Pittsburg State University

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Pittsburg State University
Erfahrungsbericht: Auslandssemester an der Pittsburg State University, Kansas
Wintersemester 2012/13
Warum die PSU?
Zuerst einmal war mir von vorne herein klar, dass ich mein Auslandssemester in Amerika verbringen
möchte. Hierfür gab es mehrere Gründe, neben der Sprache und dem Campus leben wollte ich
endlich mal herausfinden was hinter dem „Myhtos“ Amerika steckt.
Die Pittsburg State University (PSU) habe ich letztendlich gewählt weil ich an eine kleinere Universität
gehen wollte. Bei einem Auslandssemester besteht immer die Gefahr, dass man die meiste Zeit mit
internationalen Studierenden verbringt, vor allem zwischen dem Studierenden mit der gleichen
Nationalität besteht meistens eine große Anziehungskraft. Ich wollte nicht an eine Uni mit 20
anderen Deutschen und nicht 10 Stunden im Flugzeug sitzen um danach sich auf Deutsch über die
aktuellen Bundesligaergebnisse zu unterhalten. Ich wollte mit so vielen Amerikanern wie möglich in
Kontakt treten. Natürlich habe ich keinen Vergleich zu einer größeren Uni, jedoch bin ich mir sicher
dass die recht überschaubare Studierendenzahl von ungefähr 7.000 positiv dazu beigetragen hat.
Davon abgesehen ist eine kleinere Universität relativ persönlich. Allein wenn man über den Campus
fährt sieht man meistens ein bekanntes Gesicht, im Fitness-Center oder in der Mensa trifft man oft
auf die gleichen Leute, mit denen man dann auch recht einfach ins Gespräch kommt. Natürlich muss
das jeder für sich wissen, was einem letztendlich wichtig ist.
Im Bereich Wirtschaftswissenschaften hat die PSU auch zusätzlich einen relativen guten Ruf.
Die Lage der Uni war für mich kein ausschlaggebendes Kriterium, was es jedoch bedeutet in
Pittsburg, Kansas zu studieren werde ich später erläutern.
Der Weg zur PSU
Eine detaillierte Beschreibung ist hier meiner Ansicht nach nicht nötig, da im Grunde bei allen
Universitäten gleich vorzugehen ist. Zu allererst muss man sich bei beim international Office für
einen Platz an der Partneruniversität bewerben. Hat mit die Hürden der schriftlichen Bewerbung
gemeistert, wird man zu einem Interview eingeladen welches auf Deutsch und Englisch stattfindet.
Hat man dies erfolgreich hinter sich, geht es erst mit der eigentlichen Bewerbung an der PSU los. Die
Bewerbung wird online erledigt und alle benötigten Informationen (Sprach-, Noten-,
Versicherungsnachweiß) findet man auch auf Uni-eigenen Homepage. Als kleiner Tipp ist noch zu
sagen, dass man sich rechtzeitig für einen „Interview-Termin“ an der amerikanischen Botschaft
(Visum) anmeldet. Je nach dem, kann es sein, dass man mehrere Wochen warten muss.
Hat man zu diesem Zeitpunkt irgendwelche Fragen, sollte man nicht zögern, das internationale Büro
der PSU zu kontaktieren. Beispielsweise wäre es sinnvoll im Vorfeld abzuklären ob die eigene
Reiseversicherung von der Uni anerkannt wird.
Hat man all dies erledigt, muss man nur noch auf die Bestätigung der Uni warten.
Unterkunft
Bei der online Bewerbung muss man sich entscheiden ob man in einem Dorm (Studentenwohnheim)
oder lieber privat und abseits des Campus leben möchte. Ich habe mich für zweites entschieden.
Gründe dafür waren, dass die Mietpreise in Pittsburg relativ niedrig sind, dadurch zahlt man oft
weniger für ein privates Zimmer/Wohnung also für sein Bett in einem Dorm. Ich habe beispielsweise
für mein Zimmer nur 200$ (warm) gezahlt, dabei hatte ich aber auch ein bisschen Glück.
Außerdem wollte ich ein eigens Zimmer. In Amerika und auch an der PSU ist es üblich mindestens
einen Zimmermitbewohner zu haben. Eine Ausnahme stellt das Dorm „Crimson Village“ dar , hier
lebt man wie in einer WG (eigenes Zimmer, gemeinsame Küche und Badezimmer) mit seinen
Mitbewohnern zusammen, jedoch spiegelt sich dieser Luxus auch in dem Preis wieder.
Ein kleiner Nachteil ist, dass man sich natürlich selbst um seine Unterkunft kümmern muss. Am
besten klärt man dabei so viel wie möglich von zu Hause aus ab. Dabei ist für allem die
Facebookgruppe welche extra für internationale Studierende ist sehr hilfreich. Hier kann man nach
potentiellen Mitbewohnern suchen und auch nach einer Unterkunft für die ersten Nächte in
Pittsburg fündig werden. Es besteht auch die Möglichkeit gleich von Deutschland aus ein passendes
Appartement zu mieten, aus eigener Erfahrung würde ich davon aber abraten und vor Ort auf
Wohnungssuche gehen.
Die meisten internationalen Studierenden entscheiden sich jedoch für das Studentenwohnheim (v.a.
Diejenigen die nur ein Semester in Pittsburg verbringen). Dadurch entfällt natürlich der zuvor
genannte Punkt und man kann sich quasi vor Ort direkt in sein gemachtes Nest setzen. Der
Hauptgrund für diese Entscheidung war in den meisten Fällen war, dass die Studis dachten, es wäre
einfacher mit anderen Studierenden und vor allem Amerikanern in Kontakt zu treten. Aus eigener
Erfahrung kann ich dies aber nicht bestätigen. Einige wollten kaum Zeit in ihrem Zimmer verbringen
weil sie sich nicht mit ihrem Mitbewohner verstanden und auch die Entscheidung in ein Dorm zu
ziehen letztendlich bereuten (eigene Erfahrung!!!). Jedoch gab es auch Personen die viele Kontakte
durch das Leben im Studentenwohnheim knüpften und sich auch hervorragend mit ihrem
Mitbewohner verstanden. Die Entscheidung liegt letztendlich bei jedem selbst und wie gesagt kann
ich nur von meinen eigenen Erfahrungen sprechen.
Studieren an der PSU
Das Studieren als solches ist total unterschiedlich zu dem wie ich es aus Deutschland kannte. Es ist
alles sehr verschult. Es gibt keine großen Vorlesungen, sondern eher „Unterricht“ in
Klassenverbänden von einer Größe zwischen 20 bis 50 Personen. In den Meisten Kursen muss man
auch so genannte Assignments (Hausaufgaben) machen. Und es Gibt auch mehrere Examen während
des Semesters. Im Durchschnitt 3-5. Je nach Kurs gibt es am Ende noch eine Klausur welche den
gesamten Stoff des Kurses abdeckt. Meiner Ansicht nach ist das Niveau niedriger als in Deutschland
was aber nicht bedeutet, dass das Arbeitspensum niedriger ist. Wer Fleißig ist, wird auch belohnt. Zu
den „Lehrern“ hat man ein vergleichsweise sehr persönliches Verhältnis. Hat man irgendwelche
Probleme sollte man nicht zögern sich sofort an sie zu wenden.
Für mich war dieses System sehr angenehm.
Eine kleine Anmerkung von mir ist noch, wer sich im Bereich Finanzen bewegt, lege ich Professor Dr.
Bracker ans Herz, welcher einen sehr gut Job macht.
Campus-Life
Trotz der beschaulichen Größe gibt es unendliche viele Organisationen, die auch alle gerne
internationale Studierende willkommen heißen. Von einem Schach bis hin zu einem Waffen-Club,
gibt es fast alles. Alle internationalen Studierende (undergraduate) sind verpflichtet an einem so
genannten „Transitions“ teilzunehmen. Dass Ist ein Kurs der zweimal in der Woche a 50 Minuten
Stattfindet. Dieser sehr lockere Kurs ohne Klausuren oder ähnliches ist einzig und allein dafür da den
Studierenden zu zeigen was die Uni zu bieten hat. Hier ist es auch sehr einfach Kontakte zu knüpfen.
Football ist außerdem auch sehr hoch in Kurs an der PSU. So wurde das Team vor einem Jahr in ihrer
Liga Champion. Vor dem Spielen ist immer sehr viel los und es findet eine große Party vor dem
Stadion statt.
Als Fazit kann man sagen, wem es während seines Semesters langweilig wird ist selber schuld.
Du studierst in Pittsburg Kansas?
Das Middle of Nowhere Kansas hat bei den Amis eher einen etwas langweiligen Ruf. Dabei ist auch
was Wahres dran. Der Staat hat landschaftlich nicht viel zu bieten, die Gesetzte sind relativ streng im
Bezug auf Ausgehzeiten und Alkohol (Clubs müssen schon um 2 Uhr schließen) und die Stadt
Pittsburg hat auch nicht ganz so viel zu bieten. Das war für mich aber kaum ein Problem da der
Campus so viel zu bieten hatte (s. oben) und es hat sich auch schnell ein Auto gemietet wenn man
mal eine größere Stadt sehen möchte.
International Office
Als letzten Punkt möchte ich noch das internationale Büro hervorheben, welches von mir in allen
Bereichen eine glatte 1 bekommt. Es wird sich wirklich um alles gekümmert. Bei jedem noch so
kleinen Problem bekommt man sofort Hilfe. Auch sind die Mitarbeiter sehr bemüht den
Internationalen Studierenden den Aufenthalt so angenehm wie möglich zu machen. Dabei gibt es
viele Programme und Events. Ich habe Beispielsweise an dem Programm PittPall teilgenommen, bei
dem man einen amerikanischen Studierenden zugeteilt bekommt und mit diesem über das Semester
verschiedene Aktivtäten unternehmen kann.
Hier ein Video dazu:
http://www.youtube.com/watch?v=75Zb4RfegXA&feature=em-subs_digest
Zuletzt kann ich nur jedem raten an der Pittsburg State University zu studieren. Ich bereue meine
Entscheidung nicht, im Gegenteil, ich hatte eine super Zeit und habe viele tolle Menschen
kennengelernt.