CineCologne Programm
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CineCologne Programm
deine stadt „Willkommen im Kinoherbst“, Kölns sechster CineCologne Eröffnung Jahreszeit. CINEPÄNZ, exposed, Kurzfilmfestival Köln – Unlimited und VIDEONALE.scope – vier Filmfeste, über 200 Filmprogramme, mehr als 75 Filmveranstaltungen, internationale Gäste, Premieren, Workshops, Programmkooperationen und Rahmenprogramme laden ein, die länger werdenden Abende zusammen im Kino zu verbringen. Zum ersten Mal in diesem Jahr setzt CineCologne einen thematischen Fokus: mit dem Aufbruch aus sozialen Missständen, persönlichen Miseren und globalen wie lokalen Krisen beschäftigen sich die Sadakat (Fidelity) vier Programme im Genre des Kurz-, Experimental- D 2014, Spielfilm, 25 Min., R: İlker Çatak, OmU und Kinderfilms. Der Themenschwerpunkt wird Istanbul 2014, Zeiten des Umbruchs. Aslı lebt in von Mittwoch bis Samstag, jeweils 19.30 Uhr in der Alten Feuerwache gezeigt. Am Dienstag, 17. November um 19.30 Uhr im Filmhaus laden die vier beteiligten Festivals Sie ein, gemeinsam die Eröffnung von CineCologne 2015 zu feiern. Um dies angemessen cineastisch zu begehen, zeigen wir – neben Filmausschnitten und Trailern aus allen Festivalprogrammen – als Eröffnungsfilm Sadakat (Fidelity) des deutsch-türkischen Regisseur İlker Çatak. Sein Abschlussfilm an der Hamburg Media School gewann gerade den Studentenoscar für den besten ausländischen Kurzfilm. Und er sitzt stabilen Verhältnissen. Aber die gesellschaftlichen Unruhen erreichen auch sie: In einer spontanen Aktion bietet sie einem politischen Aktivisten Schutz und hilft ihm einer Verhaftung zu entkommen. Dadurch geraten sie und ihre Familie ins Visier der Polizei. Aslı ist zerrissen zwischen dem Wunsch nach Sicherheit und dem Drang, weiterhin couragiert zu agieren. Als ihr Mann Gökhan den Flüchtigen schließlich verrät, um Aslı und die Familie vor Konsequenzen zu bewahren, erschüttert das die Beziehung massiv. Sadakat ist eine Geschichte über Mut und die Unaufhaltsamkeit von Veränderungen. in der diesjährigen Jury des Kurzfilmfestivals Köln – Unlimited. stadtrevue.de Di, 17.11., 19.30 Uhr Filmhauskino Maybachstr. 111 Joachim Steinigeweg, CINEPÄNZ Grafische Gestaltung: Studio Carmen Strzelecki Die perfekte Musik, der schöne Film, der gerechte Zorn, das letzte Bier. Wo steckt das gute Leben. StadtRevue — Das Monatsmagazin für Köln Illustration: Rinah Lang Viel Spaß im Kino! Wir freuen uns auf Sie am Stephan Sarasi, exposed Christine Bernau & Johannes Duncker, Kurzfilmfestival Köln – Unlimited Tasja Langenbach, VIDEONALE.scope 1 Willkommen INHALT Willkommen .................................................................................. CineCologne Orte & Tickets ........................................................ CineCologne Programmübersicht ................................................... CineCologne Fokus Aufbruch ........................................................ CineCologne Kooperationen & Filmvermittlung ............................ CineCologne Kooperation: Kurzes für Kurze & 8ung! .............. KURZFILMFESTIVAL KÖLN – UNLIMITED ................................ Wettbewerbe und Preise ............................................................... Deutscher Wettbewerb: In us we trust ............................................. Deutscher Wettbewerb: Magische Momente & Was du nicht siehst .......... Deutscher Wettbewerb: Real Fiction & Von Schritten und Rissen ............ New Aesthetic: Perspectives .......................................................... 1 3 4 10 12 14 Kölner Fenster I & II ................................................................... Best of Festivals & Spotlight: Don Hertzfeldt ..................................... Shorts on Wheels & Dank ............................................................ EXPOSED ................................................................................... Europäische Erste Filme: Bube Stur, Sivas & Das Floß! ......................... Europäische Erste Filme: French Blood & Wintergast ........................... Europäische Erste Filme: Sibylle, Eismädchen & Im Spinnwebhaus .......... Fokus NRW: Freiräume & Schnick Schnack Schnuck ............................ Filmhauskino Köln Maybachstraße 111 U-Bahn Hansaring Filmpalette Lübecker Str. 15 U-Bahn Ebertplatz oder Hansaring 27 29 30 31 32 Metropolis Ebertplatz 19 U-Bahn Ebertplatz Odeon Severinstraße 81 U-Bahn Severinstraße oder Chlodwigplatz Anfänge der Nouvelle Vague: Außer Atem, Die Enttäuschten & VIDEONALE.SCOPE ................................................................... 35 37 Werkschau Christoph Girardet & Matthias Müller I–III ......................... Normalpreis 7,– Euro Ermäßigt 5,– Euro Filmforum NRW im Museum Ludwig Bischofsgartenstraße 1 U-Bahn Dom/Hauptbahnhof 23 24 25 26 33 Alte Feuerwache Melchiorstraße 3 U-Bahn Ebertplatz Filmclub 813 e.V. Kino 813 in der BRÜCKE Hahnenstraße 6 U-Bahn Neumarkt 15 17 18 19 20 22 Im Zeichen des Löwen ................................................................. Cine Cologne TICKETs Cinenova Herbrandstraße 11 U-Bahn Leyendeckerstr. New Aesthetic: Yes, We Scan! & Gastprogramm: Global Control and Censorship .................................. Cine Cologne Orte Werkschau Christoph Girardet & Matthias Müller IV & Wie wir sehen (KHM) I & II ........................................................... Werkschau Joseph Cornell I, II & Joseph Cornell und seine Wegbegleiter ... CINEPÄNZ ................................................................................. Wettbewerb Kölner Premieren ........................................................ Cinepänz Specials ....................................................................... 2 Inhalt 38 39 41 43 46 3 CineCologne Orte & Preise CineCologne-Festivalpass Gültig für alle CineCologne-Veranstaltungen an allen Festivaltagen Erhältlich an allen Festivalorten und bei koelnticket.de Normalpreis 30,– Euro Ermäßigt 25,– Euro Fachbesucher & Presse 15,– Euro nur mit Akkreditierung unter: www.cinecologne.de 10.00h Von einem, der auszog … vor 18.00 Uhr (S.48) (S.48) (S.46) (S.33) 21.00h Außer Atem (S.29) 19.00h Bube Stur CINEPÄNZ 19.00h Deutscher Wettbewerb: In Us We Trust (S.48) (S.47) (S.38) 21.30h Wie wir sehen. KHM-Programm I (S.10) (S.37) 19.00h Girardet & Müller I exposed KFFK-Unlimited (S.25) 21.30h Best of Festivals 17.00h Boy 7 (S.44) (S.44) (S.43) 15.00h Das Labyrinth (S.47) 10.15h Boy 7 10.00h Mister Twister …(S.44) VIDEONALE.scope 15.00h Mune – Der Wächter des Mondes (S.43) 15.00h Antboy (S.48) 10.15h Das Labyrinth 19.30h Aufbruch @Kurzfilmfestival Köln – Unlimited: Kurzfilmprogramm FILMCLUB 813 15.15h Der Junge und die Welt (S.48) CineCologne 18-23h ALTE FEUERWACHE 10.15h Zugvögel (S.43) FILMPALETTE 10.00h Rettet Raffi! 10.00h Cine Cologne Eröffnung 19.30h FILMHAUSKINO CINECLOGNE CINECLOGNE METROPOLIS ODEON Mister Twister … (S.44) Rico, Oskar… vor 18h FILMFORUM NRW 18.11.2015 CINENOVA 17.11.2015 MI 18-23h DI 15.00h 15.00h 15.00h Gespensterjäger (S.47) Zugvögel (S.44) Antboy (S.46) Bande des filles (S.46) 10.15h 10.15h (S.43) 10.00h Giraffada (S.47) 10.00h Melodie des Meeres (S.43) 10.00h Das große Geheimnis 15.00h Käpt‘n Säbelzahn (S.48) (S.46) 10.15h About a Girl 15.00h Mune – Der Wächter des Mondes (S.44) vor 18.00 Uhr (S.43) 15.00h Das große Geheimnis (S.44) 10.00h Mune – Der Wächter des Mondes (S.43) 13.00h Gespensterjäger (S.47) 15.00h Der Junge und die Welt (S.44) 12.00h Zugvögel 15.00h Melodie des Meeres (S.43) ERÖFFNUNGSFEIER ODEON 17.11.2015 (S.47) 17.00h Gespensterjäger 10.15h 11.00h Kurzes für Kurze (S.14) Der Junge und die Welt (S.43) 10.00h Rico, Oskar und das Herzgebreche (S.48) 13.00h Rico, Oskar und das Herzgebreche (S.48) 11.00h Rettet Raffi! METROPOLIS 9.00h Antboy (S.46) 12.00h Armans Geheimnis, Teil 1–7, FILMHAUSKINO CINEPÄNZ VORPROGRAMM DI 15.00h Rico, Oskar und das Herzgebreche (S.48) (S.44) 16.11.2015 (S.44) 14.00h Von einem, der auszog … 15.11.2015 CINENOVA 14.11.2015 MO vor 18.00 Uhr SO vor 18.00 Uhr SA (S.19) CineCologne (S.43) 15.00h Das große Geheimnis 10.15h Boy 7(S.47) (S.44) (S.31) 22.00h Sibylle (S.30) 20.00h Wintergast (S.32) 18.30h Freiräume (S.46) 16.00h About a Girl (S.48) 14.15h Rico, Oskar und das Herzgebreche (S.30) 22.00h French Blood (S.29) 20.00h Das Floß! (S.29) 18.00h Sivas (S.46) 16.00h Bande des filles (S.46) CINEPÄNZ (S.20) 21.30h Deutscher Wettbewerb: Real Fiction (S.19) 19.00h Deutscher Wettbewerb: Was Du nicht siehst 10.00h Zugvögel vor 18.00 Uhr (S.47) 20.11.2015 18.0023.00 Uhr (S.18) 19.30h Aufbruch @VIDEONALE. scope: Videoprogramm ALTE FEUERWACHE (S.37) 19.00h Girardet & Müller II FILMCLUB 813 (S.48) METROPOLIS exposed (S.38) 23.00h Wie wir sehen. KHM-Programm II (S.38) 21.30h Girardet & Müller IV (S.19) 16.00h Deutscher Wettbewerb: Magische Momente (S.25) 21.30h Spotlight: Don Hertzfeldt (S.11) 19.30h Aufbruch @exposed: Neuland (S.10) (S.47) 15.00h Giraffada 10.15h Hördur 10.15h Das Labyrinth (S.43) (S.26) 19.00h Shorts on Wheels (S.14) 10.00h Kurze für Kurze WEITERE VIDEONALE.scope (S.44) 15.00h Zugvögel (S.48) 10.00h Rico, Oskar... (S.48) (S.48) 15.00h Rettet Raffi! (S.46) 10.15h Bande des filles (S.43) 10.00h Melodie des Meeres ODEON CINECLOGNE 10.00h Gespensterjäger (S.47) KFFK-Unlimited (S.24) 23.00h Kölner Fenster II (S.24) 21.00h Kölner Fenster I (S.39) 19.00h Cornell I (S.37) 21.00h Girardet & Müller III (S.44) 15.00h Mister Twister auf der Bühne (S.48) 10.15h Hördur 16.00h Deutscher Wettbewerb: In Us We Trust FILMPALETTE 10.15h Giraffada 14.30h Antboy FILMHAUSKINO 10.00h Käpt‘n Säbelzahn 19.00h Deutscher Wettbewerb: Magische Momente FILMFORUM NRW 10.00h Gespensterjäger (S.47) CINENOVA 19.11.2015 FR 18.0023.00 Uhr vor 18.00 Uhr DO (S.20) 21.30h Deutscher Wettbewerb: Von Schritten und Rissen 19.00h New Aesthetic: Yes, We Scan! (S.23) (S.22) 17.00h New Aesthetic: Perspectives FILMFORUM NRW 15.00h Von einem, der auszog …(S.44) (S.14) 13.00h 8ung! (S.14) 11.00h Kurzes für Kurze (S.48) 14.30h Hördur (S.43) 14.00h Das Labyrinth 13.00h Wir machen Film (S.48) ODEON (S.13) 11.00h Wenn Bilder laufen lernen! (S.12) 10.30h Schallplattenanimation (S.12) VideoclipWorkshop 10.00h (S.12) 15.00h Besuch im Trickstudio Lutterbeck 12.00h Meet the makers (S.13) 11.00h Wenn Bilder laufen lernen! (S.13) 10.30h TrickfilmPraxis & Theorie (S.12) 10.00h VideoclipWorkshop WEITERE exposed 15.00h Cinepänz Gewinnerfilm CINEPÄNZ 14.00h Giraffada (S.47) 14.30h Der Junge und die Welt (S.43) vor 18.00 Uhr CineCologne 12.00h Das große Geheimnis (S.43) 29.11.2015 KFFK-Unlimited VIDEONALE.scope 14.30h Melodie des Meeres (S.43) 11.30h Rettet Raffi! (S.48) 14.00h Cinepänz Gewinnerfilm 16.00h Boy 7 (S.47) ODEON CINEPÄNZ NACHSPIEL (S.48) 13.00h Käpt‘n Säbelzahn METROPOLIS 15.00h Käpt‘n Säbelzahn (S.48) FILMHAUSKINO (S.39) 21.00h Cornell & seine Wegbegleiter (S.39) 19.00h Cornell II FILMCLUB 813 13.30h Mune – Der Wächter des Mondes (S.44) (S.20) (S.11) Aufbruch @CINEPÄNZ: Kaddisch für einen Freund 19.30h ALTE FEUERWACHE 14.15h Antboy (S.46) (S.33) 17.00h Die Enttäuschten (S.33) 16.00h Deutscher Wettbewerb: Von Schritten und Rissen (S.20) (S.32) 15.00h Im Zeichen des Löwen 21.30h Deutscher Wettbewerb: Real Fiction 16.00h Deutscher Wettbewerb: Was Du nicht siehst (S.19) FILMPALETTE 22.00h Schnick Schnack Schnuck (S.31) 20.00h Im Spinnwebhaus (S.31) 18.30h Eismädchen (S.48) 14.00h Armans Geheimnis, Folge 8-13 FILMHAUSKINO CINECLOGNE 14.30h Rettet Raffi! (S.48) CINENOVA 28.11.2015 21.30h Preisträgerfilme 2015 19.30h Preisverleihung (S.17) 17.00h New Aesthetic: Panel (S.23) 15.00h New Aesthetic Gast: Global Control and Censorship, ZKM 22.11.2015 15.00h Der Junge und die Welt(S.43) (S.47) 13.30h Giraffada CINENOVA 21.11.2015 SO vor 18.00 Uhr SA 18.0023.00 Uhr vor 18.00 Uhr SO 18.0023.00 Uhr vor 18.00 Uhr Sa Cine Cologne FOKUS Unter dem Titel Aufbruch präsentieren die vier CineCologne-Festivals erstmals an vier Abenden ein gemeinsames Programm. Die Welt ist in Bewegung und das bewegte Bild nimmt sich den unterschiedlichen Rhythmen dieser Bewegungen an: in den verschiedenen filmischen Genres – wie Kurzfilm, Spielfilm, Kinderfilm und Experimentalfilm –, für die die einzelnen Festivals stellvertretend stehen, spiegelt sich die ganze Brisanz und Wucht der Geschichten von Menschen, die sich über alle Grenzen hinweg in Bewegung setzen und an neuen unbekannten Orten ihr Glück suchen. Aufbruch steht in diesem Programm für den Ausbruch aus alten Strukturen und das langsame Zusammenfügen neuer Gewissheiten aus den Splittern vergangener Bilder und Erzählungen. Over, Jörn Threlfall, UK 2015, 14‘ Nacht, Grenze, Morgen, Tuna Kaptan & Felicitas Sonvilla, D 2013, 30‘ Shipwreck, Morgan Knibbe, NL 2014, 15‘, Aïssa, Clément Tréhin-Lalanne, F 2014, 8‘ Ricsi, Gabor Hörcher, HU 2014, 15‘ Migration, Flucht, Völkerwanderung? Die Welt bewegt uns und wir bewegen uns in der Welt, entgegen oder gerade wegen der Strukturen, die uns forttreiben, festhalten oder abschotten. 10 CineCologne Fokus Kaum eine Debatte unserer Zeit wird kontroverser und breitspuriger geführt als diese – was ist am Aufbrechen ein Verbrechen, wer darf wie darüber sprechen, ohne sich dabei einen abzubrechen? Das Programm Aufbruch ist der Versuch, einen thematisch gerahmten Ausschnitt des zeitgenössischen Kurzfilms zeigen zu lassen, was er als Teil gegenwärtiger Diskurse aufnimmt und vor allem wie er filmisch davon erzählt. Führt der internationale Kurzfilm Debatte oder lässt er sich von der Debatte führen? In Shipwreck entfalten sich Erinnerungen flüsternd, unter donnernden Bildern und Klängen aus dem anrüchigsten Hafen Europas. Ricsi erfährt angesichts der bevorstehenden Haft erneut, wie gefangen in Armut und Perspektivlosigkeit er eigentlich schon immer war. Bezeichnend blind werden in Over die symbolhaften Alarmsirenen ausgeknipst, selbst wenn oder gerade weil sie im eigenen Vorgarten läuten. Aïssa wird der subtilen Gewalt banaler Bürokratie und medizinischer Nüchternheit wehrlos ausgeliefert und Nacht, Grenze, Morgen setzt auf Nähe, um den Antagonismus von Opfer und Täter als Scheinriesen zu enttarnen. Sie alle lassen ihren Blick an den wunden Stellen nicht einfach vorbeischweifen, von Vereinfachungen nicht blenden und treffen dabei verschiedene Töne, die lange nachklingen werden. Ein Programm von Kurzfilmfestival Köln – Unlimited. Mi, 18.11., 19.30h Alte Feuerwache Unlike the Worm in the Apple interpretiert das Gefangensein im Schoß der Mutter Natur in Anlehnung an Stan Brakhage neu, während in Rebeca der Filmemacher nach filmischen Mitteln und Wegen sucht, den Selbstmord der eigenen Großmutter als einzigen Ausweg nachzuvollziehen. Zum Abschluss des Programms zieht 3 Minutes in America den Betrachter in den Sog schicksalhafter Autofahrten aus Hollywoodklassikern während Under Construction die Auseinandersetzungen um die Vertreibung chinesischer Bürger aus ihren angestammten Häusern eindrucksvoll auf die Leinwand bannt. Antti Tanttu, Solitude, 2004, 4:00 Min Mahdi Fleifel, Xenos, 2013, 12:00 Min Ulu Braun, Die Flutung von Viktoria, 2004, 25:00 Min Henrik Lund Jorgensen, Friends He Lost at Sea, 2009, 5:36 Min Judith Raum, Unlike the Worm in the Apple (Stan Brackhage revisited), 2005, 10:40 Min Gonzalo Rodriguez, Rebeca, 2009, 24:00 Min Kai Zimmer, 3 Minutes in America, 1996, 3:00 Min Zhenchen Liu, Under Construction, 2007, 09:55 Min Ein Programm von VIDEONALE.scope. Do, 19.11., 19.30h Alte Feuerwache Einsam auf einer Felsgruppe stehend, schreibt in Solitude eine Person mit Hilfe des Flaggenalphabets die Erkenntnis in den Wind „Solitude is luxury when it is voluntary“ und umschreibt damit genau den Zustand zwischen Selbst-und Fremdbestimmung, der für die Arbeiten dieses Programmes bestimmend ist. ge zu Fuss überquert hat. Oder die albanischen Geschwister Nazlije und Ismail, die ihre Heimat aus familiären Gründen verlassen haben. Wie die drei hoffen alle in Christian Zinggs Klasse, ihre Vergangenheit hinter sich zu lassen und in Europa ihre Träume leben zu können. Der Lehrer macht sich und ihnen keine Illusionen darüber, dass es schwierig ist, in einem fremden Land einen Einstieg zu finden. Gleichwohl wird Herr Zingg nicht müde, den Glauben seiner Schülerinnen und Schüler an sich selbst und an eine bessere Zukunft zu stärken. Anna Thommens öffnet den Blick in eine Welt, die man so kaum kennt. Gekonnt verwebt sie verschiedene, einfühlsam beobachtete Geschichten, ein sensibler und eindringlicher Film. „Ein Film, wie ein Geschenk des Himmels. Ein Hoffnungsstrahl. Ein Film, der zeigt, was alles möglich ist mit Menschlichkeit und Mitgefühl.“ ZDF heute-journal Anna Thommen: 1980 geboren, selbst Lehrerin, später Regiestudium in Zürich. Neuland ist ihr erster Langfilm. www.neuland-film.de Neuland CH 2014, Dokumentarfilm, DF, 93 Min., Regie: Anna Thommen Kamera: Gabriela Betschart Produktion: Fama Film mit: Ehsanullah Habibi, Nazlije Aliji, Christian Zingg Xenos erzählt ohne beschönigende Umschweife die hoffnungslose Geschichte palästinensischer Flüchtlinge in Athen während die Trickfilmanimation Die Flutung von Viktoria eine Reisegruppe lakonisch in den Untergang der alten und die Auferstehung einer neuen, anderen Welt begleitet. In Friends He Lost at Sea folgt der Betrachter den Gedanken des Protagonisten, der Szenen aus historischen Gemälden imaginiert und der aktuellen Realität dabei erschreckend nahe kommt. Sie sind weit gereist – per Flugzeug, Zug, Bus oder Boot. Jetzt finden sie sich in der Integrationsklasse von Lehrer Christian Zingg in Basel wieder, wo Jugendliche aus aller Welt innerhalb von zwei Jahren Sprache und Kultur des Landes kennenlernen. Unter ihnen der 19-jährige Ehsanullah aus Afghanistan, der das Meer in einem Schlauchboot und die Ber11 CineCologne Fokus Ein Programm von exposed. Fr, 20.11., 19.30h Alte Feuerwache Kaddisch für einen Freund Deutschland 2012, Regie: Leo Khasin, 94 Minuten empfohlen von 14 bis 17 Jahren Der 14-jährige Ali ist seit der Flucht aus dem Libanon vor vier Jahren in Deutschland nur geduldet. Als er und seine Familie in eine neue Wohnung ziehen, wissen sie noch nicht, dass in der Wohnung über ihnen der 84-jährige Jude Alexander lebt. Um in einer Clique aufgenommen zu werden, muss Ali eine Mutprobe bestehen und in die Wohnung von Alexander einbrechen, doch dieser erwischt ihn und erstattet Anzeige. Aus Angst vor der Reaktion des strengen Vaters vermittelt Alis Mutter und so kommt es, dass Ali Alexander in den Ferien bei Renovierungsarbeiten hilft und dieser im Gegenzug die Anzeige zurückzieht. So würden Ali und seine Familie nicht abgeschoben werden und Alexander müsste nicht ins Altersheim. Können die beiden sich zusammenraufen und aufeinander zugehen? Ein Programm von CINEPÄNZ. Sa, 21.11., 19.30h Alte Feuerwache Cine Cologne Kooperationen Vermittlung von Medienkompetenz bei CineCologne durch das Studio lernt ihr eine Menge Wissenswertes über das Trickfilmmachen. CineCologne fördert die Vermittlung filmischen Wissens an Schüler_innen. Das Kölner Kinderfilmfest Cinepänz zeigt jeden Film des Festivalprogramms in mindestens einer Vorführung am Vormittag für Schulklassen, deren Lehrer_innen somit den Film und dessen Thema zum Gegenstand des Unterrichts machen können. Zur Vorbereitung des Unterrichts erarbeitet Cinepänz Unterrichtsmaterial zu einzelnen Filmen. Vor allem auch die Kurzfilmprogramme, die als Gemeinschaftsprogramm von Cinepänz und dem Kurzfilmfestival Köln – Unlimited gezeigt werden, dienen der Vermittlung von Filmkenntnissen an junge Zuschauer. Teilnahmegebühr: 3,00 € Der Vermittlung von Kenntnissen über Film und Kino an Kinder und Jugendliche dienen auch die Workshops, die im Rahmen von CineCologne stattfinden und die vom Kölner Kinderfilmfest Cinepänz wie auch vom Kurzfilmfestival Köln – Unlimited angeboten werden. Videoclip Workshop für Kinder und Jugendliche Anmeldung für die Workshops unter [email protected] Besuch im Trickstudio Lutterbeck Für Kinder von 8 bis 12 Jahren Seit Jahren ein Renner im Cinepänz-Programm – der Besuch im Trickstudio Lutterbeck. Die Mitarbeiter – alles ausgewiesene Trickfilmspezialisten – zeigen euch, wie Comic-Figuren zum Leben erweckt werden. Wer möchte einmal sehen, wie Mickey Mouse zum Hüpfen gebracht oder ein lieber Hund in eine gefährliche Bestie verwandelt wird? Bei der Führung 12 CineCologne Kooperationen So, 15.11., 15.00-17.00h Trickstudio Lutterbeck, Neusser Str. 476, 50733 Köln Wiederholung Sa, 21.11., 15.00-17.00h Ab 12 Jahre, Preis: 12,00 € Du möchtest gerne einmal Regisseur, Schauspieler, Kameramann, Tonmeister sein, oder bist einfach ein kreativer Kopf? Dann mach mit bei unserem Filmprojekt! In 2 Tagen lernst du wie ein Film entsteht, was ein Storyboard und Einstellungen sind und wie aus der Idee ein kleiner Clip wird. Vermittlungsprogramm & Workshops Empfohlen ab 10 Jahren Dieser Workshop richtet sich an Lehrer aller Jahrgangsstufen und Schulformen, die in ihrem Unterricht das Thema „Film“ fundiert aufgreifen wollen: Ergänzend zu einem inhaltlichen Theorieteil am Vormittag, wird am Nachmittag selbst ein kleiner Trickfilm hergestellt. Die hier vorgestellten Methoden können in den Unterricht übernommen werden. Folgende Inhalte sind von den Dozenten geplant: mit Kyne Uhlig und Nikolaus Hillebrand / niky-bilder Trickfilmwerkstatt Köln Jeder Teilnehmer verwandelt eine eigene Schallplatte in ein Zoetrop: Die Schallplatten werden in gleichmäßig große Abschnitte unterteilt, auf diesen Abschnitten werden nun Ablaufsequenzen gemalt oder geformt (z.B. eine Blume, die sich öffnet und wieder schließt oder eine Figur, die immer wieder über das gleiche Hindernis springt). In einem Mini-Stroboskopraum können die Teilnehmer ihre Animationen selbstständig und unmittelbar auf Funktionalität überprüfen. Sa, 21.11., 10.30-17.30h Bürgerhaus Kalk, Kalk-Mülheimer Str. 58, 51103 Köln, Tel. 987602-0 Sobald ein Ablauf fertiggestellt ist, wird die Schallplatte schrittweise in einer kompletten Drehung abgefilmt und am Rechner der so entstandene Film angeschaut. Theorieteil am Vormittag „Film als Tricktechnik: Wie Film und Kino unsere Wahrnehmung verändern“ Und dann ist der magische Moment erreicht: Die einzelnen Standbilder werden vom Auge in einen fließenden Film verwandelt – dieser Effekt, das Grundprinzip des Filmes, verzaubert immer wieder! Ein Zoetrop ist entstanden. Mit professioneller Ausrüstung erstellen wir in kleinen Gruppen Werbespots. Präsentation bei der Preisverleihung des Kurzfilmfestivals Köln am 22.11., 19.30 Uhr, Filmforum NRW. Verpflegung ist inklusive. Teilnahmegebühr: 5,00 Euro Sa, 21.11. – So, 22.11. jeweils 10.00-18.00h Katholische Hochschule Köln, Wörthstraße 10, 50668 Köln Tel. 01501671540 Trickfilm-Praxis & Theorie – Filmvermittlung für Lehrer an einem Tag Schallplattenanimation für Kinder und Jugendliche mit Frau Dr. phil. Bettina Henzler, Universität Bremen Jedes Kind macht die Erfahrung, dass es sich klein fühlt gegenüber der Welt der Erwachsenen, aber dass es auch groß sein kann gegenüber anderen Kindern, Tieren, Puppenhäusern… Jeder Film arbeitet mit dem Verhältnis von Klein und Groß: Anhand der Darstellung von Größenverhältnissen lassen sich grundlegende Aspekte des Kinos wie Projektion, Einstellung, Perspektive, Montage, Tricks vermitteln. Da das Motiv Klein/Groß an unsere Alltagserfahrung anknüpft, eignet sich die in dieser Fortbildung vorgestellte Methode besonders gut für die Arbeit mit Kindern. Ausgehend von dem Sachtrickfilm „Der süße Brei“ (Nikolaus Hillebrand und Kyne Uhlig, Eine Kooperation von Cinepänz und dem Kurzfilmfestival Köln – Unlimited So, 22.11., 10.30-13.30h Bürgerhaus Kalk, Kalk-Mülheimer Str. 58, 51103 Köln, Tel. 987602-0 13 CineCologne Kooperationen 2014) wird das Verhältnis Klein/ Groß an verschiedenen Filmausschnitten und Tricktechniken aus der Filmgeschichte erarbeitet. Wenn die Bilder laufen lernen! Daumenkino einmal anders im Animationsstudio der Kunsthochschule für Medien Für Kinder von 8 bis 13 Jahren Erleben, wie die Illusion von Bewegung entsteht und einen eigenen Trickfilm machen! Praxisteil am Nachmittag: „Schallplattenanimation – Experimente mit dem Zoetrop“ mit Kyne Uhlig und Nikolaus Hillebrand / niky-bilder Trickfilmwerkstatt Köln Jede/r Teilnehmer/in bekommt eine Schallplatte und kann auf ihr mit einer Schablone gleichmäßig große Abteilungen abgrenzen. Auf diesen Abteilungen werden nun Ablaufsequenzen gemalt oder geformt (z.B. eine Kugel, die sich hoch und runter bewegt). Sobald ein Ablauf fertiggestellt ist, wird die Platte schrittweise in einer kompletten Drehung abgefilmt und am Rechner der so entstandene Film angeschaut. Zusätzlich wird ein Mini-Stroboskopraum aufgebaut. Hier können die Schüler ihre Animationen selbstständig und unmittelbar auf Funktionalität überprüfen. Und so wird das Grundprinzip des Filmes erfahren: Einzelne Bilder werden vom Auge bei einer bestimmten Geschwindigkeit des Stroboskoplichtes zu einem fließenden Film umgewandelt – diese Magie verzaubert Eine Kooperation von Cinepänz und dem Kurzfillmfestival Köln – Unlimited Kostenbeitrag: 10,00 € An zwei Tagen wird gebastelt und gemalt, werden Geschichten erfunden und visuell erzählt. Bei einem Spaziergang durch die Stadt mit der Kamera im Gepäck wird alles Nötige getan, den gemalten Bildern Leben einzuhauchen! Wie genau das geht, zeigen Pauline Flory und Parisa Karimi. Die beiden KHM-Absolventinnen haben mit Schwerpunkt Animation an der KHM studiert und leiten regelmäßig Workshops für Animation. Präsentation bei der Preisverleihung des Kurzfilmfestivals Köln am 22.11., 19.30 Uhr, Filmforum NRW. Für Getränke und Verpflegung ist gesorgt. Kostenbeitrag: 20 € Eine Kooperation von Cinepänz und dem Kurzfillmfestival Köln – Unlimited Sa, 21.11. und So, 22.11. jeweils 11.00-16.00h Animationsstudio der KHM Köln KURZEs FÜR KURZE, AB 4 8UNG!, AB 8 Le Veló de l‘éléphant, Olesya Shchukina, F 2014, 9‘ Baba Jaga, Katja Engelhardt, Nikolaus Hillebrand, Kyne Uhlig, D 2015, 05‘30‘‘ Electrofly, Natalia C.A. Freitas, D 2015, 3‘ Etwas, Elena Walf, D 2015, 06‘ Königin Po, Maja Gehrig, CH 2015, 11‘ La loi du plus fort, Pascale Hecquet, F 2015, 6‘ Blue Blue Sky, Bigna Tomschin, CH 2014, 09’ Circus Debere Berhan, Lukas Berger, D/AU/PT 2015, 13’ Chez moi, Phuong Mai Nguyen, F 2014, 12’ Little Paris, Volker Köster, D 2015, 02’ Foul, Rune Denstad Langlo, NOR 2014, 6‘ Aubade, Mauro Carraro, CH 2014, 05’ Bamboule, Simon Ostermann, D 2015, 14‘ Die Filme des Kurzfilmprogramms ab vier Jahren brauchen nicht viel, um spannende Geschichten in außergewöhnlicher Form zu erzählen: Manchmal reicht es schon aus, einen Blick auf verlassene Orte zu werfen und abzuwarten, was passiert! In Electrofly können Sie sehen, dass mit den Augen eines Kindes an jedem Ort ein kleiner Spielplatz lauert. Eine Toilette wird zu einer spannenden Kulisse der Wandzeichnungen und Plakate! Auch das Märchen Baba Jaga, produziert vom WDR, wird in ganz besonderer Form präsentiert: Der Film ist in Stopptricktechnik animiert und mittendrin ist Carolin Kebekus als Erzählerin zu sehen. Ein anderes Märchen erzählt uns die Filmemacherin Maja Gehrig mit ihrem Animationsfilm Königin Po: Nicht nur, dass die Geschichte über die namengebende Königin und ihre Untertanen Frau Triangel und Herrn Vierangel verträumt und kurios zugleich ist – sie bringt auch die Erwachsenen zum Grübeln -, sie wird zudem in wunderbaren Bildern erzählt, zwischen Himmel und Meer. Ein kurzer, fantastischer Ausflug, den es sich auf der großen Leinwand anzuschauen lohnt. Auch die Animationsfilme Etwas, Le Veló de l‘éléphant und Das Recht des Stärkeren verbinden nicht nur eine außergewöhnliche Optik und eine liebevolle Animation, sondern auch rührende Geschichten über Außenseiter und Gemeinsamkeiten. Wir zeigen ein Kurzfilmprogramm, das unsere kleinen ZuschauerInnen nicht nur unterhält, sondern ihnen inhaltlich und visuell neue Welten öffnet. Wir wünschen viel Spaß dabei! Mo, 16.11., 11.00 Uhr, Filmhauskino Do, 19.11., 10.00 Uhr, Ev. Jugendzentrum Hackenbroich So, 22.11., 11.00 Uhr, Odeon Eine Kooperation von 14 CineCologne Kooperationen KURZFILM FESTIVAL KÖLN Unlimited Eines haben die ProtagonistInnen unseres Kurzfilmprogramms ab acht Jahren gemeinsam: Sie alle finden einen Weg, ihre kleinen Rebellionen zu leben. Sei es das zehnjährige Mädchen in Foul, das an einem üblichen Wintertag in Norwegen ihren Mitschülern und dem Schnee trotzt, Benjamin (Bamboule), der mal wieder auf dem Fußballplatz vergessen wurde und sich nun mit dem misanthropischen Platzwart herumschlagen muss, oder Maria (Blue Blue Sky), die gegen den Verlust ihrer Großmutter und die Ödnis der Sommerferien auf ihre eigene, doch etwas skurrile Art und Weise revoltiert: Sie weigert sich zu reden und lässt lieber Taten sprechen. Als Erwachsene können wir da vielleicht für einen kurzen Moment mit den verärgerten Eltern mitfühlen, doch bei so viel Willenskraft und Ungezwungenheit wieder nur neidisch staunen. Fasziniert sind wir auch von den äthiopischen Landschaften und den Performances der Artisten, die Lukas Berger (Circus Debere Berhan) präsentiert. Und mit seinem Experimentalfilm Little Paris scheint Volker Köster gegen die Naturgesetze zu rebellieren. Die Animationsfilme Chez moi und Aubade verbindet hingegen eine wundersame Atmosphäre. Wir sind eben überzeugt, dass gerade unsere kleinen Gäste ein ganz besonderes Feingefühl für das Zusammenspiel von Farben, Bewegungen und Tönen haben. Viel Vergnügen! So, 22.11., 13.00 Uhr, Odeon und 17.–22. November 2015 KURZFILMFESTIVAL KÖLN Kurzfilm in Deutschland entsteht auf zweierlei bei uns zu Gast, um mit uns über ihre Filme zu sprechen. New Aesthetic: Digital Culture and Media in Film Art und Weise: Als Experimentierfeld, auf dem 16 junge Filmemacher in den Filmhochschulen testen, Seit 2013 zeigt das Kurzfilmfestival Köln in einer wie sie ihre Geschichten erzählen wollen, ihre eigenen Programmreihe Filme, die einen neuen, Sprache entwickeln, einen Stil formen: Kurzfilm als einen anderen Blick auf unsere Welt zeigen, ein Sprungbrett für den Nachwuchs. Gleichermaßen „Echo der Gesellschaft, Technologie, Politik und entsteht der Kurzfilm aus der freien Szene heraus, Menschen“ (James Bridle) – dies war Ausgangs- als unabhängige Kunstform, die im Vergleich zum punkt für die Reihe New Aesthetic. abendfüllenden Spielfilm wenig gebunden ist an In diesem Jahr kreist die Reihe mit drei themati- Konventionen. In beiden Fällen entstehen kühne, schen Programmen die Themenschwerpunkte neue kraftvolle Filme von Leichtigkeit und jungem Geist. Technologien, generierte Daten und Überwachung Beiden Formen wird im Wettbewerbsprogramm ein: Perspectives spürt der Frage nach, wie neue gleichermaßen Platz gegeben. Zu sehen sind 36 Kameratechnologien uns Erkundungen von Raum Arbeiten, die – vom beobachtenden Dokumen- und Zeit ermöglichen, die unsere Lebenswelt nach- tarfilm über die expressionistische Animation haltig ändern. Das Programm Yes, We Scan! spannt zum experimentellen Portrait, vom aktivistischen einen Bogen von generativer Kunst über Big Data Musikvideo über die dokufiktionale Geschichte bis zur Überwachung. Die Filme beschäftigen sich mit zum klassischen Spielfilm – alle belegen, wie schier den Daten, die täglich über uns gesammelt werden unendliche die Bandbreite filmischen Erzählens ist. und den Algorithmen, die dazu dienen, sich durch Dabei stehen die Arbeiten der Kölner Filmemacher- die tägliche Datenflut bewegen zu können. Innen und KünstlerInnen gleichberechtigt neben Zu sehen sind Arbeiten von Jon Rafman, James denen nationaler Filmemacher. Zudem ist ihnen Bridle, Holly Herndon und anderen. im Kölner Fenster die lange Filmnacht gewidmet. So Ähnliche Themen beschäftigen auch die Filmemacher demonstriert die Kurzfilmbranche das vielfältige des Programms des ZKM in Karlsruhe, das mit Potential des Standorts. Wie in den letzten Jahren ausgewählten Videoarbeiten der Ausstellung Global ist einer Vielzahl der Regisseure und Produzenten Control and Censorship zu Gast bei uns in Köln ist. Preise & Preisstifter Best of Festival, Spotlight, Shorts on Wheels, Thema: Aufbruch Die Jury des Deutschen Wettbewerbs vergibt folgende Preise: den Kölner Produzentenpreis, gestiftet von vier Kölner Produktionsfirmen und dotiert mit 2.400 Euro, den Jameson-Preis dotiert mit 750 Euro, den Horbach-Stiftungs-Preis mit 750 Euro sowie den Colorgrading-Preis gestiftet von WeFadeToGrey. Auch in diesem Jahr blickt das Festival in weiteren Programmen tiefer in das Schaffen internationaler FilmemacherInnen: in Best of Festivals ist eine kleine Auswahl preisgekrönter Arbeiten zu sehen, die in Köln sonst wohl aufgrund ihrer Kürze nicht oder selten zur Aufführung kommen. Darunter die neueste Arbeit Sadakat des langjährigen Festivalsgastes und Freundes İlker Çatak, in der er sich mit den Unruhen in der Türkei auseinandersetzt und dafür den goldenen Studenten-Oscar nach Deutschland holen konnte. Außerdem zu sehen ist der diesjährige Sundance-Gewinner World of Tomorrow von Don Hertzfeldt, dessen feingliedriger und tiefsinniger Humor uns derart begeistert, dass wir ihm ein Spotlight gewidmet haben. „Der beste Animator, von dem ihr noch nie gehört habt“, wie es der Guardian sagt. Das wollen wir so nicht stehen lassen. Nach einer fulminanten Sommerausgabe schicken wir außerdem die Shorts on Wheels wieder auf die Straße und an Orte, die es in Köln zu entdecken gilt. Und gemeinsam mit den CineCologne-Festivals haben wir ein hochwertiges Programm zum dem Thema zusammengestellt, das sich zu einer der drängendsten Fragen unserer Zeit entwickeln dürfte: Aufbruch – von Grenzen, Normen, Konventionen. In diesem Sinne: Viel Vergnügen bei fünf Tagen Festivalprogramm. Über 100 Animations-, Dokumentar-, Experimental- und Spielfilme sowie Filme aus den Grenzbereichen Kurzfilm und Netzkunst Kreatives Potential in Deutschland und Köln: Deutscher Wettbewerb und Kölner Fenster wettbewerbe und preise Filmforum NRW im Museum Ludwig Bischofsgartenstr. 1 50667 Köln 17 Filmclub 813 Kino 813 in der BRÜCKE Hahnenstraße 6 50667 Köln Wettbewerbe / Preise / Preisstifter Die WDR/einsfestival-Jury vergibt sektionsübergreifend den WDR/einsfestival-Preis, der im Ankauf eines Films besteht. (In den vergangenen Jahren hat der Preis bis zu 5.000 Euro betragen.) Darüber hinaus werden im Deutschen Wettbewerb und Kölner Fenster Publikumspreise vergeben, gestiftet von choices (dotiert mit 500 Euro) und Finder-TV-Kameraverleih, bestehend aus einer Technikbeistellung im Wert von 1.500 Euro. Preisverleihung: 22.11.2015, 19.30 Uhr Filmforum NRW im Museum Ludwig Filmpalette – Filmkunstkino Lübeckerstr. 15 50668 Köln Kino in der Alten Feuerwache Melchiorstr. 3 50670 Köln Kunsthochschule für Medien Köln Animationsstudio Filzengraben 18-24 50676 Köln Deutscher Wettbewerb 2015 In us we trust magiSche momente Was du nicht siehst My BBY 3L8W, Neozoon, D 2014, 3’ Teenland, Marie Grahto Sorensen, D/DK 2014, 30’ An Ton Kaun, Susanne Steinmaßl, D 2014, 9’30’’ Däwit, David Jansen, D 2015, 15’ Der Clou des Uhus, Roman Israel, D 2014, 9’30’’ Desert Miracles, Lina Sieckmann & Miriam Gossing, D/US 2015, 10’ Der beste Weg, Angelika Herta, D 2014, 9’30’’ Moon Blink, Rainer Kohlberger, D/A 2015, 10’ I Remember, Janna Ji Wonders, D 2015, 30’ Boulevards End, Nora Fingscheidt, D 2014, 15’ Scheinkraft, Philip Widmann, D 2015, 15’ Lucky, Ines Christine Geisser & Kirsten Carina Geisser, D 2015, 11’ Besondere Menschen, einzigartige Situationen und faszinierende Orte sind der Sinn des Lebens, das ist amtlich. Diese Filmauswahl bringt uns dorthin, indem sie inhaltlich und vor allem formal ungewöhnliche Wege bewandert. In vielen Religionen werden Tiere verehrt. So auch im Internet, wo die Gemeinschaft teilhaben darf an Höchstleistungen der Zivilisation. Für alle, die Katzenvideos lieben oder hassen legt die Künstergruppe Neozoon mit My BBY 3L8W die Zurschaustellung vermeintlicher Hingabe offen. Angenehm ver-rückt aus gesellschaftlicher und visueller Norm, findet eine Anstaltsinsassin in Teenland die Freundin, die ihr hilft, ihre Grenzen zu überwinden. Was ist eigentlich verrückt? Auf beglückende Weise zerhackt und verschachtelt Susanne Steinmeißl die Noise-Klänge des Sound- und Videokünstlers An Ton Kaun, der mit den Gruppen The Notwist und Console bekannt wurde. In expressionistisch anmutendem Stil zeichnet Däwit in der Kindheit erfahrene Wunden nach.Hier trifft Narration auf Assoziation, wenn ein Junge, von seinem Vater misshandelt, von einer Wolfsfamilie aufgenommen wird. Der Clou des Uhus ist die Strategie des Nestbaus. Ein schmunzelnder, lapidar erzählter Reisebericht von einem „Beinahe“-Paar und einem beinahe geliehenen Opel Manta mit Vinyldach. Mit Desert Miracles gehen Miriam Gossing und Lina Sieckmann weiter ihren Weg des strukturellen Erzählens. Durch innige Geduld finden sie dieses Mal in amerikanischen Hochzeitskapellen die Geschichte vom Glücklichwerden – in erneut visuell beeindruckender Kulisse. Der beste Weg von Angelika Herta zeigt, was sichtbar wird, wenn kein Bild zu sehen ist. Ausgangspunkt sind Antworten blinder Menschen auf die Frage „Was nervt Blinde an der Welt der Sehenden?“ Ganz anders aber ähnlich überraschend und erhellend ist Moon Blink von Rainer Kohlberger, ein minimalistisches Video, das ausschließlich aus einem Code generiert wird. In der Unschärfe der Bilder wird eine neue Qualität von Wahrnehmung ermöglicht: Farberscheinungen, Energiefelder, Licht- und Tonrauschen. Graphische Visualität und Akustik überbieten sich. Boulevard’s End von Nora Fingscheidt gibt mit ruhigen genau kadrierten Einstellungen Einblick in einen ganz eigenen Kosmos. Auf dem Venice Pier an der US-amerikanischen Westküste, wo der Sunset Boulevard auf den Pazifik stößt, begegnen sich die unterschiedlichsten Menschen. In Scheinkraft von Philip Widmann geht es um die unteilbare Erfahrung beim Überwinden eines Abgrundes. Ein Mann, der am Ende eines langen Seils über den Köpfen von Hunderten von Zuschauern durch die Luft rotiert, empfindet Ekstase und Rausch. Lucky von Ines Christine und Kirsten Carina Geisser besteht aus gezeichneten Pferdebildern, die ihrer Romantik aus Kindertagen beraubt wurden. Auf die Frage „Was ist Glück?“ gibt es kein Happy End: Verlust kommt nach dem Erfolg, Liebe wird mit schmerzhaftem Unverständnis beantwortet und aus Black Beauty wird Broken Beauty. Symbolic Threats, Mischa Leinkauf, Lutz Henke & Matthias Wermke, D 2015, 15’ Zeus, Pavel G. Vesnakov, D/BUL 2015, 30’ Halit-Straße, Kassel, Hessen, Deutschland, Fritz Laszlo Weber, D 2014, 16’30’’ In the Distance, Florian Grolig, D 2015, 7’30’’ Freedom & Independence, Bjørn Melhus, D 2014, 15’ 28 Filme sind für den Deutschen Wettbewerb ausgewählt, darunter 18 freie Produktionen, die die Lust am kurzen Format auch außerhalb der Hochschule widerspiegeln. Lust? Gute drei Millionen Euro Filmförderung fließen jährlich in die Kurzfilmproduktion, das klingt zunächst einmal gut. 15.000 Euro fließen im Schnitt in jeden der rund 150 Filme, die jedes Jahr Förderung erhalten. Auf die Minute gerechnet bedeutet dies allerdings nur etwa die Hälfte des Budgets eines abendfüllenden Spielfilms. Dabei entsteht der Kurzfilm nicht unter anderem technischen, personellen und gestalterischen Aufwand. Stellt man einem erfolgreichen Langfilm-Debütanten die Frage, ob er noch einmal einen Kurzfilm machen wird, erhält man daher auch mal die Antwort: „das könne man sich nicht mehr leisten.“ Zurück zur Lust also. Einen Kurzfilm zu produzieren, hat nichts mit wirtschaftlichen Interessen zu tun, nur in den allerseltensten Fällen refinanziert er seine Produktionskosten inklusive aller Eigenleistungen. Für Studierende heißt Kurzfilm, eine Visitenkarte zu designen. Kurzfilm ist das Ausprobieren der Möglichkeiten im Studium, und eine Lebenshaltung. Nicht der monatliche Unterhalt, sondern das dringende und unbedingte Erzählenwollen, nicht der rote Teppich sondern das direkte Reagieren und Gebrauchmachen seiner Unabhängigkeit sind Motor. Kurzfilm zu machen ist also die pure Lust, Lust in Reinform, einen Kurzfilm zu produzieren. Und das sehen wir in diesem Jahr 28 Mal. Viel Vergnügen! Sichtungsteam im Deutschen Wettbewerb und Kölner Fenster: Christine Bernau, Johannes Duncker, Jennifer Jones, Eckhard Plöttner, Nicole Rebmann Is it us? Or is it them? Or is it him? You? Or is it me? Das sind einfache Fragen, die aber weitere Fragen aufwerfen. Das Ich wird in Frage gestellt, stellt sich selbst in Frage. Auch das Andere, das Fremde (the Other), wird in Frage gestellt. Im Kern geht es immer um das Gleiche: Die Lage ist geprägt von Misstrauen, es herrscht ein Gefühl von Ungleichgewicht und Unsicherheit. Wo ziehen wir die Grenze zwischen dem Ich und dem Du? Wann und wo fühlen wir uns sicher und geschützt? Wenn es Grenzen gibt? Oder dann, wenn es keine Grenzen gibt? Was bedeutet Vertrauen und wem vertrauen wir? Unserer Familie? Freunden? Unserer Politik und unserer Kultur? Den Medien? Oder nur uns selbst und unserem eigenen Urteilsvermögen? Und wann fühlen wir uns bedroht? Wie definiert man Bedrohung? Durch die Anwesenheit von Gewalt? Bedeutet die Abwesenheit von Gewalt Frieden? Könnte eine friedliche Aktion, über die wir keine Kontrolle haben, unser Gefühl von Sicherheit, Vertrauen und Freiheit destabilisieren? Sind die Orte und Räume, in denen wir leben, wirklich sicher? Und wenn wir uns sicher fühlen, sind wir dann wirklich frei? Bedeutet Freiheit das Recht auf Leben, auf Freiheit und das Streben nach Glück? Bedeutet das Recht, wählen zu können, Freiheit, Glück, Kontrolle? Wenn wir die Kontrolle verlieren, unsere Fähigkeit zu Entscheiden, sind wir nicht mehr frei? Verlieren wir dann unsere Menschenwürde? Das Kurzfilmprogramm In us we trust thematisiert diese Fragen emotional, gesellschaftskritisch, politisch, theoretisch, essayistisch. Letzte Antworten gibt es nicht, dafür noch mehr Fragen. Das ist kein Mangel, sondern eine Stärke, die Kunst auszeichnet: Die Fähigkeit, den Diskurs zu fördern und zu fordern. Mittwoch, 18.11.2015, 19 Uhr Filmforum NRW Donnerstag, 19.11.2015, 16 Uhr Filmpalette Mittwoch, 18.11.2015 bis Sonntag, 22.11.2015 im Filmforum NRW und der Filmpalette 18 Deutscher Wettbewerb Donnerstag, 19.11.2015, 19 Uhr Filmforum NRW Freitag, 20.11.2015, 16 Uhr, Filmpalette 19 Deutscher Wettbewerb Freitag, 20.11.2015, 19 Uhr Filmforum NRW Samstag, 21.11.2015, 16 Uhr Filmpalette REAL FICTIOn Von Schritten und Rissen Smart Songdo Song, Sylvia Winkler & Stephan Köperl, D 2014, 6’ Räschen, Peter Hecker, D 2014, 22’ Something about Silence, Patrick Buhr, D 2015, 13’ Metatron, Michael Schwarz, D 2014, 4’30’’ Alienation, Laura Lehmus, D 2014, 6’30’’ Immer müder, Jochen Kuhn, D 2014, 6’ Philosophieren, Paul Spengemann, D 2015, 14’30’’ Ein bisschen Normalität, Thomas Toth, D 2015, 15’ Unwanted Desires, Aleksandra Szmida, D 2014, 4’ Alles wird gut, Patrick Vollrath, D/A 2015, 30’ Dissonance, Till Nowak, D 2015, 17’ Welcome to the New Age! Das Künstlerpaar Sylvia Winkler und Stephan Köperl erzeugen in Smart Songdo Song mit rhythmischem Summen und Bob-Dylan-artiger Anklage eine Spannung, die bis zum Schluss gehalten wird. New Songdo City ist eine künstliche Planstadt und neu entstehende Sonderwirtschaftszone in Südkorea. Was ist Fake und was ist Realität? Wo fängt die Inszenierung an und wo hört die Wahrheit auf? Räschen von Peter Hecker bildet einen Ort ab, der keiner ist, und hat einen Protagonisten, der nur in Erzählungen vorkommt. Something about Silence von Patrick Buhr will dazu anleiten, mit Hypnose das Unbewusste anzusprechen und lädt ein, sich in einen entspannten Wachzustand zu versetzen, der sich auf bestimmte Inhalte ausrichtet. Dieses gelingt jedoch nicht. Automatisch scannen wir Bilder nach ihrem tatsächlichen Wahrheitsgehalt ab. Der Wunsch, einen Wahrheitsbeweis mittels Aufnahmen zu erhalten, die anscheinend aus Überwachungskameras stammen, ist groß. Metatron von Michael Schwarz spielt auf bizarre Weise mit den Herleitungen von Authentizität für ein übernatürliches Phänomen. Nicht von dieser Welt sind die Wesen, die in Alienation von Laura Lehmus die Realität von Jugendlichen illustrieren. Jochen Kuhn blickt in Immer müder liebevoll resignierend auf das immerzu fordernde Leistungsprinzip unserer Zeit. Gemalte Ideen, verwischt und überblendet, aus denen ständig etwas Neues entsteht. Surreal, träumerisch und unermüdlich gut. Freitag, 20.11.2015, 21.30 Uhr Filmforum NRW Samstag, 21.11.2015, 21.30 Uhr Filmpalette 20 Deutscher Wettbewerb Die ersten 100 Jahre im Leben eines Menschen sind die schwierigsten, sagt ein Sprichwort. Große, dramatische Prozesse erwachsen aus den kleinen alltäglichen Situationen und formen das, was wir Bedeutung nennen. Die Filme des Programms fangen dieses Gefühl des Wachsens und Findens auf ganz verschiedene Art und mit unterschiedlicher Nähe ein. Eine Gruppe Jugendlicher feiert sich selbstgenügend in einer Hütte, abgedreht und in ihrer ganz eigenen Zeit. Mit faszinierender Leichtigkeit erzählt Paul Spengemann, Student von Wim Wenders und Julia Schanalec, vom Jungsein und lädt in ästhetisch schwebenden Bildern ein, darüber zu Philosophieren. Ein bisschen Normalität wünscht sich eine Mutter im Kampf mit sich selbst. Im krassen Wechsel zwischen Kontrollverlust und Verantwortung scheint die einzige Konstante ihr unschuldiges Kind zu sein. Unwanted Desires ist ein Animationsfilm im lässigen Stil. Episodenhafte Beobachtung des Alltags erlangen durch pointierten Rhythmus eine erfrischende Komik. Brüche im schnellen Fluss lassen weitere Bilder im Kopf des Zuschauers entstehen. Alles wird gut, Patrick Vollraths bronzener Studenten-Oscar-Gewinner, scheint zunächst Alltagsbanalität zu erzählen und verdichtet sich dann zu einer nervenaufreibenden Reise. Unter der unverfänglichen Ruhe der Beobachtung entwickelt sich schleichend der Konflikt einer übermächtigen Liebe. Mit Dissonance gelingt Kurzfilmveteran Till Nowak eine ungewöhnliche Mischung aus Animation und Realfilm. Das zerrissene Ich eines Vaters und begnadetem Pianisten, verwebt sich mit seiner Wahrnehmung, Realität und Phantasie gehen ineinander über, eine Odyssee durch Zeit und Raum beginnt. Samstag, 21.11.2015, 21.30 Uhr Filmforum NRW Sonntag, 22.11.2015, 16 Uhr, Filmpalette New Aesthetic: Perspectives New Aesthetic The New Aesthetic is not a movement, it is not a thing which can be done. It is a series of artefacts of the heterogeneous network, which recognises differences, the gaps in our distant but overlapping realities. James Bridle Seit 2013 zeigt das Kurzfilmfestival Köln in einer eigenen Programmreihe Filme, die uns neue Wege zeigen unsere Welt zu sehen. New Aesthetic beleuchtet das Grenzfeld zwischen Kurzfilm, Netzkunst, interaktivem Erzählen & Games. Es sind Filme, die, durch die Werkzeuge des digitalen Filmemachens selbst möglich geworden und Reflexionen unseres Lebens in der digitalen Welt sind. In einzelnen thematischen Programmen beleuchtet New Aesthetic die Phänomene des Digitalen und bietet einen Blick, der uns das Vorhandensein unserer digitalen Werkzeuge, Oberflächen und Welten bewusst macht. Was bedeutet die photorealistische Manipulation von Bildern für den Film? Wie definieren sich unsere Beziehungen über soziale Netzwerke neu? Was passiert mit den Daten die alltäglich über uns gesammelt werden? Wie funktioniert Informationsfreiheit in der Filter Bubble? Wie lassen sich mit Algorithmen Kunst generieren? Was unterscheidet künstliche und menschliche Intelligenz voneinander? Vorangegangene Programme in dieser Sektion versammeltem Arbeiten u.a. von Kevin B. Lee, Addie Wagenknecht, David O’Reilly, Cyriak Harris und der !Mediengruppe Bitnik. In diesem Jahr kreist die Reihe mit drei thematischen Programmen die Themenschwerpunkte neue Technologien, generierte Daten und Überwachung ein. Filmprogramme + Panel Samstag, 21.11. & Sonntag, 22.11.2015 Filmforum NRW im Museum Ludwig 22 New Aesthetic New Aesthetic: Yes, We scan! mit Arbeiten von James Bridle, Holly Herndon, Deborah Stratman, Alan Warburton und weiteren Dream, James Franco, USA 2013, 1’ Little Planet, Jonas Ginter, D 2014, 1’ Floating, Florian Fischer, D 2015, 1’ Blue Sky Days, Tomas van Houtryve, BEL 2014, 3’ Noah, Patrick Cederberg & Walter Woodman, USA 2013, 18’ Always Here, Steffen Köhn, D 2015, 12’ Ethereal – Bump, Aaron Vinton & Pete Puskas, USA 2015, 3’ Inside Me, Dmitry Zakharov, D 2014, 3’ You, the World and I, Jon Rafman, CDN 2010, 7’ Google Earth Movies, Émilie Brout & Maxime Marion, F 2009–2015, 9’ Ripple, Conner Griffith, USA 2015, 3’ Simulacra, Theo Tagholm, UK 2015, 3’ Discussion Questions, Martin Thebes & John Herschend, USA 2014, 6’ Dies ist das Jahrhundert der Daten. Big Data ist der Heilsbringer der Industrie. Freiwillig sammeln wir und lassen sammeln. Als Gegenleistung bekommen wir eine kostenlose Emailadresse, ein bisschen Speicherplatz auf einem Webserver. Was geschieht mit diesen Daten? Was sagen diese Daten über uns aus? Wie gehen wir mit ihnen um und wie verändern sie uns und unser Verhalten? Und wie weit sind die Maschinen damit, unsere Datenflut zu ordnen, zu analysieren, zu verstehen? Diese und andere Fragen stellt das Programm Yes, We scan! und spannt dabei einen Bogen von generativer Kunst über Big Data zur Überwachung. Die Filme im ersten Teil dieses Programms machen in unserer von Daten bestimmten Welt sichtbar, welche Daten es gibt, visualisieren Unsichtbares, zeigen Verbindungen auf. Sie offenbaren dabei auch, wie die Algorithmen versuchen unsere Welt zu analysieren und zu verstehen. Neurale Netzwerke versuchen zu verstehen, was auf Bildern abgebildet ist, Algorithmen kreieren virale Hits und bestimmen den Stream unserer Nachrichtenmitteilungen. Das Selfie wird nicht vom Handy, sondern der Drohne geschossen, während man selbst im karibischen Meer treibt. Der losgelöste Blick von Satellitenbildern und StreetView-Kameras trifft auf menschliches Bewusstsein. Eine PowerPoint-Präsentation artet in eine kathartische Technoparty aus. Und wir erhaschen einen Blick in die Traumwelten von James Franco. Neue Kameratechnologien ermöglichen andersartige Erkundungen von Zeit und Raum. Auch die ständige Anwesenheit von Kameras – in unseren Laptops, in unseren Handys – ändert fundamental unsere Beziehung zum bewegten Bild. Die abschließenden Filme widmen sich den Fragen der Überwachung. Ausgehenden von Edward Snowdens Enthüllung ist ein neues Bewusstsein für dieses Thema erwachsen: Wer kontrolliert diese Datenflut? Wo sind diese Daten eigentlich gespeichert? Und wer überwacht die Überwacher? Dieses Programm zeigt die Lust an der technischen Möglichkeit und die Herausforderung, die sie mit sich bringt. New Aesthetic Gastprogramm: Global Control and Censorship Das ZKM ist zu Gast mit ausgewählten Videoarbeiten der aktuellen Ausstellung Wissen ist Macht. Die größte Macht hat jedoch, wer den Fluss der Informationen beherrscht. Inhalte und Daten jeder Art werden täglich milliardenfach erzeugt und über den Globus übermittelt. Noch in ihrer Entstehung, noch bevor sie ihre Empfänger erreicht haben, werden diese Daten durch private Dienstleister und staatliche Dienste abgegriffen und für deren Zwecke weiterverwendet. Global handelnde Wirtschaftsunternehmen profitieren durch massenhafte Datengewinnung von den individuellen und gesellschaftlichen Abhängigkeiten ihrer NutzerInnen. Und mit dem bestechenden Argument der Sicherheit streben staatliche Dienste unverhohlen nach einer Perfektionierung und massiven Ausweitung ihrer Datensammlungen. Heute, ihm Jahr 2015, werden systemkritische JournalistInnen, SchriftstellerInnen und WhistleblowerInnen in vielen Ländern als VerräterInnen gebrandmarkt. Sie werden über alle Kontinente hinweg verfolgt, man droht ihnen mit Publikationsverbot, mit Hausarrest und Reiseverbot sowie mit lebenslangen Gefängnisstrafen oder gar dem Tod. Ist das Ausgeliefertsein an übermächtige Instanzen der Überwachung und Zensur bereits zur conditio humana, zur Grundbedingung unserer Kultur geworden? Ziel der Ausstellung, deren Videoarbeiten in diesem Programm präsentiert werden, ist eine Erweiterung der öffentlichen Diskussion über die allgegenwärtigen Überwachungs- und Zensurmaßnahmen. Kuratiert von Bernhard Serexhe mit Lívia Rózsás. Samstag, 21.11.2015, 19 Uhr Filmforum NRW im Museum Ludwig Samstag, 21.11.2015, 17 Uhr Filmforum NRW im Museum Ludwig Moderiert von Lívia Rózsás. Sonntag, 22.11.2015, 15 Uhr Filmforum NRW im Museum Ludwig 23 New Aesthetic KÖLNER FENSTER Best of Festivals SPOTLIGHT: Don HERTZFELDT Sadakat, Ilker Çatak, D 2014, 25’ The Face of Ukraine: Casting Oksana Baiul, Kitty Green, AU 2014, 8’ World of Tomorrow, Don Hertzfeldt, USA 2015, 17’ Planet ∑, Momoko Seto, F 2014, 12’ Heartless, Nana Normande und Tião, BRA 2014, 25’ Everything will be okay, USA 2006, 17’ I am so Proud of You, USA 2008, 22’ It’s such a Beautiful Day, USA 2011, 23’ World of Tomorrow, USA 2015, 17’ Im Programm Best of Festivals bitten wir eine Auswahl preisgekrönter Filme aus aller Welt auf die Leinwand, um die Kraft und Bandbreite des internationalen Kurzfilms auch in diesem Jahr in Köln seine aktuellen Fragen stellen zu lassen. Bestechend in der Klarheit seiner Animation, erstaunlich in der Kraft, ein Universum zu schaffen, das mit allem abrechnet, der Zukunft, der Steinzeit und dem Jetzt, und doch nur aus Strichen besteht – seit nunmehr 15 Jahren schickt Don Hertzfeld (*1979) seine Protagonisten auf ihrer Reise durch seine 2D-Welten in existentielle Tiefen. In einer langen Filmnacht präsentiert sich auch in diesem Jahr die Kurzfilmszene Kölns dem Publikum. Als Stadt mit gleich zwei Filmhochschulen hat Köln diesen Blick verdient. Das Programm zeigt auch, dass es außerhalb dieser Institutionen eine produktive freie Filmszene gibt. In diesem Jahr zum ersten Mal im Filmclub 813. Publikumspreis Technikbeistellung im Wert von 1.500 Euro gestiftet von FinderTV Kameraverleih 750 Euro gestiftet von der Michael Horbach-Stiftung Kölner Fenster I The Events at Mr. Yamamoto’s Alpine Residence, Tilman Singer, D 2014, 9’30’’ Durch Dick und Dünn, Tom Uhlenbruck, D 2014, 20’ Something About Silence, Patrick Buhr, D 2015, 12’30’’ In uns das Universum, Lisa Krane, D 2015, 29’ kalt küssen, Luise Brinkmann, D 2014, 11’ Unwanted Desires, Aleksandra Szmida, D 2014, 4’ Im ersten Programm des Abends begegnet uns das Unbekannte und Mysteriöse, das Fremde, Unentdeckte und das Vergessene. Es liegt in The Events at Mr. Yamamoto’s Alpine Residence als unscheinbares Paket auf der Türschwelle. Ein Paket, das man einmal öffnet, danach gibt es kein Zurück mehr. Es begegnet uns in Durch dick und dünn in Form einer alten Freundschaft, bei der man die langjährige Freundin nicht mehr wiedererkennt. Auch eine hypnotische Therapiesitzung (Something About Silence) zur Selbstvervollkommnung mag da nur bedingt helfen. Und was tut eine Tänzerin, die plötzlich feststellen muss, dass zwei Herzen in ihrer Brust schlagen – und das nicht im übertragenen Sinne (In uns das Universum)? Die Teenager aus kalt küssen, die ihre Sexualität entdecken, werden eingeschüchtert von ihren Klassenkameraden, von Erwartungshaltungen und Halbwissen. Und manchmal sind es die kleinen Momente, die den Alltag aus seiner Monotonie herausreißen und ihm einen absurden Zauber verleihen (Unwanted Desires). Freitag, 20.11.2015, 21 Uhr Filmclub 813 24 Kölner Fenster Kölner Fenster II Der beste Weg, Angelika Herta, D 2014, 9’30’’ On Air, Robert Nacken, D 2015, 21’ Die Ballade von Ella Plumhoff, Barbara Kronenberg, D 2015, 29’ Brennstoff, Jenny Lorenz, D 2014, 12’30’’ Desert Miracles, Miriam Gossing & Lina Sieckmann, D/USA 2015, 10’ Das Leben ist hart, Simon Schnellmann, D 2015, 6’ Die Filme im zweiten Programm des Kölner Fensters behandeln Eskapismus und Ausdrucksmöglichkeiten, den Alltag und die Flucht aus ihm, das Sagbare und das besser Verschwiegene. Selbst die am meisten gefeierten Kurzfilmproduktionen schaffen es nur selten aus dem Schatten ihrer längeren Verwandten heraus ins Kino hinein. Hier bekommen sie die ihnen gebührende Fläche, denn: Wie erträglich ist der dystopische Stumpfsinn einer digitalen Existenz von Morgen eigentlich ohne das verspielte Kind als ideologischen Wegweiser (World of Tomorrow)? Bietet das Konstrukt der Familie Treue und Halt, wenn die Gesellschaft, aus der es entspringt und die es zu schützen sucht, schon längst am beben ist (Sadakat)? Steht die Lage einer Nation ihr ins Gesicht geschrieben (The Face of the Ukraine) und brauche ich ein Herz um zu lieben (Heartless)? Schmelzen diese Fragen über das Dasein dahin, wenn es alles eigentlich nichts als ein eisig sinnfreier Zufall ist (PLANET ∑)? Hier begegnet uns ein Film ohne Bilder, dessen Text und sonore Computerstimme uns die alltäglichen Hürden in einer Welt ohne das Sehen näher bringt (Der beste Weg). In On Air wird ein WDR Studio gekapert, doch die revolutionären Radioreden verhallen dabei einfach im Äther. Und überhaupt – wie ist die Kritik am System überhaupt innerhalb des Systems möglich? In Die Ballade von Ella Plumhoff versucht die junge Ella ihrer Liebe zu ihrem französischen Ballettlehrer Ausdruck zu verleihen und dabei der Vororttristesse zu entfliehen. Doch während alle anderen in die Sommerferien entfliehen, bleibt sie zurück mit ihrer ungewöhnlichen Nachhilfelehrerin. Auch die Protagonistin aus Brennstoff versucht zu entfliehen – aus dem Mikrokosmos der väterlichen Tankstelle. Gewonnen haben diese Beiträge bei dem Curta Cinema do Rio de Janeiro, bei der Berlinale, auf dem Sundance und der Gewinner des goldenen Studenten-Oscars ist auch mit dabei. Die phantasmagorischen Hochzeitskapellen von Las Vegas, wie wir sie in Desert Miracles zu sehen bekommen, werden zum Zufluchtsort und Projektraum für die perfekte Hochzeit, die perfekte Ehe, das perfekte Leben. Aber ein bisschen Flucht sei erlaubt, wenn sogar die Buchstaben aus Das Leben ist hart mit ihren eigenen Problemen zu kämpfen haben. Mittwoch, 18.11.2015, 21.30 Uhr Filmclub 813 Freitag, 20.11.2015, 23 Uhr Filmclub 813 25 Best of Festivals / Spotlight: Don Hertzfeldt „The best Animator you‘ve never heard of.“ (The Guardian) Mit Detailverliebtheit, kindlicher Absurdität und satirischen Spitzen, die unserer kommerziellen Unterhaltungskultur auf den Leib rücken, produziert Hertzfeldt still und leise ein viel beachtetes Werk, das sein Publikum berührt. Er hat mit seinem Werk Filme geschaffen, die es so vorher nicht gegeben hat, die von der Kritik überschüttet werden mit Lob. Seitdem er 2000 mit seinem Film Rejected für den Oscar nominiert war, gilt er als „unaufhaltsame Kraft des Stop-Motion-Kinos“. Wir zeigen Hertzfeldts ersten Feature Film It‘s such a Beautiful Day, der sich aus den drei Kurzfilmen Everything Will be Okay, I am so Proud of You und It‘s such a Beautiful Day zu einer kompletten Geschichte zusammensetzt. Sein jüngster Film World of Tomorrow ist ebenfalls im Programm Best of Festivals zu sehen. Donnerstag, 19.11.2015, 21.30 Uhr Filmpalette expoSed no. 8 Shorts on Wheels Das Kurzfilmfestival bedankt sich bei: den Förderern: Festivalreihe für erste Filme den Preisstiftern: Shorts on Wheels macht sich Platz auf der Straße und erobert die Stadt. Wir bringen Euch an aufregende und spannende Orte der Stadt und bespielen deren Fassaden mit unseren Filmen. Mit dem Fahrrad, ausgestattet mit Beamer, Soundund Abspielanlage, steuern wir ausgewählte Orte Kölns an und machen ihre Fassaden zur Leinwand. Film wird Teil der Stadt und macht sie zugleich zum Protagonisten. KUNSTRÄUME MICHAEL HORBACH STIFTUNG www.michael-horbach-stiftung.de den Partnern: Seit das Kurzfilmfestival 2014 nach einer passenderen Möglichkeit als der klassischen Kinosituation gesucht hat, Filme zu zeigen, die das Thema Bike Culture in den Blick nehmen, und schlußendlich einfach das gesamte Programm auf das Rad gebracht hat, ist Shorts on Wheels zwei mal gefahren: Nach der Tour im November haben wir aufgrund der guten Resonanz auch ein Sommerprogramm gemacht. Startpunkt unter kurzfilmfestivalkoeln.de In Kooperation mit jfc Kunsthochschule für Medien Köln Academy of Media Arts Cologne den Spielorten: Kunsthochschule für Medien Köln Academy of Media Arts Cologne Freitag, 20.11.2015, 19 Uhr Ort unter www.kurzfilmfestivalkoeln.de 17.–22. November 2015 26 Shorts on Wheels / Dank Europäische Erste Filme Vom 17. bis 22. November präsentiert das exposed nander. Und gleich drei Geschwisterkinder richten Filmfestival sechs Tage lang aktuelle und historische sich IM SPINNWEBHAUS auf ein Leben ohne europäische Nachwuchsfilme. Im Fokus stehen Mutter und Vater ein, in magisch-märchenhaft dabei erste und zweite Spiel- und Dokumentarfilme fotografierten Bildern (Kamera: Jürgen Jürges, der aus den vergangenen zwei Jahren. oftmals schon für Fassbinder arbeitete). exposed widmet sich seit seiner Gründung 2008 den In der gemeinsamen CineCologne-Reihe „Aufbruch“ ersten Filmen und hat dafür mit dieser Veranstal- zeigen wir NEULAND, ein Portrait über eine tung ein eigenes Forum geschaffen, und das nicht Integrationsklasse in Basel und die Jugendlichen ohne Grund. Debütfilme werden oftmals nur selten dort. Der Film zeigt auf nahegehende Weise, wie im Kino gezeigt, und bei einer Fernsehausstrahlung die Jugendlichen versuchen, hier in Europa Fuß zu sind sie nicht selten vesteckt um Mitternacht zu fassen. sehen. Wir rücken diese Filme ein wenig mehr in die Öffentlichkeit. Seien Sie neugierig! füllendes und ansprechendes Programm. Die Veranstalter: Filmen aus Europa zeigt innovatives Kino. Neue Blicke Köln e.V. Das Programm legt sich weder auf eine Sparte, ein Format oder eine Ästhetik fest. Willkommen ist, was Programm: ohne große Rücksicht auf den so genannten Main- Stephan Sarasi, Hans-Dieter Delkus stream eigensinnig seinen cineastischen Weg geht. Festivalkino: Im Mittelpunkt des Festival steht die Haupt- Filmhauskino Köln sektion Europäische erste Filme. Nachwuchsfilme aus NRW ergänzen das Programm. Einen historischen Kontakt: Rückblick machen wir mit einem Blick auf die [email protected] ersten Schritte der Nouvelle vague. Tel: 0221-16931198 Nicht selten in diesem Jahr spielen Kinder eine entscheidende Rolle. In SIVAS ist es ein Junge in SIVAS DAS FLOSS! D 2015, Spielfilm, 81 Min. Regie: Moritz Krämer Buch: Moritz Krämer, Ines Berwing Kamera: Patrick Jasmin Produktion: dffb Darsteller: Ceci Chuh, Niels Braun Türkei, D 2014, Spielfilm, OmU, 97 Min., Regie, Buch: Kaan Müjdeci Kamera: Armin Dieroff, Martin H. Solvang Produktion: Coloured Giraffe, Darsteller: Doğan İzci, Ozan Çelik, Muttalip Müjdeci D 2014, Spielfilm, 86 Min. Regie, Buch: Julia C. Kaiser Kamera: Dominik Berg Darsteller: Julia Becker, Anna König, Jakob Renger, Till Butterbach Hanna, gerade aus der Haft entlassen, absolviert auf Uwes Hof im Hochschwarzwald Arbeitsstunden. Uwe ist nahezu bankrott und steht auch am Ende seiner Ehe. Die seltsame Aushilfe aus der Großstadt fühlt sich in dieser dörflichen Einöde wie ein Fremdkörper. Und immer wieder fährt sie in die benachbarte Kleinstadt, um die Nähe einer Familie mit Pflegekind zu suchen… Der elfjährige Aslan lebt in einer rauen Männerwelt in einem anatolischen Dorf, in der der Stärkste die Rangordnung bestimmt. Als er in einem Graben den verwundeten Kampfhund Sivas findet, nimmt er sich des Tieres an und päppelt es auf. Sivas findet allmählich zu alter Kraft zurück. Das Dorf erwartet von dem Jungen, dass er mit Sivas an Kampfhundturnieren teilnimmt. Kampf um Kampf gewinnt er. Der Aufstieg des Hundes ermöglicht es auch Arslan, in der Dorfgemeinschaft seine Stellung zu behaupten. Der Film zeichnet ein fast dokumentarisches Bild von einer Welt, in der Kinder früh erwachsen werden müssen und nur der Stärkste überlebt. Ein ebenso erfrischender wie sperriger Film – ungemein detailreich und im besten Sinne realistisch –, der fern der gängigen Konventionen immer wieder überrascht. Mit den beiden (großartig gespielten) Hauptfiguren treffen zwei Schicksale, ja, im Grunde zwei ganz unterschiedliche Welten aufeinander. Ob „Das einzige Problem, das wir heute sie sich wohl aufeinander einlassen haben, ist die Welt der Männer, weil können? sie die Ursache allen Übels sind.” (Kaan Müjdeci) Moritz Krämer: geboren 1980 in Basel. Er arbeitete als Videokünstler, Kaan Müjdeci: SIVAS ist der DebütKomponist und Liedtexter an verschiede- film des 34-jährigen Regisseurs. Der nen Theatern, studiert seit 2008 Regie türkisch-stämmige Regisseur lebt seit an der dffb Berlin. Dies ist sein erster elf Jahren in Berlin. Er ist Autodidakt. Langfilm. SIVAS erhielt auf den 71. Filmfestspielen Venedig den Spezialpreis. www.augohr.de www.sivasfilm.com Die Auswahl umfasst auch dieses Jahr ein abendvielfältige Auswahl an Regiedebüts und zweiten BUBE STUR www.exposed-filmfestival.de Anatolien, der sich in der rauen Welt der Erwach- Mi, 18.11., 19.00h Filmhauskino senen dank eines Hundes durchschlägt. Bei EISMÄDCHEN stehen zwei Töchter im Mittelpunkt und ihr Verhältnis zur Mutter sowie unterei- 28 29 Europäische erste Filme Do, 19.11., 18.00h Filmhauskino Alles scheint perfekt: Katha will ihre Freundin Jana heiraten. Die Hochzeit soll schon in wenigen Tagen sein. Und auch ein Samenspender für das gemeinsame Baby ist bereits gefunden. Doch zuvor haben ihre alten Freunde einen Junggesellinnenabschied für sie geplant: ein Wochenende zu fünft auf einem Floß. Überraschungsgast dabei ist ausgerechnet Momo, der zukünftige Samenspender. Probleme sind vorprogrammiert. DAS FLOSS! ist eine wie improvisiert scheinende Tragikomödie, sehr spontan und echt, nah an seinen Personen dran, mitunter fast wie dokumentarisch wirkend. Julia C. Kaiser: 1983 geboren, studierte an der Filmakademie Baden-Württemberg. DAS FLOSS! ist ihr erster Langfilm. www.augohr.de Do, 19.11., 20.00h Filmhauskino europäische erste filme FRENCH BLOOD UN FRANÇAIS Frankreich 2015, Spielfilm, OmU, 97 Min. Regie, Buch: Diastème Kamera: Philippe Guilbert Produktion: Fin Août Productions Darsteller: Alban Lenoir, Paul Hamy, Samuel Jouy Der rassistische Schläger Marco, kämpft sich bei der Front National aus den Straßen bis in die Hinterzimmer der Macht. Über zwei Jahrzehnte begleitet der Film die Entwickling von Marco und der rechten Bewegung in Frankreich. Mit ungeschönter Genauigkeit zeichnet der Filmer die Brutalität der fremdenfeindlichen Handlungen nach. Zunächst ist Marco als Schläger auf den Straßen unterwegs, verprügelt wahllos. Wir erfahren nichts von seiner Motivation, sein Hass scheint wie ein Virus in ihm zu sitzen. Aber er merkt langsam, und dafür braucht er Jahre, Jahrzehnte, dass dies nicht seinem Inneren entspricht und zerbricht beinahe an der Enttäuschung, so viele Jahre seines Lebens verschwendet zu haben. Alban Lenoir spielt diese langsame Wandlung eindringlich und überzeugend. Diastème: Er ist eigentlich ausgebildeter Musiker, kam dann zum Journalismus, schrieb Theaterstücke und wandte sich schließlich der Filmregie zu. FRENCH BLOOD ist sein zweiter Langfilm. www.indiesales.eu/french-blood Do, 19.11., 22.00h Filmhauskino europäische erste filme WINTERGAST CH 2012, Spielfilm, DF, 82 Min. Regie, Buch: Andy Herzog, Matthias Günter Kamera: Matthias Günter Produktion: MG-Filmproduktion Darsteller: Andy Herzog, Susann Rüdlinger, Cihan Inan Europäische erste Filme EISMÄDCHEN IM SPINNWEBHAUS D 2015, Spielfilm, DF, 87 Min. Regie: Michael Krummenacher Buch; Silvia Wolkan, Michael Krummenacher, Schnitt: Stine Sonne Munch Kamera: Jakob Wiessner Produktion: Passanten Film Darsteller: Anne Ratte Polle, Thomas Loibl, Heiko Pinkowski D 2015, Dokumentarfilm, 60 Min. Regie, Buch: Lin Sternal Kamera: Julia Hönemann Produktion: Filmakademie Baden-Württemberg Vertrieb: Filmtank GmbH D 2014, Spielfilm, 92 Min. Regie, Buch: Mara Eibl-Eibesfeldt, Kamera: Jürgen Jürges Darsteller: B. Litwinschuh, H. Pieske, S. Testud EISMÄDCHEN erzählt von einer Dreiecksbeziehung innerhalb des An der pragmatischen Architektin, Mikrokosmos Eiskunstlauf, die Mutter und Ehefrau Sibylle Froegeprägt ist von Druck, Konkurbisch scheint etwas Unbestimmtes renz und Projektion. Lisa, die sich zu nagen. Nicht einmal im Italienüber ihren Sport definiert, ist von urlaub mit ihrer Familie schafft pubertären Selbstzweifeln geplagt, sie es, zur Ruhe zu kommen und während ihrer jüngeren Schwesauszuschlafen. Auf einem morgend- ter Sophie alles mit Leichtigkeit lichen Spaziergang an den Klippen zu gelingen scheint. Ihre Mutter, des Gardasees wird sie Zeugin des angetrieben von eigenen unerfüllSelbstmords einer Frau in ihrem ten Träumen, versucht mit viel Alter. Davon erschüttert, verändert fürsorglicher Hingabe, ihre große sich Sibylles Wahrnehmung auf ihr Tochter aufzufangen. Doch umso eigenes Leben und setzt einen Pro- mehr sie sich bemüht, alles richtig zess in Gange, der alles zu zerstören zu machen, umso mehr scheint sie droht, worüber sie sich bisher daran zu scheitern. definiert hat… Beobachtungen eines fragilen Beziehungsgeflechtes, deren ProtagoMichael Krummenacher gehört nistinnen sich abstoßen, ohne sich einer neuen Generation junger deutscher Filmemacher an, die keine zu lösen, und gegenseitig anziehen, ohne sich ganz nah zu sein. Scheu hat, sich dem Genrekino zuzuwenden. In seinem Zweitlings- Mitunter fast wie beiläufig gefilmt scheinend, ist EISMÄDCHEN dabei film stoßen Elemente aus Horror, doch außerordentlich präzise und Psychothriller und Familiendrama beobachtet ungemein genau – ein aufeinander. Man könnte SIBYLLE ebenso ungewöhnlicher wie spanauch als deutschen Giallo-Film nender Dokumentarfilm. sehen. Bereits sieben Jahre sind vergangen, seitdem Filmhochschulabsolvent Stefan Keller (39) seinen gefeierten Kurzfilm veröffentlicht hat. Seitdem befindet sich Keller in einer veritablen Schaffenskrise. Zwar umfasst sein erstes Langspielfilm-Projekt in der Rohfassung bereits 2000 Seiten mit Notizen, aber fertig ist Keller noch lange nicht. Sehr zum Leidwesen seiner Freundin Christina, deren biologische Uhr tickt. Doch Keller hat keine Zeit, er sollte an seinem Drehbuch schreiben. Inzwischen ausquartiert in einem Zimmer im Souterrain lebend und in finanzieller Not nimmt Keller einen Nebenjob als anonymer Tester von Jugendherbergen an. Die einsame Reise führt ihn durch die winterliche Schweiz. Der Beginn einer wahnwitzigen Odyssee: Keller kämpft verzweifelt um seine Filmidee, versucht seine Beziehung mit Christina zu retten, sitzt einsam herum, beobachtet, führt abwegige und kluge Gespräche mit mannigfaltigen Gestalten, welche alle selber auf der Suche nach ihrem eigenen Sinn des Daseins sind. Den beiden Regisseuren ist ein lakonisch-komisches, in Schwarzweiss gehaltenes Roadmovie gelungen. Andy Herzog: diverse Arbeiten als Schauspieler, Regiestudium in Montreal. Matthias Günter: zunächst tätig als Grafiker, Realisation diverser Kurzfilme. www.wintergast.com 31 Psychischer Probleme wegen geht Jonas‘ Mutter in eine Klinik und lässt ihn überstürzt mit seinen beiden jüngeren Geschwistern, Nick und Miechen, allein. Die Abwesenheit der Mutter gegenüber der Außenwelt (den Lehrern etwa oder der Erzieherin im Kindergarten) zu verheimlichen, ist nicht immer einfach. Und auch der Kühlschrank wird zunehmend leerer. All dies überfordert den 12-jährigen Jonas freilich bald, auch wenn er bemüht versucht, über eine gewisse Zeit den Chef im Haus zu spielen, tapfer Verantwortung zu übernehmen. Da lernt er einen adligen Obdachlosen kennen, Felix, der ihm wie ein Schutzengel zur Seite steht… Wie Jonas sich und seine zwei Geschwister in zunehmendem Maße von der Außenwelt isoliert, wie die drei Kinder immer mehr in einer eigenen Phantasiewelt versinken, zwischen Traum und Realität schwebend – das ist in wunderbaren Schwarzweiß-Bildern eingefangen (von Fassbinder-Kameramann Jürgen Jürges), in oft märchenhaft-magischen Sequenzen, ebenso eindringlich wie poetisch. www.sibylle-film.de Lin Sternal: geboren 1987 in Berlin, Mara Eibl-Eibesfeldt: Absolventin der studierte ab 2008 an der Filmakademie HFF München. IM SPINNWEBHAUS Baden-Württemberg. EISMÄDCHEN ist ist ihr erster Langfilm. ihr Diplomfilm. www.tellux.tv www.filmtank.de Fr, 20.11., 22.00h Filmhauskino Sa, 21.11., 18.30h Filmhauskino Michael Krummenacher: geboren 1975 in Schwyz. Regiestudium an der HFF München. Fr, 19.11., 20.00h Filmhauskino 30 SIBYLLE Europäische erste Filme Sa, 21.11., 20.00h Filmhauskino FOKUS NRW anfänge der nouvelle vague AUSSER ATEM A BOUT DE SOUFFLE FREIRÄUME SCHNICK SCHNACK SCHNUCK D 2015, Dokumentarfilm, 63 Min. Regie, Buch: Filippa Bauer Kamera: Claire Jahn Produktion: KHM Köln D 2015, Spielfilm, 80 Min. Regie: Maike Brochhaus Buch: Maike Brochhaus, Simon Störung Darsteller: Jana Sue Zuckerberg, Felix Anderson, Elia Légère Nachdem ihre Kinder von zuhause ausgezogen sind, leben Sylvia, Marliese, Rosemarie und Marianna alleine in den ehemaligen Familienwohnungen. Sie erzählen von ihrem Umgang mit der neu entstandenen Freiheit und der Herausforderung, sich nach einem hauptsächlich von Familie und Beruf bestimmten Leben neu zu erfinden. Sie entwickeln eigene Konzepte, leere Räume und Zeit zu füllen. An der Generation ihrer Eltern können sie sich dabei meist nicht orientieren, sie sind gewissermaßen Avantgarde. Wie auch dieser erstaunlich gestaltete Dokumentarfilm, der sich wohltuend von der gängigen Praxis des „Interviewfilms“ abhebt und seine vier Protagonistinnen eben nicht zeigt, nur deren Umgebung, Wohnung, Fotos, bestimmte Details usw. Und der sie frei und unbefangen erzählen lässt. Auf diese Weise erhält man einen tiefen Einblick in das Leben der vier Mütter, in ihre Gedanken, Gefühle. Ein außergewöhnlicher Dokumentarfilm, der berührt. Filippa Bauer: geboren 1985 in Freiburg, studierte an der KHM Köln. FREIRÄUME ist ihr Abschlussfilm. F 1960, Spielfilm, dF, 89 Min. Regie: Jean-Luc Godard Buch: Godard, François Truffaut Kamera: Raoul Coutard Darsteller: Jean-Paul Belmondo, Jean Seberg „Godard gab A BOUT DE SOUFFLE eine formale Gestaltung, die alle etablierten Regeln, namentlich die des Filmschnitts, über den Haufen zu werfen schien. Aus bestimmten Szenen schnitt er einzelne Bilder heraus, so dass die Bewegungen ruckhaft und springend abliefen und der Eindruck eines fragmentarischen, auseinandergerissenen Geschehens entstand. Andererseits gelang es ihm, in den mit versteckter Kamera gefilmten Sequenzen Pariser Straßenleben nahtlos in die Handlung zu integrieren und ihr so den Charakter der Authentizität zu geben. Was vor allem aber dem Film sein Interesse verleiht, das ist die Freimütigkeit seiner Dialoge: die Unterhaltungen zwischen dem Gangster Michel Poiccard, […] der es liebt, sich mit Humphrey Bogart zu identifizieren, und dem amerikanischen Collegegirl Patricia, dessen Properkeit und Voreingenommenheit der Film treffend fixiert, besitzen Brillanz und Echtheit; aus Gesprächswendungen, Gesten und Reaktionen der beiden spricht unmittelbar der Bewusstseinszustand der Jugend von 1960.“ (Gregor/Patalas, Geschichte des Films) SCHNICK SCHNACK SCHNUCK erzählt die Geschichte des klassisch monogamen Pärchens Emmi und Felix, das an einem Wochenende mit unkonventionellen Vorstellungen von Liebe, Sexualität und Partnerschaft konfrontiert wird. Felix möchte ursprünglich zu einem Festival nach Amsterdam und Emmi müsste eigentlich zu Hause bleiben und Klausuren korrigieren. Doch es kommt alles anders, als anfangs so gedacht ... Im Unterschied zum entpersonalisierten Mainstreamporno geht hier alles sehr locker und unverkrampft vonstatten. SCHNICK SCHNACK SCHNUCK ist eine explizit erotische Komödie, die geradezu spielerisch Fragen zu den Themen Partnerschaft, Sexualität und Pornografie aufwirft, sympathisch unperfekt und ungemein lebendig. Maike Brochhaus: Nach ihrem dokumentarisch-pornografischem Debütfilm HÄPPCHENWEISE ist SCHNICK SCHNACK SCHNUCK der erste pornografische Spielfilm von Maike Brochhaus. www.schnick-schnack-schnuck.net www.khm.de Fr, 20.11., 18.30h Filmhauskino Sa, 21.11., 22.00h Filmhauskino Mi, 18.11., 21.00h Filmhauskino IM ZEICHEN DES LÖWEN LE SIGNE DU LION F 1959, Spielfilm, OmU, 100 Min. Regie, Buch: Eric Rohmer Kamera: Nicolas Hayer Darsteller: Jess Hahn, Van Doude, Stéphane Audran „Ein erfolgloser Musiker [Wesselrin] irrt durch das sommerlich ausgestorbene Paris auf der verzweifelten Suche nach Geld, Arbeit und einer Bleibe. Schritt für Schritt registriert die Kamera, wie die Stadt ihn verändert und wie sich in seinen Augen die Stadt verändert. Am Ende ist Paris eine bloße Anhäufung von Steinen und der Musiker, nachdem er alle Merkmale verloren hat, die ihn als Mitglied der Gesellschaft auswiesen, nur noch ein Fremder, ein Clochard.“ (Krischan Koch, Die Zeit, 1984) „Zum Lobe Rossellinis hat Rohmer einmal geschrieben, er mache die Realität durchsichtig mit Mitteln, die er wiederum ausschließlich dem Realen entlehne, und weiter: er zerbreche den etablierten Bezug von Zeichen und Idee und lasse so Neues auftauchen, das einen völlig aus der Fassung bringe. Diese Sätze beschreiben in treffender Weise den Realismus seines eigenen Films. Die an sich belanglosen Dinge, die Wesselrin auf seinem Irrweg durch die Stadt zustoßen, bekommen eine Tragweite, die sie plötzlich aller Alltäglichkeit entkleidet, so dass man sie sieht wie zum ersten Mal.“ (Frieda Grafe) So, 22.11., 15.00h Filmhauskino 32 Fokus NRW 33 Anfänge der Nouvelle vague DIE ENTTÄUSCHTEN LE BEAU SERGE F 1958, Spielfilm, OmU, 99 Min. Regie, Buch: Claude Chabrol Kamera: Henri Decae Darsteller: Gérard Blain, Jean-Claude Brialy, Bernadette Lafont „Als François in sein Geburtsdorf zurückkehrt, findet er seinen talentierten Jugendfreund Serge als hoffnungslosen Trinker vor. Seine gutgemeinten Versuche zu helfen, bringen mehr Ärger als Gutes: Schließlich setzt er sein Leben aufs Spiel, um Serge mit seiner entfremdeten Ehefrau zu versöhnen.“ (rororo Filmlexikon) „LE BEAU SERGE war der erste Film der Nouvelle vague, und die neorealistischen Elemente, um die er die französische Filmtradition bereicherte, wurden schon in den Filmen des folgenden Jahres aufgegriffen: in Rohmers LE SIGNE DU LION und Truffauts LES 400 COUPS.“ (Wilfried Wiegand) „Chabrol ist zugleich Produzent, Drehbuchautor, Dialogist und Regisseur von LE BEAU SERGE. Sein Film beginnt psychologisch und endet metaphysisch. Es ist eine Dame-Partie, gespielt von zwei jungen Leuten – schwarzer Stein: Gérard Blain; weißer Stein: Jean-Claude Brialy. Im Augenblick, als sie einander begegnen, wechseln sie die Farbe und gewinnen ex aequo.“ (François Truffaut) So, 22.11., 17.00h Filmhauskino videonale. scope Eine Veranstaltungsreihe der Videonale Bonn Found Footage: Joseph Cornell Christoph Girardet & Matthias Müller Sonderprogramm: Wie wir sehen. Künstlerische Kurzfilme der KHM Köln Kuratiert von Daniel Kothenschulte 17.–21. November 2015 Fokus Found Footage Christoph Girardet & Matthias Müller Als die Bildende Kunst das Kino zum ersten Mal den Namen dieser beiden Filmkünstler in Verbin- für sich entdeckte, in den Avantgardezirkeln der dung gebracht. Seit 16 Jahren tauchen sie in ihrem Zwanziger Jahre, war man sich weitgehend einig: gemeinsamen Schaffen in die Filmgeschichte ein Erst der Schnitt macht den Film zum Film. Auch und schreiben dabei selbst Filmgeschichte. Dabei wenn es genug Filmemacher gibt, die uns das Gegen- decken sie die verborgenen Rituale des klassischen teil beweisen, indem sie in langen Einstellungen Filmerzählens auf und hinterfragen die schillern- schwelgen – vor zwei Jahren feierten wir dafür bei den Oberflächen, indem sie diese zugleich zele- VIDEONALE.scope James Benning – , vollenden brieren. Unabhängig davon trugen sie in ihren sich noch immer die meisten Filmkunstwerke am jeweiligen Solo-Werken maßgeblich dazu bei, Schneidetisch oder Schnittcomputer. Am stärksten den Found-Footage-Film als eine der wichtigsten wirkt dieses Wunder der Montage im Found-Footage- Sprachen in der zeitgenössischen Film- und Video- Film. Die dritte Ausgabe von VIDEONALE.scope kunst zu etablieren. In vier Programmen geben wir steht ganz im Zeichen dieses filmischen Genres. sowohl Einblick in das Einzelwerk beider Künstler werkschau christoph girardet & matthias müller In Deutschland wird Found Footage besonders mit Vacancy, Matthias Müller, 1998, digital (16mm), 14 Min. Enlighten, Christoph Girardet, 2000, digital, 5 Min. Beacon, Girardet & Müller, 2002, digital, 15 Min. Phoenix Tapes, Girardet & Müller, 1999, digital, 47 Min. Release, Christoph Girardet, 1996, digital, 9:30 Min. Scratch, Christoph Girardet, 2001, digital, 4:50 Min. Manual, Girardet & Müller, 2002, digital, 9:30 Min. Absence, Christoph Girardet, 2002, digital, 8:20 Min. Storyboard, Christoph Girardet, 2007, digital, 5:30 Min. Vier moderne Kunstfilmklassiker: Fabric, Christoph Girardet, 2014, Im vielfach prämierten Vacancy digital, 9:30 Min. dienen alte Amateurfilme aus der Kristall, Girardet & Müller, 2006, modernistischen Kunststadt Brasilia digital (35mm), 14:30 Min. als Ticket zu einer melancholischen Für Hollywood zählt nur das Pianoforte, Christoph Girardet, Reise. Enlighten sucht das Erhabene Publikum, und in Play sieht man 2007, digital, 6 Min. in künstlichen Gewitterszenen aus auch gar nichts anderes. Die Filme Silberwald, Christoph Girardet, Hollywoodklassikern. Beacon führt liest man ab auf den Gesichtern. dagegen an einen anderen SehnMirror ist dagegen eine Inszenierung 2010, digital, 12 Min. suchtsort des Kinos, wenn Küstenverlassener Spielräume und Blicke und Strandszenen aus zehn Spielohne Objekt – und eine Huldigung Wann lässt King Kong die weiße orten miteinander verschmelzen. an Antonioni. Das Kino feiert das Frau wieder aus der Faust? Die Und der fast abendfüllende Phoenix Sehen und erzählt deshalb oft von Organisation von Zeit ist alles im Tapes verrät kommentarlos alles über Blinden: Montiert aus Kinoszenen Kino und genau an dieser Schraube Hitchcock – eine Montage seiner rührt Maybe Siam an die Grenzen lässt sich in der Bearbeitung des Obsessionen, ein Streifzug durchs eines Kinos, das sonst so gerne in Materials noch kräftig drehen, wie Gesamtwerk und einer der klügsten Blicken erzählt. Locomotive widmet in Release: Zeit und Spannung sind Filme über das Kino überhaupt. sich einem Motiv, das ganz am im Kino angeblich ein und dasselbe. Anfang der Kinogeschichte steht Der Ton spielt Hauptrollen in Scratch Die Filmemacher sind anwesend. und eine eigene Filmgeschichte und Pianoforte, ersterer ein Fest für verdient, der Eisenbahn. Meteor Turntable-Fetischisten, letzterer eine beschreibt dagegen den Weg vom furiose Montage aus 88 KlavierspielKinderzimmer in den Kosmos, ein szenen. Dazu: Silberwald, Girardets Mi, 18.11., 19.00–21.00h hypnotisches Meisterwerk und eine Wilderei durch die ewig rauschende Filmclub 813, Köln Huldigung an die Transzendenz im Naturkulisse alter Heimatfilme. Science Fiction. Auch Cut ist eine Ein Höhepunkt des Programms ist Feier des Filmschnitts, doch die Kristall, ein moderner Klassiker, der Messer schneiden sichtbar auf der Spiegelszenen widerspiegelt. Leinwand: Einschneidendes zwiDie Filmemacher sind anwesend. schen Buñuel und Cronenberg. als auch in die zahlreichen GemeinschaftsprodukJoseph Cornell tionen, die seit Ende der 1990er Jahre entstanden Der amerikanische Künstler und Filmemacher sind. Gezeigt werden u.a. die preisgekrönte Arbeit Joseph Cornell (1903–1972) wurde berühmt mit Contre-jour (2009) und die emblematischen Werke verglasten Holzkästen, in deren Innenräumen Locomotive (2008) und Cut (2013). vorgefundene und angefertigte Gegenstände Beziehungen eingehen, ja so sehr miteinander verschmelzen, dass sie der Außenwelt für immer entrückt erscheinen. Seinem filmischen Werk wurde erst spät die gleiche Aufmerksamkeit zuteil, obwohl ihm eine ähnliche Gestaltungsmethode zu Grunde liegt: In der gänzlich subjektiven Montage filmischer Fundstücke schaffen sie neue Bedeutungszusammenhänge oder legen den Finger auf verborgene Subtexte der Originale. Heute ist der Found-Footage-Film, wie ihn Joseph Cornell zur Kunstform machte, ein eigenes Genre im Avantgardefilm. Erstmals zeigt VIDEONALE.scope eine umfassende Retrospektive seiner Filme in Deutschland, darunter auch Cornells berühmtestes Werk Rose Hobart aus dem Jahr 1936. Das 25-jährige Jubiläum der Kunsthochschule für Medien Köln nehmen wir zum Anlass zwei Kurzfilmprogramme unter dem Titel Wie wir sehen mit Werken von Studierenden aus den letzten Jahren zu zeigen. Im Rahmen von VIDEONALE.scope veröffentlicht die Videonale, gemeinsam mit StrzeleckiBooks und Daniel Kothenschulte, zwei Publikationen zu Joseph Cornell und Christoph Girardet & Matthias Müller in der Reihe Avantgarde, Experiment & Underground. Die Werkschau zu Joseph Cornell findet statt in Kooperation mit Anthology Film Archives, Canyon Cinema Foundation, The Film-Makers‘ Cooperative und The Museum of Modern Art, New York. www.videonale.org/videonalescope-2015 Filmclub 813 Hahnenstraße 6 Gefördert durch: Filmpalette Lübecker Straße 15 Eine Veranstaltungsreihe der Videonale Bonn www.videonale.org Play, Girardet & Müller, 2003, digital, 7:20 Min. Mirror, Girardet & Müller, 2003, digital, 8 Min. Maybe Siam, Girardet & Müller, 2009, digital, 12:20 Min. Locomotive, Girardet & Müller, 2008, digital, 21 Min. Meteor, Girardet & Müller, 2011, digital (35mm), 15 Min. Cut, Girardet & Müller, 2013, digital, 13 Min. Die Filmemacher sind anwesend. Do, 19.11., 19.00–20.45h Filmclub 813, Köln In Kooperation mit: Kunsthochschule für Medien Köln Academy of Media Arts Cologne 36 37 Werkschau Christoph Girardet & Matthias Müller Do, 19.11., 21.00–22.30h Filmclub 813, Köln werkschau giraRdet & müller Wie wir sehen Künstlerische Kurzfilme der KHM Köln Home Stories, Matthias Müller, 1990, digital (16mm), 6 Min. Alpsee, Matthias Müller, 1994, digital (16mm), 15 Min. Pensão Globo, Matthias Müller, 1997, digital (16mm), 15 Min. Album, Matthias Müller, 2004, digital, 24 Min. Phantom, Matthias Müller, 2001, digital, 5 Min. Hide, Girardet & Müller, 2006, digital, 7:40 Min. Contre-jour, Girardet & Müller, 2009, digital (35mm), 10:40 Min. Programm I Programm II Henning Frederik Malz, Rest In Me, 2014, digital, 6 Min. Sonja Engelhardt, Crying About the Passing of Time, 2005, 1 Min Katharina Pethke, Anophtalmus, 2005, digital (16mm), 7 Min. Julia Weissenberg, Schneesturm, 2012, digital, 12 Min. Lukas Marxt, Reign of Silence, 2013, digital, 7 Min. Johanna Reich, Black Hole, 2009, digital, 6 Min. Daniel Burkhardt, grundlos, 2005, digital, 3 Min. Benjamin Ramírez Pérez, During the Day My Vision Is Perfect, 2013, digital, 10 Min. Stefan Ramírez Pérez, Stick It, 2014, digital, 5 Min. Eli Cortiñas, Dial M for Mother, 2008, digital, 11 Min. Miriam Gossing & Lina Sieckmann, Desert Miracles, 2015, digital (16mm), 10 Min. Tama Tobias Macht, Haltestelle Hansaring, 2008, digital (16mm), 6 Min. Kate Dervishi, Labor Day in Metropolitan Detroit, 2014, digital, 17 Min. Jana Debus, Gregor Alexis, 2009, digital (16mm), 21 Min. Maribel Chavez, Preparación, 2011, digital, 2 Min. Sonja Engelhardt, 2004, 2004, digital, 2 Min. Lena Ditte Nissen, Korona, 2013, digital (16mm), 10 Min. Mischa Leinkauf & Matthias Wermke, Zwischenzeit, 2008, digital, 9 Min. Matthias Müllers Filme handeln stets von der Ewigkeit und gleichzeitigen Flüchtigkeit des Kinos. Sie überhöhen die Irrealitiät und klinische Perfektion des Hollywood-Studiokinos der 1950er Jahre, das in seinen Dekors und Farben zitiert (Home Stories, 1990; Pensão Globo, 1997) oder sogar minutiös nachgebaut wird (Alpsee, 1994). Zugleich aber geben sie diese Attribute, die production values, wie man in der Filmsprache sagen würde, dem Verfall Preis – einem Verfall, der sich bei näherem Hinsehen aber zugleich auch als Schöpfungsakt erweist: Ist doch Müller als sein eigener Laborant nicht nur für die Zersetzung, sondern zunächst einmal überhaupt für die Entwicklung des Materials verantwortlich. So machen alle auf Film hergestellten Arbeiten Müllers die Lebendigkeit des Filmbilds an seiner Sterblichkeit erfahrbar. Im grandiosen Contre-jour ist die Netzhaut des Auges selbst dieses verletzliche (Film)material. Der Filmemacher ist anwesend. Fr, 20.11., 21.30–22.45h Filmpalette, Köln 38 werkschau joseph cornell Cornell, Larry Jordan, 1965, 16mm, 9 Min. Centuries of June, Stan Brakhage & Joseph Cornell, 1960, 16mm, 11 Min. The Wonder Ring, Stan Brakhage, 1955, 16mm, 4 Min. The Secret Story, Janie Geiser, 1996, 16mm, 9 Min. What Mozart Saw on Mulberry Street, Rudy Burckhardt, 1956, 16mm, 6 Min. Flower, the Boy, the Librarian, Stephanie Barber, 1997, 16mm, 5 Min. Our Lady of the Sphere, Larry Jordan, 1969, 16mm, 10 Min. Joseph Cornell sammelte alte What Makes Day and Night, Filmkopien, um seinen behinderten Jeanne Liotta, 1998, 16mm, 9 Min. Bruder damit zu unterhalten. Doch Als Filmsammler entdeckte Joseph Her Fragrant Emulsion, die Filme wurden bald langweilig, Cornell, was er auch in seinen Colla- Lewis Klahr, 1987, 16mm, 11 Min. und so begann der Künstler, sie zu gen und Boxen zusammentrug: Eine Oona’s Veil, Brian Frye, 2000, neuen Filmen zusammenzuschneigeheimnisvolle, rätselhafte Schön16mm, 8 Min. den. Vielen der Filme in diesem heit. By Night with Torch and Spear Fresh Cornell, Daniel Kothenschulte, Programm merkt man an, dass ihre entdeckt in auf dem Kopf stehenden 2015, digital, 14 Min. dadaistisch wirkende Montage erst Aufnahmen eines Stahlwerks eine einmal Spaß machen sollte. Aber es majestätische Schönheit. Eingefärbt Cornell und seine Wegbegleiter: Joseph Cornells Kunst stellt sich geist der Spaß eines Spiels mit selbst- und leicht verlangsamt erwecken gemachten Träumen. Rose Hobart, die Bilder ein stummes Pathos. Man gen das Vergessen. Als man in New sein Meisterwerk, drehte Cornell fühlt sich in ein himmlisches Höllen- York beschloss, die Bahnlinie der Third Avenue abzureißen, bestellte freilich über die eigenen Sehnsüchte. feuer versetzt. In späteren Jahren er beim jungen Stan Brakhage ein Aus dem B-Picture East of Borneo ging Cornell selbst mit der Kamera filmisches Dokument. So entstand schnitt er alle Actionszenen heraus, auf die Straße. Nun waren die New um ganz seinen Lieblingsstar Rose Yorker Passanten seine Fundobjekte, The Wonder Ring, ein Schlüsselwerk der Avantgarde. Brakhage entdeckte Hobart wirken zu lassen. Und denen er folgte wie Alice seinem mit der Kamera ein neues, ungeentdeckte im Spiel der Blicke eine Kaninchen ins Wunderland. formtes Sehen. Zu den jüngeren, von rätselhafte Erotik. Bei der UrauffühCornell und Brakhage beeinflussten rung in einer New Yorker Galerie Künstlern zählt Brian Frye, der in kam es zu einem Skandal: Ein BesuSa, 21.11., 19.00–20.45h Oona’s Veil auf betörende Weise mit cher randalierte, weil ihm Cornell Filmclub 813, Köln sich zersetzendem Filmmaterial seine Träume gestohlen habe. Es arbeitet. Fresh Cornell ist ein Experiwar Salvador Dalí. ment: Lässt sich das Montageprinzip von Rose Hobart auf einen Dschungelfilm mit Angelina Jolie übertragen? Fr, 20.11., 19.00–20.45h Filmclub 813, Köln Rose Hobart, 1936, HD von 16mm, 17 Min. Carousel, ca. 1938, 16mm, 6 Min. Thimble Theatre, ca. 1938, 16mm, 5 Min. The Children’s Trilogy: Cotillion, 1940, 16mm, 8 Min. The Midnight Party, 1940, 16mm, 3 Min. The Children‘s Party, 1940, 16mm, 8 Min. Jack’s Dream, ca. 1938, 16mm, 4 Min. Untitled (Bookstalls), ca. 1940er, HD von 16mm, 11 Min. Fr, 20.11., 23.00–00.15h Filmpalette, Köln Mi, 18.11, 21.30–23.00h Filmpalette, Köln Aus Anlass des 25-jährigen Bestehens der KHM Köln, an der Matthias Müller als Professor unterrichtet, zeigen wir zwei Programme mit künstlerischen Kurzfilmen von Studierenden. Das Thema Found Footage spiegelt sich auch in diesen Programmen, so in Sonja Engelhardts Crying About the Passing of Time, die darin – frei nach Buñuel – dem Schnitt-Handwerk huldigt. Eine klassische Found-Footage-Arbeit ist auch Dial M for Mother: Eli Cortiñas kombinierte dabei virtuos Filmszenen mit Gena Rowlands mit der Telefonstimme ihrer Mutter. Dokumentarische Experimentalfilme bilden einen Schwerpunkt des zweiten Programms: Kate Dervishi wirft in Labor Day in Metropolitan Detroit einen melancholisch-ironischen Blick auf ihre verlassene Heimatstadt. Mischa Leinkauf und Matthias Wermke widmen sich in Zwischenzeit der Sehnsucht nach Privatheit im öffentlichen Personen-Nahverkehr. Und Jana Debus‘ preisgekrönte Arbeit Gregor Alexis zeigt das Porträt ihres an Schizophrenie erkrankten Bruders. Werkschau Christoph Girardet & Matthias Müller / Wie wir sehen (KHM) By Night with Torch and Spear, ca. 1940er, HD von 16mm, 8 Min. New York-Rome-BarcelonaBrussels, ca. 1940er, HD von 16mm, 10 Min. The Aviary, 1955, 16mm, 11 Min. Nymphlight, 1957, 16mm, 7 Min. A Fabel for Fountains, 1957, 16mm, 17 Min. Angel, 1967, 16mm, 3 Min. Gnir Rednow, Stan Brakhage & Joseph Cornell, 1960, 16mm, 6 Min. Mulberry Street, 1965, 16mm, 9 Min. Flushing Meadows, 1965, 16mm, 8 Min. Sa, 21.11., 21.00–23.00h Filmclub 813, Köln 39 Werkschau Joseph Cornell cinepänz 26. Kölner Kinderfilmfest 14.–22. November 2015 28.–29. November 2015 wettbewerb Kölner Premieren Das 26. Kölner Kinderfilmfest CINEPÄNZ zeigt Information: seine Filme in der Zeit vom 14. bis 22. November jfc Medienzentrum, Hansaring 84-86, 50670 Köln 2015 in den Kölner Kinos Metropolis, Odeon, Tel.: 0221 - 13056150, montags bis freitags Cinenova und Filmhauskino. Einige Filme werden 10.00–17.00 Uhr am folgenden Wochenende wiederholt. Das Fax: 0221 - 1305615 99, E-Mail: [email protected] Vorbestellungen für Schulklassen und Gruppen: Anmeldung für die Kinos Odeon, Metropolis, CINEPÄNZ fördert die Vermittlung filmischen Cinenova und Filmhaus Kino über das jfc Medien- Wissens an Schüler_innen. Deshalb werden für zentrum (s.o.). einige Filme des Festival-Zusammenschlusses Die Vormittagsveranstaltungen für Schulen laufen Unterrichtsmaterialien erstellt. Workshops und im Rahmen der Schulkinoreihe „CINEPOINT – Vermittlungsaktivitäten für Kinder widmen sich Schule des Sehens“. Einige Filme werden für ebenfalls der Vermittlung von Medienkompetenz. Gehörlose in die Gebärdensprache übersetzt. Das Labyrinth Belgien, Luxemburg, Niederlande 2014 Regie: Dennis Bots, mit: Maas Bronkhuyzen, Pippa Allen, Spielfilm, 94 Minuten Belgien 2014, Regie: Douglas Boswell, Spielfilm, 90 Minuten empfohlen ab 11 In diesem spannenden Film vermischen sich Computerspiel und Realität. Das Aufwachsen in einem kleinen niederländischen Dorf während des Zweiten Weltkriegs stellt die Freundschaft zweier Jungs vor eine Zerreißprobe. Premierenprogramm wird von einer Kinderjury begleitet, die den Cinepänz-Preis vergibt. Das große Geheimnis empfohlen ab 10 Originalfassung, deutsch eingesprochen Mo, 16.11., 15.00h, Metropolis Di, 17.11., 10.00h, Cinenova Fr, 20.11., 15.00h, Cinenova So, 29.11., 12.00h, Filmhauskino Mi, 18.11., 10.15h, Metropolis Mi, 18.11., 15.00h, Odeon Fr, 20.11., 10.15h, Metropolis Sa, 21.11., 14.00h, Odeon die Vorführung wird in Gebärdensprache übersetzt Melodie des Meeres Der Junge und die Welt Irland 2014, Regie: Tomm Moore, Animationsfilm, 93 Minuten Brasilien 2013, Regie: Alê Abreu Animationsfilm (ohne Dialog), 80 Minuten empfohlen ab 7 empfohlen ab 10 Prächtige Bilder erzählen von einem irischen Märchen über Gestaltwandler. Originalfassung, deutsch eingesprochen Ein Film, der seine Geschichte ganz ohne Dialoge erzählt, nur durch die Kraft seiner Bilder, sprühenden Farben und durch die einzigartige Musik. Ein kleiner Junge sucht seinen Vater. Sa, 14.11., 15.00h, Odeon die Vorführung wird in Gebärdensprache übersetzt Di, 17.11., 10.00h, Metropolis Do, 19.11., 10.00h, Odeon So, 29.11., 14.30h, Odeon So, 15.11., 15.00h, Odeon Mo, 16.11., 10.15h, Metropolis Mi, 18.11., 15.15h, Filmhauskino Sa, 21.11., 15.00h, Cinenova So, 29.11., 14.30h, Cinenova Ein Workshop richtet sich an Lehrer und Multiplikatoren. Kinder arbeiten als Filmkritiker und schreiben ihre Festivalberichte für das Online- Kinos: Magazin Spinxx.de. Odeon Severinstr. 81, 50678 Köln Eintrittspreise: Tel. 313110 Kinder 3,00 € (2,50 € Gruppenpreis bei Metropolis 10 Kindern), Erwachsene 4,00 Ebertplatz 19, 50668 Köln Tel. 722436 Cinenova Herbrandstr. 11, 50825 Köln Tel. 9541722 Filmhauskino Maybachstr. 111, 50670 Köln Tel. 16931198 42 43 Wettbewerb Kölner Premieren wettbewerb Kölner Premieren Mister Twister auf der Bühne Mune – der Wächter des Mondes Niederlande 2014, Regie: Barbara Bredero, Spielfilm, 72 Minuten Frankreich 2015, Regie: Benoît Philippon, Alexandre Heboyan, Animationsfilm, 90 Minuten empfohlen ab 6 empfohlen ab 8 Herr Kees hat als Vertretungslehrer die Klasse von Tobias übernommen und ist inzwischen deren Klassenlehrer. Dritter Teil der in Holland sehr beliebten und erfolgreichen Filmreihe. In einem Fantasy-Reich wird der verschmitzte Faun Mune der Hüter des Mondes, der über die Träume wacht. Doch dann löst er eine Katastrophe aus und der Dämon der Unterwelt nutzt dies aus… Originalfassung, deutsch eingesprochen Originalfassung, deutsch eingesprochen Di, 17.11., 15.00h, Odeon Mi, 18.11., 10.00h, Odeon Do, 19.11., 15.00h, Metropolis Mo, 16.11., 10.00h, Odeon Mo, 16.11., 15.00h, Odeon Mi, 18.11., 15.00h, Metropolis Sa, 28.11., 13.30h, Odeon Von einem, der auszog, das Fürchten zu lernen Zugvögel Deutschland 2014, Regie: Tobias Wiemann, Spielfilm, 60 Minuten empfohlen ab 7 empfohlen ab 6 Cathy bekommt von ihrem Vater ein Entenei geschenkt. Als die junge Ente schlüpft, beginnen die Abenteuer... Im Gegensatz zu seinem Bruder Casper fürchtet sich der Töpfersohn Michel vor nichts und niemandem! Originalfassung, deutsch eingesprochen In Kooperation mit dem Kinder-Medien-Festival GOLDENER SPATZ So, 15.11., 14.00h, Cinenova Mo, 16.11., 10.00h, Cinenova So, 22.11., 15.00h, Odeon in Gebärdensprache 44 Belgien 2015, Regie: O. Ringer, Spielfilm, 84 Minuten Wettbewerb Kölner Premieren So, 15.11., 12.00h, Odeon Di, 17.11., 15.00h, Metropolis Mi, 18.11., 10.15h, Cinenova Fr, 20.11., 10.00h, Cinenova Fr, 20.11., 15.00h, Odeon cinepänz specials About a Girl Deutschland 2014 Regie: Mark Monheim, mit: Jasna Fritzi Bauer, Heike Makatsch, Aurel Manthei, Simon Schwarz, Sandro Lohmann, Nikolaus Frei, Spielfilm, 106 Minuten empfohlen ab 12 CINEPÄNZ specials Antboy – Der Biss der Ameise Bande de filles Boy 7 Die Gespensterjäger Giraffada Dänemark 2013, Regie: Ask Hasselbalch, mit: Oscar Dietz, Nicolas Bro, Spielfilm, 77 Minuten Frankreich 2014 Regie: Céline Sciamma, mit: Karidja Touré, Assa Sylla, Lindsay Karamoh, Mariétou Touré, Spielfilm, 112 Minuten empfohlen ab 8 empfohlen ab 14 Deutschland 2015, Regie: Özgür Yildirim, mit: David Kross, Emilia Schüle, Ben Münchow, Jens Harzer, Jörg Hartmann, Spielfilm, 104 Minuten Deutschland, Frankreich, Israel 2013, Regie: Rani Massalha, mit: Roschdy Zem, Saleh Bakri, Ahmad Bayatra, Spielfilm, 85 Minuten Marieme lebt mit ihrer Familie in der Pariser Banlieue. Die Mutter sorgt fürs Einkommen, der große Bruder kommandiert alle herum. In der Nachbarschaft geben Jungs den Ton an und die Schule ist eine Sackgasse. Doch dann gerät sie ins Blickfeld einer coolen dreiköpfigen Mädchengang, die sich Freiheiten nimmt, von denen Marieme bislang nur träumte. Das neue Leben soll ihr Weg in die Unabhängigkeit sein. Deutschland 2015, Regie: Tobi Baumann, mit: Anke Engelke, Milo Parker, Christian Tramitz, Karoline Herfurth, Christian Ulmen, nach dem gleichnamigen Roman von Cornelia Funke, Spielfilm, 99 Minuten Ein junger Mann erwacht nachts in einem U-Bahn-Tunnel. Er hat Panik, weder kann er sich an seinen Namen erinnern noch daran, wie er dort hingelangt ist. Zu allem Überfluss wird er auch noch von der Polizei gejagt. Was ist passiert? Mit Hilfe eines geheimnisvollen Mädchens versucht er herauszufinden, wie zum Teufel er in diese Situation gekommen ist. empfohlen ab 6 Ziad lebt in Palästina und liebt Giraffen über alles. Jeden Tag füttert er im Zoo, in dem sein Vater als Tierarzt arbeitet, das Giraffenpärchen Rita und Brownie. Als Brownie nach einem israelischen Luftangriff schwer verletzt wird und stirbt, verweigert Rita das Fressen. Auch Ziad isst nichts mehr, bis sein Vater beschließt, einen neuen Partner für das Giraffenweibchen zu finden. Doch das einzig infrage kommende Männchen lebt im Ramat Gan Safari Park, und der liegt hinter einer für Palästinenser unüberwindbaren Mauer in Israel. In diesem Familienabenteuer wird Charleen, fast 16, hört Lieder von ein 12-Jähriger zum Superhelden verstorbenen Musikern, fotografiert mit übernatürlichen Kräften. Als tote Tiere und macht ein Praktikum Pelle wieder einmal auf der Flucht beim Bestatter. Kein Wunder, dass vor den Klassenrüpeln ist und sich sie schlecht drauf ist – denken ihre in einem dunklen Garten versteckt, Mutter, ihre Freundin und später wird er von einer großen Ameise auch die Frau vom Sozialamt. Doch gebissen. Am nächsten Morgen niemand versteht sie wirklich. Dem verfügt Pelle über „Ameisen-SuperFilm gelingt es, ein ernstes Thema kräfte“: Als „Antboy“ legt er von einfühlsam mit viel schwarzem nun an den Ganoven seiner Stadt Humor und glänzenden Dialogen zu das Handwerk. erzählen. Mo, 16.11., 10.15h Odeon Fr, 20.11., 16.00h Filmhauskino Mo, 16.11., 9.00h Filmhauskino Di, 17.11., 10.15h Odeon Mi, 18.11., 15.00h Cinenova Do, 19.11., 14.30h Filmhauskino empfohlen ab 14 Original mit deutschen Untertiteln Mi, 18.11., 10.15h Odeon Di, 17.11., 10.15h Metropolis Mi, 18.11., 17.00h Filmhauskino Do, 19.11., 10.15h Odeon Fr, 20.11., 10.15h Cinenova Do, 19.11., 16.00h Filmhauskino Sa, 28.11., 16.00h Filmhauskino Sa, 28.11., 14.15h Filmhauskino Der kleine Tom hat wahrlich kein leichtes Leben: Von seiner großen Schwester Lola wird er unablässig gepiesackt und bei seinen Altersgenossen gilt er als hoffnungsloser Angsthase. Eines Tages hat er im Keller eine unerwartete Begegnung: das Gespenst Hugo. Der schleimig aussehende Geist eweist sich aber sehr schnell als harmlos und äußerst freundlich. Hugo hat ein großes Problem, denn er wurde von einem bösen Gespenst aus seinem Schloss vertrieben. Sollte er nicht dorthin zurückkehren können, löst er sich unweigerlich in Luft auf. So, 15.11., 13.00h Odeon die Vorführung wird in Gebärdensprache übersetzt Mo, 16.11., 17.00h Filmhauskino Di, 17.11., 15.00h Cinenova Do, 19.11., 10.00h Cinenova Fr, 20.11., 10.00h Metropolis 46 Cinepänz Specials 47 Cinepänz Specials empfohlen ab 12 Di 17.11., 10.00h Odeon Do 19.11., 10.15h Cinenova Fr 20.11., 15.00h Metropolis Sa 21.11., 13.30h Cinenova So, 29.11., 14.00h Filmhauskino Nie mehr im falschen Film! cinepänz specials Hördur Deutschland 2015, Regie: Ekrem Ergün, mit: Almila Bagriacik, Hilmi Sözer, Felicitas Woll, Noe Chalkidis Spielfilm, 84 Minuten empfohlen ab 12 Ein unangepasstes Mädchen muss in diesem Drama seine Sozialstunden auf dem Pferdehof ableisten. Käpt‘n Säbelzahn und der Schatz von Lama Rama Rettet Raffi! Norwegen, Finnland 2014 Regie: John Andreas Andersen, Lisa Marie Gamlem, Spielfilm, 97 Minuten empfohlen ab 6 empfohlen ab 8 Der 11-jährige Pinky hat nur ein Ziel: als Schiffsjunge in die Mannschaft des Käpt’n Säbelzahn Do, 19.11., 10.15h, Metropolis aufgenommen und ein echter Pirat Fr, 20.11., 10.15h, Odeon zu werden. Sa, 21.11., 14.30h, Odeon Di, 17.11., 15.00h, Filmhausk. Do, 19.11., 10.00h, Metropolis Sa, 21.11., 13.00h, Metropolis Sa, 28.11., 15.00h, Cinenova Rico, Oskar und das Herzgebreche Deutschland 2015, Regie: Wolfgang Groos, Spielfilm, 95 Minuten empfohlen ab 8 Fortsetzung der spannenden Abenteuer von Oskar, hochbegabt, und Rico, „tiefbegabt“. So, 15.11., 13.00h, Metropolis Mo, 16.11., 10.00h, Metropolis Mo, 16.11., 15.00h, Cinenova Mi, 18.11., 10.00h, Cinenova Mi, 18.11., 13.00h, Odeon optional mit Audiodeskription für Blinde – bitte sprechen Sie uns an Fr, 20.11., 10.00h, Odeon Fr, 20.11., 14.15h, Filmhaus 48 Cinepänz Specials Deutschland 2015, Regie: Arend Agthe, Spielfilm, 97 Minuten Sammy liebt seinen Hamster Raffi über alles. Als Raffi herzkrank wird, hilft nur eine Operation. Auf der Rückfahrt vom Tierarzt wird aber Mamas Auto mitsamt dem Hamsterkäfig gestohlen. Sammy muss Raffi retten – und erlebt turbulente Abenteuer. Erfahren Sie in epd Film alles über die guten Filme und wie Sie sie finden: epd Film bietet Filmkritiken, Themenspecials, Porträts, DVD- und TV-Tipps, Interviews und Festivalberichte. So, 15.11., 11.00h, Metropolis Mi, 18.11., 10.00h, Metropolis Do, 19.11., 15.00h, Odeon Sa, 28.11., 14.30h, Cinenova So, 29.11., 11.30h, Odeon Armans Geheimnis Wir machen Film Deutschland 2015, Regie: Alex Schmidt, Fernsehserie, 13 Folgen, jeweils ca. 25 Minuten empfohlen ab 8 Jahren Seit etlichen Jahren arbeitet Cinepänz mit den Filmemacherinnen von „Wir machen Film“ zusammen. Fünf Jugendliche entdecken auf dem Entstanden sind zahlreiche Filme, Pferdehof dunkle Geheimnisse aus die von Kindern gedreht wurden, einer Fantasie-Welt. zuletzt auch mit gehörlosen Kindern. Cinepänz zeigt zusammen mit Schirmherr: FILMDIENST „Wir machen Film“ eine Auswahl der besten dieser Filme. Jetzt 3 Ausgaben für nur 9,90 € testen (40% Rabatt) und In-Ear-Headset sichern!* epd Film ist erhältlich im Abo, am Kiosk, online und als App für alle Tablets und Smartphones. empfohlen ab 10 So, 15.11., 12.00h Filmhauskino (Folge 1–7) Sa, 21.11., 14.00h Filmhauskino (Folge 8–13) Gleich bestellen! 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