Reederei für Anleger - AUERBACH Schifffahrt, Hamburg, Germany
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Reederei für Anleger - AUERBACH Schifffahrt, Hamburg, Germany
+++ PresseSpiegel +++ Reale Werte Reederei für Anleger Hafenarbeit ist ein Knochenjob. Da muss man zupacken können. Das wissen Alexander Tebbe und sein Kollege Lucius Bunk sehr genau. Statt wie in der Branche üblich Schiffsfonds aufzulegen und zu vertreiben, gründeten sie die Reederei Auerbach Schifffahrt. Ihr Konzept: eine aktive Reedereibeteiligung von der Flotte bis zur Fracht. Von Angelika Ivanov „Aktiv statt passiv” lautet das Motto der Jungunternehmer. Der 29-jährige Alexander Tebbe und sein 32-jähriger Kollege Lucius Bunk teilten schon vor fünf Jahren die Idee, Schifffahrtsinvestments weg von den Emissionshäusern und zurück zum Ursprung der Hanse zu bringen: Zum ganzheitlichen Beteiligungsansatz, bei dem wichtige Entscheidungen zusammen mit den Anlegern getroffen werden, die hier Mitgesellschafter heißen. Entstanden ist der Austausch während ihrer gemeinsamen Zeit bei der Reederei Ernst Russ, die seit 1893 Schiffe von Hamburg in die Welt hinaus schickt. „Entscheidend war der Moment, als während der Wirtschaftskrise an die 600 Containerschiffe vor Singapur auflagen. Ohne Aufträge harrten sie vor Anker liegend aus – viele waren deutsche Fondsschiffe”, erinnern sie sich. Das Problem: Emissionshäuser finanzieren Schiffe gegen eine Erstbeschäftigung von etwa drei bis fünf Jahren. Für eine Anschlusscharter ist das Schiff auf einen guten Markt angewiesen. Bleiben die Aufträge aus, kann das Schiff nicht genutzt werden. Da aber Emissionshäuser in der Regel keinen direkten Zugang zu Fracht und Ladung haben, ist es gerade in Krisenzeiten eine fatale Mischung. Das Schiff bleibt vor Anker liegen und kostet täglich Geld. Der Markt ist reif Dieser Investmentansatz widerspricht dem Verständnis von Bunk und Tebbe. Für die Gründung des Unternehmens ist Bunk eigens aus Shanghai zurückgekehrt. Denn er ist überzeugt: „Der Markt ist reif für unser Konzept.” In China war er als Geschäftsführer für eine deutsche mittelständische Reederei tätig. Er koordinierte das Asiengeschäft der Gruppe, baute die Befrachtungsabteilung aus und entwickelte Schiffsprojekte. Tebbe managte indessen die Schifffahrtsabteilung eines Hamburger Emissionshauses, kümmerte sich um die Einwerbung von Eigenkapital und die Akquise von Schiffen für die Fonds. So steht auf der einen Seite die Projektentwicklung, auf der anderen Seite die Finanzierung in den Startlöchern. „Wir ergänzen uns optimal”, weiß Tebbe, der schon in seinem Studium einen Schwerpunkt auf Schiffsfinanzierung gelegt hat. Also wurde im Oktober 2010 das Unternehmen Auerbach Schifffahrt gegründet. Dies scheint sich auszuzahlen: Nach einem halben Jahr konnten sie mit eingeworbenem Eigenkapital in Höhe von vier Millionen Euro die „Maple Ingrid”, ihr erstes Frachtschiff, kaufen. Bereits jetzt steht eine Verdopplung, also eine Kapitalerhöhung auf acht Millionen Euro, auf dem Plan. „Das Geld in unserer Holding wird komplett ins Schiff investiert”, erläutert Tebbe. „Während die einfache Stahlrendite historisch bei etwa acht Prozent liegt, kann man bei uns an der gesamten Wertschöpfung der Schifffahrt teilhaben. Wir bieten weiterhin den direkten Zugang zur Fracht und damit eine Rendite von acht Prozent plus x”. Ob es ab dem ersten Jahr zu Ausschüttungen kommt oder nicht, entscheiden allein die Teilhaber bei der jährlichen Gesellschafterversammlung. Die beiden Gründer sind sich einig: „Wir behalten die Kontrolle über das Tagesgeschäft. Größere Investitionen und strategische Entscheidungen treffen wir aber nur gemeinsam mit unseren Mitgesellschaftern.” Ihr Ziel ist es, in fünf Jahren die Flotte auf zehn Schiffe zu vergrößern und sich dann mehr auf das Hauptgeschäft, die Befrachtung zu konzentrieren. Reale Werte sind lukrativ Doch bevor es soweit ist, haben die beiden Unternehmer noch viele Gespräche vor sich. Denn ihnen liegt vor allem der persönliche Kontakt mit den Gesellschaftern am Herzen. Schließlich ist ihre Idee im Grunde gar nicht neu, sondern erinnert an Traditionen der alten Hanse. Schon damals schlossen sich Kaufleute zusammen und gründeten eine Reederei, um ihre Waren sicher in die Welt zu verfrachten. Heute sieht es zwar ein bisschen anders aus, doch Vertrauen bleibt die Basis der Zusammenarbeit. “Jeder Gesellschafter vertraut uns durchschnittlich eine halbe Million an”, so Tebbe. Da sind persönliche Gespräche und das Interesse fürs Fach unabdingbar. „Wir halten den Kreis bewusst klein, um ein gutes Miteinander und schlanke Entscheidungsstrukturen zu bewahren”, erklärt Bunk. Schließlich möchten sie nicht, dass ihre Anleger nur ab und an auf ihrem Konto Zahlen sehen und sonst keine Verbindung zu ihrer Vermögensanlage haben. Im Gegenteil: Die Krise hat sie überzeugt, auf reale Werte zu setzten. „Wir bieten echte Schifffahrt – vom Kauf der Flotte über die Koordination der Ladung bis hin zum Gewinn.” Quelle: www.finanzmonitor.de, 30. Mai 2011