Windows XP Installations-CD / Eigenbau

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Windows XP Installations-CD / Eigenbau
Notfall WindowsDSCC – Berlin
Deutscher Senioren-Computer-Club Berlin e.V.
Interessengruppe Windows XP - Leitung Eberhard Thieme
HT329 Windows XP Hilfethema / 3. Systemsteuerung und Computerverwaltung /
3.2 Windows XP- stabil und sicher - Neu erarbeitet im Januar 2009 von Eberhard Thieme
3.29 Windows XP Installations- CD / Eigenbau
Was tun, wenn gar nichts mehr geht?
Wenn man sich schließlich zur Neuinstallation des Betriebssystems entschließt, stellt sich immer die
Frage: Welche Möglichkeiten stehen zur Verfügung? Die Recovery-CD oder die Installations-CD. Dazu folgende Erläuterungen:
Recovery-CD:
Wer vor der Einführung Windows Vista einen PC mit Windows XP im Medienmarkt gekauft hat, bekam inklusive mit diverser Software meist eine Recovery-CD (OEM/PC-Herstellerlizenz) zur Wiederherstellung des Betriebssystems. Eine Recovery-CD ist keine vollwertige Installations-CD. Man kann
damit das Betriebssystem nur auf demselben Computer in den Verkaufszustand zurückversetzen,
allerdings unter Verlust aller bisher auf dem Systemlaufwerk (C:) gespeicherten Daten. Man beginnt
danach mit der Progamminstallation und Datenbearbeitung beim Stand Null. Mit einer Recovery-CD
kann aus urheberrechtlichen Gründen das Betriebssystem auch nicht auf einem zweiten Computer
installiert werden. Manche Händler liefern gar keine Setup-CD mit.
Installations-CD:
In einem Computergeschäft, das PCs nach individuellen Wünschen zusammen stellt, kann der
Kunde darauf bestehen, zu dem gekauften Computer eine Installations-CD (Microsoft-Lizenz) mit der
installierten Windows-Version zu erhalten. Das Betriebssystem auf der CD ist mit einem Identitätsschlüssel (Product-Key) versehen und kann selbst oder vom Händler nur auf einem einzigen Computer installiert werden. Der auf der Setup-CD-Hülle oder am Computer aufgeklebte Product-Key ist der
Nachweis über die von Microsoft erworbenen Lizenz, die nach der Installation mit WGA (Echtheitsprüfung) über Internet oder per Telefon mit der Microsoft-Authentifizierung (25-stelliger Key) überprüft und
bestätigt wird. Mit der Installations-CD kann jederzeit das Betriebssystem auf dem gleichen Computer
nach Überprüfung des Product-Keys (durch Microsoft) neu installiert werden. Die Windows XPVersion auf der Installations-CD enthält jedoch das zum Verkaufsdatum jeweilig aktuelle Service Pack.
Auf der Installations-CD ist auch eine Reparaturoption gespeichert mit dem System-Daten des Betriebssystem ersetzt werden können. Die vom Benutzer gespeicherten Daten, Benutzerkonten und
Anwendungen bleiben erhalten bzw. sind neu zu installieren. Eine Analyse und Reparatur eines beschädigten Betriebssystems kann auch mit einem Notfall Windows (Thema 3.27) erfolgen.
Eigene Herstellung einer Installations-CD
Wer nun später eine eigene Installations-CD mit dem neuesten Service Pack (z. B. SP3) haben
möchte, mit der man ein Windows XP Betriebssystem vollwertig retten kann, muss sich selbst helfen.
In der entsprechenden Fachliteratur findet man dazu Hinweise *).
Wozu braucht man eine selbst hergestellte Installations-CD?
Einmal, wenn gar nichts mehr läuft, wenn z.B. bei Virenbefall die Systempartition komplett gelöscht
werden muss, wenn die beim Kauf vorinstallierten Programme nicht den Bedürfnissen des Benutzers
entsprechen oder die Festplattenpartitionen nach eigenen Vorstellungen neu eingerichtet werden sollten, wenn nach mehrmaliger Installation von Programmen und deren De-Installation das System dermaßen „zugemüllt“ ist, dass der Computer immer langsamer wird, wenn durch neue Hardware, z.B.
eine zweite Festplatte, CD- bzw. DVD-Laufwerke, Drucker usw. der Computer nicht mehr starten will,
weil er die neuen Komponenten nicht erkennen kann, dann ist eine Wiederherstellung des Betriebssystems mit der Installations-CD angebracht, natürlich mit aktuellem Service Pack.
Was braucht man dazu?
1. Einen beliebigen neuen Zielordner auf einer Partition mit mindestens 1,5 GB freiem Speicher.
2. Das Windows Installationsverzeichnis i386, das sich im Systemlaufwerk (C:) WindowsVerzeichnis oder auf der Installations-/Recovery-CD befindet,
3. Falls dieses Verzeichnis noch mit einer Recovery-CD bzw. Installations-CD ohne ein Servicepack (vor 2002) installiert wurde, ist es notwendig, diesen Prozess mit Slipstreamer und
Service-Pack 2 (Quelle: Zeitschriften-CD oder Download vom Microsoft Download-Center)
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abzuarbeiten (siehe Abschnitt Programmverlauf). Das entfällt, wenn das Installationsverzeichnis i386 Servicepack 1 oder höher enthält.
Bei einer Windows XP Installations-CD mit Service Pack 1 oder 2 ist es erforderlich, das aktuelle Service Pack 3 (KB936929-SP3-x86-DEU.exe) für Windows XP mit 316 MB (Quelle
wie in Punkt 3) in das Zielverzeichnis zu übernehmen.
Das Script-Paket aus dem c't-Software-Archiv. Es enthält das Script slipstreamer.exe, die
Open-Source-Werkzeuge, dd.exe (überschreibt OEM-Dateien des Herstellers mit SPDateien) und die mkisofs.exe (baut das Image als ISO-Datei). Mit den Installationsdateien
i386 von der Setup-CD Windows XP und mit dem Service Pack 3 wird ein aufgefrischtes
ISO-Image erzeugt, mit dem eine Installations-CD gebrannt wird.
Programmverlauf
Mit dem Start von c´t slipstreamer 2.01 (Doppelklick auf Slipstreamer.exe) wird ein Dialogfenster
geöffnet (Bild 1), in dem folgende Eintragungen vorgenommen werden. In das erste Feld Installationsdateien wird der Pfad zum übergeordneten Verzeichnis der Installationsdateien i386 eingetragen (CDROM Laufwerk G:\), falls das Servicepack 2 bereits integriert ist, wird dies darunter angezeigt. In das
zweite Feld wird das Laufwerk mit dem Zielordner geschrieben und in das dritte Feld (Service Pack)
kommt der Pfad zum Service Pack 3 (KB936929-SP3-x86-DEU.exe) das sich im Ordner Slipstreamer
befindet mit entsprechender Aktivierung (grünes Häkchen). Falls die Windows XP Installation eine
OEM-Version ist (Anzeige in Systemeigenschaften/Allgemein), ist das Feld OEM-Dateien mit SPDateien überschreiben zu markieren. Zuletzt ist zu vermerken, ob es sich um eine XP-Home oder XPProfessional-Version handelt. Wenn alles richtig eingetragen ist, gibt das Dialogfeld den Start-Schalter
frei und alles andere verläuft automatisch (Protokollvermerke im Bild 1). Zuletzt muss nur noch das
erstellte ISO auf eine CD gebrannt werden. Hier ist allerdings darauf zu achten, dass beim Brenner die
Option Disk-Image oder gespeichertes Projekt ausgewählt wird (bei Brenner Nero 6 - Bild 2), sonst
entsteht nur eine Daten-CD und keine selbst bootende Installations-CD.
Mit dieser selbst hergestellten Installations-CD kann das Betriebssystem Windows XP nur auf dem
gleichen Computer wieder installiert werden, auf dem die Eigenbau-Installations-CD erzeugt wurde,
denn der Product-Key muss mit dem lizenzierten, ursprünglichen übereinstimmen.
Bild 1
Bild 2
Bild 1
Quelle:
*)
c`t 03/2006 S.202, Karsten Violka: Entfesselt.