Die Terrororganisation al-Qaida und ihre Anschläge von 1993

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Die Terrororganisation al-Qaida und ihre Anschläge von 1993
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4 Internationaler Terrorismus
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Die Terrororganisation al-Qaida und ihre Anschläge von 1993-2007 (Informationsblatt)
Die al-Qaida entstand 1988/89 in Pakistan und Afghanistan im Zusammenhang mit der sowjetischen Besetzung Afghanistans aus einem Rekrutierungsbüro für muslimische Widerstandskämpfer aus der ganzen arabischen Welt, aber auch
aus anderen Erdteilen. Diese wurden angeworben, registriert, ausgebildet und dann im Krieg gegen die sowjetische
Armee eingesetzt. Schlüsselfiguren waren dabei Abdalla Azzam, ein jordanischer Gelehrter und Führer der Muslimbruderschaft, und der saudische Millionär Osama Bin Laden. Nach der Errichtung des Taliban-Regimes knüpfte Bin Laden
Kontakte zu anderen islamischen Terrorgruppen und baute sein System von Trainings- und Ausbildungslagern aus.
1998 vereinte er die al-Qaida mit der ägyptischen Gruppe „Islamischer Djihad“ von Ayman al-Zawahiri. Nun wurden in
der al-Qaida verschiedene Gruppen und Tausende „unverbundener Einzelkämpfer“ aus über 50 Staaten zusammengefasst.
Viele der ehemaligen Afghanistan-Kämpfer kehrten in ihre Heimatländer zurück und standen dort zur Verfügung.
Bin-Laden reiste in verschiedene Länder der arabischen Welt und verstärkte seine Agitation gegen die eher westlich
orientierten „unislamischen“ Eliten muslimisch geprägter Länder. Ab 1996 gerieten die USA und Israel stärker ins Blickfeld
von Bin-Laden. Die Ausbildung von weltweit rekrutierten Djihad-Freiwilligen ging währenddessen weiter. Der erste
größere Anschlag wurde 1993 ausgeführt (erster Anschlag auf das World Trade Center), dann 1998 auf die US-Botschaften
in Nairobi und Daressalam, 2000 auf den US-Zerstörer „Cole“ in Aden). Höhepunkt waren die Anschläge vom 11. 9. 2001.
Nach der Zerstörung der Trainingscamps und der al- Qaida- Strukturen in Afghanistan im Rahmen der amerikanischen
Militärintervention 2001 reorganisierte sich das Terrornetzwerk, da viele Anführer (nicht aber Bin Laden und sein Stellvertreter al-Zawahiri) und Kämpfer gefasst oder ausgeschaltet worden waren. Es wurden kleine regionale al-Qaida-Zellen
gebildet, die z.B. auch verstärkt im Irak (nach der amerikanischen Militärintervention), aber auch in Europa tätig wurden.
26. Februar 1993:
September 1995:
13. November 1995:
25. Juni 1996:
12. Oktober 2000:
9. September 2001:
11. September 2001:
23. Januar 2002:
17. März 2002:
11. April 2002:
8. Mai 2002:
14. Juni 2002:
5. September 2002:
6. Oktober 2002:
12. Oktober 2002:
18.10.2002:
28. Oktober 2002:
28. November 2002:
30. Dezember 2002:
4. März 2003:
12. Mai 2003:
14. Mai 2003:
16. Mai 2003:
7. Juni 2003:
8. November 2003:
15. und 20. November 2003:
11. März 2004:
7. Oktober 2004:
7. Juli 2005:
23. Juli 2005:
9. November 2005:
10. Dezember 2007:
Name:
Sprengstoffanschlag auf das World Trade Center
verhinderte Anschläge auf den Philippinen
Sprengstoffanschlag auf eine US-Militäreinrichtung in Saudi-Arabien
Sprengstoffanschlag mit einem LKW auf den Khobar-Tower nahe einem saudisch-amerikanischen
Luftwaffenstützpunkt in Saudi-Arabien
Anschlag auf einen Zerstörer der US-Marine im Hafen von Aden (Jemen)
Ermordung von Scheich Ahmed Massud
Terroranschläge auf das WTC und das Pentagon
Entführung und Ermordung des amerikanischen Journalisten Daniel Pearl in Pakistan
Anschlag mit Handgranaten auf eine Kirche in Islamabad (Pakistan)
Bombenanschlag auf die Al-Ghriba-Synagoge in Djerba (Tunesien)
Attentat auf französische Ingenieure in Karatschi (Pakistan)
Autobombenanschlag vor dem US-Konsulat in Karatschi
Bei einem Autobombenanschlag in Kabul; der afghanische Präsident Karsai überlebt knapp.
Angriff auf einen französischen Öltanker (Limbourg) im Jemen
Anschlägen gegen Diskotheken in Bali
zwei Anschläge auf Einkaufszentren in Zamboanga (Philippinen)
Ermordung eines amerikanischen Entwicklungshelfers in Jordanien
Anschlag auf israelische Touristen in Kenia
Ermordung von drei amerikanischen Ärzten im Jemen
Anschlag auf den internationalen Flughafen von Davao (Philippinen)
Anschlag auf Ausländersiedlungen in Saudi-Arabien
Anschlag in einem Gerichtsgebäude im Jemen
fünf Anschläge auf ausländische und jüdische Einrichtungen in Marokko
Anschlag auf einen Bus der deutschen Bundeswehr in Afghanistan
Anschlag auf Ausländersiedlungen in Saudi-Arabien
vier Anschläge in Istanbul
Anschläge auf Pendlerzüge in Madrid
Anschläge auf Touristen in zwei Ferienorten auf der Halbinsel Sinai
Anschläge auf Londoner U-Bahn-Stationen und Busse
Drei Anschläge auf Touristen in Scharm El-Scheich (Ägypten)
Explosionsserie in drei jordanischen Luxushotels
zwei Autobombenanschläge in Algier in der Nähe des Obersten Gerichtshofes und des Büro des
UNO-Hochkommissariats für Flüchtlinge
Klasse:
Datum:
© Österreichischer Bundesverlag Schulbuch GmbH & Co. KG, Wien 2009 | www.oebv.at | Geschichte und Geschehen für berufsbildende höhere Schulen, Band 2
ISBN: 978-3-209-06280-2 | Alle Rechte vorbehalten. Von dieser Druckvorlage ist die Vervielfältigung für den eigenen Unterrichtsgebrauch gestattet. Die Kopiergebühren sind abgegolten. Für Veränderungen durch Dritte übernimmt der Verlag keine Verantwortung.