Beschreibung vom Aufbau und Funktion eines

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Beschreibung vom Aufbau und Funktion eines
Beschreibung vom Aufbau und Funktion eines Elektronenblitzgeräts.
Elektronenblitzgerät ist die übliche Bezeichnung (anstelle des korrekteren : Röhrenblitzgerät) für eine fotografische Blitzlichtquelle, deren Licht von einer
Gasentladungslampe geliefert wird. Der Blitz zündet verzögerungslos, die Leuchtzeit
beträgt in der Regel zwischen 1/1000 und 1/10.000 Sekunde.
Den grundsätzlichen Aufbau zeigt die unten stehende Zeichnung.
Das Edelgas in der Blitzröhre wird durch die in der Zündspule erzeugte sekundäre
Hochspannung (ca. 10.000 V) über die angelegten Elektroden ionisiert, daß heißt das
dem Edelgas die freien Elektronen (Valenzelektronen) entrissen werden und sich an
der unten liegenden Elektrode (Minuspol) sammeln.
Die primäre Zündspannung wird am Spannungsteiler abgegriffen und damit der Zündkondensator aufgeladen (Ladespannung ca. 500 V). Er entlädt sich beim Schließen des
Synchronkontaktes und erzeugt in der Zündspule den hochgespannten Zündimpuls.
Der Spannungslieferant, der sogenannte Generatorteil, besteht aus der Stromquelle,
dem Zerhacker (Wechselrichter) oder Transistor - Gleichspannungswandler, der die
Akkuspannung periodisch an die Primärwicklung weitergibt, und dem Transformator
mit nachgeschaltetem Gleichrichter. Die hochtransformierte Sekundärspannung des
Transformators lädt den Blitzkondensator auf.
Um eine gleichmäßige Spannung im Blitzkondensator zu gewährleisten und Verluste
durch Leckstrom auszugleichen, schaltet z.B. eine Steuerautomatik nach erfolgter Aufladung den Strom nicht völlig ab, sondern nur auf ein Minimum zurück.
Wird das Blitzgerät unmittelbar mit Netzstrom betrieben, so werden die Hochspannungsgleichrichter zwischen Transformator und Kondensator in einer
Verdoppleranordnung geschaltet (Vollweggleichrichter), die den Blitzkondensator mit
der Wechselspannung aus dem Netz - Ladestecker auflädt. Oft ist kombinierter Netz und Akkubetrieb mit besonders kurzen Blitzfolgezeiten möglich (Servoschaltung).
Generatorteil und Blitzgerät sind bei den lichtstärkeren Studiogeräten meist getrennt
über ein Kabel verbunden. Ein zweiter (Zweitleuchte) oder mehrere Lampenstäbe können angeschlossen werden, wobei allerdings die Gesamtlichtmenge des Blitzes
konstant bleibt, d.h. bei zwei Leuchten für jede (durch Verkürzung der Leuchtzeit) auf
die Hälfte sinkt.
Bei Amateurgeräten sind Generatorteil und Blitzgerät meist in einer Baueinheit zusammengefaßt (Kompacktblitz). Die Helligkeit des Blitzes wird durch die
empfindlichkeitsabhängige Leitzahl ausgedrückt : Leitzahl (LZ) = Blende x Entfernung.
Das Berechnen von Blende und Entfernung nach der LZ entfällt bei den neueren Blitzgeräten mit Lichtregelschaltung (Blitzautomatik, Computerblitz).
Hier wird das vom Aufnahmeobjekt reflektierte Licht über eine Photodiode gemessen
und die Lichtabschaltung des Geräts bei einer genau vorgegebenen Lichtmenge unterbrochen, indem eine zur Blitzröhre parallelgeschaltete niederohmige Schaltröhre
gezündet wird, so daß die Blitzröhre schlagartig erlischt.
Je nach Aufnahmeentfernung und Filmempfindlichkeit werden Blitzzeiten zwischen
1
/300 und 1/50.000 Sekunde erreicht, wobei oft mehrere Blenden gewählt werden können. Eine Thyristorschaltung sorgt bei neueren Geräten dafür, daß die nicht
verbrauchte Blitzenergie im Kondensator zurückgespeichert wird, wodurch die Blitzfolgezeit verkürzt und die Anzahl der Blitze je Akkuladung bzw. Batteriesatz erhöht wird.