NOZ - Schuko.de

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NOZ - Schuko.de
NZS
SÜDKREIS
SAMSTAG,
7. MÄRZ 2015
Umdenken, nicht abreißen
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Familie Schulte-Südhoff baut Wellmeyer-Hallen im Laerer Ortskern zu Seminarhalle und Manufaktur um
Von Stefanie Adomeit
Schuko
ICH LEBE GERN ...
Foto: Petra Ropers
… in Schwege, weil es ein
schönes Dorf ist, in dem die
Nachbarschaft
noch
stimmt. Jeder ist nett, jeder
kennt jeden. Im Schweger
Lied heißt es in einer Zeile:
„Man hilft sich gegenseitig.“
Und das ist tatsächlich so.
Hans-Rüdiger
Rocholl,
stellvertretender Gemeindebrandmeister Glandorf
KOMPAKT
Frühstück
und Kabarett
WARENDORF. Die Landfrauen aus Bad Laer und
Glane treffen sich am
Samstag, 14. März, um 8.30
Uhr bei Tovar in Glane zum
Frühstück. Anschließend
unterhalten „Die wa(h)ren
Dorf-Frauen“ die Landfrauen. Kosten mit Frühstück und Kabarett: 21 Euro. Karten gibt’ s bei Ursula
Westing, Tel. 0 54 24/3 77 69,
oder Doris Lindhorst, Tel.
0 54 21/71 61 13. Anmeldeschlussmorgen, 8. März.
Ausbildung
zum Podologen
BAD ROTHENFELDE. Eine
Information zur Ausbildung zum staatlich examinierten Podologen findet
am Montag, 9. März, um
19.30 Uhr im Technologie
Centrum Bissendorf statt.
Info und Anmeldung: Tel.
0 54 02/6 41 42 17.
BAD LAER. Statt einem Podium brachte den Akteuren
eine stabile Palette den erhöhten Stand und die gute
Sichtbarkeit. Der rote Teppich war eher Fußwärmer als
Luxus-Läufer. Eine leere
Werkshalle an der Warendorfer Straße ist eben kein
Konzertsaal. Und doch hat
sie ihren ganz eigenen
Charme.
Für Marlies und den inzwischen verstorbenen Friedrich
Wellmeyer und die Mitarbeiter der Firma Heinrich Wellmeyer war sie fast 90 Jahre
lang einfach „die Werkstatt“.
Seit dem Umzug des Unternehmens an den Meggerhoff
sind Halle und Betriebsgelände der Fahrzeugbaufirma
nur noch eine Industriebrache. Aber nicht mehr lange.
Arbeiten, lernen, forschen
und vielleicht auch ein bisschen feiern: Mitten im Dorf
entsteht neues Leben. Kernstück bleibt die alte Werkstatt, die zu einem Schulungszentrum und einer Veranstaltungshalle mit dem
klangvollen Namen Concello
umgebaut wird. „Das Rathaus liegt ja direkt gegenüber. Und Concello heißt Rathaus“, übersetzt Heiko Schulte-Südhoff. Oder Gemeinde.
Und solch ein Ort der Zusammenkunft und des Austausches soll die über 600 Quadratmeter große, alte Werkstatt für Bad Laer werden.
Schuko baut Absaug-,
Oberflächen- und Filtertechnik, die vor allem in
der Holzverarbeitung, der
Papier- und Druckindustrie, der Metallverarbeitung und dem Formenbau
angewendet wird. 1967 in
Müschen in einem ehemaligen Hühnerstall gegründet, produziert Schuko in der Wachstumsbranche Umwelttechnik
heute mit 160 Mitarbeitern an sechs Standorten
in Deutschland und Polen. Kunden sind unter
anderem Airbus, Jaguar
Landrover, Daimler und
Hilgo.
Ihre Pläne für das 3600 Quadratmeter große Betriebsgelände stellten die Schuko-Chefs Heiko Schulte-Südhoff (links),
Fotos: Jörn Martens
Lean-Solutions-Geschäftsführer Ulrich Lemme (Mitte) und André Schulte-Südhoff in der Werkshalle vor.
Seminare und Produktvorstellungen sind hier schon
geplant, aber auch die schönen Künste sollen hier
Klangraum finden. „2016 haben wir die Halle schon dreimal vermietet“, freut sich André Schulte-Südhoff, unter
anderem an die Bad Laerer
Musikkapelle.
Für den Umbau des Industriedenkmals haben die Brüder Heiko und André Schulte-Südhoff auf dem GMHütter Rittergut Osthoff kompe-
tente Unterstützung gefunden. Architekt Christian Kolde hat Erfahrung mit dem
Umbau historischer Bauten
für eine zeitgemäße Nutzung. Dabei sollen Relikte
der Technikgeschichte bleiben. Alte Maschinen, die zum
Bau von Kutschenrädern gebraucht werden, eine Rundmaschine, Handhebelscheren oder eine Bohrmaschine
mit Riemenantrieb. Glanzstück ist die Krananlage an
der Deckenkonstruktion, einem kalt genieteten Metallgerüst. „Zum Glück haben
wir in Süddeutschland noch
einen alten Ingenieur gefunden, der mit dieser Besonderheit umgehen kann“, freuen
sich die Brüder Schulte-Südhoff.
„Wir wollen, dass man uns
sieht und auf die Finger
schaut“, sagt Heiko SchulteSüdhoff. Das, was man hier in
wenigen Monaten sehen soll,
ist neben der Concello-Halle
eine
gläserne
Schaltschrank-Manufaktur
der
Kein Schmuckstück: das alte Betriebsgelände der an den 2014 gegründeten Firma LS
Meggerhoff umgesiedelten Fahrzeugbaufirma Heinrich Well- Automation, ein Gewerbe ohmeyer.
ne Dreck und ohne Lärm. 15
bis 20 Mitarbeiter werden
hier auf 400 Quadratmetern
mit Handschraubern hochwertige Schaltschränke in
Einzelfertigung bauen.
„Lean Solutions“, schlanke
Lösungen, steht für Industrieautomation, Prozess- und
Umwelttechnik, Fernwirktechnik und Steuerungsbau.
Kurz gesagt, es geht um vernetzte Maschinen, die beispielsweise den Betrieb einer
Filteranlage oder einer Heizung steuern und pünktlich
per Mail vermelden, dass in
200 Betriebsstunden eine
Wartung ansteht. LS soll in
die angebaute Halle mit den
hellblauen Toren einziehen.
Die alten Rolltore werden dafür durch große Schaufenster
ersetzt. „Die Fassade werden
wir freistellen“, kündigt
Christian Kolde an.
Mit einziehen soll auch der
2012 gegründete Verein „Europäischer Fachverband für
Luftreinhaltung“, in dem inzwischen 15 Staaten Mitglied
sind. „Wir atmen jeden Tag
8000 Liter Luft, das sind acht
Kilo“, berichtete André
Schulte-Südhoff.
EU-weit
stürben jedes Jahr 400 000
Menschen an staubbelasteter
Luft. Denn die ist nicht nur in
China ein Thema. Feinstaub
ist lungengängig, dringt in
den Körper ein und schadet
ihm. Ein Thema, das Schulte-Südhoff spürbar an Herz
und Lunge liegt – nicht nur
aus beruflichen Gründen.
Deshalb ist auch die Gründung einer Akademie geplant. „Wir sorgen für saubere Luft“ hat sich das Familienunternehmen auf die Fah-
nen geschrieben. Die wehen
aber nicht nur für den eigenen Umsatz, sondern auch
für den Firmenstandort und
Lebensmittelpunkt.
„Wir
wollen Bad Laer nach vorne
bringen.“ Dafür geben die
Brüder 1,6 Millionen Euro
aus.
Das freut Rat und Bürgermeister, aber auch Vorbesitzerin Marlies Wellmeyer:
„Für uns geht eine Ära zu Ende. Belegschaft und Familie
sind sehr glücklich über den
Neuanfang. Denn die Vorstellung einer Abrissbirne war
traurig.“
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Bildergalerie
auf www.noz.de
Industriedenkmal mit Charme: Die alte Werkstatt an der
Warendorfer Straße wird Seminarzentrum, der Anbau zur
Grafik: Kolde Architektur
gläsernen Manufaktur.
Karneval im Sommer: Heimatfest in jedem Fall mit Festwagen
Umzug am dritten Augustwochenende ist nicht gefährdet
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awe
BAD
ROTHENFELDE.
Der große Festumzug zum
Bad Rothenfelder Heimatfest
wird in jedem Fall mit Festwagen über die Bühne gehen
können. Unabhängig davon,
ob die Sanierungsarbeiten
auf der Frankfurter Straße
schon begonnen haben oder
nicht: Der „Karneval im Sommer“ wird auf jeden Fall stattfinden. Das teilte Bürgermeister Klaus Rehkämper
am Freitag auf Nachfrage unserer Redaktion mit.
Ein Heimatfestumzug ohne
Festwagen? Diese Aussicht,
die in Verbindung mit der
Neugestaltung der Frankfurter Straße und der damit verbundenen Kanalbauarbeiten
im Raum steht, hatte in den
letzten Tagen für Gesprächsstoff gesorgt. So hatte der Vorsitzende der Schießsportgemeinschaft (SSG), Andreas
Weber, während der Jahreshauptversammlung die Vermutung geäußert, die Festwagen müssten sich wohl „dün-
ne“ – also schmaler – machen,
wenn denn die Bauarbeiten
schon laufen und den Umzug
behindern könnten.
Nun aber Entwarnung:
„Der Festumzug am dritten
Augustwochenende ist auf
keinen Fall gefährdet. Die SSG
als Ausrichter und die Gemeinde werden zusammen
nach einer Lösung suchen,
damit der Festumzug wie gewohnt laufen kann“, gab
Klaus Rehkämper am Freitag
bekannt. Am Vorabend hatte
der Rat einstimmig den Ausbauplänen zur Neugestaltung
der Frankfurter Straße zugestimmt. Sie sehen eine komplette Erneuerung der Flaniermeile vor, die insgesamt
rund 900 000 Euro kosten
wird. Unklar ist zum heutigen
Zeitpunkt allerdings der konkrete Zeitplan. Dazu konnte
der Bürgermeister noch keine
verbindlichen Angaben machen. Zunächst müsse jetzt
das Ausschreibungsverfahren
abgewartet werden. Erst im
Anschluss – wenn feststeht,
welche Firmen an dem Ausbau beteiligt sein werden –
könne über das Zeitfenster gesprochen werden, berichtete
der Bürgermeister.
„Aber ganz gleich, ob die
Bauarbeiten schon angefangen haben oder nicht, der
Festzug wird auf alle Fälle mit
den Festwagen durchgeführt,“ äußerte sich Rehkämper weiter. Die Gemeinde werde sich auf jeden Fall rechtzeitig mit der SSG kurzschließen,
um eine bestmögliche Lösung
zu finden.
Denkbar sei, dass die Bauarbeiten erst unmittelbar
nach dem Heimatfest beginnen. In diesem Fall wäre der
Umzug von den Bauarbeiten
so oder so nicht berührt. Sollte es jedoch nicht möglich
sein, die Frankfurter Straße zu
nutzen, könnte der Zug alternativ über die Alfred-BauerStraße, die Ferdinandstraße
und die Münstersche Straße
laufen.