Managementmode Pay-for-Performance
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Managementmode Pay-for-Performance Katja Rost, Margit Osterloh Zusammenfassung Managementmoden versprechen Lösungen für als dringend empfundene Probleme. Pay-forPerformance lässt sich als so eine Mode erklären. Sie verspricht angesichts des Versagens von Verwaltungsräten eine wirkungsvollere Kontrolle des Managements. Wir zeigen theoretisch und empirisch, dass Pay-for-Performance, wie viele Moden, die angestrebten Ziele nicht erreicht hat und sogar das Gegenteil bewirkt. Das Beispiel Pay-for-Performance zeigt, dass manche Moden die Probleme eher verschlimmern, die sie zu lösen vorgeben. Gleich wohl halten sie sich so lange bis sie von einer neuen Mode abgelöst werden. Keywords: Pay-for-Performance, Managementmode, Crowding-out Autorenbeschrieb Prof. Dr. Dr. h.c. Margit Osterloh, ordentliche Professorin am Institut für Organisation und Unternehmenstheorie, Universität Zürich, [email protected] Dr. Katja Rost, Oberassistentin am Institut für Organisation und Unternehmenstheorie, Universität Zürich, [email protected] 1 1 DER AUFSTIEG DER MODE “PAY-FOR-PERFORMANCE” Managementmoden versprechen Lösungen für als dringend empfundene Probleme. „A management fashion (…) is a relatively transitory collective belief, disseminated by management fashion setters, that a management technique leads rational management progress.”1 Beispielhafte Managementmode der letzten Jahre sind Business Process Reengineering, ISO 9000 ff., Lean Management, Downsizing, Shareholder Value, Empowerment, Excellence, Kernkompetenzen und die Unternehmenskultur.2 Gegenstand von Managementmoden sind Managementkonzepte3: Diese Konzepte sollen unternehmerische Probleme strukturieren und bewältigen, die zu einem Zeitpunkt als dringlich und lösungsrelevant empfunden werden.4 Die Vergangenheit zeigt, dass Managementmoden in immer kürzerer Zeit auftauchen (vgl. ABBILDUNG 1).5 ABBILDUNG 1. Entwicklung von Managementmoden6 2 Manche Managementmoden entwickeln und halten sich auch dann, wenn ihre Wirkung zweifelhaft ist oder sich sogar als dysfunktional erwiesen hat. Mitunter diffundieren sie sogar in Bereiche, für die sie ursprünglich gar nicht entwickelt wurden und entfalten dort ihre schädliche Wirkung. Ein besonders dramatisches Beispiel dafür ist Pay-for-Performance. Pay-for-Performance will die Mitarbeitenden gemäß ihrer individuellen und spezifischen Leistung entlohnen, um diese zu zusätzlichen Arbeitsanstrengungen zu motivieren. Das Konzept lehnt sich an die Idee des Akkordlohns zur Entlohnung einfacher Tätigkeiten an. Prominentes Beispiel ist die Firma Safelite Glass: Nach der Umstellung von fixen Stundenlöhnen auf Stücklöhne, gemessen in montierten Glaseinheiten pro Mitarbeiter und Tag, stieg die Produktivität um erstaunliche 36% (Anreizeffekt: 20% und Selektionseffekt: 16%), während die Lohnkosten nur um 9% stiegen.7 Dieses Konzept wurde auf Manager und Managerinnen übertragen. Pay-for-Performance will das Interesse der Eigentümer (Unternehmensperformance) an das Interesse der CEOs (Einkommen) knüpfen.8 Ziel ist, dass sich die CEOs auch in schlecht beobachtbaren Situationen - etwa in Verhandlungen - wie die Unternehmenseigentümer verhalten9. Pay-for-Performance weist nahezu alle Bestandteile einer Mode auf10: • Es wird als neu, progressiv, innovativ, rational und funktional wahrgenommen11 • Es verspricht die Lösung eines brennenden Problems, nämlich des Versagens der Aufsichtsund Verwaltungsräte.12 Mit Beginn der 60-er Jahre wurde zunehmend die Effektivität von Aufsichts- und Verwaltungsräten bezweifelt. Es wurde argumentiert, dass diese oft nur einen geringen Einfluss auf die Entscheidungen des Managements haben.13 3 • Ein Schlüsselfaktor wird in den Vordergrund gestellt und eine leichte Umsetzbarkeit suggeriert: Dies ist die Verknüpfung der unterschiedlichen Interessen von Shareholdern und Management mittels performanceabhängiger, monetärer Entlohnung.14 • „Fashion-Setters“ wie Gurus, Massenmedien oder Businessschools interagieren als Anbieter mit den nachfragenden Unternehmen.15 • Berater greifen das Konzept auf und versprechen enorme Effizienzverbesserung.16 Die Mode Pay-for-Performance fand raschen Anklang in der Praxis sowie in der Fachliteratur. In den Unternehmen wurden die bislang vorherrschenden Fixgehälter von CEOs mehr und mehr durch variable Leistungsbestandteile wie zum Beispiel Bonus-, Options- und Aktienprogramme ersetzt. Wie so oft waren amerikanische Unternehmen die Vorreiter. In den 500 größten amerikanischen Aktiengesellschaften betrug der variable Lohnbestandteil eines CEOs im Jahr 1993 bereits 37% und stieg im Jahr 2003 auf 57%.17 Im Jahr 2005 betrug der variable Lohnbestandteil eines CEOs in der Schweiz 59%, in Deutschland 57%, in Österreich 50% und in den USA 81%.18 In der Wissenschaft nimmt seit dem Jahr 2002 die Anzahl der im Web of Science publizierten Artikel zum Thema Pay-for-Performance explosionsartig zu (vgl. ABBILDUNG 2). 4 Anzahl wissenschaftliche Publikationen (Web of Science) ABBILDUNG 2. Anstieg von Veröffentlichungen über Pay-for-Performance 100 80 60 40 20 0 1970 1975 1980 1985 1990 1995 2000 2005 Wir zeigen in diesem Beitrag, dass die Mode Pay-for-Performance - wie viele Managementmoden – die in sie gesetzten Erwartungen nicht nur enttäuscht, sondern dass sie sogar dysfunktional wirkt. Im zweiten Abschnitt legen wir die theoretischen Argumente für die kontraproduktive Wirkung von Pay-for-Performance dar. Im dritten Abschnitt schildern wir Methode und Ergebnisse einer eigenen Metaanalyse. Diese führt zu einem eindeutigen Schluss: Pay-for-Performance ist mit Unternehmensperformance heute negativ korreliert. Abschließend fragen wir, wieso sich die Mode Pay-for-Performance dennoch hält und sogar in Bereiche diffundiert, für die selbst die „Fashion-Setter“ diese ursprünglich nicht angedacht haben. 2 THEORETISCHE ÜBERLEGUNGEN ZUR EFFEKTIVITÄT VON PAY-FOR-PERFORMANCE Trotz der anhaltenden Beliebtheit von Pay-for-Performance gibt es immer mehr kritische Stimmen aus dem Kreis der Unternehmenseigentümer19, Vertretern der Wissenschaft20, der 5 Publizistik21 und Mitgliedern von Verwaltungs- bzw. Aufsichtsräten22. Sie sind der Meinung, dass viele CEOs ein viel zu hohes Gehalt bei mangelhaften Leistungen beziehen. Pay-forPerformance habe sich zu „Pay-without-Performance“ entwickelt.23 Die Kritiker stützen sich auf folgende Argumente:24 • Kein Anreizeffekt. Eine Vielzahl empirischer Untersuchungen kommt zum Resultat, dass faktisch keine Beziehung zwischen dem leistungsabhängigen Einkommen eines CEOs und der Unternehmensperformance besteht.25 • Nicht marktgerechte Löhne. In den USA stieg das durchschnittliche CEO-Gehalt von 19902005 um 298.2% an.26 In der Schweiz stiegen die CEO-Einkünfte seit 2002 um 60% an.27 Dieser Anstieg geht über einen marktgerechten Lohn hinaus.28 • Pay-for-Performance als Zusatzentgeld. Unternehmen ersetzten nicht Teile des CEO-Fixlohns durch variable Leistungsbestandteile, sondern zahlen stattdessen den variablen Anteil zusätzlich aus (vgl. ABBILDUNG 3). • Aufgehende Lohnschere. Die Lohnschere zwischen einfachen Angestellten und CEOs geht immer weiter auf. Im Jahr 1990 bezogen die höchstbezahlten US-Manager gegenüber einem durchschnittlichen Angestellten ein um das 25-fache höhere Einkommen. Im Jahr 2005 bezogen sie ein 500-faches Einkommen.29 In der Schweiz betrug dieses Verhältnis im Jahr 2002 1:24 und stieg im Jahr 2005 auf 1:33 an.30 6 ABBILDUNG 3. Pay-for-Performance und Gehaltsanstieg von CEOs in S&P 500 Unternehmen Durchschnittliches CEO-Gehalt in Tsd. $ (USA: obere Abbildung)31 und in 200 SPI-Unternehmen (Schweiz: untere Abbildung)32 25% 12% 14% 16% 14% 22% 29% 61% 56% 37% 52% 70% 49% 23% 18% Demnach hat Pay-for-Performance seine Ziel nicht erfüllt: Es sorgt nicht für Interessensangleichung zwischen Aktionären und Management33: Die Explosion eine der Managergehälter und die anhaltende Welle von Bilanzskandalen34 großer Unternehmen sprechen für diese Sichtweise. 7 Manager und Vergütungsberater halten dem entgegen, dass der „war for talents“ hohe erfolgsabhängige Vergütungspakete fordere.35 Wer in der heutigen globalen Wirtschaft rare Führungstalente rekrutieren wolle, müsse nun einmal tiefer in die Tasche greifen.36 Wir argumentieren demgegenüber, dass Pay-for-Performance nicht nur keinen positiven, sondern sogar einen negativen Anreizeffekt hat. Die Konflikte zwischen Anteilseignern, Belegschaft und dem Management wurden verschärft. Die negativen Auswirkungen von Pay-for-Performance werden bereits seit Längerem diskutiert. Zahlreiche Experimente, Feldstudien und Metanalysen zeigen, dass externale Anreize, und insbesondere Geld, unter bestimmten Umständen leistungsmindernd wirken können.37 In der Psychologie wurde dies unter dem Begriff Korruptionseffekt oder „hidden costs of reward“38 diskutiert. Er wurde in der psychologischen Ökonomik von Frey (1997) als Verdrängungseffekt (“crowding-out-effect”) eingeführt39. Der Verdrängungseffekt beruht im Wesentlichen auf vier Teil-Effekten: dem Überveranlassungseffekt (Over-Justification), dem Übersprungseffekt (Spill-Over), dem MultiTasking-Effekt und dem Selektionseffekt. Alle vier Effekte beruhen auf der Unterscheidung von extrinischer und intrinischer Motivation.40 • Überveranlassungseffekt (Over-Justification). Werden intrinsisch motivierte Personen durch äußere Eingriffe zu bestimmten Verhalten veranlasst, reduzieren sie ihre intrinsische Motivation.41 Ihr internaler „locus of causality“ wird durch einen externalen „locus of causality“ ersetzt. In der Folge wird ihre Freude an der Arbeit verringert.42 Wird die reduzierte intrinische Motivation nicht durch extrinisische Anreize, z. B. Geld, ausgeglichen, geht die Arbeitsleistung zurück.43 • Übersprungseffekt (Spill-Over). Werden ursprünglich intrinsisch motivierte Personen für eine Tätigkeit monetär belohnt, verringert sich die intrinsische Motivation nicht nur für diese 8 Tätigkeit sondern überträgt sich auch auf andere Bereiche: Ein Kind, dass für das Abräumen des Tisches belohnt wird, entsorgt anschließend auch nur noch den Müll gegen Entgelt.44 • Multi-Tasking-Effekt. Pay-for-Performance fördert das strategische Verhalten von Personen, weil sich Mitarbeiter nur noch auf Aufgaben mit monetärer Belohnung konzentrieren und alles andere vernachlässigen.45 Beispielsweise werden schwer beobachtbare und zurechenbare Handlungen unterlassen, wie etwa „Organizational Citizenship Behavior“46 Darüber hinaus werden Manipulationen47 oder gar Betrug48 begünstigt, etwa in Form von „kreativer Buchhaltung“.49 Der Multi-Tasking-Effekt hat bewirkt, dass sich Aktienoptionen zunehmend als „Heroin für Manager“ erwiesen haben.50 • Selektionseffekt. Das Konzept zieht extrinsisch motivierte Personen stärker als intrinsisch motivierte Personen an51. Zum einen verstärken extrinsisch motivierte Mitarbeiter die Notwendigkeit für externale Kontrollmassnahmen (Kontrollparadoxon52). Zum anderen fühlen sich intrinsisch motivierte Personen, die häufig besonders leistungswillig sind, unfair behandelt und suchen sich eine andere Beschäftigung.53 Aus diesen vier negativen Auswirkungen externaler Anreize auf Arbeitsleistungen leiten wir folgende Hypothese ab: Hypothese. Pay-for-Performance reduziert im Zeitablauf Arbeitsleistungen, d.h. hohe erfolgsabhängige Vergütungen des CEOs senken die Unternehmensperformance. 9 3 EMPIRISCHE EVIDENZ 3.1 Stichprobe Unsere Empirie stützt sich auf vorangegangene Studien, die zu unterschiedlichen Zeitpunkten den Zusammenhang zwischen variablen CEO Löhnen und Unternehmensperformance untersuchten. Das Verfahren der Metaanalyse erlaubt eine statistische Analyse dieser Primäruntersuchungen.54 Wir berücksichtigen alle bis heute publizierten Untersuchungen. (1) Die Datenbanken Business Source Premier, Elsevier, Emerald und Jstor wurden mittels folgender Schlüsselbegriffe durchsucht: “executive compensation”, “CEO compensation”, CEO remuneration”, “top management compensation”, “tangible rewards”, “equity based compensation”, “high incentives”, “variable compensation”, “pay for performance”, “performance based compensation”, “subsequent performance”. (2) Die zitierte und die zitierende Literatur identifizierter Studien wurden nach weiteren Studien durchsucht. (3) Wir beziehen alle durch vorangegangene Meta-Analysen identifizierten Studien ein.55 Wir berücksichtigen alle Untersuchungen, die folgende Bedingungen erfüllen: (1) Die Studie misst entweder das CEO-Gehalt oder das Topmanagement-Gehalt. (2) Die Studie berücksichtigt leistungsabhängige Gehaltskomponenten (hierzu zählen wir: Gesamtvergütung = Fixgehalt + Bonuspläne + Aktien- und Optionspläne, oder Barvergütung = Fixgehalt + Bonuspläne, oder Bonuspläne und/oder Aktien- und Optionspläne). (3) Die Studie misst die Unternehmensperformance anhand des Marktwertes eines Unternehmens oder anhand buchhalterischer Größen, wie ROA, ROE oder Betriebsergebnis). (4) Die Studie misst den Zusammenhang zwischen variablen Gehalt und Unternehmensperformance. 10 Die endgültige Stichprobe umfasst 75 empirische Studien (n= 123.797 Unternehmen). Diese Studien dokumentieren 259 statistische Zusammenhänge zwischen variablen Gehalt und Unternehmensperformance (n= 486,422 Beobachtungen). Die meisten Studien weisen im Methodenteil keine bivariaten Korrelationskoeffizienten auf, sondern geben nur die t-Werte des Regressionskoeffizienten an. Letztere sollten in MetaAnalysen nicht verwendet werden.56 Wir berücksichtigen diese Studien in den Analysen und kontrollieren nachträglich um systematische Verzerrungen: Erstens ist gerade beim Ausschluss dieser Untersuchungen eine systematische Verzerrung der Resultate zu Lasten von Arbeiten aus dem Bereich der Ökonomik zu befürchten: Ökonomische Zeitschriften verlangen in den seltensten Fällen eine Dokumentation von Korrelationskoeffizienten. Zweitens berücksichtigen die Autoren in den Regressionen oft analoge Kontrollvariablen, weil der Zusammenhang zwischen CEO-Gehalt und Performance eines der häufigst analysierten Phänomene ist. Drittens misst eine “kontrollierte” Korrelation die Höhe eines Zusammenhangs akkurater. 3.2 Messung der Variablen Jahr. Die Studien wurden nach dem Zeitpunkt der Erhebung kodiert. Messeinheit ist das Erhebungsjahr. Für Längsschnittuntersuchungen ermitteln wir das Durchschnittsjahr der untersuchten Zeitperiode. Pay-for-Performance-Link. Um zu prüfen, wie sich Pay-for-Performance des CEOs auf die Unternehmensperformance auswirkt, unterscheiden wir zwei in der Praxis verbreitete Ausgestaltungsvarianten der Korrelation zwischen Pay-for-Performance und Performance. (1) Aktien- und Optionspläne sollen den langfristigen, marktbasierten Unternehmenswert erhöhen.57 (2) Bonuszahlungen sollen den kurzfristigen, buchhalterischen Unternehmensgewinn erhöhen.58 11 Wir prüfen in den Modellen, wie sich Pay-for-Performance auf den aktienwertbasierten Unternehmenswert bzw. den buchhalterischen Unternehmensgewinn auswirkt. Zudem ermitteln wir die Gesamtkorrelation zwischen Pay-for-Performance und durchschnittlicher Performance. Moderationsvariablen. Wir prüfen, ob die Art der Ergebnisdokumentation (1= Korrelationskoeffizient, 2= t-Wert des Regressionskoeffizienten) die Untersuchungsresultate systematisch verzerrt. 3.3 Analysemethode Die Metaanalyse wird mit Hilfe der Software Comprehensive-Meta-Analysis durchgeführt.59 In einem ersten Schritt prüften wir die einbezogenen Studien auf systematische Publikationsfehler. Hierfür verglichen wir die Anzahl der in den Studien erhobenen Fälle mit dem Standardfehler dieser Studien. Es liegen keine systematischen Publikationsfehler vor: Die Studien sind im Konfidenzintervall des Scatterplots symmetrisch verteilt. Für jede einzelne Studie ermitteln wir eine Effektstärke d.60 Diese berechnet sich bei der Angabe des Korrelationskoeffizienten r bzw. der Angabe des t-Wertes des Regressionskoeffizienten wie folgt: (1) di = 2 ⋅ ri 1 − ri 2 oder (2) di = ti Ni Ni Im Anschluss berechnen wir für die gesamte Stichprobe bzw. für jeden Erhebungszeitpunkt eine stichprobenfehlerkorrigierte mittlere Gesamteffektstärke d .61 Als Integrationsmodelle verwenden wir „Fixed-Effect“-Modelle. „Fixed-Effect“-Modelle gewichten die einzelnen Studien nach der Anzahl der Beobachtungen. Zu Grunde liegende Annahme ist ein gemeinsamer Populationsparameter aller Studien, wobei die Effektgrössen der einzelnen Studien zufällig vom 12 Stichprobenfehler abweichen.62 Die Effektstärken-Varianz berechnet sich aus den primärstudienspezifischen Gewichten wi , wie folgt: ( w i ⋅ di ) (3) d = wi In einer Fixed-Effect-Meta-Regression prüfen wir, wie sich der Anreizeffekt von Pay-forPerformance über die Zeit entwickelt hat. Wir regressieren die für jedes Erhebungsjahr berechneten mittleren Gesamteffektstärken d mit dem Erhebungsjahr. Die Resultate werden zudem auf ihre interne Homogenität geprüft. Ein signifikanter Q-Wert ist ein Indiz für nicht berücksichtigte Moderatorvariabeln, d.h. die Unterschiedlichkeit zwischen den Effektgrössen einzelner Studien kommt u.a. durch den Stichprobenfehler zu Stande.63 (4) Q = k wi ( d i − d ) 2 i =1 Die deskriptiven Informationen aller Studien können der TABELLE 3 im Anhang entnommen werden. 3.4 Ergebnisse Querschnittsmodelle. Im ersten Schritt prüfen wir die Anreizwirkung von Pay-for-Performance ohne Berücksichtigung des Erhebungsjahrs. Unsere Analysen ermitteln zwischen CEO-Gehalt und Performance einen Zusammenhang von d =.11*** (vgl. TABELLE 1): Das variable CEOEinkommen trägt folglich zu 1.20% zur Steigerung der Unternehmensperformance bei; d.h. faktisch gar nicht. Zu diesem Resultat kommen auch vorangegangene Untersuchungen.64 Hierbei erhöhen Aktien- und Optionspläne den Marktwert eines Unternehmens zu d =.11***, während Bonuszahlungen die rechnungsbasierten Unternehmensgewinne zu d =.12*** erhöhen. Die Anreizwirkung beider in der Praxis verbreiteter Ausgestaltungsmaßnahmen von Pay-for- 13 Performance scheint somit, trotz marginalen Unterschieds (z=5.92**), vergleichbar unwirksam. Allerdings verringert eine Unterscheidung beider Ausgestaltungsvarianten die Heterogenität (QGesamt=4357.17***/ QUnternehmensgewinn=1248.19***/ QAktienkurs=2070.59***). Dies deutet auf Moderatorvariablen, wie zum Beispiel die Zeit, hin. Eine systematische Verzerrung unserer Resultate durch die Art der Ergebnisdokumentation in den Studien ist eher als gering einzustufen: Die Heterogenität verringert sich bei einer differenzierten Analyse nur unwesentlich (QGesamt=4357.17***/ QKorrelation=700.81***/ QtWert=3632.98***). Studien, die bivariate Korrelationen dokumentieren, ermitteln erwartungsgemäß einen signifikant höhere Anreizwirkung von Pay-for-Performance ( d =.14***) als Studien, die regressionsanalytisch kontrollierte Zusammenhänge ausweisen ( d =.07***). Dieser Unterschied ist signifikant (z=92.17***). TABELLE 1. Gesamteffektstärken der Meta-Analyse (Fixed-effect-Model) Model Gesameffekt Art der Ergebnisdokumentation: Korrelation t-Wert Regressionskoeffizient Gruppenunterschied Pay-for-Performance-Link: Kopplung des CEO-Gehalts an den Unternehmensgewinn Kopplung des CEO-Gehalts an den Aktienkurs Gruppenunterschied Legende: **p <0.05, ***p <0.01 # Studien Est. Std. Err. Z-Wert Heterogenität (# Subgruppen) (Q-Wert) *** 87 (259) .08 .001 52.39 4357.17 *** 27 (93) 60 (166) .14 .07 *** .012 .000 21.08 49.11 700.81 3632.98 92.17 *** 48 (134) .07 *** .004 24.81 1248.19 *** 39 (125) .08 *** .003 34.72 2070.59 5.92 *** *** *** *** ** Längsschnittmodelle. TABELLE 2 und ABBILDUNG 4 stellen die Entwicklung der Anreizwirkung von Pay-for-Performance über die Zeit dar. Die Entwicklung des allgemeinen Zusammenhangs zwischen variablen CEO-Löhnen und zukünftiger Steigerung der Unternehmensperformance 14 lässt folgende Interpretation zu: Pay-for-Performance war nicht immer unwirksam. Vielmehr nimmt die Wirksamkeit im Laufe der Jahre ab (ß=-.003***). Im Jahr 1950 erhöhte ein variables CEO-Einkommen - laut Regressionsresultaten - die Unternehmensperformance immerhin zu d =.21. Das ist ein statistisch moderater Zusammenhang. Heute sind Lohn und Performance nur noch zu d =.05 miteinander verknüpft, d.h. fast gar nicht mehr. Schreibt man die Resultate statistisch in die Zukunft fort, so sind gemäss dieser Schätzung im Jahr 2025 ein variabler CEOLohn und die Steigerung der Performance überhaupt nicht mehr miteinander verknüpft ( d =.00). ABBILDUNG 4. Graphische Verdeutlichung der Regressionsergebnisse Anreizwirkung von Pay-for-Performance auf Performance Jahr 1950 1955 1960 1965 1970 1975 1980 1985 1990 1995 2000 2005 2010 2015 2020 0.50 0.40 0.30 0.20 0.10 0.00 -0.10 -0.20 -0.30 Bonusanreizeffekt: Kopplung des CEO-Gehalts an den Unternehmensgewinn Aktienanreizeffekt: Kopplung des CEO-Gehalts an den Aktienkurs Gesamtanreizeffekt: Kopplung des CEO-Gehalts an die Performance Das Ergebnis lässt sich weiter präzisieren. • Über die Jahre hat Pay-for-Performance einen konstanten Anreizeffekt von d =.11 auf den langfristigen, marktbasierten Unternehmenswert (ß=.000). Die Ergebnisdokumentation in den Studien verändert diesen Befund nicht (für den t-Wert: ß=-.000).65 Folglich war und ist es für die Unternehmensperformance unbedeutend, ob und wie viele Optionen und Aktien 15 Unternehmen an ihre CEOs vergeben. Dieser tautologische „Zusammenhang“ zwischen Payfor-Performance und markbasiertem Unternehmenswert wird in der Studien von Jensen et al. (2004) erhärtet.66 Die Autoren zeigen, dass sich das variable Gehalt von CEOs aus Aktien und Optionen gleichförmig mit dem S&P-500-Index entwickelt. • Pay-for-Performance senkt über die Jahre die kurzfristigen, buchhalterischen Unternehmensgewinne (ß=-.007***). Die Ergebnisdokumentation in den Studien verändert diesen Befund nicht (für den t-Wert: ß=-.007***, für Korrelationen: ß=-.011***). Im Jahr 1950 bewirkte ein CEO-Bonus tatsächlich eine eindrückliche Steigerung des Unternehmensgewinns zu d =.34. Im Jahr 2007 bewirkt ein höherer CEO-Bonus hingegen eine leichte Senkung des Unternehmensgewinns ( d =-.04). Extrapoliert man dieses Ergebnis, so wird im Jahr 2020 der negative Zusammenhang deutlich zutage treten ( d =-.12).67 Demnach steigt zukünftig mit dem Bonus sogar die Wahrscheinlichkeit für einen Rückgang des buchhalterischen Unternehmensgewinns! Dieser Befund zur Wirkung von Pay-forPerformance auf die Unternehmensgewinne bestätigt vorläufig unsere Hypothese. 16 TABELLE 2. Regressionsresultate (Fixed-effect-Model) Model Gesamteffekt Pay-for-Performance-Link: Kopplung des CEO-Gehalts an den Unternehmensgewinn Kopplung des CEO-Gehalts an den Aktienkurs Art der Ergebnisdokumentation: Korrelation t-Wert Regressionskoeffizient Nur Korrelationen: Kopplung des CEO-Gehalts an den Unternehmensgewinn Kopplung des CEO-Gehalts an den Aktienkurs Nur t-Werte Regressionskoeffizient: Kopplung des CEO-Gehalts an den Unternehmensgewinn Kopplung des CEO-Gehalts an den Aktienkurs Legende: **p <0.05, ***p <0.01 4 Regressionskoeffizient Konstante Est. Std. ZEst. Std. Err. Wert Err. -.003 *** .000 -18.45 6.45 *** -.007 *** .000 -21.72 13.28 *** .000 .000 .70 -.41 -.005 *** .001 -7.40 10.93 -.002 *** .000 -10.39 4.91 *** -.011 *** .000 -13.09 21.20 *** -- -- -- -- -.007 *** .000 -17.21 12.16 -.000 .000 -.18 *** .20 Heterogenität QWert TauModel square .345 18.67 340.46 .008 ZWert .61 21.84 471.64 .007 .63 .62 .012 1.46 7.495 54.80 .46 10.61 107.84 .026 .011 1.61 13.15 171.24 .015 -*** -.66 -- -- -- .70 17.30 296.03 .005 .64 .011 .31 .03 WARUM WIRD PAY-FOR-PERFORMANCE NICHT UNMODERN? Wir haben gezeigt, dass Pay-for-Performance mittlerweile nicht nur keinen positiven, sondern sogar einen negativen Anreizeffekt hat. Drei Fragen bleiben offen, deren Beantwortung weiterer Forschung bedarf. An dieser Stelle können wir nur einige vorläufige Überlegungen hierzu anstellen. • Warum haben Bonuszahlungen, die an interne buchhalterische Maße des Rechnungswesens gekoppelt sind, zunächst eine positive Wirkung auf die Unternehmensperformance ausgeübt? Alle Moden – wie vermutlich auch Pay-for-Performance - bewirken zunächst eine Aufbruchstimmung. „…Manager setzen sie erfolgreich ein, um zu schmeicheln, zu inspirieren 17 und zu fordern oder um Aktionen einzuleiten….“68 Mode motiviert zum Ausprobieren neuer Lösungen. • Warum hat sich die Wirkung von Bonuszahlungen im Verlaufe der Zeit als negativ herausgestellt? Boni werden in der Unternehmenspraxis meist nicht-linear ausgestaltet und stattdessen innerhalb eines Gewinnintervalls gewährt.69 Erstens sind die Werte des Gewinnintervalls meist willkürlich festgelegt und keineswegs durch den Markt determiniert. Häufig werden sie von den CEOs und den nachfolgenden Vorgesetzten sehr niedrig angesetzt, weil ein Manager an der Zielerreichung seiner Mitarbeitenden gemessen wird.70 Zweitens hat die nicht-lineare Ausgestaltung verfälschende Effekte: Wenn Mitarbeitende bemerken, dass sie den Maximalbonus erreicht haben, verlagern sie ihre Arbeitsleistung in das nächste Jahr. Realisieren sie, dass sie das minimal geforderte Ziel nicht erreichen, hören sie auf, sich anzustrengen. Langfristig verursachen Bonuspläne so einen Kreislauf aus sich selbst verstärkenden Manipulationen. Diese können eine Erklärung für den im Zeitablauf schwindenden Anreizeffekt von Bonuszahlungen gemäss ABBILDUNG 4 liefern. • Warum wird angesichts dieser negativen Wirkungen Pay-for-Performance weiterhin in Unternehmen angewandt und neuerdings sogar auf nicht gewinnorientierte Organisationen (z.B. Behörden und Universitäten) übertragen? In zahlreichen Unternehmen ist man sich der fragwürdigen Auswirkungen von Pay-forPerformance bewusst. Dennoch verabschieden sie sich nicht von den einmal eingeführten Systemen. Darüber hinaus haben auch zahlreiche Behörden im Zuge von „New Public Management“ Pay-for-Performance adaptiert, sogar für Ärzte oder Richter. Neuerdings soll Payfor-Performance sogar für Forscher in Universitäten eingeführt werden, z. B. mittels 18 regelmäßiger Evaluationen, in denen Publikationen und Zitationen gezählt werden. Die Wirkungen sind genauso kontraproduktiv wie bei CEOs: Für Ärzte wird die Behandlung schwer kranker Patienten unattraktiv.71 Richter reagieren mit weniger sorgfältigen Urteilen.72 Auch Wissenschaftlter reagieren strategisch: Sie erhöhen die Anzahl ihrer Publikationen zu Lasten der Qualität ihrer Forschung.73 Warum sind manche Moden so zählebig, obwohl sie sich als unnütz oder sogar als schädlich neoinstitutionalistischen erwiesen haben? Organisationstheorie Eine Erklärung ableiten.74 Massnahmen, die zur Verbesserung der Effizienz Danach kann man werden aus der anfängliche einiger Organisationen führen, von Konkurrenten unkritisch kopiert. Dabei entwickeln sich Vorstellungen von rationaler Organisationsgestaltung, die zunehmend als selbstverständlich angesehen und nicht mehr hinterfragt werden. Es wird erwartet, dass fortschrittliche Unternehmen die entsprechenden Massnahmen übernehmen, um sich nicht dem Verdacht fehlender Modernität auszusetzen – zumindest solange bis sich eine neue Mode etabliert hat. Literatur Aboody, D./Kasznik, R. (2000): CEO stock option awards and the timing of corporate voluntary disclosures. In: Journal of Accounting and Economics, 29. Jg., S. 73-100. Abrahamson, E. (1996): Management fashion. In: Academy of Management Review, 21. Jg., S. 254-285. Allen, M. P. (1974): The structure of interorganizational elite cooptation. In: American Sociological Review, 39. Jg., S. 393-406. Amstutz, M. D. (2007): Macht und Ohnmacht des Aktionärs. Möglichkeiten und Grenzen der Corporate Governance bei der Wahrung der Aktionärsinteressen. Zürich 2007. Anderson, S./Cavanagh, J./Collins, C./Benjamin, E./Pizzigati, S. (2006): Executive Excess 2006: Defense and Oil Executives cash in on Conflict. 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Studienstatisik der Meta-Analyse Autor Abowd (1990) Aggarwal, and Samwick (1999) Bebchuk, and Grinstein (2005) Benito, and Conyon (1999) Bloom, and Milkovich (1998) Carpenter, Sanders, and Gregersen (2001) Cheng, and Firth 2005 Conyon (1998) Conyon (2006) Conyon, and Murphy (2000) Conyon, and Peck (1998) Conyon, and Sadler (2001) Coombs, and Gilley (2005) Cordeiro, and Veliyath (2003) Core, Holthausen, and Larcker (1999) Deckop (1988a) Deckop (1988b) Frye, Nelling, and Webb (2006a) Frye, Nelling, and Webb (2006b) Gibbons, and Murphy (1990 Gregg, Machin, and Szymanski (1992 Hadlock, and Lumer (1997a) Hadlock, and Lumer (1997b) Hall, and Liebman (1998a) Hall, and Liebman (1998b) Hallman, and Hartzell (1999a) Hallman, and Hartzell (1999b) Hallock (1997a) Hallock (1997b) Studienstatistik Studieneffekt # Subgruppen1 Jahr Mittelwert r/t-Wert Upper Lower Effekt Z-Wert p-Wert Gesamtanzahl Anzahl Fälle limit limit Fälle 646 t 0.15 0.08 0.12 7.22 0.00 3876 6 1984 4 1995 4547 t 0.06 0.03 0.04 5.67 0.00 18186 6 1998 15409 t 0.05 0.03 0.04 12.20 0.00 92454 1 1990 1698 t 0.14 0.05 0.10 3.93 0.00 1698 1 1985 1773 t 0.06 -0.03 0.02 0.70 0.48 1773 2 1995 735 t 0.16 0.06 0.11 4.23 0.00 1470 2 1997 2016 t 0.04 -0.02 0.01 0.38 0.70 4032 2 1991 1090 t 0.06 -0.03 0.01 0.68 0.50 2180 2 1998 7009 t 0.11 0.07 0.09 10.71 0.00 14018 1 1997 2176 t 0.08 0.00 0.04 2.00 0.05 2176 1 1993 374 t 0.20 0.00 0.10 1.88 0.06 374 2 1998 1064 t 0.21 0.13 0.17 8.10 0.00 2128 2 1998 2297 t 0.10 0.04 0.07 4.56 0.00 4594 4 1994 888 t 0.14 0.07 0.11 6.32 0.00 3552 6 1983 495 t 0.06 -0.02 0.02 1.12 0.26 2970 2 1979 432 t 0.17 0.04 0.10 3.03 0.00 864 2 1979 432 t 0.04 -0.09 -0.02 -0.71 0.48 864 4 1996 4200 t 0.02 -0.02 0.00 0.00 1.00 16800 4 1996 4200 t 0.02 -0.02 0.00 0.00 1.00 16800 3 1980 5504 t 0.22 0.19 0.20 26.69 0.00 16511 4 1988 1250 t 0.06 0.00 0.03 2.15 0.03 5000 2 1980 5600 t 0.18 0.15 0.17 17.75 0.00 11200 2 1980 5600 t 0.08 0.04 0.06 6.01 0.00 11200 3 1990 3977 t 0.24 0.20 0.22 24.29 0.00 11931 2 1988 5727 t 0.05 0.01 0.03 3.56 0.00 11453 2 1991 153 t 0.39 0.18 0.29 5.15 0.00 306 2 1991 183 t 0.14 -0.07 0.04 0.71 0.48 366 2 1992 9804 t 0.12 0.09 0.10 14.30 0.00 19608 2 1992 9804 t 0.03 0.00 0.02 2.59 0.01 19608 30 Autor Studienstatistik Studieneffekt 1 # Subgruppen Jahr Mittelwert r/t-Wert Upper Lower Anzahl Fälle limit limit 752 t -0.01 -0.15 Hambrick, and Finkelstein (1995) 1 1980 Hermalin, and Wallace (2001) 3 1991 624 t 0.12 0.03 Ingham, and Thompson (1994) 3 1988 208 t -0.02 -0.18 Jensen, and Murphy (1990a) 4 1979 4283 t 0.11 0.08 Jensen, and Murphy (1990b) 4 1978 4283 t 0.07 0.04 Jinbae (2004) 1 1982 1300 t 0.08 -0.03 Leonard (1990) 2 1983 400 t 0.23 0.10 Lilling (2003a) 2 1999 6755 t 0.09 0.06 Lilling (2003b) 2 1999 6755 t 0.15 0.12 Main (1991) 1 1985 241 t 0.32 0.08 Main, Bruce, and Buck (1996a) 2 1986 324 t 0.18 0.03 Main, Bruce, and Buck (1996b) 2 1986 324 t 0.18 0.03 Mehran (1995) 4 1980 306 t 0.22 0.12 Micknight, and Tomkins (1999) 2 1994 99 t 0.46 0.21 Murphy (1985) 6 1973 4500 t 0.11 0.09 Murphy (1999a) 2 1975 2192 t 0.14 0.09 Murphy (1999b) 8 1984 835 t 0.23 0.19 Murphy (1999c) 2 1993 2183 t 0.16 0.10 Porac, Wade, and Pollack (1999) 2 1993 263 t 0.06 -0.11 Rajagopalan (1996) 2 1990 235 t 0.13 -0.05 Roulstone (2001) 2 1996 4719 t 0.04 0.00 Sanders (1999) 2 1995 740 t 0.15 0.05 Schaefer (1998) 2 1993 3650 t 0.09 0.05 Stammerjohan (2004) 8 1985 408 t 0.03 -0.04 Veliyath (1999) 2 1988 235 t 0.17 -0.01 Wade, Porac, and Pollack (1997) 2 1992 266 t 0.22 0.06 Wen-Chung, Shin-Rong, and Yu-Wen (2006) 4 1999 1764 t 0.04 0.00 Zajac, and Westphal (1994) 1 1989 2025 t -0.04 -0.12 Zhou (1999a) 4 1993 2247 t 0.18 0.14 Zhou (1999b) 4 1993 2247 t 0.05 0.01 Grossman, and Cannella (2006) 2 1993 725 t 0.10 -0.01 Belkauoi & Picur (1993) 1 1985 247 r 0.23 -0.02 Effekt Z-Wert p-Wert Gesamtanzahl Fälle -0.08 -2.14 0.03 752 0.08 3.43 0.00 1872 -0.10 -2.43 0.01 624 0.09 12.14 0.00 17130 0.05 6.89 0.00 17130 0.02 0.88 0.38 1300 0.16 4.69 0.00 800 0.07 8.72 0.00 13510 0.13 15.45 0.00 13510 0.20 3.14 0.00 241 0.11 2.73 0.01 648 0.10 2.62 0.01 648 0.17 6.00 0.00 1224 0.34 4.86 0.00 197 0.10 16.71 0.00 27000 0.12 7.68 0.00 4384 0.21 17.46 0.00 6683 0.13 8.64 0.00 4366 -0.02 -0.56 0.57 526 0.04 0.83 0.41 470 0.02 1.51 0.13 9438 0.10 3.79 0.00 1480 0.07 5.91 0.00 7299 -0.01 -0.42 0.67 3266 0.08 1.69 0.09 470 0.14 3.25 0.00 532 0.02 1.55 0.12 7056 -0.08 -3.57 0.00 2025 0.16 15.62 0.00 8988 0.03 2.60 0.01 8988 0.04 1.71 0.09 1450 0.11 1.73 0.08 247 31 Autor Studienstatistik Studieneffekt 1 # Subgruppen Jahr Mittelwert r/t-Wert Upper Lower Effekt Z-Wert p-Wert Gesamtanzahl Anzahl Fälle limit limit Fälle 122 r 0.55 0.25 0.41 4.75 0.00 122 Belliveau, O' Reilly, and Wade (1996) 1 1985 Bilimoria (1992) 10 1985 40 r 0.34 0.14 0.24 4.74 0.00 396 Boyd (1994) 1 1980 193 r 0.33 0.06 0.20 2.79 0.01 193 Buck et al. (2003) 1 1998 1602 r 0.45 0.37 0.41 17.42 0.00 1602 David, Kochhar, and Levitas (1998) 1 1993 500 r 0.21 0.03 0.12 2.69 0.01 500 Douglas, and Santerre (1990) 2 1985 65 r 0.50 0.20 0.36 4.20 0.00 130 Finkelstein, and Boyed (1998) 4 1987 600 r 0.11 0.03 0.07 3.57 0.00 2400 Finkelstein, and Hambrick (1989) 3 1977 110 r 0.23 0.02 0.13 2.33 0.02 330 Gomez-Mejia, Tosi, and Hinkin (1987) 8 1981 284 r 0.27 0.19 0.23 10.97 0.00 2272 Henderson, and Frederickson (1996) 1 1988 189 r 0.08 -0.20 -0.06 -0.82 0.41 189 Johnson (1982) 1 1975 126 r 0.17 -0.17 0.00 0.00 1.00 126 Kerr, and Kren (1992) 9 1987 63 r 0.30 0.14 0.22 5.30 0.00 567 Kerr & Kren (1997) 2 1990 242 r 0.19 0.02 0.10 2.29 0.02 483 Kroll, Theorathorn, and Wright (1993) 3 1986 26 r 0.22 -0.24 -0.01 -0.09 0.93 78 Kumar, Ghicas, and Pastena (1993) 1 1985 353 r 0.50 0.33 0.42 8.38 0.00 353 Lewellen (1968) 14 1947 45 r 0.54 0.42 0.48 12.76 0.00 630 Mangel, and Singh (1993) 1 1988 79 r 0.45 0.04 0.26 2.32 0.02 79 McQuire, Chru, and Elbing (1962) 13 1956 45 r 0.49 0.35 0.42 10.49 0.00 585 Miller (1988) 2 1986 5321 r 0.04 0.00 0.02 2.06 0.04 10642 O Reilly, Main, and Crystal (1988) 1 1984 105 r 0.49 0.15 0.33 3.46 0.00 105 Pavlik (1991) 1 1985 216 r 0.29 0.03 0.16 2.36 0.02 216 Rajagopalan, and Prescott (1990) 1 1990 226 r 0.29 0.04 0.17 2.56 0.01 226 Sanders, and Carpenter (1998) 1 1992 258 r 0.20 -0.04 0.08 1.28 0.20 258 Wallace (1972) 4 1965 87 r 0.21 -0.01 0.10 1.86 0.06 346 Werner, and Tosi (1995) 3 1984 278 r 0.19 0.05 0.12 3.44 0.00 834 Winfrey (1990) 3 1985 171 r 0.39 0.23 0.31 7.23 0.00 514 1 Note: Für Studien mit mehreren Subgruppenstatistiken kombiniert die Tabelle Statistiken. 32 1 Abrahamson (1996: 257) 2 Vgl. hierfür z. B. Kieser (2000), Kieser (2002), Teichert/Talaulicar (2002) 3 Kieser (1996), Kieser (1997) 4 Teichert/Talaulicar (2002) 5 Ghemawat (2000) Carson et al. (2000) verdeutlichen zudem, dass sich 6 Quelle: Ghemawat (2000: 25) 7 (Lazear (1999), Backes-Gellner et al. (2001), Wolff/Lazear (2001), Besanko et al. (2004)). 8 Jensen/Meckling (1976) 9 Eccles (1985), Eisenhardt (1985), Eisenhardt (1989), Jensen/Murphy (1990b), Gomez-Mejia/Balkin (1992), Welbourne et al. (1995), Fernie/Metcalf (1996), Henderson/Fredrickson (1996), Tosi et al. (1997), Core et al. (1999) 10 Carson et al. (2000) Kieser (1996), Benders/van Veen (2001) 11 Carson et al. (2000) Kieser (1996), Benders/van Veen (2001) 12 Galbraith (1967 ), Mace (1971), Allen (1974), Herman (1981) 13 Die Einführung von Pay-for-Performance stellt im Grunde eine Misstrauenskundgebung gegenüber dem Aufsichts- bzw. Verwaltungsrat dar, indem dadurch das Management direkt durch die Aktionäre kontrolliert werden soll. 14 Jensen/Murphy (1990a) 15 Abrahamson (1996) 16 Dazu kritisch Schiltknecht (2004), Schütz (2005) 17 Bebchuk/Grinstein (2005) 18 Piazza (2006) 19 z. B. Minder (2007) 20 z. B. Backes-Gellner/Geil (1997), Tosi et al. (2000), Bertrand/Mullainathan (2001), Bebchuk/Fried (2003), Benz/Stutzer (2003), Schiltknecht (2004), Bebchuk/Grinstein (2005), Frey/Osterloh (2005), Weibel/Bernard (2006), Rost/Osterloh (2007) 21 Schwarz (2006) 22 Krauer (2004), Amstutz (2007), Maucher (2007) 23 Bebchuk/Fried (2004) 24 Ettore (1997) 25 Marris (1964), Lawler (1971), Herman (1981), Redling (1981), Aoki (1984), Rich/Larson (1984), Dyl (1985), Deckop (1988), Tosi/Gomez-Mejia (1989), Tosi et al. (2000), Bertrand/Mullainathan (2001), Dalton et al. (2003), McGuire et al. (2003), Bebchuk/Grinstein (2005), Tosi (2005) 26 Anderson et al. (2006) 33 27 Rost/Osterloh (2007) 28 Rost/Osterloh (2007) zeigen, dass in der Schweiz die Höhe der Managerlöhne um mindestens 30% über einem als markgerecht geltenden Lohn liegen. 29 Bebchuk/Grinstein (2005), Anderson et al. (2006) 30 Rost/Osterloh (2007) 31 Jensen et al. (2004: 31) 32 Rost/Osterloh (2007) 33 Berle/Means (1932) 34 Vgl. die bekannten Skandale z.B. bei Enron, WorldCom, Xerox und Tyco. 35 Martin/Moldoveanu (2003) 36 Wuffli (2006) 37 Der Verdrängungs-Effekt ist empirisch gut belegt (Frey/Jegen (2001)): Deci und seine Forschergruppe konnten in zahlreichen Laborexperimenten zeigen, dass monetäre Belohnungen intrinsisch motivierender Handlungen eine Verringerung künftiger intrinsischer Motivation zur Folge haben, vgl. hierzu Rummel/Feinberg (1988), Wiersma (1992), Tang/Hall (1995), Weibel et al. (2007). Alle diese Meta-Analysen weisen darauf hin, dass intrinsische Motivation durch äussere Eingriffe mit kontrollierendem Charakter verdrängt wird. Zudem bestätigen Felduntersuchungen den Verdrängungs-Effekt (zusammenfassend Frey/Jegen (2001), Weibel et al. (2007)). 38 Vgl. Lepper/Greene (1978), Osterloh/Weibel (2006) 39 Vgl. Frey (1997) 40 Eine Handlung ist intrinsisch motiviert, wenn sie um ihrer selbst willen erfolgt, d.h. aus Interesse oder Spaß an der Tätigkeit oder um der Einhaltung einer verinnerlichten Norm willen. Eine Handlung ist extrinsisch motiviert, wenn sie instrumentell zur Erzielung eines außerhalb der Handlung liegenden Ergebnisses willen erfolgt. Die Unterscheidung in intrinsische und extrinsische Motivation geht auf Atkinson (1964), De Charms (1968), Deci (1975) zurück. 41 Deci (1975), Frey/Oberholzer-Gee (1997), Deci et al. (1999), Weibel et al. (2007) 42 De Charms (1968) 43 Weibel et al. (2007) 44 Frey/Osterloh (1997) 45 Holmström/Milgrom (1991), Pfaff et al. (2000), Backes-Gellner et al. (2001), Pfaff/Stefani (2003) 46 Rost et al. (2007) 47 Osterloh/Frey (2004), Denis et al. (2005), Efendi et al. (2006), Erickson et al. (2006), Johnson et al. (2006), Marciukaityte et al. (2006), O’Connor et al. (2006) 48 Staffelbach (2001), Osterloh/Frey (2004), Denis et al. (2005), Efendi et al. (2006), Erickson et al. (2006), Johnson et al. (2006), Marciukaityte et al. (2006), O’Connor et al. (2006) 49 Yermack (1997), Aboody/Kasznik (2000), Chauvin/Shenoy (2001), Baker et al. (2003) 34 50 Jensen et al. (2004) 51 Bohnet/Oberholzer-Gee (2000), Backes-Gellner/Wolff (2001), Osterloh/Frey (2005) 52 Lepper/Greene (1978) 53 Osterloh et al. (2007) 54 Hunt (1997). Das Untersuchungsdesign hat folgende Vorteile: (1) Quantifizierung von Studien und Ergebnissen, (2) Metaanalysen sind auch von Personen ausserhalb der Wissenschaft nachvollziehbar, (3) Replizierbarkeit und Objektivität der Analyse. Das Untersuchungsdesign hat folgende Nachteile: (1) Probleme in der Vergleichbarkeit der Studien, (2) Integration von Studien unterschiedlicher Qualität, (3) „Publication Bias“ zu Gunsten veröffentlichter, signifikanter Ergebnisse, (4) „Nonindependent Effects“ falls eine Studie mehrere Zusammenhänge dokumentiert (Eisend (2004)). Diese Nachteile können durch eine systematische Stichprobenerhebung und durch richtig angewendeten Analysemethoden minimiert werden. 55 56 Tosi, et al. (2000) and Dalton, et al. (2003) Wir ordneten die unterschiedlichen Performancemessungen analog der Studie von Tosi et al. (2000) dem Marktwert bzw. dem buchhalterischen Unternehmensgewinn zu. 57 Jensen/Murphy (1990a), Becker/Kramarsch (2006) 58 Milgrom/Roberts (1992), Knecht (2001) 59 Vgl. für weitere Informationen http://www.meta-analysis.com/ 60 Dokumentiert eine Studie mehr als einen statistischen Zusammenhang (Subgruppen), dann fassen wir diese Effekte zunächst auf Ebene der einzelnen Studie zusammen. Der mittlere Studieneffekt fließt in den Effekt der gesamten Stichprobe. 61 Bei einer Effektgrösse von 0.8 wird von einem grossen Effekt der untersuchten unabhängigen Variablen auf die abhängige Variable ausgegangen, bei einer Effektgrösse von 0.5 von einem mittleren und bei einer Effektgrösse von 0.2 von einem kleinen Effekt (Rustenbach (2003)). 62 Rustenbach (2003) 63 Roesner (2006) 64 Marris (1964), Lawler (1971), Herman (1981), Redling (1981), Aoki (1984), Rich/Larson (1984), Dyl (1985), Deckop (1988), Tosi/Gomez-Mejia (1989), Tosi et al. (2000), Bertrand/Mullainathan (2001), Dalton et al. (2003), McGuire et al. (2003), Bebchuk/Grinstein (2005), Tosi (2005) 65 Für Studien, die den Korrelationskoeffizienten dokumentieren, liegen ungenügend Fälle für zuverlässige Regressionsschätzungen vor. 66 67 Jensen et al. (2004) Differenziert man die Untersuchungen explizit nach der Verknüpfung von Bonuszahlungen mit dem Unternehmensgewinn, so bewirkte in Jahr 1950 ein CEO-Bonus eine Steigerung des Unternehmensgewinns zu r=.39. Im Jahr 2007 bewirkt ein höherer CEO-Bonus hingegen eine leichte Senkung des Unternehmensgewinns (r=- 35 .06). Extrapoliert man dieses Ergebnis, so wird im Jahr 2020 der negative Zusammenhang deutlich zutage treten (r=.16). 68 Kieser/Hegele (1998: 40) in Anlehnung an Eccles/Nohria (1992: 29 f.) 69 Jensen et al. (2004) 70 Becker/Kramarsch (2006) 71 Osterloh/Rost (2005). Zur Verdrängungswirkung intrinisischer Motivation bei Zahnärzten vgl. Bøgh Andersen (2007). 72 Schneider (2007) 73 Frey (2003), Frey/Osterloh (2006) 74 Meyer/Rowan (1977), Walgenbach/Beck (2003)