Vollständige Studie

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Vollständige Studie
Jan Böcken, Bernard Braun, Uwe Repschläger (Hrsg.)
Gesundheitsmonitor 2012
Bürgerorientierung im Gesundheitswesen
Kooperationsprojekt der Bertelsmann Stiftung und der BARMER/GEK
Das Ärzteimage in der Bevölkerung: Im Schatten von »IGeL« und »Zweiklassenmedizin«
Magnus Heier, Gerd Marstedt
Ausgangslage
Das Ärzteimage oder das Berufsprestige von Ärzten und Ärztinnen
bezeichnet das Ansehen dieser Berufsgruppe in der Öffentlichkeit.
Erfasst wird es zumeist in Bevölkerungsumfragen der großen Meinungsforschungsinstitute aus Berlin, Bielefeld oder Allensbach. In
den alljährlich veröffentlichten Meldungen zeigt sich seit einer Dekade fast unverändert, dass der Arztberuf auf Platz 1 steht und »damit unangefochten die Liste der am meisten geachteten Berufe anführt« (IfD Allensbach 2011).
Nicht ganz so abgehoben fallen Ergebnisse der Imageumfrage
»Reader’s Digest European Trusted Brands 2010« aus. Ärzte rangieren dort lediglich auf Platz 5 der 20 vorgegebenen Berufe, hinter den
Feuerwehrleuten und Piloten – und auch noch hinter den Heilberufen der Apotheker und Krankenschwestern (Reader’s Digest 2011).
Ein zeitlich längerer Rückblick und Vergleich zwischen den Jahren
1966 und 2001 deutet ebenfalls zumindest moderate Imageverluste
an (Donsbach 2003).
In den Medien finden sich bisweilen sehr drastische Zuspitzungen dieser Entwicklung, und abgeleitet wird daraus eine nachhaltige
Vertrauenskrise: »Das Arzt-Patienten-Verhältnis krankt: Sekundengespräche im Behandlungszimmer, aufgeschwatzte privat zu bezahlende Vorsorgeleistungen ohne nennenswerten Nutzen, übermüdete
Ärzte im Krankenhaus, personelle Unterbesetzung: Das Vertrauen in
die Ärzte sinkt« (»Können wir den Ärzten noch vertrauen?« 2010).
Gibt es tatsächlich einen nachhaltigen Vertrauensverlust in die Ärzteschaft, oder skandalisieren einige Medien Einzelfälle von Abrechnungsbetrug und ebenso spektakuläre wie seltene Kunstfehler von
Ärzten zugunsten ihrer Auflage? Betrachtet man Medienberichte der
54
letzten Jahre über die medizinische Versorgung und ärztliches Handeln, so lassen sich in der Tat einige Entwicklungen benennen, die
möglicherweise auch das Image der Ärzteschaft bei der Bevölkerung
verändert haben. Zu nennen sind hier etwa:
•• Die Ungleichbehandlung von Privatpatienten und Versicherten
der GKV, zumindest was Wartezeiten betrifft. Befragungsdaten
deuten an, dass eine schlechtere Behandlung von GKV-Versicherten sogar bei der Qualität der medizinischen Behandlung wahrgenommen wird (Marstedt 2009).
•• Die zunehmende Verbreitung von individuellen Gesundheitsleistungen (IGeL) in der Praxis niedergelassener Ärzte hat eventuell
einen Vertrauensverlust bewirkt – zumindest deuten frühere Umfragen dies an.
•• Die Streiks (zuletzt im Jahr 2006) und Streikandrohungen der
Ärzte sind unterschiedlich interpretierbar: als Maßnahme zur
Verbesserung auch der Versorgungsbedingungen von Patienten
(vermittelt über bessere ärztliche Arbeitsbedingungen) einerseits,
aber auch als Versuch einer Durchsetzung ökonomischer Interessen auf dem Rücken von Versicherten und Patienten.
Es gibt weitere Aspekte wie die Häufung von Abrechnungsbetrugsfällen – der jüngste Skandal um ein Krebsmedikament, für dessen
Verschreibung der Hersteller den Ärzten Prämien gezahlt haben soll,
ist nur das aktuellste Beispiel unter vielen. Zu nennen wären auch
Terminprobleme für Patienten am Quartalsende, die ärztlicherseits
mit Hinweisen auf ein erschöpftes Budget begründet werden (Himmel, Kifmann und Nuscheler 2011), Medienberichte über medizinisch überflüssige und riskante Untersuchungs- und Behandlungsmethoden, die häufig diskutierte Landflucht der Ärzte und damit die
außerhalb von Städten oft nicht wiederbesetzbaren und schon in naher Zukunft fehlenden Arztpraxen mit der Folge langer Wartezeiten
auf Termine und weiter Patientenwege.
Die Frage nach dem Ärzteimage erhält damit eine gravierende Zuspitzung: Wird ärztliches Handeln in der Bevölkerung zunehmend
so erlebt, dass es eher von Verdienstinteressen als von Bemühungen
um das Patientenwohl geleitet ist? Überprüfbar wird auch, ob das
Image einer Berufsgruppe eher ein weitgehend stabiles Stereotyp ist
oder ein durch eigene Erfahrung wandelbares Deutungsmuster.
55
Diese Frage ist nicht nur für die Meinungsforschung oder für die Kultur- und Sozialwissenschaft interessant.
Damit verknüpft sind ebenfalls relevante gesundheitspolitische
Fragen: Lässt sich das zunehmende Interesse an »alternativer« Medizin auch erklären aus einem Imageverlust der (überwiegend schulmedizinisch orientierten) Ärzteschaft? Ist eine starke Einflussnahme
ärztlicher Interessenverbände auf gesundheitspolitische Entscheidungen auch dann noch denkbar, wenn Patienten und Patientinnen
zunehmend den Eindruck haben, ihrem Arzt gehe es primär um sein
Einkommen und weniger um ihre Gesundheit? Und wenn das Vertrauen in die Kompetenz und Integrität der Ärzte sinken sollte, wird
dann nicht der Therapieerfolg in vielen Fällen schon dadurch infrage
gestellt, dass der Placeboeffekt, der Teil jeder Behandlung ist, zunehmend bröckelt?
In diesem Beitrag wird auf Basis einer repräsentativen Befragung
von 1.772 Personen im Alter von 18 bis 79 Jahren, die im Frühjahr
2012 durchgeführt wurde, das Ärzteimage in der Bevölkerung untersucht. Ziel ist es, das derzeitige Profil des Ärzteimage in Deutschland
etwas differenzierter und inhaltlich präziser zu analysieren, als dies
in der Allensbach-Meldung zum Ausdruck kommt. Dabei werden folgende Fragestellungen untersucht:
•• Wurden die oben skizzierten Entwicklungen im Kontext Ärztestreik, zunehmende Verbreitung von IGeL-Leistungen und
»Zweiklassenmedizin« überhaupt persönlich erfahren und als
problematisch bewertet? Und wenn ja, wird dahinter eher ein
strukturelles gesundheitspolitisches Problem gesehen (ökonomische Restriktionen) oder eher ein ärztliches Fehlverhalten zulasten von Patienten?
•• Wie ist das Berufsprestige der Ärzte in Relation zu anderen Berufen und speziell zu anderen Heilberufen? Und gibt es nennenswerte geschlechtsspezifische Unterschiede – ist also das Image
von Medizinerinnen anders als das von Medizinern?
•• Ist das Ärzteimage bei allen Bevölkerungsgruppen in etwa gleich,
unabhängig davon, ob es sich um Kranke oder Gesunde, Arme
oder Reiche, Männer oder Frauen handelt? Handelt es sich dabei
eher um ein Stereotyp, also ein durch konkrete Erfahrungen nicht
nennenswert beeinflussbares Wahrnehmungsmuster, oder zeigen sich relevante Zusammenhänge zu persönlichen Erfahrungen im Versorgungssystem?
56
Praktizieren Ärzte eine »Zweiklassenmedizin«?
Dem Begriff der »Zweiklassenmedizin« haftet ein klassenkämpferischer Unterton an. Allerdings hat auch eine Umfrage bei mehr als
500 niedergelassenen Haus- und Fachärzten sowie bei Klinikärzten
gezeigt, dass 61 Prozent (Klinikärzte) und 76 Prozent (niedergelassene Hausärzte) der Meinung sind, es gebe in Deutschland schon
jetzt eine »Zweiklassenmedizin«. Und von denjenigen, die dies aktuell noch nicht so sehen, meint knapp die Hälfte, es würde in den
nächsten Jahren dazu kommen (NAV-Virchow-Bund 2009).
Auf die jetzt in der Umfrage gestellte Frage »Alles in allem genommen: Gibt es bei uns in Deutschland nach Ihrer persönlichen
Erfahrung derzeit eine ›Zweiklassenmedizin?‹« antworten 19 Prozent »in sehr starkem Maße«, 52 Prozent sagen »teilweise«, 14 Prozent »nur in Ausnahmefällen« und drei Prozent »gar nicht«. Elf
­Prozent trauen sich kein Urteil zu (»weiß nicht«). Dabei zeigen sich,
so nicht unbedingt zu erwarten, nur minimale Unterschiede zwischen GKV-Versicherten und Privatpatienten. In beiden Gruppen
stimmen fast drei Viertel der Befragten (71 %) der These einer Zweiklassenmedizin hierzulande entweder voll oder zumindest teilweise
zu. Worin zeigt sich nun aus Sicht der Bevölkerung diese Ungleichbehandlung im Detail?
Deutlich wird aus Abbildung 1: Nicht nur bei den Wartezeiten –
häufig als weniger relevant und Komfortmerkmal bezeichnet – vermuten Patienten und Patientinnen eine Ungleichbehandlung. Auch
für mehrere Aspekte der Behandlungsqualität selbst werden Unterschiede betont, die teilweise sehr groß, teilweise eher gering ausfallen. Bestimmte Facetten der Ungleichbehandlung von Patienten nur
aufgrund ihrer Krankenversicherung werden dabei häufiger von
GKV-Versicherten betont. Dazu zählt das Merkmal längerer Wartezeiten auf einen Sprechstundentermin ebenso wie die Wartezeit in
der Praxis, die »Zeit, die man sich für den Patienten nimmt« oder die
»Berücksichtigung neuester medizinischer Erkenntnisse«.
Ein in den Medien eher selten thematisierter Aspekt des Themas
Zweiklassenmedizin ist die Überversorgung von Privatpatienten sowohl im Bereich der Diagnostik als auch in dem der Therapie (Heier
2007). Auf die Frage »Haben Sie bei sich selbst oder bei privatversicherten Angehörigen oder Freunden schon erlebt, dass Folgendes
beim Arzt gemacht wurde, anscheinend nur, weil der Patient privat
57
Abbildung 1: Vermutete Nachteile von GKV-Versicherten
Befragte, die sagen, dass das jeweilige Merkmal »auf jeden Fall« oder »eher« zutrifft
84
Wartezeiten auf einen Arzttermin
81
77
Wartezeiten in der Arztpraxis
62
Zeit, die man sich für
den Patienten nimmt
69
66
Berücksichtigung neuester
medizinischer Erkenntnisse
66
61
bessere Medikamente
(Wirksamkeit, Nebenwirkungen)
57
50
Sorgfalt, Gründlichkeit
bei der Untersuchung
51
25
34
Freundlichkeit der Ärzte
22
0
GKV-Versicherte
10
20
30
40
50
60
70
80
90
PKV-Versicherte
n = 1.416 bis 1.630
nur GKV- und vollständig PKV-Versicherte, ohne Beamte mit Beihilfeberechtigung
Angaben in Prozent der Befragten
versichert war?« antwortet eine nicht unerhebliche Zahl von Privatpatienten, dass sie solche unnötigen medizinischen Verordnungen
schon über sich ergehen lassen mussten.
Besonders drastisch ist dabei die Einschätzung von acht Prozent
aller Befragten, die letztlich überflüssige Operationen bei sich selbst
oder bei Bekannten erlitten – nur aufgrund ihres privaten Versicherungsstatus. Andere als überflüssig empfundene Untersuchungen –
vor allem Labor-, Ultraschall-, Röntgen- oder Kernspinuntersuchungen – wurden von jeweils einem Fünftel der Befragten erlebt,
überflüssige Arzttermine »zur Kontrolle« von fast einem Drittel. Ins58
gesamt hat knapp die Hälfte der Privatpatienten (44 %, n = 106, ohne
beihilfeberechtigte Beamte in der PKV) schon eines der im Fragebogen vorgegebenen Verfahren persönlich mitgemacht und dabei als
unnötig erlebt. Viele Privatpatienten werden sich daher die Frage stellen, ob ihr Arzt bei Diagnosen und Therapien immer nur nach medizinischen Kriterien verfährt. Hier beginnt sich der Begriff der Zweiklassenmedizin ins Gegenteil zu verkehren. Es bleibt weiteren
Befragungen vorbehalten zu erkennen, in welchem Ausmaß Privatpatienten diese Überversorgung nicht nur als unnötig, sondern auch
als Gesundheitsrisiko empfinden.
Welche Annahmen haben Versicherte über die Ursachen der
Zweiklassenmedizin?
Abbildung 2 weist auf zwei Befunde hin: Zum einen sind hier nur in
einem Aspekt Differenzen zwischen GKV-Versicherten und Privatpatienten erkennbar: Dass Ärzte ihre Verdienstmöglichkeiten höher gewichten als das Patientenwohl, glauben GKV-Versicherte signifikant
häufiger (59 %) als PKV-Mitglieder (36 %). Bei allen anderen Statements gibt es keine statistisch signifikanten Differenzen zwischen
beiden Gruppen.
Zum anderen werden strukturelle Ursachen noch häufiger genannt als persönliche Interessen der Ärzte. Etwa neun von zehn Befragten heben in diesem Zusammenhang die Sparmotive der GKV
und die größere Zahlungsbereitschaft der PKV hervor. Die Besserstellung der Privatpatienten wird von der Mehrheit der Versicherten – ausdrücklich auch von den GKV-Versicherten – als eine Art legitimer Notwehr der Ärzte zur Sicherung eines angemessenen Einkommens
interpretiert, sogar dann, wenn sie auf Kosten der Patienten geht. Andererseits kommt aber mehr als die Hälfte der GKV-Versicherten
(59 %) und über ein Drittel der PKV-Versicherten (36 %) zu dem Urteil,
dass Ärzte ihren Verdienst höher gewichten als das Patientenwohl.
Dies ist ein bemerkenswertes Patientenurteil: Geld ist den Ärzten
danach oft wichtiger als die Gesundheit ihrer Patienten. Gleichzeitig
zeigen dann aber auch neun von zehn Befragten zumindest teilweise
Verständnis für die Ärzte, indem sie die Schuld an der Zweiklassenmedizin den gesetzlichen Krankenkassen zuschieben, die bei der
ärztlichen Vergütung »zu sehr sparen«.
59
Ärzte können
Finanzielle
Gesetzliche Krannur so einen
Interessen sind kenkassen sparen
angemessenen
Ärzten wichtiger
bei ärztlicher
Verdienst erzielen. als ihre Patienten. Vergütung zu sehr.
Private
Krankenkassen
bezahlen
Leistungen eher.
Abbildung 2: Annahmen über Motive von Ärzten zur Besserstellung von
Privatpatienten
GKV
54
36
PKV
54
37
GKV
40
49
PKV
35
51
GKV
42
17
PKV
31
5
GKV
39
48
PKV
40
47
0
10
20
Befragte, die völlig zustimmen
30
40
50
60
70
80
90
100
Befragte, die eher zustimmen
n = 1.250 bis 1.384
nur GKV- und vollständig PKV-Versicherte, ohne Beamte mit Beihilfeberechtigung
Angaben in Prozent der Befragten
Ärztestreik und das sogenannte IGeLn
Im Jahr 2006 fand zuletzt ein Ärztestreik in Deutschland statt. Nach
vielen Großdemonstrationen legten an deutschen Universitätskliniken und kommunalen Krankenhäusern etwa 14.000 Ärzte und Ärztinnen die Arbeit nieder, um gegen die aus ihrer Sicht unzumutbaren
Arbeitsbedingungen und für eine bessere Bezahlung zu kämpfen. Es
wurde untersucht, ob dieses Ereignis den Befragten noch präsent ist
und wie sie den Arbeitskampf bewerten. Es zeigt sich: Die Ärztestreiks von 2006 sind sehr vielen noch gegenwärtig, 56 Prozent erinnern sich an Berichte im Fernsehen und in Zeitungen über dieses
Ereignis.
60
Die große Mehrheit befürwortet ein Streikrecht auch für Ärzte
zur Durchsetzung ihrer Interessen und erkennt darin sogar positive
Nebeneffekte für Patienten (Abbildung 3). Drei Ergebnisse sind hier
festzuhalten: Zum Ersten wird ein Streik als Grundrecht aller Erwerbstätigen wahrgenommen, auch von Ärzten. Zum Zweiten wird
das Streikrecht überraschenderweise nicht (wie in der Rechtsprechung) auf abhängig Beschäftigte beschränkt, sondern auch niedergelassenen Ärzten – also Selbstständigen – zugebilligt. Und zum
Dritten sieht nur eine Minderheit in Streiks eine Interessenkollision,
die zulasten der Patienten geht.
Abbildung 3: Bewertung der Ärztestreiks
Wie alle Erwerbstätigen dürfen
auch Ärzte für ihre Interessen
kämpfen.
49
Das ist moralisch in Ordnung, denn
bessere Arbeitsbedingungen
für Ärzte sind auch gut für Patienten.
Ärzte tragen damit finanzielle
Interessen auf dem Rücken von
Patienten aus.
n = 1.729 bis 1.756
10
stimme eher zu
8
41
25
20
7 2
47
35
12
0
stimme völlig zu
42
15
Angestellten Ärzten steht das zu,
niedergelassenen Ärzten mit
eigener Praxis nicht.
42
9
43
30
40
50
stimme eher nicht zu
60
3
20
70
80
90 100
stimme gar nicht zu
ohne Antwortkategorie »weiß nicht«
Angaben in Prozent der Befragten
Ein zweiter Aspekt, der in diesem Kontext angesprochen wurde, betrifft individuelle Gesundheitsleistungen (IGeL). Frühere Befragungsergebnisse deuten hier Kritik der Patienten und Patientinnen
an. Auf die Frage »Wird das Verhältnis zwischen Arzt und Patient
durch das zusätzliche Angebot privater, individueller Gesundheitsleistungen verbessert oder verschlechtert?« antworten in einer
­Befragung des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) 76
Prozent, das Verhältnis habe sich »verschlechtert« (Zok und Schuld61
zinski 2005). Und in einer Studie im Auftrag der Kassenärztlichen
Bundesvereinigung (KBV) bewerteten 19 Prozent der Befragten die
Bedenkzeit beim IGeL-Angebot als zu kurz (Protschka und Rieser
2011).
Verbraucherzentralen, aber auch der Spitzenverband der GKV artikulieren die Kritik an oft fragwürdigen Leistungen, zu denen Patienten überredet würden. Der vom Spitzenverband der GKV in Auftrag gegebene IGeL-Monitor soll daher im Internet Patienten
aufklären und vor unnötigen medizinischen Verfahren und damit
verbundenen Kosten bewahren. Dabei ist zu betonen: IGeL sind alle
Leistungen, die der Gemeinsame Bundesausschuss (bisher) nicht als
sinnvolle medizinische Leistung eingeordnet hat – unter dem Begriff
»IGeL« können Ärzte jede denkbare medizinische Leistung anbieten.
Eine Kontrolle findet nicht statt.
In der Befragung wurde daher auch angesprochen, ob es schon
persönliche Erfahrungen mit solchen Angeboten gibt und wie die individuellen Gesundheitsleistungen bewertet werden. Zunächst wird
deutlich, dass etwa zwei Dritteln der Befragten (66 %) schon mal
IGeL-Leistungen angeboten wurden, darunter 18 Prozent einmal und
48 Prozent mehrfach. Nur etwa jede/r Vierte (27 %) hat das Angebot
abgelehnt. 28 Prozent haben die Leistung einmal akzeptiert und
selbst bezahlt, bei weiteren 44 Prozent geschah dies mehrfach. Welche Meinung haben Befragungsteilnehmende nun zu diesem aus eigener Tasche zu bezahlenden Versorgungsangebot?
Die Antworten (Abbildung 4) sind nicht völlig konsistent, was
auf eine Unsicherheit bei der Beurteilung und eine teils noch unzureichende Informationsbasis hinweist. Einerseits glauben fast neun
von zehn Befragten, dass die IGeL-Angebote von den Krankenkassen nicht bezahlt werden, weil diese Geld sparen wollten. Über 80
Prozent stimmen der These zu, IGeL-Leistungen seien gut, aber zu
teuer. Andererseits denken 44 Prozent, GKV- und PKV-Versicherte
gleichermaßen, dass diese Leistungen größtenteils überflüssig
sind. Und eine ähnlich große Gruppe meint, dass es den Ärzten um
Geld und nicht um Gesundheit gehe und dass aufgrund von IGeLAngeboten das Vertrauensverhältnis zwischen Arzt und Patient belastet werde. Nicht ganz die Hälfte der Bevölkerung sieht also Risiken für das Vertrauensverhältnis zwischen Arzt und Patient und
bewertet das Angebot in der Arztpraxis eher verdienst- als therapieorientiert.
62
Abbildung 4: M
einungen zu individuellen Gesundheitsleistungen (IGeL) – GKVund PKV-Versicherte
Befragte, die völlig oder eher zustimmen
88
Die Krankenkassen bezahlen sie
nicht, weil sie um jeden Preis
Kosten senken wollen.
81
86
82
Sie sind gut, aber zu teuer.
74
81
46
Das Vertrauensverhältnis
zwischen Arzt und Patient
wird dadurch verschlechtert.
34
45
44
Sie sind medizinisch größtenteils
überflüssig.
38
44
42
Ärzte wollen damit in erster Linie
Geld verdienen – ihnen geht es
dabei nicht um Gesundheit.
33
41
32
Die Krankenkassen bezahlen sie
nicht, weil sie überflüssig sind.
21
32
0
GKV-Versicherte
10
PKV-Versicherte
20
30
40
50
60
70
80
90
alle
n = 1.401 bis 1.519
Angaben in Prozent der Befragten
Das Vertrauen zu Ärzten und zu Angehörigen anderer Berufsgruppen
Die Allensbacher Berufsprestigefrage thematisiert die Wertschätzung des Arztberufes: »Könnten Sie bitte die fünf Berufe heraus­
63
suchen, die Sie am meisten schätzen, vor denen Sie am meisten
­Achtung haben?« Als Ergebnis zeigte sich zuletzt: Den Arzt nennen
82 Prozent, die Krankenschwester 67 Prozent, den Lehrer 42 Prozent.
Ganz am Ende der Rangskala liegen mit jeweils vier Prozent der Nennungen: Politiker, Banker/Bankangestellte und Fernsehmoderatoren
(IfD Allensbach 2011). Die Art der Frage dürfte eher die gesellschaftliche Reputation ansprechen, ein Merkmal, das zuletzt in besonders
negativer Art hinsichtlich einiger Spitzenpolitiker diskutiert wurde.
In diese Operationalisierung des Ärzteimage fließen dann auch
­Aspekte ein wie das Bildungsniveau, die Verdiensthöhe und der gesellschaftliche Status.
Das Vertrauen in eine Berufsgruppe oder eine gesellschaftliche
Institution berührt nach sozialwissenschaftlicher Interpretation eine
Reihe sozialer Funktionen, die für das gesellschaftliche Zusammenleben zumindest nützlich, wenn nicht sogar konstitutiv sind. Dazu
gehören unter anderem die Reduktion von Komplexität und die Schaffung von Verhaltenssicherheit (Braun und Marstedt 2010). In der Befragung wurde eine Reihe von Berufsgruppen vorgegeben (insgesamt
14) und darum gebeten, jeweils zu sagen, ob man dieser Gruppe ein
»sehr hohes«, »eher hohes«, »eher niedriges« oder »sehr niedriges«
Vertrauen schenkt. Auch eine Antwort »weiß nicht« war möglich. Tabelle 1 zeigt die Ergebnisse.
Ebenso wie in der bereits zitierten Umfrage im Auftrag von
Reader’s Digest zeigen auch die hier gewonnenen Befragungsergebnisse, dass andere Berufsgruppen noch vor den Ärzten rangieren,
darunter auch zwei Heilberufe, Hebammen und Krankenschwestern. Während die Positionen am unteren Ende recht einfach zu interpretieren sind, lässt sich keine eindeutige Erklärung finden, warum Hebammen und Krankenschwestern vor den Ärzten rangieren.
Untersucht man nun, wodurch ein höheres Vertrauen in Krankenschwestern beeinflusst wird, zeigt sich folgendes Ergebnis. 42 Prozent derjenigen, die eine Zweiklassenmedizin in Deutschland »in
sehr starkem Maße« verbreitet sehen, schenken Ärzten weniger Vertrauen als Krankenschwestern. Glaubt man umgekehrt, dass es eine
Zweiklassenmedizin »gar nicht« gibt, so sind es nur neun Prozent,
die Ärzten und Ärztinnen weniger vertrauen. Ähnliches zeigt sich
für die Meinung darüber, ob es Ärzten bei IGeL-Angeboten nur um
das Geldverdienen gehe und nicht um die Gesundheit. Stimmt man
diesem Statement völlig zu, so vertrauen 48 Prozent dieser Gruppe
64
Tabelle 1: Vertrauen in verschiedene Berufsgruppen
sehr hohes Vertrauen
sehr hohes oder eher
hohes Vertrauen
Feuerwehrleute
63
98
Hebammen
57
98
Krankenschwestern
50
95
Piloten
48
95
Ärzte
34
91
Polizisten
27
81
Apotheker
27
90
Pfarrer
21
63
Lehrer
12
69
Rechtsanwälte
12
63
Taxifahrer
 6
52
Journalisten
 2
23
Finanzberater
 2
13
Politiker
 1
 6
n = 1.565 bis 1.720
Angaben in Prozent der Befragten
Ärzten weniger als Krankenschwestern. Lehnt man das Statement
völlig ab, so sind es nur 19 Prozent.
Damit sind keine Kausalbeziehungen belegt, wohl aber ein Zusammenhang zwischen der wahrgenommenen Ungleichbehandlung
von Kassen- und Privatpatienten und der Bewertung von IGeL-Angeboten einerseits sowie dem Imageurteil über Ärzte in Relation zu einem anderen, viel geringer qualifizierten Heilberuf andererseits.
War früher alles besser – auch die ärztliche Versorgung?
Als Querschnitterhebung sind in der Befragung naturgemäß keine
Imageveränderungen im Zeitverlauf zu erfassen. Um diesen dynamischen Aspekt der dem Arztberuf zugeschriebenen Attribute jedoch
nicht völlig außer Acht zu lassen, wurde gefragt, wie sich bestimmte
Qualifikationen und Verhaltensorientierungen von Ärzten in der
Wahrnehmung ihrer Patienten verändert haben. Sind diese im Ver65
gleich zu zehn Jahren zuvor besser oder schlechter geworden oder
gleich geblieben? Abbildung 5 zeigt, dass es aus Sicht der Patienten
nur zwei größere Umbrüche gegeben hat: Einerseits ist nach ihrer
Meinung das medizinische Fachwissen und damit die ärztliche Kompetenz sehr viel besser geworden; auf der anderen Seite ist der zeit­
liche Spielraum in der Sprechstunde, in dem dieses Mehr an Wissen
zur Geltung gebracht werden könnte, sehr viel geringer und damit
aus Patientensicht schlechter geworden.
Einige Differenzierungen sind hier noch zu machen, auch wenn
sie nicht so radikal zu Buche schlagen. Zwar sind ärztliche Fachkompetenz und medizinisches Wissen größer geworden, doch ein Aspekt
bleibt davon ausgenommen: die Kenntnisse über die Arbeits- und Lebensbedingungen der Patienten, das Wissen um ihre sozialen und
beruflichen Hintergründe. Patienten und Patientinnen bleiben damit
Abbildung 5: Wahrgenommene Veränderungen bei Ärzten im Vergleich zu vor
zehn Jahren
Zeit für den Patienten
3 7
ärztliche Kenntnisse über Patienten
(Beruf, Familie)
5
Gesprächsbereitschaft, Fragen
und Erklärungen
5
Einfühlungsvermögen in Patienten
5
medizinische Kenntnisse auch
außerhalb des eigenen Faches
6
Achtung, Respekt gegenüber dem
Patienten
4
n = 1.447 bis 1.676
Angaben in Prozent der Befragten
66
12
63
17
48
13
24
65
30
40
etwas besser geworden
viel schlechter geworden
26
50
60
70
80
gleich geblieben
5
4
3
14
44
20
6
44
18
10
8
26
33
24
0
10
29
50
12
5
29
40
14
Ehrlichkeit, Aufrichtigkeit des Arztes
22
42
18
7
viel besser geworden
etwas schlechter geworden
47
15
gegenseitiges Vertrauen von Arzt
und Patient
ärztliche Fachkompetenz,
medizinisches Wissen
21
3
51
90 100
stärker als früher anonym, und viele potenzielle gesundheitliche Risikofaktoren bleiben dem Arzt so zwangsläufig verborgen.
Eine weitere, zumindest graduelle Relativierung betrifft spezielle
Facetten der ärztlichen Kompetenz. Während für Fachwissen und
Kenntnisse uneingeschränkt positive Veränderungen erkannt werden
(nur 6 % sehen Verschlechterungen), sieht ein Teil der Befragten negative Veränderungen im Hinblick auf die ärztliche Empathie (32 %)
und auf die Gesprächs- und Informationsbereitschaft (27 %). Unterm
Strich steht für die meisten Befragten der Eindruck einer technokratisch geprägten Veränderung: Einem Mehr an Fachkenntnissen steht
ein Verlust an Zeit für Untersuchung und Gespräche gegenüber.
Unterscheidet sich das Image von Ärztinnen und Ärzten?
»Die Feminisierung der Medizin schreitet in Deutschland rapide
­voran und erreicht auch die Patientinnen und Patienten. Mindestens
sechs von zehn Erstsemestern im Fach Humanmedizin sind Frauen,
bei den Berufseinsteigern stellen Ärztinnen knapp 60 Prozent.« Die
hier vom Deutschen Ärztinnenbund (2009) beschriebenen Entwicklungstendenzen (»Die Zukunft der Medizin ist weiblich«) sind unbestritten. Dissens herrscht allerdings darüber, ob Ärztinnen die »besseren Mediziner« sind oder zumindest den Erwartungen der Patienten
und Patientinnen im Hinblick auf mehr »sprechende Medizin« stärker entgegenkommen als ihre Kollegen. Es gibt Studien, die diese
These stützen (Forum Gesundheitspolitik 2007). Aber es liegen auch
Studien vor, die keine signifikanten Unterschiede bei Patientenbewertungen für Ärzte beziehungsweise Ärztinnen zeigen (Kolip 2009).
Die sprachlich gängige Kurzform des »Ärzteimage« könnte den
Blick darauf verstellen, dass das Image männlicher Mediziner womöglich anders ist als das ihrer Kolleginnen. In dieser Befragung
wurden daher auch einige Merkmale ärztlicher Kompetenzen und
Handlungsweisen vorgegeben, um ein Urteil darüber zu erhalten, ob
dieses Kennzeichen bei Ärzten oder Ärztinnen stärker ausgeprägt ist
oder ob es keinen geschlechtsspezifischen Unterschied gibt. Die folgende Abbildung 6 zeigt die – für viele (männliche) Leser vermutlich
sehr überraschenden – Ergebnisse.
Hervorzuheben ist zunächst, dass sich männliche und weibliche
Befragte in ihrem Urteil kaum unterscheiden. Es gibt keine nennens67
Abbildung 6: Ärzten und Ärztinnen von Patienten zugeschriebene Merkmale
Einfühlungsvermögen in Patienten
46
Gesprächsbereitschaft, Fragen
und Erklärungen
52
32
2
65
3
gegenseitiges Vertrauen von Arzt
und Patient
27
Zeit für den Patienten
27
71
3
ärztliche Kenntnisse über Patienten
(Beruf, Familie)
27
71
2
Achtung, Respekt gegenüber
dem Patienten
14
Ehrlichkeit, Aufrichtigkeit des Arztes
10
ärztliche Fachkompetenz,
medizinisches Wissen
9
medizinische Kenntnisse auch
außerhalb des eigenen Fachs
finanzielle ärztliche Interessen
4
84
2
88
3
87
5
4
86
2
0
bei Frauen stärker ausgeprägt
69
9
70
10
20
30
kein Unterschied
40
29
50
60
70
80
90 100
bei Männern stärker ausgeprägt
n = 1.326 bis 1.560
Angaben in Prozent der Befragten
werten (und keinerlei signifikante) Differenzen der Beurteilung, und
die maximale Differenz zwischen männlichen und weiblichen Befragten beträgt vier Prozentpunkte.
In der Abbildung 6 ist auffällig, dass die Befragten für die überwiegende Zahl der vorgegebenen Merkmale keine Unterschiede
zwischen Männern und Frauen im ärztlichen Beruf erkennen. Bei
mehreren Aspekten schneiden Ärztinnen allerdings besser ab: Ihr
Einfühlungsvermögen oder ihre Gesprächsbereitschaft wird besser eingestuft. Und auffällig ist schließlich, dass Männer bei einem einzigen Statement mehr Zustimmung erhalten: Die Fokussierung auf finanzielle Interessen wird ihnen in höherem Maße
zugeschrieben als ihren Kolleginnen. Wie ist dieses für Männer im
Arztberuf nicht sonderlich befriedigende Ergebnis zu interpretieren?
68
Es gibt leider keine aus derselben Befragung stammenden Urteile
über den oder die letzten Arztbesuche, die auch eine Auswertung
nach dem Geschlecht der ärztlichen Fachkraft erlauben. Allerdings
deuten die oben kurz dargestellten Befunde der Studie von Kolip an,
dass die konkreten Erfahrungen von Patientinnen und Patienten bei
Ärztinnen sich nicht markant unterscheiden von der Erfahrung mit
Ärzten. Es ist daher zu vermuten, dass sich hier zum einen Generalisierungen niederschlagen: Die Frauen generell (eher als Männern)
zugeschriebenen Eigenschaften im Bereich Kommunikation und
Empathie werden auch auf Ärztinnen übertragen. Zum anderen
könnte das bessere Image von Ärztinnen auch als Hoffnung auf eine
zukünftig andere, bessere Medizin interpretiert werden, insofern, als
die zunehmende Zahl von Ärztinnen per se für eine »neue« Medizin
stehen könnte.
Das Ärzteimage: Resistent gegenüber persönlichen Erfahrungen?
Zeigt das Ärzteimage bei allen Bevölkerungsgruppen vergleichbare
Konturen, ist es unabhängig von konkreten Versorgungserfahrungen, von Lebensalter und Gesundheitszustand? In diesem Abschnitt
werden die Ergebnisse einer Analyse vorgestellt, die mit multivariaten
Verfahren (logistische Regression) mögliche Differenzen aufspüren
soll. Als Indikatoren für das Ärzteimage wurden mehrere Variablen
verwendet, die jeweils unterschiedliche Facetten akzentuieren:
•• persönliche Verdienstorientierung von Ärzten
•• Verdienstorientierung zulasten von Patienten
•• negative Veränderungen von Qualifikationen und Verhaltens­
orientierungen in den letzten zehn Jahren
•• schlechteres Image im Vergleich zu Krankenschwestern
Als unabhängige Variablen wurden unterschiedliche Erfahrungs­
bereiche und Lebensbedingungen verwendet. Einbezogen wurden
­(insgesamt 30) soziodemographische Merkmale, Aspekte des Gesund­
heitszustandes und Gesundheitsverhaltens sowie Versorgungserfahrungen und Arztkontakte. Alle Merkmale, die in diesen vorberei­tenden
Analysen bei zumindest einem der vier Imageindikatoren signifikante
Odds-Ratios (OR) aufwiesen, wurden in einer abschließenden Regressionsanalyse noch einmal gleichzeitig analysiert (Tabelle 2).
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Tabelle 2: Ergebnisse der multivariaten Analyse zum Zusammenhang
unterschiedlicher Einflussfaktoren auf vier Indikatoren eines negativen
Ärzteimage
Image 1:Ärzte handeln heute häufig vorrangig zugunsten eigener finanzieller
Interessen.
Image 2: Finanzielle Interessen sind Ärzten wichtiger als ihre Patienten.
Image 3:Qualifikationen und Handlungsorientierungen von Ärzten haben sich im
Vergleich zu vor zehn Jahren negativ verändert.
Image 4:Das Vertrauen in Krankenschwestern ist größer als das Vertrauen in Ärzte.
Einflussfaktoren
Image 1
n = 866
Image 2
n = 901
sozioökonomische Schicht (Referenzgruppe:
Oberschicht)
Unterschicht
1,7*
1,9*
Informationsinteresse in Gesundheitsfragen
(Referenzgruppe: hoch)
niedrig
0,5*
Hausarztwissen über Krankengeschichte
(Referenzgruppe: hoch)
gering
1,9*
1,6*
Image 3
n = 893
Image 4
n = 1.087
5,6***
Bewertung der Information durch den Hausarzt
(Referenzgruppe: intensiv)
nicht intensiv
1,8*
erlebte Achtung und Respekt bei letztem
Arztkontakt (Referenzgruppe: hoch)
gering
2,5***
subjektiv erlebte Behandlungsmängel
(Referenzgruppe: fast nie oder nie)
öfter
1,5*
persönliche Erfahrungen der Benachteiligung
von GKV-Versicherten (Referenzgruppe: keine)
intensiv
3,4***
persönliche Erfahrungen mit IGeL-Angeboten in
der Praxis (Referenzgruppe: nie)
mehrmals
2,4**
2,9***
2,2***
2,5***
1,9**
1,5*
1,5*
Wenn die Ergebnisse für alle Regressionen nicht signifikant waren, wurde auf die Einzeldarstellung
der Effekte dieser Variablen in der Tabelle vollständig verzichtet. Dies war für die folgenden
unabhängigen Variablen der Fall: Lebensalter, Geschlecht, Krankenversicherung (GKV, PKV),
Erwerbsstatus, chronische Erkrankung, Behinderung (Stärke der Handicaps), Hausarztwechsel aus
Unzufriedenheit, Bewertung der Kommunikation mit dem Hausarzt.
Angegeben sind Odds-Ratios; Signifikanz: * p ≤ 0,05, ** p ≤ 0,01, *** p ≤ 0,001;
leere Tabellenzellen = nicht signifikante Ergebnisse.
Odds-Ratios sind statistische Kennwerte, die unter anderem in multivariaten Verfahren die
Effektstärke im Vergleich zweier unabhängiger Variablen beziffern.
70
Deutlich wird aus Tabelle 2 zunächst, dass die zentralen soziodemographischen Merkmale entweder keinen oder nur geringen Einfluss
haben. Das Ärzteimage weist aus Sicht von Männern wie Frauen,
Jüngeren wie Älteren also sehr starke Gemeinsamkeiten auf. Auch
die einbezogenen Merkmale zum Gesundheitszustand und Gesundheitsverhalten zeigen keine signifikanten Effekte.
Versorgungserfahrungen auf der anderen Seite schlagen sich sehr
deutlich nieder: Befragte, bei denen der Hausarzt nur wenig über die
Krankengeschichte erfragt hat, haben ein sehr viel ungünstigeres
Bild von Ärzten. Und dies gilt ebenso für die Bewertung anderer
Merkmale ärztlichen Verhaltens in der Sprechstunde: die erfahrene
Achtung und Respektbekundung, aber auch subjektiv so erlebte Behandlungsmängel wie zum Beispiel großer Zeitdruck oder zu wenig
gründliche Untersuchungen. Solch negative Versorgungserfahrungen bewirken ein deutlich schlechteres Image »der« Ärzte.
Und schließlich schlagen sich, um auf die Befunde zur »Zweiklassenmedizin« und zu IGeL-Angeboten zurückzukommen, persönlich
erlebte Benachteiligungen von GKV-Versicherten durch längere Wartezeiten oder einen geringeren Zeitaufwand in der Sprechstunde
ebenso negativ nieder wie häufigere Erfahrungen, dass Ärzte Selbstzahlerleistungen anbieten. Dies sind offensichtlich Beobachtungen
von Patienten, die generalisiert werden und sich dann zu einem Negativimage verdichten.
Mit den vorgestellten Befunden der multivariaten Analyse sind natürlich keine Kausalzusammenhänge zu belegen. Es könnte sein,
dass konkrete Erfahrungen in der Sprechstunde des eigenen Hausoder Facharztes generalisiert werden und so das allgemeine Ärzteimage eines Patienten prägen. Aber auch umgekehrte Zusammenhänge sind möglich und durchaus plausibel, nämlich dass ein aus
Medien oder Erzählungen im sozialen Umfeld übernommenes Ärztebild zu Voreingenommenheit (oder in positiver Ausprägung zu einem Vertrauensvorschuss) führt und darüber die konkreten Erfahrungen in der ärztlichen Sprechstunde filtert und mit beeinflusst.
Vermutlich spielt in der Realität beides eine Rolle, und es handelt sich
um einen dynamischen und wechselseitigen Einfluss.
Hervorzuheben bleibt jedoch vor allem, dass die persönlichen Erfahrungen von Bedeutung sind: Das Ärzteimage ist kein ehernes und
unbeeinflussbares Stereotyp, kein Wahrnehmungsraster, das immun
ist gegenüber realen Erfahrungen in der ambulanten oder stationären
71
Versorgung. Umgekehrt bedeutet dies aber auch: Ärzte und Ärztinnen können durch ihr persönliches Verhalten das allgemeine Image
ihres Berufsstandes positiv wie negativ mit beeinflussen.
Fazit
Fasst man die zentralen Befunde der Befragung noch einmal zusammen, so zeigt sich: Nicht nur bei Wartezeiten, häufig als Komfortmerkmal der Versorgung abqualifiziert, erkennen Patienten eine Ungleichbehandlung von Kassen- und Privatpatienten. Auch für die
medizinische Behandlungsqualität selbst werden solche Unterschiede wahrgenommen. Als Folge kommt weit über die Hälfte der
GKV-Versicherten und über ein Drittel der PKV-Versicherten zu dem
Urteil, dass Ärzte Verdienstinteressen höher gewichten als das Patientenwohl.
Die sechs Jahre zurückliegenden Ärztestreiks andererseits werden kaum kritisch gesehen, sondern als legitimes Mittel der Existenzsicherung bewertet, das potenziell sogar Patienten durch eine bessere
Versorgung zugutekommen kann. Kritischer sieht es aus bei der Bewertung von IGeL-Angeboten: Knapp die Hälfte der Befragten –
GKV- wie PKV-Versicherte gleichermaßen – betont, dass es den Ärzten ums Geld und nicht um Gesundheit gehe und dass dadurch das
Vertrauensverhältnis zwischen Arzt und Patient belastet werde.
Durchaus überraschend zeigt sich ein markanter Unterschied in
der Bewertung von Frauen und Männern im Arztberuf. Ärztinnen
wird ein höheres Maß an kommunikativen und empathischen Fähigkeiten zugeschrieben, Männer liegen vorn beim negativen Merkmal
der Fokussierung auf »finanzielle ärztliche Interessen«. Und bei der
Einschätzung wesentlicher Veränderungen, was Ärzte und die medizinische Versorgung betrifft, dominiert für die Mehrheit der Patienten und Patientinnen das Bild eines technokratischen Umbruchs:
Eine Steigerung der medizinischen Fachkenntnisse wird konterkariert durch den Verlust an Zeit für die Untersuchung und Gespräche
mit Patienten.
Das Ärzteimage, so hat die abschließende Analyse der Einflussfaktoren gezeigt, ist keineswegs ein Stereotyp oder unveränderliches
Einstellungsmuster. Zwar ist die Übereinstimmung auch zwischen
heterogenen Bevölkerungsgruppen (Männer gegenüber Frauen,
72
Junge gegenüber Alten …) sehr groß. Gleichwohl beeinflussen konkrete Versorgungserfahrungen nachhaltig das Bild, das Patienten von
der Berufsgruppe der Ärzte haben. Sie stellen in der Analyse sogar
die Variablen dar, die am häufigsten als Einflussfaktoren wirksam
sind. Und ein weiterer zentraler Befund lautet: Wenn Patienten persönlich erleben, dass ihnen Selbstzahlerleistungen in der Arztpraxis
angeboten oder dass sie als GKV-Versicherte benachteiligt werden, so
wird diese Erfahrung generalisiert und verdichtet sich zu einem negativen Ärzteimage, bei dem Verdienstinteressen des Arztes zumindest gleichrangig, wenn nicht sogar vorrangig dem Patientenwohl
gegenüberstehen.
Patienten erkennen auch jenseits der Dimension »Wartezeiten«
im Versorgungssystem eine Zweiklassenmedizin. Diese Meinung
hebt die Privilegierung Privatversicherter bei Wartezeiten, aber auch
im Rahmen der ärztlichen Behandlung hervor, wie festgestellt werden konnte. Dagegen hat eine erst kürzlich veröffentlichte wissenschaftliche Studie eine gegenteilige Bedeutung des Begriffs »Zweiklassenmedizin« empirisch aufgezeigt. Danach sind PKV-Mitglieder
mit »teilweise existenziellen Leistungsausschlüssen im Krankheitsfall konfrontiert«, denn »mehr als 80 Prozent der Tarifsysteme der
PKV leisten weniger als die gesetzliche Krankenversicherung« (Elger
2012).
Und die vorliegende Befragung hat eine weitere Facette des Begriffs »Zweiklassenmedizin« verdeutlicht: Danach musste knapp die
Hälfte der Privatpatienten schon einmal diagnostische oder therapeutische Verfahren über sich ergehen lassen nur aufgrund ihres Ver­
sichertenstatus, ohne dass dies ihrer Meinung nach medizinisch notwendig gewesen wäre.
Welche gesundheitspolitische Bedeutung haben diese Befunde?
Wenn das Image der Ärzte dadurch leidet, so hat dies Bedeutung für
das gesamte Versorgungssystem, und es wäre Aufgabe aller hier involvierten Verbände und Fachleute aufseiten der Politik und der Versorgung, nach Ursachen und Veränderungsmöglichkeiten zu suchen.
Zunächst einmal gefragt wären jedoch die Interessenverbände der
Ärzteschaft selbst. Besteht hier in ausreichendem Maße Problembewusstsein?
Zum Teil ist dies durchaus der Fall. So mahnte Andreas Köhler,
Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, die
niedergelassenen Ärzte in einer Rede zu mehr Zurückhaltung bei
73
kostenpflichtigen Behandlungen. Das hohe Vertrauen der Patienten
in die Ärzte dürfe durch das Angebot von IGeL-Leistungen keinen
Schaden nehmen. In einer Versichertenbefragung hatte sich gezeigt,
dass »die Zahl der Versicherten zugenommen [hat], die sagen, dass
sie zu wenig Bedenkzeit gehabt hätten. Immerhin 19 Prozent kritisierten, dass sie zu wenig Zeit gehabt hätten, über das Angebot nachzudenken. Es wäre fatal, wenn das nachgewiesene hohe Vertrauen
der Patienten in die Ärzte hierdurch Schaden nehmen würde. Deshalb appelliere ich an dieser Stelle auch an die Ärzte, sorgsam mit
diesem Vertrauen umzugehen« (KBV 2011).
Dieser zaghafte Appell greift jedoch viel zu kurz. Die von Bundesärztekammer (BÄK) und KBV (2009) herausgegebene Informationsbroschüre zu IGeL-Angeboten nennt in einer Checkliste neun Aspekte, nach denen Patienten und Patientinnen entscheiden sollen, ob
ein Angebot für sie sinnvoll und nützlich ist. Dazu zählen Kriterien
wie »Fühle ich mich von meinem Arzt umfassend und verständlich
auch über mögliche Risiken und Nebenwirkungen der IGeL beraten?«, »Hat mich mein Arzt darüber informiert, wie gut die wissenschaftlichen Belege für den Nutzen der IGeL sind?« und noch sieben
weitere Merkmale.
Damit werden Entscheidungen, die im Grunde nur mit medizinischem Basiswissen getroffen werden können, den Patienten als Laien
aufgedrängt. Ohne medizinisches Grundwissen wird der Patient
zwar auch eine Entscheidung treffen, diese dürfte jedoch eher abhängen vom persönlichen Vertrauen in den Arzt, von dessen Überzeugungskraft und Rhetorik, als von der sachlichen Abwägung von
­Risiken und Nebenwirkungen, von Nutzen und dem Grad der Evidenzbasierung. Insofern ist eine IGeL-Broschüre durchaus sinnvoll,
kann jedoch keineswegs als Legitimation dafür herhalten, dass in
Arztpraxen auch eine Vielzahl medizinisch unnützer Verfahren angeboten wird und die Identifizierung sinnvoller oder aber unnötiger
(wenn nicht gar schädlicher) Leistungen Patienten aufgehalst wird –
mit Verweis auf die Broschüreninformationen.
Patienten die Entscheidung zu überlassen, ob eine selbst zu bezahlende diagnostische oder therapeutische Maßnahme für sie sinnvoll und nützlich ist, dürfte auch weiterhin die Zustimmung zum
IGeL-Angebot stabil halten – derzeit lehnt nur jede/r Vierte ein Angebot ab. Aktuell gibt es von staatlicher Seite sogar finanzielle Unterstützung für Ärzte, die ihre Umsätze durch ein IGeL-Verkaufs­
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coaching weiter steigern möchten. Arztpraxen werden finanzielle
Zuschüsse für die Teilnahme an Seminaren geboten, in denen Verkaufsargumente und Rhetorik zum Verkauf von Selbstzahlerleistungen geschult werden (Forum Gesundheitspolitik 2012). Dass im
­Rahmen eines solchen Ärztecoachings preisgünstige oder gar krankenkassenfinanzierte Leistungen als »Billiglösung« und »schlechter
Kompromiss« denunziert werden sollen, teure und selbst zu bezahlende Leistungen indes als »optimale Lösung«, scheint systemimmanent naheliegend (Profitraining o. J.).
Das Ärzteimage dürfte dadurch indes weiter in Mitleidenschaft
gezogen werden. Manches Kalkül wird darauf hinauslaufen, dass dieser Imageverlust weitestgehend folgenlos bleibt, da kaum ein niedergelassener Arzt hier völlig abseits steht. Außer Acht gelassen wird
­allerdings, dass zumindest mittel- und langfristig negative Patientenurteile öffentlich werden. Zwar thematisieren die meisten Portale zur
Arztbewertung im Internet diesen Aspekt derzeit noch nicht, doch es
scheint absehbar, dass die Bekanntmachung eines forcierten IGeLAngebots in einer Praxis zukünftig Patienten bei der Arztsuche negativ mit beeinflusst.
Der Vorwurf der Zweiklassenmedizin, ein zweiter Aspekt, der das
Ärzteimage negativ prägt, wird von Ärzteverbänden mit wenig geschickten Gegenargumenten zu entkräften versucht. »Eine Studie
der Universität Hamburg hat gezeigt«, so eine KBV-Pressemitteilung
(2012), »dass sich eine Zwei-Klassen-Medizin kaum anhand unterschiedlicher Wartezeiten von gesetzlich und privat Versicherten
­nachweisen lässt. Die Studie ist eine Versachlichung zum Thema
Wartezeiten und zeigt, dass eine in Deutschland viel beklagte ZweiKlassen-Medizin ein Mythos ist. Es lässt sich nicht ermitteln, dass
privat Versicherte Vorteile in der medizinischen Versorgung gegenüber gesetzlich Versicherten haben.«
Diese Aussagen beziehen sich nun explizit auf eine Studie der
Universität Hamburg, in der eher Gegenteiliges zu lesen ist. Dort
(Roll, Stargardt und Schreyögg 2011) heißt es: »Die Studie ergab: Auf
einen Termin beim Facharzt warten gesetzlich Versicherte neun Tage
länger als Privatpatienten. […] Sitzen die Patienten erst mal im Wartezimmer des Hausarztes, so warten gesetzlich Versicherte zehn Minuten länger als Privatpatienten, bis sie aufgerufen werden« (Universität
Hamburg 2012: 8). Unmissverständlich hingewiesen wird in der Studie darüber hinaus darauf, dass sie aufgrund der verwendeten Daten
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gar nicht als Beleg für oder gegen eine unterschiedliche Behandlungsqualität von Kassen- und Privatpatienten geeignet ist.
Bei IGeL-Angeboten wird zu mehr ärztlicher Sorgsamkeit geraten,
die Ungleichbehandlung von Kassen- und Privatpatienten wird schlicht
dementiert und mit Studien belegt, die eher Gegenteiliges zeigen. Vonseiten der ärztlichen Interessenvertreter, so wird deutlich, sind in absehbarer Zeit kaum Initiativen zu erwarten, die eine nachhaltige Veränderung des Status quo bewirken könnten. Das Ärzteimage wird
weiter leiden. Das ist umso bedauerlicher, als die Analyse gezeigt hat,
dass dieses Image sehr stark beeinflussbar ist durch ärztliches Verhalten und Versorgungserfahrungen der Patienten in der Sprechstunde.
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