COLLECTION DE L`ART BRUT www.artbrut.ch - Helga

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COLLECTION DE L`ART BRUT www.artbrut.ch - Helga
COLLECTION DE L’ART BRUT
www.artbrut.ch
Art Brut: Entdeckung in Berlin.
Aussergewöhnliche Schenkung an die Collection de l’Art Brut, Lausanne
(Schweiz).
Lausanne, 15. November 2007
Vor einigen Tagen erhielt die Collection de l’Art Brut in Lausanne ein Ensemble einzigartiger
Stickereien geschenkt, die von Helga Sophia Goetze, einer 1922 in Magdeburg geborenen
Berliner Künstlerin, geschaffen wurden.
Seit kurzem sind die sechs Arbeiten in der Ausstellung «L’envers et l’endroit» zu
sehen, die Art Brut-Textilien aus der ganzen Welt vereint.
Helga Goetze ist eine lautstarke Aktivistin für die sexuelle Befreiung der Frau. Ihre Parole
lautet: «Ficken ist Frieden». Mehr als 20 Jahre lang veranstaltete sie tagtäglich, sommers
wie winters, provozierende «Performances» im Herzen von Berlin, auf den Stufen der Gedächtniskirche oder in der Nähe der Universität.
Die Stickereien von Helga Goetze entwickeln sich gelegentlich über eine Länge von mehr
als 2 m und sind farbenprächtig
gestaltet.
Von
ungewöhnlicher
Erfindungskraft und meisterhafter
Komposition, zeigen sie zahlreiche
tanzende
oder
liegende
Frauenakte, die in blumenreichen,
idyllischen Landschaften laszive
oder
provozierende
Posen
einnehmen. Jede Szene wird von
kurzen Texten begleitet, die sich
als
protestreiche
Aphorismen
verstehen und die Lehren einer
neuen Moral verkünden. Frech und
unbekümmert gibt Helga Goetze
der Bilderwelt der traditionellen
Stickerei eine neue Bedeutung; sie
prangert sexuelle Verklemmtheiten
und Tabus an und preist das
körperliche, erotische Vergnügen.
Mittels einer Technik, die als
Symbol weiblicher Unterwerfung
galt, fordert sie die sexuelle
Befreiung der Frauen.
Helga Goetze führte ein bürgerliches Leben – sie war verheiratet und zog 7 Kinder auf –,
bevor sie Ende der 1960er Jahre zu schreiben und zu sticken begann. Als anachronistische
Hippiefrau sagt sie über sich selbst: «Ich bin keine Künstlerin, ich bin nur eine Hausfrau.»
Nach einem Schlaganfall, den sie im letzten Sommer erlitt, kann Helga Goetze heute nicht
mehr arbeiten. Sie lebt in einem Pflegeheim in der Nähe von Hamburg.
Media Kontakt :
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CH – 1004 Lausanne
Astrid Berglund, Kuratorin, Tel. + 41 21 315 25 80
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