E-Mail Sicherheit1 - Ruhr
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E-Mail Sicherheit1 - Ruhr
Grundpraktikum Netz- und Datensicherheit Thema: 1 E-Mail Sicherheit Lehrstuhl für Netz- und Datensicherheit Ruhr-Universität Bochum Versuchdurchführung: Raum ID 2/168 Zusammengestellt von: Pavol Sovis, Florian Bache, Patrick Meier Stand: 25. September 2013 Version: 1.1 1 Dieses Dokument basiert auf die Versuchsbeschreibung von Jörg Schwenk: S/MIME zur Verschlüsselung und zum Signieren von E-Mails., Version 0.6, 15 Nov. 2007 1 Organisation 1 Organisation 1.1 Erforderliche Vorkenntnisse zur Teilnahme an diesem Versuch • Vorlesung Kryptographie und Datensicherheit, Prof. Paar. • Struktur von Zertikaten nach X.509. • Auszug Sichere E-Mail aus Jörg Schwenk: Sicherheit und Kryptographie im Internet, ViewegVerlag 2002 (in Abschnitt 2 auszugsweise abgedruckt). • Abschnitt Using Mail/Signing & Encrypting Messages aus Mozilla Help lesen • Internet Draft Header Protection for S/MIME, Lijun Liao und Jörg Schwenk. ietf.org/html/draft-liao-smimeheaderprotect-05 http://tools. 1.2 Kontrollfragen Sie sollten folgende Fragen beantworten können (bevor der Versuch beginnt): • Aus welchen Teilen besteht eine E-Mail nach RFC822? • Welche Vorbereitungen müssen Sie treen, um eine E-Mail signieren zu können? • Was ist der Unterschied zwischen opaque-signed und clear-signed? • Welche Information in Header von signierten S/MIME E-Mails ohne Header-Protection-Erweiterung sind geschützt, und unter welchen Voraussetzungen? • Wie werden Header-Felder in signierten S/MIME E-Mails mit Header-Protection-Erweiterung geschützt? • Was ist POP, SMTP, IMAP? • Wie kommt eine E-Mail vom Absender zum Empfänger? 1.3 Schriftliche Versuchsauswertung Jedes Team fertigt eine schriftliche Auswertung an. Beantworten Sie darin die Fragen, die zu den jeweiligen Teilversuchen gestellt wurden. Bitte geben Sie auch Feedback, ob Sie den Praktikumsversuch als interessant empfunden haben und ob dieses Dokument für Sie bei der Versuchsdurchführung hilfreich war. Verbesserungsvorschläge sind willkommen! Die Versuchsauswertung ist schriftlich beim nächsten Termin mitzubringen! Grundpraktikum NDS - E-Mail Sicherheit 2 25. September 2013 2 Sichere E-Mail 2 Sichere E-Mail S/MIME hat sich in der Microsoft-Welt als Standard für sichere E-Mail weitgehend durchgesetzt; seit er auch vom Mozilla-Projekt unterstützt wird (Mozilla 1.7.3) ist er wieder für fast alle Plattformen verfügbar. Er soll hier schrittweise anhand seiner Herkunft erläutert werden. Dazu müssen wir das ursprüngliche E-Mail-Format, wie es in RFC 822 beschrieben ist, und seine Beschränkungen betrachten. Diese Beschränkungen wurden durch den MIME-Standard aufgehoben, indem neue Datentypen und Codierungen eingeführt wurden. Auf dieser Basis ist es möglich, spezielle Datentypen für die sichere E-Mail-Kommunikation zu denieren. 2.1 E-Mail nach RFC 822 Im August 1982 wurden zwei Standards verabschiedet, die die Grundlage für den E-Mail-Dienst im Internet legten: In RFC 821 wurde ein einfaches, ASCII-basiertes Protokoll deniert, das den Austausch von E-Mails zwischen zwei Mailservern beschreibt. In RFC 822 wird der Aufbau einer E-Mail beschrieben. Date: Mon, 5 Mai 2008 11:25:37 (GMT) From: [email protected] Subject: RFC 822 To: [email protected] Hallo. Dieser Abschnitt ist der Inhalt der Nachricht der durch eine Leerzeile vom Header getrennt ist. Abbildung 1: Eine einfache E-Mail nach RFC 822 Eine E-Mail nach RFC 822 besteht aus folgenden Teilen (vgl. Abb. 1): • Envelope (Umschlag): Er wird vom Mailsystem während des Transports der E-Mail mit Hilfe der Header-Information erzeugt und verändert. • Header (Kopf ): Er enthält Informationen zu Absender und Empfänger, zum Datum, zum Betre, usw. Jede Zeile besteht aus Schlüsselwort, Doppelpunkt, und Argumenten. • Body (Text): Hier wird ein reiner ASCII-Text erwartet, der vom Header durch eine Leerzeile getrennt ist. Diese einfache Datenstruktur wird mit einem einfachen, ASCII-basierten Protokoll übertragen, dem Simple Mail Transfer Protocol (SMTP) (RFC 821). Abb. 2 gibt den Ablauf eines SMTP-Protokolls für den Fall wieder, dass eine auf dem Mailserver uni.de zwischengespeicherte E-Mail des Nutzers [email protected] an die Mailadresse [email protected] stu- weitergeleitet werden soll. Dieses Protokoll funktioniert nur zwischen Rechnern, die ständig online sind, und auf denen ein SMTP-Dämon läuft. Um der zunehmenden Zahl von PCs Rechnung zu tragen, wurden zum Abruf der Nachrichten noch das Post Oce Protocol (POP) (RFC 1725) und das Internet Message Access Protocol (IMAP) (RFC 1730) deniert, mit denen man auf dem Mailserver zwischengespeicherte E-Mails entweder insgesamt oder selektiv laden kann. Eine zunehmend wichtigere Rolle spielt auch der Web-basierte Ansatz, bei dem E-Mails über das http-Protokoll gelesen und versendet werden. Grundpraktikum NDS - E-Mail Sicherheit 3 25. September 2013 2 Sichere E-Mail student@ uni.de Mailserver: uni.de Mailserver: rub.de SMTP info@ rub.de SMTP SMTP POP POP IMAP IMAP HELO rub.de --> MAIL FROM: <[email protected]> --> RCPT TO: <[email protected]> --> DATA --> From: [email protected] To: [email protected] Subject: Hello Hello World! . --> --> --> --> --> --> QUIT --> <-- 220 rub.de SMTP server ready <-- 250 rub.de says hello <-- 250 sender OK <-- 250 recipient OK <-- 354 send mail including header lines and blank line between header and body; end with “.“-line <-- 250 message accepted <-- 221 rub.de closing connection Abbildung 2: Die Schritte im SMTP-Protokoll Diese einfachen, ganz auf einfache englischsprachige Textnachrichten zugeschnittenen E-Mail-Standards RFC 821 und 822 stieÿen schnell an ihre Grenzen: • Binärdaten müssen vor dem Versenden in ASCII umgewandelt werden (z.B. auf UNIX-Systemen mit Programmen wie uuencode). Ein einheitlicher Standard für diese Umwandlung fehlte, und so war das Versenden von Nicht-ASCII-Dateien z.B. von einem UNIX-Rechner auf einen PC eine komplizierte Angelegenheit. • Umlaute aus anderen Sprachen und fremde Schriftarten (z.B. Kyrillisch) konnten nicht dargestellt werden. • Jedes E-Mail-Gateway interpretierte die zu übertragende E-Mail als Folge von ASCII-Zeichen. Fehlerhafte Implementierungen von Gateways hatten zur Folge, dass Carriage Return oder Linefeed-Zeichen gelöscht, Zeilen mit einer Länge von mehr als 76 Zeichen abgeschnitten oder umgebrochen, mehrfache Leerzeichen entfernt und Tabulatoren in mehrfache Leerzeichen umgewandelt wurden. Es war bald an der Zeit für eine Erweiterung des Standards, um der weiten Verbreitung des E-MailDienstes Rechnung zu tragen. Grundpraktikum NDS - E-Mail Sicherheit 4 25. September 2013 2 Sichere E-Mail 2.2 Multipurpose Internet Mail Extensions (MIME) Diese Erweiterung des E-Mail-Standards wird in RFC 2045 bis 2049 beschrieben. Die wesentlichen Neuerungen sind: • Einführung von fünf neuen Header-Feldern, um den transportierten Content besser beschreiben zu können. • Festlegung von standardisierten Inhaltsformaten, um ihre Darstellung auf MIME-konformen Clients zu ermöglichen. • Standardisierung von Übertragungscodierungen, die robust gegen Fehler der Mailgateways sind. Da es längst gängige Praxis war, in E-Mails nicht nur ASCII-Text, sondern alle möglichen Daten zu versenden, brauchte man eine Möglichkeit, diesen Mail-Inhalt mit Hilfe von Metadaten zu beschreiben. Zu diesem Zweck wurden die folgenden fünf Headerfelder neu eingeführt: • MIME-Version : 1.0. Die Versionsnummer muss bei jedem Standard mit angegeben werden, um spätere Änderungen zu ermöglichen. Dies ist also keine Besonderheit von MIME, sondern taucht bei allen Standards auf. Der aktuelle Wert 1.0 verweist auf RFC 2045 und RFC 2046. • Content-Type : Dies ist das wichtigste neue Header-Feld. Es beschreibt den angefügten Inhaltstyp (Content) und ermöglicht es einem MIME-Client so, das passende Anzeigemodul zu starten. Z.B. bewirkt die Angabe des Mime-Typs text/html, dass nicht das HTML-File in seiner Textform wiedergegeben wird, sondern von einem HTML-Interpreter dargestellt wird. Die standardisierten Content-Typen sind in Abb. 2.3 wiedergegeben, die Liste ist aber beliebig erweiterbar. • Content-Transfer-Encoding : Da der Inhalt einer E-Mail weiterhin als Folge von ASCII-Zeilen, die nicht mehr als 76 Zeichen enthalten, übertragen werden muss (RFC 822 bleibt ja weiterhin gültig), stellt MIME eine Auswahl von Standard-Codierungsverfahren bereit, die den Content in diese Form umwandeln. Diese Transportcodierungen können jeweils passend zum Content gewählt werden und sind weiter unten beschrieben. • Content-ID : Dies ist ein eindeutiger Bezeichner des Content. • Content-Description : Beschreibung des Content. Dies ist hilfreich bei der Fehlersuche, falls der Content nicht (korrekt) wiedergegeben werden kann. Als Übertragungscodierungen wurden folgende Algorithmen festgelegt, die je nach den Fähigkeiten der E-Mail-Gateways und den Eigenschaften des Content ausgewählt werden: • 7 Bit : Der Text der Nachricht enthält nur ASCII-Zeichen. Es wurde keine Codierung vorgenom- men. • 8 Bit : Der Text der Nachricht enthält nur kurze Zeilen (höchstens 76 Zeichen). Es können aber Nicht-ASCII-Zeichen auftreten. Es wurde keine Codierung vorgenommen. (Hier besteht die Gefahr, dass Mailgateways diese Nicht-ASCII-Zeichen falsch übertragen.) • Binary : Lange Zeilen mit Nicht-ASCII-Zeichen treten auf. Es wurde keine Codierung vorgenom- men. (Lange Zeilen können hier von alten Mailgateways nach dem 76. Zeichen abgeschnitten werden.) • Quoted-printable : Nicht-ASCII-Zeichen wurden durch eine Folge von ASCII-Zeichen ersetzt. Falls der codierte Inhalt viel ASCII-Text enthält, bleibt er so lesbar. Diese Codierung eignet sich z.B. für deutschsprachigen Text, in dem die Umlaute dann durch ASCII-Zeichenfolgen ersetzt werden. • Base64 : Je 3*8 Bit werden als 4*6 Bit-ASCII-Zeichen übertragen. Diese Codierung wird auf Binärdaten angewendet. Die Beispielnachricht aus Abb. 3 besteht aus drei Teilen: Dem Header mit den neuen MIME-Feldern und einer Warnmeldung für nicht MIME-fähige E-Mail-Clients, einer deutschsprachigen Textnachricht Grundpraktikum NDS - E-Mail Sicherheit 5 25. September 2013 2 Sichere E-Mail Typ text Subtyp Beschreibung plain Unformatierter Text, z.B. ASCII enriched Mit bestimmten Formatierungen mixed Unabhängige Teile, die zusammen übertragen und in der übertragenen Ordnung dargestellt werden sollen multipart parallel Unterschied zu Mixed: Hier ist keine Ordnung deniert qlternative Alternative Versionen derselben Information digest Wie Mixed, aber als Default-Typ/Subtyp wird Messa- ge/rfc822 angenommen rfc822 Der Body der Nachricht ist selbst eine E-Mail partial Zeigt eine Fragmentierte E-Mail an external-body Pointer auf ein Objekt, das woanders liegt jpeg JPEG-Format, JFIF-Encodierung gif GIF-Format video mpeg Video im MPEG-Format audio basic Einkanal 8 Bit ISDN, 8kHz postscript Adobe Postscript message image application octet-stream Binärdaten aus 8-bit-Bytes Tabelle 1: Standardisierte MIME-Datentypen Base64 -Codierung. Die einzelnen Teile werden durch einen eindeutigen Separator, der hinter boundary= mit Umlauten in quoted-printable -Codierung, und einer MS-Word-Datei als binärem Anhang in angegeben ist, voneinander getrennt. Eine MIME-Nachricht ist ein verschachtelter Datentyp. Sie kann daher als Baumstruktur dargestellt werden, mit den eigentlichen Inhalten als Blätter. So hat z.B. die MIME-Nachricht aus Abb. 3 die Wurzel multipart/mixed, und unter dieser Wurzel hängen die beiden Blätter text/plain (der E-MailText) und application/msword (das angefügte Word-Dokument). Eine MIME-Nachricht wird in drei Schritten erzeugt: 1. Die Reihenfolge der einzelnen Objekte, und die Baumstruktur selbst wird vom Sender-Client gemäÿ seiner Konventionen festgelegt. 2. Die Nachrichten-Inhalte (die Blätter) werden kanonisiert (s.u.). 3. Auf die kanonisierten Nachrichten-Inhalte wird eine passende Transport-Codierung angewendet. Für die sich anschlieÿenden kryptographischen S/MIME-Operationen sind die Schritte 2 und 3 wichtig. Mit der Darstellung der Daten in einer kanonischen Form wird im MIME-Standard sichergestellt, dass die Daten im Sende- und Zielsystem dieselbe Bedeutung haben. Das ist am einfachsten am Typ text zu erläutern: Der verwendete Zeichensatz muss mit angegeben werden (z.B. in Abb. 3 charset=iso-88591), und das Ende einer Zeile muss durch die Zeichenfolge <CR><LF> beschrieben werden. Dadurch kann ein Text, der auf einem UNIX-System erstellt wurde, auch auf einem PC in genau der gleichen Form wiedergegeben werden. Der signierte Text hat also auf beiden Systemen die gleiche Bedeutung. An das jeweilige Transportsystem angepasst werden müssen die Transportcodierungen. Im E-MailBereich muss hier darauf geachtet werden, dass das resultierende MIME-Objekt alle Forderungen aus RFC 822 erfüllt, also z.B. nur aus ASCII-Zeichen besteht. Wird ein MIME-Objekt dagegen über HTTP übertragen, so sind beliebige Bytes erlaubt. Grundpraktikum NDS - E-Mail Sicherheit 6 25. September 2013 2 Sichere E-Mail Date: Mon, 5 Mai 2008 11:25:37 (GMT) From: PC113 <[email protected]> Subject: MIME To: [email protected] Mime-Version: 1.0 Content-Type: multipart/mixed; boundary="----_=_NextPart_000_01BDCC1E.A4D02412" Content-Length: 817808 Hier kann eine Fehler- oder Warnmeldung stehen, die nur von nicht-MIMEfaehigen Clients dargestellt wird. ------_=_NextPart_000_01BDCC1E.A4D02412 Content-Type: text/plain; charset="iso-8859-1" Content-Transfer-Encoding: quoted-printable Ein deutschsprachiger Text wurde hier als quoted-printable codiert, um m=F6glichst viel Text f=FCr nicht-MIME-Clients lesbar zu halten. Mit freundlichen Gr=FC=DFen pc113 ------_=_NextPart_000_01BDCC1E.A4D02412 Content-Type: application/msword; name="Sicherheitskonzept.doc" Content-Transfer-Encoding: base64 Content-Disposition: attachment; filename="Sicherheitskonzept.doc" Content-Location: ATT-0-B028877FBC37D211B3CD00A0C981DBBA-ANGEBO%7E1.DOC 0M8R4KGxGuEAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAPgADAP7/CQAGAAAAAAAAAAAAAAABAAAABAAAAAAAAAAA EAAAFAAAAAEAAAD+////AAAAAAUAAAD///////////////////////////////////////////// //////////////////////////////////////////////////////////////////////////// ... dGV3YXkgLSBTeXN0ZW1lDQ1EZWZpbml0aW9uIHZvbiBTY2h1dHptYd9uYWhtZW4gZvxyOg1DbGll bnQgLSBTb2Z0d2FyZQ1XaW5kb3dzIFZlcnNpb24gWA1NYWNpbnRvc2gNU2VydmVyc3lzdGVtZQ1O ------_=_NextPart_000_01BDCC1E.A4D02412-Abbildung 3: MIME-E-Mail, bestehend aus MIME-Header, ASCII-Fehlertext, dem eigentliche Text in quoted-printable-Codierung, und einem (gekürzten) base64-Attachment einer Binärdatei 2.3 Secure/MIME Der Standard Secure/MIME erweitert die MIME-Datentypen um Konstrukte für signierte und verschlüsselte Nachrichten (siehe Tabelle 3). Er ist im Wesentlichen in den RFCs 2311-2315 (Version 2), 2630, 2632 und 2633 (Version 3) beschrieben [SMIME]. Der Wechsel von Version 2 zu Version 3 ist weniger durch technische Notwendigkeiten begründet, als vielmehr mit der Geschäftspolitik rund um das RSA-Patent. In S/MIME Version 2, der unter maÿgeblicher Beteiligung der Firma RSA Inc. entstand, spielt der RSA-Algorithmus, als einziger zwingend vorgeschriebener Public-Key-Algorithmus, eine Schlüsselrolle, und die Public Key Cryptography Standards PKCS#1, PKCS#7 und PKCS#10 dieser Firma werden in den RFCs namentlich erwähnt. Warum dies von der IETF nicht weiter unterstützt wurde, ist unbekannt. Jedenfalls wurde in Version 3 der RSA-Algorithmus zur Option degradiert, und die PKCS-Standards zu einem Cryptographic Message Syntax (CMS)-Dokument (RFC 2630) zusammengefasst. Die wesentlichen Unterschiede zwischen den beiden Versionen betreen die verwendeten kryptographi- Grundpraktikum NDS - E-Mail Sicherheit 7 25. September 2013 2 Sichere E-Mail schen Algorithmen und sind in der Tabelle 2 zusammengefasst. Abgesehen von diesen Unterschieden basieren Version 2 und 3 auf der gleichen Technologie. Da die PKCS-Standards auch auÿerhalb der S/MIME-Welt bedeutsam sind, gehen wir in einem eigenen Abschnitt anhand von RFC 2630 näher auf sie ein. Eine Beschreibung neuer Sicherheitsfunktionalitäten, die mit Hilfe des S/MIME-Standards implementiert werden können, ndet man im Dokument Enhanced Security Services for S/MIME (RFC 2634). Dort ist beschrieben, wie man signierte Empfangsbestätigungen und Sicherheitslabel erzeugen kann, wie die Verschlüsselung einer Nachricht an eine groÿe Mailingliste in sicherer Art und Weise einem Mail Agent überlassen werden kann, und wie Informationen zum Zertikat in die Signatur mit eingebunden werden können. Algorithmus S/MIME Version 2 S/MIME Version 3 vorgeschrieben vorgeschrieben optional Hash MD5, SHA-1 optional SHA-1 MD5 Signatur RSA DSA RSA Public-Key-Verschlüsselung RSA Die-Hellman (RFC 2631) RSA Tabelle 2: Die unterschiedliche Verwendung von kryptographischen Algorithmen in den S/MIME Versionen 2 und 3 2.3.1 Einleitung Der groÿe Vorteil der Verwendung des MIME-Standards für Sicherheitsfunktionen liegt darin, dass Verschlüsselung und Signatur genauso einfach zu bedienen sind, wie z.B. die HTML-Formatierung einer E-Mail oder das Anfügen eines Attachments. Dass dies in den vorliegenden Clients noch nicht so reibungslos funktioniert, liegt an der Art der Implementierung, nicht am S/MIME-Konzept. Abb. 4 gibt ein Beispiel für die komfortable Auswertung und Signalisierung von Sicherheitseigenschaften, bei sehr komplexem Quelltext (Abb. 5). Abbildung 4: Darstellung einer nach S/MIME signierten E-Mail im Mozilla Thunderbird Da der S/MIME-Standard überwiegend von der Firma RSA Security Inc. vorangetrieben wurde, stützen sich die vorgeschlagenen Datentypen auch weitgehend auf die von RSA publizierten Public Key Cryptography Standards (PKCS). Die drei wichtigsten Standards aus dieser Reihe sind • PKCS#7: Festlegung eines Datenformats für verschlüsselte und/oder signierte Datensätze • PKCS#10: Festlegung eines Datenformats zur Beantragung eines X.509-Zertikats. • PKCS#12: Format zur sicheren Speicherung kryptographischer Schlüssel. Die besondere Komplexität von S/MIME liegt im Wechselspiel zwischen 7-Bit ASCII-Code und 8-Bit Binärcode. Während der Generierung oder Auswertung einer S/MIME-Nachricht kann es erforderlich sein, mehrmals zwischen 7-Bit- und 8-Bit-Darstellung umzurechnen. 2.3.2 Verschlüsselung Abb. 6 gibt eine S/MIME-verschlüsselte Nachricht wieder. Sie hat den MIME-Typ application/pkcs7-mime. Der Text der Nachricht ist Base64-codiert. Nach Entfernen dieser Codierung sieht man im rechten Fenster den (gekürzten) PKCS#7-Vorspann, der alle zur Entschlüsselung Grundpraktikum NDS - E-Mail Sicherheit 8 25. September 2013 2 Sichere E-Mail Message-ID: <[email protected]> Date: Fri, 21 Nov 2008 17:43:27 +0100 From: pc113 <[email protected]> Content-Type: multipart/signed; protocol=``application/x-pkcs7-signature``; micalg=sha1; boundary=``=_server1-1110-1227285767-0001-2`` To: pc115 <[email protected]> Subject: test mit einer digitalen Unterschrift This is a MIME-formatted message. If you see this text it means that your E-mail software does not support MIME-formatted messages. --=_server1-1110-1227285767-0001-2 Content-Type: text/plain; charset=ISO-8859-1; format=flowed Content-Transfer-Encoding: 7bit ...Inhalt... --=_server1-1110-1227285767-0001-2 Content-Type: application/x-pkcs7-signature; name=``smime.p7s`` Content-Transfer-Encoding: base64 Content-Disposition: attachment; filename=``smime.p7s`` Content-Description: S/MIME Cryptographic Signature MIAGCSqGSIb3DQEHAqCAMIACA...GrHGMKS1MujSelBAAAAAAAAA= --=_server1-1110-1227285767-0001-2-Abbildung 5: Gekürzter Quelltext zu Abb. 4 der Nachricht benötigten Informationen enthält, und den Beginn der verschlüsselten Nachricht in Hexadezimalnotation. Das PKCS#7-Objekt enthält folgende Informationen: • Content-Type : Hier wird angegeben, dass es sich um verschlüsselte Daten handelt. • RecipientInfo/Serial-Number und RecipientInfo/Issuer : Hier wird angegeben, dass zur Verschlüs- selung des symmetrischen Schlüssels der öentliche Schlüssel aus dem Zertikat Nummer 716 des angeführten Herausgebers verwendet wurde. • Key-Encryption-Algorithm : Der Sitzungsschlüssel wurde mit dem RSA-Algorithmus verschlüs- selt. • Encrypted-Key : Hier steht der mit dem RSA-Algorithmus und dem angegebenen öentlichen Schlüssel verschlüsselte symmetrische Schlüssel. • Encryption-Algorithm : Hier steht der verwendete symmetrische Algorithmus (TripelDES im CBCModus) und der Initialisierungsvektor. • Encrypted-Data : Hier steht die eigentliche verschlüsselte Nachricht. Beim Sender wurde diese Nachricht wie folgt generiert: Der Absender teilte seinem S/MIME-fähigen EMail-Client mit, dass die Nachricht an den im To Feld angegebenen Empfänger verschlüsselt werden soll. Der Client durchsuchte daraufhin seine interne Zertikatsdatenbank, ob ihm ein X.509-Zertikat vorliegt, das die angegebene E-Mail-Adresse enthält. Fand er keines, so musste er sich erst ein solches Zertikat beschaen ... und den Absender mit einer Warnmeldung darüber informieren, dass eine Verschlüsselung nicht möglich ist. War hingegen ein Zertikat vorhanden, so wendete er das in Kapitel 1 beschriebene hybride Verschlüsselungsverfahren an, und zwar mit dem öentlichen Schlüssel, der in dem passenden Zertikat enthalten ist. Zum Schutz gegen eine unbeabsichtigte Veränderung der Daten durch einen Mailserver, die eine Entschlüsselung unmöglich machen würde, wurde die Nachricht noch base64-codiert. Grundpraktikum NDS - E-Mail Sicherheit 9 25. September 2013 2 Sichere E-Mail Typ Subtyp multipart signed S/MIME Para- File meter Beschreibung Eine signierte Nachricht in zwei Teilen: Der erste Teil ist die unveränderte Originalnachricht, der zweite die Signatur (clear-signed) pkcs7-mime signed-data .p7m Ein signierter S/MIME-Datensatz pkcs7-mime enveloped-data .p7m Ein verschlüsselter S/MIME- Datensatz pkcs7-mime certs-only .p7c pkcs7- - .p7s - .p10 application Der Datensatz enthält nur X.509Zertikate signature pkcs10- Der Content-Typ des Signaturteils der multipart/signed-Nachricht mime Ein Request zur Generierung eines Zertikats nach PKCS#10 Tabelle 3: S/MIME-Datentypen Der S/MIME-Client auf Empfängerseite entfernt zunächst die base64-Codierung. Er kann eine solche Nachricht entschlüsseln, indem er zunächst prüft, ob er das unter RecipientInfo angegebene Zertikat und den dazu gehörenden privaten Schlüssel (noch) besitzt. In der Regel wird dies der Fall sein. Er entschlüsselt dann mit seinem privaten Schlüssel den hinter Encrypted-Key angegebenen Datensatz, entnimmt daraus den symmetrischen Schlüssel und entschlüsselt mit diesem und dem angegebenen Encryption-Algorithm die eigentliche Nachricht. 2.3.3 Signatur Zur Signatur einer Nachricht stehen in S/MIME zwei verschiedene Datentypen zur Verfügung: • application/pkcs-mime, smime-type=signedData. Der Body der E-Mail besteht aus einem ein- zigen Objekt, und zwar einem PKCS#7-Objekt vom Typ signedData. Dieses Objekt enthält die signierten Daten, die Signatur und alle Zusatzinformationen, die zur Überprüfung der Signatur notwendig sind (verwendete Algorithmen, Zertikate). Da auch die signierten Daten im PKCS#7-Binärformat codiert sind, können sie nur von einem S/MIME-fähigen Client, der ein entsprechendes PKCS#7-Modul enthält, dargestellt werden. Auf jedem anderen Client ist die Nachricht überhaupt nicht darstellbar. Nachrichten dieser Art werden auch als opaque-signed bezeichnet. • multipart/signed. Der Body dieses Typs besteht aus zwei Teilen: Der erste Teil, die signierten Daten, sind als (ggf. in sich geschachteltes) MIME-Objekt codiert. Sie können also von jedem MIME-fähigen Client angezeigt werden. Der zweite Teil ist die dazu gehörende digitale Signatur, die als PKCS#7-Objekt codiert ist. Sie kann nur von S/MIME-fähigen Clients ausgewertet werden (clear-signed). Die Entscheidung zwischen den beiden Formaten hängt davon ab, welche Clients die Empfänger verwenden, und welche Prioritäten gesetzt werden: • Sollen alle Empfänger (auch die mit nicht S/MIME-fähigen Clients) die Nachricht lesen können, so muss multipart/signed verwendet werden. Nachteil dieses Formats ist es, dass durch Veränderungen an der ggf. recht komplexen MIME-Struktur der E-Mail durch ein Mail-Gateway die Signatur ungültig gemacht werden kann. Dies kommt in der Praxis häug vor. • Steht vor allen die Integrität und Authentizität der Nachricht im Vordergrund, so muss Grundpraktikum NDS - E-Mail Sicherheit 10 25. September 2013 2 Sichere E-Mail Message-Body: ... Envelope: PKCS7: Content-Type: pkcs7-envelopedData Version: 0 RecipientInfos: RecipientInfo: Version: 0 Serial-Number: 716 Issuer: ... Key-Encryption-Algorithm: Algorithm: rsaEncryption Parameter: Encrypted-Key: Length: 64 Bytes 9B:56:48:73:E1:FA:5D:83:... Encrypted-Content: Content-Type: pkcs7-data Encryption-Algorithm: Algorithm: des-ede3-cbc Parameter: Octet-String: Length: 8 Bytes C4:FB:D7:05:A9:84:83:75 Encrypted-Data: Length: 3608 Bytes 3A:DB:98:08:1C:2E:C0:6B:41:... ... Date: Mon, 5 May 2008 10:15:12 +0200 From: PC 113 <[email protected]> MIME-Version: 1.0 To: [email protected] Subject: S/MIME Content-Type: application/x-pkcs7mime; name="smime.p7m" Content-Transfer-Encoding: base64 Content-Description: S/MIME Encrypted Message MIAGCSqGSIb3DQEHA6CAMIACAQAxgcwwgckCAQ AwczBtMQswCQYDVQQGEwJERTEcMBoGA1UE ChMTRGV1dHNjaGUgVGVsZWtvbSBBRzEdMBsGA1 UECxMUVGVsZVNlYyBUcnVzdCBDZW50ZXIx ... ITAfBgNVBAMTGERldXRzY2hlIFRlbGVrb20gVG VzdCBDQQICAswwDQYJKoZIhvcNAQEBBQAE QJtWSHPh+l2D+3UqW0itsjOKE1oyAkAz+wtmH/ u42STjeEYhxKJINThw0rRkHtf07fq7puS5 Abbildung 6: Aufbau einer verschlüsselten S/MIME-Nachricht application/pkcs-mime, smime-type=signedData verwendet werden. Die Mailgateways sehen nur einen groÿen MIME-Block, den sie nicht verändern können, da die interne MIME-Struktur der Nachricht in PKCS#7 gekapselt ist. Nicht S/MIME-fähige Clients können mit dieser Darstellung nichts anfangen. Die Generierung einer opaque_signed-Nachricht ist ähnlich wie die einer verschlüsselten Nachricht. Die verschiedenen Kapselungen sind in Abb. 7 dargestellt. In Abb. 8 ist eine multipart/signed Nachricht dargestellt. Entfernt man die Transport- und PKCS#7-Codierung, so kann man die Informationen sehen, die zu Verikation der digitalen Signatur erforderlich sind: • Digest-Algorithm : Hier steht, welcher Hash-Algorithmus zur Bildung des Hashwerts der voran- gegangenen Teile benutzt wurde. • Certicates : Hier beginnt eine Kette von Zertikaten, die zur Verikation benötigt werden: Das Client-Zertikat wird benötigt, um die Echtheit der Signatur zu verizieren. Das CA-Zertikat wird benötigt, um die Echtheit des Client-Zertikats zu überprüfen, usw. • SignerInfo : Hier steht, aus welchem Zertikat der öentliche Schlüssel zur Überprüfung der Si- gnatur verwendet werden muss. (Hier das Zertikat mit der Seriennummer 549.) • Signature : Hier steht die Signatur der vorangegangenen Teile. Der empfangende Client kann mit Hilfe des micalg-Algorithmus den Hashwert über den ersten Teil der multipart/signed-Nachricht bilden. Dieser Wert wird dann verwendet, um zunächst die Gültigkeit der Signatur zu überprüfen, der dann noch die Überprüfung der Gültigkeit der Zertikatskette folgen muss. Grundpraktikum NDS - E-Mail Sicherheit 11 25. September 2013 3 Header Protection in signierten S/MIME-Nachrichten Mime-Version: 1.0 Content-Type: application/pkcs-mime, smimeType=signedData PKCS#7-Version: 1.0 PKCS#7-Header: Algorithms: Certificates: Signature: Content: Mime-Version: 1.0 multipart/mixed text/plain application/msword ASCII Abbildung 7: Struktur einer opaque-signed Nachricht 3 Header Protection in signierten S/MIME-Nachrichten 3.1 S/MIME Einschränkung In den älteren S/MIME-Spezikationen(bis zu der 3.0 Version inklusive) gab es keinen Header-Schutz. Der Header-Schutz wurde also erst in der S/MIME 3.1 Spezikation eingeführt. In der bestehenden S/MIME 3.1 Spezikation wird der Header-Schutz dadurch erreicht, dass man die ganze Nachricht als ein message/RFC822-MIME-Objekt betrachtet. Die Header-Felder, die im RFC822 deniert wurden, beinhalten sicherheitskritische Informationen, die nicht kryptographisch geschützt werden. Die einzigen Ausnahmen sind From und Sender HeaderFelder, denn diese müssen von einem Mail-Agent überprüft werden, solange in dem Sender-Zertikat eine E-Mail Adresse vorhanden ist. Wenn dieser Vergleich fehlschlägt, ist eine andere Verarbeitung der E-Mail für den Client vorgesehen (z.B. Anzeige einer ungültigen Signatur). Alle anderen Header-Felder, wie z.B. To, Date, Reply-To oder Subject können nicht überprüft werden. Die bestehende S/MIME 3.1 Version erzielt den Schutz von Header-Feldern indem sie alle HeaderFelder, generiert von einem Sender-Mail Client, zusammen mit dem Inhalt der Nachricht in einem message/rfc822 Objekt einschlieÿt ,welches dann durch S/MIME geschützt werden kann. Es hängt von dem empfangenden Client ab, wie eine solche Nachricht dem Benutzer präsentiert wird. Dieses Verfahren hat folgende Nachteile: • Alle Header-Felder, die in der inneren Nachricht vorhanden sind, müssen auch in der äuÿeren Nachricht vorhanden sein (d.h. diese Felder müssen doppelt vorhanden sein), damit die Nachricht RFC2822 konform ist und damit der Mail-Server und die betroenen Systeme die Nachricht weiterleiten können. • Nur die inneren Header-Felder werden geschützt, nicht die äuÿeren. Wie in (RFC3851) erwähnt, hängt es von dem empfangenden Client ab. Es ist ihm überlassen, wie die inneren Header-Felder zusammen mit den ungeschützten äuÿeren Header-Feldern dargestellt werden. Normalerweise werden folgende, wenn vorhanden, Header-Felder in den Clients angezeigt: From, Sender, To, CC, Date, und Subject. Falls ein Header-Feld in beiden Headern vorhanden ist, wird das Grundpraktikum NDS - E-Mail Sicherheit 12 25. September 2013 3 Header Protection in signierten S/MIME-Nachrichten ... From: To: Subject: Date: ... MIME-Version: 1.0 Content-Type: multipart/signed; protocol=”application/x-pkcs7signature“; micalg=SHA-1; boundary=“boundary” PKCS#7: Content-Type: pkcs7-signedData Version: 1 Digest-Algorithms: Digest-Algorithm: Algorithm: sha1 (2B:0E:03:02:1A) Parameter: Content: PKCS7: Content-Type: pkcs7-data Certificates: Certificate: CA-Certificat Certificate: Client-Certificat (549) SignerInfos: SignerInfo: Serial-Number: 549 ... Signature: 0F:9B:46:5B:....:99:BC:44 ... --boundary Eigentliche MIME-E-Mail (ggf. mit Attachments) --boundary Content-Type: application/ x-pks7-signature; name=”smime.p7s“; Content-Transfer-Encoding: Base64 MIAGCSqGSIb3DQEH.....Jx9cS 9WPmbxEkAAAA== --boundary-- Abbildung 8: Aufbau einer clear-signed S/MIME-Nachricht innere Header-Feld angezeigt. Falls ein Header-Feld nur in dem äuÿeren Header vorhanden ist, dann wird dieses angezeigt. Viele Nachrichten beihnaltet keine Sender und CC Header-Felder, demzufolge könnte man diese Header-Felder nachträglich in den äuÿeren Header hinzufügen, um die Empfänger zu verwirren. 3.2 Header Protection nach dem vom Lehrstuhl NDS entwickelten Mechanismus Um einen ezienteren Header-Schutz zu erreichen, wurde von dem Lehrstuhl für Netz- und Datensicherheit ein neues Verfahren vorgeschlagen - Header Protection for S/MIME. Diese Methode wird als Internet Draft in IETF veröentlicht. Im Folgenden nden Sie nur einen Auszug. Für detailierte Information bitte wenden Sie sich an die IETF-Seite draft-liao-smimeheaderprotect/. https://datatracker.ietf.org/drafts/ 2. S/MIME Header Protection Entity A smime header protection entity contains names of header fields to be protected, the canonicalization algorithm, the digest algorithm and the corresponding digest value. 2.1. Fieldname List The fieldname-list is a colon-separated list of header field names that identify the header fields presented to the digest algorithm; it Grundpraktikum NDS - E-Mail Sicherheit 13 25. September 2013 3 Header Protection in signierten S/MIME-Nachrichten is defined as follows: fieldname-list = lowercase-field-name *(":" lowercase-field-name) lowercase-field-name = field-name in lowercase The fieldname-list MUST contain the complete list of header fields in the order presented to the digest algorithm. The field name MUST be lowercase. The field MAY contain names of header fields that do not exist when digested; nonexistent header fields do not contribute to the digest value computation (that is, they are treated as the null input, including the header field name, the separating colon, the header field value, and any CRLF terminator). The fieldname-list is compared against actual header field names in a case insensitive manner. Signers choosing to protect an existing header field that occurs more than once in the message (such as "Resent-From") MUST protect the physically last instance of that header field in the header block. Signers wishing to protect multiple instances of such a header field MUST include the header field name multiple times and MUST protect such header fields in order from the bottom of the header field block to the top. The signer MAY include more instances of a header field name than there are actual corresponding header fields to indicate that additional header fields of that name SHOULD NOT be added. ... 3.2. SMIME Header Protection The smime-header-protection attribute type specifies the S/MIME header protection entity. It MUST be a signed attribute or an authenticated attribute; it MUST NOT be an unsigned attribute, unauthenticated attribute, or unprotected attribute in CMS signature. ... The attrValues of the smime-header-protection attribute contains only one value that has ASN.1 type SMIMEHeaderProtectionEntity: SMIMEHeaderProtectionEntity ::= SEQUENCE { canonAlgorithm CanonAlgorithmIdentifier, digestAlgorithm DigestAlgorithmIdentifier, headerfieldNames PrintableString, digest Digest } The canonAlgorithm field specifies the canonicalization algorithm. The digestAlgorithm field specifies the digest algorithm. The format Grundpraktikum NDS - E-Mail Sicherheit 14 25. September 2013 3 Header Protection in signierten S/MIME-Nachrichten of an headerfieldNames is a "headername-list" field specified in Section 2.1. The headerfieldNames field specifies the list of header field names. The digest field carries the the digest value. 4. Creating Signed S/MIME Messages with Header Protection The signed S/MIME messages with header protection are created same as in [RFC3851] except the followings: o Before computing the digest value over the signedAttrs, the smime-header-protection attribute MUST be prepared (see Section 4.1) and added to the signedAttrs. o All header fields that are protected MUST be prepared before the preparing the smime-header-protection. 4.1. Preparing an SMIME-Header-Protection Attribute An smime-header-protection attribute is prepared as follows: Step 1. Choose the canonicalization algorithm, the digest algorithm, and the list of names of message header fields to be digested. The digest algorithm SHOULD be the same as the digest algorithm in the SignerInfo which the smime-header-protection attribute should be added to. Step 2. Retrieve the message header fields from the message according to the protected header fields from Step 1. Step 3. Canonicalize the retrieved header fields from Step 2 according to the canonicalization algorithm. Step 4. Compute the digest value over the canonicalization result in Step 3 according to the digest algorithm. Step 5. Create an smime-header-protection attribute. Store the chosen canonicalization algorithm, the digest algorithm, and the list of names from Step 1 in ASN.1 fields canonAlgorithm, digestAlgorithm, and headerfieldNames, respectively. Store the digest value from Step 4 in the ASN.1 field digest. 5. Verifying Signed S/MIME Message with Header Protection The signed S/MIME message with header protection are verified first same as in [RFC3851], then the smime-header-protection attribute is verified as stated in Section 5.1. 5.1. Verifying an SMIME-Header-Protection Attribute Grundpraktikum NDS - E-Mail Sicherheit 15 25. September 2013 4 Programme An smime-header-protection attribute is verified as follows: Step 1. Retrieve the canonicalization algorithm, the digest algorithm, and the list of names of message header fields, and the digest value from the smime-header-protection attribute. Step 2. Retrieve the message header fields from the message according to the protected header fields from Step 1. Step 3. Canonicalize the retrieved header fields from Step 2 according to the canonicalization algorithm. Step 4. Compute the digest value over the canonicalization result in Step 3 according to the digest algorithm. Step 5. Compares the computed digest value from Step 4 and the stored one from Step 1. If both digest values are different, then the verification fails; otherwise the verification successes. 4 Programme In diesem Versuch werden SeaMonkey (Browser, Mail & Newgroups), Thunderbird mit Header-ProtectErweiterung (siehe Kapitel 4.2), und MITM-Programm (siehe Kapitel 4.3) benutzt. 4.1 SeaMonkey Durch Start-Menü Internet -> Seamonkey (bin) wird das Programm SeaMonkey Browser gestartet. Window -> Mail & Newsgroups starten. Sie können den SeaMonkey Mail-Client durch das Menü 4.2 Thunderbird mit Header-Protect-Erweiterung 2 Das Programm Thunderbird mit Header-Protection-Erweiterung wurde im Lehrstuhl NDS entwi- ckelt. Es bendet sich unter dem Verzeichnis /home/praktikum/EmailSicherheit/thunderbird und kann thunderbird gestartet werden. Bitte beachten Sie, dass durch Mozilla Thunderbird (bin) das andere Thunderbird gestartet wird. durch die durchführbare Datei Menü Internet -> Start- Das Thunderbird (HPE) kann E-Mails mit Header-Protection signieren und verzieren. Die HeaderProtection-Erweiterung für das Senden signierter E-Mails können Sie aktivieren bzw. deaktivieren und einstellen: Menü Edit > Preferences > HeaderProtect (Siehe die Screenshots in Abb. 9). 4.3 MITM-Programm Für diesen Versuch wurde ein MITM-Programm im Lehrstuhl NDS entwickelt. Dieses MITM-Programm bendet sich unter dem Verzeichnis /home/praktikum/EmailSicherheit/mitm und kann durch die durchführbare Datei 2 mitm gestartet werden. Es hat folgende Syntax: zur Vereinfachung wird Thunderbird mit Header-Protection-Erweiterung im Rest dieser Beschreibung durch Thunderbird (HPE) bezeichnet. Grundpraktikum NDS - E-Mail Sicherheit 16 25. September 2013 4 Programme Abbildung 9: Konguration von Header-Protection in Thunderbird (HPE) This program is only for use in the NDS Netlab! Usage: mitm [OPTION VALUE] OPTION VALUE-TYPE (Options with * are required) -i/-I Ethernet Device (DEFAULT: eth0) -s/-S Source IP Address (IPv4) * -d/-D Destination IP Address (IPv4) * -p/-P Transport Protocol (DEFAULT: tcp) -n/-N Destination Port Number (DEFAULT: 80) -l/-L Delay between ARP-Packets in Seconds (DEFAULT: 10) -r/-R Modification: Direction {BOTH/FORTH/BACK} (DEFAULT: BOTH) -f/-F Modification: Search String (REGEXP) * -t/-T Modification: Replace String * -? This Help Ein Beispiel: mitm -s 192.168.1.12 -d 192.168.1.11 -n 25 -f "Subject: test" -t "Subject: TEST" Das MITM-Programm mit den oben gegebenen Parametern ersetzt die Zeichenkette Subject: test durch Subject: TEST in allen E-Mails, die von 192.168.1.12 (Mail Client) nach 192.168.1.11 (Mail Server) mit dem Protokoll SMTP gesendet werden. Damit wird der Betre einer E-Mail von test nach TEST geändert. Die gesuchte Zeichenkette kann auch eine reguläre Darstellung (RegExp) sein. Die folgende RegExpDarstellung ist für die Date-Zeile: Date:[ a-zA-Z0-9.:,;?=<>+-@]* Und das folgende Kommando ändert das Absendedatum einer E-Mail. mitm -s 192.168.1.12 -d 192.168.1.11 -n 25 -r f Grundpraktikum NDS - E-Mail Sicherheit 17 25. September 2013 5 Versuche -f "Date:[ a-zA-Z0-9.:,;?=<>+-@]*" -t "Date: Fri, 14 Nov 2008 14:14:14 +0100" Hinweise: Falls das geänderte Paket die maximal erlaubte Länge überschreitet, funktioniert das vorhandene MITM-Programm leider nicht mehr. Falls sich der Versand einer E-Mail verzögert, bitte korrigieren Sie die Ersatzzeichenkette, so dass sie nicht länger als die gesuchte Zeichenkette ist. 5 Versuche 5.1 Netzwerkkomponenten Alle Mail Server sind als SMTP- und IMAP-Server konguriert. • Gruppe 0 (in Subnetz 0): • Clients: pc012, pc013, pc014, pc015. ∗ Konto: pcxxx (wobei xxx ein Platzhalter ist) ∗ E-Mail-Adresse: [email protected] ∗ Passwort: pcxxx Gruppe 1 (in Subnetz 1: Rechner pc112, pc113, pc114): • Mailserver: server0.netz0.test Mailserver: server1.netz1.test Clients: pc112, pc113, pc114. ∗ Konto: pcxxx (wobei xxx ein Platzhalter ist) ∗ E-Mail-Adresse: [email protected] ∗ Passwort: pcxxx Gruppe 2 (in Subnetz 2): Mailserver: server2.netz2.test Clients: pc212, pc213, pc214, pc215. ∗ Konto: pcxxx (wobei xxx ein Platzhalter ist) ∗ E-Mail-Adresse: [email protected] ∗ Passwort: pcxxx 5.2 Ohne MITM-Angrie 5.2.1 Aufgabe 1: Kongurieren Sie Ihren E-Mail-Client SeaMonkey Kongurieren Sie Ihren Mozilla SeaMonkey E-Mail-Client mit der E-Mail-Adresse [email protected] nach der im Kapitel 5.1 denierten Struktur. Önen Sie mit dem SeaMonkey-Browser http://pc111.netz1.test und importieren Sie zunächst das Zertikat Ihrer CA. Beantragen Sie dann ein Zertikat für Ihre E-Mail-Adresse. Kongurieren Sie dieses Zertikat in Mozilla SeaMonkey Mail. Versuchsauswertung: Screenshot der Detailansicht des geladenen Zertikats. Screenshot der Sea- Monkey Mail-Konguration. Grundpraktikum NDS - E-Mail Sicherheit 18 25. September 2013 5 Versuche Hinweis: Um die Zertikate anderer Personen identizieren zu können, müssen die entsprechende Vertrauenseinstellungen in dem Zertikat-Manager angekreuzt werden (Zertikat-Manager -> Zertizierungsstellen -> Ihre CA auswählen -> bearbeiten). 5.2.2 Aufgabe 2: Senden einer signierten E-Mail an Mailadressen in ihrer Gruppe Senden Sie eine signierte E-Mail an alle Mailadressen in ihrer Gruppe. Ist diese Clear-Signed oder Opaque-Signed? Versuchsauswertung: Relevante Ausschnitte der PKCS#7-Struktur der Mails, jeweils mit Erläute- rungen. Anmerkung: Zur Darstellung der PKCS#7-Struktur einer Mail gehen Sie wie folgt vor: • Speichern Sie die E-Mail als Datei (File (bzw. Datei)->Save As->File). • Starten Sie eine Konsole und führen Sie folgendes Kommando aus: xmail <Email-Datei> <Ziel Verzeichnis>. • Analysieren Sie die resultierende XMaiL. Versehen Sie den gekürzten XMaiL-Quelltext mit Anmerkungen (gern auch handschriftlich). Der gekürzte Quelltext sollte dabei nicht mehr als 2 Din A4-Seiten umfassen. Bestimmen Sie einige ausgewählte Object Identier unter http://asn1.elibel.tm.fr/oid/index.htm näher. Hinweis: Object Identier (OID) ist ein weltweit eindeutiger Bezeichner, der benutzt wird, um ein Informationsobjekt zu benennen. Zum Beispiel: XMail-Quelltext: <DigestAlgorithm Algorithm=1.3.14.3.2.26/> Bedeutung: 1.3.14.3.2.26 - Hash algorithm identier SHA-1 (Secure Hash Algorithm, Revision 1) 5.2.3 Aufgabe 3: Senden einer verschlüsselten Nachricht Senden Sie eine verschlüsselte E-Mail an eine Mailadresse in ihrer Gruppe. Ist das ohne Probleme möglich? Versuchsauswertung: Relevante Ausschnitte der PKCS#7-Struktur der Mails, jeweils mit Erläute- rungen. 5.3 Mit MITM-Angrien Ab jetzt müssen alle Teams in einer Gruppe zusammen arbeiten. Zu Beginn wird jedem Team eine der Rollen (Empfänger, Sender oder MITM-Angreifer) zugeordnet. Jedes Team muss anschlieÿend alle der Rolle zugeordneten Aufgaben abarbeiten. Anschlieÿend werden die Rollen unter den Teams rotieren, bis schlieÿlich jedes Team einmal jede Rolle gespielt hat. 5.3.1 Aufgabe 5: Kongurieren Sie Ihren E-Mail-Client Thunderbird (HPE) Kongurieren Sie ihren E-Mail-Client Thunderbird (HPE) wie SeaMonkey in Aufgabe 1. Versuchsauswertung: nicht nötig in dieser Aufgabe. Grundpraktikum NDS - E-Mail Sicherheit 19 25. September 2013 5 Versuche 5.3.2 Aufgabe 6: Senden einer signierten Nachricht mit SeaMonkey Der Sender sendet mehrere signierte E-Mails an den Emfänger. Der Angreifer soll das Header-Feld Subject während des Absendens ändern. Der Empänger soll dann die Signatur verizieren (einmal in SeaMonkey und einmal in Thunderbird (HPE)). Versuchsauswertung (Zum Ansehen des Quelltextes einer Nachricht: Menü View > Message Source): • Für den Sender: Message-ID und Titel (Subject) der Nachricht. • Für den MITM-Angreifer: Gesuchte Zeichenkette (RegExp) und Ersetzte Zeichenkette. • Für den Empfänger: Message-ID und Titel (Subject) der Nachricht. Die Gültigkeit der Signatur in SeaMonkey und in Thunderbird (HPE). 5.3.3 Aufgabe 7: Senden einer signierten Nachricht mit Thunderbird (HPE) Wie in Aufgabe 6, aber der Absender soll signierte E-Mails mit Thunderbird (HPE) abschicken. Der Sender soll sicherstellen, dass die Header-Protection-Funktion aktiviert ist und die vordenierte (Default) Fieldname List benutzt wird. Hinweis: Sie können Aufgabe 6 und 7 auch kombiniert durchführen. Dazu muss der Sender jeweils eine signierte Mail mit Seamonkey und eine mit Thunderbird HPE versenden. Der Angreifer muss beide Mails verändern und der Empfänger muss Grundpraktikum NDS - E-Mail Sicherheit beide Mails jeweils mit beiden Clients verizieren. 20 25. September 2013