Königliches Rockspektakel

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Königliches Rockspektakel
Lokales Halle
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haller Kreisblatt nr. 20, dienstag, 24. Januar 2012
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Olaf Sorge: „Wir wollen Entscheider bewegen“
¥ Kreis Gütersloh (HK). Rund
100 Spitzenpolitiker in ganz
Deutschland bekommen allabendlich einen A 33-Newsletter auf ihren persönlichen PC
oder Laptop. Unter ihnen sind
Minister, Referenten und Pressesprecher, aber auch alle Mitglieder der beiden Verkehrsausschüsse von Bund und
Land.
www.haller-kreisblatt.de
Zitat des Tages
»Es ist eine romantische Verklärung,
zu glauben, mit
der D-Mark
hätten wir diese
Probleme nicht.«
Bernhard Mihm: Der OWL-Bezirksvorsitzende der SeniorenUnion sprach in Steinhagen über
die Wichtigkeit der gemeinsamen
europäischen Währung.
„In der E-Mail sind nur Anrisse zu lesen“, erläutert Olaf
Sorge, Sprecher des Aktionsbündnisses A 33. „Wer mehr
wissen will, muss sich in die Internetseite www.A33-sofort.de
einklicken.“ Und dann sei es
schwer, an den überzeugenden
Videos und an der Vielfältigkeit
des Protestes vorbeikommen:
„Wir gehen davon aus, dass die
eine oder andere Nachricht das
eine oder andere Mitglied von
Land- oder Bundestag dazu
bringt, mal im Ministerium
nachzufragen, was da zwischen
Halle und Borgholzhausen eigentlich los ist“, so Olaf Sorge
weiter.
Auch Pressereferenten würOutfit und Musik nah am Original: Die Cover-Band »The Work« bringt den Queen-Sound in jede Musikarena und der 38-jährige Schotte Gary Mullen
Fotos: A. Heim den genauer hinschauen, wenn
gewann nicht ohne Grund 2002 den Stars-in-their-eyes-Wettbewerb.
ihr Chef sie fragt, warum die eine oder andere A 33-Meldung in
ihrem Pressespiegel noch nicht
aufgetaucht sei. Wenn die elektronische Post aus Halle wie ein
Königliches Rockspektakel
1100 Besucher schwelgen im Gerry Weber Event Center in Erinnerungen an »Queen«
Bauernweisheit:
Wirft der Maulwurf im Januar, dauert der Winter bis
Mai sogar.
Spruch des Tages:
Ein Mensch erhofft sich
fromm und still, dass er einst
kriegt, was er will. Bis er dann
dem Wahn erliegt und
schließlich will, was er kriegt.
Eugen Roth
Gedenktag:
1895 wurde der Lyriker
und Erzähler Eugen Roth geboren. 1914 starb der schottische Astronom Sir David Gill.
2000 nahm der deutsche
Nachrichtensender
»N24«
den Sendebetrieb auf. 2011
starb der Filmproduzent
Bernd Eichinger.
Küchenzettel:
Thai-Suppe; frische Bratwurst, Kartoffelbrei, gemischter Salat.
Der Tipp:
Lippenstiftflecken: Etwas
Glasreiniger einige Zeit einwirken lassen und dann ausreiben.
Freiwillige Feuerwehr
Halle versammelt sich
¥ Halle (HK). Zur Jahreshauptversammlung der Freiwilligen
Feuerwehr Halle wird am Freitag, 9. März, ins Landhotel Jäckel
eingeladen. Ab 19.30 Uhr stehen
unter anderem Kassenbericht
und der Jahresbericht des Wehrführers auf dem Programm. Es
geht um Neuaufnahmen, Ehrungen und Sonderauszeichnungen, Verabschiedungen aktiver Kameraden in die Ehrenabteilung, Beförderungen, Ernennnungen und Grußworte.
Wilhelm Köhne hofft auf rege
Beteiligung seiner »Blauröcke«.
Schüssler-Salze
¥ Halle (HK). Am Dienstagnachmittag, 7. Februar, besucht der Heimatverein die Firma Pflüger in Rheda-Wiedenbrück. Hier wird unter anderem
gezeigt, wie Schüssler-Salze hergestellt werden. Jeder, der Interesse hat mitzufahren, meldet
sich bitte bei Elke Feldhaus unter
` (0 52 01) 36 92 oder bei Erhard Rutz unter ` (0 52 01)
24 18.
von alexander heim
¥ Halle. Bis zuletzt hatte er es
stets dementieren lassen. Und
das, obwohl die Spatzen es
längst von den Dächern pfiffen, wie schwerkrank Farrokh
Bulsara alias Freddie Mercury
wirklich war. Der Sänger von
der Insel Sansibar mit der
Stimme, die mehr als drei Oktaven überwand und bis ins
Falsett verfallen konnte, schloss
am 24. November 1991 für
immer die Augen. Der Mythos,
den er mit »seiner« Band Queen
schuf – er lebt indes bis heute
weiter. Am Sonntag ließ die
Coverband »Gary Mullen & The
Works« die legendären Songs
der Briten bei »One night of
Queen« wieder aufleben.
Es war der gleiche Aufbau der
Bühne. Es war das typische,
fußlose Mikrofon. Es war das
Jogginghosen-Outfit. Es waren
die lasziven Bewegungen. Es waren die rockigen Ohrwürmer
von einst. Und: Es war laut!
Mit einem dröhnenden Bass
starteten die 1 100 Besucher im
Gerry Weber Event Center in
einen rockigen Abend. »Kind of
magic«, »Under pressure«, »Somebody to love«, »I want to
break free« und »Radio Ga Ga«
mit im Gepäck. Bereits vor drei
Jahren rockten Gary Mullen als
Freddie Mercury, Davie Brockett
(Gitarre), Billy Moffat (Bass),
Jonathan Evans (Schlagzeug)
und Malcolm Gentles (Keyboard) das Event Center. Nun
machten sie erneut Station, am
Ende ihrer inzwischen fünften
Deutschland-Tour.
In Hamburg, München,
Frankfurt oder Bremen waren
sie zu Gast gewesen. „Wir machen bis zu 150 Auftritte im
Jahr“, berichtet ProduktionsManager Steve Harvey. „Im Mai
sind es zehn Jahre her, dass sich
die Band gegründet hat“, erzählt
er. „Jetzt geht’s erst einmal für
sieben Shows zurück nach England. Und dann werden wir
neun Wochen durch die USA
touren.“
Dort wie hier werden die Fans
»Another one bites the dust« hören wollen. Schließlich ist es die
meistverkaufte Queen-Single in
den Staaten. Vorne, in Reihe
zwei, bejubeln Franz-Josef Kai-
Typisch Pose: Gary Mullen verkörpert Freddie Mercury.
mann und Fabien Hinnenkamp
die Show. Gerade mal 15 ist der
junge Hövelhofer. „Ich spiele
selbst Gitarre und interessiere
mich für alle Musikrichtungen“,
verrät er. Die Queen-Stücke –
sie sind mehr die Domäne seines
Stiefvaters. „Queen ist immer
gut“, findet der 45-Jährige. „Das
Herausragende ist natürlich
Freddie Mercury mit seiner
Stimme gewesen“, erzählt er. In
ihrem Lieblingssong sind sie sich
schnell einig: „We are the
Champions“, verrät Fabien.
Darauf werden sie ein klein
wenig warten müssen. Denn
»We will rock you« und das Motivationslied werden Teil der
Zugaben sein. Bis dahin steht ein
schöner Mix der vielen rockigen
und manch balladesken Stücke
im Vordergrund, heizt Gary
Mullen die Zuschauer immer
wieder an. Und macht vom Fleck
weg klar: „Bleibt doch nicht sitzen. Wir wollen hier heute
Abend Party machen.“ Fortan
wird – von der ersten bis zur
letzten Reihe – gestanden.
Gary Mullen gibt Gas, posiert,
imitiert. Vor allem aber im zweiten Teil und gerade bei den leisen Stücken fällt schon auf, dass
er immer noch an einer Erkältung laboriert. Aber was soll’s.
Spaß haben sie gehabt, die Haller. Und wieder einmal so richtig
zu Queen abgerockt.
Olaf Sorge: Der Sprecher des Aktionsbüros A 33 versorgt SpitzenpoliFoto: HK
tiker täglich mit Infos.
steter Tropfen, der den Stein
höhlt, empfunden werde, so
Sorge, helfe diese Aktion, ein
wichtiges Ziel des Aktionsbündnisses zu erreichen: „Wir
wollen die Entscheider bewegen,
statt uns aufzuregen. Außerdem
reicht es uns nicht, dass die Politiker und Ministerialen ab und
zu von uns lesen. Wir wollen,
dass man über die A 33 spricht.“
»Requiem45« zum
Holocaust-Gedenken
Freitag, 27. Januar: Ökumenischer Gottesdienst
¥ Halle (HK). Am kommenden
Freitag, 27. Januar, findet zum
Holocaust-Gedenktag in der
Haller St. Johanniskirche ein
ökumenischer
Gottesdienst
statt. In diesem Gottesdienst,
der um 17 Uhr beginnt, wird
auch das »Requiem45« von
Martin Boes aufgeführt.
Der Holocaust-Gedenktag erinnert daran, dass am 27. Januar
1945 Soldaten der Roten Armee
mehr als 8000 Menschen aus
dem
Konzentrationslager
Auschwitz befreiten.
Martin Boes hatte Text und
Musik dieser Totenmesse für die
Enthüllung des Haller Mahnmals für die Opfer des Nationalsozialismus im November 2011
geschrieben. Schülerinnen und
Schüler der Peter-KorschakSchule, der Gerhart-Haupt-
mann-Schule und des LaibachHofes hatten das Werk mit dem
Musikpädagogen für diesen Anlass einstudiert und werden auch
am Freitag die Aufführenden
sein.
Im Mittelpunkt der Totenmesse steht das Schicksal von 45
Kindern von Zwangsarbeiterinnen, die den nationalsozialistischen Terror im Waldlager in
Künsebeck nicht überlebt haben.
Darunter war auch Peter Korschak, der nur ein halbes Jahr alt
wurde.
Im Requiem begegnen sich
Täter und Opfer. Am Ende ihres
Lebens werden sie mit ihren Taten konfrontiert und müssen
sich selbst Rechenschaft ablegen
– für das Handeln ebenso wie für
das Wegschauen. Zentral ist am
Ende des Requiems die Bitte der
Kinder um Frieden.
Eilert-Vernissage: Der erste Lichtblick im neuen Jahr
Jochen Eilert präsentiert Skulpturen, Objekte und Installationen bis zum 26. Februar in der Städtischen Galerie »Alte Lederfabrik«
Von Christiane Gerner
¥ Halle. „Ihre Lichtblicke treffen mitten ins trübe Wetter.
Wir könnten uns keinen besseren Ausstellungsauftakt hier in
der Städtischen Galerie Alte
Lederfabrik wünschen“, begrüßte Bürgermeisterin Anne
Rodenbrock-Wesselmann ein
sehr gut gelauntes und großes
Publikum am Sonntagnachmittag. Die »Los Elegantos«
sorgten mit lebensfrohen Unzertrennlich: Wesen aus Holz und
Rhythmen für allerfeinste Glas in inniger Begegnung.
Stimmung.
und formt – auch diese ArbeitsMit einer launigen Rede wies beschreibung setzte Dreier als
ein Freund des Künstlers, Tho- beim Publikum bekannt voraus.
mas Dreier, in das wunderbare
„Doch was Sie vielleicht nicht
Eilert-Reich von Objekten und wissen, das Beste an Jochen EiInstallationen aus Holz, Metall lert ist er selbst! Seine Aufrichund Glas. Vieles ersparte der tigkeit und Klugheit, seine EhrRedner. Allerdings bestand er lichkeit und Wärme durchdrindarauf, dass „Jochen Eilert in den ge eben auch das Werk. Beim Beletzten sieben Jahren der Kunst- trachten entstehen Metaphern
szene in OWL seinen Stempel ohne Verfallsdatum“, ehrte
aufgedrückt hat“. Wie wahr!
Dreier den Künstler, der »KeiDer sich selbst als „Objekt- neKunst« zu seinem Motto
bauer“ Bezeichnende fräst, biegt, macht. Abschließend empfahl
bohrt, schweißt, schleift, brennt Dreier, Jochen Eilert regelmäßig
Schöne Stimmung: Wohlgesetzte Worte und ebensolche Musik boten – von links: Dieter Knappe und Hans ReinFotos: C. Gerner
hardt sowie Anne Rodenbrock-Wesselmann und Thomas Dreier zu Ehren von Jochen Eilert.
Aufträge zu erteilen – was für ein
guter Rat. Ein überwältigter Jochen Eilert bedankte sich in die
Runde und ganz besonders bei
„meinem größten Fan“, seiner
Frau Gabriele.
Es sind vor allem die neuen
Arbeiten aus und mit Glas, die
der aktuellen Ausstellung ihren
Namen »Lichtblicke« geben.
„Glas ist meine jüngste Leidenschaft“, kann Jochen Eilert gar
nicht aufhören, davon zu
schwärmen, welche Techniken
der Glasbearbeitung in den letzten Jahren in sein Wertheraner
Atelier eingedrungen sind. Mit
uraltem Holz und Metallaspek-
ten entstehen Skulpturen, Objekte und Installationen von berührender Transparenz, gepaart
mit Strenge in der Form und geheimnisvollen Botschaften.
Zahlreiche und intensive Gespräche mit dem begehrten Gesprächpartner zeugten am Sonntagnachmittag davon, wie einladend für alle Sinne sich die neuen Arbeiten von Jochen Eilert in
die Augen und Herzen der Betrachter »einbrannten«. Den
passenden „eleganten“ Klangteppich inszenierten Hans Reinhardt und Dieter Knappe an den
Gitarren sowie Wilhelm Tönsing
am Kontrabass.
Die Ausstellung ist bis zum
26. Februar jeweils am Samstag
von 11 bis 18 Uhr und an den
Sonntagen in der Zeit von 15 bis
18 Uhr zu sehen. Nach telefonischer Vereinbarung unter `
(0 52 01) 18 31 64 schließt die
Kulturbeauftragte der Stadt Halle, Susanne Debour, die Türen
auch zu anderen Zeiten auf. Wer
sich inspirieren lassen möchte,
geht ins Internet unter der
Adresse www.keinekunst.eu.