Containerhandling mit Fingerspitzengefühl
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Containerhandling mit Fingerspitzengefühl
REGIO-SPEZIAL REGI RE GIOGI O-SP OSPEZ SP EZIA EZ IAL IA L | TR TRAN TRANSPORT ANSP AN SPOR SP ORT OR T UN UND D UM UMSC UMSCHLAG SCHL SC HLAG HL AG A AN N EM EMS, S, W WES WESER ESER ES ER + U UNTERELBE Seit drei Jahren werden am Standort Binnenschiffe abgefertigt – mit großem Erfolg | Bild: Kalmar Bremer Griepe Container GmbH blickt auf erfolgreiches Jahr 2014 zurück und expandiert Containerhandling mit Fingerspitzengefühl Seit über 30 Jahren ist die Griepe Container GmbH (GCG ) in der Bremer Windhukstraße als Familienunternehmen in der Branche zu Hause und kennt dank Spezialwissen rund um den Container die Logistikmaterie aus dem Effeff. „Kreativ im Denken, flexibel und verantwortungsvoll im Handeln – damit haben wir uns als Dienstleister der Industrie im Bremer Industriehafen etabliert“, so Inhaber und Geschäftsführer Gerd Griepe. Weitere Investitionen sollen die Wettbewerbsposition sichern helfen. D ie GCG verfügt im Industriehafen über ein 85.000 qm großes Firmenareal direkt am Hafenbecken. Gerd Griepe betont: „Wir haben hier eine Top-Lage: Autobahn und Bahnhof vor der Haustür, eigener Gleisanschluss und die direkte Lage an der Wasserstraße. Die Auslastung der Anlage ist gut und wir machen uns Gedanken über Kapazitätserweiterungen.“ Das Portfolio der GCG ist breit gefächert. 45 gut geschulte Mitarbeiter sorgen dafür, dass bei dem Dienstleistungsunternehmen alles rund läuft. Die Kunden honorieren das. „Im GCG-Containerdepot steht eine Lagerkapazität von 10.000 TEU zur Verfügung. Für nationale und internationale Reedereien und Leasinggesellschaften reparieren und warten wir monatlich mehr als 1.000 Boxen. Auch der Handel und die Vermietung von Containern sind wichtige Geschäftsbereiche. Dazu zählen neue und gebrauchte Container in Standardausführung, aber auch alle Arten von Spezial-, Büro- und Sanitärcontainern, die für spezifische Einsatzzwecke nach Kundenwunsch bei uns gefertigt werden“, so Griepe. Ein wichtiger Umsatzträger ist das Beladen und professionelle Stauen von Containern mit unterschiedlichsten Gütern von Autos bis Walzdraht. Dabei ist das Handling von Stahlprodukten eine 58 Gerd Griepe setzt mit Erfolg auf 100 % Qualität | Bild: Nutsch Spezialität des Hauses. „Wir legen Wert auf 100 % Qualität. Die Ware darf durch Umschlag und Transport nicht leiden“, erläutert Griepe. 80 % der Packleistungen entfallen auf hochwertigen Draht- und Stabstahl für namhafte Stahlerzeuger in Deutschland. Im überdachten Bahnterminal der GCG trifft Stückgut per Zug ein, das in Tagesfrist vom Griepe-Team entladen und unmittelbar in Container gestaut wird, um per Bahn oder Binnenschiff aber auch Lkw zu verschiedenen Seeschiffterminals in Bremerhaven oder Hamburg gebracht zu werden. „Die schnelle Reaktionszeit auf kurzfristige Anfragen, unsere hohe Flexibilität in der Abwicklung und das Erreichen anspruchsvoller Seeschiffstermine sind die eigentlichen Qualitätsmerkmale unserer Arbeit“, weiß Griepe. „Natürlich profitieren wir auch von der Wahlmöglichkeit zwischen Terminals in Hamburg, Bremerhaven und demnächst Wilhelmshaven“. Aufgrund der hohen Auslastung investiert die GCG in eine Kapazitätserweiterung. „Wir haben in den letzten zwei Jahren unser Betriebsgelände um 25.000 qm erweitern können. Jetzt verfügen wir über insgesamt 85.000 qm, wir suchen aber weitere Flächen im Industriehafen“, berichtet Griepe. Insgesamt 8.000 qm Hallenflä- 2|2015 TRANSPORT UND UMSCHLAG AN EMS, WESER + UNTERELBE | REGIO-SPEZIAL Demnächst entsteht eine zweite überdachte Verladestation für Züge, die die Kapazität verdoppelt |Bilder: Griepe che und eine überdachte Packstation stehen für die Lagerung, Verpackung und Kommissionierung von Waren zur Verfügung. „Allein an unserem Gleisanschluss werden jährlich ca. 11.000 Waggons abgefertigt, die gesamte Umschlagskapazität der Packstation liegt derzeit bei 200.000 t. Das 2.000 qm große, überdachte Bahnterminal macht die Verladung und den Umschlag von Stückgut witterungsunabhängig und somit noch effektiver. Wir sind mit der Auslastung unserer Anlagen zufrieden. Vom Grundsatz her haben sich alle unsere Investitionen als sinnvoll erwiesen“, so Gerd Griepe hanseatisch-bescheiden. Dennoch wird derzeit in eine weitere Gleisabdeckung investiert, die im März fertiggestellt wird, berichtet Gerd Griepe: „Wir spiegeln die vorhandenen Kapazitäten in einer 2. Ladestelle mit Bahnanschluss. Was gestern eine Rekordmenge war, ist heute Standard.“ Griepe freut sich über die zunehmende Verlagerung von Waren auf umweltfreundliche Verkehrsträger. „Als ich vor 30 Jahren mit dem Container angefangen habe, hat die Bahn in diesem Metier keine Rolle gespielt. Heute machen wir 20 % Bahn, 20 % Binnenschiff und 60 % Straße.“ Bis 2013 war die GCG primär bimodal tätig. „Erst vor drei Jahren haben wir als Firma Griepe mit der Nutzung des Binnenschiffs begonnen.“ Der von ACOS gefahrene Binnenschiffs-Shuttle-Service zwischen Bremen und Bremerhaven habe seinem Unternehmen und seinen Kunden neue Möglichkeiten eröffnet. „Ich bin froh, dass im Bereich Binnenschiff alles so gut angeschlagen hat. Unser Binnenschiffsterminal ist sehr gut ausgelastet“, freut sich Griepe. Bei allen GCG-Angeboten ist die Logistik inbegriffen. „Für unsere Auftraggeber übernehmen wir gerne auch die Vorbereitung der Zollabwicklung sowie die Koordination und Überwachung der Warenflüsse. Die Statusüberwachung erfolgt online, Datenkontrolle und Abgleich mit den Kunden sind jederzeit gewährleistet“, versichert Griepe. Bis zu 10.000 TEU können auf dem Gelände gelagert werden. Der firmeneigene Containerwaschplatz mit Dampfreinigungsanlage bietet 50 Stellplätze. Für den internen Verkehr stehen eigene Lkw zur Verfügung. Der Bereich Reparatur/Instandsetzung bedient alleine 12.000 Container pro Jahr, darunter auch Reefer. „Für zahlreiche Auftraggeber gewährleisten wir die volle Leistungsfähigkeit dieser wichtigen Spezialboxen in unserer modernen Wartungsstation für Kühlcontainer“, so Griepe. Für den Umschlag der hochwertigen Waren steht ein leistungsfähiger Fuhrpark bereit. Vier Reachstacker von Kalmar und sieben Leercontainerstapler von Svetruck werden ergänzt durch sechs containerfähige, kompakte Sonderstapler von Toyota. „Auch hier wird 2015 investiert: Zwei neue Svetrucks sind bestellt und auch zwei Toyota-Stapler werden ausgetauscht“, so Griepe. „Wir haben mit diesen Unternehmen und dem Service gute Erfahrungen gemacht.“ Mit Sorge betrachtet Gerd Griepe die mangelhafte Instandhaltung der Infrastruktur in Deutschland. „Die Politik muss sich aktiv darum kümmern, dass die Lebensadern erhalten bleiben und die Transportwege nicht nur fitgehalten sondern zukunftsfähig ausgebaut werden“, so der Logistikunternehmer. „Deutschlands Logistikindustrie arbeitet auf einem sehr hohen Niveau, aber es darf nicht sein, das wir immer mehr zum Lückenbüßer für unterlassene Investitionsentscheidungen der Politik im Bereich Infrastruktur werden“, so Griepe abschließend. Hans-Wilhelm Dünner|Nu Hochbetrieb auf dem Gelände von Griepe Container Service 2|20 2| 2015 20 15 2|2015 59