeitsbasiertes Ereignis aw,H interpretiert werden als eine Beschleunigung, die – über den Zeitraum von einer Minute wirkend – die gleiche Belastung hervorruft wie das einmalige Eintreten des Ereignisses. Mit dem Prinzip der Energieäquivalenz kann analog zu Formel (2-6) die Beurteilungsbeschleunigung aw 0 bei mehreren Belastungsabschnitten berechnet werden, wobei diese dann auf einen Zeitraum bezogen oder Einzelereignisse sein können. Im Folgenden sei ein Einsatzszenario betrachtet, bei dem ein Gabelstaplerfahrer im Innenbereich auf ebenem Boden mit mittlerer Fahrgeschwindigkeit für drei Stunden und im Außenbereich auf leicht unebenem Boden mit schneller Fahrgeschwindigkeit 253 7 Einflussfaktoren auf die Vibrationsbelastung für eine Stunde Arbeitsaufgaben verrichtet. Dabei überfährt er regelmäßig Schwellen mit einer Höhe von acht Millimetern. Abbildung 7-58 zeigt exemplarisch, welchen Einfluss die Schwellenüberfahrt in Abhängigkeit der Häufigkeit auf die Tagesexposition A(8) nimmt und welcher Unterschied in der Belastung zu verzeichnen ist, wenn der Fahrer während der Überfahrt die Fahrgeschwindigkeit reduziert. Es ist ersichtlich, dass vor allem wiederholte Schwellenüberfahrten bei höherer Fahrgeschwindigkeit zu einer deutlichen Belastungssteigerung führen. Tagesexposition A(8) [m/s²] 0,7 Geschwindigkeit bei Schwellenüberfahrt schnell 0,6 mittel 0,5 0,4 0 100 200 300 Anzahl Schwellenüberfahrten [-] 400 Abbildung 7-58: Tagesexposition A(8) bei Schwellenüberfahrt in Abhängigkeit der Überfahrten (T1 = 3 h, aw1 = 0,40 m/s², T2 = 1 h, aw2 = 1,06 m/s², z-Richtung) Die stark belastungssteigernde Wirkung von Einzelhindernissen wie Schwellen soll an einem weiteren Beispiel verdeutlicht werden. Man stelle sich eine ebene 100 m lange Fahrbahn mit drei Schwellen vor . Diese wird von einem Gabelstapler mit mittlerer (8 km/h) und schneller (14 km/h) Fahrgeschwindigkeit überfahren. Die dabei erlaubten Expositionszeiten bis zum Erreichen des Auslösewerts von A(8) = 0,5 m/s² und des Expositionsgrenzwerts von A(8) = 0,8 m/s² zeigt Abbildung 7-59. Dieses Beispiel demonstriert vortrefflich, wie stark die täglich erlaubte Einsatzzeit auf dem Flurförderzeug von wiederholt überfahrenen hohen Einzelhindernissen beeinträchtigt wird. Die Ausbesserung von Fahrbahnen stellt somit ein überaus wirksames Mittel dar, die Belastung der Flurförderzeugfahrer zu minimieren. 254 7.5 Abschließende Bewertung und Abschätzung der Fahrerbelastung Expositionszeit [h] 15 Fahrgeschwindigkeit Expositionsgrenzwert Auslösewert 8 km/h 14 km/h 10 5 0 2 3 4 5 6 7 8 Schwellenhöhe [mm] 9 10 11 12 Abbildung 7-59: Expositionszeiten bis zum Erreichen von Auslöse- und Expositionsgrenzwert in Abhängigkeit der Schwellenhöhe (aw,mittel = 0,40 m/s², aw,schnell = 0,65 m/s²) Die beiden gezeigten Szenarien können nur exemplarisch verstanden werden, um Betreibern von Flurförderzeugen die dargelegten Wirkungen von Fahrgeschwindigkeit und Fahrbahnanregung anhand konkreter Beispiele deutlich zu machen. Ebenfalls ist vorstellbar, anhand solcher Rechenbeispiele den Entscheidern die Wirksamkeit baulicher Maßnahmen zu verdeutlichen, um zu einem besseren Arbeitsschutz beizutragen. Ob die Belastungskennwerte durch Simulationen oder Einzelmessungen bestimmt werden ist für das geschilderte Vorgehen unbedeutend. 255 8 Zusammenfassung und Ausblick Fahrer von Flurförderzeugen sind wie alle Bediener von mobilen Arbeitsmaschinen während der Ausführung ihrer Tätigkeiten kontinuierlichen physischen Belastungen ausgesetzt. Neben dem Verdrehen der Wirbelsäule beim Rückwärtsfahren und der seitlichen Bewegung des Kopfes, um Sichteinschränkungen beim Fahren zu kompensieren, sind die Ganzkörper-Vibrationen anzuführen, die Sicherheit und Gesundheit des Flurförderzeugfahrers gefährden können. Lange Zeit erfuhren diese Ganzkörper-Vibrationen nur unzureichende Beachtung, obwohl ihre schädlichen Auswirkungen durchaus bekannt waren: Ganzkörper-Vibrationen können nicht nur das allgemeine Wohlbefinden und die Leistungsfähigkeit mindern, sondern auch schmerzhafte Muskelverspannungen und Verdauungsstörungen sowie Änderungen von Pulsfrequenz und Blutdruck hervorrufen. Bei langjähriger Einwirkung sind überdies Rückenschmerzen, ein verstärkter Verschleiß der Wirbelsäule und in dessen Folge neurologische Ausfälle der unteren Gliedmaße möglich. Da jedoch keine Belastungsgrenzwerte vorlagen, war eine Beurteilung der vorliegenden Schwingungsbelastung in der Praxis schwierig. Dies sowie die öffentliche Wahrnehmung haben sich stark geändert, als das Europäische Parlament im Jahr 2002 die Richtlinie 2002/44/EG über Mindestvorschriften zum Schutz von Sicherheit und Gesundheit der Arbeitnehmer vor der Gefährdung durch physikalische Einwirkungen (Vibrationen) erließ und im Jahr 2007 mit der Verabschiedung der Lärm- und VibrationsArbeitsschutzverordnung die Umsetzung in deutsches Recht erfolgte. Erstmals liegen nun Grenzwerte vor, die eine Beurteilung der Exposition gegenüber Ganzkörper-Vibrationen möglich machen bzw. verbindlich fordern. Da für Flurförderzeuge kaum Erfahrungswerte verfügbar waren, rückte das Thema Ganzkörper-Vibrationen in den Fokus der Branche und war Kernpunkt zahlreicher Veröffentlichungen in Fachzeitschriften und Fachtagungen. Mittlerweile hat sich der Kenntnisstand verbessert, vor allem Dank Messungen der Berufsgenossenschaft Handel und Warendistribution – doch es sind längst noch nicht alle Fragestellungen zum Thema Ganzkörper-Vibrationen bei Flurförderzeugen beantwortet. Meist werden von den Autoren in ihren Beiträgen nur Teilaspekte aufgegriffen, überdies sind auch teilweise konträre Ansichten vertreten. An dieser Stelle greift die vorliegende Arbeit an und setzt sich zum Ziel, ein ganzheitliches Bild bezüglich der Exposition von Flurförderzeugfahrern gegenüber Ganzkörper-Vibrationen zu zeichnen und vor allem die relevanten Einflussfaktoren auf die Höhe der Belastung herauszustellen. 257 8 Zusammenfassung und Ausblick Nach einer Einführung in Messung und Kennwertbildung von GanzkörperVibrationen, einem Exkurs in deren schädliche Auswirkungen sowie einem Überblick über veröffentlichte Vibrationskennwerte für Flurförderzeuge (Kapitel 2) ist der erste wesentliche Inhalt dieser Arbeit die systematische Sammlung und Analyse der relevanten Publikationen bezüglich Ganzkörper-Vibrationen bei Flurförderzeugen, um darauf aufbauend ein umfassendes Bild über postulierte Einflussfaktoren der Fachwelt zu geben, die um eigene Überlegungen ergänzt werden (Kapitel 3). Einen möglichen und teilweise bereits punktuell nachgewiesenen Einfluss auf die Höhe der Vibrationsexposition wird der Fahrbahn (Bodenbeschaffenheit, Einzelhindernisse), dem Betriebszustand (Fahrgeschwindigkeit, Beladungszustand, Fahrtrichtung, Neigung Hubgerüst), der Fahrzeugkonfiguration (Kabinenlagerung, Beschaffenheit der Reifen), dem Sitz (Baugröße, Gewichtseinstellung) und dem darauf sitzenden Fahrer (Körpergewicht) sowie dem Flurförderzeugtyp selbst zugebilligt. Im Rahmen der vorliegenden Arbeit werden die genannten Faktoren auf ihren Einfluss hin untersucht und dieser nach Möglichkeit quantifiziert. Zu diesem Zweck werden basierend auf der im Stand der Technik dargelegten Population gängiger Flurförderzeuge drei repräsentative Vertreter ausgewählt, um diese im weiteren Verlauf der Arbeit einer Parametervariation zu unterziehen. Es handelt sich um einen Elektro- und einen Verbrenner-Gabelstapler mit 2,0 t und 3,5 t Tragfähigkeit sowie einen Schubmaststapler mit einer Tragfähigkeit von 1,4 t, die mit drei unterschiedlichen mechanisch gefederten Fahrersitzen ausgestattet sind (Kapitel 4). Die angesprochene Parametervariation wird nicht an den realen Geräten selbst durchgeführt, sondern es werden für alle drei Flurförderzeuge detaillierte Mehrkörpermodelle aufgebaut, um mit Hilfe der dynamischen Simulation die Schwingungskennwerte in Form des Effektivwerts der frequenzbewerteten Beschleunigung awT zu berechnen. Bei dem Aufbau der Mehrkörpermodelle, der ausführlich in Kapitel 5 dargelegt ist, wird besonderes Augenmerk auf die Modellierung von Fahrbahn und Reifen, das spielbehaftete Hubgerüst sowie das System aus Fahrer und Sitz, die beide als schwingungsfähige Modelle abgebildet werden, gelegt. Bei den entstandenen Simulationsmodellen handelt es sich um sog. hybride Mehrkörpermodelle, da ausgewählte Bauteile nicht als Starrkörper, sondern als auf einer FE-Struktur basierende flexible Körper modelliert werden. Sind herstellerseitig keine Angaben zur Bauteilnachgiebigkeiten bekannt, werden eigene Versuche zur Bestimmung der benötigten Kenngrößen durchgeführt. Die Verifikation und Validierung der entstandenen Mehrkörpermodelle als Subsystem oder als Ganzes wird in Kapitel 6 behandelt. Hierzu werden Fahrversuche mit den realen Flurförderzeugen auf einer Teststrecke mit Einzelhindernissen durchgeführt, um die gemessenen Beschleunigungsverläufe an ausgewählten Messpunkten den berechneten gegenüberzustellen. 258 8 Zusammenfassung und Ausblick Die mit Hilfe der Mehrkörpermodelle durchgeführte Simulationsstudie gliedert sich in mehrere Teilbereiche. In einem ersten Schritt werden alle postulierten Einflussfaktoren mit je zwei Faktorstufen in einem vollständig faktoriellen Versuchsplan untersucht (Kapitel 7.1). Im Ergebnis lässt sich festhalten, dass Fahrbahnanregung und Fahrbahngeschwindigkeit für alle Flurförderzeuge die am stärksten dominierenden Faktoren sind. Dem gegenüber untergeordnet ist bei den untersuchten Gabelstaplern der geringe Einfluss der Reifen bezüglich Steifigkeit und Dämpfung sowie die schwingungsreduzierende Wirkung der Kabinenlagerung mit Gummilagern. Die Wirkung dieser bauseits vorhandenen Maßnahme liegt deutlich unter der des Sitzes, der die Schwingungsbelastung in der Regel halbieren kann. Die untersuchten Sitze weisen dabei auch auf Grund unterschiedlicher Baugrößen und Komfortstufen eine starke Streuung auf. Ein geringer Einfluss des Körpergewichts des Fahrers ist festzustellen, im Rahmen der Simulation erfahren schwere Fahrer leicht geringere Belastungen. Eine Änderung von Steifigkeit und Dämpfung der Polyurethanrollen beim Schubmaststapler bewirkt keine merklich Änderung der Schwingungsbelastung. Bei beiden Flurförderzeugtypen wirken weder die Fahrtrichtung noch die Neigung des Hubgerüsts auf die Schwingungsbelastung ein. Während beim Schubmaststapler die transportierte Last keinen Einfluss auf die Höhe der Belastung besitzt, kann bei den Gabelstaplern von einer geringen Vibrationsreduktion bei höherer Last ausgegangen werden. Im zweiten Schritt erfolgt eine Detailbetrachtung für die Einflussfaktoren Fahrgeschwindigkeit, Fahrbahnanregung und transportierte Last mit einer feineren Unterteilung der Faktorstufen (Kapitel 7.2). Bei der Fahrbahnanregung werden sowohl herausragende Einzelhindernisse in Form von Schwellen als auch regellose Bodenunebenheiten, d. h. Fahrbahnen unterschiedlicher Beschaffenheit, untersucht. Es kann gezeigt werden, dass mit Hilfe der linearen Regression die Belastung auf Basis der drei genannten Faktoren mit akzeptabler Genauigkeit geschätzt werden kann. Ebenso bestätigt sich die dominierende Wirkung von Fahrgeschwindigkeit und Fahrbahnanregung auf die Schwingungsbelastung von Flurförderzeug und Fahrer: Diese sind umso höher, je schneller das Fahrzeug fährt und je stärker die Anregung durch die Fahrbahn ist. Zudem können die Wechselwirkungen zwischen diesen Einflussgrößen deutlich herausgestellt werden. Beide Faktoren verstärken sich gegenseitig, d. h. bei größerer Fahrbahnanregung nimmt die Belastung mit steigender Fahrgeschwindigkeit stärker zu als bei kleinerer, und umgekehrt führen stärker werdende Fahrbahnanregungen bei hoher Fahrgeschwindigkeit schneller zu höheren Belastungen als bei geringer Fahrgeschwindigkeit. Mit steigender Fahrgeschwindigkeit ist bei gleichbleibender Fahrbahnanregung – unabhängig von deren Art – ein linearer Anstieg der Fahrerbelastung zu verzeichnen. Betrachtet man die Fahrbahnanregung, nimmt bei steigender Schwellenhöhe und konstanter Fahrgeschwindigkeit 259 8 Zusammenfassung und Ausblick die Belastung linear mit der Schwellenhöhe zu. Bei regellosen Bodenunebenheiten ist hingegen für kleine Unebenheitsmaße ein stärkerer Anstieg zu verzeichnen als für große. Eine leicht dämpfende Wirkung der Last kann für die Gabelstapler bestätigt werden, die jedoch nicht für alle Fahrgeschwindigkeiten gleich stark ausgeprägt ist und in ihrer Wirkung deutlich geringer ist als die von Fahrgeschwindigkeit und Fahrbahnanregung. Beim untersuchten Schubmaststapler nimmt die Last im Normalfall keinen Einfluss auf die Höhe der Belastung. Die Detailbetrachtung zur Fahrbahnanregung runden Untersuchungen zur Überfahrt von Fugen sowie zur einseitigen Hindernisüberfahrt ab. Bei Scheinfugen und Raumfugen mit geringer Breite kann keine Erhöhung der Fahrerbelastung festgestellt werden. Durch Variation von Fugenbreite und -tiefe allgemeiner Fugen werden deren Auswirkungen auf die Fahrerbelastung herausgestellt. Werden Einzelhindernisse nur einseitig überfahren, vermindert sich die Belastung gegenüber einer Anregung mit allen Rädern deutlich. In Kapitel 7.3 wird die bei Gabelstaplern übliche Art der Kabinenlagerung durch Gummilager auf deren schwingungsreduzierende Wirkung untersucht. Es kann gezeigt werden, dass bei korrekter Abstimmung der Lagercharakteristik die Effektivwerte der frequenzbewerteten Beschleunigung awT am Sitzmontagepunkt reduziert werden können. Diese Effekte sind jedoch deutlich geringer als das schwingungsmindernde Verhalten des Fahrersitzes, so dass eine Wirkung der Kabinenlagerung auf dem Messpunkt auf der Sitzoberfläche nicht nachgewiesen werden kann. Ebenso wird beim Schubmaststapler eine Lagerung der Sitzplatte über Gummilager am Fahrzeugrahmen vorgestellt, die in geringem Maße Stöße abmildern kann. Abschließend zu der Betrachtung der Einflussfaktoren wird das System Fahrer-Sitz näher untersucht (Kapitel 7.4). Im Fokus steht dabei vor allem die vom Fahrer getätigte Gewichtseinstellung am Sitz. Durch Anregung der drei untersuchten Sitze mit genormten Prüfspektren nach [DIN EN 13490] bei Variation von Gewichtseinstellung und Fahrergewicht wird deutlich, dass bei größeren Abweichungen zwischen idealer und getätigter Gewichtseinstellung die schwingungsmindernden Eigenschaften des Sitzes verloren gehen. Dies ist der Fall, wenn sich ein schwerer Fahrer auf einem wesentlich zu leicht eingestellten Sitz und ein leichter Fahrer auf einem zu schwer eingestellten Sitz befindet. Ebenfalls kann anhand der Simulationsstudie für einen der untersuchten Sitze gezeigt werden, dass dieser die eingeleiteten Vibrationen umso besser dämpft, je stärker diese sind. Abschließend werden in Kapitel 7.5 die gewonnenen Erkenntnisse nochmals verdichtet und den eingangs gestellten Forschungsfragen gegenübergestellt. Hinsichtlich der zu erwartenden Belastung wird für Gabelstapler ein Vorschlag für ein Tabellenwerk vorgestellt, das neben einer Unterteilung der Fahrbahnbeschaffenheit auf 260 8 Zusammenfassung und Ausblick drei Stufen auch eine Differenzierung nach Fahrgeschwindigkeit vorsieht. Basierend auf den Ergebnissen der Simulationsstudie ist festzuhalten, dass die Fahrt über ebene Fahrbahnen mit Gabelstaplern und Schubmaststaplern im Normalfall unkritisch ist. Voraussetzung hierfür ist natürlich eine regelmäßige Wartung und Instandhaltung von Flurförderzeug samt Sitz. Nur wenn Fahrbahnen mit größeren Unebenheiten vorliegen, ist ein Erreichen von Auslöse- und Grenzwert innerhalb der Arbeitszeit nicht auszuschließen. Anhand von konkreten Einsatzszenarien wird zudem exemplarisch gezeigt, welchen Einfluss Einzelhindernisse auf die Höhe der Vibrationsbelastung nehmen. Vorliegende Arbeit fasst somit den aktuellen Kenntnisstand aus der Fachliteratur hinsichtlich Ganzkörper-Vibrationen bei Flurförderzeugen zusammen und ergänzt diesen um eine systematische Untersuchung hinsichtlich der Haupteinflussfaktoren, die für die Vibrationsbelastung der Flurförderzeugfahrer verantwortlich sind und gleichzeitig als Stellgrößen dienen können, um eine Belastungsreduktion zu erreichen. Während vor allem in den Jahren 2007–2010 in Fachzeitschriften und Fachtagungen das Thema Ganzkörper-Vibrationen bei Flurförderzeug behandelt wurde, ist gegenwärtig die Diskussion erloschen. Als Grund hierfür kann angesehen werden, dass keine Anwendungsfälle veröffentlicht sind, bei denen kritische Tagesexpositionen A( 8) vorliegen bzw. es zu Schädigungen der Flurförderzeugfahrer gekommen ist – eine Existenz dieser Fälle ist damit jedoch nicht ausgeschlossen. Aus dem Fokus der Branche ist das Thema somit entschwunden und wird nur noch zu Marketingzwecken genutzt, wobei in der Regel nicht anhand von Messungen die Wirksamkeit der angepriesenen konstruktiven Maßnahme beziffert wird. Das Thema wird dabei nicht nur von Flurförderzeugherstellern aufgegriffen. So stellte die Firma Continental kürzlich einen Superelastikreifen für Gabelstapler vor, der starke Stoßbelastungen deutlich stärker absorbieren soll als Wettbewerbsprodukte [Sey-2014]. Es besteht die Hoffnung, dass mit der Veröffentlichung weiterer branchenbezogener Messungen der Berufsgenossenschaft Handel und Warendistribution die Kenntnis über die in der Praxis vorliegenden Belastungen erweitert wird und das Thema wieder mehr Aufmerksamkeit erhält. 261 Literaturverzeichnis [Amm-1991] Ammon, D.; Bormann, V.: Zur Kohärenz zwischen den Unebenheitsanregungen an linker und rechter Fahrspur. In: Unebenheiten von Schiene und Straße als Schwingungsursache, VDI-Verlag, Düsseldorf, VDI-Berichte, Nr. 877, 1991, S. 103-118 [Amm-2004] Ammon, D.; Frank, P.; Gimmler, H.; Götz, J.; Hilf, K.-D.; Rauh, J.; Scheible, G.; Stiess, P.: Fahrzeugschwingungen - von der Fahrbahnanregung bis zum Komfortempfinden. In: Humanschwingungen, VDI-Verlag, Düsseldorf, VDI-Berichte, Nr. 1821, 2004, S. 139158 [Amm-2005] Ammon, D.: Vehicle dynamics analysis tasks and related tyre simulation challenges. 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Schriftenreihe der Fritz-Zwicky-Stiftung, Nr. 5, Baeschlin, Glarus, 1989 295 Abbildungsverzeichnis Abbildung 1-1: Meldepflichtige Unfälle mit Flurförderzeugen mit Fahrersitz nach [Kan-2009] 3 Abbildung 1-2: Schritte im Forschungsprozess nach [Eid-2011, S. 11–18] 9 Abbildung 1-3: Struktur der Arbeit in Anlehnung an den Forschungsprozess nach Eid 10 Einteilung der Flurförderzeuge nach Benutzungsart gemäß [DIN ISO 5053] 14 Internationale Flurförderzeugklassen mit Unterteilung nach FEM [Ind-2014; Sek-2014] 15 Beispiele für typische Elektro-Gabelstapler in Drei- und Vierradausführung (links, Mitte) sowie VerbrennerGabelstapler (rechts) (Bildquelle: Jungheinrich AG) 18 Beispiele typischer Schubmaststapler (Bildquelle: Jungheinrich AG) 19 Flurförderzeugauslieferungen im Jahr 2012 nach Kontinenten [Féd-2013a] 20 Verteilung der weltweiten Gabelstaplerbestellungen im Jahr 2011 [KIO-2012] 21 Abbildung 2-7: Marktentwicklung in Europa nach Bestelleingang [Féd-2013b] 22 Abbildung 2-8: Absatz der Flurförderzeuge in Deutschland (nach WITS entnommen aus [Sch-2011; Boe-2012; Boe-2013]) 22 Belastungs-Beanspruchungs-Modell für GanzkörperVibrationen nach [Bun-2010c] 29 Abbildung 2-1: Abbildung 2-2: Abbildung 2-3: Abbildung 2-4: Abbildung 2-5: Abbildung 2-6: Abbildung 2-9: Abbildung 2-10: Mechanische Impedanz einer sitzenden Person mit 70 kg Körpergewicht (nach [Sto-2006], links) und Toleranzgrenzen von Versuchspersonen gegenüber Vibrationen (nach Darstellung aus [Sto-2006] im Original aus [Miw-1967], rechts) 30 Abbildung 2-11: Triaxialer Beschleunigungsaufnehmer in halbelastischer Messscheibe (Bildquelle: Metra Mess- und Frequenztechnik, [DIN EN 30326]) 34 Abbildung 2-12: Zusammensetzung von Arbeitstag, Einsatzzeit und Einwirkungsdauer (nach [Moh-2007]) 35 Abbildung 2-13: Biodynamisches Koordinatensystem des menschlichen Körpers in sitzender Position gemäß [ISO 2631c] (Bild in Anlehnung an [ISO 2361 Amd1]) 36 297 Abbildungsverzeichnis Abbildung 2-14: Frequenzbewertungskurven Wd und Wk [ISO 2631c] 37 Abbildung 2-15: Forderungen zu Ganzkörper-Vibrationen nach [Bun-2010c] 44 Abbildung 2-16: Häufigkeitsverteilung der Tagesexposition A(8) für die messtechnisch erfassten Gabelstaplerfahrer im Baustoffgroßhandel nach [Sch-2007b] 48 Abbildung 3-1: Einflussfaktoren auf die Vibrationsbelastung des Fahrers 58 Abbildung 3-2: Übertragungsverhalten von Fahrersitzen bei unterschiedlichen Dämpfungsgraden (in Anlehnung an [Fis2001; Pol-2006]) 60 Einfluss von Einwirkungsdauer und Vibrationsbelastung auf die Tagesexposition A(8) (Darstellung in Anlehnung an [Bun2007a]) 66 Abbildung 4-1: Eigenschaften mechanischer Systeme nach [Sch-2004] 73 Abbildung 4-2: Gemeldete Gabelstaplermodelle nach [N.-2012] 77 Abbildung 4-3: Tragfähigkeitsverteilung der in [N.-2012] gemeldeten 3- und 4-Rad-Elektro-Gabelstaplermodelle bis 5.000 kg Tragfähigkeit 78 Tragfähigkeitsverteilung der in [N.-2012] gemeldeten Verbrenner-Gabelstaplermodelle bis 13.000 kg Tragfähigkeit 78 Untersuchte Gabelstapler EFG 20 (links) und DFG 35 (rechts) (Bildquellen: eigene Darstellung, Linde Material Handling GmbH) 79 Tragfähigkeitsverteilung der in [N.-2012] gemeldeten Schubmaststaplermodelle 80 Verteilung der Maximalfahrgeschwindigkeiten ohne Last der in [N.-2012] gemeldeten Schubmaststaplermodelle 80 Untersuchter Schubmaststapler EFM 14 (Bildquelle: STILL GmbH) 81 Untersuchte Sitze MSG 20 (links), MSG 65 (Mitte) und MSG 85 (rechts) (Bildquelle: Grammer AG) 82 Abbildung 3-3: Abbildung 4-4: Abbildung 4-5: Abbildung 4-6: Abbildung 4-7: Abbildung 4-8: Abbildung 4-9: Abbildung 4-10: Mulden- (links), Schlitz- (Mitte) und Kastenrinne (rechts) [Men2009] 86 Abbildung 5-1: Prinzipskizze eines Mehrkörpersystems 93 Abbildung 5-2: Schritte zur Berechnung eines Mehrkörpersystems 98 Abbildung 5-3: Seitenansicht und Aufbau eines Superelastikreifens nach [Con-2008] 100 Abbildung 5-4: Reifenmodell als Black Box nach [Gip-2010] 101 Abbildung 5-5: Einordnung der Modellierungsansätze nach Komplexität (Freiheitsgrade) und Dynamik (nach [Amm-2005]) 102 298 Abbildungsverzeichnis Abbildung 5-6: Vereinfachte Darstellung der „in-plane“-Gürteldiskretisierung (links) und Kontaktelemente (rechts) (nach [Gip-2010]) 104 Abbildung 5-7: Geometrie von Superelastikreifen (nach [Con-2008]) 105 Abbildung 5-8: Virtueller Trommelprüfstand 106 Abbildung 5-9: Messung der radialen Steifigkeit eines Polyurethanreifens 107 Abbildung 5-10: Dämpfungsfaktoren unterschiedlicher Reifen [Rap-1988] 107 Abbildung 5-11: Messaufbau zur Bestimmung der Reifendämpfung 108 Abbildung 5-12: Periodische Unebenheitsfunktion (links) und zugehöriges diskretes Amplitudenspektrum (rechts) (nach [Mit-2004]) 112 Abbildung 5-13: Spektrale Dichte der Unebenheiten h ( ) in Abhängigkeit der Wegkreisfrequenz ([Bra-1969], Darstellung basierend auf [Mit-2004]) mit Markierung der Kenngrößen 113 Abbildung 5-14: Diskretisierung der spektralen Dichte (in Anlehnung an [Sch1991]) 117 Abbildung 5-15: Kohärenzfunktion nach Formel (5-25) mit Ωp = 0,75 1/m, a = 0,60, p = 0,50 und w = 2 120 Abbildung 5-16: Mechanisches Ersatzmodell des Sitzes 122 Abbildung 5-17: Schematische Federkennlinie aus Endanschlägen und mechanischer Feder für unterschiedliche Gewichtseinstellungen ( s = 0) 123 Abbildung 5-18: Federkennlinie des MSG 85 für unterschiedliche Gewichtseinstellungen 125 Abbildung 5-19: Federkennlinie des MSG 65 für unterschiedliche Gewichtseinstellungen 126 Abbildung 5-20: Dämpferkennlinie des MSG 65 mit Anregungsprofil 126 Abbildung 5-21: Dämpferkennlinie des MSG 20 mit Anregungsprofil 127 Abbildung 5-22: Versuchsaufbau zur Bestimmung der Kennlinien für Feder und Dämpfer (links) sowie der Seitenstabilität (rechts) 127 Abbildung 5-23: Übertragungsverhalten der Sitze MSG 20, MSG 65 und MSG 85 128 Abbildung 5-24: Messaufbau und Haltung der Versuchsperson zur Messung des SEAT-Werts (nach [DIN EN 30362-1/A2]) 129 Abbildung 5-25: Spektrale Leistungsdichte (PSD) der PrüfErregerschwingungen der Spektralklassen IT 1 und IT 2 nach [DIN EN 13490] 130 Abbildung 5-26: Impedanz für unterschiedlich schwere Fahrer bei Erregung in z-Richtung nach [DIN 45676] 133 Abbildung 5-27: Auswahl phänomenologischer Menschmodelle 135 299 Abbildungsverzeichnis Abbildung 5-28: Mechanisches Ersatzmodell für den sitzenden Fahrer gemäß [DIN 45676] 135 Abbildung 5-29: Allgemeiner Aufbau eines Dreifachteleskop-Hubgerüsts (links) und eines Zweifachteleskop-Hubgerüsts (rechts), (Darstellung nach [Wit-2002]) 136 Abbildung 5-30: Ersatzmodell eines Hydraulikzylinders 138 Abbildung 5-31: Steifigkeitskennlinie eines Freihubzylinders 138 Abbildung 5-32: Ersatzmodell für Hubhydraulik und Hubkette (in Anlehnung an [Sch-2006]) 139 Abbildung 5-33: Kennlinien eines Zug-Druck-Stabs (links) und eines reinen Zug-Stabs (rechts) 140 Abbildung 5-34: Mechanischer Aufbau (links) und Ersatzmodell (rechts) von Hubkette und Hubzylinder 142 Abbildung 5-35: Führungsrolle und Mast 143 Abbildung 5-36: Anordnung der Elemente zur Realisierung des Spiels im Hubgerüst 145 Abbildung 5-37: Finite-Elemente-Modell eines Radarms 146 Abbildung 5-38: Als flexibler Körper eingebundener Radarm mit Anschluss zu Führungsprofilen und Rollen 147 Abbildung 5-39: Finite-Elemente-Modell der Motorhaube des DFG 35 mit Anschlussknoten 148 Abbildung 5-40: Finite-Elemente-Modell der Sitzplatte des EFM 14 mit Anschlussknoten 148 Abbildung 5-41: Messung der Achslasten des EFG 20 mit Hilfe von Wägeplattformen 149 Abbildung 5-42: Mehrkörpermodell des Gabelstaplers DFG 35 150 Abbildung 5-43: Mehrkörpermodell des Gabelstaplers EFG 20 151 Abbildung 5-44: Mehrkörpermodell des Schubmaststaplers EFM 14 152 Abbildung 6-1: Abbildung 6-2: Abbildung 6-3: Abbildung 6-4: Abbildung 6-5: 300 Vergleich von Herstellerkennlinie (Messung) und Simulationsergebnis bei einem Superelastikreifen 155 Validierung der Reifendämpfung anhand eines Ausschwingversuchs 156 Betrag der Impedanzen der Schwingungsmodelle des sitzenden Menschen für 98 kg Körpermasse im Vergleich mit den Sollkurven 157 Gegenüberstellung der Eigenfrequenzen der Sitze MSG 20, MSG 65 und MSG 85 von Simulation und Messung 158 Teststrecke mit Schwellen gemäß DIN EN 13059 [DIN EN 13059] 160 Abbildungsverzeichnis Abbildung 6-6: Versuchsdurchführung der Referenzmessungen 161 Abbildung 6-7: Definition der Fahrtrichtung (Bildquelle: Jungheinrich AG) 162 Abbildung 6-8: Bestandteile des verwendeten modularen Messsystems 162 Abbildung 6-9: Messung auf dem Sitz und am Sitzmontagepunkt 163 Abbildung 6-10: Radarsensor in Prinzipdarstellung (links) und auf dem Flurförderzeug montiert (rechts) (Bildquelle: DICKEY-john Corp, eigene Darstellung) 164 Abbildung 6-11: Versuchswiederholungen bei gleicher Parametereinstelllung, DFG 35, Schwellenüberfahrt, Last 1750 kg, Fahrgeschwindigkeit 15 km/h, Antriebsachse über Gummilager (z) 165 Abbildung 6-12: Vergleich von Messung und Simulation bei Schwellenüberfahrt 10 mm, DFG 35, Last 1750 kg, Fahrgeschwindigkeit 15 km/h, Antriebsachse (z) 166 Abbildung 6-13: Vergleich von Messung und Simulation im Frequenzbereich bei Schwellenüberfahrt 10 mm, DFG 35, Last 1750 kg, Fahrgeschwindigkeit 15 km/h, Antriebsachse (z) 167 Abbildung 6-14: Vergleich von Messung und Simulation bei Schwellenüberfahrt 10 mm, DFG 35, Last 1750 kg, Fahrgeschwindigkeit 15 km/h, Sitzmontagepunkt (z) 167 Abbildung 6-15: Vergleich von Messung und Simulation bei Schwellenüberfahrt 10 mm, DFG 35, Last 1750 kg, Fahrgeschwindigkeit 15 km/h, Sitzkissen (z) 168 Abbildung 6-16: Vergleich von Messung und Simulation bei Schwellenüberfahrt 10 mm, DFG 35, Last 1750 kg, Fahrgeschwindigkeit 15 km/h, Sitzkissen (x) 168 Abbildung 6-17: Vergleich von Messung und Simulation bei Schwellenüberfahrt 8 mm, EFG 20, Last 2000 kg, Fahrgeschwindigkeit 8 km/h, Antriebsachse (z) 169 Abbildung 6-18: Vergleich von Messung und Simulation bei Schwellenüberfahrt 8 mm, EFG 20, Last 2000 kg, Fahrgeschwindigkeit 8 km/h, Sitzmontagepunkt (z) 170 Abbildung 6-19: Vergleich von Messung und Simulation bei Schwellenüberfahrt 5 mm, EFM 14, Last 1400 kg, Fahrgeschwindigkeit 6 km/h, Fahrtrichtung FF, Fahrerkabine (z) 171 Abbildung 6-20: Vergleich von Messung und Simulation bei Schwellenüberfahrt 5 mm, EFM 14, Last 1400 kg, Fahrgeschwindigkeit 6 km/h, Fahrtrichtung FF, Sitzmontagepunkt (z) 171 301 Abbildungsverzeichnis Abbildung 6-21: Vergleich von Messung und Simulation bei Schwellenüberfahrt 5 mm, EFM 14, Last 1400 kg, Fahrgeschwindigkeit 6 km/h, Fahrtrichtung FF, Sitzkissen (z) Abbildung 7-1: 172 Aufbau der Effektdiagramme mit Haupteffekten (links) und Wechselwirkungen (rechts) 176 Abbildung 7-2: Erklärte und nicht erklärte Abweichungen (nach [Bac-2011]) 177 Abbildung 7-3: Effektdiagramme (normiert), EFG 20 (N = 1024), Sitzmontagepunkt (z) 182 Effektdiagramme (normiert), DFG 35 (N = 1023), Sitzmontagepunkt (z) 182 Wechselwirkung der Faktoren Last und Fahrgeschwindigkeit bei den Gabelstaplern EFG 20 und DFG 35, Sitzmontagepunkt (z) 185 Wechselwirkungen zwischen Fahrgeschwindigkeit und Fahrbahnanregung, Kabinenlagerung und Fahrgeschwindigkeit, EFG 20, Sitzmontagepunkt (z) 187 Wechselwirkungen zwischen Fahrgeschwindigkeit und Fahrbahnanregung, Kabinenlagerung und Fahrgeschwindigkeit, DFG 35, Sitzmontagepunkt (z) 187 Wechselwirkung der Faktoren Last und Fahrtrichtung bei den Gabelstaplern EFG 20 und DFG 35, Sitzmontagepunkt (z) 187 Effektdiagramme (normiert) der Faktoren Sitz und Fahrer für EFG 20 (N = 1024) und DFG 35 (N = 1023), Sitzkissen (z) 189 Abbildung 7-4: Abbildung 7-5: Abbildung 7-6: Abbildung 7-7: Abbildung 7-8: Abbildung 7-9: Abbildung 7-10: Wechselwirkung der Faktoren Fahrer und Sitz bei den Gabelstaplern EFG 20 und DFG 35, Sitzkissen (z) 190 Abbildung 7-11: Effektdiagramme (normiert), EFM 14, Sitzmontagepunkt (z) (N = 486) 191 Abbildung 7-12: Wechselwirkung der Faktoren Fahrbahnanregung und Fahrgeschwindigkeit, EFM 14, Sitzmontagepunkt (z) 193 Abbildung 7-13: Effektdiagramme (normiert) von Sitz und Fahrer, EFM 14 (N = 486), Sitzmontagepunkt (z) 194 Abbildung 7-14: Wechselwirkungen zwischen Sitz und Fahrbahnanregung, Fahrer und Fahrgeschwindigkeit, EFM 14, Sitzkissen (z) 195 Abbildung 7-15: Lattenmessung an einer Fahrbahnoberfläche (nach [Vel2008]) 199 Abbildung 7-16: Streudiagramm der Beobachtungswerte mit Regressionsgerade, systematischer Komponente und Residualgröße 203 Abbildung 7-17: Streudiagramm Einzelhindernisse (Schwellen, Versuchsumfang nach Tabelle 7-9), EFG 20, Sitzmontagepunkt (z) 206 302 Abbildungsverzeichnis Abbildung 7-18: Auszug Einzelhindernisse für unterschiedliche Transportlasten und Fahrgeschwindigkeiten mit Schwellenhöhe 8 mm, EFG 20, Sitzmontagepunkt (z) 207 Abbildung 7-19: Auszug Einzelhindernisse für unterschiedliche Fahrgeschwindigkeiten und Schwellenhöhen mit Last 1000 kg, EFG 20, Sitzmontagepunkt (z) 208 Abbildung 7-20: Auszug Einzelhindernisse mit Last 1000 kg, EFG 20, Sitzmontagepunkt (z) 208 Abbildung 7-21: Vergleich Simulationsergebnisse und Schätzung durch lineare Regression (Tabelle 7-16) anhand Auszug Einzelhindernisse mit Last 1000 kg, EFG 20, Sitzmontagepunkt (z) 211 Abbildung 7-22: Vergleich Simulationsergebnisse und Schätzung durch lineare Regression (Tabelle 7-19) anhand Schwellenüberfahrt 8 mm, DFG 35, Sitzmontagepunkt (z) 213 Abbildung 7-23: Vergleich Simulationsergebnisse und Schätzung durch lineare Regression (Tabelle 7-19) anhand Auszug Einzelhindernisse mit Last 1750 kg, DFG 35, Sitzmontagepunkt (z) 214 Abbildung 7-24: Vergleich Simulationsergebnisse und Schätzung durch lineare Regression (Tabelle 7-21) anhand Auszug Einzelhindernisse mit Last 1050 kg, EFM 14, Sitzmontagepunkt (z) 215 Abbildung 7-25: Vergleich Simulationsergebnisse und Schätzung durch lineare Regression (Tabelle 7-22) anhand Auszug Einzelhindernisse mit Last 1050 kg, EFM 14, Sitzkissen (z) 216 Abbildung 7-26: Streudiagramm regellose Bodenunebenheiten (Versuchsumfang nach Tabelle 7-11), EFG 20, Sitzmontagepunkt (z) 217 Abbildung 7-27: Auszug regellose Bodenunebenheiten für unterschiedliche Unebenheitsmaße U und Fahrgeschwindigkeiten mit Last 1000 kg, EFG 20, Sitzmontagepunkt (z) 218 Abbildung 7-28: Auszug regellose Bodenunebenheiten für unterschiedliche Fahrgeschwindigkeiten und Unebenheitsmaße mit Last 1000 kg, EFG 20, Sitzmontagepunkt (z) 218 Abbildung 7-29: Auszug regellose Bodenunebenheiten für unterschiedliche Fahrgeschwindigkeiten mit Last 1000 kg, EFG 20, Sitzmontagepunkt (z) 219 Abbildung 7-30: Vergleich Simulationsergebnisse und Schätzung durch lineare Regression (Tabelle 7-23) anhand Auszug regellose Unebenheiten mit Last 1000 kg, EFG 20, Sitzmontagepunkt (z) 221 Abbildung 7-31: Vergleich Simulationsergebnisse und Schätzung durch lineare Regression (Tabelle 7-25) anhand Auszug regellose 303 Abbildungsverzeichnis Unebenheiten mit Last 1750 kg, DFG 35, Sitzmontagepunkt (z) 222 Abbildung 7-32: Vergleich Simulationsergebnisse und Schätzung durch lineare Regression (Tabelle 7-26) anhand Auszug regellose Unebenheiten mit Last 700 kg, EFM 14, Sitzmontagepunkt (z) 223 Abbildung 7-33: Belastungen für Zementbeton und Asphalt-Beton, EFG 20, Sitzmontagepunkt (z) 224 Abbildung 7-34: Belastungen für Zementbeton und Asphalt-Beton, DFG 35, Sitzmontagepunkt (z) 225 Abbildung 7-35: Belastungen für Zementbeton und Asphalt-Beton, EFM 14, Sitzmontagepunkt (z) 226 Abbildung 7-36: Fahrt über Scheinfugen mit Last 1000 kg, EFG 20, Sitzmontagepunkt (z) 227 Abbildung 7-37: Fahrt über Raumfugen unterschiedlicher Breite mit Last 1000 kg, EFG 20, Sitzmontagepunkt (z) 227 Abbildung 7-38: Fahrt über Fugen unterschiedlicher Breite und Tiefe mit Last 1000 kg und Fahrgeschwindigkeit 8 km/h, EFG 20, Sitzmontagepunkt (z) 228 Abbildung 7-39: Fahrt über Fugen unterschiedlicher Breite und Tiefe mit Last 1750 kg und Fahrgeschwindigkeit 10 km/h, DFG 35, Sitzmontagepunkt (z) 228 Abbildung 7-40: Fahrt über Fugen unterschiedlicher Breite und Tiefe mit Last 700 kg und Fahrgeschwindigkeit 5 km/h, EFM 14, Sitzmontagepunkt (z) 229 Abbildung 7-41: Vergleich der Belastungen bei einseitiger Radanregung und unterschiedlichen Schwellenhöhen mit Last 1000 kg und Fahrgeschwindigkeit 10 km/h, EFG 20, Sitzkissen (z) 230 Abbildung 7-42: Vergleich der Belastungen bei einseitiger Radanregung und unterschiedlichen Schwellenhöhen mit Last 1000 kg und Schwellenhöhe 8 mm, EFG 20, Antriebsachse (z) 230 Abbildung 7-43: Vergleich der Belastungen bei einseitiger Radanregung und unterschiedlichen Schwellenhöhen mit Last 1000 kg und Fahrgeschwindigkeit 10 km/h, EFG 20, Sitzmontagepunkt (z), Sensorposition links 231 Abbildung 7-44: Vergleich der Belastungen bei linksseitiger Radanregung und unterschiedlichen Fahrgeschwindigkeiten mit Last 1000 kg und Schwellenhöhe 8 mm, EFG 20, Sitzkissen (z) 231 Abbildung 7-45: Übertragungsverhalten der Kabinenlagerung 236 Abbildung 7-46: Vergleich der Lagervarianten für Schwellenüberfahrt 8 mm, EFG 20, Last 1000 kg, Sitzmontagepunkt (z) 237 304 Abbildungsverzeichnis Abbildung 7-47: Vergleich der Lagervarianten für Schwellenüberfahrten verschiedener Höhe, EFG 20, Last 1000 kg, Sitzmontagepunkt (z) 237 Abbildung 7-48: Vergleich der Lagervarianten bei regellosen Bodenunebenheiten (w = 2), EFG 20, Last 1000 kg, Fahrgeschwindigkeit 12 km/h, Sitzmontagepunkt (z) 238 Abbildung 7-49: Schematische Darstellung der Sitzplattenlagerung beim Schubmaststapler EFM 14 239 Abbildung 7-50: Vergleich der Lagervarianten für Schwellenüberfahrt 5 mm, EFM 14, Last 1000 kg, Sitzmontagepunkt (z) 239 Abbildung 7-51: Vergleich der Lagervarianten für Schwellenüberfahrt 5 mm, EFM 14, Last 1000 kg, Sitzkissen (z) 240 Abbildung 7-52: Vergleich der Lagervarianten für unterschiedliche Schwellenhöhen, EFM 14, Last 1000 kg, Fahrgeschwindigkeit 12 km/h, Sitzmontagepunkt (z) 240 Abbildung 7-53: SEAT-Werte bei unterschiedlicher Kombination von Fahrergewicht und Sitzeinstellung, MSG 85, Prüfspektrum IT 1 243 Abbildung 7-54: SEAT-Werte bei unterschiedlicher Kombination von Fahrergewicht und Sitzeinstellung, MSG 20, Prüfspektrum IT 1 243 Abbildung 7-55: SEAT-Werte bei unterschiedlicher Kombination von Fahrergewicht und Sitzeinstellung, MSG 65, Prüfspektrum IT 1 244 Abbildung 7-56: SEAT-Werte in Abhängigkeit der Belastung für Schwellenüberfahrt des EFG 20 nach Tabelle 7-9 mit Sitz MSG 65 246 Abbildung 7-57: SEAT-Werte als Trendlinie in Form eines Polynoms in Abhängigkeit der Belastung für Schwellenüberfahrt des EFG 20 nach Tabelle 7-9 mit Sitz MSG 65 und unterschiedlichen transportierten Lasten 246 Abbildung 7-58: Tagesexposition A(8) bei Schwellenüberfahrt in Abhängigkeit der Überfahrten (T1 = 3 h, aw1 = 0,40 m/s², T2 = 1 h, aw2 = 1,06 m/s², z-Richtung) 254 Abbildung 7-59: Expositionszeiten bis zum Erreichen von Auslöse- und Expositionsgrenzwert in Abhängigkeit der Schwellenhöhe (aw,mittel = 0,40 m/s², aw,schnell = 0,65 m/s²) 255 Abbildung A-1: Effektdiagramme (normiert), EFG 20, Sitzkissen (z) (N = 1024) A-12 Abbildung A-2: Effektdiagramme (normiert), DFG 35, Sitzkissen (z) (N = 1023) A-12 Abbildung A-3: Effektdiagramme (normiert), EFM 14, Sitzkissen (z) (N = 486) A-15 305 Abbildungsverzeichnis Abbildung A-4: Abbildung A-5: Abbildung A-6: Wechselwirkungen zwischen Fahrgeschwindigkeit und den restlichen Faktoren, EFG 20, Sitzmontagepunkt (z) A-16 Wechselwirkungen zwischen Fahrgeschwindigkeit und den restlichen Faktoren, DFG 35, Sitzmontagepunkt (z) A-17 Wechselwirkung der Faktoren Fahrbahnanregung und Fahrgeschwindigkeit bei den Gabelstaplern EFG 20 und DFG 35, Sitzkissen (z) A-17 Abbildung A-7: Wechselwirkung der Faktoren Last und Fahrgeschwindigkeit bei den Gabelstaplern EFG 20 und DFG 35, Sitzkissen (z) A-18 Abbildung A-8: Wechselwirkung der Faktoren Fahrbahnanregung, Last und Fahrgeschwindigkeit mit Sitz, EFG 20, Sitzkissen (z) A-18 Wechselwirkung der Faktoren Fahrbahnanregung, Last und Fahrgeschwindigkeit mit Sitz, DFG 35, Sitzkissen (z) A-18 Abbildung A-9: Abbildung A-10: Wechselwirkung der Faktoren Fahrbahnanregung und Fahrgeschwindigkeit, EFM 14, Sitzkissen (z) Abbildung B-1: Abbildung B-2: Abbildung B-3: Abbildung B-4: Abbildung B-5: Abbildung B-6: Abbildung B-7: Abbildung B-8: Abbildung B-9: Streudiagramm Einzelhindernisse (Schwellen, Versuchsumfang nach Tabelle 7-9), EFG 20, Sitzkissen (z) B-3 Streudiagramm Einzelhindernisse (Schwellen, Versuchsumfang nach Tabelle 7-9), DFG 35, Sitzmontagepunkt (z) B-3 Streudiagramm Einzelhindernisse (Schwellen, Versuchsumfang nach Tabelle 7-9), DFG 35, Sitzkissen (z) B-4 Streudiagramm Einzelhindernisse (Schwellen, Versuchsumfang nach Tabelle 7-9), EFM 14, Sitzmontagepunkt (z) B-4 Streudiagramm Einzelhindernisse (Schwellen, Versuchsumfang nach Tabelle 7-9), EFM 14, Sitzkissen (z) B-5 Streudiagramm regellose Bodenunebenheiten (Versuchsumfang nach Tabelle 7-11), EFG 20, Sitzkissen (z) B-5 Streudiagramm regellose Bodenunebenheiten (Versuchsumfang nach Tabelle 7-11), DFG 35, Sitzmontagepunkt (z) B-6 Streudiagramm regellose Bodenunebenheiten (Versuchsumfang nach Tabelle 7-11), DFG 35, Sitzkissen (z) B-6 Streudiagramm regellose Bodenunebenheiten (Versuchsumfang nach Tabelle 7-11), EFM 14, Sitzmontagepunkt (z) B-7 Abbildung B-10: Streudiagramm regellose Bodenunebenheiten (Versuchsumfang nach Tabelle 7-11), EFM 14, Sitzkissen (z) 306 A-19 B-7 Abbildungsverzeichnis Abbildung B-11: Auszug Einzelhindernisse für unterschiedliche Transportlasten und Fahrgeschwindigkeiten mit Schwellenhöhe 8 mm, EFG 20, Sitzkissen (z) B-8 Abbildung B-12: Auszug Einzelhindernisse für unterschiedliche Fahrgeschwindigkeiten und Lastfälle mit Schwellenhöhe 8 mm, EFG 20, Sitzmontagepunkt (z) B-8 Abbildung B-13: Auszug Einzelhindernisse für unterschiedliche Fahrgeschwindigkeiten und Lastfälle mit Schwellenhöhe 8 mm, EFG 20, Sitzkissen (z) B-9 Abbildung B-14: Auszug Einzelhindernisse für unterschiedliche Fahrgeschwindigkeiten und Schwellenhöhen mit Last 1000 kg, EFG 20, Sitzkissen (z) B-9 Abbildung B-15: Auszug Einzelhindernisse für unterschiedliche Transportlasten und Fahrgeschwindigkeiten mit Schwellenhöhe 8 mm, DFG 35, Sitzmontagepunkt (z) B-9 Abbildung B-16: Auszug Einzelhindernisse für unterschiedliche Transportlasten und Fahrgeschwindigkeiten mit Schwellenhöhe 8 mm, DFG 35, Sitzkissen (z) B-10 Abbildung B-17: Auszug Einzelhindernisse für unterschiedliche Fahrgeschwindigkeiten und Lastfälle mit Schwellenhöhe 8 mm, DFG 35, Sitzmontagepunkt (z) B-10 Abbildung B-18: Auszug Einzelhindernisse für unterschiedliche Fahrgeschwindigkeiten und Lastfälle mit Schwellenhöhe 8 mm, DFG 35, Sitzkissen (z) B-10 Abbildung B-19: Auszug Einzelhindernisse für unterschiedliche Fahrgeschwindigkeiten und Schwellenhöhen mit Last 1750 kg, DFG 35, Sitzmontagepunkt (z) B-11 Abbildung B-20: Auszug Einzelhindernisse für unterschiedliche Fahrgeschwindigkeiten und Schwellenhöhen mit Last 1750 kg, DFG 35, Sitzkissen (z) B-11 Abbildung B-21: Auszug Einzelhindernisse für unterschiedliche Transportlasten und Fahrgeschwindigkeiten mit Schwellenhöhe 5 mm, EFM 14, Sitzmontagepunkt (z) B-11 Abbildung B-22: Auszug Einzelhindernisse für unterschiedliche Transportlasten und Fahrgeschwindigkeiten mit Schwellenhöhe 5 mm, EFM 14, Sitzkissen (z) B-12 Abbildung B-23: Auszug Einzelhindernisse für unterschiedliche Fahrgeschwindigkeiten und Lastfälle mit Schwellenhöhe 5 mm, EFM 14, Sitzmontagepunkt (z) B-12 Abbildung B-24: Auszug Einzelhindernisse für unterschiedliche Fahrgeschwindigkeiten und Lastfälle mit Schwellenhöhe 5 mm, EFM 14, Sitzkissen (z) B-12 307 Abbildungsverzeichnis Abbildung B-25: Auszug Einzelhindernisse für unterschiedliche Fahrgeschwindigkeiten und Schwellenhöhen mit Last 700 kg, EFM 14, Sitzmontagepunkt (z) B-13 Abbildung B-26: Auszug Einzelhindernisse für unterschiedliche Fahrgeschwindigkeiten und Schwellenhöhen mit Last 700 kg, EFM 14, Sitzkissen (z) B-13 Abbildung B-27: Auszug regellose Bodenunebenheiten für unterschiedliche Unebenheitsmaße U und Fahrgeschwindigkeiten mit Last 1000 kg, EFG 20, Sitzkissen(z) B-13 Abbildung B-28: Auszug Einzelhindernisse für unterschiedliche Fahrgeschwindigkeiten und Lastfälle bei Fahrbahn mit Unebenheitsmaß U = 15, EFG 20, Sitzmontagepunkt (z) B-14 Abbildung B-29: Auszug Einzelhindernisse für unterschiedliche Fahrgeschwindigkeiten und Lastfälle bei Fahrbahn mit Unebenheitsmaß U = 15, EFG 20, Sitzkissen (z) B-14 Abbildung B-30: Auszug regellose Bodenunebenheiten für unterschiedliche Fahrgeschwindigkeiten und Unebenheitsmaße mit Last 1000 kg, EFG 20, Sitzkissen (z) B-14 Abbildung B-31: Auszug regellose Bodenunebenheiten für unterschiedliche Fahrgeschwindigkeiten und Unebenheitsmaße mit Last 1000 kg, EFG 20, Sitzkissen (z) B-15 Abbildung B-32: Auszug regellose Bodenunebenheiten für unterschiedliche Unebenheitsmaße U und Fahrgeschwindigkeiten mit Last 1750 kg, DFG 35, Sitzmontagepunkt (z) B-15 Abbildung B-33: Auszug regellose Bodenunebenheiten für unterschiedliche Unebenheitsmaße U und Fahrgeschwindigkeiten mit Last 1750 kg, DFG 35, Sitzkissen (z) B-15 Abbildung B-34: Auszug Einzelhindernisse für unterschiedliche Fahrgeschwindigkeiten und Lastfälle bei Fahrbahn mit Unebenheitsmaß U = 15, DFG 35, Sitzmontagepunkt (z) B-16 Abbildung B-35: Auszug Einzelhindernisse für unterschiedliche Fahrgeschwindigkeiten und Lastfälle bei Fahrbahn mit Unebenheitsmaß U = 15, DFG 35, Sitzkissen (z) B-16 Abbildung B-36: Auszug regellose Bodenunebenheiten für unterschiedliche Fahrgeschwindigkeiten und Unebenheitsmaße mit Last 1750 kg, DFG 35, Sitzmontagepunkt (z) B-16 Abbildung B-37: Auszug regellose Bodenunebenheiten für unterschiedliche Fahrgeschwindigkeiten und Unebenheitsmaße mit Last 1750 kg, DFG 35, Sitzkissen (z) B-17 Abbildung B-38: Auszug regellose Bodenunebenheiten für unterschiedliche Fahrgeschwindigkeiten und Unebenheitsmaße mit Last 1750 kg, DFG 35, Sitzmontagepunkt (z) B-17 308 Abbildungsverzeichnis Abbildung B-39: Auszug regellose Bodenunebenheiten für unterschiedliche Fahrgeschwindigkeiten und Unebenheitsmaße mit Last 1750 kg, DFG 35, Sitzkissen (z) B-17 Abbildung B-40: Auszug regellose Bodenunebenheiten für unterschiedliche Unebenheitsmaße U und Fahrgeschwindigkeiten mit Last 700 kg, EFM 14, Sitzmontagepunkt (z) B-18 Abbildung B-41: Auszug regellose Bodenunebenheiten für unterschiedliche Unebenheitsmaße U und Fahrgeschwindigkeiten mit Last 700 kg, EFM 14, Sitzkissen (z) B-18 Abbildung B-42: Auszug Einzelhindernisse für unterschiedliche Fahrgeschwindigkeiten und Lastfälle bei Fahrbahn mit Unebenheitsmaß U = 5, EFM 14, Sitzmontagepunkt (z) B-18 Abbildung B-43: Auszug Einzelhindernisse für unterschiedliche Fahrgeschwindigkeiten und Lastfälle bei Fahrbahn mit Unebenheitsmaß U = 5, EFM 14, Sitzkissen (z) B-19 Abbildung B-44: Auszug regellose Bodenunebenheiten für unterschiedliche Fahrgeschwindigkeiten und Unebenheitsmaße mit Last 700 kg, EFM 14, Sitzmontagepunkt (z) B-19 Abbildung B-45: Auszug regellose Bodenunebenheiten für unterschiedliche Fahrgeschwindigkeiten und Unebenheitsmaße mit Last 700 kg, EFM 14, Sitzkissen (z) B-19 Abbildung B-46: Auszug regellose Bodenunebenheiten für unterschiedliche Fahrgeschwindigkeiten und Unebenheitsmaße mit Last 700 kg, EFM 14, Sitzmontagepunkt (z) B-20 Abbildung B-47: Auszug regellose Bodenunebenheiten für unterschiedliche Fahrgeschwindigkeiten und Unebenheitsmaße mit Last 700 kg, EFM 14, Sitzkissen (z) B-20 Abbildung B-48 Vergleich Simulationsergeb. und Schätzung durch lin. Regression (Tabelle 7-23), Auszug regell. Unebenheiten mit Last 1000 kg, EFG 20, Sitzmontagepunkt (z) B-20 Abbildung B-49: Vergleich Simulationsergeb. und Schätzung durch lin. Regression (Tabelle 7-24) anhand Auszug regellose Unebenheiten mit Last 1000 kg, EFG 20, Sitzkissen (z) B-21 Abbildung B-50: Vergleich Simulationsergeb. und Schätzung durch lin. Regression (Tabelle B-3) anhand Auszug regellose Unebenheiten mit Last 1750 kg, DFG 35, Sitzkissen (z) B-21 Abbildung B-51: Vergleich Simulationsergeb. und Schätzung durch lin. Regression (Tabelle B-4) anhand Auszug regellose Unebenheiten mit Last 700 kg, EFM 14, Sitzkissen (z) B-21 Abbildung B-52: Belastungen für Pflaster und Macadam, EFG 20, Sitzmontagepunkt (z) B-23 309 Abbildungsverzeichnis Abbildung B-53: Belastungen für unbefestigte Fahrbahnen, EFG 20, Sitzmontagepunkt (z) B-23 Abbildung B-54: Belastungen für Zementbeton und Asphalt-Beton, EFG 20, Sitzkissen (z) B-24 Abbildung B-55: Belastungen für Pflaster und Macadam, EFG 20, Sitzkissen (z) B-24 Abbildung B-56: Belastungen für unbefestigte Fahrbahnen, EFG 20, Sitzkissen (z) B-25 Abbildung B-57: Belastungen für Pflaster und Macadam, DFG 35, Sitzmontagepunkt (z) B-25 Abbildung B-58: Belastungen für unbefestigte Fahrbahnen, DFG 35, Sitzmontagepunkt (z) B-26 Abbildung B-59: Belastungen für Zementbeton und Asphalt-Beton, DFG 35, Sitzkissen (z) B-26 Abbildung B-60: Belastungen für Pflaster und Macadam, DFG 35, Sitzkissen (z) B-27 Abbildung B-61: Belastungen für unbefestigte Fahrbahnen, DFG 35, Sitzkissen (z) B-27 Abbildung B-62: Belastungen für Zementbeton und Asphalt-Beton, EFM 14, Sitzkissen (z) B-28 Abbildung B-63: Belastungen für Pflaster, Macadam und unbefestigte Fahrbahnen, EFM 14, Sitzmontagepunkt (z) B-28 Abbildung B-64: Belastungen für Pflaster, Macadam und unbefestigte Fahrbahnen, EFM 14, Sitzkissen (z) B-29 Abbildung B-65: Fahrt über Scheinfugen mit Last 1750 kg, DFG 35, Sitzmontagepunkt (z) B-29 Abbildung B-66: Fahrt über Scheinfugen mit Last 700 kg, EFM 14, Sitzmontagepunkt (z) B-30 Abbildung B-67: Fahrt über Raumfugen unterschiedlicher Breite mit Last 1750 kg, DFG 35, Sitzmontagepunkt (z) B-30 Abbildung B-68: Fahrt über Raumfugen unterschiedlicher Breite mit Last 700 kg, EFM 14, Sitzmontagepunkt (z) B-30 Abbildung B-69: Fahrt über Raumfugen unterschiedlicher Breite mit Last 1000 kg, EFG 20, Sitzkissen (z) B-31 Abbildung B-70: Fahrt über Raumfugen unterschiedlicher Breite mit Last 1750 kg, DFG 35, Sitzkissen (z) B-31 Abbildung B-71: Fahrt über Raumfugen unterschiedlicher Breite mit Last 700 kg, EFM 14, Sitzkissen (z) B-31 310 Abbildungsverzeichnis Abbildung B-72: Fahrt über Fugen unterschiedlicher Breite und Tiefe mit Last 1000 kg und Fahrgeschwindigkeit 14 km/h, EFG 20, Sitzmontagepunkt (z) B-32 Abbildung B-73: Fahrt über Fugen unterschiedlicher Breite und Tiefe mit Last 1000 kg und Fahrgeschwindigkeit 8 km/h, EFG 20, Sitzkissen (z) B-32 Abbildung B-74: Fahrt über Fugen unterschiedlicher Breite und Tiefe mit Last 1000 kg und Fahrgeschwindigkeit 12 km/h, EFG 20, Sitzkissen (z) B-32 Abbildung B-75: Fahrt über Fugen unterschiedlicher Breite und Tiefe mit Last 1750 kg und Fahrgeschwindigkeit 20 km/h, DFG 35, Sitzmontagepunkt (z) B-33 Abbildung B-76: Fahrt über Fugen unterschiedlicher Breite und Tiefe mit Last 1750 kg und Fahrgeschwindigkeit 10 km/h, DFG 35, Sitzkissen (z) B-33 Abbildung B-77: Fahrt über Fugen unterschiedlicher Breite und Tiefe mit Last 1750 kg und Fahrgeschwindigkeit 20 km/h, DFG 35, Sitzkissen (z) B-33 Abbildung B-78: Fahrt über Fugen unterschiedlicher Breite und Tiefe mit Last 700 kg und Fahrgeschwindigkeit 12 km/h, EFM 14, Sitzmontagepunkt (z) B-34 Abbildung B-79: Fahrt über Fugen unterschiedlicher Breite und Tiefe mit Last 700 kg und Fahrgeschwindigkeit 5 km/h, EFM 14, Sitzkissen (z) B-34 Abbildung B-80: Fahrt über Fugen unterschiedlicher Breite und Tiefe mit Last 700 kg und Fahrgeschwindigkeit 12 km/h, EFM 14, Sitzkissen (z) B-34 Abbildung B-81: Vergleich der Belastungen bei beidseitiger Radanregung und unterschiedlichen Fahrgeschwindigkeiten mit Last 1000 kg bei Schwellenhöhe 8 mm, EFG 20, Sitzkissen (z) B-35 Abbildung B-82: Vergleich der Belastungen bei rechtsseitiger Radanregung und untersch. Fahrgeschwindigkeiten mit Last 1000 kg und Schwellenhöhe 8 mm, EFG 20, Sitzkissen (z) B-35 Abbildung B-83: Vergleich der Belastungen bei rechtsseitiger Radanregung und untersch. Fahrgeschwindigkeiten mit Last 0 kg und Schwellenhöhe 8 mm, EFG 20, Sitzkissen (z) B-36 Abbildung B-84: Vergleich der Belastungen bei rechtsseitiger Radanregung und untersch. Fahrgeschwindigkeiten mit Last 2000 kg und Schwellenhöhe 8 mm, EFG 20, Sitzkissen (z) B-36 Abbildung C-1 SEAT-Werte bei unterschiedlicher Kombination von Fahrergewicht und Sitzeinstellung, MSG 85, Prüfspektrum IT 2 C-1 311 Abbildungsverzeichnis Abbildung C-2: Abbildung C-3: Abbildung C-4: Abbildung C-5: Abbildung C-6: Abbildung C-7: Abbildung C-8: Abbildung C-9: 312 SEAT-Werte bei unterschiedlicher Kombination von Fahrergewicht und Sitzeinstellung, MSG 20, Prüfspektrum IT 2 C-1 SEAT-Werte bei unterschiedlicher Kombination von Fahrergewicht und Sitzeinstellung, MSG 65, Prüfspektrum IT 2 C-2 SEAT-Werte in Abhängigkeit der Belastung für Schwellenüberfahrt nach Tabelle 7-9, DFG 35, Sitz MSG 85 C-2 SEAT-Werte in Abhängigkeit der Belastung für Schwellenüberfahrt nach Tabelle 7-9, EFM 14, Sitz MSG (Schwellenhöhe 1–10 mm) C-2 SEAT-Werte in Abhängigkeit der Belastung für Schwellenüberfahrt nach Tabelle 7-9, EFM 14, Sitz MSG 65 (Schwellenhöhe 1–6 mm) C-3 SEAT-Werte in Abhängigkeit der Belastung für Überfahrt von Böden mit regellosen Unebenheiten nach Tabelle 7-11, EFG 20, Sitz MSG 65 C-3 SEAT-Werte in Abhängigkeit der Belastung für Überfahrt von Böden mit regellosen Unebenheiten nach Tabelle 7-11, DFG 35, Sitz MSG 85 C-3 SEAT-Werte in Abhängigkeit der Belastung für Überfahrt von Böden mit regellosen Unebenheiten nach Tabelle 7-11, EFM 14, Sitz MSG 65 C-4 Tabellenverzeichnis Tabelle 2-1: Einteilung und Benennung der Flurförderzeuge nach dem Fahrantrieb [VDI 3586] 17 Kennbuchstaben für Flurförderzeuge nach Bauform (Auswahl stapelnder Flurförderzeuge) nach [VDI 3586] 17 Tabelle 2-3: Verteilung der Flurförderzeuge auf Industriezweige in Europa 23 Tabelle 2-4: Berufskrankheit BK 2110 [Bun-2012c; Bun-2012b] 32 Tabelle 2-5: Orientierungswerte für die Gefährdungsbeurteilung bei Ganzkörper-Vibrationen nach [Bun-2010b] 50 Zu untersuchende Einflussfaktoren auf die Vibrationsexposition 68 Auswahl von Schadensarten und Ursachen bei Asphalt nach [Vel-2008] 83 Schadensbilder und Ursachen bei monolithischen Betonplatten [Czi-1999] 84 Tabelle 4-3: Schäden im Fugenbereich von Industrieböden [Czi-1999] 85 Tabelle 4-4: Schäden in Pflasterdecken nach [Men-2009] 85 Tabelle 4-5: Einflussfaktoren der ersten Versuchsreihen 88 Tabelle 4-6: Fahrzeugabhänge Wahl der Faktorstufen 89 Tabelle 4-7: Faktorstufen Fahrbahn und Sitz nach Flurförderzeug 90 Tabelle 4-8: Untersuchungsspektrum Fahrer-Sitz-System 91 Tabelle 5-1: Mittelwerte zur Beschreibung von Fahrbahnspektren für Fahrbahnen verschiedener Bauart und unterschiedlichem Oberflächenzustand nach [Bra-1969] (entnommen aus [Mit1984]) 114 Vorschlag zur Klassifizierung von Fahrbahnunebenheiten nach [ISO 8608] (entnommen aus [Mit-2004]) 115 Tabelle 5-3: Eigenfrequenzen der Sitze MSG 20, MSG 65 und MSG 85 128 Tabelle 5-4: SEAT-Werte der untersuchten Fahrersitze 130 Tabelle 5-5: Einteilung der Fahrer nach Körpergewicht 132 Tabelle 6-1: Vergleich der Sitzübertragungsfaktoren 159 Tabelle 6-2: Fahrzeugabhängige Dimensionierung der Teststrecke nach DIN EN 13059 [DIN EN 13059] 161 Tabelle 2-2: Tabelle 3-1: Tabelle 4-1: Tabelle 4-2: Tabelle 5-2: 313 Tabellenverzeichnis Tabelle 7-1: Mittelwerte der Effektivwerte der frequenzbewerteten Beschleunigung awT bezogen auf die z-Achse des Messpunkts des jeweiligen Fahrzeugs 180 Zusammengefasste Effekte (normiert) der Gabelstapler EFG 20 (N = 1024) und DFG 35 (N = 1023), Sitzmontagepunkt (z) 183 Varianzanalysen der Einflussfaktoren bei den Gabelstaplern 2 2 EFG 20 ( Rkorr = 0,980) und DFG 35 ( Rkorr = 0,899), Signifikanzniveau p < 0,05, Sitzmontagepunkt (z) 184 Varianzanalysen der Einflussfaktoren bei den Gabelstaplern 2 2 EFG 20 ( Rkorr = 0,974) und DFG 35 ( Rkorr = 0,938), Signifikanzniveau p < 0,05, Sitzkissen (z) 189 Effekte (normiert) für Schubmaststapler EFM 14 (N = 486), Sitzmontagepunkt (z) 192 Varianzanalyse der Einflussfaktoren beim Schubmaststapler 2 EFM 14 ( Rkorr = 0,961), Signifikanzniveau p < 0,05, Sitzmontagepunkt (z) 192 Varianzanalyse der Einflussfaktoren beim Schubmaststapler 2 EFM 14 ( Rkorr = 0,961), Signifikanzniveau p < 0,05, Sitzkissen (z) 194 Tabelle 7-8: Einfluss der untersuchten Faktoren auf die Fahrerbelastung 196 Tabelle 7-9: Versuchsumfang für Einzelhindernisse 198 Tabelle 7-10: Versuchsumfang für klassifizierte Böden 198 Tabelle 7-11: Versuchsumfang für Fahrbahnoberflächen steigender Unebenheit 199 Abweichungen im Oberflächenprofil von Fahrbahnen verschiedener Bauart und unterschiedlichem Oberflächenzustand (vgl. Tabelle 5-1), vollständige Darstellung in Tabelle B-1 200 Tabelle 7-13: Versuchsumfang für Fugenüberfahrt 201 Tabelle 7-14: Versuchsumfang für Einzelradanregung 202 Tabelle 7-15: Konstante Parametereinstellung für Versuchsreihe Detailbetrachtung Fahrbahnanregung, Fahrgeschwindigkeit und Last 202 Lineare Regression Einzelhindernisse Schwellen, Modellansatz nach Formel (7-24), abhängige Variable: normierter Effektivwert der frequenzbewerteten Beschleunigung, EFG 20, Sitzmontagepunkt (z), N = 3003, 2 = 0,93, s = 0,12, p < 0,05 Rkorr 210 Tabelle 7-2: Tabelle 7-3: Tabelle 7-4: Tabelle 7-5: Tabelle 7-6: Tabelle 7-7: Tabelle 7-12: Tabelle 7-16: 314 Tabellenverzeichnis Tabelle 7-17: Lineare Regression Einzelhindernisse Schwellen, Modellansatz nach Formel (7-26), abhängige Variable: normierter Effektivwert der frequenzbewerteten Beschleunigung, EFG 20, Sitzmontagepunkt (z), N = 231, p < 0,05 211 Tabelle 7-18: Lineare Regression Einzelhindernisse Schwellen, Modellansatz nach Formel (7-24), abhängige Variable: normierter Effektivwert der frequenzbewerteten 2 Beschleunigung, EFG 20, Sitzkissen (z), N = 3003, Rkorr = 0,95, s = 0,015, p < 0,05 212 Tabelle 7-19: Lineare Regression Einzelhindernisse Schwellen, Modellansatz nach Formel (7-24), abhängige Variable: normierter Effektivwert der frequenzbewerteten Beschleunigung, DFG 35, Sitzmontagepunkt (z), N = 3134, 2 = 0,88, s = 0,18, p < 0,05 Rkorr 212 Tabelle 7-20: Lineare Regression Einzelhindernisse Schwellen, Modellansatz nach Formel (7-24), abhängige Variable: normierter Effektivwert der frequenzbewerteten 2 Beschleunigung, DFG 35, Sitzkissen (z), N = 3134, Rkorr = 0,87, s = 0,051, p < 0,05 214 Tabelle 7-21: Lineare Regression Einzelhindernisse Schwellen, Modellansatz nach Formel (7-25), abhängige Variable: normierter Effektivwert der frequenzbewerteten 2 Beschleunigung, EFM 14, Sitzmontagepunkt (z), N = 611, Rkorr = 0,94, s = 0,20, p < 0,05 215 Tabelle 7-22: Lineare Regression Einzelhindernisse Schwellen, Modellansatz nach Formel (7-25), abhängige Variable: normierter Effektivwert der frequenzbewerteten 2 Beschleunigung, EFM 14, Sitzkissen (z), N = 611, Rkorr = 0,88, s = 0,05, p < 0,05 216 Tabelle 7-23: Lineare Regression regellose Unebenheiten, Modellansatz nach Formel (7-29), abhängige Variable: normierter Effektivwert der frequenzbewerteten Beschleunigung, 2 EFG 20, Sitzmontagepunkt (z), N = 2831, Rkorr = 0,94, s = 0,38, p < 0,05 220 Tabelle 7-24: Lineare Regression regellose Unebenheiten, Modellansatz nach Formel (7-29), abhängige Variable: normierter Effektivwert der frequenzbewerteten Beschleunigung, 2 EFG 20, Sitzkissen (z), N = 2415, Rkorr = 0,803, s = 0,11, p < 0,05 Tabelle 7-25: 221 Lineare Regression regellose Unebenheiten, Modellansatz nach Formel (7-29), abhängige Variable: normierter Effektivwert der frequenzbewerteten Beschleunigung, 315 Tabellenverzeichnis 2 DFG 35, Sitzmontagepunkt (z), N = 3238, Rkorr = 0,91, s = 0,51, p < 0,05 222 Tabelle 7-26: Tabelle 7-27: Tabelle 7-28: Tabelle A-1: Tabelle A-2: Tabelle A-3: Tabelle A-4: Tabelle A-5: Tabelle A-6: Tabelle A-7: Tabelle A-8: Tabelle A-9: 316 Lineare Regression regellose Unebenheiten, Modellansatz nach Formel (7-30), abhängige Variable: normierter Effektivwert der frequenzbewerteten Beschleunigung, 2 EFM 14, Sitzmontagepunkt (z), N = 1005, Rkorr = 0,936, s = 0,64, p < 0,05 223 Mittlere Belastungen in z-Richtung in Form des Effektivwerts der frequenzbewerteten Beschleunigung aw,T ( z ) in [m/s²] für Gabelstapler getrennt nach Klassen unterschiedlicher Fahrgeschwindigkeit und Fahrbahnbeschaffenheit mit Standardabweichung in Klammer, Nges = 1201 251 Expositionszeiten bis zum Erreichen von Auslöse- und Expositionsgrenzwert bei mittleren Belastungen nach Tabelle 7-27 252 Varianzanalyse für awT,N bei Gabelstapler EFG 20 mit allen 2 Haupteffekten und Einfachwechselwirkungen ( Rkorr = 0,984), Signifikanzniveau p < 0,05, Sitzmontagepunkt (z) A-1 Varianzanalyse für awT,N bei Gabelstapler DFG 35 mit allen 2 Haupteffekten und Einfachwechselwirkungen ( Rkorr = 0,952), Signifikanzniveau p < 0,05, Sitzmontagepunkt (z) A-3 Varianzanalyse für awT,N bei Gabelstapler EFG 20 mit allen 2 Haupteffekten und Einfachwechselwirkungen ( Rkorr = 0,982), Signifikanzniveau p < 0,05, Sitzkissen (z) A-4 Varianzanalyse für awT,N bei Gabelstapler DFG 35 mit allen 2 Haupteffekten und Einfachwechselwirkungen ( Rkorr = 0,966), Signifikanzniveau p < 0,05, Sitzkissen (z) A-6 Varianzanalyse für awT,N bei Schubmaststapler EFM 14 mit 2 allen Haupteffekten und Einfachwechselwirkungen ( Rkorr = 0,996), Signifikanzniveau p < 0,05, Sitzmontagepunkt (z) A-8 Varianzanalyse für awT,N bei Schubmaststapler EFM 14 mit 2 allen Haupteffekten und Einfachwechselwirkungen ( Rkorr = 0,941), Signifikanzniveau p < 0,05, Sitzkissen (z) A-9 Effekte (normiert) für Gabelstapler EFG 20 (N = 1024) mit Angabe von Mittelwert und Standardabweichung der Faktorstufen, Sitzmontagepunkt (z) A-11 Effekte (normiert) für Gabelstapler DFG 25 (N = 1023) mit Angabe von Mittelwert und Standardabweichung der Faktorstufen, Sitzmontagepunkt (z) A-11 Zusammengefasste Effekte (normiert) der Gabelstapler EFG 20 (N = 1024) und DFG 35 (N = 1023), Sitzkissen (z) A-13 Tabellenverzeichnis Tabelle A-10: Tabelle A-11: Effekte (normiert) für Gabelstapler EFG 20 (N = 1024) mit Angabe von Mittelwert und Standardabweichung der Faktorstufen, Sitzkissen (z) A-13 Effekte (normiert) für Gabelstapler DFG 25 (N = 1023) mit Angabe von Mittelwert und Standardabweichung der Faktorstufen, Sitzkissen (z) A-14 Tabelle A-12: Effekte (normiert) für Schubmaststapler EFM 14 (N = 486) mit Angabe von Mittelwert und Standardabweichung der Faktorstufen, Sitzmontagepunkt (z) A-14 Tabelle A-13: Effekte (normiert) für Schubmaststapler EFM 14 (N = 486) mit Angabe von Mittelwert und Standardabweichung der Faktorstufen, Sitzkissen (z) A-15 Tabelle B-1: Abweichungen im Oberflächenprofil von Fahrbahnen verschiedener Bauart und unterschiedlichem Oberflächenzustand (vgl. Tabelle 5-1) B-1 Abweichungen im Oberflächenprofil von Fahrbahnen gleicher Welligkeit w und verschiedenem Unebenheitsmaß U B-2 Tabelle B-2: Tabelle B-3: Tabelle B-4: Lineare Regression regellose Unebenheiten, Modellansatz nach Formel (7-29), abhängige Variable: normierter Effektivwert der frequenzbewerteten Beschleunigung, 2 DFG 35, Sitzkissen (z), N = 3238, Rkorr = 0,893, s = 0,23, p < 0,05 B-22 Lineare Regression regellose Unebenheiten, Modellansatz nach Formel (7-29), abhängige Variable: normierter Effektivwert der frequenzbewerteten Beschleunigung, 2 EFM 14, Sitzkissen (z), N = 1005, Rkorr = 0,876, s = 0,18, p < 0,05 B-22 317 Anhang A Ergänzungen zu grundlegenden Einflussfaktoren A.1 Varianzanalyse Tabelle A-1: Varianzanalyse für awT,N bei Gabelstapler EFG 20 mit allen Haupteffekten und Einfach2 wechselwirkungen ( Rkorr = 0,984), Signifikanzniveau p < 0,05, Sitzmontagepunkt (z) Quadratsumme Fahrbahnanregung df F ²p p 30,78 1 20211,58 0,95 0,00 Fahrtrichtung 0,28 1 185,00 0,16 0,00 Fahrer 0,01 1 4,21 0,00 0,04 Last 0,03 1 17,77 0,02 0,00 Fahrgeschwindigkeit 50,44 1 33119,50 0,97 0,00 Neigung Hubgerüst 0,04 1 25,31 0,03 0,00 Reifensteifigkeit 1,29 1 848,35 0,47 0,00 Reifendämpfung 0,11 1 71,68 0,07 0,00 Kabinenlagerung 2,03 1 1330,28 0,58 0,00 Sitz 0,01 1 3,96 0,00 0,05 Fahrbahnanregung x Fahrer 0,00 1 0,03 0,00 0,86 Fahrbahnanregung x Fahrtrichtung 0,04 1 27,84 0,03 0,00 Fahrbahnanregung x Fahrgeschwindigkeit 2,30 1 1509,40 0,61 0,00 Fahrbahnanregung x Kabinenlagerung 0,09 1 56,85 0,06 0,00 Fahrbahnanregung x Last 0,01 1 8,80 0,01 0,00 Fahrbahnanregung x Neigung Hubgerüst 0,00 1 2,87 0,00 0,09 Fahrbahnanregung x Reifendämpfung 0,01 1 3,80 0,00 0,05 Fahrbahnanregung x Reifensteifigkeit 0,04 1 25,51 0,03 0,00 Fahrbahnanregung x Sitz 0,00 1 0,54 0,00 0,46 Fahrtrichtung x Fahrer 0,00 1 0,06 0,00 0,81 Fahrer x Fahrgeschwindigkeit 0,00 1 0,18 0,00 0,68 Fahrer x Kabinenlagerung 0,00 1 0,38 0,00 0,54 Fahrer x Last 0,00 1 0,26 0,00 0,61 Fahrer x Neigung Hubgerüst 0,00 1 0,00 0,00 0,98 Fahrer x Reifendämpfung 0,00 1 0,00 0,00 0,95 Fahrer x Reifensteifigkeit 0,00 1 0,11 0,00 0,74 Fahrer x Sitz 0,00 1 0,00 0,00 0,95 Fahrtrichtung x Fahrgeschwindigkeit 0,01 1 7,24 0,01 0,01 Fahrtrichtung x Kabinenlagerung 0,00 1 0,20 0,00 0,65 A-1 A Ergänzungen zu grundlegenden Einflussfaktoren Fahrtrichtung x Last 0,02 1 10,74 0,01 0,00 Fahrtrichtung x Neigung Hubgerüst 0,00 1 0,07 0,00 0,79 Fahrtrichtung x Reifendämpfung 0,00 1 0,44 0,00 0,51 Fahrtrichtung x Reifensteifigkeit 0,01 1 3,55 0,00 0,06 Fahrtrichtung x Sitz 0,00 1 0,12 0,00 0,73 Fahrgeschwindigkeit x Kabinenlagerung 0,49 1 319,80 0,25 0,00 Last x Fahrgeschwindigkeit 6,62 1 4344,21 0,82 0,00 Fahrgeschwindigkeit x Neigung Hubgerüst 0,04 1 28,11 0,03 0,00 Fahrgeschwindigkeit x Reifendämpfung 0,02 1 9,91 0,01 0,00 Fahrgeschwindigkeit x Reifensteifigkeit 0,68 1 446,46 0,32 0,00 Fahrgeschwindigkeit x Sitz 0,01 1 8,64 0,01 0,00 Last x Kabinenlagerung 0,00 1 0,08 0,00 0,78 Neigung Hubgerüst x Kabinenlagerung 0,00 1 1,63 0,00 0,20 Reifendämpfung x Kabinenlagerung 0,00 1 0,03 0,00 0,87 Reifensteifigkeit x Kabinenlagerung 0,01 1 9,16 0,01 0,00 Kabinenlagerung x Sitz 0,00 1 0,78 0,00 0,38 Last x Neigung Hubgerüst 0,04 1 26,30 0,03 0,00 Last x Reifendämpfung 0,00 1 0,48 0,00 0,49 Last x Reifensteifigkeit 0,10 1 63,66 0,06 0,00 Last x Sitz 0,01 1 8,08 0,01 0,00 Neigung Hubgerüst x Reifendämpfung 0,00 1 0,02 0,00 0,90 Neigung Hubgerüst x Reifensteifigkeit 0,00 1 0,70 0,00 0,40 Neigung Hubgerüst x Sitz 0,00 1 0,09 0,00 0,77 Reifensteifigkeit x Reifendämpfung 0,00 1 0,36 0,00 0,55 Reifendämpfung x Sitz 0,00 1 0,02 0,00 0,89 Reifensteifigkeit x Sitz 0,00 1 0,21 0,00 0,65 Fehler 1,47 968 97,04 1023 Gesamt A-2 A.1 Varianzanalyse Tabelle A-2: Varianzanalyse für awT,N bei Gabelstapler DFG 35 mit allen Haupteffekten und Einfach2 wechselwirkungen ( Rkorr = 0,952), Signifikanzniveau p < 0,05, Sitzmontagepunkt (z) Quadratsumme Fahrbahnanregung df F ²p p 92,77 1 9792,52 0,91 0,00 Fahrtrichtung 0,01 1 1,45 0,00 0,23 Fahrer 0,33 1 35,27 0,04 0,00 Last 10,86 1 1145,91 0,54 0,00 Fahrgeschwindigkeit 53,83 1 5682,47 0,85 0,00 Neigung Hubgerüst (Hubgerüst) 0,00 1 0,40 0,00 0,53 Reifensteifigkeit 5,21 1 549,80 0,36 0,00 Reifendämpfung 6,68 1 704,63 0,42 0,00 Kabinenlagerung 0,47 1 49,82 0,05 0,00 Sitz 0,00 1 0,50 0,00 0,48 Fahrbahnanregung x Fahrer 0,02 1 2,05 0,00 0,15 Fahrbahnanregung x Fahrtrichtung 0,08 1 8,78 0,01 0,00 Fahrbahnanregung x Fahrgeschwindigkeit 6,52 1 688,75 0,42 0,00 Fahrbahnanregung x Kabinenlagerung 0,00 1 0,00 0,00 0,96 Fahrbahnanregung x Last 7,58 1 800,20 0,45 0,00 Fahrbahnanregung x Neigung Hubgerüst 0,04 1 4,54 0,00 0,03 Fahrbahnanregung x Reifendämpfung 0,55 1 58,31 0,06 0,00 Fahrbahnanregung x Reifensteifigkeit 0,00 1 0,25 0,00 0,62 Fahrbahnanregung x Sitz 0,00 1 0,00 0,00 1,00 Fahrtrichtung x Fahrer 0,00 1 0,01 0,00 0,94 Fahrer x Fahrgeschwindigkeit 0,06 1 5,99 0,01 0,01 Fahrer x Kabinenlagerung 0,00 1 0,22 0,00 0,64 Fahrer x Last 0,00 1 0,11 0,00 0,74 Fahrer x Neigung Hubgerüst 0,00 1 0,49 0,00 0,48 Fahrer x Reifendämpfung 0,01 1 0,54 0,00 0,46 Fahrer x Reifensteifigkeit 0,00 1 0,00 0,00 0,99 Fahrer x Sitz 0,00 1 0,02 0,00 0,88 Fahrtrichtung x Fahrgeschwindigkeit 0,80 1 84,31 0,08 0,00 Fahrtrichtung x Kabinenlagerung 0,03 1 2,71 0,00 0,10 Fahrtrichtung x Last 1,09 1 115,08 0,11 0,00 Fahrtrichtung x Neigung Hubgerüst 0,03 1 3,27 0,00 0,07 Fahrtrichtung x Reifendämpfung 0,00 1 0,48 0,00 0,49 Fahrtrichtung x Reifensteifigkeit 0,07 1 7,12 0,01 0,01 Fahrtrichtung x Sitz 0,01 1 0,65 0,00 0,42 Fahrgeschwindigkeit x Kabinenlagerung 1,10 1 115,97 0,11 0,00 Last x Fahrgeschwindigkeit 4,20 1 443,16 0,31 0,00 A-3 A Ergänzungen zu grundlegenden Einflussfaktoren Fahrgeschwindigkeit x Neigung Hubgerüst 0,02 1 2,12 0,00 0,15 Fahrgeschwindigkeit x Reifendämpfung 0,07 1 7,13 0,01 0,01 Fahrgeschwindigkeit x Reifensteifigkeit 0,30 1 31,26 0,03 0,00 Fahrgeschwindigkeit x Sitz 0,06 1 6,35 0,01 0,01 Last x Kabinenlagerung 0,48 1 50,98 0,05 0,00 Neigung Hubgerüst x Kabinenlagerung 0,00 1 0,02 0,00 0,89 Reifendämpfung x Kabinenlagerung 0,02 1 2,17 0,00 0,14 Reifensteifigkeit x Kabinenlagerung 0,04 1 4,28 0,00 0,04 Kabinenlagerung x Sitz 0,01 1 1,28 0,00 0,26 Last x Neigung Hubgerüst 0,03 1 3,53 0,00 0,06 Last x Reifendämpfung 0,62 1 65,50 0,06 0,00 Last x Reifensteifigkeit 0,17 1 18,08 0,02 0,00 Last x Sitz 0,10 1 10,66 0,01 0,00 Neigung Hubgerüst x Reifendämpfung 0,01 1 0,99 0,00 0,32 Neigung Hubgerüst x Reifensteifigkeit 0,00 1 0,03 0,00 0,86 Neigung Hubgerüst x Sitz 0,00 1 0,01 0,00 0,91 Reifensteifigkeit x Reifendämpfung 0,04 1 4,05 0,00 0,04 Reifendämpfung x Sitz 0,01 1 1,43 0,00 0,23 Reifensteifigkeit x Sitz 0,00 1 0,00 0,00 1,00 Fehler 9,16 967 203,16 1022 Gesamt Tabelle A-3: Varianzanalyse für awT,N bei Gabelstapler EFG 20 mit allen Haupteffekten und Einfach2 wechselwirkungen ( Rkorr = 0,982), Signifikanzniveau p < 0,05, Sitzkissen (z) Quadratsumme df F ²p p Fahrbahnanregung 2,30 1 9019,62 0,90 0,00 Fahrtrichtung 0,00 1 6,78 0,01 0,01 Fahrer 0,93 1 3643,85 0,79 0,00 Last 0,01 1 35,48 0,04 0,00 Fahrgeschwindigkeit 1,79 1 7036,16 0,88 0,00 Neigung Hubgerüst 0,00 1 0,02 0,00 0,89 Reifensteifigkeit 0,01 1 32,41 0,03 0,00 Reifendämpfung 0,01 1 29,07 0,03 0,00 Kabinenlagerung 0,06 1 253,28 0,21 0,00 Sitz 5,83 1 22874,74 0,96 0,00 Fahrbahnanregung x Fahrer 0,00 1 19,18 0,02 0,00 Fahrbahnanregung x Fahrtrichtung 0,00 1 0,87 0,00 0,35 Fahrbahnanregung x Fahrgeschwindigkeit 0,08 1 305,48 0,24 0,00 A-4 A.1 Varianzanalyse Fahrbahnanregung x Kabinenlagerung 0,00 1 16,11 0,02 0,00 Fahrbahnanregung x Last 0,01 1 23,69 0,02 0,00 Fahrbahnanregung x Neigung Hubgerüst 0,00 1 0,01 0,00 0,92 Fahrbahnanregung x Reifendämpfung 0,00 1 0,81 0,00 0,37 Fahrbahnanregung x Reifensteifigkeit 0,00 1 0,72 0,00 0,40 Fahrbahnanregung x Sitz 0,22 1 854,52 0,47 0,00 Fahrtrichtung x Fahrer 0,00 1 18,07 0,02 0,00 Fahrer x Fahrgeschwindigkeit 0,01 1 34,36 0,03 0,00 Fahrer x Kabinenlagerung 0,00 1 0,00 0,00 1,00 Fahrer x Last 0,00 1 2,31 0,00 0,13 Fahrer x Neigung Hubgerüst 0,00 1 0,94 0,00 0,33 Fahrer x Reifendämpfung 0,00 1 0,02 0,00 0,88 Fahrer x Reifensteifigkeit 0,00 1 16,84 0,02 0,00 Fahrer x Sitz 1,60 1 6257,87 0,87 0,00 Fahrtrichtung x Fahrgeschwindigkeit 0,00 1 1,16 0,00 0,28 Fahrtrichtung x Kabinenlagerung 0,00 1 0,13 0,00 0,72 Fahrtrichtung x Last 0,00 1 15,25 0,02 0,00 Fahrtrichtung x Neigung Hubgerüst 0,00 1 0,10 0,00 0,75 Fahrtrichtung x Reifendämpfung 0,00 1 0,04 0,00 0,84 Fahrtrichtung x Reifensteifigkeit 0,00 1 0,70 0,00 0,40 Fahrtrichtung x Sitz 0,00 1 0,46 0,00 0,50 Fahrgeschwindigkeit x Kabinenlagerung 0,01 1 26,38 0,03 0,00 Last x Fahrgeschwindigkeit 0,12 1 486,80 0,33 0,00 Fahrgeschwindigkeit x Neigung Hubgerüst 0,00 1 2,51 0,00 0,11 Fahrgeschwindigkeit x Reifendämpfung 0,00 1 2,05 0,00 0,15 Fahrgeschwindigkeit x Reifensteifigkeit 0,02 1 87,26 0,08 0,00 Fahrgeschwindigkeit x Sitz 0,07 1 286,71 0,23 0,00 Last x Kabinenlagerung 0,00 1 13,40 0,01 0,00 Neigung Hubgerüst x Kabinenlagerung 0,00 1 0,01 0,00 0,94 Reifendämpfung x Kabinenlagerung 0,00 1 0,00 0,00 0,95 Reifensteifigkeit x Kabinenlagerung 0,00 1 1,31 0,00 0,25 Kabinenlagerung x Sitz 0,01 1 56,12 0,05 0,00 Last x Neigung Hubgerüst 0,00 1 6,44 0,01 0,01 Last x Reifendämpfung 0,00 1 0,14 0,00 0,71 Last x Reifensteifigkeit 0,00 1 8,57 0,01 0,00 Last x Sitz 0,03 1 135,66 0,12 0,00 Neigung Hubgerüst x Reifendämpfung 0,00 1 0,00 0,00 0,97 Neigung Hubgerüst x Reifensteifigkeit 0,00 1 0,06 0,00 0,81 Neigung Hubgerüst x Sitz 0,00 1 4,57 0,00 0,03 Reifensteifigkeit x Reifendämpfung 0,00 1 0,64 0,00 0,42 A-5 A Ergänzungen zu grundlegenden Einflussfaktoren Reifendämpfung x Sitz 0,00 1 1,84 0,00 0,18 Reifensteifigkeit x Sitz 0,00 1 15,01 0,02 0,00 Fehler 0,25 968 55,19 1024 Gesamt Tabelle A-4: Varianzanalyse für awT,N bei Gabelstapler DFG 35 mit allen Haupteffekten und Einfach2 wechselwirkungen ( Rkorr = 0,966), Signifikanzniveau p < 0,05, Sitzkissen (z) Quadrat- df summe F ²p p Fahrbahnanregung 6,55 1 5912,55 0,86 0,00 Fahrtrichtung 0,00 1 0,24 0,00 0,62 Fahrer 1,60 1 1443,90 0,60 0,00 Last 0,48 1 437,30 0,31 0,00 Fahrgeschwindigkeit 3,22 1 2903,83 0,75 0,00 Neigung Hubgerüst 0,00 1 0,16 0,00 0,69 Reifensteifigkeit 0,28 1 252,75 0,21 0,00 Reifendämpfung 0,39 1 355,34 0,27 0,00 Kabinenlagerung 0,02 1 21,88 0,02 0,00 Sitz 15,52 1 14010,7 0,94 0,00 Fahrbahnanregung x Fahrer 0,10 1 2 89,05 0,08 0,00 Fahrbahnanregung x Fahrtrichtung 0,01 1 10,46 0,01 0,00 Fahrbahnanregung x Fahrgeschwindigkeit 0,38 1 340,41 0,26 0,00 Fahrbahnanregung x Kabinenlagerung 0,00 1 0,00 0,00 0,99 Fahrbahnanregung x Last 0,32 1 287,92 0,23 0,00 Fahrbahnanregung x Neigung Hubgerüst 0,00 1 2,16 0,00 0,14 Fahrbahnanregung x Reifendämpfung 0,04 1 33,04 0,03 0,00 Fahrbahnanregung x Reifensteifigkeit 0,00 1 0,09 0,00 0,76 Fahrbahnanregung x Sitz 0,90 1 810,24 0,46 0,00 Fahrtrichtung x Fahrer 0,00 1 0,01 0,00 0,90 Fahrer x Fahrgeschwindigkeit 0,03 1 26,79 0,03 0,00 Fahrer x Kabinenlagerung 0,00 1 0,04 0,00 0,83 Fahrer x Last 0,00 1 2,43 0,00 0,12 Fahrer x Neigung Hubgerüst 0,00 1 0,02 0,00 0,90 Fahrer x Reifendämpfung 0,01 1 9,15 0,01 0,00 Fahrer x Reifensteifigkeit 0,00 1 0,17 0,00 0,68 Fahrer x Sitz 0,77 1 698,39 0,42 0,00 Fahrtrichtung x Fahrgeschwindigkeit 0,03 1 26,22 0,03 0,00 Fahrtrichtung x Kabinenlagerung 0,00 1 1,49 0,00 0,22 Fahrtrichtung x Last 0,08 1 68,48 0,07 0,00 A-6 A.1 Varianzanalyse Fahrtrichtung x Neigung Hubgerüst 0,00 1 1,89 0,00 0,17 Fahrtrichtung x Reifendämpfung 0,00 1 0,70 0,00 0,40 Fahrtrichtung x Reifensteifigkeit 0,00 1 2,80 0,00 0,09 Fahrtrichtung x Sitz 0,00 1 1,12 0,00 0,29 Fahrgeschwindigkeit x Kabinenlagerung 0,09 1 84,13 0,08 0,00 Last x Fahrgeschwindigkeit 0,24 1 212,91 0,18 0,00 Fahrgeschwindigkeit x Neigung Hubgerüst 0,00 1 0,53 0,00 0,47 Fahrgeschwindigkeit x Reifendämpfung 0,00 1 2,70 0,00 0,10 Fahrgeschwindigkeit x Reifensteifigkeit 0,03 1 24,62 0,02 0,00 Fahrgeschwindigkeit x Sitz 0,53 1 475,21 0,33 0,00 Last x Kabinenlagerung 0,04 1 37,30 0,04 0,00 Neigung Hubgerüst x Kabinenlagerung 0,00 1 0,38 0,00 0,54 Reifendämpfung x Kabinenlagerung 0,00 1 0,88 0,00 0,35 Reifensteifigkeit x Kabinenlagerung 0,00 1 1,85 0,00 0,17 Kabinenlagerung x Sitz 0,00 1 3,57 0,00 0,06 Last x Neigung Hubgerüst 0,00 1 0,61 0,00 0,43 Last x Reifendämpfung 0,03 1 26,14 0,03 0,00 Last x Reifensteifigkeit 0,00 1 2,81 0,00 0,09 Last x Sitz 0,13 1 117,70 0,11 0,00 Neigung Hubgerüst x Reifendämpfung 0,00 1 0,56 0,00 0,46 Neigung Hubgerüst x Reifensteifigkeit 0,00 1 0,01 0,00 0,94 Neigung Hubgerüst x Sitz 0,00 1 0,07 0,00 0,79 Reifensteifigkeit x Reifendämpfung 0,00 1 2,38 0,00 0,12 Reifendämpfung x Sitz 0,06 1 52,76 0,05 0,00 Reifensteifigkeit x Sitz 0,05 1 47,10 0,05 0,00 Fehler 1,07 967 Gesamt 33,06 102 3 A-7 A Ergänzungen zu grundlegenden Einflussfaktoren Tabelle A-5: Varianzanalyse für awT,N bei Schubmaststapler EFM 14 mit allen Haupteffekten und Ein2 fachwechselwirkungen ( Rkorr = 0,996), Signifikanzniveau p < 0,05, Sitzmontagepunkt (z) Quadratsumme Fahrbahnanregung df F ²p p 83,13 1 5510,18 0,93 0,00 Fahrtrichtung 0,01 1 0,75 0,00 0,39 Fahrer 0,00 1 0,10 0,00 0,75 Last 0,16 1 10,61 0,02 0,00 113,53 1 7525,47 0,94 0,00 Neigung Hubgerüst 0,01 1 0,47 0,00 0,49 Reifensteifigkeit 0,38 1 25,10 0,05 0,00 Reifendämpfung 0,23 1 15,30 0,03 0,00 Sitz 0,35 1 23,34 0,05 0,00 Fahrbahnanregung x Fahrer 0,01 1 0,91 0,00 0,34 Fahrbahnanregung x Fahrtrichtung 0,00 1 0,00 0,00 0,97 16,05 1 1064,15 0,71 0,00 Fahrbahnanregung x Last 0,52 1 34,33 0,07 0,00 Fahrbahnanregung x Neigung Hubgerüst 0,02 1 1,41 0,00 0,24 Fahrbahnanregung x Reifendämpfung 0,03 1 1,93 0,00 0,17 Fahrbahnanregung x Reifensteifigkeit 0,06 1 4,07 0,01 0,04 Fahrbahnanregung x Sitz 0,00 1 0,10 0,00 0,75 Fahrtrichtung x Fahrer 0,00 1 0,22 0,00 0,64 Fahrer x Fahrgeschwindigkeit 0,00 1 0,14 0,00 0,71 Fahrer x Last 0,02 1 1,29 0,00 0,26 Fahrer x Neigung Hubgerüst 0,01 1 0,97 0,00 0,33 Fahrer x Reifendämpfung 0,01 1 0,92 0,00 0,34 Fahrer x Reifensteifigkeit 0,00 1 0,14 0,00 0,70 Fahrer x Sitz 0,05 1 3,09 0,01 0,08 Fahrtrichtung x Fahrgeschwindigkeit 0,01 1 0,75 0,00 0,39 Fahrtrichtung x Last 0,01 1 0,61 0,00 0,44 Fahrtrichtung x Neigung Hubgerüst 0,00 1 0,33 0,00 0,57 Fahrtrichtung x Reifendämpfung 0,00 1 0,03 0,00 0,86 Fahrtrichtung x Reifensteifigkeit 0,02 1 1,30 0,00 0,25 Fahrtrichtung x Sitz 0,00 1 0,25 0,00 0,62 Last x Fahrgeschwindigkeit 0,03 1 2,24 0,01 0,14 Fahrgeschwindigkeit x Neigung Hubgerüst 0,02 1 1,50 0,00 0,22 Fahrgeschwindigkeit x Reifendämpfung 0,06 1 4,10 0,01 0,04 Fahrgeschwindigkeit x Reifensteifigkeit 0,19 1 12,73 0,03 0,00 Fahrgeschwindigkeit Fahrbahnanregung x Fahrgeschwindigkeit A-8 A.1 Varianzanalyse Fahrgeschwindigkeit x Sitz 0,41 1 27,48 0,06 0,00 Last x Neigung Hubgerüst 0,00 1 0,11 0,00 0,74 Last x Reifendämpfung 0,00 1 0,11 0,00 0,75 Last x Reifensteifigkeit 0,02 1 1,27 0,00 0,26 Last x Sitz 0,09 1 5,72 0,01 0,02 Neigung Hubgerüst x Reifendämpfung 0,03 1 1,81 0,00 0,18 Neigung Hubgerüst x Reifensteifigkeit 0,01 1 0,49 0,00 0,48 Neigung Hubgerüst x Sitz 0,00 1 0,22 0,00 0,64 Reifensteifigkeit x Reifendämpfung 0,02 1 1,00 0,00 0,32 Reifendämpfung x Sitz 0,00 1 0,05 0,00 0,82 Reifensteifigkeit x Sitz 0,00 1 0,26 0,00 0,61 Fehler 6,64 440 890,71 486 Gesamt Tabelle A-6: Varianzanalyse für awT,N bei Schubmaststapler EFM 14 mit allen Haupteffekten und 2 Einfachwechselwirkungen ( Rkorr = 0,941), Signifikanzniveau p < 0,05, Sitzkissen (z) Quadratsumme df F ²p p Fahrbahnanregung 5,47 1 2101,88 0,83 0,00 Fahrtrichtung 0,08 1 31,95 0,07 0,00 Fahrer 0,19 1 71,50 0,14 0,00 Last 0,01 1 3,50 0,01 0,06 Fahrgeschwindigkeit 6,64 1 2551,53 0,85 0,00 Neigung Hubgerüst 0,00 1 0,02 0,00 0,87 Reifensteifigkeit 0,05 1 18,32 0,04 0,00 Reifendämpfung 0,03 1 12,33 0,03 0,00 Sitz 4,78 1 1836,93 0,81 0,00 Fahrbahnanregung x Fahrer 0,00 1 1,07 0,00 0,30 Fahrbahnanregung x Fahrtrichtung 0,12 1 45,51 0,09 0,00 Fahrbahnanregung x Fahrgeschwindigkeit 1,23 1 472,62 0,52 0,00 Fahrbahnanregung x Last 0,01 1 2,38 0,01 0,12 Fahrbahnanregung x Neigung Hubgerüst 0,00 1 0,56 0,00 0,45 Fahrbahnanregung x Reifendämpfung 0,01 1 2,31 0,01 0,13 Fahrbahnanregung x Reifensteifigkeit 0,01 1 3,35 0,01 0,07 Fahrbahnanregung x Sitz 0,21 1 81,92 0,16 0,00 Fahrtrichtung x Fahrer 0,01 1 3,98 0,01 0,05 Fahrer x Fahrgeschwindigkeit 0,01 1 2,55 0,01 0,11 Fahrer x Last 0,00 1 0,00 0,00 0,99 A-9 A Ergänzungen zu grundlegenden Einflussfaktoren Fahrer x Neigung Hubgerüst 0,00 1 0,00 0,00 0,95 Fahrer x Reifendämpfung 0,00 1 0,08 0,00 0,77 Fahrer x Reifensteifigkeit 0,00 1 0,52 0,00 0,47 Fahrer x Sitz 1,58 1 606,51 0,58 0,00 Fahrtrichtung x Fahrgeschwindigkeit 0,08 1 30,65 0,07 0,00 Fahrtrichtung x Last 0,01 1 2,93 0,01 0,09 Fahrtrichtung x Neigung Hubgerüst 0,00 1 0,00 0,00 0,96 Fahrtrichtung x Reifendämpfung 0,00 1 0,54 0,00 0,46 Fahrtrichtung x Reifensteifigkeit 0,00 1 0,31 0,00 0,58 Fahrtrichtung x Sitz 0,02 1 6,02 0,01 0,01 Last x Fahrgeschwindigkeit 0,00 1 1,63 0,00 0,20 Fahrgeschwindigkeit x Neigung Hubgerüst 0,00 1 0,18 0,00 0,67 Fahrgeschwindigkeit x Reifendämpfung 0,01 1 4,07 0,01 0,04 Fahrgeschwindigkeit x Reifensteifigkeit 0,00 1 0,07 0,00 0,79 Fahrgeschwindigkeit x Sitz 0,28 1 106,18 0,19 0,00 Last x Neigung Hubgerüst 0,00 1 0,26 0,00 0,61 Last x Reifendämpfung 0,00 1 0,00 0,00 0,94 Last x Reifensteifigkeit 0,02 1 6,93 0,02 0,01 Last x Sitz 0,00 1 0,08 0,00 0,77 Neigung Hubgerüst x Reifendämpfung 0,00 1 0,71 0,00 0,40 Neigung Hubgerüst x Reifensteifigkeit 0,00 1 0,06 0,00 0,81 Neigung Hubgerüst x Sitz 0,00 1 0,00 0,00 0,96 Reifensteifigkeit x Reifendämpfung 0,00 1 0,36 0,00 0,55 Reifendämpfung x Sitz 0,00 1 1,66 0,00 0,20 Reifensteifigkeit x Sitz 0,00 1 0,00 0,00 0,99 Fehler 1,14 440 65,25 486 Gesamt A-10 A.2 Haupteffekte A.2 Haupteffekte Tabelle A-7: Effekte (normiert) für Gabelstapler EFG 20 (N = 1024) mit Angabe von Mittelwert und Standardabweichung der Faktorstufen, Sitzmontagepunkt (z) Faktorstufen Mittelwerte Einflussfaktor 3 Fahrbahnanregung gering stark 0,50 0,84 0,35 0,19 0,31 4 Fahrtrichtung rückwärts vorwärts 0,65 0,69 0,03 0,30 0,31 5 Fahrer leicht schwer 0,67 0,67 -0,01 0,31 0,31 6 Last gering hoch 0,66 0,67 0,01 0,23 0,37 7 Fahrgeschwindigkeit gering hoch 0,45 0,89 0,44 0,15 0,26 8 Neigung Hubgerüst gering hoch 0,66 0,68 0,01 0,30 0,32 9 Reifensteifigkeit normal groß 0,63 0,71 0,07 0,28 0,33 10 Reifendämpfung normal groß 0,68 0,66 -0,02 0,31 0,30 11 Kabinenlagerung ohne mit 0,63 0,71 0,09 0,28 0,33 12 Sitz kleine Baugr. große Baugr. 0,67 0,67 0,00 0,31 0,30 Stufe 1 Stufe 2 Gesamt Tabelle A-8: Nr. Stufe 1 Stufe 2 Effekte Standardabwei. Nr. 0,67 Stufe 1 Stufe 2 0,31 Effekte (normiert) für Gabelstapler DFG 25 (N = 1023) mit Angabe von Mittelwert und Standardabweichung der Faktorstufen, Sitzmontagepunkt (z) Einflussfaktor Faktorstufen Stufe 1 Stufe 2 Mittelwerte Stufe 1 Stufe 2 Standardabwei. Effekte Stufe 1 Stufe 2 3 Fahrbahnanregung gering stark 0,94 1,54 0,60 0,20 0,42 4 Fahrtrichtung rückwärts vorwärts 1,24 1,23 -0,01 0,47 0,42 5 Fahrer leicht schwer 1,26 1,22 -0,04 0,46 0,43 6 Last gering hoch 1,34 1,14 -0,20 0,46 0,41 7 Fahrgeschwindigkeit gering hoch 1,01 1,47 0,46 0,32 0,44 8 Neigung Hubgerüst gering hoch 1,24 1,24 -0,01 0,45 0,45 9 Reifensteifigkeit normal groß 1,17 1,31 0,14 0,43 0,45 10 Reifendämpfung normal groß 1,32 1,16 -0,16 0,47 0,40 11 Kabinenlagerung ohne mit 1,26 1,22 -0,04 0,47 0,43 12 Sitz kleine Baugr. große Baugr. 1,24 1,24 0,01 0,44 0,45 Gesamt 1,24 0,45 A-11 norm. Effektivwert Effektivwert [-] [-] norm. A Ergänzungen zu grundlegenden Einflussfaktoren 0,3 Fahrbahnanregung 0,3 0,1 norm. Effektivwert [-] Effektivwert[-] norm. gering 0,3 0,1 stark Neigung Hubgerüst 0,3 0,1 gering 0,1 hoch Fahrtrichtung 0,3 0,1 rückwärts vorwärts Reifensteifigkeit 0,3 normal 0,1 groß Last Fahrgeschwindigkeit 0,3 gering 0,1 hoch gering Reifendämpfung 0,3 normal hoch Kabinenlagerung 0,1 groß ohne mit norm. Effektivwert Effektivwert [-] [-] norm. Abbildung A-1: Effektdiagramme (normiert), EFG 20, Sitzkissen (z) (N = 1024) 0,5 Fahrbahnanregung 0,5 0,1 norm. Effektivwert [-] Effektivwert[-] norm. gering 0,5 0,1 stark Neigung Hubgerüst 0,5 0,1 gering 0,1 hoch Fahrtrichtung 0,5 0,1 rückwärts vorwärts Reifensteifigkeit 0,5 normal 0,1 groß Last Fahrgeschwindigkeit 0,5 gering 0,1 hoch Reifendämpfung 0,5 normal 0,1 groß Abbildung A-2: Effektdiagramme (normiert), DFG 35, Sitzkissen (z) (N = 1023) A-12 gering hoch Kabinenlagerung ohne mit A.2 Haupteffekte Tabelle A-9: Zusammengefasste Effekte (normiert) der Gabelstapler EFG 20 (N = 1024) und DFG 35 (N = 1023), Sitzkissen (z) Nr. Einflussfaktor Ausprägungen EFG 20 3 Fahrbahnanregung gering stark 0,09 0,16 4 Fahrtrichtung rückwärts vorwärts 0,00 0,00 5 Fahrer leicht schwer 0,06 -0,08 6 Last gering hoch 0,01 -0,04 7 Fahrgeschwindigkeit gering hoch 0,08 0,11 8 Neigung Hubgerüst gering hoch 0,00 0,00 9 Reifensteifigkeit normal groß 0,01 0,03 10 Reifendämpfung normal groß -0,01 -0,04 11 Kabinenlagerung ohne mit 0,02 -0,01 12 Sitz kleine Baugr. große Baugr. -0,15 0,25 0,20 0,32 Mittelwert DFG 35 Tabelle A-10: Effekte (normiert) für Gabelstapler EFG 20 (N = 1024) mit Angabe von Mittelwert und Standardabweichung der Faktorstufen, Sitzkissen (z) Nr. Einflussfaktor Faktorstufen Stufe 1 Stufe 2 Mittelwerte Stufe 1 Stufe 2 Effekte Standardabwei. Stufe 1 Stufe 2 3 Fahrbahnanregung gering stark 0,15 0,25 0,09 0,08 0,12 4 Fahrtrichtung rückwärts vorwärts 0,20 0,20 0,00 0,12 0,11 5 Fahrer leicht schwer 0,17 0,23 0,06 0,07 0,14 6 Last gering hoch 0,20 0,20 0,01 0,11 0,12 7 Fahrgeschwindigkeit gering hoch 0,16 0,24 0,08 0,09 0,12 8 Neigung Hubgerüst gering hoch 0,20 0,20 0,00 0,12 0,11 9 Reifensteifigkeit normal groß 0,20 0,20 0,01 0,11 0,11 10 Reifendämpfung normal groß 0,20 0,20 -0,01 0,12 0,11 11 Kabinenlagerung ohne mit 0,19 0,21 0,02 0,11 0,12 12 Sitz kleine Baugr. große Baugr. 0,28 0,13 -0,15 0,11 0,05 Gesamt 0,20 0,11 A-13 A Ergänzungen zu grundlegenden Einflussfaktoren Tabelle A-11: Nr. Effekte (normiert) für Gabelstapler DFG 25 (N = 1023) mit Angabe von Mittelwert und Standardabweichung der Faktorstufen, Sitzkissen (z) Einflussfaktor Faktorstufen Stufe 1 Stufe 2 Mittelwerte Stufe 1 Stufe 2 Effekte Standardabwei. Stufe 1 Stufe 2 3 Fahrbahnanregung gering stark 0,24 0,40 0,16 0,11 0,20 4 Fahrtrichtung rückwärts vorwärts 0,32 0,32 0,00 0,18 0,18 5 Fahrer leicht schwer 0,36 0,28 -0,08 0,20 0,14 6 Last gering hoch 0,34 0,29 -0,04 0,19 0,17 7 Fahrgeschwindigkeit gering hoch 0,26 0,37 0,11 0,14 0,20 8 Neigung Hubgerüst gering hoch 0,32 0,32 0,00 0,18 0,18 9 Reifensteifigkeit normal groß 0,30 0,33 0,03 0,17 0,19 10 Reifendämpfung normal groß 0,34 0,30 -0,04 0,19 0,17 11 Kabinenlagerung ohne mit 0,32 0,31 -0,01 0,19 0,17 12 Sitz kleine Baugr. große Baugr. 0,19 0,44 0,25 0,07 0,17 Gesamt 0,32 0,18 Tabelle A-12: Effekte (normiert) für Schubmaststapler EFM 14 (N = 486) mit Angabe von Mittelwert und Standardabweichung der Faktorstufen, Sitzmontagepunkt (z) Nr. Einflussfaktor Faktorstufen Stufe 1 Stufe 2 Mittelwerte Stufe 1 Stufe 2 Effekte Standardabwei. Stufe 1 Stufe 2 3 Fahrbahnanregung gering stark 0,79 1,61 0,82 0,32 0,69 4 Fahrtrichtung rückwärts vorwärts 1,19 1,17 -0,02 0,67 0,67 5 Fahrer leicht schwer 1,20 1,16 -0,04 0,68 0,66 6 Last gering hoch 1,17 1,18 0,01 0,69 0,65 7 Fahrgeschwindigkeit gering hoch 0,71 1,66 0,95 0,27 0,61 8 Neigung Hubgerüst gering hoch 1,18 1,17 -0,01 0,67 0,67 9 Reifensteifigkeit normal groß 1,15 1,20 0,05 0,67 0,67 10 Reifendämpfung normal groß 1,21 1,15 -0,05 0,68 0,65 12 Sitz kleine Baugr. große Baugr. 1,20 1,15 -0,05 0,70 0,64 Gesamt A-14 1,18 0,67 norm. Effektivwert Effektivwert [-] [-] norm. A.2 Haupteffekte Fahrbahnanregung 0,5 0,5 0,1 [-] Effektivwert[-] norm. Effektivwert gering Fahrtrichtung 0,5 0,1 stark PUF Neigung Hubgerüst 0,5 0,5 0,1 gering 0,1 hoch 0,1 PUB Last 0,1 groß 0,1 hoch gering Reifensteifigkeit 0,5 normal Fahrgeschwindigkeit 0,5 gering hoch Reifendämpfung normal groß Abbildung A-3: Effektdiagramme (normiert), EFM 14, Sitzkissen (z) (N = 486) Tabelle A-13: Effekte (normiert) für Schubmaststapler EFM 14 (N = 486) mit Angabe von Mittelwert und Standardabweichung der Faktorstufen, Sitzkissen (z) Nr. Einflussfaktor Faktorstufen Stufe 1 Stufe 2 Mittelwerte Stufe 1 Stufe 2 Effekte Standardabwei. Stufe 1 Stufe 2 3 Fahrbahnanregung gering stark 0,20 0,41 0,21 0,12 0,23 4 Fahrtrichtung rückwärts vorwärts 0,29 0,31 0,02 0,19 0,23 5 Fahrer leicht schwer 0,29 0,32 0,03 0,19 0,23 6 Last gering hoch 0,30 0,30 0,00 0,20 0,22 7 Fahrgeschwindigkeit gering hoch 0,19 0,42 0,23 0,11 0,22 8 Neigung Hubgerüst gering hoch 0,30 0,30 0,00 0,21 0,21 9 Reifensteifigkeit normal groß 0,29 0,31 0,01 0,20 0,21 10 Reifendämpfung normal groß 0,31 0,29 -0,02 0,22 0,20 12 Sitz kleine Baugr. große Baugr. 0,40 0,21 -0,19 0,21 0,16 Gesamt 0,30 0,21 A-15 A Ergänzungen zu grundlegenden Einflussfaktoren norm. Effektivwert Effektivwert [-] [-] norm. A.3 Wechselwirkungen 1,2 Fahrbahnanregung 1,2 Last Fahrgeschwindigkeit 1,2 hoch gering 0,3 gering [-] Effektivwert[-] norm. Effektivwert Fahrtrichtung 1,2 1,2 0,3 stark Neigung Hubgerüst 1,2 0,3 gering 0,3 hoch 0,3 rückwärts vorwärts Reifensteifigkeit 1,2 normal 0,3 groß gering 0,3 hoch Reifendämpfung 1,2 normal 0,3 groß Kabinenlagerung ohne mit Abbildung A-4: Wechselwirkungen zwischen Fahrgeschwindigkeit und den restlichen Faktoren, EFG 20, Sitzmontagepunkt (z) A-16 norm. Effektivwert Effektivwert [-] [-] norm. A.3 Wechselwirkungen 1,2 Fahrbahnanregung 1,2 Last Fahrgeschwindigkeit 1,2 hoch gering 0,3 gering [-] Effektivwert[-] norm. Effektivwert Fahrtrichtung 1,2 1,2 0,3 stark 0,3 rückwärts vorwärts Neigung Hubgerüst 1,2 0,3 gering 0,3 hoch Reifensteifigkeit 1,2 normal 0,3 groß 0,3 hoch gering Reifendämpfung 1,2 0,3 groß normal Kabinenlagerung ohne mit 0,3 Fahrbahnanregung EFG 20 Fahrgeschwindigkeit gering hoch 0,1 gering stark [-] norm. norm. Effektivwert Effektivwert [-] norm. Effektivwert Effektivwert [-] [-] norm. Abbildung A-5: Wechselwirkungen zwischen Fahrgeschwindigkeit und den restlichen Faktoren, DFG 35, Sitzmontagepunkt (z) 0,5 Fahrbahnanregung DFG 35 0,1 gering stark Abbildung A-6: Wechselwirkung der Faktoren Fahrbahnanregung und Fahrgeschwindigkeit bei den Gabelstaplern EFG 20 und DFG 35, Sitzkissen (z) A-17 A Ergänzungen zu grundlegenden Einflussfaktoren Last - DFG 35 Fahrgeschwindigkeit gering hoch 0,1 gering norm.Effektivwert Effektivwert [-] [-] norm. norm.Effektivwert Effektivwert [-] [-] norm. Last - EFG 20 0,3 0,4 0,2 hoch gering hoch norm. Effektivwert Effektivwert [-] [-] norm. Abbildung A-7: Wechselwirkung der Faktoren Last und Fahrgeschwindigkeit bei den Gabelstaplern EFG 20 und DFG 35, Sitzkissen (z) 0,4 Fahrbahnanregung 0,4 Last 0,4 Fahrgeschwindigkeit 0,4 Sitz MSG 20 MSG 65 0,0 gering 0,0 stark 0,0 hoch gering gering 0,0 hoch norm. Effektivwert Effektivwert [-] [-] norm. Abbildung A-8: Wechselwirkung der Faktoren Fahrbahnanregung, Last und Fahrgeschwindigkeit mit Sitz, EFG 20, Sitzkissen (z) 0,6 Fahrbahnanregung 0,6 Last 0,6 Fahrgeschwindigkeit 0,6 Sitz MSG 85 MSG 65 0,1 gering 0,1 stark gering 0,1 hoch gering 0,1 hoch Abbildung A-9: Wechselwirkung der Faktoren Fahrbahnanregung, Last und Fahrgeschwindigkeit mit Sitz, DFG 35, Sitzkissen (z) A-18 A.3 Wechselwirkungen norm. Effektivwert Effektivwert [-] [-] norm. Fahrbahnanregung 0,7 Fahrgeschwindigkeit gering hoch 0,1 gering stark Abbildung A-10: Wechselwirkung der Faktoren Fahrbahnanregung und Fahrgeschwindigkeit, EFM 14, Sitzkissen (z) A-19 Anhang B Ergänzungen Detailbetrachtung Fahrbahnanregung B.1 Fahrbahnunebenheiten Tabelle B-1: Abweichungen im Oberflächenprofil von Fahrbahnen verschiedener Bauart und unterschiedlichem Oberflächenzustand (vgl. Tabelle 5-1) Fahrbahnbauart Zementbeton Asphalt-Beton mittlere Abweichung [mm] mittlere max. Abweichung [mm] sehr gut 1,6 3,2 0,8 gut 6,2 10,5 2,4 mittel 8,6 14,6 3,2 schlecht 28,3 45,5 9,5 sehr gut 2,5 4,7 1,2 gut 5,7 11,4 2,7 10,5 19,6 5,0 gut 6,2 12,7 3,2 mittel 9,4 18,5 4,8 schlecht 15,3 28,2 7,1 sehr schlecht 30,2 55,6 13,4 gut 14,1 23,2 4,7 mittel 17,6 28,6 6,1 schlecht 20,8 33,6 7,0 sehr schlecht 63,1 98,7 21,3 gut 11,8 23,1 6,2 mittel 25,7 50,1 13,0 schlecht 58,6 107,6 27,1 302,4 566,6 136,9 Fahrbahnzustand (Subjektivurteil mittel Macadam Pflaster Unbefestigte Fahrbahnen sehr schlecht Standardabw. Einzelwerte [mm] B-1 B Ergänzungen Detailbetrachtung Fahrbahnanregung Tabelle B-2: Unebenheit U [-] B-2 Abweichungen im Oberflächenprofil von Fahrbahnen gleicher Welligkeit w und verschiedenem Unebenheitsmaß U mittlere Abweichung mittlere max. Abweichung Standardabw. Einzelwerte [mm] [mm] [mm] 1 2,7 5,0 1,1 2 3,8 6,7 1,7 3 4,8 8,3 1,9 4 5,4 9,5 2,4 5 6,2 11,6 2,5 6 6,8 11,8 2,6 7 7,4 12,5 2,8 8 8,1 14,2 3,0 9 8,4 14,4 3,3 10 8,8 15,9 3,6 15 11,1 18,5 4,3 20 12,6 22,0 5,0 25 14,0 22,8 5,5 30 15,6 26,0 6,0 35 16,2 30,0 7,1 40 17,6 30,6 7,2 45 19,2 33,3 7,7 50 19,0 33,2 8,2 60 21,6 36,0 8,5 70 22,1 39,2 10,1 80 24,6 42,7 10,3 90 27,1 49,3 10,0 100 28,9 48,7 10,5 200 39,6 66,8 15,1 300 45,8 84,3 20,3 400 56,1 92,3 21,2 500 62,2 114,2 25,3 B.2 Streudiagramme B.2 Streudiagramme 0 0 0 0 0 Abbildung B-1: Streudiagramm Einzelhindernisse (Schwellen, Versuchsumfang nach Tabelle 7-9), EFG 20, Sitzkissen (z) 0 Abbildung B-2: Streudiagramm Einzelhindernisse (Schwellen, Versuchsumfang nach Tabelle 7-9), DFG 35, Sitzmontagepunkt (z) B-3 B Ergänzungen Detailbetrachtung Fahrbahnanregung 0 0 0 0 0 Abbildung B-3: Streudiagramm Einzelhindernisse (Schwellen, Versuchsumfang nach Tabelle 7-9), DFG 35, Sitzkissen (z) 0 Abbildung B-4: Streudiagramm Einzelhindernisse (Schwellen, Versuchsumfang nach Tabelle 7-9), EFM 14, Sitzmontagepunkt (z) B-4 B.2 Streudiagramme 0 0 0 0 0 Abbildung B-5: Streudiagramm Einzelhindernisse (Schwellen, Versuchsumfang nach Tabelle 7-9), EFM 14, Sitzkissen (z) 0 Fahrgeschwindigkeit [km/h] Abbildung B-6: Streudiagramm regellose Bodenunebenheiten (Versuchsumfang nach Tabelle 7-11), EFG 20, Sitzkissen (z) B-5 B Ergänzungen Detailbetrachtung Fahrbahnanregung 0 Abbildung B-7: Streudiagramm regellose Bodenunebenheiten (Versuchsumfang nach Tabelle 7-11), DFG 35, Sitzmontagepunkt (z) 0 Abbildung B-8: Streudiagramm regellose Bodenunebenheiten (Versuchsumfang nach Tabelle 7-11), DFG 35, Sitzkissen (z) B-6 B.2 Streudiagramme 0 Abbildung B-9: Streudiagramm regellose Bodenunebenheiten (Versuchsumfang nach Tabelle 7-11), EFM 14, Sitzmontagepunkt (z) 0 Abbildung B-10: Streudiagramm regellose Bodenunebenheiten (Versuchsumfang nach Tabelle 7-11), EFM 14, Sitzkissen (z) B-7 B Ergänzungen Detailbetrachtung Fahrbahnanregung B.3 Diagramme zu Teilaspekten norm. Effektivwert [-] 0,4 Last [kg] 0 1000 2000 0,3 0,2 0,1 0,0 4 6 8 10 12 Fahrgeschwindigkeit [km/h] 14 16 Abbildung B-11: Auszug Einzelhindernisse für unterschiedliche Transportlasten und Fahrgeschwindigkeiten mit Schwellenhöhe 8 mm, EFG 20, Sitzkissen (z) norm. Effektivwert [-] 2,0 Fahrgeschwindigkeit [km/h] 1,5 6 10 14 1,0 0,5 0,0 0 500 1000 Last [kg] 1500 2000 Abbildung B-12: Auszug Einzelhindernisse für unterschiedliche Fahrgeschwindigkeiten und Lastfälle mit Schwellenhöhe 8 mm, EFG 20, Sitzmontagepunkt (z) B-8 B.3 Diagramme zu Teilaspekten norm. Effektivwert [-] 0,3 Fahrgeschwindigkeit [km/h] 0,2 6 10 14 0,1 0,0 0 500 1000 Last [kg] 1500 2000 Abbildung B-13: Auszug Einzelhindernisse für unterschiedliche Fahrgeschwindigkeiten und Lastfälle mit Schwellenhöhe 8 mm, EFG 20, Sitzkissen (z) norm. Effektivwert [-] 0,4 Fahrgeschwindigkeit [km/h] 0,3 6 10 14 0,2 0,1 0,0 2 4 6 8 Schwellenhöhe [mm] 10 12 Abbildung B-14: Auszug Einzelhindernisse für unterschiedliche Fahrgeschwindigkeiten und Schwellenhöhen mit Last 1000 kg, EFG 20, Sitzkissen (z) norm. Effektivwert [-] 2,0 1,5 1,0 Last [kg] 0 1750 3500 0,5 0,0 4 6 8 10 12 14 16 Fahrgeschwindigkeit [km/h] 18 20 22 Abbildung B-15: Auszug Einzelhindernisse für unterschiedliche Transportlasten und Fahrgeschwindigkeiten mit Schwellenhöhe 8 mm, DFG 35, Sitzmontagepunkt (z) B-9 B Ergänzungen Detailbetrachtung Fahrbahnanregung norm. Effektivwert [-] 0,6 0,4 Last [kg] 0 1750 3500 0,2 0,0 4 6 8 10 12 14 16 Fahrgeschwindigkeit [km/h] 18 20 22 Abbildung B-16: Auszug Einzelhindernisse für unterschiedliche Transportlasten und Fahrgeschwindigkeiten mit Schwellenhöhe 8 mm, DFG 35, Sitzkissen (z) norm. Effektivwert [-] 2,0 1,5 1,0 0,5 0,0 Fahrgeschwindigkeit [km/h] 8 14 20 0 500 1000 1500 2000 Last [kg] 2500 3000 3500 Abbildung B-17: Auszug Einzelhindernisse für unterschiedliche Fahrgeschwindigkeiten und Lastfälle mit Schwellenhöhe 8 mm, DFG 35, Sitzmontagepunkt (z) norm. Effektivwert [-] 0,6 0,4 0,2 0,0 Fahrgeschwindigkeit [km/h] 8 14 20 0 500 1000 1500 2000 Last [kg] 2500 3000 3500 Abbildung B-18: Auszug Einzelhindernisse für unterschiedliche Fahrgeschwindigkeiten und Lastfälle mit Schwellenhöhe 8 mm, DFG 35, Sitzkissen (z) B-10 B.3 Diagramme zu Teilaspekten norm. Effektivwert [-] 2,5 Fahrgeschwindigkeit [km/h] 2,0 8 14 20 1,5 1,0 0,5 0,0 2 4 6 8 Schwellenhöhe [mm] 10 12 Abbildung B-19: Auszug Einzelhindernisse für unterschiedliche Fahrgeschwindigkeiten und Schwellenhöhen mit Last 1750 kg, DFG 35, Sitzmontagepunkt (z) norm. Effektivwert [-] 0,8 Fahrgeschwindigkeit [km/h] 0,6 8 14 20 0,4 0,2 0,0 2 4 6 8 Schwellenhöhe [mm] 10 12 Abbildung B-20: Auszug Einzelhindernisse für unterschiedliche Fahrgeschwindigkeiten und Schwellenhöhen mit Last 1750 kg, DFG 35, Sitzkissen (z) norm. Effektivwert [-] 3,0 2,0 Last [kg] 0 700 1400 1,0 0,0 2 4 6 8 10 Fahrgeschwindigkeit [km/h] 12 14 Abbildung B-21: Auszug Einzelhindernisse für unterschiedliche Transportlasten und Fahrgeschwindigkeiten mit Schwellenhöhe 5 mm, EFM 14, Sitzmontagepunkt (z) B-11 B Ergänzungen Detailbetrachtung Fahrbahnanregung norm. Effektivwert [-] 0,4 0,3 0,2 Last [kg] 0 700 1400 0,1 0,0 2 4 6 8 10 Fahrgeschwindigkeit [km/h] 12 14 Abbildung B-22: Auszug Einzelhindernisse für unterschiedliche Transportlasten und Fahrgeschwindigkeiten mit Schwellenhöhe 5 mm, EFM 14, Sitzkissen (z) norm. Effektivwert [-] 3,0 6 10 14 Fahrgeschwindigkeit [km/h] 2,0 1,0 0,0 0 500 1000 Last [kg] Abbildung B-23: Auszug Einzelhindernisse für unterschiedliche Fahrgeschwindigkeiten und Lastfälle mit Schwellenhöhe 5 mm, EFM 14, Sitzmontagepunkt (z) norm. Effektivwert [-] 0,3 Fahrgeschwindigkeit [km/h] 0,2 6 10 14 0,1 0,0 0 500 1000 Last [kg] 1500 2000 Abbildung B-24: Auszug Einzelhindernisse für unterschiedliche Fahrgeschwindigkeiten und Lastfälle mit Schwellenhöhe 5 mm, EFM 14, Sitzkissen (z) B-12 B.3 Diagramme zu Teilaspekten norm. Effektivwert [-] 3,0 Fahrgeschwindigkeit [km/h] 6 10 14 2,0 1,0 0,0 1 3 5 7 Schwellenhöhe [mm] 9 Abbildung B-25: Auszug Einzelhindernisse für unterschiedliche Fahrgeschwindigkeiten und Schwellenhöhen mit Last 700 kg, EFM 14, Sitzmontagepunkt (z) norm. Effektivwert [-] 0,6 Fahrgeschwindigkeit [km/h] 6 10 14 0,4 0,2 0,0 1 3 5 7 Schwellenhöhe [mm] 9 Abbildung B-26: Auszug Einzelhindernisse für unterschiedliche Fahrgeschwindigkeiten und Schwellenhöhen mit Last 700 kg, EFM 14, Sitzkissen (z) norm. Effektivwert [-] 0,4 Unebenheitsmaß U [-] 5 0,3 10 0,2 20 0,1 0,0 4 6 8 10 12 Fahrgeschwindigkeit [km/h] 14 16 Abbildung B-27: Auszug regellose Bodenunebenheiten für unterschiedliche Unebenheitsmaße U und Fahrgeschwindigkeiten mit Last 1000 kg, EFG 20, Sitzkissen(z) B-13 B Ergänzungen Detailbetrachtung Fahrbahnanregung norm. Effektivwert [-] 3,0 Fahrgeschwindigkeit [km/h] 2,0 6 10 14 1,0 0,0 0 500 1000 Last [kg] 1500 2000 Abbildung B-28: Auszug Einzelhindernisse für unterschiedliche Fahrgeschwindigkeiten und Lastfälle bei Fahrbahn mit Unebenheitsmaß U = 15, EFG 20, Sitzmontagepunkt (z) norm. Effektivwert [-] 0,4 0,3 0,2 6 10 14 Fahrgeschwindigkeit [km/h] 0,1 0,0 0 500 1000 Last [kg] 1500 2000 Abbildung B-29: Auszug Einzelhindernisse für unterschiedliche Fahrgeschwindigkeiten und Lastfälle bei Fahrbahn mit Unebenheitsmaß U = 15, EFG 20, Sitzkissen (z) norm. Effektivwert [-] 4,0 3,0 Fahrgeschwindigkeit [km/h] 6 10 14 2,0 1,0 0,0 0 100 200 300 Unebenheitsmaß U [-] 400 500 Abbildung B-30: Auszug regellose Bodenunebenheiten für unterschiedliche Fahrgeschwindigkeiten und Unebenheitsmaße mit Last 1000 kg, EFG 20, Sitzkissen (z) B-14 B.3 Diagramme zu Teilaspekten norm. Effektivwert [-] 4,0 Fahrgeschwindigkeit [km/h] 6 10 14 3,0 2,0 1,0 0,0 100 200 Unebenheitsmaß U [-] 1 300 400 Abbildung B-31: Auszug regellose Bodenunebenheiten für unterschiedliche Fahrgeschwindigkeiten und Unebenheitsmaße mit Last 1000 kg, EFG 20, Sitzkissen (z) norm. Effektivwert [-] 3,0 2,0 Unebenheitsmaß U [-] 5 10 20 1,0 0,0 8 10 12 14 16 18 Fahrgeschwindigkeit [km/h] 20 22 Abbildung B-32: Auszug regellose Bodenunebenheiten für unterschiedliche Unebenheitsmaße U und Fahrgeschwindigkeiten mit Last 1750 kg, DFG 35, Sitzmontagepunkt (z) norm. Effektivwert [-] 1,0 Unebenheitsmaß U [-] 5 10 20 0,8 0,6 0,4 0,2 0,0 8 10 12 14 16 18 Fahrgeschwindigkeit [km/h] 20 22 Abbildung B-33: Auszug regellose Bodenunebenheiten für unterschiedliche Unebenheitsmaße U und Fahrgeschwindigkeiten mit Last 1750 kg, DFG 35, Sitzkissen (z) B-15 B Ergänzungen Detailbetrachtung Fahrbahnanregung norm. Effektivwert [-] 3,0 2,5 2,0 Fahrgeschwindigkeit [km/h] 1,5 1,0 12 16 20 0,5 0,0 0 500 1000 1500 2000 Last [kg] 2500 3000 3500 Abbildung B-34: Auszug Einzelhindernisse für unterschiedliche Fahrgeschwindigkeiten und Lastfälle bei Fahrbahn mit Unebenheitsmaß U = 15, DFG 35, Sitzmontagepunkt (z) norm. Effektivwert [-] 1,0 0,8 0,6 Fahrgeschwindigkeit [km/h] 12 16 20 0,4 0,2 0,0 0 500 1000 1500 2000 Last [kg] 2500 3000 3500 Abbildung B-35: Auszug Einzelhindernisse für unterschiedliche Fahrgeschwindigkeiten und Lastfälle bei Fahrbahn mit Unebenheitsmaß U = 15, DFG 35, Sitzkissen (z) norm. Effektivwert [-] 8,0 6,0 Fahrgeschwindigkeit [km/h] 4,0 12 2,0 16 20 0,0 0 100 200 300 Unebenheitsmaß U [-] 400 500 Abbildung B-36: Auszug regellose Bodenunebenheiten für unterschiedliche Fahrgeschwindigkeiten und Unebenheitsmaße mit Last 1750 kg, DFG 35, Sitzmontagepunkt (z) B-16 B.3 Diagramme zu Teilaspekten norm. Effektivwert [-] 4,0 3,0 Fahrgeschwindigkeit [km/h] 12 16 2,0 20 1,0 0,0 0 100 200 300 Unebenheitsmaß U [-] 400 500 Abbildung B-37: Auszug regellose Bodenunebenheiten für unterschiedliche Fahrgeschwindigkeiten und Unebenheitsmaße mit Last 1750 kg, DFG 35, Sitzkissen (z) norm. Effektivwert [-] 8,0 Fahrgeschwindigkeit [km/h] 12 16 20 6,0 4,0 2,0 0,0 100 200 Unebenheitsmaß U [-] 1 300 400 Abbildung B-38: Auszug regellose Bodenunebenheiten für unterschiedliche Fahrgeschwindigkeiten und Unebenheitsmaße mit Last 1750 kg, DFG 35, Sitzmontagepunkt (z) norm. Effektivwert [-] 3,0 Fahrgeschwindigkeit [km/h] 12 16 20 2,0 1,0 0,0 1 100 200 Unebenheitsmaß U [-] 300 400 Abbildung B-39: Auszug regellose Bodenunebenheiten für unterschiedliche Fahrgeschwindigkeiten und Unebenheitsmaße mit Last 1750 kg, DFG 35, Sitzkissen (z) B-17 B Ergänzungen Detailbetrachtung Fahrbahnanregung norm. Effektivwert [-] 6,0 Unebenheitsmaß U [-] 5 4,0 10 15 2,0 0,0 2 4 6 8 10 Fahrgeschwindigkeit [km/h] 12 14 Abbildung B-40: Auszug regellose Bodenunebenheiten für unterschiedliche Unebenheitsmaße U und Fahrgeschwindigkeiten mit Last 700 kg, EFM 14, Sitzmontagepunkt (z) norm. Effektivwert [-] 0,8 Unebenheitsmaß U [-] 5 0,6 10 0,4 15 0,2 0,0 2 4 6 8 10 Fahrgeschwindigkeit [km/h] 12 14 Abbildung B-41: Auszug regellose Bodenunebenheiten für unterschiedliche Unebenheitsmaße U und Fahrgeschwindigkeiten mit Last 700 kg, EFM 14, Sitzkissen (z) norm. Effektivwert [-] 3,5 3,0 2,5 2,0 1,5 1,0 Fahrgeschwindigkeit [km/h] 0,5 0,0 0 6 10 14 700 Last [kg] 1400 Abbildung B-42: Auszug Einzelhindernisse für unterschiedliche Fahrgeschwindigkeiten und Lastfälle bei Fahrbahn mit Unebenheitsmaß U = 5, EFM 14, Sitzmontagepunkt (z) B-18 B.3 Diagramme zu Teilaspekten norm. Effektivwert [-] 0,6 0,4 0,2 6 10 14 Fahrgeschwindigkeit [km/h] 0,0 0 700 Last [kg] 1400 Abbildung B-43: Auszug Einzelhindernisse für unterschiedliche Fahrgeschwindigkeiten und Lastfälle bei Fahrbahn mit Unebenheitsmaß U = 5, EFM 14, Sitzkissen (z) norm. Effektivwert [-] 10,0 8,0 6,0 Fahrgeschwindigkeit [km/h] 4,0 6 10 14 2,0 0,0 0 10 20 30 40 Unebenheitsmaß U [-] 50 60 70 Abbildung B-44: Auszug regellose Bodenunebenheiten für unterschiedliche Fahrgeschwindigkeiten und Unebenheitsmaße mit Last 700 kg, EFM 14, Sitzmontagepunkt (z) norm. Effektivwert [-] 2,5 Fahrgeschwindigkeit [km/h] 2,0 6 10 14 1,5 1,0 0,5 0,0 0 10 20 30 40 Unebenheitsmaß U [-] 50 60 70 Abbildung B-45: Auszug regellose Bodenunebenheiten für unterschiedliche Fahrgeschwindigkeiten und Unebenheitsmaße mit Last 700 kg, EFM 14, Sitzkissen (z) B-19 B Ergänzungen Detailbetrachtung Fahrbahnanregung norm. Effektivwert [-] 10,0 Fahrgeschwindigkeit [km/h] 6 10 14 7,5 5,0 2,5 0,0 10 1 20 30 Unebenheitsmaß U [-] 40 50 60 Abbildung B-46: Auszug regellose Bodenunebenheiten für unterschiedliche Fahrgeschwindigkeiten und Unebenheitsmaße mit Last 700 kg, EFM 14, Sitzmontagepunkt (z) norm. Effektivwert [-] 2,5 Fahrgeschwindigkeit [km/h] 6 10 14 2,0 1,5 1,0 0,5 0,0 1 10 20 30 Unebenheitsmaß U [-] 40 50 60 Abbildung B-47: Auszug regellose Bodenunebenheiten für unterschiedliche Fahrgeschwindigkeiten und Unebenheitsmaße mit Last 700 kg, EFM 14, Sitzkissen (z) norm. Effektivwert [-] 8,0 Fahrgeschwin- Schätzung Regression Formel (7-29) digkeit [km/h] Simulation 6 10 14 6,0 4,0 2,0 0,0 1 100 200 Unebenheitsmaß U [-] 300 400 Abbildung B-48 Vergleich Simulationsergeb. und Schätzung durch lin. Regression (Tabelle 7-23), Auszug regell. Unebenheiten mit Last 1000 kg, EFG 20, Sitzmontagepunkt (z) B-20 B.3 Diagramme zu Teilaspekten norm. Effektivwert [-] 1,0 Fahrgeschwin- Schätzung Regression Formel (7-29) digkeit [km/h] Simulation 6 10 14 0,5 0,0 0 25 50 75 100 Unebenheitsmaß U [-] Abbildung B-49: Vergleich Simulationsergeb. und Schätzung durch lin. Regression (Tabelle 7-24) anhand Auszug regellose Unebenheiten mit Last 1000 kg, EFG 20, Sitzkissen (z) norm. Effektivwert [-] 4,0 Fahrgeschwin- Schätzung Regression Formel (7-29) digkeit [km/h] Simulation 12 16 20 3,0 2,0 1,0 0,0 0 100 200 300 400 500 Unebenheitsmaß U [-] Abbildung B-50: Vergleich Simulationsergeb. und Schätzung durch lin. Regression (Tabelle B-3) anhand Auszug regellose Unebenheiten mit Last 1750 kg, DFG 35, Sitzkissen (z) norm. Effektivwert [-] 2,5 Fahrgeschwin- Schätzung Regression Formel (7-30) digkeit [km/h] Simulation 6 10 14 2,0 1,5 1,0 0,5 0,0 0 10 20 30 40 50 60 70 Unebenheitsmaß U [-] Abbildung B-51: Vergleich Simulationsergeb. und Schätzung durch lin. Regression (Tabelle B-4) anhand Auszug regellose Unebenheiten mit Last 700 kg, EFM 14, Sitzkissen (z) B-21 B Ergänzungen Detailbetrachtung Fahrbahnanregung B.4 Tabellen lineare Regression Tabelle B-3: Lineare Regression regellose Unebenheiten, Modellansatz nach Formel (7-29), abhängige Variable: normierter Effektivwert der frequenzbewerteten Beschleunigung, 2 DFG 35, Sitzkissen (z), N = 3238, Rkorr = 0,893, s = 0,23, p < 0,05 b ^ b 0,0367 0,0367 1,2 0,24 -0,0243 0,0978 Fahrgeschwindigkeit [km/h] -0,0033 -0,0211 -1,4 0,18 -0,0080 0,0015 Last [t] -0,0414 -0,0719 -5,7 0,00 -0,0557 -0,0271 Unebenheitsmaß U [-] 0,0828 0,6472 67,7 0,00 0,0804 0,0852 Fahrgeschwind. x Last [-] 0,0065 0,0899 5,1 0,00 0,0040 0,0089 Fahrgeschwind. x Unebenheit [-] 0,0054 0,3820 31,0 0,00 0,0050 0,0057 Konstante Tabelle B-4: t Sig t kiu kio Lineare Regression regellose Unebenheiten, Modellansatz nach Formel (7-29), abhängige Variable: normierter Effektivwert der frequenzbewerteten Beschleunigung, 2 EFM 14, Sitzkissen (z), N = 1005, Rkorr = 0,876, s = 0,18, p < 0,05 b ^ b t Konstante -0,0473 -0,0473 -1,8 0,07 -0,0983 0,0036 Fahrgeschwindigkeit [km/h] -0,0001 -0,0010 0,0 0,96 -0,0055 0,0052 Last [t] -0,0102 -0,0107 -1,0 0,34 -0,0310 0,0106 Unebenheitsmaß U [-] 0,0009 0,0037 0,2 0,87 -0,0098 0,0115 Fahrgeschwind. x Unebenheit [-] 0,0149 0,9347 32,0 0,00 0,0158 B-22 Sig t kiu 0,0140 kio B.5 Klassifizierte Böden B.5 Klassifizierte Böden 8,0 norm. Effektivwert [-] 8 km/h - 200 kg 6,0 8 km/h - 1800 kg 14 km/h - 200 kg 4,0 14 km/h - 1800 kg 2,0 0,0 Abbildung B-52: Belastungen für Pflaster und Macadam, EFG 20, Sitzmontagepunkt (z) norm. Effektivwert [-] 8,0 8 km/h - 200 kg 6,0 8 km/h - 1800 kg 14 km/h - 200 kg 4,0 14 km/h - 1800 kg 2,0 0,0 unbefestigte Fahrbahn gut unbefestigte Fahrbahn mittel unbefestigte Fahrbahn schlecht Abbildung B-53: Belastungen für unbefestigte Fahrbahnen, EFG 20, Sitzmontagepunkt (z) B-23 B Ergänzungen Detailbetrachtung Fahrbahnanregung norm. Effektivwert [-] 1,5 8 km/h - 200 kg 1,0 8 km/h - 1800 kg 14 km/h - 200 kg 14 km/h - 1800 kg 0,5 0,0 Abbildung B-54: Belastungen für Zementbeton und Asphalt-Beton, EFG 20, Sitzkissen (z) 5,0 norm. Effektivwert [-] 8 km/h - 200 kg 4,0 8 km/h - 1800 kg 3,0 14 km/h - 200 kg 14 km/h - 1800 kg 2,0 1,0 0,0 Abbildung B-55: Belastungen für Pflaster und Macadam, EFG 20, Sitzkissen (z) B-24 B.5 Klassifizierte Böden norm. Effektivwert [-] 5,0 8 km/h - 200 kg 4,0 3,0 8 km/h - 1800 kg 14 km/h - 200 kg 14 km/h - 1800 kg 2,0 1,0 0,0 unbefestigte Fahrbahn gut unbefestigte Fahrbahn mittel unbefestigte Fahrbahn schlecht Abbildung B-56: Belastungen für unbefestigte Fahrbahnen, EFG 20, Sitzkissen (z) 8,0 norm. Effektivwert [-] 10 km/h - 500 kg 6,0 10 km/h - 3000 kg 20 km/h - 500 kg 4,0 20 km/h - 3000 kg 2,0 0,0 Abbildung B-57: Belastungen für Pflaster und Macadam, DFG 35, Sitzmontagepunkt (z) B-25 B Ergänzungen Detailbetrachtung Fahrbahnanregung norm. Effektivwert [-] 9,0 10 km/h - 500 kg 10 km/h - 3000 kg 6,0 20 km/h - 500 kg 20 km/h - 3000 kg 3,0 0,0 unbefestigte Fahrbahn gut unbefestigte Fahrbahn gut unbefestigte Fahrbahn gut Abbildung B-58: Belastungen für unbefestigte Fahrbahnen, DFG 35, Sitzmontagepunkt (z) 2,0 norm. Effektivwert [-] 10 km/h - 500 kg 1,5 10 km/h - 3000 kg 20 km/h - 300 kg 1,0 20 km/h - 3000 kg 0,5 0,0 Abbildung B-59: Belastungen für Zementbeton und Asphalt-Beton, DFG 35, Sitzkissen (z) B-26 B.5 Klassifizierte Böden 3,0 norm. Effektivwert [-] 10 km/h - 500 kg 10 km/h - 3000 kg 2,0 20 km/h - 500 kg 20 km/h - 3000 kg 1,0 0,0 Abbildung B-60: Belastungen für Pflaster und Macadam, DFG 35, Sitzkissen (z) norm. Effektivwert [-] 5,0 4,0 3,0 10 km/h - 500 kg 10 km/h - 3000 kg 20 km/h - 500 kg 20 km/h - 3000 kg 2,0 1,0 0,0 unbefestigte Fahrbahn gut unbefestigte Fahrbahn gut unbefestigte Fahrbahn gut Abbildung B-61: Belastungen für unbefestigte Fahrbahnen, DFG 35, Sitzkissen (z) B-27 B Ergänzungen Detailbetrachtung Fahrbahnanregung norm. Effektivwert [-] 1,0 0,8 5 km/h - 200 kg 5 km/h - 1200 kg 12 km/h - 200 kg 0,5 12 km/h - 1200 kg 0,3 0,0 Abbildung B-62: Belastungen für Zementbeton und Asphalt-Beton, EFM 14, Sitzkissen (z) 10,0 norm. Effektivwert [-] 5 km/h - 200 kg 7,5 5 km/h - 1200 kg 12 km/h - 200 kg 5,0 12 km/h - 1200 kg 2,5 0,0 Abbildung B-63: Belastungen für Pflaster, Macadam und unbefestigte Fahrbahnen, EFM 14, Sitzmontagepunkt (z) B-28 B.6 Fugen norm. Effektivwert [-] 3,0 5 km/h - 200 kg 5 km/h - 1200 kg 2,0 12 km/h - 200 kg 12 km/h - 1200 kg 1,0 0,0 Abbildung B-64: Belastungen für Pflaster, Macadam und unbefestigte Fahrbahnen, EFM 14, Sitzkissen (z) B.6 Fugen norm. Effektivwert [-] 0,50 ohne Fuge Scheinfuge Tiefe 60 mm - Breite 4 mm Scheinfuge Tiefe 25 mm - Breite 8 mm 0,25 0,00 10 20 Fahrgeschwindigkeit [km/h] Abbildung B-65: Fahrt über Scheinfugen mit Last 1750 kg, DFG 35, Sitzmontagepunkt (z) B-29 B Ergänzungen Detailbetrachtung Fahrbahnanregung norm. Effektivwert [-] 0,75 ohne Fuge Scheinfuge Tiefe 60 mm - Breite 4 mm 0,50 Scheinfuge Tiefe 25 mm - Breite 8 mm 0,25 0,00 5 12 Fahrgeschwindigkeit [km/h] Abbildung B-66: Fahrt über Scheinfugen mit Last 700 kg, EFM 14, Sitzmontagepunkt (z) norm. Effektivwert [-] 0,6 0,4 0,2 Raumfuge - 10 km/h ohne Fuge - 10 km/h Raumfuge - 20 km/h ohne Fuge - 20 km/h 0,0 10 12 14 16 Fugenbreite [mm] 18 20 Abbildung B-67: Fahrt über Raumfugen unterschiedlicher Breite mit Last 1750 kg, DFG 35, Sitzmontagepunkt (z) norm. Effektivwert [-] 0,8 0,6 0,4 0,2 Raumfuge - 5 km/h ohne Fuge - 5 km/h 0,0 10 12 Raumfuge - 12 km/h ohne Fuge - 12 km/h 14 16 Fugenbreite [mm] 18 20 Abbildung B-68: Fahrt über Raumfugen unterschiedlicher Breite mit Last 700 kg, EFM 14, Sitzmontagepunkt (z) B-30 B.6 Fugen norm. Effektivwert [-] 0,15 0,10 0,05 Raumfuge - 10 km/h ohne Fuge - 10 km/h 0,00 10 12 Raumfuge - 20 km/h ohne Fuge - 20 km/h 14 16 Fugenbreite [mm] 18 20 Abbildung B-69: Fahrt über Raumfugen unterschiedlicher Breite mit Last 1000 kg, EFG 20, Sitzkissen (z) norm. Effektivwert [-] 0,15 0,10 0,05 Raumfuge - 10 km/h ohne Fuge - 10 km/h Raumfuge - 20 km/h ohne Fuge - 20 km/h 0,00 10 12 14 16 Fugenbreite [mm] 18 20 Abbildung B-70: Fahrt über Raumfugen unterschiedlicher Breite mit Last 1750 kg, DFG 35, Sitzkissen (z) norm. Effektivwert [-] 0,09 0,06 0,03 Raumfuge - 5 km/h ohne Fuge - 5 km/h 0,00 10 12 Raumfuge - 12 km/h ohne Fuge - 12 km/h 14 16 Fugenbreite [mm] 18 20 Abbildung B-71: Fahrt über Raumfugen unterschiedlicher Breite mit Last 700 kg, EFM 14, Sitzkissen (z) B-31 B Ergänzungen Detailbetrachtung Fahrbahnanregung norm. Effektivwert [-] 3,0 Fugentiefe [mm] 5 15 25 35 45 2,0 ohne Fuge 1,0 0,0 20 40 60 80 100 120 Fugenbreite [mm] 140 160 180 200 Abbildung B-72: Fahrt über Fugen unterschiedlicher Breite und Tiefe mit Last 1000 kg und Fahrgeschwindigkeit 14 km/h, EFG 20, Sitzmontagepunkt (z) norm. Effektivwert [-] 0,6 Fugentiefe [mm] 5 15 25 35 45 0,4 ohne Fuge 0,2 0,0 20 40 60 80 100 120 Fugenbreite [mm] 140 160 180 200 Abbildung B-73: Fahrt über Fugen unterschiedlicher Breite und Tiefe mit Last 1000 kg und Fahrgeschwindigkeit 8 km/h, EFG 20, Sitzkissen (z) norm. Effektivwert [-] 0,4 Fugentiefe [mm] 5 15 25 35 45 0,3 0,2 ohne Fuge 0,1 0,0 20 40 60 80 100 120 Fugenbreite [mm] 140 160 180 200 Abbildung B-74: Fahrt über Fugen unterschiedlicher Breite und Tiefe mit Last 1000 kg und Fahrgeschwindigkeit 12 km/h, EFG 20, Sitzkissen (z) B-32 B.6 Fugen norm. Effektivwert [-] 3,0 Fugentiefe [mm] 5 15 25 35 45 2,0 ohne Fuge 1,0 0,0 20 40 60 80 100 120 Fugenbreite [mm] 140 160 180 200 Abbildung B-75: Fahrt über Fugen unterschiedlicher Breite und Tiefe mit Last 1750 kg und Fahrgeschwindigkeit 20 km/h, DFG 35, Sitzmontagepunkt (z) norm. Effektivwert [-] 1,2 Fugentiefe [mm] 5 15 25 35 45 0,9 0,6 ohne Fuge 0,3 0,0 20 40 60 80 100 120 Fugenbreite [mm] 140 160 180 200 Abbildung B-76: Fahrt über Fugen unterschiedlicher Breite und Tiefe mit Last 1750 kg und Fahrgeschwindigkeit 10 km/h, DFG 35, Sitzkissen (z) norm. Effektivwert [-] 0,8 Fugentiefe [mm] 5 15 25 35 45 0,6 0,4 ohne Fuge 0,2 0,0 20 40 60 80 100 120 Fugenbreite [mm] 140 160 180 200 Abbildung B-77: Fahrt über Fugen unterschiedlicher Breite und Tiefe mit Last 1750 kg und Fahrgeschwindigkeit 20 km/h, DFG 35, Sitzkissen (z) B-33 B Ergänzungen Detailbetrachtung Fahrbahnanregung norm. Effektivwert [-] 5,0 Fugentiefe [mm] 5 15 25 35 45 55 4,0 3,0 2,0 ohne Fuge 1,0 0,0 20 40 60 80 100 120 Fugenbreite [mm] 140 160 180 Abbildung B-78: Fahrt über Fugen unterschiedlicher Breite und Tiefe mit Last 700 kg und Fahrgeschwindigkeit 12 km/h, EFM 14, Sitzmontagepunkt (z) norm. Effektivwert [-] 1,5 Fugentiefe [mm] 5 15 25 35 45 55 1,0 ohne Fuge 0,5 0,0 20 40 60 80 100 120 Fugenbreite [mm] 140 160 180 200 Abbildung B-79: Fahrt über Fugen unterschiedlicher Breite und Tiefe mit Last 700 kg und Fahrgeschwindigkeit 5 km/h, EFM 14, Sitzkissen (z) norm. Effektivwert [-] 0,6 Fugentiefe [mm] 5 15 25 35 45 55 0,4 ohne Fuge 0,2 0,0 20 40 60 80 100 120 Fugenbreite [mm] 140 160 180 Abbildung B-80: Fahrt über Fugen unterschiedlicher Breite und Tiefe mit Last 700 kg und Fahrgeschwindigkeit 12 km/h, EFM 14, Sitzkissen (z) B-34 B.7 Einzelradanregung B.7 Einzelradanregung norm. Effektivwert [-] 0,3 Anregungsort alle Räder 0,2 beide links beide rechts 0,1 0,0 4 6 8 10 12 Fahrgeschwindigkeit [km/h] 14 16 Abbildung B-81: Vergleich der Belastungen bei beidseitiger Radanregung und unterschiedlichen Fahrgeschwindigkeiten mit Last 1000 kg bei Schwellenhöhe 8 mm, EFG 20, Sitzkissen (z) norm. Effektivwert [-] 0,15 Anregungsort beide rechts rechts vorne 0,10 rechts hinten 0,05 0,00 4 6 8 10 12 Fahrgeschwindigkeit [km/h] 14 16 Abbildung B-82: Vergleich der Belastungen bei rechtsseitiger Radanregung und untersch. Fahrgeschwindigkeiten mit Last 1000 kg und Schwellenhöhe 8 mm, EFG 20, Sitzkissen (z) B-35 B Ergänzungen Detailbetrachtung Fahrbahnanregung norm. Effektivwert [-] 0,15 Anregungsort beide rechts rechts vorne 0,10 rechts hinten 0,05 0,00 4 6 8 10 12 Fahrgeschwindigkeit [km/h] 14 16 Abbildung B-83: Vergleich der Belastungen bei rechtsseitiger Radanregung und untersch. Fahrgeschwindigkeiten mit Last 0 kg und Schwellenhöhe 8 mm, EFG 20, Sitzkissen (z) norm. Effektivwert [-] 0,15 Anregungsort beide rechts rechts vorne 0,10 rechts hinten 0,05 0,00 4 6 8 10 12 Fahrgeschwindigkeit [km/h] 14 16 Abbildung B-84: Vergleich der Belastungen bei rechtsseitiger Radanregung und untersch. Fahrgeschwindigkeiten mit Last 2000 kg und Schwellenhöhe 8 mm, EFG 20, Sitzkissen (z) B-36 Anhang C Ergänzungen Fahrer und Sitz Folgende Abbildungen ergänzen die Darlegungen in Kapitel 7.4 und enthalten die Diagramme für die Gegenüberstellung der SEAT-Werte bei unterschiedlich schweren Fahrern und variierenden Gewichtseinstellungen für das Prüfspektrum IT 2. SEAT [-] 1,5 1,0 0,5 Fahrergewicht [kg]: 55 75 98 0,0 50 Abbildung C-1 60 70 80 90 100 Gewichtseinstellung am Sitz [kg] 110 120 SEAT-Werte bei unterschiedlicher Kombination von Fahrergewicht und Sitzeinstellung, MSG 85, Prüfspektrum IT 2 1,6 SEAT [-] 1,2 0,8 0,4 Fahrergewicht [kg]: 55 75 98 0,0 50 60 70 80 90 100 Gewichtseinstellung am Sitz [kg] 110 120 Abbildung C-2: SEAT-Werte bei unterschiedlicher Kombination von Fahrergewicht und Sitzeinstellung, MSG 20, Prüfspektrum IT 2 C-1 C Ergänzungen Fahrer und Sitz 1,5 55 SEAT [-] Fahrergewicht [kg]: 75 98 1,0 0,5 0,0 50 60 70 80 90 100 Gewichtseinstellung am Sitz [kg] 110 120 Abbildung C-3: SEAT-Werte bei unterschiedlicher Kombination von Fahrergewicht und Sitzeinstellung, MSG 65, Prüfspektrum IT 2 SEAT [-] 0,4 0,3 0,2 0 0,5 1 1,5 2 norm. Effektivwert am Sitzmontagepunkt (z) [-] 2,5 Abbildung C-4: SEAT-Werte in Abhängigkeit der Belastung für Schwellenüberfahrt nach Tabelle 7-9, DFG 35, Sitz MSG 85 SEAT [-] 0,3 0,2 0,1 0,0 0 0,5 1 1,5 2 norm. Effektivwert [-] 2,5 3 Abbildung C-5: SEAT-Werte in Abhängigkeit der Belastung für Schwellenüberfahrt nach Tabelle 7-9, EFM 14, Sitz MSG (Schwellenhöhe 1–10 mm) C-2 C Ergänzungen Fahrer und Sitz SEAT [-] 0,3 0,2 0,1 0,0 0 0,5 1 1,5 2 2,5 norm. Effektivwert am Sitzmontagepunkt (z) [-] 3 Abbildung C-6: SEAT-Werte in Abhängigkeit der Belastung für Schwellenüberfahrt nach Tabelle 7-9, EFM 14, Sitz MSG 65 (Schwellenhöhe 1–6 mm) SEAT [-] 0,6 0,4 0,2 0,0 0 0,5 1 1,5 2 2,5 3 3,5 4 norm. Effektivwert [-] 4,5 5 5,5 6 Abbildung C-7: SEAT-Werte in Abhängigkeit der Belastung für Überfahrt von Böden mit regellosen Unebenheiten nach Tabelle 7-11, EFG 20, Sitz MSG 65 SEAT [-] 0,6 0,4 0,2 0,0 0 1 2 3 4 norm. Effektivwert am Sitzmontagepunkt (z) [-] 5 6 Abbildung C-8: SEAT-Werte in Abhängigkeit der Belastung für Überfahrt von Böden mit regellosen Unebenheiten nach Tabelle 7-11, DFG 35, Sitz MSG 85 C-3 C Ergänzungen Fahrer und Sitz SEAT [-] 0,3 0,2 0,1 0,0 0 2 4 6 norm. Effektivwert am Sitzmontagepunkt (z) [-] 8 Abbildung C-9: SEAT-Werte in Abhängigkeit der Belastung für Überfahrt von Böden mit regellosen Unebenheiten nach Tabelle 7-11, EFM 14, Sitz MSG 65 C-4