joan mitchell - Galerie Thomas
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JOAN MITCHELL GALERIE THOMAS MODERN JOAN MITCHELL THE ROARING FIFTIES 26. Februar – 15. Mai 2010 GALERIE THOMAS MODERN CONTENT INHALT VORWORT 5 FOREWORD 5 MITCHELL PAINTS A PICTURE 6 MITCHELL PAINTS A PICTURE 6 ARTNEWS ARTIKEL VON IRVING SANDLER, 1957 ARTNEWS ARTICLE BY IRVING SANDLER, 1957 GEMÄLDE 16 PAINTINGS 16 BIOGRAPHIE 41 BIOGRAPHY 41 47 EXHIBITIONS (SELECTION) 47 ÖFFENTLICHE SAMMLUNGEN 52 PUBLIC COLLECTIONS 52 AUSZEICHNUNGEN 53 AWARDS 53 AUSSTELLUNGEN (AUSWAHL) 3 Joan Mitchell beim Arbeiten am Werk Bridge / Joan Mitchell at work on Bridge, 1957 VORWORT FOREWORD In der so positiv angenommenen neuen Galerie Thomas Modern freuen wir uns, mit ‘The Roaring Fifties’, die expressiven Werke der amerikanischen Künstlerin Joan Mitchell (1925 – 1992) als dritte Ausstellung zu präsentieren. We are pleased to announce ‘The Roaring Fifties’, featuring the expressive works of the American artist Joan Mitchell (1925 – 1992). This will be the third exhibition at our enthusiastically received new Galerie Thomas Modern. Schon in ihren frühen Schaffensjahren wurde das Talent der 1925 in Chicago geborenen Joan Mitchell erkannt und schnell etablierte sie sich neben den männlichen Kollegen wie Jackson Pollock, Willem de Kooning und Franz Kline in der avantgardistischen Kunstszene der ‘New York School’. Born in Chicago in 1925, Joan Mitchell proved her talent right from the start of her career and she quickly established herself among her male colleagues of the avant-garde ‘New York School’ such as Jackson Pollock, Willem de Kooning, and Franz Kline. Nach zahlreichen internationalen Museumsausstellungen freuen wir uns, Ihnen mit dieser Ausstellung verkäufliche Bilder der wichtigen 50er Jahre anbieten zu können. In diesem Jahrzehnt entwickelte Mitchell ihren Malstil, ausgehend von abstrahierend kubistischen Formgefügen, hin zu Leinwänden, die sich zunehmend zu einer autonom-gestischen Malerei verdichteten. After exhibitions at numerous international museums, we are proud to present this selection of works for sale from the important fifties. During that decade, Mitchell developed her own manner of painting, starting with abstract cubist arrangements of forms that were gradually condensed to an autonomous gestural style. Die zwischen New York und Paris pendelnde Künstlerin schlägt mit ihren stürmisch-abstrakten, farbstarken und zugleich sinnlich vollendeten Bildkompositionen auch malerisch eine Brücke zwischen der amerikanischen und europäischen Kunst. Ihre Transformationen gefühlter Landschaften knüpfen an die europäische Romantik und klassische Moderne an und verbinden diese mit der kraftvollen Malerei des amerikanischen Abstrakten Expressionismus. The passionately abstract compositions of her paintings unite intense colours with sensuous perfection, thus building a bridge between American and European art, like the artist herself, who regularly commuted between New York and Paris. Her transformations of sensed landscapes pick up the threads of European Romanticism and Classical Modernism and combine them with the powerful style of American Abstract Expressionism. Dank der freundlichen Unterstützung und der guten Zusammenarbeit mit der Joan Mitchell Foundation sowie mit John Cheim und seinen Mitarbeitern konnte die Ausstellung realisiert werden. Ihnen gilt unser ganz besonderer Dank. This exhibition was realized with the kind support and the good cooperation of the Joan Mitchell Foundation and John Cheim and his staff. We extend our special thanks to them. Jörg Paal 5 MITCHELL PAINTS A PICTURE ART NEWS, OKTOBER, 1957 ARTIKEL VON IRVING SANDLER MITCHELL PAINTS A PICTURE ART NEWS, OCTOBER, 1957 ARTICLE BY IRVING SANDLER Der nachfolgende Artikel ‘Mitchell paints a picture’ von Irving Sandler erschien in der New Yorker Kunstzeitschrift ARTnews im Jahr 1957. Es ist der erste wichtige Text über die Malerei Joan Mitchells und gibt uns heute einen herrlichen, zeitgenössischen Blick auf die Werke der 50er Jahre. Diese Arbeiten präsentieren wir in unserer Ausstellung nun 60 Jahre später. The following article ‘Mitchell paints a picture’ by Irving Sandler was published in the New York art magazine ARTnews in the year 1957. It is the first important essay on Joan Mitchell’s art, giving us today a beautiful contemporary view of her works of the 50s. Now we are presenting these paintings in our exhibition 60 years later. Wir danken Milton Esterow, dem Herausgeber von ARTnews, für die freundliche Genehmigung diesen Text zu publizieren. We would like to thank Milton Esterow, the publisher of ARTnews, for the kind permission to publish this text. Der Original-Artikel ist als Faksimile gedruckt, ab Seite 11 folgt die deutsche Übersetzung. The original article, printed in facsimile, is followed by the German translation starting on page 11. 6 DEUTSCHE ÜBERSETZUNG Joan Mitchell ist eine Malerin, der ästhetisches Schubladendenken zuwider ist. Sie stimmt Harry Holtzman zu, dass „Kategorienverkalkung zum Kunstinfarkt führt.“ Besonders geschmacklos findet sie moralische Anspielungen auf ‘gute‘ und ‘schlechte‘ Kriterien und besteht darauf, dass es „nicht nur eine Art des Malens gibt; es gibt keine einzelne Antwort.“ Miss Mitchell ist zurückhaltend, wenn es darum geht, über Malerei zu sprechen. Um sich also den ihrer Arbeit zugrunde liegenden Prozessen zu nähern, musste sokratisch vorgegangen, einige Zuordnungen ausgeschlossen, andere modifiziert und wieder andere beibehalten werden. Das Schlagwort, gegen das sie am wenigsten einwendete, war ‘New York School‘, und sie räumte bereitwillig ein, dieser Nicht-Akademie anzugehören. Anders als einige der jüngeren Künstler, die sich von den Urvätern des Abstrakten Expressionismus distanziert haben, betrachtet sie sich als ‘konservativ‘, wenngleich man ihre Bilder kaum als traditionell bezeichnen kann. Sie erkennt nicht nur das frühe Ringen der älteren Maler an, deren Bemühungen die Anerkennung ihrer Nachfolger befördert haben, sondern findet auch eine Reihe von Qualitäten in ihren Arbeiten, die eine tiefe Bedeutung für sie haben. Die Elemente der New Yorker Malerei, die sie ansprechen, lassen sich schwer eingrenzen. Sie haben wenig mit Technik zu tun, denn obwohl Miss Mitchell sich einige der Methoden von Gorky, de Kooning, Kline usw. zu eigen gemacht hat, gibt sie nicht vor zu wissen, wie diese ihre Bilder malen. Weit wesentlicher ist das Gefühl von Vertrautheit, das sie beim Betrachten der Werke dieser Maler empfindet, eine Verwandtschaft im Umgang mit Raum. Ihr Interesse am Raum entsteht aus der Schockwirkung der Stadt. „Ich laufe hier gegen Mauern, wenn ich eine Aussicht suche. Wenn ich aus meinem Fenster 11 schaute, was wollte ich da malen?“ Sie lebt im vierten Stock eines Mietshauses ohne Aufzug in der Lower East Side. Sie muss sich also an ihre Landschaften erinnern: „Ich trage Landschaften mit mir herum.“ Sie bilden die Fenster ihrer Wohnung, ganz im Sinne von Baudelaire, der schrieb: „Wer ... durch ein offenes Fenster blickt, sieht niemals soviel wie einer, der ein geschlossenes Fenster betrachtet.“ diesen Bürgersteig dorthin gesetzt, und wer hat jenen Baum dort aufgestellt?“ Natur, auf dem Land oder in der Stadt, ist das, was außerhalb von ihr existiert, sie bildet das Theater, in dem sie lebt, ihre Ausstattung. In diesem Sinne mag Miss Mitchell auch gegenstandslose Kunst nicht: „Was ist denn so interessant an einem Quadrat, einem Kreis und einem Dreieck?“ Liefert hingegen die Natur das Rohmaterial, lässt die Künstlerin es durch ihr Gedächtnis rieseln, um es zum Urstoff ihrer Kunst umzuformen. Doch sind nicht alle Erinnerungen gleich wichtig. „In gewissen, beinahe übernatürlichen Seelenzuständen offenbart sich“, so Baudelaire „die Tiefe des Lebens in irgendeinem, wenn auch noch so gewöhnlichen Schauspiel, das man gerade vor Augen hat. Es wird dann zum Symbol dafür.“ Miss Mitchell versucht dieses Symbol zu malen, sowohl die erinnerte Landschaft wiederzugeben als auch die Gemütsverfassung, in der sie sich befand. Das Gedächtnis als Vorratskammer unauslöschlicher Bilder wird zu ihrem schöpferischen Fundus. Der Titel des Bildes, das Miss Mitchell für diesen Artikel zu malen begann, lautet Bridge (Brücke, Abb. 5, 6 siehe S. 9). Sie versieht ihre Arbeiten nur auf Wunsch von Galerien, Kritikern und Freunden mit Titeln. Diese Arbeit wurde verworfen und eine andere begonnen und fertiggestellt. Sie nannte das Bild scherzhaft George Swimming at Barnes Hole, but It Got Too Cold (George beim Schwimmen in Barnes Hole, doch es wurde zu kalt). Zu beiden Arbeiten gaben erinnerte Landschaften den Anstoß, doch wurde die gegenständliche Darstellung in der Vorstellung der Künstlerin durch von Brücke und Strand inspirierte Gefühle umgewandelt. Beim einen Bild waren dies Sinneseindrücke von Stahlträgern und Höhe sowie verschiedene andere Implikationen des ‘Überspannens eines leeren Raums‘, beim anderen von Erinnerungen an George, ihren damaligen Hund, und einen unvergesslichen Sommertag, an dem sie in East Hampton auf Long Island schwimmen gewesen war. Dennoch bleibt ein ‘Seelenzustand’ unbestimmt und die Erkenntnis der ‘Tiefe des Lebens’ unerreichbar. Erfährt man jedoch auch nur einen Funken davon, entsteht eine Sehnsucht, die so schmerzlich ist und so weit über allem Erreichbaren steht, dass sie einzig als ‘Freude’ im Sinne von C. S. Lewis bezeichnet werden kann. Die größte Befriedigung erreicht man nicht in der Verwirklichung des Möglichen, sondern im stärksten Verlangen nach dem Unermesslichen. Fehlt diese Sehnsucht auch nur für kurze Zeit, entstehen Ruhelosigkeit und Verzweiflung, ein unermüdliches Verlangen nach der Sehnsucht. Miss Mitchell malt, um dieses Verlangen wiederzuerwecken. Ihre Brücke, ihr See und ihr Strand müssen über das Endliche (das Sichtbare) hinausgehen und teilhaben am Unendlichen, indem sie dessen Widersprüche und Vieldeutigkeit wiedergeben. Darauf bezieht sich das ‘mehr’, wenn Miss Mitchell sagt: „Das Bild muss funktionieren, aber zugleich muss es mehr ausdrücken, Diese Empfindungen, die sie auszudrücken anstrebt, beschreibt sie als „die Eigenschaften, die eine Gedichtzeile von einer Prosazeile unterscheiden“. Dennoch braucht das Gefühl einen Außenbezug, und für ihre Arbeit liefert die Natur den äußeren Stoff. Auf die Frage, was sie zum Begriff ‘Natur‘ empfindet, antwortete sie: „Ich kann ihn nicht leiden. Er erinnert mich an so einen Naturliebhaber, der ins Grüne geht, um Vögel zu beobachten.“ Jede zwanghafte Haltung zur Natur widerstrebt ihr, denn in ihren Augen besitzt die Natur eine schlichte Bedeutung und Schönheit. „Ich komme mir vor wie ein kleines Kind, das aus dem Keller kriecht und fragt: Wer hat 12 als nur, daß das Bild funktioniert.“ In solchen Umgestaltungen führt die Brücke zu den Toren des Paradieses, und der Strand umfasst einen See im Garten Eden, unmittelbar vor dem Sündenfall. Obwohl ihr die ursprüngliche Komposition wichtig ist, arbeitete sie rasch. Sie verwendete eine ganze Reihe von Farben, wobei matte Orange und dunkle BlauSchwarztöne überwogen (Abb. 5 siehe S. 9). Der Ausdruck erinnerter Freude ist wichtiger als der Akt des Malens. Beim Arbeiten versucht die Künstlerin, sich selbst zu vergessen: „Ich will mich mir selbst zur Verfügung stellen. Sobald ich meiner selbst bewusst werde, höre ich auf zu malen. Wenn ich darüber nachdenke, wie ich male, habe ich mich schon seit geraumer Zeit gelangweilt, also breche ich ab. Ich hasse es, nur Farbtupfer aufzutragen, um die Leinwand zu bedecken, und wenn ich es doch tue, dann nur, weil Lewitin mir einmal gesagt hat, dass die Leinwand sonst verfaulen würde.“ Doch ist Spontaneität kein Zeichen mangelnder Fertigkeit. Sie möchte ihre Technik aus dem Effeff beherrschen, damit „die Vorgaben des Geistes niemals durch das Zögern der Hand entstellt werden“ (Baudelaire). Dann ließ sie das Bild einen Tag lang ruhen. Am darauf folgenden Abend nahm die Künstlerin die Arbeit wieder auf und malte die ganze Nacht hindurch. „Ich ziehe das Tageslicht vor, arbeite aber auch gerne nachts.“ Sie malte langsam und prüfte die Leinwand vom entferntesten Winkel ihres Ateliers (7 m Abstand), als simulierte sie das Panorama ihrer Erinnerung. Sie verbringt viel Zeit damit, ihre Bilder zu betrachten. „Ich male aus der Entfernung. Ich entscheide was ich tun werde aus der Entfernung. Die Freiheit in meiner Arbeit ist durchaus beherrscht. Ich schließe nicht die Augen und hoffe das Beste. Wenn es mir gelingt, in den Akt des Malens einzutauchen und darin frei zu sein, dann will ich wissen, was mein Pinsel macht.“ Die Künstlerin malte Bridge, weil dies eines ihrer liebsten Motive ist, gewissermaßen ein zusammengesetztes Symbol. Sie kam in Chicago in der Nähe des Lake Michigan zur Welt, und die Eindrücke der Stadt und des Wassers stehen im Mittelpunkt ihrer Arbeit. Darüber hinaus wollte sie ein technisches Problem weiter erkunden, das sich bei einem kürzlich vollendeten Diptychon sowie bei Harbor, December (Hafen, Dezember) ergab. Bei Letzterem experimentierte sie mit Farbflächen, doch bis jetzt waren diese ‘malerischen’ Elemente nicht so akkurat wie ihre geschwungenen Linien. Miss Mitchell malte mehrere Tage lang mit Unterbrechungen und beschloss dann, das Bild zu verwerfen. Anders als viele Maler der New York School, die abkratzen, abtragen und verändern, trägt sie in der Regel mehr Farbe auf und korrigiert selten Grundlegendes, eher zerstört sie das gesamte Werk. Im Fall von Bridge zögerte sie jedoch und beschloss, die Leinwand für künftige Betrachtungen zu behalten. Verworfen wurde die Arbeit, weil das Gefühl nicht spezifisch genug und das Bild ‘ungenau‘ war. Genauigkeit beinhaltet für sie eine klare Vorstellung, die beim Übersetzen des aus der Natur gewonnenen Stoffs in das Wesen der Erinnerung hervorgerufen wird. Sie beinhaltet außerdem die Technik des abstrakten Malens, die Schaffung einer Zweideutigkeit von positiv und negativ, die für jene Klarheit unabdingbar ist. „Linien“ zum Beispiel „können im gegenständlichen Raum nicht einfach schweben.“ Auf die Frage nach Farbe zuckte sie die Schultern und entgegnete: „Ich würde mir wünschen, dass sie nicht ‘monoton‘ wäre, wie Hofmann sich ausdrückt, also Bridge malte sie direkt auf eine ungespannte, an die Wand ihres Ateliers geheftete Leinwand, 280 cm hoch, 203 cm breit. Mit Kohle skizzierte sie einen mittigen waagerechten Strich, um den herum sie ein bildfüllendes Liniengefüge entwarf. Dann griff sie fast sofort zu Tubenfarben und fiel mit Anstreicher- und Künstlerpinseln, den Fingern und mitunter Lappen über die Kreideflächen her (Abb. 3, 4 siehe S. 8). 13 George Swimming at Barnes Hole, but It Got Too Cold 1957, 216,5 x 198,7 cm Ton in Ton und damit langweilig“. Und Licht: „Ich hasse es, wenn es schlammig (erdig) wirkt.“ „Bewegung ist wichtig, doch nicht im futuristischen Sinne. Eine Bewegung sollte auch stillhalten (die Wanderschaft der Erinnerung).“ Die mit gestrecktem Arm gemalten Schwünge der Künstlerin sind immer in waage- und senkrechten Linien verankert, die den Bildern ihre Struktur geben. Vor allem muss sie die Bilder mögen. „Ich gehöre nicht zu denen, die gerne verhässlichen“, betonte sie. Ihre Arbeiten sind das, was Baudelaire „die Mnemotechnik des Schönen“ nannte. Nachdem sie die erste Leinwand weggelegt hatte, war sie etwas niedergeschlagen und fand das Arbeiten mühsam. Aber sie fühlte sie müsse, also zwang 14 sie sich zum Malen, aber was? Miss Mitchell braucht ein Thema, das sie mag, um zum Malen aufgelegt zu sein. Ein Freund schlug ihr scherzhaft vor, einen Pudel, den sie einst hatte, beim Schwimmen zu malen. Dieser Hund namens George wurde zum mnemonischen Katalysator, der die erinnerte Gefühlslage lieferte, und der Strand von East Hampton steuerte die erinnerte Landschaft bei, obwohl das Bild, sobald es begonnen war, die Führung übernahm. Struktur und eine „Genauigkeit in der Intensität“. Auf die Frage nach den persönlichen Bedeutungsebenen dieser Arbeit und deren Vermittlung, entgegnete sie: „Geht ein Bild von ihnen aus, dann spielen sie keine Rolle. Andere müssen nicht erkennen, was ich in meiner Arbeit tue.“ Im Laufe der Zeit gewinnt Joan Mitchell Abstand zu ihren früheren Bildern und sieht sie nach und nach so, wie auch andere sie sehen, nämlich als Gemälde. Das Wesentliche wird auf die jeweils im Werden begriffenen Werke übertragen. George Swimming at Barnes Hole begann als flackernd gelbes Bild (Abb. 7 siehe S. 10 + 14), doch im Laufe der zweiten durchgearbeiteten Nacht veränderte sich die Arbeit. Die strahlenden Gelbtöne wandelten sich zu deckendem Weiß, und es entstand eine düstere Stimmung: daher, but It Got Too Cold. Hier hielt die Künstlerin in ihrem Schaffensdrang inne; der Strand war vom Sommer in den Herbst überführt worden. Es schien, als sei der Wirbelsturm, der im Herbst des Jahres 1954 East Hampton heimgesucht hatte, in das Bild eingedrungen. Seit ihrer frühen Kindheit waren Stürme am See ein beängstigendes Symbol von Zerstörung und Anziehung zugleich, und der Eindruck von stürmischen Gewässern ist ein wiederkehrendes Element in ihren Arbeiten. Insgesamt vier Hurrikan-Bilder malte Miss Mitchell aufgrund dieser Erfahrung von 1954. George nimmt diese Reihe wieder auf und vollendet, was in ihr angestrebt worden war. Dieses Bild ist weniger linear als die Arbeiten der dazwischen liegenden Jahre. Der Kontrast zwischen der fröhlichen Hitze des vielfarbigen zentralen Motivs, dem glitzernden Wasser und der sonnendurchfluteten Atmosphäre mit der unheilvollen Andeutung des bevorstehenden Wirbelsturms ergibt eine ungewöhnlich subtile Spannung. Anmerkungen zu den im Originaltext eingefügten Fotos: Wie viele abstrakte Avantgarde-Künstler der New York School, arbeitet auch Joan Mitchell häufig mit übergroßen Leinwänden, so dass ihr Atelier (Abb. 1 siehe S. 7) immer ausreichend Platz bieten muss, um das Bild aus einiger Entfernung betrachten zu können. Große Pigmentvorräte sind stets in Dosen und auf Farbpaletten zur Hand (Abb. 2 siehe S. 7). Beim Bearbeiten einer groben Kohleskizze der Bildstruktur, fiel sie mit Pinseln (Abb. 3 siehe S. 8, Abb. 8 siehe S. 9), ihren Fingern und mitunter mit Lappen über die Leinwand her. Das erste für diesen Artikel begonnene Bild, Bridge (Abb. 5, 6 siehe S. 9), wurde verworfen, weil „das Gefühl nicht spezifisch genug“ die Erinnerung an ein Naturerlebnis wiedergab, das als Ausgangspunkt für die Arbeit diente. Ein zweites Gemälde wurde in Angriff genommen. Es basiert auf einer Landschaft auf Long Island und einem Tag am Strand, an dem George, der Hund der Künstlerin, schwimmen durfte (Abb. 7, 8 siehe S. 9). Als die Blautöne die Oberhand gewannen, kühlte das sommerliche Gefühl ab: It Got Too Cold (Abb. 9 siehe S. 10 + 14). Ohne die Ränder zu kappen, spannte die Künstlerin die Leinwand auf einen 218 auf 198 cm großen Keilrahmen und beschloss, sie noch im selben Jahr in ihrer Frühjahrsausstellung in der Stable Gallery zu präsentieren (ARTnews, März 1957). Sie mochte George, meinte jedoch, es fehle eine gewisse 15 OHNE TITEL UNTITLED 1950 Öl auf Leinwand 133,4 x 138,7 cm oil on canvas 52 1/2 x 54 5/8 in. 16 OHNE TITEL UNTITLED 1950 Öl auf Leinwand 161,9 x 113 cm signiert unten rechts oil on canvas 63 3/4 x 44 1/2 in. signed lower right 18 OHNE TITEL UNTITLED 1951 Öl auf Leinwand 203,2 x 177,8 cm signiert unten rechts oil on canvas 80 x 70 in. signed lower right 20 OHNE TITEL UNTITLED 1952 – 53 Öl auf Leinwand 196,9 x 181,6 cm signiert unten rechts oil on canvas 77 1/2 x 71 1/2 in. signed lower right 22 OHNE TITEL UNTITLED 1952 – 53 Öl auf Leinwand 182,9 x 172,1 cm signiert unten rechts oil on canvas 72 x 67 3/4 in. signed lower right 24 OHNE TITEL UNTITLED 1954 Öl auf Leinwand 91,4 x 72,4 cm oil on canvas 36 x 28 1/2 in. 26 OHNE TITEL UNTITLED 1954 Öl auf Leinwand 55,9 x 45,7 cm signiert unten rechts oil on canvas 22 x 18 in. signed lower right 28 OHNE TITEL UNTITLED 1956 Öl auf Leinwand 40,6 x 33 cm oil on canvas 16 x 13 in. 30 OHNE TITEL UNTITLED 1957 Öl auf Leinwand 131,8 x 87,9 cm oil on canvas 51 7/8 x 34 5/8 in. 32 OHNE TITEL UNTITLED 1957 – 58 Öl auf Leinwand 66,7 x 74 cm oil on canvas 26 1/4 x 29 1/8 in. 34 OHNE TITEL UNTITLED 1958 Öl auf Leinwand 201,9 x 180,3 cm oil on canvas 79 1/2 x 71 in. 36 OHNE TITEL UNTITLED 1959 Öl auf Leinwand 65,7 x 81 cm rückseitig signiert oil on canvas 25 7/8 x 31 7/8 in. verso signed 38 Joan Mitchell, 1956 BIOGRAPHIE BIOGRAPHY Am 12. Februar 1925 wurde Joan Mitchell in Chicago, Illinois geboren. Kulturell gefördert durch ihre Eltern, James Herbert Mitchell und Marion Strobel, Autorin von Gedichten und Kurzgeschichten, entwickelte sie früh eine Leidenschaft für Literatur, Poesie und zur Kunst. Joan Mitchell was born on 12 February 1925 in Chicago, Illinois. Fostered culturally by her parents, James Herbert Mitchell and Marion Strobel, the author of poems and short stories, she developed a passion for literature, poetry and art at an early age. 1930 – 1942 besuchte Mitchell die Francis W. Parker School in Chicago. 1930 – 1942 Mitchell attended Francis W. Parker School in Chicago. 1942 – 1944 studierte sie Anglistik und Kunstgeschichte am Smith College in Northampton, Massachusetts. 1942 und 1943 verbrachte sie jeweils den Sommer in der Oxbow Art Colony in Saugatuck, Michigan. 1942 – 1944 she studied English language and literature as well as art history at Smith College in Northampton, Massachusetts. In 1942 and 1943 she spent her summers at Oxbow Art Colony in Saugatuck, Michigan. 1944 besuchte sie die Kunstschule des Art Institute of Chicago (Abschluss mit dem Bachelor of Fine Arts 1949). Dort wurde sie mit der Kunst von Malern wie Vincent van Gogh, Éduard Manet, Paul Cézanne, Chaim Soutine und Wassily Kandinsky vertraut. 1944 she attended the Art Institute of Chicago (and obtained a Bachelor of Fine Arts degree in 1949). There, she became familiar with the art of painters such as Vincent van Gogh, Édouard Manet, Paul Cézanne, Chaim Soutine, and Wassily Kandinsky. 1947 Mitchell erhielt ein Auslandstipendium für Europa. Dieses nutzte sie vorerst nicht, sondern zog nach New York, zu Barney Rosset, dem zukünftigen Gründer der Grove Press. Dort besuchte sie kurz die Malerei-Klasse von Hans Hofmann und lernte die großen Maler des Abstrakten Expressionismus, wie Jackson Pollock, Willem de Kooning und Franz Kline kennen. 1947 Mitchell was granted a scholarship for Europe. Instead of taking it up immediately, however, she first went to New York, where she moved in with Barney Rosset, the future founder of Grove Press. There, she briefly attended the painting classes of Hans Hofmann, and met the great painters of Abstract Expressionism such as Jackson Pollock, Willem de Kooning, and Franz Kline. 41 1948 reiste sie nach Italien, Spanien und Frankreich. In Paris lernte sie den kanadischen Maler Philip Guston kennen, der ihr ein guter Freund wurde. 1948 she travelled to Italy, Spain, and France. In Paris, she met the Canadian painter Philip Guston, who became a good friend. Bei einem längeren Aufenthalt in Le Lavandou/Provence änderte Mitchell, beeinflusst von Cézanne, zunehmend ihren bis dahin noch figurativen Malstil hin zu einem abstrakten. Influenced by Cézanne, Mitchell’s previously figurative style of painting gradually became abstract during an extended stay in Le Lavandou/Provence. 1949 Mitchell und Barney Rosset heirateten in Le Lavandou. Gemeinsam kehrte das Paar anschließend nach New York zurück. 1949 she and Barney Rosset were married in Le Lavandou. The couple then returned to New York together. 1950 in New York integrierte sich Mitchell schnell innerhalb der tonangebenden avantgardistischen Kunstszene, der so genannten ‘New York School’, entwickelte jedoch ihren eigenen Stil des lyrischen Abstrakten Expressionismus. 1950 in New York, Mitchell became quickly integrated into the leading avant-garde artscene, the so-called ‘New York School’, and developed her very own style of Lyrical Abstract Expressionism. 1951 nahm sie in diesem Jahr an der legendären Ausstellung ‘Ninth Street Show’, organisiert von Leo Castelli, teil. Damit erreichte sie es, zu den bedeutendsten weiblichen Malerinnen dieser Zeit zu zählen. Nebenbei studierte sie Französisch an der New York University sowie Kunstgeschichte an der Columbia University. 1951 she took part in the legendary ‘Ninth Street Show’ that was organised by Leo Castelli, and thus became one of the most prominent female painters of that time. On the side, she studied French at New York University and art history at Columbia University. 1952 Mitchell moved into a studio at St. Mark’s Place in Greenwich Village, New York (many of her major works from the years 1952 to 1958 were created there). She and Barney Rosset divorced. That same year she met the poet Frank O’Hara, whose works inspired her. A significant part of her oeuvre is marked by references to the works of authors such as Samuel Beckett, Wallace Stevens and John Ashbery. 1952 zog Mitchell in ein Atelier am St. Mark’s Place in Greenwich Village in New York (einige ihrer Hauptwerke der Jahre 1952 bis 1958 entstanden dort). Mitchell und Barney Rosset ließen sich scheiden. In diesem Jahr lernte sie den Dichter Frank O’Hara kennen, dessen Werke sie inspirierten. Ein wichtiger Teil ihres Oeuvres ist durchzogen von Bezügen zu den Werken von Autoren wie Samuel Beckett, Wallace Stevens und John Ashbery. 42 Joan Mitchell mit Skye Terriern / Joan Mitchell with Skye terriers, Rue Frémicourt, ca. 1960 1955 malte sie „City Landscapes“, in denen sie die vibrierende Stadt durch kleine, wirr verteilte Striche und bunte und kräftige Farben oder ‘drips’ evoziert. In den kommenden Jahren verbrachte Mitchell die Wintermonate meist in New York und die Sommermonate in Paris, wo sich inzwischen mehrere amerikanische Künstler angesiedelt hatten. 1955 she painted ”City Landscapes“, in which she evoked the vibrating city by small, disorderly scattered lines and a multitude of bright colours or ‘drips’. In the years that followed, Mitchell spent most winters in New York and summers in Paris, where several American artists then lived. 1957 nahm sie an der Ausstellung ‘Artists of the New York School: Second Generation’ im Jewish Museum in New York teil. Aufgrund dieser Ausstellung wurde Mitchell oftmals als Künstlerin der zweiten Generation des Abstrakten Expressionismus bezeichnet. 1957 she took part in the exhibition ‘Artists of the New York School: Second Generation’ at the Jewish Museum in New York. On account of this exhibition, Mitchell was often referred to as a second-generation Abstract Expressionist. 1959 zog sie nach Paris zu dem französischkanadischen Maler Jean-Paul Riopelle, mit dem sie bis 1979 zusammenlebte. In diesem Jahr nahm sie an der documenta II in Kassel teil. 1959 she moved in with the French-Canadian painter Jean-Paul Riopelle in Paris, with whom she lived until 1979. That year, she took part in documenta II in Kassel. 1960 erhielt Mitchell ihre ersten Einzelausstellungen in Europa – in Mailand, Paris und München. 1960 Mitchell’s first solo exhibitions were held in Europe – in Milan, Paris, and Munich. 1964 entstand das erste Triptychon und sie begann ihre Reihe der „Black Paintings“. 1964 her first triptych was created, and she began working on her series of ”Black Paintings”. 1969 Mitchell malte die ersten Werke der ‘Sunflower’-Serie. 1969 Mitchell started the ‘Sunflower’ series. 1967 kaufte sie ein Haus in Vétheuil (Val-d’Oise in der Île-de-France), wo sie dauerhaft bis an ihr Lebensende lebte. Sie machte regelmäßige Reisen nach New York. Das Dorf ist in der Nähe von Giverny, dem ehemaligen Wohnsitz von Claude Monet. 1967 she purchased a house in Vétheuil (Val-d’Oise in Île-de-France), which was her permanent residence until her death. She would make regular journeys to New York. The village is close to Giverny, where Claude Monet used to live. 1977 Joan Mitchell begann mit der Werkgruppe der ‘Tilleul’-Bilder in Öl und Pastell. 1977 Joan Mitchell began her group of ‘Tilleul’ paintings in oil and pastel. 1979 sie und Riopelle trennten sich. Sie malte ihr größtes Polyptychon La Vie en Rose. 1979 she and Riopelle separated. She painted her largest polyptych, La Vie en Rose. 44 Joan Mitchell mit ihrem Hund Joan Mitchell with her dog George, 1953. Joan Mitchell in ihrem Studio Joan Mitchell in her studio, 1957. 1982 starb ihre Schwester Sally, zu der sie eine enge Verbindung hatte. Im gleichen Jahr bekam sie als erste Amerikanerin eine Einzelausstellung im Musée d’Art Moderne de la Ville de Paris. 1982 her sister Sally died, to whom she was close. That same year, she became the first female American to hold a solo exhibition at Musée d’Art Moderne de la Ville de Paris. 1984 1984 wurde bei ihr Kieferkrebs diagnostiziert. she was diagnosed with jaw cancer. 1989 beschäftigte sich Mitchell verstärkt mit Pastellzeichnungen. 1989 she increasingly focused on pastel drawings. 1992 wurde während eines Aufenthaltes in New York bei Mitchell Lungenkrebs festgestellt. Sie starb am 30. Oktober im Alter von 66 Jahren in einem Krankenhaus in Paris. 1992 during a stay in New York, Mitchell was diagnosed with lung cancer. She died on 30 October at the age of 66 in a hospital in Paris. 1993 wurde die Joan Mitchell Foundation gegründet, um Malern und Bildhauern zu helfen und sie bei ihrer Arbeit zu unterstützen. 1993 the Joan Mitchell Foundation was established to aid and assist the needs of painters and sculptors. 45 Joan Mitchell at Sammi’s Beach, 1950. 46 EINZELAUSSTELLUNGEN (AUSWAHL) SOLO EXHIBITIONS (SELECTION) 1950 Saint Paul Gallery, Saint Paul, MI 1952 New Gallery, New York 1953 Stable Gallery, New York; also in 1954, 1955, 1957, 1958, 1961, 1965 1960 Galleria dell’Ariete, Milan, Italy 1961 Dwan Gallery, Los Angeles, LA Southern Illinois University, Carbondale, IL 1962 New Gallery, Hayden Library, Massachusetts Institute of Technology, Cambridge, MA Galerie Jacques Dubourg, Paris, France Galerie Klipstein und Kornfeld, Bern, Switzerland 1993 Maier Museum of Art, Randolph-Macon Woman’s College, Lynchburg, VA 1994 Musée des Beaux Arts, Nantes, France Newport Harbor Art Museum, Newport Beach, CA Galerie Nationale du Jeu de Paume, Paris, France Robert Miller Gallery, New York 1997 IVAM Centre Julio Gonzales, Valencia, Spain 1998 Robert Miller Gallery, New York 2002 Tibor de Nagy, New York 1967 Galerie Jean Fournier, Paris, France; also in 1969, 1971, 1984, 1987, 1990, 1995 1968 Martha Jackson Gallery, New York; also in 1971, 1972 2002 – 2004 Whitney Museum of American Art, New York; Museum of Art, Birmingham, AL; Modern Art Museum, Fort Worth, TX; The Phillips Collection, Washington D.C. 1972 Everson Museum of Art, Syracuse, NY 2005 1974 Whitney Museum of American Art, New York The Arts Club of Chicago, IL Ruth F. Schaffner Gallery, Los Angeles, LA; also in 1978 Susan Sheehan Gallery, New York Cheim & Read, New York 2006 DeYoung Museum, San Francisco, CA Kukje Gallery, Seoul, Korea 2008 Cheim & Read, New York Lennon, Weinberg, New York 1976 Xavier Fourcade, New York; also in 1977, 1978, 1980, 1981, 1983, 1985,1986 1981 Janie C. Lee Gallery, Houston, TX 1982 Musée d’Art Moderne de la Ville de Paris, France 2008 – 2009 Kunsthalle Emden, Germany; Palazzo Magnani, Reggio Emilia, Italy; Musée des Impressionnismes, Giverny, France 1988 – 1989 Herbert F. Johnson Museum of Art, Cornell University, Ithaca, NY; Corcoran Gallery of Art, Washington D.C.; Museum of Modern Art, San Francisco, CA; Albright Knox Art Gallery, Buffalo, NY; Museum of Contemporary Art, La Jolla, CA 1992 Whitney Museum of American Art, New York 47 2009 Kukje Gallery, Seoul, Korea Hauser & Wirth, Zurich, Switzerland 2010 Newcomb Art Gallery, Tulane University, New Orleans, LA 2010 Newcomb Art Gallery, Tulane University; Museum of Art; Contemporary Arts Center; all: New Orleans, LA. xxx xxx Joan Mitchell in ihrem Studio / Joan Mitchell in her studio, Rue Daguerre, 1956 GRUPPENAUSSTELLUNGEN IN MUSEEN UND INSTITUTIONEN (AUSWAHL) GROUP EXHIBITIONS IN MUSEUMS AND INSTITUTIONS (SELECTION) 1950 Art Institute of Chicago, IL Krannert Art Museum, University of Illinois, Urbana, IL. Exhibition of Contemporary American Painting. 1961 Stedelijk Van Abbemuseum, Eindhoven, NL. 1945 – 1961: Schilders uit Parijs. Museum of Art, Carnegie Institute, Pittsburgh, PA. International Exhibition of Contemporary Painting and Sculpture. The Solomon R. Guggenheim Museum, New York. American Abstract Expressionists and Imagists. 1962 Art Institute of Chicago, IL. 65th Annual Exhibition. Whitney Museum of American Art, New York; Munson-Williams-Proctor Institute, Utica, NY; Memorial Art Gallery, Rochester, NY; Robertson Memorial Centre, Binghamton, NY; Institute of History and Art, Albany, NY; Everson Museum of Art, Syracuse, NY; Andrew Dickson White Museum of Art, Cornell University, Ithaca, NY; Albright-Knox Art Gallery, Buffalo, NY. Forty Artists Under Forty from the Collection of the Whitney Museum. 1951 and 1955 Whitney Museum of American Art, New York. Annual Exhibition of Contemporary American Painting. 1951 9th street, New York. Ninth Street: Exhibition of Painting and Sculpture. 1956 Museum of Modern Art, New York. 1957 Whitney Museum of American Art, New York. Annual Exhibition of Contemporary American Sculptures, Paintings and Watercolors. Jewish Museum, New York. Artists of the New York School: Second Generation. 1958 Giardini, Venice, Italy. XXIX Esposizione Biennale Internazionale d’Arte. 1959 Museum Fridericianum, Kassel, Germany. Documenta II: Kunst nach 1945, Internationale Ausstellung. Museu de Arte Moderna, Sao Paolo, Brazil. V Bienal. 1960 Walker Arts Center, Minneapolis, MN. Sixty American Painters, 1960: Abstract Expressionist Paintings of the Fifties. Städtische Galerie in Lenbachhaus, Munich, Germany. Neue Malerei: Form, Struktur, Bedeutung. 1966 – 1967 Museum of Modern Art, New York; National Museum of Modern Art, Tokyo, Japan; National Museum of Modern Art, Kyoto, Japan; Lalit Kala Academy, New Delhi, India; National Gallery of Victoria, Melbourne, Australia; Art Gallery of New South Wales, Sydney, Australia. Two Decades of American Painting. 49 1971 The Museum of Modern Art, New York. Younger Abstract Expressionists of the Fifties. 1973 Whitney Museum of American Art, New York. Contemporary American Drawings 1963 – 1973. 1977 Musée Nationale d’Art Moderne, Centre George Pompidou, Paris, France. Paris – New York. 1978 Albright-Knox Art Gallery, Buffalo, NY; Newport Harbor Art Museum, Newport Beach, CA; Oakland Museum, CA; Cincinnati Art Museum, OH; Art Museum of South Texas, Corpus Christi, TX; Krannert Art Museum, University of Illinois, Champaign, IL. American Painting of the 70s. 1980 Hirshhorn Museum and Sculpture Garden, Smithsonian Institution, Washington D.C. The Fifties: Aspects of Painting in New York, 1950 – 1960. 1982 Ethniki Pinakothiki, Athens, Greece. Modern American Painting 1900 –1982. 1983 Whitney Museum of American Art, New York. Biennial Exhibition. 1984 Grand Palais, Paris, France. Foire Internationale d’Art Contemporain. 1988 Fondation du Chateu de Jau, Cases de Pène, Pyrenees, France. Des Américains à Paris 1950 – 1965. 1989 Whitney Museum of American Art, New York. Art in Place: 15 Years of Acquisitions. 1990 Museum Wiesbaden, Germany. Positions of Art in the 20th Century – 50 Women Artists. 1990 – 1991 Museum of Modern Art, New York. Road to Victory. The Bunkamura Museum of Art, Tokyo, Japan; in Japan: Museum of Modern Art Kamakura, Kanagawa; Sapporo Tokyo, Hokkaido; Tenjin Iwataya, Fukuoka; Daimaru Museum, Osaka; Nagano Tokyu, Nagano; Museum of Art, Hiroshima; Matuszakaya Museum, Nagoya. Four Centuries of Women’s Arts (Selections from the National Museum of Women in the Arts, Washington D.C.). 1991 Whitney Museum of American Art, New York. Biennial Exhibition. 1991 – 1992 Museum of Art, Hong Kong; Hara Museum of Contemporary Art, Gunma, Japan. Too French: Contemporary French Art. 1992 Guggenheim Museum, Soho, New York. From Brancusi to Bourgeois: Aspects of the Guggenheim Collection. 1992 – 1993 Musée de l’Orangerie, Paris, France. Le Nymphéas avant et après. 50 1993 Fondation Cartier pour l’art Contemporain, Jouy-en-Josas, France. À visage découvert (The Face Revealed). Peggy Guggenheim Collection, Venice, Italy. Drawing the Line against AIDS. Reinstalled at the Guggenheim Museum, Soho, New York. 1994 Sao Paulo, Brazil. Biennal. 1995 Carnegie Museum of Art, Pittsburgh, PA. Carnegie International. 1996 – 1997 Centro Cultural Arte Contemporaneo, Mexico City, Mexico. Abstract Expressionism in the United States. US Ambassador’s Residence, Sofia, Bulgaria. Art in Embassies Program. 1997 Museum of Contemporary Art, Tokyo, Japan; Museum of Art, Miyagi, Japan; The Museum of Modern Art, Ibaraki, Japan. The Founders and the Heirs of the New York School. 2006 Whitney Museum of American Art, New York. Full House-Views of the Whitney’s Collection at 75. 2007 Museu d’Art Contemporani de Barcelona, Spain. Columbus Museum of Art, Columbus, OH; Musée Marmottan Monet, Paris, France. In Monet’s Garden: The Lure of Giverny. 51 2008 The Jewish Museum, New York; Saint Louis Art Museum, Saint Louis, MO; AlbrightKnox Art Gallery, Buffalo, NY. Action/Abstraction: Abstract Expressionism and Postwar America. Pushkin State Museum of Fine Arts, Moscow, Russia. Significant Form, The Persistence of Abstraction. Kunstforum, Vienna, Austria. Monet – Kandinsky – Mondrian and their Inheritance. Paths of Abstract Painting. Fondation Beyeler, Basel, Switzerland. Action Painting. 2009 Musée d’Art Moderne de la Ville de Paris, France. Deadline. Centre Georges Pompidou, Paris, France. elle@centrepompidou, Women Artists in the Collection of the National Modern Art Museum. 2010 Museo Thyssen-Bornemisza, Madrid, Spain. Monet and Abstraction. ÖFFENTLICHE SAMMLUNGEN MIT WERKEN VON JOAN MITCHELL PUBLIC COLLECTIONS WITH WORKS BY JOAN MITCHELL Europa / Europe USA Fundation de 11 Linjen, Oudenburg, Belgium The Tate Gallery, London, Great Britain Fondation Cartier pour l’Art Contemporain, Jouy-en-Josas, France Fonds Régional d’Art Contemporain Haute-Normandie, Sotteville-lès-Rouen, France Lieu d’Art et Action Contemporaine, Dunkerque, France Moët Hennessy – Louis Vuitton, Paris, France Musée des Beaux-Arts, Caen, France Fondation Maeght, Saint-Paul, France Fonds National d’Art Contemporain, Puteaux, France Musée National d’Art Moderne, Centre Georges Pompidou, Paris, France Fonds Régional d’Art Contemporain, Marseille, France Fonds Régional d’Art Contemporain Provence-Alpes-Côte d’Azur, Marseille, France Fonds Régional d’Art Contemporain, Sotteville-les-Rouen, France Ulster Museum, Belfast, Northern Ireland Berardo Museum – Collection of Modern and Contemporary Art, Lisbon, Portugal Daros-Exhibitions, Zurich, Switzerland Addison Gallery of American Art, Andover, MA Albright-Knox Art Gallery, Buffalo, NY Allen Art Museum at Oberlin College, Oberlin, OH Art Institute of Chicago, IL Arts Club of Chicago, IL Birmingham Museum of Art, AL Blanton Museum of Art at the University of Texas, Austin Boca Raton Museum of Art, Boca Raton, FL Butler Institute of Contemporary Art, Youngstown, OH Carnegie Museum of Art, Pittsburgh, PN Castellani Art Museum, Niagara University, Lewiston, NY Cleveland Museum of Art, OH Corcoran Gallery of Art, Washington D.C. Cranbrook Art Museum, Bloomfield Hills, MI Currier Museum of Art, Manchester, NH Dayton Art Institute, OH Denver Art Museum, CO Empire State Plaza Art Collection, Albany, NY Frances Young Tang Teaching Museum and Art Gallery at Skidmore College, Saratoga Springs, NY Fogg Art Museum, Cambridge, MA Georgia Museum of Art, Atlanta, GA J. Paul Getty Trust, Los Angeles, CA Hillman Foundation, Pittsburgh, PA Hirshhorn Museum, Washington D.C. Hofstra University Museum, Hempstead, NY Indianapolis Museum of Art, IN Johnson Wax Collection, National Collection of Fine Arts, Washington D.C. Kemper Museum of Contemporary Art, Kansas City, MO University of Kentucky Art Museum, Lexington, KY Asien / Asia City Art Museum of Modern Art, Osaka, Japan Prefectural Museum of Art, Shizuoka, Japan Samsung Museum, Seoul, South Korea Australien / Australia USA und Australien / USA and Australia Museum of Contemporary Art, Sydney, Australia 52 AUSZEICHNUNGEN AWARDS McNay Art Museum, San Antonio, TX Metropolitan Museum of Art, New York James A. Michener Collection, University of Texas, Austin Museum of Contemporary Art, Jacksonville, FL Museum of Fine Arts, Boston, MA Museum of Art, Carnegie Institute, Pittsburgh, PA Museum of the Rhode Island School of Design, Providence, RI Museum of Modern Art, New York National Gallery of Art, Washington D.C. National Museum of American Art, Smithsonian Institution, Washington D.C. National Museum of Women in the Arts, Washington D.C. Phillips Collection, Washington D.C. Rhode Island School of Design Museum, Providence, RI Rockefeller Institute, New York Saint Louis Art Museum, MI San Francisco Museum of Modern Art, CA Sarah Campbell Blaffer Foundation, Houston, TX Smart Museum of Art at the University of Chicago, IL Smithsonian American Art Museum, Washington D.C. Solomon R. Guggenheim Museum, New York University of Michigan Museum of Art, Ann Arbor, MI University of Virginia Art Museum, Charlottesville, VA Walker Art Center, Minneapolis, MI Whitney Museum of American Art, New York Worcester Art Museum, MA Yale University, New Haven, CT 53 1991 Le Grand Prix des Arts (Peinture) of the City of Paris, France 1989 Award for Painting, French Ministry of Culture, Paris, France 1987 Honorary Doctorate, the School of the Art Institute of Chicago, IL 1973 Brandeis University Creative Arts Awards; Citation in Painting, Waltham, MA 1971 Honorary Doctorate, Miami University, Oxford, OH 1961 Premio Lissone, Milan, Italy 1947 Edward L. Ryerson Travelling Fellowship from the Art Institute of Chicago, IL © DER ABBILDUNGEN © OF ILLUSTRATIONS Alle Abbildungen im Katalog wurden uns freundlicherweise von der Joan Mitchell Foundation und Cheim & Read zu Verfügung gestellt: © Estate of Joan Mitchell, Courtesy Joan Mitchell Foundation and Cheim & Read Gallery, New York All illustrations courtesy of the Joan Mitchell Foundation and Cheim & Read: © Estate of Joan Mitchell, Courtesy Joan Mitchell Foundation and Cheim & Read Gallery, New York ARTIKEL ARTnews © 1957, ARTnews, LLC, Oktober Seiten 6 – 11 ARTICLE ARTnews © 1957, ARTnews, LLC, October pages 6 – 11 PHOTOGRAPHEN PHOTOGRAPHERS Christopher Burke Seiten 23, 33, 35, 37 Christopher Burke pages 23, 33, 35, 37 Rudolph Burkhardt Seiten 4, 7, 8, 9, 10, 14, 45 rechts Rudolph Burkhardt pages 4, 7, 8, 9, 10, 14, 45 right side Chris Burnside Seiten 17, 19, 21, 25, 27, 29, 31, 39 Chris Burnside pages 17, 19, 21, 25, 27, 29, 31, 39 Loomis Dean Seite 48 Loomis Dean page 48 Heidi Meister Seite 43 Heidi Meister page 43 Barney Rosset Seite 45 links, 46 Barney Rosset page 45 left side, 46 Walt Silver Seite 40 Walt Silver page 40 Die Katalogredaktion hat versucht, alle Inhaber der Rechte der Photographien ausfindig zu machen. Diejenigen, die hier nicht genannt wurden, bitten wir um Kontaktaufnahme. The editors endeavored to research all holders of rights of the photographs. Those who have not been mentioned are welcome to contact us. 54 IMPRESSUM Preise auf Anfrage. Es gelten unsere Lieferungs- und Zahlungsbedingungen. Maße: Höhe vor Breite. Galerie Thomas Modern-Katalog 3 © Galerie Thomas 2010 Katalogbearbeitung: Silke Thomas, Dr. Florentine Ferk, Patricia von Eicken Übersetzung: Leila Kais Katalogproduktion: Vera Daume Layout: Sabine Urban, Gauting Lithos: Reproline mediateam GmbH + Co. KG, München Druck: SDM, Stulz-Druck & Medien GmbH, München PUBLICATION DETAILS Prices upon request. We refer to our sales and delivery conditions. Measurements: height by width. 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