Islandpferd / Islandpony

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Islandpferd / Islandpony
Islandpferd / Islandpony | Tierlexikon für Kinder - Archiv | SWR Kindernetz OLI's Wilde Welt
Islandpferd / Islandpony
Equus islandicus
Islandpferde, auch Isländer oder Islandpony genannt, sehen ziemlich
gemütlich aus. Sie sind etwas mollig und haben kräftige Hinterbeine.
Aussehen
Unverkennbar ist ihre struppige Wuschel-Mähne, unter der die großen
Augen mit einem wachen, freundlichen Blick hervorschauen.
Ihr Fell schimmert oft in den verschiedensten Farben und Mustern.
Islandpferde sind mit einer Höhe von 130 bis 145 Zentimetern nicht so
groß wie viele andere Pferde.
Heimat
Schon der Name des Islandpferdes verrät, woher es stammt: aus Island.
Vor mehr als 1000 Jahren brachten die Wikinger Pferde aus Norwegen
und Schottland mit. Daraus wurden in Island die Islandpferde gezüchtet.
Gegen Ende des 19. Jahrhunderts brachten Menschen die kräftigen und
robusten Tiere als Arbeitstiere nach England.
Seit rund 50 Jahren ist das Islandpferd auch ein beliebtes Reitpferd.
Deshalb leben Isländer inzwischen in vielen Ländern der Welt: Etwa 80.000 leben auf Island, 100.000
in anderen Ländern.
Lebensraum
In engen Räumen fühlen sich Islandpferde überhaupt nicht wohl.
Sie brauchen Auslauf und Bewegung: Am liebsten tollen sie das ganze
Jahr über die Weide.
Und wenn es dann noch offene Ställe auf der Weide gibt, in denen sie sich
unterstellen können, sind sie gänzlich zufrieden!
Rassen und Arten
Das Islandpferd gehört zu den Pferden (Equidae) obwohl es für ein Pferd
ziemlich klein ist. Es ist wie diese ein Einhufer, das heißt, nur die
Mittelzehe ist voll zu einer einzigen Hufe ausgebildet.
Da es heute viel mehr Pferderassen gibt als früher, ist schwer zu
erkennen, welche von welcher Rasse abstammt.
Als Vorfahren der Islandpferde gelten die norwegischen Fjordpferde und
die Keltenponys.
Lebenserwartung
Islandpferde können 35 bis 40 Jahre alt werden. Auch im hohen Alter lassen sie sich noch reiten.
Islandpferde können erst ab einem Alter von vier bis fünf Jahren geritten werden, da sie spät
erwachsen werden.
Alltag
Das Islandpferd ist seit 1000 Jahren ein beliebtes "Transportmittel" auf
seiner Heimatinsel. Es ist kräftig, sieht gut und kann sich ausgezeichnet
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orientieren.
Zudem sind die Tiere gutmütig, ausdauernd und sehr trittfest, so dass sie
ohne Probleme durch unwegsames Gelände stapfen.
Isländer können neben den drei
Grundgangarten "Schritt", "Trab" und "Galopp" noch in zwei weiteren
Gangarten laufen: im "Tölt" und im "Pass". Den "Tölt" können alle
Islandpferde lernen: Es ist ein schnelles Tippeln, das relativ wenig
anstrengt. So können sie weite Strecken zurücklegen, während immer
mindestens ein Huf auf dem Boden bleibt.
Der "Pass" dagegen ist eine sehr schnelle und anstrengende Gangart,
den nur manche Islandpferde beherrschen:
Hier setzt der Isländer immer abwechselnd die beiden rechten und die beiden linken Hufe auf, wobei
es zwischen dem Bodenkontakt immer kurz alle vier Beine in der Luft hat. Mehr als ein paar hundert
Meter sind kaum zu schaffen - dann geht den Pferden die Puste aus.
Freunde und Feinde
Die gutmütigen und treuen Pferde sind schon seit über 1000 Jahren zuverlässige Begleiter der
Menschen. Als Arbeitstier und Reittier sind die robusten und kräftigen Pferde sehr beliebt.
Nachwuchs
Erst nach elf Monaten wird ein Isländer-Fohlen geboren. Solange sind die
Stuten trächtig.
Eine Stute kann also im Jahr höchstens ein Fohlen zur Welt bringen.
Ein Hengst kann aber mehrere Male im Jahr Vater werden, da er sich mit
vielen verschiedenen Stuten paart.
Ernährung
Das Islandpferd frisst Gras, wenn es auf der Weide steht.
Wenn genug Weideland vorhanden ist, muss das Islandpferd eigentlich
gar nicht zusätzlich gefüttert werden. Es versorgt sich selbst.
Ansonsten bekommt es meist Heu und Stroh.
Viele Tiere, die als Sportpferde eingesetzt werden, erhalten zusätzlich ein
Kraftfutter, das meistens aus Hafer, Gerste und Wasser besteht.
Haltung
Bei der Haltung von Islandpferde gibt es einiges zu beachten: Sie sollen in
der Herde leben und aufwachsen. Isländer sollten am Besten das ganze
Jahr über die Möglichkeit haben, auf die Weide zu gehen.
Auch ein Wetterschutz gegen Sonne und Hitze ist bei ihnen unbedingt
nötig. Gegen die Kälte schützt die Tiere ihr dickes Winterfell.
Islandpferde bekommen mehrere Impfungen und müssen mehrmals im
Jahr eine Kur gegen Würmer machen.
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