Tätigkeitsbericht - Frauenberatungsstelle
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Tätigkeitsbericht - Frauenberatungsstelle
Arbeitsbericht 2015 Frauenberatungsstelle Frauen helfen Frauen e.V. Spindelstr. 41 49074 Osnabrück 0541-803405 [email protected] www.frauenberatung-os.de Die Frauenberatungsstelle Osnabrück ist in Stadt und Landkreis – und darüber hinaus – die einzige Kontakt-, Informations- und Beratungsstelle speziell für Frauen. Unbürokratische direkte Hilfe ist ein wichtiger Bestandteil unseres Konzeptes, d.h. wir bemühen uns, nach Möglichkeit kurzfristig Termine zu vergeben. Da die Beraterin persönlich am Telefon ist, können wichtige Informationen wie Sicherheitsberatung nach Gewalterfahrung oder Sachinformationen zu Themenschwerpunkten wie Gewalt gegen Frauen oder Trennung/Scheidung sofort mit der Frau besprochen werden; erste Hilfestellungen sind somit direkt im Krisentelefonat möglich. Die Beratung ist anonym und kostenlos. Arbeitsschwerpunkte Gewalt gegen Frauen Sexuelle Gewalt Vergewaltigung Traumatisierung Trennung/Scheidung Beziehungsprobleme Isolation, Selbstfindung, Identität Sexualität Lesbisch leben Hochrisikoeinschätzung bei häuslicher Gewalt Angebote Krisenintervention telefonisch und persönlich kurzfristige Krisentermine Einzelberatungen (einmalig, längerfristig oder begleitend über einen längeren Zeitraum) Angeleitete Gruppen zu frauenspezifischen Thematiken Initiierung von Selbsthilfegruppen frauenspezifische Informationsvermittlung Vorträge Vernetzung mit und Information von MitarbeiterInnen anderer Institutionen, die mit dem Thema Gewalt gegen Frauen konfrontiert sind (MultiplikatorInnenarbeit) Fachberatungen Thema der Frau Entsprechendes Angebot Trauma (Spätfolgen von Gewalterfahrungen) Traumaberatung Stalking (Psychoterror) Beratung Gewalt gegen Frauen BISS-Beratung, persönliche Beratungsgespräche, Sicherheitsberatung, Vernetzung mit Polizei und Frauenhaus Trennung/Scheidung Rechtliche Beratung durch Fachanwältin, Unterstützung bei Anträgen, Begleitung, persönliche Beratungsgespräche, Gesprächsgruppe Sexuelle Gewalt (Missbrauch in der Kindheit, Vergewaltigung) Krisenmanagement im Akutfall, Begleitung, rechtliche Beratung durch Fachanwältin, Vernetzung mit Opferhilfe und Polizei, persönliche Beratungsgespräche Psychische und physische Gewalt Sicherheitsberatung, Zusammenarbeit mit Frauenhaus und Polizei, persönliche Beratung, Gruppenangebote, Wohnungszuweisung, Platzverweis, Näherungsverbot Gesundheitliche Folgen von Gewalt, psychische Erkrankungen Wissensvermittlung zu ambulanten und stationären Hilfen im Einzelgespräch sowie in Gruppengesprächen, Unterstützung und Begleitung zu Ämtern, spezielle Gruppenangebote Lesbisch sein Coming-out-Beratung, Kontakte zu Fachfrauen, persönliche Beratungen, Paarberatung „Opfer“ einer Straftat Psychosoziale Prozessbegleitung schon vor der Anzeigeerstattung, im Ermittlungsverfahren, während des Prozesses und danach; Antragstellung Fonds sexueller Missbrauch Telefonische Beratungen Mehrfachnennungen möglich frauenspezifische Informationsvermittlung 7% 21% Verwaltung, Organisation, Öffentlichkeitsarbeit 47% Fachgespräche 14% 19% Themenspezifische Beratung In 2015 fanden 2144 Beratungen am Telefon statt. Die themenspezifische Beratung direkt am Telefon hat sich im Jahr 2015 verdreifacht. Sicherheitsberatung bei Misshandlung, akute Krisenintervention sowie die fachspezifische Beratung zu sexualisierter Gewalt machen den Hauptteil dieser Beratungen aus. Die Hälfte der Anruferinnen ist direkt von Gewalt betroffen. Wir führen diesen Anstieg darauf zurück, dass die Frauen besser über Hilfsangebote informiert sind und sie dann in der Krise auch direkt nutzen. Durch die gute Vernetzung der Frauenberatungsstelle in Stadt und Landkreis Osnabrück und die verstärkte Öffentlichkeitsarbeit zum Thema Gewalt gegen Frauen singt zudem die Hemmschwelle, sich als Betroffene zu zeigen und Hilfe in Anspruch zu nehmen. Die Zusammenarbeit mit einer großen Bandbreite von Institutionen beim Fallmanagement Hochrisiko trägt ebenfalls zu einer besseren Versorgung der betroffenen Frauen mit dem Wissen um Hilfsangebote bei. Themenspezifische telefonische Beratungen Mehrfachnennungen möglich 3% Trennung/Scheidung 21% 41% Misshandlung Sexuelle Gewalt 38% Krise 24% 38% 13% Psychische Erkrankungen Rechts-/Sozialberatung Stalking 73 Frauen mussten aufgrund mangelnder Kapazitäten abgewiesen oder an andere Stellen vermittelt werden. Persönliche Beratungen Mehrfachnennungen möglich Rechts-/Sozialberatung Ehe/Partnerschaft/Familie 37% 56% Sexueller Missbrauch Vergewaltigung 56% Misshandlung 41% Trennung/Scheidung Stalking 9% 20% 9% 27% 14% 40% Psychische Probleme psychische Gewalt Krise Von den Frauen, die die Beratungsstelle zu einem persönlichen Gespräch aufsuchen, sind – wie in den vergangenen Jahren auch – 60% direkt von Gewalt betroffen. Im Jahr 2015 kamen 610 Frauen zu Gesprächen in die Beratungsstelle, insgesamt wurden 1097 Beratungen durchgeführt. Weitere Schritte Mehrfachnennungen möglich Frauenhaus 9% 13% Anwältin 20% Ärztin 11% 45% Therapeutin Ämter 16% Weitere Gespräche 16% 46% 16% 15% Andere soziale Einrichtungen Projekt Anträge Polizei Gruppen Statistik Lebenssituation der Frau 6% 1% ledig 7% verheiratet 25% getrennt 18% geschieden verwitwet 31% Lebensgemeinschaft Kinder 4% ja nein 96% Finanzielle Situation der Frau 3% Mehrfachnennung möglich 7% 10% 32% Einkommen Frau Minijob Frau 10% Einkommen Mann 5% 9% 25% Unterhalt Arbeitslosengeld berufliche Situation der Frau Mehrfachnennung möglich Hausfrau/Mutter 17%17% 9% Vollzeitstelle 17% 14% Halbtags Stundenweise 12% Alter der Frau 0% 8% 13-17 Jahre 18-21 Jahre 15% 17% 22-30 Jahre 23% 31-40 Jahre 23% 41-50 Jahre Frauen aus Stadt und Landkreis Osnabrück 5% 11% Stadt Osnabrück Landkreis Osnabrück 30% 54% darüber hinaus ohne Angaben Frauen mit und ohne Migrationshintergrund 12% ohne Migrationshintergrund 15% mit Migrationshintergrund 73% ohne Angaben Präventions- und Öffentlichkeitsarbeit Gruppenangebote der Frauenberatungsstelle 6% 19% Vorträge Rechtsabende Gruppen 51% 24% Projekt Anträge An Gruppen, Vorträgen, Rechtsabenden und dem Projekt Anträge nahmen insgesamt 447 Frauen teil. Informationsveranstaltungen für Ausbildungs- und Schulklassen in den Räumen der Frauenberatungsstelle Insgesamt 98 Frauen lernten die Arbeit der Frauenberatungsstelle bei einem Besuch in den Räumen mit ihrer Ausbildungs- oder Schulklasse kennen. In 2015 waren nahmen an diesen Veranstaltungen die Akademie Überlingen, die Ev. Jugendhilfe, der Internationale Bund (IB) sowie die Gruppen des PNT und eine Klasse der Berufsbildenden Schulen Melle teil. Insgesamt fanden 156 Veranstaltungen, Gruppen-, Fortbildungs- und Präventionsangebote statt. Fonds sexueller Missbrauch Seit dem 1. Mai 2013 gibt es den Fonds Sexueller Missbrauch für den familiären Bereich. Hier können Betroffene Sachleistungen beantragen. Im institutionellen Bereich sind erste Vereinbarungen abgeschlossen (u.a. mit der evangelischen und katholischen Kirche). Verhandlungen mit weiteren Institutionen laufen derzeit noch. Näheres zu Institutionen, die im Rahmen des Ergänzenden Hilfesystems mitwirken, finden Sie auf der Website des Fonds www.fonds-missbrauch.de Antragstellung in Osnabrück: Frauenberatungsstelle, Tel. 0541-803405 K-O-Tropfen Kampagne am Ossensamstag Vortrag zu K-O-Tropfen beim Verein der Freunde des Zonta Clubs Westfälischer Friede e.V. Arbeitskreis Soziales der Landkreis- Grünen und der SPD im Kreistag zu Informationsgespräch in der Frauenberatungsstelle Osnabrück