Die neue Industriepolitik Japans
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Die neue Industriepolitik Japans
- 10. August 2004 Informationen Newsletter der Japan External Trade Organization in Deutschland Wirtschaftsförderung 2 Aktualisierter Leitfaden zur Geschäftsgründung in Japan online Programme der Außenwirtschaftsförderung Deutsche Publikationen 3-4 Artikel in Zeitschriften von JETRO über: Internationale Hotelketten in Japan, Industrie-Roboter, Privatisierung der Post, Weißbuch der Regierung zum internationalen Handel, Musikindustrie, hohe Rohölpreise, Interviews mit den CEO von Bosch Automotive Systems Japan, von Nintendo und von einem InternetShopping-Portal Nachrichten Die neue Industriepolitik Japans 4-5 Freihandelsabkommen Japan-Mexiko Deutsche Unternehmen in Japan Kooperation von Steinberg und Yamaha Reinigungsmittel der Marke „Frosch“ 5-6 Veranstaltungen 7-9 JETRO mit japanischen Comics auf der Frankfurter Buchmesse J-Ofis 2005, Outsourcing Fair for IT Software Sprachtest für Geschäfts-Japanisch Die vorliegende Ausgabe ist eine Doppelausgabe für Juli/August. Der nächste Newsletter erscheint im September. Wir wünschen allen Leserinnen und Lesern eine schöne Sommer- und Urlaubszeit! JETRO im Internet: www.jetro.de Sie können die JETRO-Informationen hier abonnieren: www.jetro.de/d/index.php?id=20 und hier abbestellen: http://www5.jetro.go.jp/mreg/menu?id=1&CHOICE_LANG=ENG JETRO Berlin Friedrichstr. 70 10117 Berlin Tel.: 030-20945560 Fax: 030-20945561 E-Mail: [email protected] JETRO Düsseldorf Königsallee 58 40212 Düsseldorf Tel.: 0211-136020 Fax:0211-326411 E-Mail: [email protected] JETRO Frankfurt Rossmarkt 17 60311 Frankfurt Tel.: 069-283215 Fax: 069-283359 E-Mail: [email protected] JETRO München Promenadeplatz 12 80333 München Tel.: 089-2908420 Fax: 089-29084289 E-Mail: [email protected] JETRO-Informationen 10.08.2004 1 Wirtschaftsförderung Leitfaden für die Geschäftsgründung in Japan Unternehmen, die eine Niederlassung oder ein Repräsentanzbüro in Japan gründen wollen, finden auf der Website „Invest Japan!“ umfangreiche Informationen, wie z.B. zum Investitionsklima, zu Standortfaktoren einzelner Regionen, zum Finanzierungsbedarf oder zu Fördermöglichkeiten Hinweisen möchten wir Sie besonders auf die aktualisierte Rubrik „Setting up Business“. Hier werden die wesentlichen Fragen zur konkreten Vorbereitung einer Geschäftsgründung in Japan beantwortet. Die Rubrik ist in fünf Kategorien gegliedert: In Abschnitt 1 („Incorporation of Your Business“) werden die unterschiedlichen Formen eines Investment beschrieben, Vor- und Nachteile der Einrichtung eines Repräsentanzbüros oder einer Tochtergesellschaft abgewogen oder auch Hinweise für nötige Behördengänge gegeben. Abschnitt 2 („Visa and Status of Residence“) erklärt die wichtigsten Formen von Aufenthaltsgenehmigungen, welche Papiere bei den japanischen Behörden eingereicht werden müssen, unter welchen Bedingungen eine Arbeitserlaubnis erforderlich wird und wo diese zu beantra- gen ist sowie die Bestimmungen für miteinreisende Familienmitglieder. Das in Japan übliche Steuersystem wird in Abschnitt 3 („Taxes in Japan“) behandelt. Hier geht es vor allem um die Unternehmensbesteuerung, aber auch um Steuerrückerstattungsmöglichkeiten, persönliche Steuern und die Konsumsteuer. Qualifizierte, loyale Arbeitskräfte im Ausland zu finden, ist für Investoren sicher eines der wichtigsten Probleme. Abschnitt 4 („Human Resource Management“) gibt eine Zusammenfassung zum japanischen Arbeits- und Sozialversicherungsrecht, zeigt Möglichkeiten für Personalrekrutierung auf und bietet Beispiele für Arbeitsverträge etc. Einen Überblick zum Marken-, Design- und Gebrauchsmusterschutz sowie Erklärungen zu den Registrierungsprozeduren, -kosten und -fristen gibt der Abschnitt 5 („Trademark and Design Protection Systems“). Sie finden den Leitfaden unter der Rubrik „Setting up Business“ auf der Website www.jetro.go.jp/investjapan Deutsche Außenwirtschaftsförderung für Japan Die Juni-Ausgabe der Zeitschrift „Japan Analysen Prognosen“ bietet eine ausführliche Darstellung der Wirtschaftsförderung durch deutsche Institutionen, die hiesige Unternehmen bei ihrem Japangeschäft unterstützen. Nach einem detaillierten Überblick über die Träger und Programme wird die Förderpolitik evaluiert. Dabei werden vor allem die Vielfalt der angebotenen Unterstützungen, die Kundenorientierung und die mögliche Konkurrenzsituation zu privaten Dienstleistungen kritisch unter die Lupe genommen. Abschließend wird die Frage erörtert, wo und wie Verbesserungen erzielt werden können. Autoren: Norbert Schultes und Franz Waldenberger. „Japan Analysen Prognosen“ wird vom Japan-Zentrum der Universität München und dem Deutsch-Japanischen Wirtschaftskreis herausgegebenen. Kostenlos als Download im Internet (Heft Nr. 191) bei der Univ. München: www.japan.bwl.uni-muenchen.de/jap/jap.html oder beim Deutsch-Japanischen Wirtschaftskreis: www.djw.de/publikation/archiv.html JETRO-Informationen 10.08.2004 2 Publikationen „Invest Japan“ Themen der aktuellen Ausgabe (No. 5): - Titelgeschichte: Internationale Hotelketten eröffnen ab 2007 zahlreiche Hotels in Japan. Interviews mit Repräsentanten der Unternehmensgruppen Westin, Mandarin, Radisson und Oakwood - Interview mit Stefan Stocker, Präsident von Bosch Automotive Systems in Japan über die globale Standardisierung des Automarktes, kurze Produktzyklen und die Freude der Japaner an Neuheiten - Japans Industrie-Roboter der nächsten Generation Online finden Sie die neue Ausgabe auf der Website www.jetro.go.jp/ investjapan in der Rubrik „News Room“ unter „Newsletter“. Ein gedruckte Version schickt Ihnen gern Ihr JETRO-Büro per Post zu. „Japan Spotlight“ Die Japan Economic Foundation gibt die englischsprachige Zeitschrift „Japan Spotlight“ heraus, in der verschiedene Themen zur aktuellen Wirtschaftsentwicklung in Japan und Asien, zur Kulturgeschichte Japans sowie gesellschaftspolitische Fragen erörtert werden. Viele Artikel bieten makroökonomische Analysen, die allerdings für ein allgemeines Publikum verständlich sind. Interessant sind daneben für Geschäftsleute auch immer wieder die Interviews mit Vertretern führender Unternehmen Japans. Titelgeschichte: Weißbuch 2004 zum internationalen Handel Das jährlich vom Ministerium für Wirtschaft, Handel und Industrie herausgegebene Weißbuch zum internationalem Handel beschäftigt sich 2004 mit dem Übergang zu einem Wirtschaftssystem neuer Wertschöpfung. Im Unterschied zur konventionellen Ökonomie, bei der sich Macht über Kapital, Landbesitz und reale Vermögenswerte definiert, sind in der wertschöpfungsorientierten Ökonomie andere Produktivfaktoren entscheidend: Wissen, Arbeitskräftepotenzial, Patente, Know-How, Schaffung von Markenstärke oder Innovationskraft. Um die konjunkturelle Erholung Japans langfristig fortzuführen, müssen sich die japa- nischen Unternehmen, öffentlichen Organisationen und die Gesellschaft insgesamt die Werte der neuen Ökonomie aneignen und dabei von geeigneten politischen Rahmenbedingungen unterstützt werden. Neben einer Analyse dieser Wirtschaftsentwicklung beschreibt das Weißbuch vor dem Hintergrund der Globalisierung auch ausführlich die aktullen Strukturen des Handels und der Arbeitsteilung zwischen den asiatischen Ländern sowie die Position Japans innerhalb Asiens. Japan Spotlight bringt auf 15 Seiten eine komprimierte Zusammenfassung des Weißbuchs in englischer Sprache. Weitere Themen: Computerspiele, InternetShopping - Interview mit dem Präsidenten von Rakuten Inc., einem Internet Shopping Portal - Interview mit dem Präsidenten von Nintendo - Die Privatisierung der Post Japans Wenn Sie Interesse an dieser Zeitschrift haben, wenden Sie sich bitte an die JETRO Berlin. Da uns nur eine begrenzte Zahl von Heften zur Verfügung steht, versenden wir gegebenenfalls auch Kopien (Zusendung kostenfrei; Ausgabe Juli/August). Ruth Grothe, JETRO Berlin JETRO-Informationen 10.08.2004 3 Publikationen / Nachrichten „Japan Economic Monthly“ Neben der regelmäßigen Analyse der makroökonomischen Entwicklung Japans finden Sie in der Ausgabe No.3, Juni 2004, zwei Beiträge: Die japanische Musikindustrie (14 Seiten) Angesichts der weltweit verbreiteten Nutzung des Internets für den (illegalen) Zugang zu Musikprodukten, stagnieren auch in Japan die Verkaufszahlen für CDs. Der Artikel gibt einen Überblick über Trends z. B. in der IndependentSzene oder beim Internet-Verkauf, über Lösungsvorschläge für Copyright-Probleme und über die Entwicklung in einzelnen Musiksparten. Beim Thema Export/Import ist der Hinweis auf den Musikmarkt Süd-Koreas interessant: Seit Januar 2004 ist das jahrzehntelange Verbot des Verkaufs japanischer Produkte fast ganz aufgehoben worden, so dass jetzt auch japanische Musik-CDs, Computerspiele-Software, Fernsehserien etc. in Südkorea vertrieben werden dürfen. Japanische Popstars sind in Südkorea sehr erfolgreich und führen die dortigen Charts ausländischer Künstler an. Obgleich der Markt für japanische Firmen also sehr attraktiv sein müsste, ist die japanische Musikindustrie noch zurückhaltend: Das Raubkopieren und ein erheblicher Abstand zwischen den Endverbraucherpreisen in Korea und Japan sind bislang ungelöste Probleme. Auswirkungen der gestiegenen Rohölpreise auf die japanische Wirtschaft (6 Seiten) Infolge der hohen Abhängigkeit Japans von Rohstoffimporten fürchteten Analysten negative Auswirkungen durch den Anstieg der Erdölpreise. Die Folgen sind jedoch weit geringer als bei Ölpreissteigerungen in der Vergangenheit. Schätzungen gehen von einer Schwächung des BIP-Wachstums um 0,12 % aus. Grund für die geringen Auswirkungen sind die im Vergleich zu früher größere Diversifizierung bei den eingesetzten Energiequellen, erhebliche Lagerbestände und eine effizientere Energieverwertung. Im Internet unter: www.jetro.go.jp/ec/e/trade/ JEM/0406/jem0406e.pdf Freihandelsabkommen zwischen Japan und Mexiko Japan und Mexiko haben im Frühjahr eine Absichtserklärung für ein bilaterales Freihandelsabkommen unterzeichnet, das im Januar 2005 (oder evtl. später) in Kraft treten soll. Japan hat seit 2002 ein Freihandelsabkommen mit Singapur. Das geplante Abkommen mit Mexiko ist damit der zweite Freihandelsvertrag, den Japan geschlossen hat. Er wird erstmals auch Exporte von Agrarprodukten nach Japan einschließen – eine absolute Neuerung, denn die Bedingungen für den Handel mit landwirtschaftlichen Produkten sind stets hart umkämpft. Japan führt zur Zeit Gespräche über die Errichtung von Freihandelszonen mit mehreren asiatischen Ländern wie Südkorea, Malaysia, Thailand oder den Philippinen. Mexiko, das seit 1994 mit den USA und Kanada die nordamerikanische Freihandelszone NAFTA bildet, hat in 2000 als erstes lateinamerikanisches Land ein Freihandelsabkommen mit der EU geschlossen. Zwischen Japan und Mexiko wurden u. a. Mengenkontingente für Orangensaft und Schweinefleisch vereinbart, für die bei der Einfuhr nach Japan ein um 50 % reduzierter Zollsatz gilt. Diese Kontingente sollen innerhalb von drei Jahren auf ein Volumen ausgedehnt werden, das einen Anteil von 1 % am japanischen Markt entspricht. Auf mexikanischer Seite gibt es Zugeständnisse bei japanischem Stahl, für den in einem Zeitraum von 10 Jahren der mexikanische Importzoll aufgehoben werden soll. Auch für japanische Automobile soll der Zoll schrittweise reduziert werden. Asia-Pacific Perspectives Japan +, June 2004, S. 33 www.nishinippon.co.jp/news/wordbox/2004/report/0313_2.html JETRO-Informationen 10.08.2004 4 Nachrichten Die neue Industriepolitik Japans Das japanische Ministerium für Wirtschaft, Handel und Industrie (METI) hat kürzlich im „Nakagawa Report“ die Ausrichtung und die Schwerpunkte seiner zukünftigen Industriepolitik vorgestellt. Die Politik des METI zielte in den vergangenen Jahren darauf ab, die bei vielen japanischen Unternehmen als notwendig erachteten Restrukturierungsmaßnahmen zu unterstützen. Laut des nach dem Wirtschaftsminister Nakagawa benannten Berichts ist nun die Zeit für eine Richtungsänderung gekommen. Vor dem Hintergrund der allmählichen konjunkturellen Erholung ist gegenwärtig in einigen Industriebereichen wie z. B. der digitalen Unterhaltungselektronik eine wachsende Nachfrage zu beobachten. Diese Branchen sind außerdem aufgeschlossen für verstärkte Investitionen – ein Trend, den das Wirtschaftsministerium fördern will. Gemeint sind dabei nicht nur Kapitalinvestitionen, sondern gerade auch Investitionen in geistiges Eigentum und die Personalentwicklung. Während die bisherigen Restrukturierungsmaßnahmen oft einen Abbau von Arbeitsplätzen mit sich brachten, sollen nach den Vorstellungen des METI vor allem im Dienstleistungsbereich neue Arbeitsplätze entstehen. Der Nakagawa-Report benennt sieben Produktbereiche, deren Entwicklung für die gesamte Wirtschaft von großer Bedeutung ist: Unterhaltungselektronik, Roboter, Brennstoffzellen, Contents für die Unterhaltungsindustrie und den Kultursektor, Medizintechnik und Service- leistungen im Wohlfahrtsbereich, Umwelttechnik und Dienstleistungen zur Wiederherstellung oder Erhaltung einer sauberen Umwelt sowie Dienstleistungen und Beratungen für Unternehmen. Der Bericht geht außerdem auf mögliche Wege zur Stärkung der einzelnen Wirtschaftsregionen Japans ein, die z. T. mit den wirtschaftlichen Folgen von abnehmender und alternder Bevölkerung oder Deindustrialisierung konfrontiert sind. Sie sollen nach Ansicht des METI ihre Wirtschaftskraft durch folgende Maßnahmen wiedergewinnen: Bildung industrieller Cluster, Ausbau horizontaler Netzwerke, Entwicklung von Industrien und Dienstleistungen mit hohem Mehrwert (z.B. in der Lebensmittelindustrie), verstärkte Markenentwicklung für spezifische Regionen und deren Produkte. Schließlich wagt der Report eine Prognose für die Zukunft: Das METI schätzt, dass das Marktvolumen der oben genannten sieben Industriezweige von zur Zeit gut 200 Billionen Yen (ca. 1,5 Billionen EUR) auf rund 320 Billionen Yen (ca. 2,4 Billionen EUR) im Jahr 2010 steigen wird (positive Auswirkungen auf andere Industriezweige mit einbezogen). Dieser Wert entspräche dann etwa einem Drittel der gesamten Inlandsproduktion im Jahr 2010. Eine ausführliche Darstellung des NakagawaReports finden Sie in Englisch online unter: www.jetro.de/d/nakagawareport.pdf Entwicklungskooperation von Steinberg und Yamaha Das Unternehmen Steinberg (Hamburg), Marktführer im Bereich Musiksoftware für Mac und PC, und Yamaha (Shizuoka), weltgrößter Hersteller von Instrumenten und Pro Audio Systemen, haben ein strategische Allianz begründet. Ziel der sog. „Studio Connections Initiative“ ist es, Technologien und offene Standards für die Integration von Soft- und Hardware zu entwickeln. Steinberg produziert seit 1984 Software für professionelle Musiker und Produzenten aus den Bereichen Musik, Film, Post Production und Multimedia. In dem Koopera-tionsprojekt mit Yamaha sollen die Software von Steinberg und die Hardware von Yamaha weiter integriert werden. www.steinberg.de ; www.global.yamaha.com JETRO-Informationen 10.08.2004 5 Deutsche Unternehmen in Japan Umweltfreundlich Reinigen mit dem Frosch in Japan Inzwischen ist den meisten Deutschen das Frosch-Logo als ein Synonym für umweltfreundliche Putzmittel vertraut. Die wenigsten jedoch werden wissen, dass der Frosch nicht für den Herstellernamen steht, sondern als Symbol für die Philosophie der Firma fungiert. Das Unternehmen Werner & Mertz GmbH hat seinen Ursprung in einer vor ca. 135 Jahren in Mainz gegründeten Wachsfabrik. 1887 wurde dort eine völlig neue Schuhcreme entwickelt, die sich mit dem Froschkönig als Bildmarke ab Anfang des 20. Jahrhunderts auf dem Markt etablierte. Nach dem II. Weltkrieg weitete das Unternehmen seine Geschäftsfelder aus und führte Autound Teppichpflegeprodukte mit dem Frosch als Wiedererkennungssymbol auf dem deutschen Markt ein. Seit 1986 ist der Frosch (ohne Krone) das Markenzeichen für umweltfreundliche Haushaltsreiniger, deren Produktlinie ständig erweitert wurde. Aus einem japanischen Versandkatalog Im Spätsommer 1999 gab es erste Kontakte nach Japan. Eine japanische Firma ist durch die JETROVeröffentlichung „Eco-Business of the World“ auf die Frosch-Produkte aufmerksam geworden. Da dieses Unternehmen in Japan bereits verschiedene Ökoprodukte vermarktete, wollte man mehr über die umweltfreundlichen Haushaltsreiniger aus Deutschland wissen. In den darauffolgenden zwei Jahren wurde viel bemustert und viel gefragt, und in Mainz wurde man sich darüber klar, dass in Japan – verglichen mit anderen Märkten – eigentlich alles anders ist, angefangen bei staatlichen Vorschriften, welche Inhaltsstoffangaben wo und wie ausführlich auf dem Etikett unterzubringen sind, bis hin zu Konsumentenanfragen, ob man so ein Spülmittel denn auch mehrere Jahre aufbewahren könne – und welche Namen denn die kleinen Frösche hätten. Ca. zwei Jahre nach dem Erstkontakt konnte ein Distributoren-Vertrag mit der japanischen Firma unterzeichnet werden. Zunächst führte man in Japan nur die Orangen-Produkte ein, die sich vor allem wegen ihres Duftes und ihrer Farbe sofort gut verkauften. Inzwischen ist aber auch der Absatz der Essig- und Soda-Produkte bemerkenswert. Die Produkte sind u. a. in verschiedenen Versandkatalogen wie dem des renommierten Warenhauses Takashimaya gelistet und wurden wiederholt in Lifestyle-Magazinen vorgestellt. Der Erfolg der Werner & Mertz GmbH in Japan ist sicherlich darin begründet, dass die Firma umweltfreundliche Inhaltsstoffe einsetzt, die zu guten Wasch-/Putz- und Reinigungsergebnissen führen und trotzdem biologisch zu 98 % abbaubar sind. Eine große Rolle spielten aber auch die niedlichen Grünfrösche, die in Japan schnell Liebhaber in allen Altersklassen gefunden haben. Der enorme Einsatz und Einfallsreichtum des japanischen Partners ist als dritter Grund für den gelungenen Auftritt des Frosches in Japan unbedingt zu nennen. www.frosch.de www.froschclub.com (Website für die japanische Kundschaft) Marina Riessland, JETRO Berlin JETRO-Informationen 10.08.2004 6 Veranstaltungen Manga auf der Frankfurter Buchmesse Vom 6. bis 10. Oktober wird Frankfurt wieder der Schauplatz der weltweit größten Messe für Buch, Multimedia und Kommunikation sein. Dieses Jahr wird die JETRO zum ersten Mal mit einem Gemeinschaftsstand verschiedene japanische Comic-Verlage auf der Buchmesse präsentieren. Seit Jahren ist der Erfolg japanischer Comics und Zeichentrickserien in Europa, den USA und anderen Ländern ungebrochen. Die JETRO organisiert dieses Jahr erstmals Gemeinschaftsstände auf den weltweit wichtigsten Messen und Festivals der Medienindustrie, so auf dem American Film Market (AFM) in Santa Monica (Kalifornien) und auf dem Festival in Cannes. Nach Angaben der Sprecherin des Comic-Salons Erlangen, dem wichtigsten Treffpunkt der Comic-Szene in Deutschland, dominieren die japanischen Bildgeschichten seit Jahren die Programme aller großen deutschen Comic-Verlage wie Carlsen, Egmont oder Ehapa. 80 % des Comic-Umsatzes in Deutschland werden mit Manga gemacht. Beispielsweise sind von Carlsen zur Zeit etwa 100 Manga-Titel auf dem Markt, monatlich erscheinen an die 20 neuen Bände. Bislang sind die in Deutschland vertriebenen Manga fast ausschließlich Geschichten für Kinder und Jugendliche. Von der reichen Auswahl an Comics, die sich an Erwachsene richten, ist hierzulande wenig zu sehen. Auf der Frankfurter Buchmesse hat das Publikum nun Gelegenheit, Manga als durchaus anspruchsvolle Unterhaltung für Erwachsene kennen zu lernen. In den letzten Jahren kamen parallel zu den Manga auch viele der entsprechenden Trickfilm-Versionen ins deutsche Fernsehen, da oft eine enge Verknüpfungen zwischen den gedruckten Manga und den Anime-Filmen besteht. Zeichentrickfilme sind seit Jahrzehnten ein Erfolgsschlager, und es gibt in den Industrieländern wohl kaum jemanden, der nicht japanische Trickfilme gesehen hätte – und sei es die legendäre „Heidi“-Serie, die keinesfalls in der Schweiz, sondern in Japan produziert wurde. Ähnlich wie in Europa haben auch in den USA die japanischen Animationsfilme immer mehr Fans: Waren es in dem Jahrzehnt von 1980 bis 1990 noch 23 Serien, die dort über den Bildschirm liefen, wurden allein in den letzten vier Jahren (1999-2003) 40 Serien ausgestrahlt. Die wirtschaftliche Bedeutung der japanischen Filmexporte ist bemerkenswert: Bereits vor zwei Jahren wurde das Marktvolumen für japanische Animationsfilme in den USA auf 4,36 Mrd. US$ geschätzt. Zum Vergleich: Das ist drei Mal soviel wie der Wert der japanischen Stahlexport in die USA. Eine große Rolle spielen aber nicht nur die Filme selbst, sondern vielmehr die gesamten Waren, die parallel zum Film vermarktet werden: Spiele, Videos, verschiedenste Waren mit den entsprechenden Figuren darauf wie z. B. T-Shirts, Tassen, Taschen, Sammelkarten, etc. Beispielhaft ist die erfolgreiche Vermarktung von „Pokemon“, das am Anfang ein Computerspiel war, bevor es als Zeichentrickfilm ins Fernsehen kam. Als Spielesoftware wurde Pokemon weltweit 130 Mio. Mal verkauft, als TV-Serie in 68 Ländern ausgestrahlt und in vielerlei Weise vermarktet. Auf der Frankfurter Buchmesse wird der Chief Creative Director des Verlages Shogakukan in einem Vortrag darüber berichten, wie „Pokemon“ es geschafft hat, Kinder in aller Welt zu begeistern. Ruth Grothe, JETRO Berlin Standort des Messestandes „Japanese Manga“ von JETRO: Stand G 808 Halle 3.0 („Comics“) Vortrag: „The worldwide strategy of Japanese manga“ Referent: Herr M. Kubo, Verlag Shogakukan Inc. Ort: Raum „Facette“, Halle 3.Via, Westside Zeit: 6.10.2004, voraussichtlich 14– 15 Uhr Artikel zu japanischen Manga und Anime: www.jetro.go.jp/ec/e/articles/changing/docs/ 2004_07_anime.html www.jetro.go.jp/ec/e/articles/market/docs/ 2004_08_character.html JETRO-Informationen 10.08.2004 7 Aussteller auf der Frankfurter Buchmesse 6.10.-10.10.2004 Japanische Manga, Stand G808, Halle 3.0 (Bereich "Comics"), organisiert von JETRO Verlag 1) Shogakukan Inc. Website http://www.shogakukan.co.jp/ Titel der Manga-Serie *Pokemon *Draemon *Gashbell *INUYASHA Kontaktperson Ms. Fujiko F Fujio Mr. Makoto Raiku Ms. Rumiko Takahashi 2) Shueisha Inc. http://www.shueisha.co.jp/ *Dragon Ball Z *NARUTO *Yu-Gi-Oh! Mr. Akira Toriyama Mr. Masashi Kishimoto Mr. Kazuki Takahashi 3) Kodansha Ltd. http://www.kodansha.co.jp/ *RAVE *MAGISTER NEGI MAG! *LOVE HINA Mr. Hiro Mashima Mr. Ken Akamatsu Mr. Ken Akamatsu 4) HAKUSENSHA http://www.hakusensha.co.jp/ *Shanimuni Go *HOLYLAND *Missile Happy *Mekakushi no Kuni *Harukanaru Toki no Nakade Ms. Marimo Rakawa Mr. Koji Mori Ms. Miki Kiritani Mr. Sakuta Tsukuba Ms. Tohko Mizuno 5) AKITA PUBLISHING CO.,Ltd. http://www.akitashoten.co.jp/ *Saint Seiya *Tenshi Jya Nai *HEAVEN ELEVEN Mr. Masami Kurumada Ms. Takako Tsugematsu Mr. Hideki Owada 6) Futabasha Publishers Ltd. http://www.futabasha.co.jp/ *Crayon Shinchan *Ebi chu *Jyoshi Kohsei *Boccyan no Jidai *Kano Ohzora ni *Aki no Maihime *Fukigentei Soseki Mr. Yoshito Usui Ms. Risa Ito Ms. Towa Oshima Mr. Natsuo Sekikawa Mr. Jiro Tanikawa 7) Shonengahosha http://www.shonengahosha.co.jp/ *Trigun *Kewpie Gaiden *Bomber Girl XXX Mr. Yasuhiro Naito Mr. Hiroshi Takahashi Mr. Makoto Niwano 8) Leed Publishing Co., Ltd. http://www.leed.co.jp/ *Onihei Hankacho *Kagegari *Savival *Sanada Jyuyuhshi Mr. Mr. Mr. Mr. Mr. Mr. *Satsuma Gishiden Shotaro Ikenami Takawo Saito Takawo Saito Kenji Okamura Saho Sasazawa Hiroshi Hirota (Änderungen vorbehalten) Veranstaltungen J-OFIS 2005 – Outsourcing Fair for IT Software Zum zweiten Mal findet Anfang kommenden Jahres in Tokyo die Messe J-OFIS statt. JETRO veranstaltet diese Messe, um ausländischen Anbietern von IT-Software und -Dienstleistungen die Gelegenheit zu geben, sich in exklusivem Rahmen den interessierten japanischen Counterparts zu präsentieren. Der japanische Software-Markt bietet ein enormes, jedoch bisher weitgehend verstecktes Potenzial. Das Marktvolumen betrug in 2001 nach Angaben des japanischen Wirtschaftministeriums etwa 13 Billionen Yen, wobei ca. 7 Bil- lionen Yen auf Software-Entwicklung entfielen. Allerdings werden bislang nur etwa 2 - 3 % der Software-Entwicklung von ausländischen Firmen erbracht. Ort: JETRO Exhibition Hall, Tokyo Zeit: 25.-27.01.2005 Standkosten: für einen Basisstand 1.300 USD bzw. 143.000 YEN Anmeldeschluss: 24. September 2004 Bewerbungsunterlagen und nähere Informationen erhalten Sie bei Ihrem JETRO-Büro. Sprachtest für Geschäftsjapanisch Einmal jährlich führt die JETRO in vielen Ländern den JETRO Business Japanese Proficiency Test durch. Dieser Test richtet sich an alle, die Japanisch als Fremdsprache erlernt haben und sich einer Prüfung ihrer Kommunikationsfähigkeiten im Geschäftsleben unterziehen möchten. Dieser Test wird von der japanischen Regierung unterstützt und genießt daher allgemeine Anerkennung, ähnlich dem TOEFL-Test für Englisch. Die Prüfung wird in Deutschland vom Landesspracheninstitut Nordrhein-Westfalen (LSI), Japonicum, in Bochum betreut und durchgeführt. Dort kann man auch den JETRO Business Japanese Proficiency Test Official Guide, ein Übungsbuch mit Erklärungen zum Test, beziehen. Termin: 28. November 2004 (Sonntag) Prüfungsort: Landesspracheninstitut NRW, Stiepeler Str. 129, 44801 Bochum Anmeldung: 11. August 2004 bis 29. September 2004 Anmeldung über das Landesspracheninstitut Nordrhein-Westfalen, Japonicum, Tel: 0234/43879–515, Fax: 0234/43879–555, E-Mail: [email protected], URL: www.lsi-nrw.de Probetest und weitere Informationen unter: www.jetro.go.jp/it/e/bj/info/request.html Zur Erinnerung - Umweltmesse Environment Japan Sie haben noch bis zum 30. August 2004 Gelegenheit, sich für diese Messe anzumelden. Weitere Informationen bei Ihrem JETRO-Büro oder unter http://www3.jetro.go.jp/e/j-messe/info/environment 2004 Impressum Herausgeber: JETRO Berlin, Friedrichstr. 70, 10117 Berlin, Tel.: 030-2094 5560, Fax: 030-2094 5561, URL: www.jetro.de, Redaktion: Ruth Grothe, E-Mail: [email protected] . Copyright© 2004 für alle Texte und Bilder, soweit nicht anders vermerkt, bei Japan External Trade Organization (JETRO). Nachdruck einzelner Artikel ist nach Rücksprache mit der Redaktion möglich. JETRO-Informationen 10.08.2004 9