zeanischer Blues
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zeanischer Blues
32 CESARIA EVORA }zeanischer Blues Welclrc Bedeututg hat fiir Sie persönliclt lhre rteue CD "Roganlat'"? Die gleiche, die jede meiner Produktionen hat. Fi.ir mich sind sie alle gleichrvertig: Nicht nur die zehn internationalen seit l9BB, sondern auch die vier, die ich zuvor gemacht habe. Trotz Iltres ll/elterfolgs tmd groJ3er Auszeichnutgen wie der Grnntrny sind Sie ganz die tAlte< geblieben. la. Es ist eine gloße Gabe, der zu bleiben, der man ist, egal, was geschieht. Ich bin einlach ich geblieben und der Erfolg ist mir nicht in den Kopf gestiegen. Cesaria bleibt Cesaria. Welchert Rat gebett Sie den Kolleginnen mit? Du z.B. (lacht) solltest jetzt endlich mal deinen Cat'6 trinken und ansonsten (wird beinahe erschreckend ernst) nie den eigenen Weg verlassen! Das Erfolgsgeheimnis ist, immer nur das zu vermitteln, was man vermitteln möchte. Den Sängerinnen zu Hause habe ich z.B. die Tore geöffnet und es r,rräre schön, wenn sie hindurchgingen. lmageträchtig die Worte, die einen in sämtlichen Presseinformationen über den größten Star, den die l(apverden je gesehen haben, überrollen: Schwierig die l(indheit, ä rmlich die Verhältnisse, 5ch icksa lsschläge im Al<l<ord. All das auf einem insulanischen Flecl< der Erde, den unsereins Wenn ntan tuie Sie ständig unterLuegs ist, stö$t ntan atLf sehr utterschiedliches Publikun't, das rtur selten lltre MtLtfersprache, eine Mischform uon Portugiesisch und Kreolisch, uersteht. Hatten Sie cla.ie das Gefühl, nicht uerstanden zu tuerden? Nein. Erstens mache ich keinen Unterschied und mag mein Publikum, egal rvelches. Natürlich gibt es ruhigeres und rvirklich tanzendes Publikum und es ist r'vahr, dass die Meisten zwar nicht die Worte, aber dennoch den Inhalt der Lieder verstehen, rveil sie den Sinn erspüren. als verlorene Gegend mitten im Atlantil< zwischen Afril<a und Brasilien vermutet. Mindelo auf der lnsel Sao Vicente scheint nicht eben der ideale Ausgangspunl<t für eine internationale l(arriere. Umso erstaunlicher der So wie Toots Thielentans sagt: Intmer "Bettueen a smile and a tearu? Ein großer Mann und er hat Recht! Werdegang der bald 65-Jährigen: Von dem jungen Mädchen, das oft um Auf den Kapverden singen wir oft von traurigen Inhalten, ein Abendessen singend von Bar zu Bar tingelt, über die Frau, die ihre sind aber im Herzen ein sehr fröhlichesVolk. Musik erklärt a1l unser Sein, unser Alltag und vor allem die sozialen Um- und Missstände wollen besungen sein. Das ist es, unser Lebensgefühl, die Sodade: Der Schmerz des Kommen und Gehens, die Melancholie und hoffnungsgeladene Traurigkeit. Emotionen, die aus dem tiefsten Inneren kommen. Mein Publi- große Liebe verliert, um in Folge mehrfach zu heiraten, l(inder zu bel<om- men und sich ganz allmählich eine Reputation als l(ünstlerin zu schaffen, bis hin zu jener reifen Sängerin, die als >barfüßige Diva< seit ihrem spä- ten internationalen Durchbruch (r994 mit dem Album >Miss Perfumado") unentwegt die Welt bereist: Auch ihre aktuelle CD >Rogamar< veranschau- licht die simple l(raft von Freud und Leid, die traurige >Morna< hat in der tänzelnden >Coladera< eine unbeschwerte Schwester gefunden und in [esaria Evora die perfel<te musil<alische Botschafterin l<apverdischer Lebensanschauung. Zweifelsohne eine Lady, die das Leben ähnlich tief wie ihre heiß geliebten Marlboro inhaliert.... Sandra Rose im Gesoräch mit [esaria Evora kum spürt das und lässt Singt es es mich auch rvissen. sich im Schmerz besser? Früher sagte ich immer >Wenn ich trinke, trinke ich, bis ich traurig bin, und wenn ich traurig bin, trinke ich solange weiter, bis ich rryieder fröhlich binu. Mit dem Singen verhält es sich genauso. Das habe ichvon den Brasilianern gelernt. (kichert) Aber auch musikalisch - wir haben die gleiche Instru- o flE AKTUELTE Musi k der Welt Cesaria Evora rogamar (RtA / Sony-BMG) WEBSITES www.ce5a fla -evora.c0m www.caboverde.com bzw. www.caboverde.com / evo ra / evo ra. htm mentierung - fühlen rvir uns den Brasilianern sehr verbun- den. Bei uns gibt es ein Sprichn'olt, das besagt, dass man den Schmelz einfach rveg singen kann: Singe und er fliegt davon. Sie haben tiber die Jahre itnnter ruieder Duette eirtgestLngen, so ctuch mit dem .fiartzösischen Chartsonnier Bernard Lauilliers uncl mit Adriarto Celentano. Mit welchem Kollegert uttirden Sie am liebstett rnnl zusatnrnenarbeiten? Mit der Piaf...aber die ist ja tot... Am liebsten rvären mir Julio Igiesias ur-rd Charles Aznavour...Aber das entscheidet immer mein Produzent Iosd da Silva bzl. meiste lverde ich von den %i:*i Anderen eingeladen... Und Billie (Holiday) rväre schön... auch tot... aber, hmmm... rgerät eindeutig ins Schwärnrenr...lgle- ..:\ siasl .QFIF. Ilutett eineÄhtilichkeit im gesanglichertAusdntck ntit Billie Holiday nach. Sehert Sie das auch so? Schon. Schließlich sind die Thernen und die Annäherung an die Musik die gleichen. Die Morna, der Blues und auch der portugiesische Fado sind sich rvilklich ähnlich. Man Iltr sagt Vater ruar Musiker trnd lltre Fantilie hat innner tnusiziert. Wären Sie aLLclt ohne Prägtutg t,ort ztL Hattse Särtgerin gerL,orden? Schon. Mag sein, dass ich es im Blut habe, aber es gibt auch viele, die keinen einzigen Musiker ln der Farnilie haben r-rnd trotzdem Musiker werden. Mein Vater ist verstorben als ich 7 r,r'ar. Also prägt er mich nicht. N{ein Onkel hingegen war sehr n'ichtig für n.rich. Und mein Bruder - er lebt heute in Kanada - spielte Saxofon im >Orchestre Municipal< von Mindelo: Jeden Sonntag am Hauptplatz. Eine große Tradition, die die Portugiesen eingeführt haben: Das Orchester splelt, die ganze Gemeinde kommt zusamlnen, k-leine Mädchen tanzen im Reigen, es gibt Stände mit Essen und Trinken. Es ist jede \\bche ein großes Fest. Wir lieben Festel AbschlieJ3erd die alte Frage:99% aller Frauen lmben ein Faible SchrLlrc... Hat man ohne uielleicht docl't eine bessere Erdung? Nein. Bei ur.rs ist das eine normale, \pisch afrikanische Sache. Letztlich sind lvir ja Afrikaner, '"vas übrigens viele von uns gar fär nicht gern hörer.r! Die einen gehen aus Armut barfüssig, andere aus Gewohnheit Außerdem ist es oft so heiß, dass Schuhe sou,ieso unbequem r,rrären. Aber es stimmt schon: alle Frauen Marisa Monte zt. septznher Rabih Abou-Khelil n. aktuher* Accordion Trihe zt. oktoher Natacha Atla s zi. oktoher* Gonzals Ruhalcaba I Joäo Bosco v. oktoher Paco de Lucia 7. Navenher Rolria Traor ä E., 4. E i. Dezemher*n Mit freundtirhel uon @t genen 30 Minuten an. . j; **rnil$ration,itffü)' lieben Schuhe. Alle, außer mir. ...Lacht und zündet sich grinsend die 7. Marlboro der vergan- (s.t.'.oilil$i[$gJ3]j Unterstützung F H0pE 242 OO2' wwwkonzerttraßit wiener konzerthaus m) \/