boerse2008
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DiePresse.com DiePresse.com | Wirtschaft | Finanzkrise | Page 1 of 1 Artikel drucken Analyst: US-Regierung steckt hinter Börsen-Rally 08.01.2010 | 09:39 | (DiePresse.com) "Hinter dem Börseboom stecken weder die Wirtschaftsdaten noch traditionelle Kapitalquellen", sagt der Chef des Analysehauses TrimTabs. Seiner Meinung nach könnte die US-Regierung den Markt manipulieren. Es klingt wie eine wilde Verschwörungstheorie. Die US-Regierung soll hinter der Börsen-Rally in den USA seit März 2008 stecken. Doch es ist nicht irgendwer, der das behauptet. Charles Biderman ist Chef des Analysehauses TrimTabs, das darauf spezialisiert ist, Geld- und Investmentvermögen zu verfolgen. Sogar die US-Bank Goldman Sachs soll an TrimTabs beteiligt sein. Woher kommt das Geld? Seit März 2008 ist die Marktkapitalisierung an der Wall Street um sechs Billionen Dollar gestiegen. Doch weder Privatanleger noch Hedge-Fonds und Pensionsfonds oder ausländische Investoren hätten so viel Geld in den Markt gepumpt, schließt Biderman. Er stellt sich daher die Frage: Woher kommt das Geld? Die US-Regierung könnte es sich jedenfalls leisten, sich die Börse hochzukaufen, zitiert die "Financial Times" Biderman. "Wir haben keine Beweise, aber wir wissen, dass weder die Wirtschaft noch traditionelle Kapitalquellen hinter dem Börseboom stehen". Biderman begründet seine These: Unternehmen wären nicht auf der Kauf-, sondern auf der Verkaufsseite engagiert. Hedgefonds kämen zwar in Frage, aber angesichts gleichzeitiger Geldabflüsse niemals im genannten Umfang. Das Ausland hat zwar für 109 Milliarden Dollar gekauft, aber auch dadurch lässt sich der Boom nicht erklären. "Peanuts" für US-Regierung Auch der Finanz-Blog "Weissgarnix", zitiert Biderman: "Ein Weg, den Markt zu manipulieren bestünde darin, dass die US-Notenbank Fed oder das US-Finanzministerium im Nominale von 60 bis 70 Milliarden pro Monat S&P-Indexfutures kaufen. Unter der Berücksichtigung von MarginErfordernissen würden sie dafür nicht mehr als fünf bis 15 Milliarden Dollar pro Monat benötigen - Peanuts im Vergleich zu dem, was anderswo gestemmt wurde". Rechtlich gesehen sei das kein Problem, meint Biderman. Werkt das "Plunge Protection Team"? Die "Financial Times Deutschland" erinnert angesichts der Aussagen von Biderman an das legendenumwobene "Plunge Protection Team" aus den 1980er-Jahren. Diese Gruppe soll USPräsident Ronald Reagan 1988 ins Leben gerufen haben, um den Markt vor starken Einbrüchen zu bewahren. Reagan soll damit auf den 19. Oktober 1987 reagiert haben, als an einem Tag Blue Chips (Aktien großer, internationaler, allgemein bekannter und angesehener Unternehmen von hoher Solidität) um 22,6 Prozent absackten. © DiePresse.com http://diepresse.com/home/wirtschaft/finanzkrise/531578/print.do 08/01/2010