Anambra State, Palm

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Anambra State, Palm
Asyl: wenn nicht, was dann?
Rückkehrhilfe konkret
Nigeria, Anambra State
Herr C. kehrte im Juni 2008 freiwillig in sein Heimatland Nigeria zurück. Zwei Monate zuvor
hatte er sich sich für das Rückkehrhilfeprogramm des Bundesamts für Migration (BFM)
angemeldet und ihm wurde daraufhin eine finanzielle Projektunterstützung gewährt.
Die internationale Organisation für Migration (IOM) in Nigeria unterstützte Herr C. bei der
Ankunft in Lagos und diskutierte mit ihm sein berufliches Reintegrationsprojekt. Er entschied
sich schliesslich nach Anambra State zurückzukehren und die Projektunterstützung in die
Extraktion von Palmöl zu investieren. Nach der Fertigstellung des Geschäftsplans und der
Genehmigung seitens des BFM konnte Herr C. Mitte Juli das benötigte Material kaufen. Seine
Projektidee ist im Rahmen des Rückkehrhilfeprogramms Nigeria einzigartig, da in diesem
Bereich bis anhin kein Berufsprojekt umgesetzt wurde.
In den nächsten Monaten baute Herr C. sein
Berufsprojekt auf und registrierte es unter dem Namen
OSWIZ Ventures, wobei er in Wertschätzung der
erhaltenen Unterstützung die Namen „IOM“ und „SWISS“
reflektieren wollte.
Das Unternehmen liegt ausserhalb der Stadt Owerri in
Anambra State, wo die Palmfrüchte in den umliegenden
Dörfern gekauft werden. Die Rückstände aus dem
Herstellungsprozess werden gebraucht um Feuer zu
entzünden, während der Kernel zur Herstellung von Seife,
Kerzen und Paraffin verwendet wird.
Während des Monitoringbesuchs von IOM Lagos nach 6
Monaten zeigte sich, dass dieses Projekt sehr
kapitalintensiv ist und grossen Aufwand braucht für einen
merkbaren Ertrag. Herr C. beschäftigt zeitweilig bis zu 10
Personen in seinem Betrieb und unterstützt darüber
hinaus seine Familie. Um sein Einkommen zu verbessern
betreibt er daher zwischenzeitlich Handel mit gebrauchten
Elektronik-Ersatzteilen. Nichtsdestotrotz ist Herr C.
zufrieden mit seinem Reintegrationsprojekt und der
Unterstützung, die er erhalten hat.
Herr C. nahm am Business Training von SMEDAN im Rahmen der Leistungen des
Rückkehrhilfeprogramms teil und freute sich sehr über die erworbenen Kennnisse im Bereich
Buchhaltung und den Austausch der Erfahrungen mit den anderen Rückkehrern.
Das Konzept Rückkehrhilfe hat sich in vielen Ländern Europas als eine humanitäre und
gleichzeitig kostengünstige Lösung bewährt und durchgesetzt. Ziel der Rückkehrhilfe ist es,
berechtigte Interessen von Migrantinnen und Migranten sowie Interessen der Schweiz und der
Herkunftsländer zu verbinden. Rückkehrhilfe trägt zu einer nachhaltigen und erfolgreichen
Rückkehr bei. Sie wird so festgelegt, dass unerwünschte Pull-Faktoren Richtung Schweiz
ausgeschlossen werden können.
BFM / IOM, März 2009