INTERNATIONAL RELATIONS
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INTERNATIONAL RELATIONS DEPARTMENT FÜR EUROPÄISCHE INTEGRATION UND WIRTSCHAFTSRECHT Master-Thesis zur Erlangung des Titels M.A. (Master of Arts) im Rahmen des Universitätslehrganges „International Relations“ Frauenrechte in Albanien eingereicht am Department für Europäische Integration und Wirtschaftsrecht unter Betreuung von Dr. Gunther Hauser von Ergenta Metaj Krems, im Jänner 2011 EIDESSTATTLICHE ERKLÄRUNG Ich, Ergenta Metaj, geboren am 19.03.1983 in Berat (Albanien) erkläre, 1. dass ich meine Master-Thesis selbständig verfasst, andere als die angegebenen Quellen und Hilfsmittel nicht benutzt und mich auch sonst keiner unerlaubten Hilfen bedient habe, 2. dass ich meine Master-Thesis bisher weder im In- noch im Ausland in irgendeiner Form als Prüfungsarbeit vorgelegt habe, 3. dass ich, falls die Arbeit mein Unternehmen betrifft, meinen Arbeitgeber über Titel, Form und Inhalt der Master Thesis unterrichtet und sein Einverständnis eingeholt habe. INHALTSVERZEICHNIS 1. EINFÜHRUNG ............................................................................................................................... 2 1.1. RELEVANZ DES THEMAS .................................................................................................. 3 1.2. DATENGRUNDLAGE........................................................................................................... 4 1.3. METHODOLOGIE ................................................................................................................. 5 2. FRAUENRECHTE IN ALBANIEN............................................................................................... 7 2.1. 3. DER KANUN UND DIE ALBANISCHEN MANNFRAUEN ............................................ 18 HÄUSLICHE GEWALT .............................................................................................................. 25 3.1. DIE ROLLE DER MEDIEN BEZÜGLICH HÄUSLICHER GEWALT ............................. 41 4. FRAUEN IM ENTSCHEIDUNGSPROZESS .............................................................................. 49 5. GESCHLECHTERGLEICHSTELLUNG..................................................................................... 63 6. FRAUEN UND DIE GESUNDHEIT ........................................................................................... 68 7. FRAUEN UND DIE ARBEIT ...................................................................................................... 74 8. FRAUEN IN DER BILDUNG...................................................................................................... 84 9. PROSTITUTION .......................................................................................................................... 91 10. ALBANISCHE GESETZGEBUNG ......................................................................................... 98 11. CEDAW .................................................................................................................................. 103 12. 8. MÄRZ ................................................................................................................................. 106 13. ALBANISCHE WEIBLICHE PERSÖNLICHKEITEN......................................................... 113 14. ABBILDUNGEN .................................................................................................................... 123 15. ZUSAMMENFASSUNG ........................................................................................................ 136 16. SCHLUSSFOLGERUNGEN .................................................................................................. 140 17. LITERATURVERZEICHNIS................................................................................................. 142 18. QUELLENVERZEICHNIS .................................................................................................... 147 1 1. EINFÜHRUNG Alle wissen es, dass ich Papas Tochter bin. Aber wenn ich in meinen Erinnerungen zurück reise stelle ich fest, dass meistens meine Mutter anwesend gewesen ist. Dies bezieht sich auf die Zeit, als meine Mutter für lange Zeit arbeitslos gewesen war. Es war der Anfang einer politischen und sozialen Wende, aber auch eine wirtschaftliche Verbesserung in meiner Familie, da meine Eltern während der Zeit des Kommunismus sehr gut bezahlt waren. Meinem Vater wurde eine bestimmte Portion Essen gegeben, die er niemals in der Arbeit gegessen hat, sondern diese bis zum Ende des Monates bewahrt und nach Hause mitgenommen hat, um sie uns zu geben. Abends hat meine ältere Schwester seine Arbeitsuniform gebügelt und seine Schuhe geglänzt und langsam habe auch ich gelernt, ihr zu helfen sowie alle anderen Hausarbeiten zu erledigen. Wenn ich mir etwas gewünscht habe, habe ich es ohne zu zögern verlangt, jedoch aber, als ich in die Augen meiner Schwester blickte, habe ich das Schweigen gelernt. Aber bevor ich das Schweigen gelernt habe, habe ich viele Fehler gemacht, die in meinem Kindesalter jedoch selbstverständlich waren. An mein richtiges Alter erinnere ich mich leider nicht, aber etwas weiß ich ganz genau, wenn mir etwas versprochen wurde, habe ich es zum gleichen Zeitpunkt gewollt. Eines Tages hatte meine Mutter meine Hand gegriffen, es war einer unserer Nachmittagsspaziergänge in der Stadt. Sie hatte plötzlich einen Laden gesehen und hatte zu mir gesagt, dass wir hinein gehen. Die Verkäuferin hatte uns sehr höfflich empfangen und meine Mutter hat direkt ein lila Kleid mit Falten für mich gesehen und hat vorgeschlagen, dass sie mir dieses Kleid kaufen wird, aber leider hatte sie keinen Termin vereinbart. Ich war so verwirrt, dass ich es zum gleichen Moment brauchte, aber als ich meine Mutter ansah, bemerkte ich, dass sie sprachlos war. Ich war so traurig und wartete, dass sie bezahlt. So haben wir ein Paar Minuten verbracht, bis sie mit der Verkäuferin verabredet hatte, dass wir morgen wieder kommen würden, um mir das Kleid zu kaufen. Unterwegs nach Hause habe ich ihre Tränen gesehen und den Kopf mit dem Blick auf den Boden gerichtet, weil sie kein Geld hatte - und jedes Mal, als ich das Kleid danach anzog, trug ich auch die Schuld in mir die tagelang dauerte. Solche Fehler habe ich mehrmals gemacht. Danach, um meine Schuld zu begleichen, versprach ich meiner Mutter, mich um sie zu kümmern, sie lachte über meine Naivität. Die Situation war dann günstiger für diejenigen, die Geschäfte gegründet hatten, die Emigranten im Ausland gehabt haben und für die Menschen in der Regierung. Aber auch für unsere Familie ist es natürlich besser geworden. Meine Eltern haben mich und meine Schwestern mit der Liebe für die Bücher erzogen und ihr Wunsch für unsere Ausbildung wurde verwirklicht. Ihre Opfer werde ich vielleicht niemals verstehen, so wie meine Eltern sie erlebt haben, aber ich möchte sehr gerne, dass meine Eltern stolz auf ihre Töchter sein können. Ich bin nicht berühmt und natürlich möchte es nicht mittels dieser Thesis werden, aber tief in mir fühle ich nur Dankbarkeit für meine Eltern. Einführung bedeutet für mich Anfang, Herkunft, Ausgangspunkt, Wurzeln. Und meine Wurzeln sind meine Eltern deswegen beginnt auch mein Thema mit ihnen. Danke Mutter, danke Vater! Danke für die Herausforderungen, die wir gemeinsam erlebt haben, ich bitte euch um Verständnis für meine Probleme, dass ich euch gelangweilt habe, als ich krank gewesen bin und großen Dank für eure Unterstützung auf meinem ausgewählten Weg. Mit euch fühle ich mich vollständig. Danke! Meinen Eltern 2 1.1. RELEVANZ DES THEMAS Ich habe es auch während meiner Arbeit erwähnt, dass ich mich nicht auf eine Thematik konzentriert habe. Deswegen hat diese Arbeit mehr einen beschreibenden Charakter, meistens in Details. Auch wenn ich keine Juristin bin habe ich mich bemüht, meine persönliche Meinung zu geben, bezogen auf bestimmte Forscher und Autoren von verschiedenen Büchern, von denen ich auch die Literatur für diese Thesis verwendet habe. Ich möchte damit sagen, dass jede Arbeit in sich eigene Wichtigkeit hat, aber speziell in diesem Fall wollte ich betonen, dass ich alle betroffenen Thematiken der albanischen Frauen in einer gemeinsamen Thesis gesammelt und verarbeitet habe. Für jede Person, die mehr über die Frauensituation in Albanien lesen möchte, denke ich, dass es das richtige Thema ist. Da es um vielfältiges und seriöses Material geht, bleibe ich mit dem Wunsch, dass es den anderen Generationen dienen wird. Erstens, meinen Staatsangehörigen, Mädels und Jungs, allen albanischen Frauen, die etwas mehr über ihre Geschichte lesen möchten, wie es früher ausgeschaut hat, was es für Gesetze gibt, was ist verbessert worden, was muss noch gemacht werden, wo soll man mehr arbeiten und alle genehmigten Gesetze, die im Grundgesetz veröffentlicht sind sowie den albanischen und ausländischen Forschern und Analysten, die mehr für die Tendenz dieses Themas wissen möchten, was für Rechte die Frauen heutzutage genießen aber auch die Menschenrechte im Allgemeinen. 3 1.2. DATENGRUNDLAGE Vor allem möchte ich betonen, dass meine Arbeit vielfältig ist und viel Information beinhaltet. Die Quellen sind unterschiedlich, sowohl vom Internet als auch von den wichtigsten Institutionen Albaniens, die sehr zuverlässig sind. Es geht hier um offizielle sowie um wissenschaftliche Informationen und nach jedem Abschnitt habe ich mich bemüht, meine eigene Meinung zu einem bestimmten Phänomen zu geben. Ich denke, dass dies meine Arbeit ganz interessant macht, weil ich die offiziellen Quellen mit meiner persönlichen Meinung verkoppelt habe. Ich möchte nicht behaupten, dass meine Meinung absolut ist, aber es zählt mein Standpunkt, da ich parallele Abbildungen für alle Aspekte gemacht habe. Die Materialien sind relativ neu und ich habe sie binnen eines Jahres gesammelt. Die Quellen in Albanien sind: die Präsidentschaftskanzlei, Bundeskanzleramt, Generalstaatsanwaltschaft, das Oberste Gericht, das Verfassungsgericht, der Oberste Justizrat, das Parlament, Integrationsministerium, Ministerium für Auswärtige Angelegenheiten, Innenministerium, Verteidigungsministerium, Justizministerium, Finanzministerium, Ministerium für öffentliche Arbeiten und Transport, Bildungsministerium, Gesundheitsministerium, Arbeitsministerium, Ministerium für Landwirtschaft Ernährung und Konsumentenschutz, Ministerium für Tourismus Kultur Jugend und Sport, Umweltministerium, Wirtschaftsministerium, Institut für Statistik INSTAT, Albanische Akademie der Wissenschaften, Gemeinde von Tirana, Nationalrat für Radio und Fernsehen, Nationaltheater, Staatliches Albanisches Fernsehen, Top Channel TV, Klan TV, Vizion Plus TV, Demokratische Partei Albaniens, Sozialistische Partei Albaniens, Sozialistische Bewegung für Integration Albaniens, UNIFEM Albanien, USAID Albanien, IOM Albanien, Pro Helvetia der Schweizerischen Eidgenossenschaft, Österreichische Entwicklungszusammenarbeit, UNDP Albanien, Albanisches Zentrum für Menschenrechte, das Zentrum für Allianz der Geschlechter und Entwicklung, Zentrum für bürgerliche gesetzliche Initiative, Ratzentrum für Frauen und Mädchen, Verein “Reflexionen”, Verein „Ich die Frau“, Verein „Leichte Schritte“ etc. Und außerhalb Albaniens: Vereinte Nationen, IOM Austria, Amnesty International, Bundeskanzleramt von Kosovo, Ministerium für öffentliche Verwaltung, Kosovo Women’s Network, Initiative für Frauen – und Kinderschutz, Zentrum für Schulungen und Geschlechtsstudien. 4 1.3. METHODOLOGIE Mein Thema hat einen beschreibenden Charakter. Ich habe es in Kapitel eingeteilt, wo Sie in jedem Kapitel die jeweiligen Informationen lesen können. Das erste Kapitel stimmt mit der Einführung überein, nach der ein langer Weg beginnt, nämlich die 12 Themen, die sich mit dem Status der albanischen Frauen befassen. Das zweite Kapitel heißt “Frauenrechte in Albanien”. Hier habe ich alle Rechte erläutert, die die Frauen vom Gesetz her genießen und andere genehmigte Gesetze, die in Übereinstimmung mit Acquit Communitaire sind, wie die aktuelle Situation in Albanien aussieht, welche Konventionen sind bis jetzt genehmigt, empfindliche soziale Themen, wie: LGTB Gruppe und die albanische Mann – Frauen etc. Das dritte Kapitel heißt „Häusliche Gewalt“. Insbesondere für dieses Thema habe ich viel Material gefunden, was auch sehr deutlich die Bereitschaft und Aufmerksamkeit der Forscher, Psychologen und Soziologen für diese heikle Frage zeigt. Parallel zu den politischen Veränderungen in Albanien hat sich leider auch unsere Lebensweise geändert, was in bestimmten Aspekten soziale Probleme verursacht hat, wie: häusliche Gewalt, Prostitution, Arbeitslosigkeit etc. Die Evidenz ist schmerzhaft, weil sie zu viel sind, manchmal sogar in höheren Zahlen in der Hauptstadt als in anderen Städten. Hier lässt sich verstehen, dass das Leben gewaltigtätiger geworden ist, alltägliche Probleme, hohe Rate der Arbeistlosigkeit, Herausforderung in der Beschäftigung, Bildung, Gesundheitswesen etc. Hier ist der Wettbewerb greifbarer und empfindlicher als in anderen Städten. Das vierte Kapitel heißt „Frauen im Entscheidungsprozess“. Dieses Kapitel verdient eine besondere Aufmerksamkeit, weil es um die Frauenemanzipation in den obersten Regierungsstufen geht. Hier werden auch die Herausforderungen der MinisterInnen, DirektorInnen und PädagogInnen näher erläutert. Was die Qualität angeht wollte ich sagen, dass es hier ganz spezifisch ist, weil an diesem Kapitel nur die intellektuellen Frauen teilnehmen. Das fünfte Kapitel heißt „Gleichstellung der Geschlechter“. Tatsächlich ist es ein Thema, dass sich immer parallel mit dem Thema „Frauen im Entscheidungsprozess“ entwickelt. Wie die Frauensituation aussieht, wie viel sich diskriminiert fühlen bzw. sind und die genehmigten Gesetze in diesem Feld. Das sechste Kapitel heißt „Frauen und die Gesundheit“. Hier sind erwähnt: was für Gesetze genehmigt sind, was für Status heute die albanischen Frauen in diesem Bereich haben? Und was für Aufmerksamkeit schenkt ihnen das albanische Grundgesetz? Das siebte Kapitel heißt „Frauen und die Arbeit“. Was für Herausforderungen sollen die Frauen erleben? Wie hat es im Kommunismus ausgeschaut hat und wie ist die Tendenz heutzutage? Fühlen sich die Frauen mehr diskriminiert als die Männer? Das achte Kapitel heißt „Frauen und die Bildung“. Dieses Thema hat auch eigene Merkmale. Es gibt viele Verbesserungen und Fortschritte sind gemacht worden, noch andere aber sollen gemacht werden. Einerseits hat die Jugend nach der politischen Wende mehrere Möglichkeiten gehabt ein Studium abzuschließen, aber andererseits entsteht das Problem, sobald sie das Diplom bekommen: Wo können sie einen Arbeitsplatz finden? Das neunte Kapitel heißt „Prostitution“. Das ist die größte soziale Wunde der Albaner und ist gemeinsam mit anderen ökonomischen, sozialen und gesellschaftlichen Problemen gekommen. Das zehnte Kapitel heißt „Albanische Gesetzgebung“. Hier habe ich eine Zusammenfassung aller genehmigter Gesetze in Albanien vorgestellt, in jedem Lebensbereich, in dem die Frauen betroffen sind. Das elfte Kapitel heißt „CEDAW“, es ist die 5 Abkürzung für die Konvention zur Beseitigung jeder Form der Diskriminierung der Frauen. Was bedeutet „CEDAW“, wie funktioniert es, die Mitgliedschaft und Verpflichtungen Albaniens. Das zwölfte Kapitel heißt „8. März“: Was dieses Datum weltweit symbolisiert, die Geschichte, wie feiert man es in Albanien und was für Relevanz es in den letzen Jahren hatte. Das dreizehnte Kapitel heißt „Albanische weibliche Persönlichkeiten“. Hier wollte ich gewollt Frauennamen erwähnen, weil sie ihren Beitrag geleistet haben, um Albanien besser zu machen. Das vierzehnte Kapitel besteht nur aus Abbildungen. Mittels Zahlen und Ziffern bemerkt man die Tendenz, wie es gewesen war und wie es heutzutage ist. Die Analysen enthalten alle von Frauen betroffenen Lebensbereiche. Danach folgen die Zusammenfassung mit den Schlussfolgerungen, also alles, was ich festgestellt habe. Am Ende stehen die Informationsquellen, was ich von Institutionen Albaniens und vom Internet rausgefunden habe. Ich wünsche Ihnen eine gute Lektüre! 6 2. FRAUENRECHTE IN ALBANIEN „Wo beginnen die universellen Menschenrechte? In kleinen Orten, so klein, Dass man sie auf keine Weltkarte sehen kann, Genau zu Hause“ Eleanor ROOSEVELT Die Republik von Albanien, der letzte Staat vom Ex – kommunistischen Block ausgegangen, UN – Mitglied seit 1955, ist ein kleines Land im Südbalkan. Auch wenn es eine kleine Oberfläche hat, hat es immer die Bereitschaft gezeigt, Teil der entwickelten Länder zu sein, so wie die NATO – Mitgliedschaft neben USA, Großbritannien, Deutschland, Frankreich etc. und die Integration der EU beizutreten, dessen Antrag im April 2009 gestellt wurde. Schon am Anfang der politischen Wende, als die Albaner ein neues Leben voller Hoffnung beginnen wollten, war Albanien ein pluralistisches Land und die Regierung hatte angefangen, viele wichtige in Bezug auf Menschenrechte1 internationale Abkommen zu ratifizieren, diese sind: Der internationale Pakt über bürgerliche und politische Rechte, ratifiziert am 4. Oktober 1991. Der internationale Pakt über wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte, ratifiziert am 4. Oktober 1991. Übereinkommen über die Rechte des Kindes, kurz UN – Kinderrechtskonvention, ratifiziert am 27. Februar 1992. Übereinkommen der Vereinten Nationen gegen Folter und andere grausame, unmenschliche oder erniedrigende Behandlung oder Strafe, ratifiziert am 11. Mai 1994. UN Konvention zur Beseitigung jeder Form der Diskriminierung der Frauen, ratifiziert am 11. Mai 1994. Europäische Konvention zum Schutze der Menschenrechte und Grundfreiheiten und auch Zusatzprotokolle zum Schutze der Menschenrechte und Grundfreiheiten ratifiziert am 10. Februar 1996. Europäische Konvention zur Verhütung von Folter und unmenschlicher oder erniedrigender Behandlung oder Strafe ratifiziert am 10. Februar 19962 Man muss sagen, dass die Ratifizierung der Europäischen Konvention eine wichtige Rolle gespielt hat, weil mittels dieser die albanische Gesetzgebung eigene Gesetze mit denen der Acquit Communautaire reformiert und approximiert hat und hat so Albanien in einem Staat des Rechtes und der pluralistischen Demokratie umgewandelt hat. Hauptinstrument ist die 1 vgl. Dr. HAARR N. Robin, Dr. DHAMO Milika.: Vrojtim Kombetar: Dhuna ne Familje, Instituti i Statistikes Mars 2009, F. 8 2 vgl. Dr. HAARR N. Robin, Dr. DHAMO Milika.: Vrojtim Kombetar: Dhuna ne Familje, Instituti i Statistikes Mars 2009, F. 9 7 Europäische Menschenrechtskonvention vom 1950 und deren 13 Zusatzprotokolle. Besonders wichtig sind die Artikel Nr. 3 und 13 „über die Abschaffung der Todesstrafe“ 3 Im Jahr 1998 hat die Republik Albanien ihr Grundgesetz genehmigt und im Artikel 18 Punkt. 2 sagt man: „Alle sind vor dem Gesetz gleich und niemand kann wegen Geschlecht, Rasse, Religion, Ethnizität, Sprache und politischer, religiöser und philosophischer Überzeugung sowie wegen der Wirtschafts-, Bildungs- und sozialen Situation diskriminiert sein.“ Das nennt man auch das Antidiskriminierungsgesetz.4 Im Grundgesetz ist zum ersten Mal der Ombudsmann vorgesehen mit dem Gesetz „Für den Ombudsmann“. Es ist vom albanischen Parlament im Jahr 1999 genehmigt und seine Mission ist es, die möglichen Konflikte zwischen der Verwaltung und den Individuen zu vermeiden.5 Wenn ein menschliches Wesen geboren wird, werden gemeinsam mit ihm auch seine Rechte und Freiheiten ins Leben gerufen, die einen universellen Charakter haben. Dieses Prinzip kann man sehr klar im albanischen Grundgesetz bemerken, weil die Frauen nicht getrennt behandelt werden, sondern der Frau wird im Grundgesetz, als ein politisches und normatives Dokument, die Wichtigkeit gegeben, frau – und mutterbezogen. Eine Pflicht besonderer Art ist zum Schutze der schwangeren Frauen, z. B. im Artikel Nr. 54.6 Nach dem Zweiten Weltkrieg gab es Zerstörungen überall und es war nötig, dass die UN Generalversammlung am 10. Juni 1945 die Allgemeine Erklärung für Menschenrechte komponiert, wo im 1. Absatz steht: „Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren.“ In diesem Absatz war sehr klar die Bestätigung, an Grundmenschenrechten, Würde und seine Werte zu glauben sowie das Gleichheitskonzept zwischen den menschlichen Wesen weltweit und zwischen den großen und den kleinen Nationen. Nach dieser Erklärung folgte im 1966 auch die Konvention über bürgerliche und politische Rechte und die Konvention über wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte.7 Im Jahre 1979, nach einer 30 – jährigen Arbeit in Bezug auf die Menschenrechte, wurde CEDAW von der UN – Generalversammlung verabschiedet, deren Ziel es war, Frauendiskriminierung zu beenden, vor allem in der Politik, Familie, Arbeit, Kranken – und Sozialversicherung. Was ihre Wichtigkeit angeht, kennt man die CEDAW-Konvention auch als Frauen – Grundgesetz. Es bezieht sich auf 3 Prinzipien, diese sind: das Prinzip der 3 vgl. Prof. As. Dr. MANDRO Arta, MA GUXHOLLI Aurora, BERISHA Dajana, Aleanca Gjinore per Zhvillim „Te drejtat e grave ne kontekstin e te drejtave te njeriut“, Tirane 2008, S. 56 4 vgl. ANASTASI Aurela.: „Te drejtat e gruas ne legjislacionin shqiptar“ ne bashkepunim me OSBE ne Shqiperi, ISBN: 978‐92‐923, S.8 5 vgl. Prof. As. Dr. MANDRO Arta, MA GUXHOLLI Aurora, BERISHA Dajana, Aleanca Gjinore per Zhvillim „Te drejtat e grave ne kontekstin e te drejtave te njeriut“, Tirane 2008, S. 68 6 vgl. Prof. As. Dr. MANDRO Arta, MA GUXHOLLI Aurora, BERISHA Dajana, Aleanca Gjinore per Zhvillim „Te drejtat e grave ne kontekstin e te drejtave te njeriut“, Tirane 2008, S. 6 7 vgl. Prof. As. Dr. MANDRO Arta, MA GUXHOLLI Aurora, BERISHA Dajana, Aleanca Gjinore per Zhvillim „Te drejtat e grave ne kontekstin e te drejtave te njeriut“, Tirane 2008, S. 13‐14 8 Zivilrechte und des rechtlichen Status der Frauen, das Prinzip der menschlichen Fortpflanzung und das kulturelle Prinzip in der Gleichstellung der Geschlechter.8 Bei der Beijing-Erklärung und der Aktionsplattform im Jahr 1995, im Punkt Nr. 14 wurde gesagt, dass „die Frauenrechte Menschenrechte sind“ und als solches sollen die öffentlichen Behörden eine gute Arbeit machen sie kennenzulernen und anzuwenden.9 Nach dem Strafgesetzbuch mit dem Gesetz Nr. 7885, am 27.01.1995 (geändert), wird vorgesehen, dass es ein erschwerender Umstand ist, eine schwangere Frau zu töten, dass die Frauen ausgenommen von lebenslanger Haft sind und dass sie Strafe in getrennten Gebäuden von Männern durchführen können. Aber nach der Strafprozessordnung gemäß Nr. 7905, am 21.02.1995, sollen die Frauen die Strafe in Gefängnissen mit niedriger Sicherheit durchführen.10 Aber wie hat die albanische Familie funktioniert und wie ist die Tendenz heutzutage? Die Heirat ist ein rechtliches Zusammenleben, gestützt auf die moralische und juristische Gleichheit zwischen den Eheleuten in Bezug auf die Liebe, Respekt und umgekehrtem Verständnis. Eine Heirat findet zwischen einem Mann und einer Frau älter als 18 Jahre alt statt und beide profitieren durch die gleichen Rechte und verpflichten sich die für die gleichen Pflichten. Auch laut Grundgesetz Artikel Nr. 53 sagt man: „Heirat und die Familie genießen besonderen Schutz vom Staat“.11 Man weiß, dass die Frauen früher heiraten als die Männer. Laut einer Studie waren 2% der Frauen und 3% der Männer im Alter von 40-44 Jahre niemals geheiratet12. Das zeigt, dass die Heirat noch eine heilige Institution bleibt, so wie auch Don Ernesto Cozzi festgestellt hat „Heirat für die Albaner bleibt einer der feierlichsten Akte des Lebens“13. Diese Statistiken und Aussprüche stimmen sehr gut auch mit den Zahlen der Abbildungen 2.1 und 2.2 überein, wo die Eheschließungen – und Scheidungsraten dargestellt sind. Auch wenn die Ehescheidungen gestiegen sind, bleiben sie sowieso im umgekehrten Verhältnis zu den Eheschließungen14. Bei 16% der in Albanien lebenden albanischen Familien sind die Frauen das Familienoberhaupt15 und hier habe ich festgestellt, dass diese Frauen die Verantwortung für alle Verpflichtungen für die Familie und für die Kinder übernommen haben und es gibt ein paar Gründe dafür, die man als neues Phänomen bezeichnen kann. Z. B. Emigration ist ein 8 vgl. Prof. As. Dr. MANDRO Arta, MA GUXHOLLI Aurora, BERISHA Dajana, Aleanca Gjinore per Zhvillim „Te drejtat e grave ne kontekstin e te drejtave te njeriut“, Tirane 2008, S. 17 9 vgl. ANASTASI Aurela.: „Te drejtat e gruas ne legjislacionin shqiptar“ ne bashkepunim me OSBE ne Shqiperi, ISBN: 978‐92‐923, S.7 10 vgl. Prof. As. Dr. MANDRO Arta, MA GUXHOLLI Aurora, BERISHA Dajana, Aleanca Gjinore per Zhvillim „Te drejtat e grave ne kontekstin e te drejtave te njeriut“, Tirane 2008, S. 24‐26 11 vgl. ANASTASI Aurela.: „Te drejtat e gruas ne legjislacionin shqiptar“ ne bashkepunim me OSBE ne Shqiperi, ISBN: 978‐92‐923, S. 25‐26 12 vgl. „Studimi Demografik dhe Shendetesor ne Shqiperi 2008‐2009“, Instituti i Statistikes dhe Instituti i Shendetit Publik, Tirane Mars 2010, S. 122 13 vgl. TRIFIRO Ada.: „Duke shfletuar historine“, Tirane 2000, S. 45 14 Burimi INSTAT (Te marra nga Ministria e Drejtesise) 15 vgl. „Studimi Demografik dhe Shendetesor ne Shqiperi 2008‐2009“, Instituti i Statistikes dhe Instituti i Shendetit Publik, Tirane Mars 2010, S. 26 9 neuer und untrennbarer Bestandteil für unsere moderne Lebensweise und die Mütter, Frauen, die Witwe sind, oder Frauen, die geschieden sind. Und andererseits werden 84% der Familien von den Vätern geführt, was bedeutet, dass in unserer Gesellschaft der Mann noch das Familienoberhaupt bleibt. Die durchschnittliche Größe einer albanischen Familie in Albanien ist 3.8 Personen16 und diese Ziffer zeigt, dass die albanischen Frauen die kleinen Familien bevorzugen. Nach einer Studie von CDC, ISHP und INSTAT, veröffentlicht im Jahr 2005, wurde festgestellt, dass das durschnittliche Alter für die erste Heirat bei den Frauen bei 21.9 Jahren (im Jahr 2002) liegt, und nach der demografischen und gesundheitlichen Studie 2008-09 bei 26.7 Jahren,17, was bedeutet, dass die Frauen später heiraten möchten als in den Jahren vorher. In dieser Studie ist auch festgestellt worden, dass 48% der befragten Frauen 2 wollten, 28% wollten 3 Kinder und 15% wollten 4 Kinder. Der ideale allgemeine Durchschnitt der Kinderzahl war 2.6 für alle Frauen und 2.7 für alle schon verheiratete Frauen18. Im Grundgesetz werden auch andere wichtige Elemente erwähnt, welche notwendig sind, um ein normales familiäres Leben zu gewährleisten, wie z. B.: das Recht mit der Familie zu leben, das Recht die Gleichheit der Eheleute zu respektieren und der besondere Schutz für die Kinder. Unser Grundgesetz schützt die Familie, auch wenn sie ohne Heirat gegründet ist, also „mit freier Kopplung“ von 2 Personen mit unterschiedlichen Geschlechtern, bekannt zum ersten Mal beim Familienrecht, verabschiedet am 08.05.2003 mit Nr. 9062. Wenn eine Frau mit ihrem Partner nur in einer Gemeinschaft zusammenlebt hat sie einen anderen Rechtsstatus als eine verheiratete Frau. Die Ehe, die nach dem Gesetz vor dem Beamten geschlossen wird, kann nur bei Gericht aufgelöst werden, also nur die Entscheidung des Gerichts ist rechtskräftig für die Ehescheidung19. Schon seit den ersten Jahren des Kommunismus in der Regierung hatte die Partei im Wesentlichen nicht nur die Kontrolle über die damalige Gesellschaft, sondern auch über ihren kleinsten Bestandteil, die Familie und das Individuum. Die albanische Gesetzgebung hatte die Ehen mit unseren Studenten im Ausland erlaubt aber das Außenministerium in Albanien oder die diplomatische Vertretung in jenem Land hatte eine Genehmigung dafür ausgestellt. In der Pracis wurde dies jedoch nie verwirklicht. Deswegen hat im Jahr 1952 das Präsidium der Nationalversammlung ein Dekret genehmigt, der die Ehe mit einer Ausländerin bzw. mit einem Ausländer stoppte und umgekehrt. Um „üppig“ zu sein, erlaubte man nur die Ehen mit sowjetischer Staatsangehörigkeit und mit Staatsangehörigen von Volksdemokratien nur in außergewöhnlichen Fällen. Und die Ehe mit einem/r Staatsangehörigen von einem kapitalistischen Land war total verboten. 16 vgl. Ebenda vgl. „Studimi Demografik dhe Shendetesor ne Shqiperi 2008‐2009“, Instituti i Statistikes dhe Instituti i Shendetit Publik, Tirane Mars 2010, S. 126 18 vgl. „Studimi Demografik dhe Shendetesor ne Shqiperi 2008‐2009“, Instituti i Statistikes dhe Instituti i Shendetit Publik, Tirane Mars 2010, S. 146 19 vgl. ANASTASI Aurela.: „Te drejtat e gruas ne legjislacionin shqiptar“ ne bashkepunim me OSBE ne Shqiperi, ISBN: 978‐92‐923, S. 25‐26 17 10 Diese ergriffenen Maßnahmen wollten die Tatsache vermeiden, dass einige albanische Studenten russische Mädchen ohne die Genehmigung des albanischen Staates geheiratet hatten, aber nach dem russischen Grundgesetz erlaubt war20. In „Essay für die albanische Frau“ erzählt Diana Culi, dass dieser ein langer und komplizierter Prozess gewesen ist und dass man es nicht mit ein paar einfachen Sätzen erklären kann. Nach dem Zweiten Weltkrieg, als die kommunistische Partei zur Position gekommen war, kann man sagen, dass beide Geschlechter gleiche Rechte gehabt haben, die auch im Grundgesetz genehmigt wurden und diese sind: Wahlrecht, Bildungsrecht, Arbeitsrecht etc., aber es haben die Menschenrechte und die Meinungsfreiheit gefehlt. Wenn es eine Ehescheidung gab und die damalige Regierung festgestellt hat, dass der Mann schuldig war, wurde hauptsächlich die Frau geschützt und ihm irgendeine schwere Arbeit gegeben21. Und ich heutzutage, als ein in der Demokratie aufgewachsenes Mädchen, bin davon überzeugt, sowohl von anderen, die es mir erzählt haben, als auch von Menschen, die ich persönlich kennengelernt habe, dass die Leute ganz frei sind und selbst für ihren Lebenspartner entscheiden können. Diese zweite Person kann eine andere Ethnie oder Staatsangehörigkeit haben, was zeigt, dass wir in einer demokratischen und entwickelten Gesellschaft leben. Heutzutage leben viele Albaner und AlbanerInnen im Ausland und es ist passiert, dass sie wieder Albaner oder Menschen anderer Staatsangehörigkeit geheiratet haben. Heute lebt man und denkt man anders, unsere Mentalität ist offener und das auch dank des Grundgesetzes, das unser Leben erleichtert. Eine andere Lebensform ist auch das Zusammenleben. In dieser Beziehung leben die Partner miteinander, müssen aber nicht vor einem Beamten die Ehe schließen. Diese Beziehung hat keinen rechtlichen Status. Werden in dieser Beziehung Kinder geboren, hat der Vater das Recht, die Vaterschaft anzuerkennen. Und wenn diese Partner nicht mehr miteinander leben möchten, müssen sie nicht vor Gericht gehen und als Folge müssen sie kein Eigentum teilen, die Pflichten für die Kinder aber bleiben obligatorisch für beide Eltern. Im Frauenrechtebereich sind nicht nur die Gesetze, die Verbesserungen, die Kritiken und die Leistung in der Bildung, Arbeit, Politik, Gesundheit etc. ein Bestandteil, sondern es gibt auch ein heikles und sensibles Thema, das nicht nur präsent in Albanien ist, sondern weltweit und das ist die LGTB – Gruppe22. Teil dieser Gruppe sind die Lesben, Schwulen, Bisexuelle und Transsexuelle (Trans). Internationale Mechanismen, wie: EU, Charta für Menschenrechte, Europäische Konvention für Menschenrechte etc. bemühen sich um die Erinnerung durch bestimmte Maßnahmen für diese Gruppe, damit die anderen sie unterstützen und respektieren. In Albanien bleibt dieses Thema noch tabu und diese Gruppe spürt eine homophobische Stimmung, sowohl vom Staat als auch von der Zivilgesellschaft, dessen Reaktionen sehr hart und radikal sind. 20 vgl. Prof. Dr. LALAJ Ana.:„Ligji, mundesi zhvillimi per grate“, Viti i VIII‐te i botimit nga Qendra per Nisma Ligjore Qytetare, Nr. 1 (18), Tirane Mars 2008, S. 54‐56 21 vgl. CULI Diana, “Ese per gruan shqiptare”, Tirane 2000, S. 8 22 vgl. Faqja Zyrtare e “Pink Embassy”, www.pinkembassy.al [Stand 20.08.2011] E tere problematika lidhur me grupin LGTB, historiku dhe historite personale jane marre nga Raporti Hije lidhur me kete grup. 11 Es gibt Menschen, die nicht nur verurteilt werden, sondern es wird auch psychologische und physische Gewalt gegen sie geübt. Nach dem Bericht von Hrn. Altin Hazizaj in Bezug auf diese Kommunität, da diese Menschen verurteilt sind, sind sie gezwungen auch die sexuelle Orientierung geheim zu halten, vor allem gegen die Familie zur Selbstverteidigung. Ein anderes Hindernis ist auch die Gesellschaft, die diese Gruppe als ungewünscht bezeichnet und so haben sie auch die Schwierigkeit eine Arbeit zu finden. Seit Neuestem gibt es auch eine Bewegung von dieser Gruppe und andere Befürworter für mehrere Rechte. Andere Mitglieder dieser Bewegung sagen, dass wenn sie die sexuelle Orientierung offenbaren, viele Probleme entstehen werden, vor allem in der Familie und bei diesen Personen beginnt die Selbstisolation. Es kann sein, dass gegen sie auch Gewalt angewandt wird und die Schäden in diesem Kontext könnten sehr groß sein. Die Lesben erleben physische und psychologische Gewalt, gleichzeitig werden sie oft aus Bars und Restaurants hinausgeworfen. Es gibt noch andere Probleme, die diese Gruppe erleben muss und der erste Faktor bleibt der Familiendruck. Besonders die Mädchen sind wegen des wirtschaftlichen Status gezwungen gemeinsam mit den Eltern zu leben, und wenn sie diesen Kompromiss akzeptieren, sollen sie schweigen. Oft sind sie gezwungen, sich zu verloben oder zu heiraten und die Ergebnisse waren: Entweder haben sie diesen Schritt gemacht und gleichzeitig haben sie eine zweite Beziehung mit Partnern des gleichen Geschlechtes oder sind mit Gays einverstanden eine sozusagen Verlobung oder Heirat zu machen aber eigentlich hat jeder von denen ein eigenes sexuelles Leben geführt. Im schlimmsten Fall, wenn diese Beziehungen sich offenbaren, werden sie von Familienangehörigen geschlagen, zu Hause isoliert und werden gezwungen, keine Beziehung mehr mit diesen Partnern zu haben. Ein ähnlicher Fall ist die Geschichte von „Ina“, 28 Jahre alt. Sobald sie die 6 – jährige Beziehung von Ina mit einem anderen Mädchen erfahren haben, haben sie sie sehr geschlagen, ein Zahn wurde abgebrochen, sie wurde gezwungen auf diese Beziehung zu verzichten und sie haben nicht mehr erlaubt, dass sie sich mit dem anderen Mädchen trifft. Haben sogar ihr Handy und die Mail-Adresse kontrolliert und als sie verlangt hat, ihre Partnerin zu treffen, wurde sie wieder geschlagen. Zweitens, Diskriminierung im Arbeitsplatz. Manchmal gibt es am Arbeitsplatz ein bestimmtes Verhalten, mit dem man sich identifiziert, wie und was man ist. Und diese Tradition am Arbeitsplatz braucht ein angenehmes Mädchen – Outfit. Wenn man sich nicht daran anpasst, ist man für diese Arbeitsstelle nicht geeignet und automatisch raus aus diesem Spiel. Drittens, Diskriminierung in Bildungsinstitutionen: Wenn die Lehrer oder Mitkollegen bemerken, dass ein Mädchen sich kleidet und benimmt sich wie ein Junge, dann wird sie automatisch mittels Verurteilungen diskriminiert und beiseite gelassen. Und so geht es weiter mit dieser langen Kette der Verurteilungen und der Hindernisse. Diese Menschen erbringen keine guten Leistungen in der Schule und sie werden auch von ihren Familien bedroht, dass sie keine finanzielle Unterstützung mehr haben werden. Viertens, häusliche Gewalt und Abschiebung von zu Hause. Das ist mal passiert, als sich 2 Mädchen in der Anwesenheit von anderen Männern geküsst haben und diese Männer haben sie mit einer Bierflasche am Kopf auf der Straße geschlagen. Es gibt auch einen anderen Fall, 12 zwischen der Mutter und ihrer lesbischen Tochter. Als das Mädchen der Mutter erzählt hat, konnte die Mutter die Nachricht nicht akzeptieren und hat alle ihre „männliche“ Kleidung zerrissen. Wenn diese Menschen in einer solchen homophobischen Stimmung leben, fühlen sie sich unterschätzt und verachtet und trösten sich mit Alkohol und Drogen und so verschlechtert sich die Beziehung zwischen ihnen und den Familienangehörigen von Tag zu Tag. Manchmal gibt es auch Selbstmordversuche. Eine andere Ablehnung spürt man auch innerhalb dieser Gruppe und in diesem Fall geht es um die Bisexuellen, die weder von Lesben noch von Homosexuellen akzeptiert werden. Es wird gesagt, dass sie nicht würdig sind, eine Organisation dieser Art zu vertreten. Andere Probleme gibt es auch bei den Transsexuellen oder Trans. Ein konkretes Beispiel ist auch der der Tod „Kristina“, wo der Täter gesagt hat, dass er es als Selbstschutz gemacht hat, weil er nicht wusste, dass es eine Frau sei. Und Teil dieser Vorurteile sind auch die Polizisten, die selbst diese Personen unterschätzen, auch wenn sie im Dienst sind, und die Gesetze des Landes durchführen sollen. Es gibt aber noch andere Gründe, warum sie die sexuelle Orientierung nicht offen sagen dürfen: Armut: Da sie keine Arbeit finden können, leben sie unter schwierigen Bedingungen, sind Obdachlose, weil der Hausbesitzer über ihre sexuelle Orientierung gehört hat, und bevorzugt nicht, dass diese Menschen hier leben. Sie fühlen sich auch vom albanischen Staat diskriminiert. Und für die Transexuelle ist die Diskriminierung 2 – fach mehr, auch für die Tatsache, dass diese Menschen Roma sind, also die Hautfarbe macht hier den Unterschied. Sie sind oft von der Polizei ohne einen Grund festgenommen, nur weil sie Transexuelle sind. Auch die Medien haben ihre Arbeit nicht gut gemacht, weil sie die Geschichte nicht berichtet haben, so wie es in der Tat war. Was den albanischen Staat angeht, bemerkt man, dass es keine konkrete Maßnahmen ergriffen sind, er hat aber das Gesetz „Für den Schutz vor der Diskriminierung“ genehmigt, wo man viel für seine Durchführung gearbeitet hat. Im Rahmen dieses Gesetzes steht auch ein „Beauftragter gegen Diskriminierung“ zur Verfügung. Ich habe festgestellt, dass die Zahl der Gesetze zugenommen hat, aber die Anwendung zu wünschen lässt. Im Juni 2010 wurde ein Transexueller ermordet, sogar 2 Organisationen der LGTB – Gruppe haben Anzeige erstattet und die staatlichen Instanzen haben nichts unternommen. Voriges Jahr war es ein großes Thema, als unser Premierminister ausgesagt hat, dass er die „Schwulen – Heirat“ erlauben würde. Einige Maßnahmen, die ergriffen werden sollen: • • • • • • Größere Verantwortung vom Staat für dieses Thema Mehr auf die Menschenrechte achten, wenn es um einen Anklagebeschluss geht. Es wird vom Staatgefordert, das Gesetz „Für den Schutz vor der Diskriminierung“ in all seiner Gesamtheit zu ergänzen, wo die Menschenrechte im Vordergrund für jedermann sein sollen. Sensibilisierungskampagne, um die Rechte dieser Kommunität zu vertreten Mehr Ausbildungslehrgänge für die Beamten, die sich mit diesem Thema beschäftigen. Kurzzeitige Häuser für diese Kommunität sowie Arbeitsmöglichkeiten 13 Zuletzt wollte ich auch meine Meinung in Bezug zu diesem Thema sagen. Ich muss es wiederholen und betonen, dass dieses Thema noch ein Tabu für die albanische Gesellschaft ist, deswegen redet man nicht so viel und gerne darüber. Die Ablehnung beginnt schon in der Familie und geht dann weiter in der Regierung und in der Gesellschaft. Die Leute möchten nicht für diese Menschen reden, oder anders gesagt, denken, dass diese Kommunität an Malaria leidet, und sind unerwünscht. Ich weiß es nicht, ob ich sie verurteilen oder loben soll, aber ich befürworte das Prinzip, dass wir auf die Menschenrechte achten sollen. Diese Rechte verdienen wir, sobald wir auf diese Welt kommen und als solches sollen wir jedes Lebewesen respektieren. Nach dem albanischen Grundgesetz ist es verboten, dass die Lesben ihre Familien gründen, oder dass sie Kinder adoptieren können. Wenn wir tief in der albanischen Psyche analysieren, bemerken wir, dass auch die Jungfräulichkeit noch ein fragiles Thema bleibt. Im Stadtgebiet ist dieses Mythos nicht so streng wie früher, aber im ländlichen Raum hat die Bedeutung überhaupt nicht verloren23. Bei uns haben viele Faktoren diesen Umstand beeinflusst, die ich oben erwähnt habe und diese Informationen haben ich vom Bericht für die LGTB Kommunität ausgewählt. Ich denke, dass unsere nicht so offene Mentalität, Anwesenheit der Religion, Familieninstitution als heilig für die Albaner und andere Faktoren gilt, all dies macht die Akzeptanz dieser Personen fast unmöglich. Bei uns redet man gerne und wir sind stolz darauf, dass es bei uns 3 Religionen in voller Harmonie zusammenleben. Aber die Idee, dass die Menschen unterschiedliche sexuelle Orientierungen haben, ist für uns schwer zu akzeptieren. Und dieser Unterschied braucht Zeit. Wie viel? Eine andere Diskriminierung bei uns erfährt man sofort, wenn man die Religion erwähnt. Sie war in Albanien für mehr als 30 Jahre verboten und die Basis im Kommunismus war „Frömmigkeit gegenüber Partei und Heimat“. Dann gab es eine Wiederbelebung ab den 90erJahren und heute sehen wir, dass die 3 großen Religionen in gutem Verhältnis miteinander umgehen können. Viele Frauen und Mädchen, die Kopftuch tragen, fühlen sich diskriminiert, weil es schwierig für sie ist, eine Arbeit zu finden. Der Verfassung nach ist Albanien ein atheistisches Land, das Tragen von Kopftuch ist an Schulen und Universitäten verboten. Dies widerspricht diesem Prinzip.24 Ich denke, dass man dieser Frage eine besondere Aufmerksamkeit schenken soll, weil die Religion oder der Glauben an Gott ein Teil der Menschenrechte ist und diese Eigenschaft genießt der Mensch schon mit seiner Geburt und wir dürfen die anderen nicht verurteilen, auch wenn sie nicht unserer Religion angehören. Albanien ist ein Laienstaat und als solches wird die Religionszugehörigkeit bei der Volkszählung nicht berücksichtigt. Dies stellt für uns überhaupt kein Problem dar und das Leben geht weiter voller Harmonie nicht nur zwischen diesen 3 Religionen, sondern auch zwischen Minoritäten, wie z. B.: Roma, Ägyptern, Bosnier, Montenegrinern, Walachen, Aromunischen etc. 23 vgl. „Raporti i OJF‐ve mbi situaten e grave dhe vajzave ne Republiken e Shqiperise“, Raporti Alternativ i Shqiperise per CEDAW, pergatitur nga „Koalicioni per pergatitjen e raporteve alternative ne Shqiperi, Redaktor: HAZIZAJ Altin, Tirane 2006, S. 18 24 vgl. „Raporti i OJF‐ve mbi situaten e grave dhe vajzave ne Republiken e Shqiperise“, Raporti Alternativ i Shqiperise per CEDAW, pergatitur nga „Koalicioni per pergatitjen e raporteve alternative ne Shqiperi, Redaktor: HAZIZAJ Altin, Tirane 2006, S. 19 14 Ich habe in meiner Stadt bemerkt, dass die Anzahl der Mädchen mit Kopftuch zugenommen hat und ein paar von ihnen habe ich an meiner Fakultät persönlich kennengelernt. Sie haben sehr gute Leistungen erbracht und aufgrund der Tatsache, dass sie Musleme sind, werden sie diskriminiert und anders behandelt. Ich denke, dass schon die Zeit gekommen ist, diese Vorurteile zu vermeiden, weil sie Teil der patriarchalischen Gesellschaft sind, sie sind Ergebnis einer geschlossenen Gesellschaft und lassen keinen Raum für die Theorie „Multi Kulti“. Wenn wir wirklich denken, dass wir in einer offenen und zivilisierten Gesellschaft leben, sollen wir wirklich anders denken und handeln. Tag der Menschenrechte ist der 10. Dezember25. Mit diesem Datum sind viele weltweit berühmte Ereignisse verbunden: Jedes Jahr am 10. Dezember wird in Oslo der Friedensnobelpreis verliehen (10. Dezember ist der Todestag vom Alfred Nobel)26; Das Europäische Parlament verleiht den Sacharow Preis27; Die Organisation „Reporter ohne Grenzen“ verleiht jedes Jahr den Menschenrechtspreis an diesem Tag28; die Organisation „Amnesty International“ nimmt diesen Tag jedes Jahr zum Anlass zur kritischen Betrachtung der Menschenrechtssituation weltweit29. In Südafrika ist der 21. März der Tag der Menschenrechte, an diesem Datum passierte das Sharpeville – Massaker30. Aber der Internationale Frauentag ist der 8. März. Für dieses Datum, seine Wichtigkeit, Aktivitäten und Prioritäten habe ich beim Kapitel „8. März“ gesprochen“31. Für den Schutz und Rechtsförderung ist der Staat bzw. die Regierung verantwortlich. Teil dieser Rechte sind auch die Frauenrechte und sie basieren auf 2 Prinzipien: Prinzip zur Gleichheit zwischen Frauen und Männern und Prinzip zur Beseitigung jeder Form der Diskriminierung, einschließlich die Geschlechterdiskriminierung. Außer dem Individuum schützt unser Grundgesetz in besonderer Art auch die schwangeren Frauen, die jungen Mütter sowie die Kinder und Jugend, erwähnt im Artikel 18. Im Familienrecht sind die Frauen – und Männerrechte erwähnt, wenn sie eine Ehe schließen bzw. scheiden wollen sowie die Beziehungen zwischen ihnen und den Kindern. In der Wahlordnung werden andere Bestimmungen erwähnt, die nicht nur mit dem Wahlrecht der Frauen zu tun haben, sondern auch, dass sie selbst die Möglichkeit haben, in oberen, zentralen und lokalen Vertretungsstufen gewählt zu werden. Jede Person ab 18 Jahren darf wählen. Von diesem Recht ausgenommen werden Behinderte mit der Entscheidung des Gerichts und die Verurteilten dürfen stimmen aber nicht gestimmt werden. Das Gesetz für die Gleichstellung der Geschlechter regelt die sozialen Verhältnisse im öffentlichen Leben, in der Bildung, in der Arbeit usw. basierend auf „dem Prinzip der Geschlechtergleichstellung in der Gesellschaft“ 25 vgl. Prof. As. Dr. MANDRO Arta, MA GUXHOLLI Aurora, BERISHA Dajana, Aleanca Gjinore per Zhvillim „Te drejtat e grave ne kontekstin e te drejtave te njeriut“, Tirane 2008, S. 13 26 vgl. http://www.nobelprize.org/ [Stand 25.08.2011] 27 vgl. http://www.europarl.europa.eu/parliament/public/staticDisplay.do?language=DE&id=42 [Stand 25.08.2011] 28 vgl. http://www.reporter‐ohne‐grenzen.de/pressearchiv/preise.html [Stand 25.08.2011] 29 vgl. http://www.amnesty.org/ [Stand 25.08.2011] 30 vgl.http://africanhistory.about.com/od/apartheid/a/SharpevilleMassacrePt3.htm [Stand 25.08.2011] 31 vgl. Faqja Zyrtare per Diten Nderkombetare te Gruas http://www.internationalwomensday.com/about.asp [Stand 30.07.2011] 15 in der legislativen, exekutiven und judikativen Gewalt und dafür spielt geschlechtsbezogene Quotenregelung eine wichtige Rolle. Die Frauenquote beträgt 30% der Vertretung für jedes Geschlecht32. Im sozialen Kontext erlebt die Frau noch andere Hindernisse, wie z. B.: Übertragung des Eigentums. Nur 8% der Frauen in Albanien haben Eigentümer auf ihren Namen eingeschrieben33 und die anderen Frauen erben nichts von ihren Mädchen – Familien. Auch wenn sie zu den Familien ihrer Männer gehen bekommen sie nichts. In Albanien hat das auch mit der männlichen Mentalität zu tun, weil der Mann das Familienoberhaupt ist und jedes Eigentum wird auf seinen Namen eingeschrieben34. Das ist auch eng mit der Verantwortung eines Mannes verbunden und als solches genießt er mehr Rechte zu Hause. Die gleiche Situation wird auch im Kosovo vorgefunden, wo die Männer noch die Mehrheit der Eigentümer erben. Der Ombudsmann in Kosovo hat berichtet, dass die Frauen nur 10% der Immobilien besitzen. Auch das Parlament von Kosovo hat einige Gesetze genehmigt, wie z.B.: das Gesetz für die Gleichstellung der Geschlechter, das Gesetz gegen Diskriminierung, das Gesetz für die Familie und soziale Dienstleistungen und das Gesetz für das Familienrecht35. Da die Frauen im ländlichen Raum Mangel an Information haben, können sie auch die Bankdienstleistungen nicht effektiv nutzen. Gemeinsames Eigentum im landwirtschaftlichen Haushalt bleibt noch ein anderes Problem, das eine Harmonisierung innerhalb der albanischen Gesetzgebung braucht und eine besondere Aufmerksamkeit, um eine Lösung zu finden. Es passiert sehr selten, dass eine Frau Bankkredite beantragt, weil sie bei uns als Befürworter ihrer Männer anerkannt sind und nicht unabhängige Personen36. Dass die Frauen im ländlichen Raum diskriminiert sind, weiß man schon, das ist auch im Artikel 14 von CEDAW erwähnt. Im Dorf fehlen heutzutage die Dienstleistungen, wie: Kinderhort, Kindergarten und medizinische Leistungen. Die Frauen im ländlichen Raum sind arbeitslos und als solches sind sie von ihren Männern total finanziell abhängig. Aber sie bleiben zu Hause und kümmern sich um die Kinder und um die alten Menschen, sie beschäftigen sich mit den Hausarbeiten und arbeiten in der Landwirtschaft, und wenn sie angestellt sind werden sie schlecht bezahlt. Sie bezahlen die Sozialversicherung nicht regelmäßig, was bedeutet, dass sie Probleme kriegen werden, wenn sie in Pension gehen und für die Medikamente bekommen sie keine Rückerstattung37. Für den albanischen Staat gibt es von CEDAW eine Aufgabe, dass er an diese Kategorie der Frauen denken soll. Er soll als Vermittler dienen, dass die Frauen im 32 vgl. ANASTASI Aurela.: „Te drejtat e gruas ne legjislacionin shqiptar“ ne bashkepunim me OSBE ne Shqiperi, ISBN: 978‐92‐923, S. 8‐11 33 vgl. „Raporti i III‐te Periodik i Qeverise Shqiptare per zbatimin e CEDAW“, realizuar nga Aleanca Gjinore per Zhvillim, Tirane Dhjetor 2010, S. 62 34 vgl. „Raporti i III‐te Periodik i Qeverise Shqiptare per zbatimin e CEDAW“, realizuar nga Aleanca Gjinore per Zhvillim, Tirane Dhjetor 2010, S. 51 35 vgl. „Siguria fillon ne shtepi“, Hulumtim per hartimin e strategjise se pare kombetare dhe te planit te veprimit kunder dhunes ne familje, Agjensia per Barazi Gjinore prane Zyres se Kreministrit, Prishtine 2008, S. 79‐82 36 vgl. „Raporti i OJF‐ve mbi situaten e grave dhe vajzave ne Republiken e Shqiperise“, Raporti Alternativ i Shqiperise per CEDAW, pergatitur nga „Koalicioni per pergatitjen e raporteve alternative ne Shqiperi, Redaktor: HAZIZAJ Altin, Tirane 2006, S. 109 37 vgl. „Raporti i III‐te Periodik i Qeverise Shqiptare per zbatimin e CEDAW“, realizuar nga Aleanca Gjinore per Zhvillim, Tirane Dhjetor 2010, S. 22 16 ländlichen Raum Bankkredite beantragen können, dass Tageszentren für Kinder gegründet werden sollen, damit ihre Mütter arbeiten können38 und all dies soll ermöglichen, dass die Mütter profitabel arbeiten, verdienen und die Kinder haben eine bessere Zukunft. Sie werden von Erziehern gelehrt und wachsen mit ihren Kollegen auf, was danach eine finanziell und spirituell reiche Gesellschaft sein könnte. Außer der Allgemeinen Erklärung für Menschenrechte in der „Nationale Strategie für die Menschen mit Behinderungen”, gibt es noch 6 andere Konventionen, die sind: • Der Internationale Pakt über bürgerliche und politische Rechte • Der Internationale Pakt über wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte • Übereinkommen gegen Folter und andere grausame, unmenschliche oder erniedrigende Behandlung oder Strafe • Konvention zur Beseitigung jeder Form der Diskriminierung der Frauen • Kinderrechtskonvention • Internationales Übereinkommen zur Beseitigung jeder Form von Rassendiskriminierung39 Einerseits sind die Frauen mit Behinderungen fast nicht erwähnt und unsichtbar und andererseits werden sie von Familienangehörigendaran gehindert, die Schule zu besuchen, weil sie sich vor Schande und Vorurteilen der Albaner fürchten. Der Staat gibt diesen Personen 55% der finanziellen Hilfe und dem Vormund 150%40. Auch die Frauen der Roma – Minderheit (Zigeuner) werden mit sehr schlechten Lebensbedingungen konfrontiert. Sie haben weniger Zugang zu Bildung, Arbeit, Gesundheit usw. Diese Kategorie ist sehr arm und als solches bleibt sie meist problematisch. Im Jahr 2003 hat die albanische Regierung die „Nationale Strategie für die Verbesserung der Lebensbedingungen der Roma – Minderheit“ genehmigt41. Das Ziel im Allgemeinen ist es, die Lebensbedingungen zu verbessern und insbesondere wird diesen Frauen mehr Aufmerksamkeit geschenkt, damit sie ihre Position in der Familie verstärken können und die Beseitigung jeder Form der Diskriminierung gegenüber diesen Mädchen und Frauen. Merkmal von dieser Minderheit ist es, dass die Frauen sehr jung ihre Familien gründen und dann gezwungen werden, den Beruf der „Hausfrau“ auszuüben. Um die Situation zu verbessern, gibt es auch Förderungen für Arbeitsprogramme mit niedrigeren Tarifen oder ganz kostenlos für die Mädchen und Frauen dieser Minderheit42. 95% davon verheiraten sich innerhalb der Minderheit43. 38 vgl. „Raporti i III‐te Periodik i Qeverise Shqiptare per zbatimin e CEDAW“, realizuar nga Aleanca Gjinore per Zhvillim, Tirane Dhjetor 2010, S. 22 39 vgl. “Strategjia Kombetare per personat me aftesi te kufizuara”, Ministria e Punës dhe Çështjeve Sociale dhe Shanseve te Barabarta, S. 4 40 vgl. „Raporti i III‐te Periodik i Qeverise Shqiptare per zbatimin e CEDAW“, realizuar nga Aleanca Gjinore per Zhvillim, Tirane Dhjetor 2010, S. 44 41 vgl. „Strategjia e Perfshirjes Sociale 2007‐2013“, S. 13 42 43 vgl. „Strategjia e Perfshirjes Sociale 2005‐2010“. S. 30 vgl. „Raporti i OJF‐ve mbi situaten e grave dhe vajzave ne Republiken e Shqiperise“, Raporti Alternativ i Shqiperise per CEDAW, pergatitur nga „Koalicioni per pergatitjen e raporteve alternative ne Shqiperi, Redaktor: HAZIZAJ Altin, Tirane 2006, S. 39 17 2.1. DER KANUN UND DIE ALBANISCHEN MANNFRAUEN Der Kanun, der Gebirgen oder anders genannt Kanun des Leke Dukagjini ist, ein Gewohnheitsrecht, mehr betont in Nordalbanien und hat als Grundgesetz funktioniert. Es ist sehr alt und hat niemals einen religiösen Charakter gehabt: Seine Befürworter durften katholisch, orthodox oder Muslim sein. Diese Gewohnheiten waren von Generation zu Generation mündlich übertragen/überliefert worden bis zu einem Zeitpunkt, als Shtjefen Gjecovi seine “Gesetze” gesammelt und kodifiziert hat44. Der Kanun war in 12 Büchern eingeteilt und jedes Buch hat ein spezifisches Thema behandelt, wie z. B.: die Kirche, die Familie, die Heirat, die Hochzeit, die Erbschaft, das Haus, der Handel, die Ehre, die Schäden, das Verbrechen, der Altenrat und Befreiungen und Ausnahmen. Wenn ein Sohn geboren wurde, gab es in jenem Haus Freudenschüsse, und wenn es ein Mädchen war, war es eine totale Enttäuschung für ihre Eltern45. Wenn die Verlobung einen definitiven Charakter hatte, konnte das Mädchen es nicht auflösen und nur die Ringabgabe hat genügt, um das als eine absolute Beziehung zu bezeichnen. Wenn sie es abgelehnt hatte, gab es 2 Lösungen: Entweder bezahlte sie all das mit ihrem Leben, oder sie sollte eine Mannfrau werden. Wenn der Junge diese Trennung verursachte war das nach dem Kanun überhaupt kein Problem, weil das ein Männerrecht war46. Was die Mannfrauen sind, werde ich später näher erläutern aber momentan möchte ich mich auf die Frauenbestimmungen in Kanun konzentrieren. „Einritzen in die Wiege“ oder “Verlobungsantrag in die Wiege” war ein gegenseitiges Versprechen der Eltern, ihre Kinder später zu verheiraten. Das hatte eigentlich mehrere Folgen für die Frauen, weil sie nicht immer jüngere Männer geheiratet haben oder Männer gleichen Alters. Es ist passiert, dass sie Männer mit 30-40 oder 50 Jahre älter geheiratet haben und sobald sie 14 Jahre alt wurden, waren sie gezwungen, sich zu verheiraten. Normalerweise war der Hochzeitstag an einem Samstag und an diesem Tag kam die Familie des Jungen, um das Mädchen mitzunehmen. Es sollten 12 Personen sein, davon eine Frau und sie sollte immer in der letzen Reihe bleiben47. Nach der Hochzeit hatte die Frau wenige Rechte, weil sie meistens Verpflichtungen mit großer Verantwortung erfüllen sollte, also sie war total von ihrem Ehemann abhängig48. Sie hat weder von ihrem Vater geerbt, noch von ihrem Ehemann, als sie in seine Familie ging49. Nach dem Kanun, durfte der Mann in besonderen Fällen seine Frau töten und es gab keine Blutrache dafür. Die Gründe waren 2: Ehebruch oder Mangel an Gastfreundschaft. Die Eltern des Mädchens hatten schon den „Blutpreis“ genommen, weil sie als Bestandteil von Mitgift zu ihr noch eine Kugel mitgegeben hatten, immer nur, falls die 2 44 vgl. TRIFIRO Ada, „Duke shfletuar historine“, Tirane 2000, S. 19 vgl. TRIFIRO Ada, „Duke shfletuar historine“, Tirane 2000, S. 38 46 vgl. TRIFIRO Ada, „Duke shfletuar historine“, Tirane 2000, S. 43‐44 47 vgl. TRIFIRO Ada, „Duke shfletuar historine“, Tirane 2000, S. 46 48 vgl. TRIFIRO Ada, „Duke shfletuar historine“, Tirane 2000, S. 50 49 vgl. TRIFIRO Ada, „Duke shfletuar historine“, Tirane 2000, S. 55 45 18 oben erwähnten Fälle passierten. Und in anderen Fällen waren die Frauen von der Blutrache ausgenommen50. Während des Kommunismus war die Anwendung von Kanun streng verboten und ab den 90er Jahren gibt es eine Wiederbelebung, einschließlich der Blutrache, besonders im Norden. Das ist auch mit der Tatsache verbunden, dass während Transition das Gesetz nicht gut funktioniert hat, Vertrauensverlust vom Volk an die judikative Gewalt und alle diese waren mit den politischen und sozialen Veränderungen im damaligen Staat begleitet51. Das ist auch mit einer Äußerung von Diana Culi verbunden, die in ihrem Essay sagt: „Da wo die Staatsgesetze fehlen, agieren die Gebirgsgesetze“52. Das Phänomen der so genannten „Ehrenmorde“ ist in den letzten Zeiten sehr negativ von CEDAW beobachtet worden53. Nach dem Kanun, wenn ein Mädchen mutig genug war ihre unerwünschte Verlobung oder Heirat abzulehnen, wenn das Haus keinen Erben hatte, sollte das Mädchen, meistens das Jüngste, den Nachnamen führen und wenn das ein Wunsch des Vaters war, wurde das Mädchen in eine Mannfrau umgewandelt. Seit dem Tag, dass sie vor 12 der wichtigsten Männern des Dorfes „ihre Sauberkeit“ beschwört hatte, ließ sie ihre Haare schneiden, durfte Hosen und Hut anziehen, Schnaps trinken, rauchen und freilich mit anderen Männern überall hingehen54. Im Unterschied zu den anderen Frauen durften sie an der Montage (Versammlung) teilnehmen, aber ohne Stimmrecht55. Sie haben die Hausverantwortung des Familienoberhauptes übernommen, haben sich um den Wohlstand, Eigentum, Vieh und andere Familienangehörige gekümmert. Sie durften auch ein Gewehr haben. Man muss sagen, dass es um keine biologische Veränderung geht, auch wenn sie die Männerrolle übernommen haben. Sie sind keine Transexuelle aber damals hatten die Männer mehrere Rechte und Freiheit und als solches waren auch das Erbe des Eigentums und mehrere Privilegien. Den ersten Teil des letzen Satzes sagt auch Fr. Dones. Sie hat einen Dokumentarfilm über die Mannfrauen gedreht, wo sie sagt, dass diese Frauen die Entscheidung getroffen haben als Männer zu leben aber sie haben keine chirurgische Intervention gemacht56. Sie lassen die Haare wie Männer schneiden, ziehen sich wie Männer an und alle Menschen behandeln sie als Männer. Die Existenz der Mannfrauen in dieser Kultur zeigt uns, dass eine biologische Frau praktisch alle Männerarbeiten machen kann. Und als sie nach Hause zurückgekommen sind, mussten sie nicht an die Hausarbeiten, Erziehung der Kinder, Waschen, Bügeln oder Kochen denken, weil sie die Männer des Hauses waren und diese hatten nicht mit einem echten Mann zu tun. Die Mannfrauen, in der Rolle des Familienoberhauptes, haben die Verantwortung für 50 vgl. TRIFIRO Ada, „Duke shfletuar historine“, Tirane 2000, S. 16 Ebenda 52 vgl. CULI Diana.: „Ese per gruan shqiptare“, Tirane 2000, S. 21 53 vgl. „Raporti i III‐te Periodik i Qeverise Shqiptare per zbatimin e CEDAW“, realizuar nga Aleanca Gjinore per Zhvillim, Tirane Dhjetor 2010, S. 59 54 vgl. “Gazeta Shqip”, “Burrneshat e fundit te Shqiperise”, 29.04.2008 http://www.zeriyt.com/forumi‐i‐gruas‐ dhe‐familjes/burrneshat‐e‐fundit‐te‐shqiperise‐t43200.0.html [Stand 13.03.2011] 55 vgl. TRIFIRO Ada, „Duke shfletuar historine“, Tirane 2000, S. 55 56 vgl. Faqja Zyrtare e Washington Post, 11 gusht 2007 http://www.washingtonpost.com/wp‐ dyn/content/article/2007/08/10/AR2007081002158.html [Stand 13.03.2011] 51 19 ihre Familien übernommen, auch im Falle einer Blutrache oder Gastfreundschaft. Nach dem Kanun hat die Gastfreundschaft eine wesentliche Rolle gespielt57. Im Anschluss sind die Biografien einiger Männerfrauen, die noch leben, dargestellt. Ich hatte auch früher über die Mannfrauen gelesen und einmal in meinem Englisch – Modul habe ich eine 2-teilige Analyse von Kanun gemacht. Das Thema fand ich ganz interessant und entspannend, sodass ich das in meiner Thesis erwähnen wollte. Man sagt, dass die 40 Letzten noch leben, hier sind einige ihrer Biografien. Drande ZUNGELI58, 86 Jahre alt, hat vor fast 70 Jahren einen Eid geschworen, ihr Leben wie ein Mann zu verbringen. Nach nur 3 Tagen Ehe floh ihr Mann vor der Polizei und die Drande war ganz alleine. Nach alter albanischer Tradition konnte sie nicht noch einmal heiraten. „Ich habe mich dazu entschieden als Mann weiterzuleben“, sagt sie. Nordalbanien ist ein von patriarchalischem Denken geprägtes Land. Mannfrauen aber genießen höchsten Respekt. Das Schicksal habe sie zum Mann gemacht und als solcher wolle sie auch sterben, sogar den Anzug für ihren Todestag hat sie sich gekauft. Drande DODAJ59, die mit 14 beide Hände bei einer Handgranatenexplosion verloren hat. Selbst wer ihr lange ins Gesicht blickt, kommt nicht auf die Idee, dass Drande Dodaj eine Frau ist. „Eine ’Burrnesha’ hat denselben Status wie ein Mann, sie ist das Familienoberhaupt“ so Dodaj. Ihr Vater ist früh gestorben und sie war die einzige, die sich um die Familie kümmern konnte. Kein Mann hätte sie ohne Hände geheiratet und um überleben zu können, musste sie selbst zum Mann werden. Diese Entscheidung bedeutete: keine Ehe, keine Kinder, kein Sex. Für den Haushalt hat sie eine Frau engagiert und sie ist stolz darauf, dass sie nicht kochen kann und muss. Ihrer Mutter aber kommen immer noch die Tränen, wenn sie an die Entscheidung ihrer Tochter denkt. „Ich denke nur an die Zukunft – sagt sie – auch Drande wird eines Tages älter sein und dann hat sie doch niemanden“. Aber solche Gefühle sind nur etwas für Frauen. Und so pfeift Drande bei solchen Gesprächen lieber nach der Haushälterin und ordert Schnaps. Nushe VORFI60 ist der Ernährer einer ganzen Familie. Als ihr Vater starb brauchte die Familie ein vollwertiges Oberhaupt. „Wenn Du nicht stark genug bist, als Mann zu leben, hast Du hier oben keine Chance. Ich ziehe mich an wie ein Mann und arbeite wie ein Mann“ so Nushe. In dieser entlegenen Ecke Europas ist es für Männer eine Frage der Ehre, sich zu verteidigen. Und als Mannfrau beharrt sie auf ihr Vorrecht auf den Besitz einer Waffe. „Das Gewehr brauchen wir hier oben, weil in meinem Haus viele weibliche Personen leben. Wenn es nicht anders geht, würde ich schießen, ohne mit der Wimper zu zucken. Es ist meine Aufgabe, die Ehre der Familie zu schützen“ so sie. Ihr Neffe Ndue ist bislang der einzige 57 vgl. “Crossing boundaries: Albania’s Sworn Virgins” http://www.jolique.com/gender/crossing_boundaries.htm [Stand 13.03.2011] 58 vgl.Video “Wo Frauen wie Männer leben – Albaniens verkehrte Zeit“ http://www.monalisa.zdf.de/ZDFde/inhalt/6/0,1872,7597830,00.html [Stand 13.03.2011] 59 Ebenda 60 Ebenda 20 männliche Nachwuchs der Familie. Und solange sie beide zu Hause sind, muss keine Frau mehr ihr Leben der Familie opfern und zur Mannfrau werden. Qamile STEMA61, die kleinste von den 9 Schwestern in ihrer Familie, sie ist 87 Jahre alt. Sie lebt alleine in Barkalesh, in einem Dorf 6 km von Kruja entfernt. Sie darf Schnaps trinken und rauchen. Da sie die kleinste Tochter zu Hause war, ohne Bruder, hat sie den Wunsch ihres Vaters erfüllt, eine Mannfrau zu werden. Nicht einmal 20 Jahre alt war sie, als sie diese Entscheidung traf, durfte Gewehr haben, war neben Männern in Hochzeitszeremonien angezogen und als sie mit anderen Frauen gesprochen hat, haben sie mit Scham geantwortet. Sie sagt, dass sie als Jungfrau sterben wird. „Ich denke, dass ich teilweise Frau und teilweise Mann bin. Das Leben als Mann hat mir gut gefallen und ich bereue das nicht“. Lule IVANAJ62 war das zehnte Kind in einem Haus mit elf Familienangehörigen. Nach 7 Schwestern sind Zwillinge geboren worden, von denen einer kurz danach gestorben war. Lule ist die ganze Zeit zu Hause geblieben und hat sich um den überlebenden Bruder gekümmert, Pjetar, und während der Volksschule verbrachte sie die Zeit mit anderen Jungen. Sie traf die Entscheidung ein Mann zu werden, auch wenn sie einen Bruder hatte. Jetzt ist sie verantwortlich für die ganze Familie und bereitet das Essen für ihre Tiere vor. Shkurtan HASANPEPAJ63, hat als lokaler Sekretär der kommunistischen Partei gearbeitet, das beste Büro in ihrer Region. Gefragt, ob sie es bereut, nicht geheiratet zu haben, antwortet sie “Nein, weil es, auch wenn wir über Liebe und Harmonie reden, nur die Männer sind, die das Recht haben über etwas zu entscheiden. Ich möchte alles oder nichts”. Sanie VATOCI64 ist 50 Jahre alt. Sie hat uns gestanden, dass sie es bereut ein Leben als Trucker zu machen. “Während ich die Paare in Filmen gesehen habe und ich die Bücher las, habe ich zum Denken angefangen, warum ich keinen Partner habe und warum ich mich wie ein Mann verhalte? Da draußen soll es Männer für mich gegeben haben”. Sie hat ein Visum nach USA beantragt. Ihre Schwester lebt da seit 7 Jahren und vielleicht kann Sanie dort ein neues Leben beginnen und führen. Sie fühlt es, dass sie in ihr drinnen viel Liebe hat, um diese einer anderen Person zu geben. Auch wenn sie es spürt, dass sie vielleicht niemals diese Person finden wird oder dass sie ein neues Leben mit 50 anfangen kann. Diana RAKIPI65, 54 Jahre alt, ist ein Wachmann und denkt mit Nostalgie an die Hoxha Zeit. Während des Kommunismus hat sie als Armeeoffizier gearbeitet und hat Frauen als Kampfsoldaten ausgebildet. Sie sagt, dass die heutigen Frauen nicht wissen, wo sie ihren Platz haben. “Heute – sagt sie – gehen die Frauen halb nackt in Discos. Ich bin mein ganzes Leben wie ein Mann behandelt worden und mit viel Respekt. Ich kann nicht säubern, bügeln oder kochen. Das ist Frauensache”. 61 vgl. “Gazeta Shqip”, “Burrneshat e fundit te Shqiperise”, 29.04.2008 http://www.zeriyt.com/forumi‐i‐gruas‐ dhe‐familjes/burrneshat‐e‐fundit‐te‐shqiperise‐t43200.0.html [Stand 13.03.2011] 62 vgl. “Crossing boundaries: Albania’s Sworn Virgins” http://www.jolique.com/gender/crossing_boundaries.htm [Stand 13.03.2011] 63 vgl. Faqja Zyrtare e Washington Post, 11 gusht 2007 http://www.washingtonpost.com/wp‐ dyn/content/article/2007/08/10/AR2007081002158.html [Stand 13.03.2011] 64 Ebenda 65 vgl. “Gazeta Shqip”, “Burrneshat e fundit te Shqiperise”, 29.04.2008 http://www.zeriyt.com/forumi‐i‐gruas‐ dhe‐familjes/burrneshat‐e‐fundit‐te‐shqiperise‐t43200.0.html [Stand 13.03.2011] 21 Fatime XHEDIA66, der Schäfer – Bergmann ist 77 Jahre alt. Sie lebt in Zogaj – Tropoje im gleichen Haus mit ihrem Neffen. Sie hat im Chrom – Bergwerk gearbeitet und jetzt kümmert sie sich um die Ziegen der Familie. Sie erzählt, dass es nicht einfach ist, auf dem Berg mit Ziegen zu leben, zu schlafen oder mit ihnen zu essen. “Aber schwieriger – fügt sie hinzu – ist die Arbeit am Ende der Erde gewesen. Zum Schluss wirst Du ein Kämpfer, und du sollst nicht aufgeben, sondern weiter kämpfen”. Ihren Namen kann man nur nach dem Reisepass identifizieren, wo draufsteht: Name, Nachname und Geburtsdatum. Sie hat diese Entscheidung getroffen, weil sie eine unerwünschte Ehe abgelehnt hat. Pashe KEQI67 ist 78 Jahre alt. Ihr Vater wurde in einer Blutrache getötet und zu Hause gab es keinen Mann. Ihre vier Brüder hatte die Hoxhas Regierung opponiert und sie waren weder inhaftiert noch getötet. Diese Entscheidung war die einzige Lösung für meine Mutter, für meine 4 SchwägerInnen und ihre 5 Kinder. Sie erzählt, dass sie den Eid geschworen hat, lebenslang als Jungfrau zu leben. Sie hat mit der Autorität eines echten Mannes gelebt, einschließlich hier auch, dass sie das Blut ihres Vaters rächen sollte, auch wenn sie heute nicht das Gleiche tun würde. „Früher war es besser ein Mann zu sein, weil eine Frau gleich einem Tier behandelt wurde. Jetzt haben die Frauen die gleichen Rechte wie die Männer und sind mächtiger. Ich denke, dass es heutzutage lustig wäre, eine Frau zu sein. Ich war völlig frei wie ein Mann, weil es niemand gewusst hat, dass ich eine Frau war. Ich konnte gehen, wohin ich wollte und niemand würde auf mich schwören, weil ich sie geschlagen hätte. Ich war die ganze Zeit nur mit Männern, ich weiß es nicht wie eine Frau zu reden, ich habe nie Angst gehabt“ – sagt sie. In ihrem Haus ist sie als „Pascha“ bekannt, sogar die Neffen und Nichten sagen, dass sie niemals ohne die Genehmigung ihres Onkels die Heirat machen würden. Leila68, die 56 - Jährige aus Tropoja sagt, dass sie gezittert hat an dem Tag, als sie diese Entscheidung traf, und war zwischen dem Gefühl, de Stolz ein Mann zu werden und Angst, auf die weibliche Träume zu verzichten. Über dieses Phänomen hat auch die Anthropologin Antonia Young in ihrem Buch "Frauen, die Männer werden" geschrieben. Sie hat sich sehr lange mit den Leben und Gewohnheiten der geschworenen Jungfrauen beschäftigt. Nach dem Kanun waren die Frauen als Besitz der Familie behandelt worden und es gibt viele Gründe, dass eine Frau damals einen solchen Eid geschworen hat. Einige wollten eine arrangierte Ehe vermeiden, andere wurden von ihren Vätern gezwungen, weil sie keinen Bruder zu Hause hatten, und noch andere, nachdem sie schlechte Ehen erlebt hatten, trafen deswegen sie die Entscheidung, ein Mann zu werden. Während des Kommunismus hatten die Frauen im Zentrum und in Südalbanien die gleichen Rechte wie die Männer aber im Nordalbanien leben die Familien noch nach der patriarchalischen Weise. Momentan gibt es 66 Ebenda vgl. “At home with Albania’s last sworn virgins”, 27.07.2008 http://www.smh.com.au/news/world/women‐ have‐to‐swap‐genders‐to‐survive/2008/06/26/1214472673664.html?page=fullpage#contentSwap1 [Stand 13.03.2011] 68 vgl. “Gazeta Shqip”, “Burrneshat e fundit te Shqiperise”, 29.04.2008 http://www.zeriyt.com/forumi‐i‐gruas‐ dhe‐familjes/burrneshat‐e‐fundit‐te‐shqiperise‐t43200.0.html [Stand 13.03.2011] 67 22 weniger als 40 geschworene Jungfrauen in Albanien, mehr von diese sind älter als 50 Jahre alt und einige leben in den benachbarten Ländern69. Darüber hinaus äußert sich Dones “sie haben eine sehr reichte geistige Welt und sind nicht streng. Ihre Geschichten haben so viel Würde und sie fühlen sich wohl mit ihren übernommenen Rollen”. In dieser Dokumentation behandelt sie die Tatsache, dass sich diese Frauen geopfert haben, eine solche Entscheidung zu treffen. Sie werden niemals die Möglichkeit haben, einen lebenslangen Partner oder Kinder zu haben70. Für die Befürworter von Kanun war die Kleidung ein signifikanter geschlechtsspezifischer Unterschied. Männer tragen Hosen und zusammenhängenden Hut und die Frauen tragen Röcke, Kopftuch und in bestimmten traditionellen Häusern bedecken sie mehr das Gesicht. Und wenn eine Frau zu einer Mannfrau wird, kleidet sie sich, verhaltet sich, geht, arbeitet und unterhaltet sich wie ein Mann, sogar die Familie und die Kommunität behandelt sie als solchen. Alle rufen sie “Er”71. Kanun ist ein heikles Thema in Albanien. Ich habe zum ersten Mal nach der politischen Wende davon gehört. Erstens, weil ich noch ein Kind war und zweitens, weil dieses Thema während des Kommunismus tabu war. Als ich mich entschied über Kanun zu schreiben, wollte ich auch über die Mannfrauen etwas erzählen. Jede von ihnen repräsentiert eine Persönlichkeit, ein gelebtes Leben mit oder ohne Reue, mit mehr oder weniger Leiden, mit oder ohne Träume und alle diese haben einen gemeinsamen Nenner: Jede von ihnen hat sich geopfert. Sie haben ihre Kindheit, Träume und das Leben geopfert. Sie haben das Risiko auf sich genommen, lebenslang keinen Partner und keine Kinder zu haben. Sie haben die Verantwortung übernommen, sich um die Familie zu kümmern und haben sich selbst verleugnet. Und noch etwas wissen wir mit Sicherheit, dass sie wirklich die letzen Mannfrauen Albaniens sind. Einige Mädchen wurden von Dones gefragt, ob sie die gleiche Entscheidung treffen würden, sie antworteten, dass sie niemals das gleiche machen können72. Die Mädchen heutzutage sind anders. Sie verbringen ihre Kindheit neben ihren Eltern als Mädchen, sie wachsen als solche auf, sie besuchen Universitäten und Weiterbildungskurse. Sie sehen andere Wege des Lebens und sollen nicht daran denken, die Verantwortung des Lebens auf sich zu nehmen, wenigstens nicht wie die Mannfrauen. Da ich noch beim Kanun-Abschnitt bin, wollte ich noch etwas über die Frauen sagen, deren Männer in Blutfehde sind. Dem Kanun nach, wenn Du eine Person tötest, solltest du erwarten, dass jemand von seiner Familie dein Blut oder das Blut eines männlichen 69 vgl. SMITH Nicola (Sunday Times), “Sworn virgins’ dying out as Albanian girls reject manly role” Tirane 6 janar 2008 http://www.timesonline.co.uk/tol/news/world/europe/article3137518.ece [Stand 13.03.2011] 70 vgl. Faqja Zyrtare e Washington Post, 11 gusht 2007 http://www.washingtonpost.com/wp‐ dyn/content/article/2007/08/10/AR2007081002158.html [Stand 13.03.2011] 71 vgl. “Crossing boundaries: Albania’s Sworn Virgins” http://www.jolique.com/gender/crossing_boundaries.htm [Stand 13.03.2011] 72 vgl. Faqja Zyrtare e Washington Post, 11 gusht 2007 http://www.washingtonpost.com/wp‐ dyn/content/article/2007/08/10/AR2007081002158.html [Stand 13.03.2011] 23 Familienangehörigen rächt. Aber nicht die Frauen und die kleinen Kinder, weil das Blut einer Frau niemals äquivalent mit dem eines Mannes ist73 und auf Seite 85 des Kanun sind sehr klar die Bestimmungen aufgeführt, wenn ein Mann in Blutfehde ist. Heutzutage gibt es viele Familien in Albanien, die im Blut sind. Die Männer dürfen nicht von der Türschwelle weggehen. Sobald sie das machen, können sie von der Familie des Opfers getötet werden. Und eine offene Debatte ist auch der Status von diesen Töchtern, Schwestern und Müttern. Sie leben hauptsächlich in entlegenen ländlichen Gebieten und sind verantwortlich für die Familienverpflichtungen, kümmern sich um das Haus, sollen den Boden bearbeiten, sollen kochen, putzen und die Kinder erziehen. Leider habe ich keine Informationen, wie viele solche Frauen es gibt, wie sie den Lebensunterhalt verdienen oder ob sie Teil irgendeines unterstützenden und integrierenden Programms sind. Aber ich bin mir sicher, dass dieses soziale Problem nicht nur diese Frauen betrifft, sondern auch unsere ganze Gesellschaft. Und wenn ich die Gelegenheit haben werde, etwas über sie zu schreiben bzw. zu machen, werde ich das gerne tun. Manchmal sind die Spezifiken unterschiedlich vom Land zu Land, wenn wir über Kultur und Gewohnheiten reden. In einem Land sind sie strafbar und in einem anderen Land sind sie ganz akzeptabel und normal. Inzest ist in Albanien kategorisch per Gesetz verboten und als solches verlangt auch CEDAW, dass dies strafrechtlich verfolgt sein muss, sowie die Vergewaltigung. Gemäß Artikel 102 des Strafgesetzbuches, wenn ein Mann eine erwachsene Frau verpflichtet, sexuelle Beziehungen mit Vergewaltigung durch Zwang mit ihr zu haben, dann ist das ein Verbrechen. Auch wenn die Vergewaltigung und die Vergewaltigung in der Ehe als solches bestimmt sind, wird das letze nicht berichtet und als Folge nicht strafrechtlich verfolgt. Die Vergewaltigung in der Ehe, obwohl verschlüsselt, bleibt noch ein Problem bei uns. Auch darauf lenkt die CEDAW ihre Aufmerksamkeit und hat eine besondere Bestimmung angefordert aber das ist Mentalitätssache. Die Frauen, die Gewaltopfer sind, sehen das nicht als problematisch, weil sie selbst es nicht definieren können. Ihrer Meinung nach sind die sexuellen Beziehungen ohne ihren Willen kein Verbrechen oder Vergewaltigung, weil sie denken, dass sie unterhalb der Männer bleiben und gehorsam sein sollen. Diese Denkweise ist manchmal anwesend da, wo auch die Schläge, Beleidigungen, verbale Gewalt und die Vergewaltigung anwesend sind. Das Kapitel „Frauenrechte in Albanien“ ist multidimensional, wo sicherlich alle Thematiken in Bezug auf die albanischen Frauen behandelt worden sind. Es gibt viele verabschiedete Gesetze, wenige durchgeführte Gesetze. Viele Vorurteile aber wenige erbrachte Leistungen. Wir haben viele Gegensätze in uns selbst und aufgrund dieser Stereotypen stehen wir ganz hinten in allen Lebensbereichen, wie: Bildung, Arbeit, Politik usw. Und die Stereotypen gehen weiter, unser Gehirn auszupressen … 73 vgl. GJECOVI Shtjefen, Kanuni I Leke Dukagjinit, Botim I Kuvendit Popullor, S. 19 24 3. HÄUSLICHE GEWALT „Nichts Gutes kommt von der Gewalt“. Martin LUTHER In den 90er Jahren, als Albanien die politische Wende erlebte und als die Menschen auf neue Tage und Projekte im demokratischen Leben gehofft haben, eskalierte die Gewalt als Folge der hohen Arbeitslosigkeit, Wohnungsnot, sozialen Unruhen und Gewalttaten auf der Straße und so erlebte unser Land eine Migration, wo die Dorfbevölkerung auf die Stadt konzentriert wurde74. Man soll sagen, dass Albanien eines der wenigen Länder Europas ist, dass die offiziellen Statistiken der Gewalt auf nationaler Ebene eingeschrieben oder veröffentlicht hat. Die Daten in Albanien in Bezug auf die häusliche Gewalt sind wirklich wenige und als solche ermöglichen sie es uns nicht die echte Situation für die häusliche Gewalt zu analysieren75. Schon seit dem Kommunismus bis zu den heutigen Tagen bleibt das für uns ein privates Problem und als solches soll es innerhalb der 4 Wände des Hauses bleiben. Laut einer Studie von Schneider bedeutet das: „Wenn man die häusliche Gewalt nicht anzeigt, ist das ein offener Weg das zu ermutigen und so ist das ein Grund mehr für die Ungleichheit und Unterdrückung der Frauen“76. Diese Mentalität bemerkt man noch in kleineren Städten oder Vorstädten und ländlichen Gebieten, wo die Frauen niedriges Bildungsniveau und niedriges Bewusstsein haben. Die gleiche Mentalität stellt man auch in Kosovo fest, wo die Anzeige einer Gewalttat als beschämend betrachtet ist77. Oft sind nur die Frauen die einzige Quelle für die Anzeige und die Berichterstattung, die auch Opfer der häuslichen Gewalt sind78. Wenn wir über das Bewusstsein sprechen die häusliche Gewalt anzuzeigen, sollen wir sagen, dass dies unterschiedlich von einer Kategorie zu der anderen Frauenkategorie ist. z. B.: Wenn eine Klägerin ausgebildet ist, bedeutet, dass sie es sehr gut weiß, in welchem Gelände sie läuft, ist schon über ihre Rechte als Frau und Staatsangehörige informiert, kennt alle Dienstleistungen in Bezug auf dieses Thema und weiß, was sie machen soll. Sie ist sich mehr als bewusst, dass die Gewalt und eine gesunde Familie keine Gemeinsamkeiten haben. Und bei dieser Frauengruppe wird mehr psychische Gewalt geübt. Aber von den Fakten lässt sich verstehen, dass die Gewalt jede Frauenkategorie, unabhängig vom Alter, Bildungsniveau, Arbeit, Religion und Wohnsitz (Stadt oder Land) betrifft. Sie lehnen den Mythos ab, dass „Die Gewalt nur eine Kategorie oder bestimmte Gruppen der 74 vgl. Dr. HAARR N. Robin, Dr. DHAMO Milika.: Vrojtim Kombetar: Dhuna ne Familje, Instituti i Statistikes Mars 2009, S. 8 75 Ebenda 76 DR. GJERMENI Eglantina.: „Te mbijetuarit e dhunes ne familje“, S. 141‐142 77 vgl. „Siguria fillon ne shtepi“, Hulumtim per hartimin e strategjise se pare kombetare dhe te planit te veprimit kunder dhunes ne familje, Agjensia per Barazi Gjinore prane Zyres se Kreministrit, Prishtine 2008, S. 2 78 vgl. Raporti ne kuader te projektit „Ta bejme realitet: Zbatimi i ligjit kunder dhunes ne familje ne Shqiperi“ u pergatit nga Rrjeti kunder Dhunes Gjinore dhe Trafikimit, Tirane Mars 2010, S. 31 25 Frauen betrifft“, dass „Die Gewalt ein Problem der Armen ist“, dass „Die Frauen bestimmte Persönlichkeiten haben, die den Täter förden, Gewalt auf sie auszuüben“, dass „Die Frauen in einer solchen Beziehung bleiben, weil sie die Gewalt akzeptieren“ und dass „die Gewalt zufällig ist und selten passiert“79. Nach dem Gesetz, Gewalt bedeutet “Jede Handlung oder Tätigkeit einer Person gegen eine andere, die als Folge Verletzung der körperlichen, seelischen, psychischen, sexuellen, sozialen und wirtschaftlichen Integrität hat” 80 und E. Haxhiymeri und Kulluri nach “Gewalt durch intime Partner und andere Familienmitglieder, die durch die körperliche, sexuelle, psychische und wirtschaftliche Gewalt manifestiert wird” 81. Es gibt noch eine andere Definition, die in der “Strategie der sozialen Dienstleistungen 2005 – 2010” erwähnt ist. Und die nach der Definition der UN – Versammlung Gewalt ist “Jede geschlechtsbezogene Handlung, die als Folge: körperliche, sexuelle oder psychische Verletzung haben oder die Leid bei den Frauen verursachen, einschließlich Bedrohungen für solche Handlungen, die Verpflichtung oder Freiheitsberaubung, unabhängig davon, ob all diese im öffentlichen oder im privaten Bereich auftreten”82. Die Gewalt klassifiziert sich in83: • Körperliche Gewalt, die meistens von den Frauen in ländlichen Raum erlebt wird. Es kann einmal oder wiederholt sein. Es beinhaltet: Schlagen, Schütteln, Schubsen, Töten, Beißen, Brennen, Treten oder Angriff mit Waffe • Die emotionelle Gewalt, die meistens von allen Kategorien der Frauen erlebt wird. Es beinhaltet: Verbale Attacken, Schreien, Weinen, Beleidigungen, Abschirmen von Freunden und Familie oder Angst machen. • Wirtschaftliche oder finanzielle Gewalt, die beinhaltet: den Diebstahl oder den Betrug des Partners/der Partnerin • Sexuelle Gewalt, die wenigst berichtete Gewalt, die alle Formen sexueller Aggression, sexueller Belästigung oder sexueller Ausbeutung beinhaltet. Man kann sagen, dass die Gewalt im Wesentlichen ein universelles Problem ist, auch wenn wir es in verschiedenen Formen sehen. Es kann nur einmal vorkommen, kann aber über Monate und mehrere Jahre eskaliert werden. Es kann sein, dass sich die Form ändert, aber auch, dass das gleiche Opfer viele Formen der Gewalt erlebt84. Oft variiert das Verbreitungsniveau, die Ursachen, Gesetzgebung (Gesetze), Ebene der Prävention (Niveau 79 vgl. „Dhuna ne familje: Paraqitja e situates aktuale ne Shqiperi“, MPCSSHB dhe Aleanca Gjinore per Zhvillim, Tirane Prill 2006, S. 7‐8 80 vgl. Dr. HAARR N. Robin, Dr. DHAMO Milika.: Vrojtim Kombetar: Dhuna ne Familje, Instituti i Statistikes Mars 2009, S. 10 81 vgl. „Dhuna ne familje: Paraqitja e situates aktuale ne Shqiperi“, MPCSSHB dhe Aleanca Gjinore per Zhvillim, Tirane Prill 2006, S. 17 82 83 Ebenda vgl. „Dhuna ne familje: Paraqitja e situates aktuale ne Shqiperi“, MPCSSHB dhe Aleanca Gjinore per Zhvillim, Tirane Prill 2006, S. 14‐15 84 vgl. „Si te kerkojme mbrojtje nga dhuna“, Nje manual per viktimat dhe OJF‐te, publikuar nga OSBE 2007, S. 9 26 der Prävention) usw. und es ist für alle gleich, unabhängig von Alter, der Religion, von geografischer Lage etc85. Das Forschungsprojekt „Nationale Beobachtung“ von INSTAAT in Zusammenarbeit mit andere Organisationen weltweit bekannt, wie: PNUD und UNICEF haben mehr als 2590 Frauen der Altersgruppe 15-49 Jahre alt gefragt und es wurde festgestellt: 33,2% der Frauen sagten, dass ihre Ehemänner zu jeder Tageszeit informiert werden möchten, wo sie sich befinden; 15,8% der Frauen sagten, dass ihre Ehemänner nicht möchten, dass sie sich mit ihren FreundInnen treffen; 31,2% der Frauen sagten, dass sie körperliche Gewalt erlebt hatten; 45,6% der Frauen sagten, dass sie niemals körperliche Gewalt erlebt hatten; was die körperliche Gewalt in der Ehe oder bei intimen Beziehungen betrifft, 23,2% der Frauen wollten nicht antworten. Die Frauen mit höherer Bildung waren weniger von der körperlichen Gewalt betroffen, im Vergleich zu den Frauen mit niedrigerem Bildungsniveau. Die Landfrauen stellten 47,5% der Befragten und sagen, dass von ihren Ehemännern auf sie körperliche Gewalt ausgeübt wurde, im Unterschied zu 35,1% der Stadtfrauen. Im Zusammenhang mit dem psychischen Missbrauch wurde beobachtet, dass es nicht so große Unterschiede zwischen den Land – und Stadtfrauen gab. Im Zusammenhang mit der sexuellen Gewalt gab es keinen Unterschied zwischen den Frauen mit höherem Bildungsniveau und denjenigen mit niedrigerem Bildungsniveau. Sexuelle Gewalt hatten sowohl die beschäftigten Frauen als auch die Hausfrauen. 82-88% der Frauen, die häusliche Gewalt erlebt hatten, haben ausgesagt, dass die Formen der Gewalt in den 3 ersten Jahren ihrer Ehe begonnen hatten. 50,6% der Frauen haben während dieser Beobachtung von emotioneller Gewalt in ihrer Ehe erzählt. 39,1% der Frauen haben angesprochen, dass auf sie psychische Gewalt ausgeübt wird, 31,2% haben die körperliche Gewalt angesprochen und 12,7% hatten sexuelle Gewalt erlebt. Es wurde auch festgestellt, dass der Alkoholkonsum eine der Ursachen der häuslichen Gewalt ist, sogar die alkoholischen Partner hatten 2-3 Mal mehr die Möglichkeit sexuelle und körperliche Gewalt auf ihre PartnerInnen auszuüben. Auch, dass Gewalt gegen Frauen, nicht nur von ihren Ehemännern ausgeübt wurde, sondern auch von ihren Eltern, Brüdern, Schwestern usw. Als die Daten der Täter analysiert wurdenkonnte beobachtet werden, dass die körperliche Gewalt von Personen mit niedrigem und mittlerem Bildungsniveau durchgeführt wurde. Die geschiedenen Frauen hatten mehrere Möglichkeiten während der Ehe körperliche und sexuelle Gewalt erlebt zu haben, im Unterschied zu denjenigen, die derzeit verheiratet waren oder zusammenlebten86. In Bezug auf die oben erwähnten Daten wollte ich eine parallele Linie mit einer anderen Studie machen, die in Tirana 2003 stattgefunden hat. Es wurden 1039 verheiratete Frauen interviewt und es wurde beobachtet, dass die körperliche Gewalt weit verbreitet war. 37% von ihnen gestanden, dass sie wenigstens einmal körperliche Gewalt erlebt hatten, 26% von denen hatten wenigstens 3-mal körperliche Gewalt erlebt und gestanden weiter, dass ihre Ehemänner niedriges Bildungsniveau und ländliche Herkunft hatten. Laut einer Studie von Amnesty 85 vgl. „Dhuna ne familje: Paraqitja e situates aktuale ne Shqiperi“, MPCSSHB dhe Aleanca Gjinore per Zhvillim, Tirane Prill 2006, S. 16 86 vgl. Dr. HAARR N. Robin, Dr. DHAMO Milika.: Vrojtim Kombetar: Dhuna ne Familje, Instituti i Statistikes Mars 2009, F. 12, 25‐26, 29‐31, 33‐34, 36‐37 27 International im April 2006 wurde festgestellt, dass 1 von 3 Frauen in Albanien physisch innerhalb der Familie missbraucht wurden. 52,2% die von der häuslichen Gewalt betroffen sind, haben das niemandem verraten. 11,5% von ihnen waren während ihrer Kindheit Zeuge der häuslichen Gewalt gewesen und 27,2% von ihnen sind selbst Opfer der häuslichen Gewalt während ihrer Kindheit gewesen87. Von diesen Daten können wir feststellen, dass die Gewalt verbreitet ist, auch wenn die Studien in 3 verschiedenen Zeitperioden durchgeführt worden sind. Es ist auch festgestellt worden, dass die Frauen, die eine gewalttätige Kindheit verbracht haben, die gleiche Situation bei den Familien ihren Ehemännern gefunden haben. Und noch eine dritte Feststellung ist es, dass die Täter meistens ein niedriges Bildungsniveau haben. Die häusliche Gewalt nimmt einen besonderen Platz auch im Artikel 5 und 10(c) des CEDAW – Übereinkommens und ist eine Sache, der große Aufmerksamkeit zur Bekämpfung gewidmet ist88. Da die Gewalt gegen Frauen sehr verbreitet ist, denken die Menschen, dass sie nur gegen die Frauen ausgeübt wird. Aber nach verschiedenen Studien ist festgestellt worden, dass Gewalt auch gegen Kinder ausgeübt wird, am meisten “beliebt” ist die körperliche Gewalt in den unteren Schichten und die psychische Gewalt ist präsent in der mittleren und oberen Schichten, die in der Form von Schreien, Bedrohung mit Wörtern oder Objekte und Bedrohungen durch den Verzicht sind. Bei älteren Menschen wird wirtschaftliche oder finanzielle Gewalt ausgeübt. Die häufigste Form der Gewalt auf die Männer ist die psychische Gewalt. Auf diese Kategorie kann keine körperliche Gewalt ausgeübt werden, weil sie kräftig sind und keine wirtschaftliche Gewalt, weil es bei uns üblich ist, dass meistens die Männer die Wirtschaft zu Hause erhalten89. Die häusliche Gewalt hat ihre wirtschaftlichen Kosten im Zusammenhang mit der Zahlung des Strafverfahrens, der gesundheitlichen und medizinischen Versorgung usw. aber es gibt keinen echten Wert für die Entschädigung des Opfers selbst, das von Forschern in diesem Bereich festgestellt wurde. Hier ist es schwierig, die psychischen und emotionellen Schäden zu definieren, weil es keine Bestimmung für besondere Entschädigung weder beim Zivilrecht, noch beim Familienrecht gibt, aber man kann die allgemeinen Bestimmungen für moralische und materielle Schäden verwenden. Laut der Studie “Sicherheit beginnt zu Hause”, sind die Kosten der häuslichen Gewalt in Details erklärt. Die Polizei ist das erste Glied und beinhaltet die Zeit in Haft für den Täter, Antworten von Gewalt – und Ermittlungsberichten. Dann kommt das judikative System und beinhaltet die Kosten der Inhaftierung, der Strafverfolgung und Gerichtsverfahren. Die sozialen Dienstleistungen, wie: Unterkünfte für Frauen und Kinder, Rechtsanwalt, Medien usw. sind andere zusätzliche Kosten. Und zuletzt kommt das 87 vgl. „Dhuna ne familje ne fokusin e medias“, Qendra Aleanca Gjinore per Zhvillim, S. 28 88 vgl. „Raporti i III‐te Periodik i Qeverise Shqiptare per zbatimin e CEDAW“, realizuar nga Aleanca Gjinore per Zhvillim, Tirane Dhjetor 2010, S. 14 89 vgl. „Dhuna ne familje: Paraqitja e situates aktuale ne Shqiperi“, MPCSSHB dhe Aleanca Gjinore per Zhvillim, Tirane Prill 2006, S. 43, 48‐49 28 Gesundheitssystem und beinhaltet die Notfallversorgung, die medizinische Behandlung und die psychische Beratung90. Die häusliche Gewalt kann auch die Wirtschaft beeinflussen und begrenzt die Beteiligung der Frauen auf dem Arbeitsmarkt oder bei den Kindern mit niedrigen Leistungen als Folge der Gewalt und das ist ein Hindernis für ihre Zukunft am Arbeitsmarkt. Außerdem reduziert die Gewalt die Beteiligung der Bürger an demokratischen Prozessen des Landes und wirkt direkt auf die wirtschaftliche und soziale Entwicklung91. Es gibt auch eine Stellungnahme von Spezialisten, warum sich diese Frauen die Ehescheidung finanziell nicht leisten können. Fr. Voksia vom Beratungszentrum in Elbasan sagt „Die Frauen, die sich vor der Gewalt retten möchten, können die Gerichtsgebühren nicht bezahlen. Sie sollen sogar den Psychologen aus eigener Tasche bezahlen, der die Kinder fragt, mit welchem Elternteil sie leben möchten. Meistens bezahlen die Ehemänner den vom Gericht vorgeschriebenen monatlichen Betrag für die Kinder nicht“92. Besa lebt nach 29 Jahren Gewalt nicht mehr mit ihrem Ehemann. „Ich weiß es nicht, wie meine Zukunft sein wird. Ich bin schon 50 Jahre alt und habe Angst davor, dass mir niemand helfen wird. Ich besuche gerade einen Kochkurs und lerne italienisch. Ich bin beim Sozialdienst angemeldet um eine Arbeitsstelle zu kriegen und brauche Sozialhilfe, weil ich an Rheuma leide, aber es ist sehr schwierig, wenn man die richtigen Personen nicht kennt. Die schwierigste Zeit ist es, wenn man vom Frauenhaus weggeht – man ist ganz alleine, ohne Unterstützung, ohne Haus, ohne Arbeit und ist es sehr schwierig das Leben zu bewältigen. Viele Frauen sind wieder auf der Straße, da, wo sie am Anfang waren. Die Regierung soll diesen Frauen helfen, vielleicht mit Sozialhilfe, mit Wohnungen oder mit günstiger Miete“93. Luli erzählt weiter: „Jetzt fühle ich mich ruhiger und werde im Frauenhaus bleiben, bis die Ehescheidung stattfindet. Ich denke nicht, dass ich nach Durres zurückkommen werde aber überall wird es schwierig sein, eine Arbeit zu finden. Ich denke, dass das Gesetz mehr Schutz bieten soll, mehrere Vorteile für die Gesundheit und Beschäftigung. Nur die Schutzordnung ist nicht genug“94. Wenn man über Gewalt redet, interpretiert man es in verschiedenen Konzepten. Die Landfrauen verstehen unter Gewalt hauptsächlich die körperliche Gewalt und die Stadtfrauen die psychische und wirtschaftliche Gewalt95. Die albanische Gesellschaft ist noch immer von der Kultur der Gewalt durch Erziehung geprägt. Die sogenannte Theorie „Wer liebt Dich, der schlägt Dich“ ist sehr verbreitet bei den Eltern, Lehrern und bei den Kindern, ist aber tolerabler, wenn es von Eltern oder anderen Mitgliedern ausgeübt wird. Viele Menschen 90 vgl. „Siguria fillon ne shtepi“, Hulumtim per hartimin e strategjise se pare kombetare dhe te planit te veprimit kunder dhunes ne familje, Agjensia per Barazi Gjinore prane Zyres se Kreministrit, Prishtine 2008, S. 61 91 vgl. http://www.mpcs.gov.al/dpshb/images/stories/files/monitorimi/4.2.1._Raporti_i_I‐re_dhe_fillestar‐ _Cedaw.pdf S. 27 [Stand 10.07.2011] 92 vgl. AMNESTY INTERNATIONAL.: „T’i jepet fund dhunes ne familje ne Shqiperi, Mars 2010, Indeks: EUR 11/001/2010 http://www.amnesty.org/en/library/asset/EUR11/001/2010/en/f22a5393‐9099‐488a‐8049‐ 2a8e34d8ed9e/eur110012010en.pdf S. 12 [Stand 30.12.2011] 93 Ebenda 94 Ebenda 95 vgl. LUBONJA Fatos.: “Dhuna ndaj gruas ne shoqerine shqiptare”, Tirane 2000, S. 16 29 denken, dass die körperliche Gewalt schädlicher als die psychische Gewalt ist, deswegen ist das letzte sowohl zu Hause als auch in der Schule mehr verbreitet. Im Alltag interpretiert sich die körperliche und die psychische Gewalt von den Eltern als der Schlüssel zum Erfolg für die Disziplinierung der Kinder. Aus der obigen Aussage und von den Studien, die ich bis jetzt gelesen habe, habe ich beobachtet, dass die Frauen während ihrer Kindheit Opfer der körperlichen und der psychischen Gewalt gewesen sind und das gleiche Umfeld haben sie bei den Familien ihren Ehemänner gefunden96. In diesem Jahrhundert haben sich die Technologie, die Wissenschaft und die Gesellschaft entwickelt und die Definition „Familie“ hat eine ganz andere Bedeutung bekommen. Außer den Naturkatastrophen, Krankheiten, verschiedenen wirtschaftlichen Krisen sowie Todesfälle, hat sich auch die Familie verändert und man nennt es als nicht konventionell und abweichend. Als Ursache für die Gewalt können wir den Alkohol, die Drogen, übertragene Geschlechtskrankheiten erwähnen, sowie laut einigen Studien, obwohl sie wenig sind, wird festgestellt, dass das eigene Haus nicht mehr der sicherste und ruhigste Ort auf diese Erde ist97. Es sollte darauf hingewiesen werden, dass die ausgeübte Gewalt gegen Frauen in Albanien nicht mit dem politischen und wirtschaftlichen Übergang gekommen ist und seine Wurzeln sind sehr tief und alt, quasi ungefähr mit der Identität der Albaner selbst. Das bezieht sich auf die patriarchalische Tradition wie z. B.: die Identität und die strikten Geschlechterrollen, die patriarchalische Autorität, die Umsetzung eines Systems von Ehre und Schande, die Gewohnheiten einer hierarchischen Ordnung in der Familie: Elemente, die für eine lange Zeit in der albanischen Mentalität Erfolg hatten98. Der zu lange Übergang für mehr als 20 Jahre hat die wenigen Beschäftigungsmöglichkeiten, die soziologisch wirtschaftlichen Probleme, die Freizügigkeit, die demografischen Veränderungen im Land und das Fehlen des notwendigen Raumes für Wohnen betroffen. Wir haben das patriarchalische Familienmodell nicht übergeben, konnten aber auch kein westliches Modell auswählen. Während des Kommunismus war die häusliche Gewalt ein Tabu und außerhalb von den eigenen 4 Mauern durfte nicht darüber diskutiert werden. Aber wenn man körperliche Gewalt ausgeübt hat, besonders sexuelle Gewalt gegen Frauen, die nicht im selben Haushalt mit dem Täter gelebt haben, wurde man stark vom Staat bestraft99. Im Dezember 2006 genehmigte das Parlament der Republik Albanien das Gesetz Nr. 9669, vom 18.12.2006 “Für Maßnahmen gegen Gewalt in familiären Beziehungen”, das 2007 in Kraft trat. Dieses Gesetz hat administrativen und zivilen aber keinen verbrecherischen Charakter und als solches funktioniert es als ein Werkzeug mehr neben dem Strafgesetzbuch100. Dieses Gesetz sieht rechtliche Maßnahmen zum Schutz aller 96 vgl. Aleanca Gjinore per Zhvillim “Une nuk do te godisja kurre nje grua…do te doja qe im ate te thoshte te njejten gje..!”, Broshure per femijet dhe te rinjte, Tirane nentor 2010, S. 16 97 vgl. „Dhuna ne familje: Paraqitja e situates aktuale ne Shqiperi“, MPCSSHB dhe Aleanca Gjinore per Zhvillim, Tirane Prill 2006, S. 51 98 vgl. LUBONJA Fatos.: “Dhuna ndaj gruas ne shoqerine shqiptare”, Tirane 2000, S. 5 99 vgl. LUBONJA Fatos.: “Dhuna ndaj gruas ne shoqerine shqiptare”, Tirane 2000, S. 10 100 vgl. Prof. As. Dr. MANDRO Arta, MA GUXHOLLI Aurora, BERISHA Dajana, Aleanca Gjinore per Zhvillim „Te drejtat e grave ne kontekstin e te drejtave te njeriut“, Tirane 2008, S. 46 30 Familienangehörigen unabhängig vom Alter oder Geschlecht vor, damit sie nicht die nächsten Opfer werden aber VORSICHT, weil dieses Gesetz sowohl die in der Ehe verbundenen Personen schützt, als auch die Zusammenlebenden101. Unmittelbar nachdem dieses Gesetz in Kraft getreten ist gab es 274 Anzeigen von häuslicher Gewalt. Dies konnte man mit den Daten der 9 Monaten des darauffolgenden Jahres vergleichen: Januar – September 2008 gab es 614 Anzeigen und bis September 2009 gab es 993 solche102. 4 Ziele dieses Gesetzes sind: 1. Ein koordiniertes Netzwerk von zuständigen Behörden zum Schutz, Unterstützung und Rehabilitation der Opfer, Erleichterung der Folgen und Prävention der häuslichen Gewalt 2. Orientierungsversuche zur Schaffung der Strukturen und zuständigen Behörden auf zentraler und lokaler Ebene für die Unterstützung der Opfer und für die Prävention der häuslichen Gewalt 3. Stärkung des judikativen Systems um Schutzmaßnahmen gegen häusliche Gewalt zu ergreifen 4. Bereitstellung und Garantie für schnelle, teure und einfache Dienstleistungen für die Opfer der häuslichen Gewalt durch die Gerichte und andere Agenturen für die Gesetzdurchführung und im Einklang mit dem Gesetz. Gemäß diesem Gesetz schützen die Gerichte durch einige schnelle Verfahren die Opfer mit der “unmittelbaren Schutzordnung” und die “Schutzordnung”. Das Opfer darf mittels eines nicht bürokratischen Verfahrens diese Dienstleistung kostenlos und ohne das Bedürfnis eines Rechtsanwalts beantragen103. In der vierten Weltfrauenkonferenz in Peking wurde lange über die Gewalt gesprochen, sie als ein universelles Problem in der gesamten Gesellschaft weltweit bezeichnend, deswegen soll sie auch als solches behandelt werden. Ausübung der Gewalt gegen Frauen bedeutet Verletzung der Menschenrechte104. Laut CEDAW – Bericht, bleibt die Gewalt noch in alarmierenden Zahlen, auch wenn das Bewusstsein der Kommunität darüber zu berichten gering bleibt. Die am meist diskriminierten Frauen sind die Roma – Frauen, weil die Armut mehr betont ist, die wirtschaftliche Bedingungen zu wünschen lassen, die Frauen ungebildet sind und alle diese sozio-ökonmischen Aspekten bilden das Leben dieser Kommunität105. 101 vgl. Prof. As. Dr. MANDRO Arta, MA GUXHOLLI Aurora, BERISHA Dajana, Aleanca Gjinore per Zhvillim „Te drejtat e grave ne kontekstin e te drejtave te njeriut“, Tirane 2008, S. 26 102 vgl. AMNESTY INTERNATIONAL.: „T’i jepet fund dhunes ne familje ne Shqiperi, Mars 2010, Indeks: EUR 11/001/2010 http://www.amnesty.org/en/library/asset/EUR11/001/2010/en/f22a5393‐9099‐488a‐8049‐ 2a8e34d8ed9e/eur110012010en.pdf S. 2 [Stand 30.12.2011] 103 vgl. “Si te kerkojme mbrojtje nga dhuna ne familje, Manual per viktimat dhe OJF‐te, OSBE Tirane 2007, S. 20 104 vgl. http://www.glow‐boell.de/media/de/txt_rubrik_2/Aufruf_Peking10.pdf [Stand 10.07.2011] 105 vgl. „Raporti i III‐te Periodik i Qeverise Shqiptare per zbatimin e CEDAW“, realizuar nga Aleanca Gjinore per Zhvillim, Tirane Dhjetor 2010, S. 52 31 Das Familiengesetzbuch ist vom Parlament der Republik Albanien mit dem Gesetz Nr. 9062, vom 08.05.2003 genehmigt und zum ersten Mal in den Artikeln 61 und 62 sind dringende Maßnahmen gegen die Gewalt vorgesehen, wenn die Pflichten der Ehegatten nicht erfüllt werden und wenn zwischen ihnen Gewalt ausgeübt wird. Diese Maßnahmen sollen nicht länger als 3 Jahre sein. In Artikel 62 hat das Opfer das Recht, die Entfernung des Täters vom ehelichen Wohnsitz vom Gericht zu verlangen106. Aber das Problem besteht darin, ob der Täter die einzige Person zu Hause ist, die Einkommen bringt. Dann bleiben die Ehefrau und die Kinder ohne eine Lösung, haben sogar ein Problem mehr, da sie keine finanzielle Unterstützung haben. Und andererseits ist diese getroffene Entscheidung selten vom judikativen System umgesetzt worden. Ich denke, dass diese Tatsache im Zusammenhang mit der Äußerung „Siehe mit Augen und platze mit Herz“ ist. Es gibt eine Vielfältigkeit von Gesetzen und Bestimmungen, aber wenn man die Umsetzung und deren Ergebnisse sieht, fühlt man sich pessimistisch. Wie kann das Opfer die Schutzordnung erhalten? Vom Montag bis Freitag von 08:00 – 16:00 darf das Opfer in ein Zivilgericht gehen. Wenn das Opfer die Schutzordnung beantragt, hat das Gericht 15 Tage zur Verfügung, eine Anhörung zu bestimmen und bewertet dann, ob diese Anordnung beantragt werden soll oder nicht. Und wenn das Opfer selbst die unmittelbare Schutzordnung beantragt entscheidet das Gericht innerhalb von 48 Stunden. Um diese 2 Anordnungen zu erhalten, soll es auch Beweise geben, die sind: Polizeibericht, Arztbericht, Fachkenntnisnachweis, Untersuchungen und Erklärungen, Behauptungen der Parteien, Beweise etc. Diese 2 Ordnungen sind endgültige Entscheidungen, vom Gericht ausgestellt, die unmittelbar ausgeführt werden aber Beschwerde gegen sie kann man nur im höchsten Gerichtshof machen. Die, die Schutzordnungen beim Gericht beantragen dürfen, sind: das Opfer selbst, der gesetzliche Vertreter oder der Rechtsanwalt des Opfers, die Polizei, die Staatsanwaltschaft etc. Das Opfer hat das Recht sowohl für sich selbst als auch für die Kinder diese Ordnungen zu beantragen. Die Ausstellung einer Schutzordnung ist eine zivile aber keine strafbare Handlung, deswegen kann man den Täter nicht verhaften, aber all das hindert das Opfer nicht, den Täter strafrechtlich zu verklagen107. Die Gültigkeit der Schutzordnung: Das ist vom Gericht abhängig aber ist maximal 12 Monate gültig. Wenn das Opfer selbst ihre Verlängerung fordert, soll sie 15 Tage vor Ablauf der Ordnung einen neuen Antrag stellen. Der Übergang von einer unmittelbaren Schutzordnung zu einer Schutzordnung ist vom Gericht nur in 16,6% der Fälle genehmigt und in anderen Fällen hat es keine Anfragen mehr gehabt, weil die Kläger darauf verzichtet haben. Laut Gesetz sollte diese Dienstleistung kostenlos sein, auch wenn es in der Realität nicht so ist. Deswegen verlangt man für das Justizministerium, dass alle erforderliche Maßnahmen für ex officio Anwälte ergriffen werden sollen, wo die kostenlosen Dienstleistungen für die Opfer der häuslichen Gewalt gewährleistet werden. Dieses Ersuchen hat auch CEDAW im letzten 106 vgl. „Raporti i III‐te Periodik i Qeverise Shqiptare per zbatimin e CEDAW“, realizuar nga Aleanca Gjinore per Zhvillim, Tirane Dhjetor 2010, S. 25 107 vgl. “Si te kerkojme mbrojtje nga dhuna ne familje, Manual per viktimat dhe OJF‐te, OSBE Tirane 2007, S. 12‐ 18 32 Bericht über Albanien verlangt. Für all das ist das Opfer nicht verpflichtet zu bezahlen. Wenn das in Erfüllung geht, übernimmt die Kosten der Täter, und wenn das abgesagt wird, bezahlt das Opfer dafür. Laut Studien in anderen Ländern hat es gezeigt, dass diese Ordnungen die häusliche Gewalt nicht beseitigen, sondern reduzieren108. Es ist festgestellt worden, dass die Schutzordnungen deutlich erhöht sind. Laut einer Studie für die Zeitperiode 01.06.2007 – 31.04.2008 hat das Landesgericht von Tirana 18 Gerichtsurteile erlassen und von 30.04.2008 – 01.06.2009 sind 448 Gerichtsurteile vom gleichen Gericht erlassen. Hier sieht man nicht nur das Bewusstsein der Frauen, die häusliche Gewalt anzuzeigen, sondern auch die Ausbildung der zuständigen Behörden im Bereich der häuslichen Gewalt109. Laut einer anderen Studie des Zentrums für bürgerliche gesetzliche Initiative (Qendra per Nisma Ligjore dhe Qytetare) betrafen mehr als 58% der 90 erfolgreichen Ansuchen im Landesgericht von Tirana vom 20.04.2008 – 01.06.2009 die Ausweitung der Schutzordnungen auf 1 Jahr; andere für eine kürzere Zeit, 15 Tage und noch andere (auch wenn dies in unserer Gesetzgebung überhaupt nicht vorgesehen ist) bis zur Ehescheidung110. Laut den gleichen Statistiken vom Landesgericht in Tirana im Jahr 2009 haben 203 Fälle eine Lösung innerhalb von 2 Monaten gefunden, 191 innerhalb von 4 Monaten, 72 nach mehr als 6 Monaten und 32 gingen zur Berufung111. Laut den Daten vom Albanischen Justizministerium wurden während der ersten 3 Monate im Jahr 2008 61 von 74 Anträgen der Opfer zur Schutzordnung in Tirana durchgeführt. Während der ersten 9 Monate des Jahres gab es 253 Anträge, wobei 168 in Tirana und 71 in Durres durchgeführt wurden. Fast die Hälfte hat um eine unmittelbare Schutzordnung angesucht. Im Jahr 2009 hat die Polizei 740 Schutzordnungen umgesetzt, 494 davon in Tirana. Laut der Statistiken des Landesgerichtes in Tirana vom 01.01.2009 – 31.09.2009 gab es insgesamt 494 Anträge zur Schutzordnung (127 oder 25% zugestimmt, 310 verzichtet, 29 abgelehnt und 28 nicht erledigt)112. Auch im neuen Gesetz über die häusliche Gewalt ist die Schutzordnung als eine gerichtliche Anordnung vorgesehen, die eine Reihe von Schutzmaßnahmen für die Opfer der häuslichen Gewalt definiert. Wenn das Gericht genügend Beweise feststellt um glaubhaft zu machen, dass der Täter diese Tat begangen hat, oder wenn die Gesundheit und Sicherheit des Opfers oder der anderen Familienmitglieder verletzt wird, wird dann die Schutzordnung erlassen113. Bis zu 48 Stunden nach dem Antrag des Opfers für die unmittelbare Schutzordnung hat das Gericht das Recht auf eine gerichtliche Entscheidung, es zu erlassen. Das ist bis zum Erlassen 108 Ebenda vgl. „Raporti i III‐te Periodik i Qeverise Shqiptare per zbatimin e CEDAW“, realizuar nga Aleanca Gjinore per Zhvillim, Tirane Dhjetor 2010, S. 20 110 vgl. AMNESTY INTERNATIONAL.: „T’i jepet fund dhunes ne familje ne Shqiperi, Mars 2010, Indeks: EUR 11/001/2010 http://www.amnesty.org/en/library/asset/EUR11/001/2010/en/f22a5393‐9099‐488a‐8049‐ 2a8e34d8ed9e/eur110012010en.pdf S. 6 [Stand 30.12.2011] 111 Ebenda 112 vgl. AMNESTY INTERNATIONAL.: „T’i jepet fund dhunes ne familje ne Shqiperi, Mars 2010, Indeks: EUR 11/001/2010 http://www.amnesty.org/en/library/asset/EUR11/001/2010/en/f22a5393‐9099‐488a‐8049‐ 2a8e34d8ed9e/eur110012010en.pdf S. 5 [Stand 30.12.2011] 113 vgl. “Si te kerkojme mbrojtje nga dhuna ne familje, Manual per viktimat dhe OJF‐te, OSBE Tirane 2007, S. 12 109 33 der Schutzordnung gültig. Innerhalb von 20 Tagen nach dem Erlass soll das Gericht für die Fortführung oder Aufhebung dieser Ordnung entscheiden. Beide Ordnungen treten unmittelbar in Kraft, nachdem das Gericht sie erlassen hat, und sind gültig unabhängig davon, ob das dem Täter mitgeteilt ist oder nicht114. Wenn diese 2 Ordnungen nicht umgesetzt werden, heißt es dann strafrechtliche Handlung im Artikel 320 des Strafbuchgesetzes und der Täter kann ohne Haftbefehl festgenommen werden. Nach diesem Gesetz, obwohl in Albanien die Polizei begrenzte Aktivität in privaten Häusern reinzugehen hat, darf es dies nur machen, wenn das selbst vom Opfer verlangt wird oder wenn die Polizei Grund um zu glauben hat, dass Gewalt ausgeübt wird oder Subjekt eines Angriffes sein kann. Es gibt 2 staatliche Institutionen, die in einer koordinierten Art und Weise zusammenarbeiten. Die leitende Autorität ist das Arbeitsministerium dann kommt Innenministerium, Gesundheitsministerium, Justizministerium, Bildungsministerium und Instanzen der lokalen Regierung115. Das Gesetz sieht auch die Unterstützung für das Opfer vor und stellt einen kostenlosen Anwalt zur Verfügung, die Erarbeitung für das Ersuchen der Anklage, die Vorbereitung und Einreichung vor Gericht, auch wenn die Opfer diese Dienstleistung noch nicht kostenlos haben. Was die Zusammenarbeit gegen häusliche Gewalt betrifft, ist die Verbindung zwischen der Polizei und dem Gericht fruchtbarer bisher in Albanien116. Es gibt noch hohe Zahlen der Gewalt gegen Frauen in Albanien in all ihren Formen, wie: körperlich, psychisch, wirtschaftlich, sexuell etc. hohe Zahlen der Selbstmordrate, Mangel an Statistiken und Lücken in Gesetzen. Während Juli – August 2008 gab es 26 Selbstmorde bei Frauen und Mädchen. Durch verschiedene Analysen ist festgestellt worden, dass eine der Gründe die ökonomischen Probleme waren. Nach dem 6 – monatigen Bericht der Polizei, veröffentlicht in der Zeitung ’’Panorama’’ vom 27.07.2008, hat sich die Selbstmordrate im Vergleich zu den Morden verdoppelt. Von 88 Fällen waren 73 Selbstmorde und 15 Selbstmordversuche. Nach dem gleichen Bericht waren 95 % der Fälle der Gewalt durch Ehegatten, Töchtern und Müttern verschoben. Über 50% der Anzeigen sind aus Tirana, was zeigt, dass in kleineren Städten dieses Thema noch ein tabu ist. Von einer unveröffentlichten Studie von F. Bejleri im Jahre 2008 ist die berichtete Gewalt vor Gericht für den Zeitraum Januar – Juli 2008 festgestellt worden. In den Amtsgerichten von Tirana, Vlora und Shkodra gab es insgesamt 3525 registrierte Zivilsachen für den Grund „Scheidung“. Von diesen waren 919 Zivilsachen für Scheidung und 2606 Strafsachen. Von 3525 Fällen hatten 421 mit der berichteten Gewalt zu tun. In 919 mit dem Betreff „Scheidung“, 152 beinhalteten berichtete Gewalt und in 2606 allgemeinen Strafsachen, 269 Fälle hatten mit der Gewalt in der Familie mit dem Ersuchen für Schutzordnung zu tun117. Im Dezember 2009 wurde Hr. Petrit Goga verhaftet, weil er seine Frau gefordert hatte, Selbstmord zu begehen. Er hatte sie ständig misshandelt. Laut Aussage einer Tageszeitung wurde in einer Einvernahme dem Richter von 114 Ebenda vgl. Dr. HAARR N. Robin, Dr. DHAMO Milika.: Vrojtim Kombetar: Dhuna ne Familje, Instituti i Statistikes Mars 2009, S. 10‐11 116 vgl. „Raporti i III‐te Periodik i Qeverise Shqiptare per zbatimin e CEDAW“, realizuar nga Aleanca Gjinore per Zhvillim, Tirane Dhjetor 2010, S. 31 117 vgl. Aleanca Gjinore per Zhvillim, „Dhuna ne familje ne fokusin e medias“, Tirane 2008, S. 28‐29 115 34 deren Schwägerin, als Zeuge im Gerichtssaal, gesagt „Wissen Sie Herr Richter, dass alle Frauen in unserem Land von ihren Ehemännern geschlagen werden? Das ist ganz normal. Der Mann kommt nervös nach Hause und wenn er nicht in guter Laune ist, schlägt er sie. Er hat sie spät am Abend geschlagen. Manchmal kam er auch betrunken nach Hause. Hat die Tür zertrümmert und seine Frau geschlagen. Eine Nacht bevor die Mimoza (Opfer) den Selbsmord beging hat er sie geschlagen. Der Richter fragte sie, ob sie von ihrem Ehemann auch geschlagen war. „Sie wissen schon die Antwort – sagte sie – Es macht keinen Sinn, wenn ich es 2 Mal sage. Mich schlägt mein Mann auch“118. Es soll betont werden, dass es durch das Gesetz auch positive Veränderungen im Land gegeben hat. Nach einer Überwachung des Gesetzes Nr. 9669, vom Zentrum für bürgerliche gesetzliche Initiative für den Zeitraum 01.07.2007 – 30.04.2008 für das Gericht von Tirana und Vlora ist festgestellt worden, dass sich die Anzeigenzahl um 10% erhöht hat. Das Gericht von Tirana hat 18 unmittelbare Schutzordnungen und Schutzordnungen und das Gericht von Vlora 2 solche. Laut dieser Studie wurde beobachtet, dass in 65% der Fälle über körperliche und psychische Gewalt bei Frauen und 35% bei Kindern berichtet wurde. So können wir sehen, dass am meisten die ehelichen Beziehungen dominieren. Die Täter sind hauptsächlich im erwerbstätigen Alter von 36 – 45 Jahren alt gewesen und ist niedriger für die höhere Altersklasse geworden. In 77,5% der Fälle sind die Täter arbeitslos gewesen, was bedeutet, dass die sozialen Probleme eine der Ursachen für die häusliche Gewalt sind119. Laut CEDAW120 sind die Maßnahmen, die für die Opfer der häuslichen Gewalt ergriffen werden sollen, folgende: • • • • • • • • • • • • • Teilnahme an Rehabilitationsprogrammen von Opfern und Tätern Rechtsübertragung für das temporäre Sorgerecht über die Kinder vom Opfer Betretungsverbot oder im gleichen Haus bleiben, unabhängig von Eigentumsrechten Unmittelbare Verschiebung der Opfer und Kinder in Notunterkünften Unmittelbare Entfernung des Täters aus der Residenz für einen bestimmten Zeitraum, vom Gericht bestimmt Schaffung der neuen spezialisierten Strukturen für den Schutz der Frauen vor häuslicher Gewalt Bedürfnis nach ’’Kommissionär für den Schutz vor Diskriminierung’’ Polizei – Gericht sollen auch mit dem Justizministerium zusammenarbeiten. Rechtsanwälte ex officio mit kostenloser Rechtshilfe Bessere Qualifikation und Inspektion vom Amt des Gerichtsvollziehers für die Umsetzung der Schutzordnungen Verbesserung der Strafgesetzgebung für den Schutz der Frauen vor häuslicher Gewalt Vorhersage der Vergewaltigung in der Ehe als gesonderte Straftat Medien sollen das Publikum positiv beeinflussen, damit man die Tabu – Themen für die Gewalt in der albanischen Mentalität behandeln kann. 118 vgl. AMNESTY INTERNATIONAL.: „T’i jepet fund dhunes ne familje ne Shqiperi, Mars 2010, Indeks: EUR 11/001/2010 http://www.amnesty.org/en/library/asset/EUR11/001/2010/en/f22a5393‐9099‐488a‐8049‐ 2a8e34d8ed9e/eur110012010en.pdf S. 14 [Stand 30.12.2011] 119 vgl. Aleanca Gjinore per Zhvillim, „Dhuna ne familje ne fokusin e medias“, Tirane 2008, S. 34‐35 120 vgl. „Raporti i III‐te Periodik i Qeverise Shqiptare per zbatimin e CEDAW“, te gjitha rekomandimet jane marre nga “Rekomandimet e CEDAW per Dhunen ne Familje, Aleanca Gjinore per Zhvillim, Tirane Dhjetor 2010 35 • • • • • • • • • • • Spezialisierung der Anwälte auf nationaler Ebene im Zusammenhang mit den Straftaten der häuslichen Gewalt und der Opferbehandlung Einrichtung einer Datenbank oder Informationszentren für das Publikum und für die Opfer Sensibilisierung der Kinder über die „Gesunden Beziehungen“ Verbesserung der Lehrpläne Dauernde Werbekampagne Notunterkünfte für die Täter Vorbereitung des erforderlichen Personals rechtlich-und sozial bezogen Überzeugende Projekte, mittels spezialisierten NGO-s, für die Täter – was sie gemacht haben und wie sie ihr Verhalten ändern können Hilfe für die Opfer nach einer gewalttätigen Beziehung Von großer Bedeutung ist auch die Schaffung einer 24 Stunden – Hotline, wo die Opfer die Möglichkeit haben, ihre Beschwerden zu berichten, damit sie eine schnelle und angemessene Unterstützung bekommen Wir sollen die Männer in unserem Land fördern, auf ein T- Shirt ein blaues Band zu hängen oder zu Hause, im Auto, Arbeitsplatz alljährlich für 2 Wochen lang, ab dem 25. November, dem Internationalen Tag gegen Gewalt gegen Frauen und Mädchen (Dieser Tag ist der Gedenktag für die Tötung von 3 Schwestern Patria, Minerva und Maria Teresa Mirabal am 25 November 1960 von der Rafael Trujilos Diktatur in der Dominikanischen Republik, von den Vereinten Nationen 1999 offiziell anerkannt121. Ich habe bemerkt, dass die häusliche Gewalt sehr eng mit dem Gesundheitswesen verbunden ist, vor allem mit der Abteilung des öffentlichen Gesundheitsdienstes. Neben körperlichen Schäden gibt es auch andere Folgen, die sind: Depression, Missbrauch von Alkohol oder anderer Substanzen sowie Fähigkeitsbeschränkungen der Frauen und Mädchen andere chronische Krankheiten zu verwalten, wie: Diabetes oder Bluthochdruck. Die Ärzte heilen nur das „körperliche Syndrom“, während die hinter ihr versteckte Gewalt manchmal unbehandelt und unadressiert bleibt. Nur 13% der Beamten im Gesundheitswesen behaupten, dass sie die Gewalt dokumentieren und nur 4% von ihnen erklären sowohl den Fall als auch den Grund. Das Gesundheitspersonal hat Mangel an Bewusstsein und an Grundfähigkeiten, die persönlichen Hindernisse für die Ursachen der häuslichen Gewalt zu überwinden122. Laut einer Studie von SHKPS (Nationale Stiftung für die Sozialarbeiter) im Jahre 2006 wurden mehrere Mitarbeiter im Gesundheitsbereich befragt und davon festgestellt, dass ihnen die Haltung gegenüber geschlechtsspezifischer Gewalt unklar war. 37% von ihnen bezeichnen die Gewalt als ein internes Familienthema aber in offenen Diskussionen opponieren sie ihre Meinung und sagen, dass dies ein Thema der ganzen Gesellschaft ist123. Wenn wir über die Ärzte in Tirana sprechen werden, behaupten sie, dass die Mitarbeiter im Gesundheitswesen nicht aufmerksam während ihrer Arbeit sind, die Opfer der häuslichen Gewalt zu identifizieren und als solches fehlt die Dokumentation in Bezug auf dieses Phänomen, was bedeutet, dass es keine Diagnostik oder Lösung dafür gibt. Das kommt als 121 vgl. Aleanca Gjinore per Zhvillim, „Vetem ligjet nuk mund ta ndalojne dhunen, kurse te gjithe ne, PO!“, Tirane nentor 2007, S. 11 122 vgl. „Strategjia Kombetare per Barazine Gjinore dhe Dhunen ne Familje 2007‐2010“, S. 25‐26 123 Ebenda 36 Folge der nicht eingeschulten Ärzten und der Erforderungsmangel, über die Fälle der häuslichen Gewalt zu berichten. Dafür braucht man Korrigierung durch Trainingsprogramme für die Mitarbeiter und die Möglichkeit für eine fruchtvolle Zusammenarbeit zwischen den Gesundheitsstrukturen und anderen staatlichen Institutionen (Polizei, soziale Dienste etc.)124. Der erste Kontakt mit den Opfern der häuslichen Gewalt sind die Mitarbeiter im Gesundheitswesen, weil sie Frauen und Mädchen sehen und einschulen, die in einer gewalttätigen Familie leben125. Sie haben bereits 4 Hautaufgaben: • Sie sollen den Patienten über Missbrauch fragen. • Sie sollen mit den Patienten reden und sie darüber informieren, dass die häusliche Gewalt schädlich für einen selbst und für die anderen Familienmitglieder ist und dass sich die Patienten als wichtig fühlen sollen damit sie verstehen können, dass sie es wert sind • Sie sollen die Zeichen und Symptome dokumentieren, falls sie Fälle der häuslichen Gewalt entdecken. • Sie sollen die Opfer zu den Spezialisten der häuslichen Gewalt schicken126. Für den Arzt sowie für das Opfer bleibt die Dokumentation ein sehr wichtiger Punkt, weil es der Patient/das Opfer im Gericht abgeben kann, damit man eine unmittelbare Schutzordnung oder andere Schutzmaßnahmen einreicht. Am 23.01.2008 ist die Verordnung Nr. 14 vom Gesundheitsministerium ausgestellt und es hat mit der „Identifikation der Gewalt in familiären Beziehungen im Register und in der individuellen Kartei für die Opfer der häuslichen Gewalt“. Nach dieser Verordnung soll jeder Fall der häuslichen Gewalt in einem besonderen medizinischen Ordner dokumentiert werden, die beinhaltet: die notwendige medizinische Dokumentation, das Register und die individuelle Kartei für die Opfer der häuslichen Gewalt. Alle diese Unterlagen sollen vom Arzt unterschrieben werden. Und danach ist die öffentliche gesundheitliche Institution gezwungen, die ganze Dokumentation den Justizinstanzen zur Verfügung zu stellen, damit man die Fälle der häuslichen Gewalt erkennen kann, wenn diese von der Justiz verlangt werden127. Es ist auch anzumerken, dass die Gewalt auch bei den schwangeren Frauen präsent ist. In einer solchen gewalttätigen Situation in der Familie werden ihr Leben und das der Kinder gefährdet. Man ist der Meinung, dass ein Opfer der häuslichen Gewalt eine gute psychosoziale und rechtliche Unterstützung braucht, bevor sie die Schutzordnung beim Gericht beantragt128. „Immer habe ich mir gewünscht, dass er sich ändert“ – verrät uns Luli, 26 Jahre alt, im Frauenhaus in Elbasan – „bis der Moment gekommen ist, woi ich all das nicht mehr ertragen konnte. Ich war im 8. Monat schwanger und er hat mich mit dem Tisch 124 vgl. „Dhuna ne familje: Paraqitja e situates aktuale ne Shqiperi“, MPCSSHB dhe Aleanca Gjinore per Zhvillim, Tirane Prill 2006, S. 63 125 vgl. Dr. HAARR N. Robin, Dr. DHAMO Milika.: Vrojtim Kombetar: Dhuna ne Familje, Instituti i Statistikes Mars 2009, S. 58 126 vgl. DHAMI Violeta, CAPO Eneida.: „Diagnostifikimi i dhunes ne familje“ – Manual per mjeket ligjore dhe qendrat shendetesore, S. 8 127 vgl. DHAMI Violeta, CAPO Eneida.: „Diagnostifikimi i dhunes ne familje“ – Manual per mjeket ligjore dhe qendrat shendetesore, S. 22, 26 128 vgl. Civil Rights Defender Center „Raport – Zbatimi i ligjit per masa ndaj dhunes ne familje“, Tirane Shkurt 2010, S. 21 37 geschlagen. Ich hatte eine furchtbare Angst um mein Baby. Die Frauen sollen die Gewalt anzeigen. Sie sollen damit nicht länger leben. Sie sollen es niemandem erlauben, sie zu unterschätzen“129. „Mehr als 3 Jahre hat mich mein Ehemann geschlagen, bis ich über das Gesetz im Fernsehen gehört habe und so habe ich verstanden, dass ich zur Polizei gehen sollte“130. Vom Innenministerium und Gesundheitsministerium sind einige Entscheidungen getroffen und einige andere Fakten, die die Wichtigkeit diesen Entscheidungen abschaffen, z. B.: Bei uns gibt es noch nicht staatliche Institutionen, wovon psychische, finanzielle Hilfe oder Wohnmöglichkeiten für die misshandelten Frauen gefördert werden. Es gibt kein besonderes Büro oder eine Struktur, wo die Opfer hingehen und Informationen im Zusammenhang mit der häuslichen Gewalt entnehmen können. Es gibt keinen Psychologen, die als Erste Hilfe für die Opfer der häuslichen Gewalt gegenwärtig sind. Wenn eine Frau ihren Täter verklagt, wird nicht berücksichtigt, dass sie genau aufgrund der auf sie ausgeübten Gewalt sich scheiden lassen möchte131. Da diese misshandelten Frauen vieles erlebt haben, wollen sie keine anderen Probleme mehr haben. Manchmal bevorzugen sie die Ehescheidung vor der Anzeige bei der Polizei. Loreta erzählt „Ich habe nur gewollt, dass er einfach sein Leben weiter leben wird“132. Das Gleiche bestätigt auch die Polizei in Shkoder. Während der ersten 11 Monaten im Jahr 2008 wurden bei der Polizei 41 Fälle der häuslichen Gewalt angezeigt. Die nichtregierende Organisation „Gruaja tek Gruaja – Die Frau bei der Frau“ in Shkoder hatte ein Jahr früher 269 Telefongespräche eingetragen und hatte direkte psychologische Beratung den 222 Frauen angeboten. Von den vom Amnesty International geführten Interviews wurde herausgefunden, dass die misshandelten Frauen eher die Ehescheidung bevorzugen als die Zivilklage oder Strafanzeige gegen ihre Ehemänner133. Gibt es eine Lösung für all das? Man braucht in der Tat eine Organisation von vielen Personen und Institutionen, wie z. B.: Ernennung einer/m Psychologin/ en oder Sozialarbeiter in diesem Bereich spezialisiert in jedem Bezirk oder Gemeinde, Polizeistation, Krankenhäuser und Ambulanzen auf nationaler Ebene sowie eine rechtliche Klinik für die Beratung der misshandelten Frauen und eine Rehabilitierungsklinik für die Täter134. 129 vgl. AMNESTY INTERNATIONAL.: „T’i jepet fund dhunes ne familje ne Shqiperi, Mars 2010, Indeks: EUR 11/001/2010 http://www.amnesty.org/en/library/asset/EUR11/001/2010/en/f22a5393‐9099‐488a‐8049‐ 2a8e34d8ed9e/eur110012010en.pdf S. 3 [Stand 30.12.2011] 130 vgl. AMNESTY INTERNATIONAL.: „T’i jepet fund dhunes ne familje ne Shqiperi, Mars 2010, Indeks: EUR 11/001/2010 http://www.amnesty.org/en/library/asset/EUR11/001/2010/en/f22a5393‐9099‐488a‐8049‐ 2a8e34d8ed9e/eur110012010en.pdf S. 2 [Stand 30.12.2011] 131 vgl. SHKALLA Daniela.:”Nje analize e situates se dhunes ne familje ne Shqiperi”, GAIA Nr. 7, Botim I Qendres Aleanca Gjinore per Zhvillim, reviste e pertremuajshme, Nentor 2008, S. 51 – 52 132 vgl. AMNESTY INTERNATIONAL.: „T’i jepet fund dhunes ne familje ne Shqiperi, Mars 2010, Indeks: EUR 11/001/2010 http://www.amnesty.org/en/library/asset/EUR11/001/2010/en/f22a5393‐9099‐488a‐8049‐ 2a8e34d8ed9e/eur110012010en.pdf S. 15 [Stand 30.12.2011] 133 vgl. AMNESTY INTERNATIONAL.: „T’i jepet fund dhunes ne familje ne Shqiperi, Mars 2010, Indeks: EUR 11/001/2010 http://www.amnesty.org/en/library/asset/EUR11/001/2010/en/f22a5393‐9099‐488a‐8049‐ 2a8e34d8ed9e/eur110012010en.pdf S. 4 [Stand 30.12.2011] 134 vgl. Ebenda 38 In der Tat, in jeder Forschung oder Analyse, die ich für dieses Kapitel gefunden habe, habe ich bemerkt, dass mehr über die misshandelten Frauen als über die Täter gesprochen ist. So wie es nötig ist, dass die misshandelten Frauen gezwungen gewesen sind, ihre Häuser zu verlassen und eine Wohnmöglichkeit brauchen, sollen auch Maßnahmen für die Täter für Wohnung und Rehabilitationsprogramme ergriffen werden. Später können sie gefährlich für andere Personen sein, und da sie die Quelle der Gewalt sind, denke ich, dass die psychische und medizinische Behandlung bei ihnen anfangen soll. Es gibt sogar Frauen, die andere schuldig an den Umständen machen möchten, warum Gewalt auf sie ausgeübt wird. Z. B.: Eine Mutter mit 2 Kindern ist von ihrem Ehemann misshandelt worden aber hat sich niemals darüber beschwert sondern stellt sich die Frage, ob er zurück nach Hause kommen wird? Sie sagt, dass die Spannung zu Hause die erste Ursache vom Stress ist, graue Stimmung zu Hause und die Unmöglichkeit all das zu bewältigen. Laut einer Studie 2003 sind misshandelte Frauen gefragt worden, warum diese Frauen noch in einer solchen Beziehung bleiben und sie haben so einige Fragen beantwortet: Das Gesetz schützt sie nicht, sie haben keine andere Wahl, sie sollen die Kinder erziehen und sind arbeitslos und die Gesellschaft und die Familie akzeptiert sie nicht mehr, und ihre Ehemänner werden sie töten, wenn sie sagen, dass sie weggehen werden135. Aferdita, 27 Jahre alt aus Tirana, verheiratet, mit 3 Kindern, behauptet, dass auf sie Gewalt ausgeübt wird, aber sie hat keinen anderen Wohnsitz. Zu ihren Eltern kann sie nicht gehen und außerdem hat sie kein Geld und keine Arbeit, so ist es ihrer Meinung nach besser, wenn sie mit dem Täter lebt. Auch wenn dies alles zutrifft, ist das ein Grund das Leben mit einer gewalttätigen Person weiterzuführen? Aber andererseits ist es schmerzhaft wenn man denkt, dass das Leben in Albanien so grimmig ist und diese Frauen haben eine Entscheidung getroffen, für das Wohl der Kinder mit dem Ehemann zu leben und für die öffentliche Meinung, werden sie die Gewalt noch tragen, bis zum Tod. Es gibt noch andere Gründe, z. B.: Mangel an staatlichen Dienstleistungen für die Unterstützung des Opfers, besonders die Landfrauen. Die Familie und die Freunde haben sie beraten nichts von ihren intimen Problemen zu verraten, manche Frauen haben sich selbst beschuldigt aber auch von der Tatsache, dass wenn sie darüber sprechen, werden sie für ihre Schikanierung beschuldigt136. Laut einer Studie von Horne 1999 sagt er, dass die körperliche Gewalt offensichtlich ist, weil wir die Folhen der Schläge sehen können aber auch die emotionelle und psychische Traumata sind so offensichtlich wie ersteres und gemeinsam bleiben sie für eine lange Zeit137. Die meisten missbrauchten Opfer möchten die auf sie ausgeübte Gewalt privat halten, aber wenn die körperliche Gewalt eskaliert, sind sie gezwungen ins Krankenhaus um Hilfe zu gehen und diese Fälle sind zahlreich (Hansen und Harway 1999)138. 135 vgl. SULA Mirela, SHAHINI Erjona.:“Dhuna ndaj gruas ne realitetin shqiptar“, GAIA Nr. 7, Botim I Qendres Aleanca Gjinore per Zhvillim, reviste e pertremuajshme, Nentor 2008, S. 56 136 vgl. BABANI Adriana, Studim eksplorues „Dhuna ndaj grave ne familje ne Shiperi“, S. 56 137 vgl. SULA Mirela, SHAHINI Erjona.:“Dhuna ndaj gruas ne realitetin shqiptar“, GAIA Nr. 7, Botim I Qendres Aleanca Gjinore per Zhvillim, reviste e pertremuajshme, Nentor 2008, S. 57 138 Ebenda 39 In Albanien ist es für die Frauen schwierig, die Formen der Gewalt zu erkennen, außer der körperlichen Gewalt, sagt Fr. Edlira Haxhiymeri und Fr. Elsa Ballauri in einer Studie im Jahre 2000 und wenn sie keine Information darüber haben, bemühen sie sich nicht darum139. Es gibt auch eine Theorie „Mit Unmöglichkeit denken“, vom Hampton im Jahre 1993 veröffentlicht und bedeutet, dass die missbrauchten Frauen nach vielen wiederholten und gescheiterten Versuchen, die Gewalt zu stoppen, keine Kontrolle mehr haben, sie geben sich auf und dann beginnt die Anpassung an die Gewalt140. Laut einer Studie von Peck im Jahre 2002 wurde gesagt „Eine Frau die es erlaubt, in Anwesenheit ihres Kindes geschlagen zu werden, für die ist es unmöglich ihren Sohn zu bitten, die Schwester nicht zu missbrauchen“141. Ein anderes gefährliches Phänomen in Albanien sind auch die illegalen Waffen zu Hause und die Zahl ist unterschiedlich. Laut einigen Statistiken sind es 208.000 und laut anderen mehr als 400.000. Und nach den offiziellen Statistiken sind 220.000 illegale Waffen registriert. Es gibt noch andere, die noch in den Händen der Zivilisten sind, die man nicht zählen kann142. Laut Prof. As. Dr. Arta Mandro kann ein solcher Faktor sehr schnell zum Grund der häuslichen Gewalt werden143. Auch noch in der albanischen Presse lesen wir jeden Tag Schlagzeilen von häuslicher Gewalt, die mit dem Gebrauch der Waffen verbunden sind. Von der semantischen Bedeutung her gibt es zwischen dem „Opfer“ und „Überlebenden“ einen großen Unterschied. Die erste bezeichnet die Person die noch im gleichen Haus lebt oder in der gleichen Beziehung, lebt weiter in dieser gewalttätigen Beziehung und bemüht sich noch darum eine Lösung für dieses Problem zu finden sowie die Verantwortung für die Handlungen ihres Partners übernimmt. Das Opfer ist noch emotionell und mental ein Sklave des unendlichen Missbrauchs ihres Partners. Und von der Zweiten können wir verstehen, dass sie nicht mehr in dieser Beziehung ist, also ein ehemaliges Opfer ist, überwältigt von den Herausforderungen sowie durch diese Herausforderungen gestärkt. Die Erste fühlt sich hoffnungslos, hat Angst und geringes Selbstwertgefühl, sie braucht eine Wohnmöglichkeit, Beratung, emotionelle Unterstützung, medizinische und rechtliche Hilfe und Arbeit. Aber die Zweite zeigt Mut und Stärke statt Angst144. Hier entsteht das Dilemma für die Regierungen und Donatoren von unterstützenden Förderungsprogrammen, wo es sich verstehen lässt, dass eine „Überlebende“, die von der Gewalt überwältigt wurde, nicht mehr in dieser Beziehung ist und als solches braucht sie keine finanzielle Unterstützung mehr. 139 vgl. SULA Mirela, SHAHINI Erjona.:“Dhuna ndaj gruas ne realitetin shqiptar“, GAIA Nr. 7, Botim I Qendres Aleanca Gjinore per Zhvillim, reviste e pertremuajshme, Nentor 2008, S. 59 140 vgl. SULA Mirela, SHAHINI Erjona.:“Dhuna ndaj gruas ne realitetin shqiptar“, GAIA Nr. 7, Botim I Qendres Aleanca Gjinore per Zhvillim, reviste e pertremuajshme, Nentor 2008, S. 61 141 vgl. SULA Mirela, SHAHINI Erjona.:“Dhuna ndaj gruas ne realitetin shqiptar“, GAIA Nr. 7, Botim I Qendres Aleanca Gjinore per Zhvillim, reviste e pertremuajshme, Nentor 2008, S. 65 142 vgl. Prof. As. Dr. MANDRO Arta „Ligji mundesi zhvillimi per grate, reviste 6 mujore, Viti i VII i botimit, Nr. 1(18), mars 2008, S. 10 143 vgl. Prof. As. Dr. MANDRO Arta „Ligji mundesi zhvillimi per grate, reviste 6 mujore, Viti i VII i botimit, Nr. 1(18), mars 2008, S.7 144 vgl. DHAMI Violeta, CAPO Eneida.: „Diagnostifikimi i dhunes ne familje“ – Manual per mjeket ligjore dhe qendrat shendetesore, S. 9 40 3.1. DIE ROLLE DER MEDIEN BEZÜGLICH HÄUSLICHER GEWALT Es wurde angenommen, dass das pluralistische System auch Vielfalt der Medien bringen würde, aber in der Tat wurde es nicht so festgestellt. Die Rolle der Medien ist überschätzt worden und die häusliche Gewalt war ein tabu sowohl im Fernsehen als auch im Radio und dieses Thema sollte nur zu Hause diskutiert werden, da wo es auch angefangen hatte. Eines von diesen Hindernissen war auch die Tatsache, wie die Medien die häusliche Gewalt berichtet haben, besonders auf den ersten Seiten der Zeitungen, wo, um eine Nachricht für das Publikum zu produzieren wurden es immer sensible Schlagzeilen veröffentlicht und sie haben nur für das Verbrechen in der Familie aber nicht für die Gewalt in ihr reagiert. So haben die Medien die echte Mission verloren und haben sich in ein Show-Geschäft umgewandelt145. Die Wichtigkeit der Medien und ihre Präsenz werden auch von Organisationen und anderen weltlichen Organismen erwähnt. Nach Angaben der Vereinten Nationen sind Medien und die Gleichstellung der Geschlechter eine der heikelsten Fragen, die direkt mit der Gleichstellung der Geschlechter zu tun haben. Auch in den Empfehlungen des Europäischen Rates wird die Wichtigkeit der Medien für die Bildung der Einstellungen und der sozialen Werte und es soll als ein Instrument für diese gesellschaftlichen Veränderungen gelten. Auch in der Plattform von Peking im Jahre 1995 ist über die Medien und ihre gewalttätigen oder pornografischen Produkte gesprochen worden, die negativ auf die Frauen und ihre Teilnahme in der Gesellschaft gewirkt haben. Die Medien beeinflussen auch die Minimierung der Gewalt gegen Frauen und das gilt als ein Garant für die Beseitigung der Gewalt. Sie sind der beste Anreiz für die Öffentlichkeitsdebatte, in der Exposition und Wilde von Gewalt gegen Frauen. Wenn wir die Frauen auf globaler Ebene betrachten, bemerken wir, dass sie in Bezug auf den Inhalt und die Mediatischen Bilder unterrepräsentiert und diskriminiert sind146. Bei einer Überwachung der wichtigsten Medien in Albanien im Jahre 2006 wurde festgestellt, dass Klan TV die Problematik der Frauen in Höhe von 10% des gesamten Programmes behandelt hat und der niedrigste Sender, News24, mit 4% war. In den geschriebenen Medien im selben Jahr haben 12% der sozialen Bereiche die Figur der Frau dargestellt und das als Opfer der häuslichen Gewalt, Prostitution und Kriminalität. Kultur – und Sportbereich waren irgendwie ausgeglichen mit 20-30% der Thematiken, wo die Hauptfigur war, Frauen, aber hauptsächlich in den erotischen Gerüchten der VIP – Frauen147. Die Medien sollten das unangemessene Vokabular bezüglich der Frauen und Stereotypen vermeiden, sie sollten, um ihren Status zu verändern, eine bessere Vorstellung für ihre Figur und ihre Repräsentation in der Gesellschaft und der falschen Reflexion machen, haben E. Gjermeni und M. Bregu in einer gemeinsamen Studie im Jahre 2002 gesagt148. Also wir 145 vgl. Qendra Aleanca Gjinore per Zhvillim, “Dhuna ne familje ne fokusin e medias”, 2008, s. 41 vgl. Qendra Aleanca Gjinore per Zhvillim, “Dhuna ne familje ne fokusin e medias”, Tirane 2008, S. 8 147 vgl. “Strategjia Kombetare per Barazine Gjinore dhe Dhunen ne Familje 2007‐2010, S. 22 148 vgl. „Raporti i OJF‐ve mbi situaten e grave dhe vajzave ne Republiken e Shqiperise“, Raporti Alternativ i Shqiperise per CEDAW, pergatitur nga „Koalicioni per pergatitjen e raporteve alternative ne Shqiperi, Redaktor: HAZIZAJ Altin, Tirane 2006, S. 51 146 41 sehen, dass die Mentalität in Bezug auf das nichts verändert hat. Eine Frau, die die Gewalt ihres Ehemannes erleben musste, hat ihn getötet. Am Anfang, erzählt sie, war sie inhaftiert und im Krankenhaus und erst danach konnte sie lesen, was über sie geschrieben wurde. Sie war völlig schockiert, weil ihre Geschichte nicht beschrieben war, so wie sie es erlebt hatte. Das ist ein starker Grund, warum sie nicht mehr mit Journalisten sprechen möchte149. Der Raum, der den Frauen in Medien zur Verfügung gestellt wird, ist wirklich sehr wenig. Wir lesen Zeitungen und viele politische Analysen sowie im Fernsehen folgen wir Sendungen mit Debatten und Erholungsinformationen aber die Sendungen, wo man die häusliche Gewalt behandeln kann, sind wirklich gering. Auch wenn es Sendungen für die Frauen gegeben hat, ist sehr wenig über dieses Thema gesprochen worden. Laut einer Studie von QAGJZH besetzen die Nachrichten über die häusliche Gewalt nur 0.3% der ganzen Sendungen. Man bemerkt, dass über das Phänomen der häuslichen Gewalt oberflächlich berichtet wird und die schlimmsten Fälle werden auch in den Medien berichtet150. Von den schwarzen Geschichten versteht man die geringe professionelle Vorbereitung, die die Journalisten haben, die häusliche Gewalt zu berichten. In diesem Fall zählen nicht nur die professionellen Fähigkeiten des Journalisten, sondern auch seine Kenntnisse über diese Thematik. Und genau hier entsteht das Dilemma, was für eine Funktion hat der professionelle Journalismus? Die heutigen Journalisten berichten einfach über die häusliche Gewalt aber gehen dem Problem nicht nach, warum und wie passiert es und in diesem Fall ist seine Funktion eine Feststellung aber keine Lösung. Das geht parallel mit der Mancher – Linie, wo die Zeit – und Ortsangaben dokumentiert werden aber danach werden sie nicht vertieft um sie besser zu analysieren und zu überprüfen. Von den Nachrichten der Printmedien bemerkt man, dass die Journalisten sich auf die Mittel und Details des Verbrechens konzentrieren, sie beschreiben in Einzelheiten die Szene der Vergewaltigung und man kann sehr klar die Spuren der Gewalt sehen aber all das wirkt negativ beim Publikum ein, weil es psychologisch geschädigt wird, Terrorzustand entsteht, besonders bei den Kindern und sie fühlen sich unsicher. Parallel dazu, auch die illustrativen Gewaltfotos wirken in der Psychologie des Publikums und können schwere Traumen verursachen. Und so wird auch das Opfer selbst belästigt, wo es sehr leicht durch Initialen oder Beschreibung identifiziert werden kann. Ein weiteres wichtiges Detail sind auch die Titel der Artikel, die meistens mit dem Inhalt nicht übereinstimmen und das geschieht, um den Leser zu berühren und ihn motivieren, die Zeitung zu kaufen. Das verwendete Vokabular hat die Formulierungen „Prostituierte Mutter“ oder „Prostituierte Schwester“, die eigentlich keinen guten Geschmack hat und unterschätzt viel die Persönlichkeit von jedem. Hier bemerkt man auch das Verschweigen der Gewalttäter, gleichzeitig aber kann seine Anwesenheit gefährlicher sein. Der Ausdruck „Probleme mit einer Kugel erledigt“, kann Vorbild für irgendeine Frau sein, die in eine solche Situation geraten ist und das könnte eine Antwort für all ihre Fragezeichen, die in ihrem Kopf kreisen, sein. Es passiert, dass die Journalisten keinen Kontakt mit den Hauptfiguren der Geschichte knüpfen und das führt zu ungenauen Informationen der Chronik. Die Journalisten 149 vgl. VORPSI Irida.:“Intervista – Ne burgun e grave“, GAIA Nr. 2, Botim i Qendres „Aleanca gjinore per zhvillim“, reviste e pertremuajshme, S. 36 150 vgl. Qendra Aleanca Gjinore per Zhvillim, “Dhuna ne familje ne fokusin e medias”, Tirane 2008, S.45 42 beschäftigen sich mehr mit der häuslichen Gewalt und dem sexuellen Missbrauch, behandeln aber die psychische Gewalt und die diskriminierenden Umstände nicht, in denen sich die Frauen der albanischen Familien befinden. Und in vielen Fällen bemerkt man, dass die Journalisten einstimmig mit den traditionellen Stereotypen der albanischen Mentalität sind. Wieder sehen wir, dass die Gewalt ein privates Thema ist, das nur innerhalb der eigenen 4 Wände diskutiert werden darf oder dass das Familienoberhaupt alle Rechte und Macht habe, Gewalt auf die anderen Familienmitglieder auszuüben. Hier kann ich den Fall eines Vaters aus Lapraka erwähnen, der seine Tochter getötet hatte, weil sie verlobt war und gleichzeitig in einen anderen Jungen verliebt war. Laut einem Teil der Medien hatte dieser Vater recht, weil er ihr Vater war und durfte über das Leben der bestimmen aber ich denke, dass dies im Wesentlichen mit der Ehre der Familie zu tun hat. Noch weniger ethisch werden unsere Medien gegenüber den gehandelten Mädchen aus dem Osten, wie: Moldawien, Rumänien, Bulgarien etc. Hier bemerkt man auch die oberflächliche Behandlung der Polizei oder ihre Voreingenommenheit für diese Kategorie der Frauen. Laut einer Studie im Jahre 2003 ist die häusliche Gewalt nur als Ursache der sozialen Probleme und Übergang interpretiert. Von den Überwachungen der Zeitungen „Koha Jone – Unsere Zeit“, „Gazeta Shqip – Zeitung albanisch“, „Gazeta Panorama – Zeitung Panorama“, „Gazeta Republika – Zeitung Republik“, „Gazeta Shqiptare – Albanische Zeitung“, „Gazeta Sot – Zeitung heute“ für den Zeitraum 01.01.2007-10.10.2007 wurde die gleiche Feststellung wie die der Studie im Jahre 2003, was bedeutet, dass die gleiche Mentalität noch bei uns existiert. Es gibt aber auch Fälle, wo die Medien am Anfang der Karriere sind und stecken sich noch in den Kinderschuhen befinden. Sie kennen den Geschmack des Publikums nicht und behandeln meistens politische Themen und vernachlässigen sensible soziale Themen, wie die Gewalt in der Familie151. Auch über die Gewalt gegen Kinder wird nicht berichtet, weil es ein legitimes Elternrecht ist, aber auch wenn das der Fall ist, soll das Kind nur in der Anwesenheit des Vormunds Fragen beantworten152. Ein anderer Fall zum Diskutieren ist auch die Information über das Internet, wofür wir leider keine Richtlinie haben, diese Problematik richtig zu analysieren153. Bis jetzt haben wir nur über den erniedrigenden Status gesprochen, womit oft die Medien die Figur der Frauen angezogen haben, es ist aber nicht immer so. Es gibt bei uns auch professionelle Medien, die außer Berichten auch die soziale Realität vollständiger vor das Publikum bringen. Es wird bevorzugt, dass die Berichterstattung durch Kommentare, Meinungen von der Politik und der zivilen Gesellschaft und Meinungen der berühmten Fachspezialisten in diesem Bereich begleitet werden. Wenn es einen Sensibilisierungsgrad gibt, stellt sich auch der Täter selbst vor Gericht. Die offenen Journalisten haben gleichzeitig viele Missionen, sie berichten über die häusliche Gewalt, stellen die vollständige Szene dar und bemühen sich, um ihren Beitrag zu leisten, dieses Phänomen zu bekämpfen154. 151 vgl. Qendra Aleanca Gjinore per Zhvillim, “Dhuna ne familje ne fokusin e medias”, Tirane 2008, S.43‐44 vgl. Qendra Aleanca Gjinore per Zhvillim, “Dhuna ne familje ne fokusin e medias”, Tirane 2008, S. 48 153 vgl. Qendra Aleanca Gjinore per Zhvillim, “Dhuna ne familje ne fokusin e medias”, Tirane 2008, S. 60 154 vgl.Qendra Aleanca Gjinore per Zhvillim, „Dhuna ne familje ne fokusin e medias”, Tirane 2008, S. 51‐52 152 43 Albanien hat Fortschritte gemacht, wenn wir es mit den vorigen Jahren vergleichen. In einem Teil der Medien wird die häusliche Gewalt als soziales Problem behandelt und nicht als Teil der schwarzen Geschichten, wo Teil dieser Diskussionen die berühmtesten Fachspezialisten Albaniens sind. Wir sollen verstehen, dass die Analysierung dieses Phänomens unseren Alltag verbessert, damit wir eine angenehme Stimmung haben können und für die Verbesserung der Demokratie in unserem Land. Also, Teil der Verdienste sind auch die Medien. Das Bewusstsein und die Wichtigkeit, die die Medien in sich selbst haben wird vom Tag zu Tag größer und wenn wir diese Ergebnisse sehen, können wir ohne zu zögern sagen, dass unsere Gesellschaft heute mehr informiert und belesen ist, und als solches auch etwas tut155. Eine detaillierte Überwachung der Situation der häuslichen Gewalt hat auch CEDAW gemacht, deren Inhalt im dritten periodischen Bericht veröffentlicht worden ist. Manche der Schlussfolgerungen waren, dass Verbesserungen in der Gesetzgebung gemacht worden sind um dieses Phänomen zu bekämpfen, die Zahl der anzeigenden Frauen zugenommen hat und CEDAW sieht positiv die Schaffung der Schutzordnungen und mittelbaren Schutzordnungen, die Genehmigung der Vorschriften und die Strategie der Aktionsplattform. Aber auch die Kritiken für den albanischen Staat haben nicht gefehlt und es wurde die Langsamkeit einiger Verfahren betont, wie: die Verteidigung mit einem kostenlosen Rechtsanwalt. Angefordert hat CEDAW auch: • Schaffung der Änderungen und Verbesserungen in der strafrechtlichen Gesetzgebung • Ergreifen der nötigen Maßnahmen für den kostenlosen Rechtsanwalt für das Opfer. • Die Analyse der Gründe und Umstände, warum die Anträge für Schutzordnungen und Schutzordnungen vom Gericht ausgesetzt sind und die Aussetzung derer, was sehr wichtig ist. • Zusammenarbeit mit der Polizei, mit dem Amt der Gerichtsvollzieher, mit den Kommunen und mit der Strafverfolgung für die Stärkung des Gesetzes im Falle einer Verletzung • Qualifizierung der Beamten in Kommunen, der Rechtsanwälte, der Rechtsärzte und der Gerichtsvollzieher • Erstellungen der Statistiken vom Innen – und Justizministerium für die Fälle der häuslichen Gewalt und deren Veröffentlichung alljährlich • Systematische Arbeit, um den Frauen bewusst zu machen, die Gewalt anzuzeigen, besonders im ländlichen Raum • Schaffung der menschenwürdigen Arbeitsplätze für die Frauen, die Opfer der häuslichen Gewalt gewesen sind, damit sie finanziell unabhängig sein können156. Als einige Frauen der Amnesty International über ihre Erfahrungen berichtet haben, haben sie gesagt, dass die Idee der Ehre und Scham ein Hindernis für sie war, mit ihren liebsten Menschen darüber zu sprechen. Deswegen empfiehlt Amnesty International dem albanischen Staat eine Werbekampagne zu gründen, um die traditionellen albanischen Stereotypen zu 155 vgl. Qendra Aleanca Gjinore per Zhvillim, “Dhuna ne familje ne fokusin e medias”, Tirane 2008, S. 50 vgl. „Raporti i III‐te Periodik i Qeverise Shqiptare per zbatimin e CEDAW“, te gjitha rekomandimet jane marre nga “Rekomandimet e CEDAW per Dhunen ne Familje, Aleanca Gjinore per Zhvillim, Tirane Dhjetor 2010, S. 14‐ 15 156 44 überwinden und dadurch soll verstanden werden, dass Scham nicht für Opfer ist, sondern für den Täter157. Reha – Zentren und die Wohnmöglichkeiten, die für misshandelte Frauen in Albanien sind, sind zu wenig und weit voneinander entfernt. Es gibt auch ein Zentrum in Tirana, das speziell für die Opfer der häuslichen Gewalt spezialisiert ist, deren Identität nicht bekannt wird, und unidentifiziert bleibt 158. Ein Phänomen, welches mir bis jetzt unbekannt war, ist das „Syndrom von Stockholm“, anders auch als „follies a deux“ bekannt. Beide Partner haben Probleme mit der Selbstbewertung und haben Angst die Kontrolle zu verlieren. Der Täter bezeichnet sich selbst als Opfer in diesem Fall und die Handlungen der Selbstverteidigung von der Frau, von den Kindern und von Bekannten nennt sie als Aggressionen gegen ihn. Er stellt es sich vor und baut die Geschichte mit voller Überzeugung, dass er selbst das Opfer ist. Sowohl der Täter als auch das Opfer haben so viele Beschwerden gegeneinander, dass die Psychologen denken, dass diese beiden einander verletzen159. Fast die gleiche Situation im Bezug auf die häusliche Gewalt stellt sich auch in Kosovo dar. Es fehlen Daten und man weiß es nicht genau, ob die häusliche Gewalt zu – oder abgenommen hat. Laut zirkulierenden Studien, basierend auf Umfragen auf nationaler Ebene, die einmal in 5 Jahren stattfinden, können die Institutionen und Organisationen selbst die direkten Meinungen der Bevölkerung sehen. Die Sammlung der Daten ist an Ort und Stelle und sporadisch gewesen. So wie bei uns, bleiben auch in Kosovo die Frauen greifbarer von häuslicher Gewalt und sie sind die einzige Berichterstattung der Anzeigen. Die Kategorien sind: Frauen im ländlichen Raum, wenig gebildet, Arbeitslose und Personen mit Sozialhilfe. Auch hier bemerkt man, dass die psychische Gewalt verborgen ist, deswegen ist es schwer sie zu identifizieren160. Auch die Statistikabteilung des Justizrates besitzt keine Statistiken in Bezug auf dieses Phänomen161. Spezifisch in Kosovo ist die Vergewaltigung der kosovarischen Frauen von der serbischen Armee während des Krieges. Sie sind isoliert und Opfer der psychischen und körperlichen Gewalt gewesen. Nach dem Reha – Zentrum für die Folteropfer in Kosovo hat es einen Fall gegeben, als der Mann seine von der serbischen Armee vergewaltigten Ehefrau geschlagen 157 vgl. „Shqiperia. Dhuna kunder gave ne familje“, „Nuk eshte turpi i saj“, Mars 2006, S. 12,14 vgl. „Dhuna ne familje: Paraqitja e situates aktuale ne Shqiperi“, MPCSSHB dhe Aleanca Gjinore per Zhvillim, Tirane Prill 2006, S. 86 159 vgl. „Trajtesa juridike dhe sociale per mbrojtjen nga dhuna ne familje“, Dr. BREGU Majlinda „Dhuna, kuptimi dhe llojet e saj. Shkaqet e dhunes ne familje. Pasojat mbi gruan, femijet dhe komunitetin“, Tirane 2005, S. 112‐ 113 160 vgl. „Siguria fillon ne shtepi“, Hulumtim per hartimin e strategjise se pare kombetare dhe te planit te veprimit kunder dhunes ne familje, Agjensia per Barazi Gjinore prane Zyres se Kreministrit, Prishtine 2008, S. 31‐39 161 vgl. „Siguria fillon ne shtepi“, Hulumtim per hartimin e strategjise se pare kombetare dhe te planit te veprimit kunder dhunes ne familje, Agjensia per Barazi Gjinore prane Zyres se Kreministrit, Prishtine 2008, S.116 158 45 hat, weil er behauptet hat, dass sie es sich selbst gewünscht hat mit ihnen sexuelle Beziehungen durchzuführen162. Laut einem Weltentwicklungsbericht im Jahre 1993 war die häusliche Gewalt Grund des Todes und Verstümmelung von Frauen im gebärfähigen Alter so wie Krebs, die schlechte Gesundheit, Verkehrsunfälle und Malaria163. Die Kosten der häuslichen Gewalt haben ich im Einzelnen oben erläutert. Die Ursachen der häuslichen Gewalt sind vielfältig: das einfache Leben, 24 Stunden ohne Wasser und Elektrizität, große Arbeitslosigkeitsrate usw., die als Hauptfaktoren für Stress und Debatte gelten. Die jungen Frauen haben keine Entscheidungsgewalt zu Hause, weil es in ihren Häusern ihre Ehemänner führen und das macht die Frauen abhängig164. Die Polizei hat nur auf die Spannung des Augenblickes interveniert und hat dann gesagt, dass sie Ehegatten sind und sollen selbst einen gemeinsamen Weg finden, wie sie die persönlichen Probleme lösen können, ist aber sensibler gegen die in der Öffentlichkeit ausgeübten Gewalt gewesen165. Es gab einen Fall, als ein 13 – jähriges Mädchen sich beschwert hat, dass sie von einem 60 – jährigen Mann sexuell missbraucht worden war. Die Polizei hat sich geäußert, dass sie den echten Grund nicht gewusst hat, weil es sein kann, dass das Mädchen selbst gewünscht hat, mit ihm sexuelle Beziehungen durchzuführen. Die staatlichen und privaten Gesundheitszentren haben nichts über die häusliche Gewalt dokumentiert166. Nach den überprüften Fällen vom Ombudsmann uns OSCE in Kosovo, ist es von den Frauen verlangt worden, andere Maßnahmen in Bezug auf Artikel 2 der Regulierung über die häusliche Gewalt zu ergreifen wo gesagt wird „Der Täter soll dem Opfer weiterhin im gemeinsamen Wohnsitz zu leben erlauben“ aber die Männer in Kosovo bezeichnen ihre Ehefrauen als „ungehorsam“ und entfernen sie sofort mit den Kindern. Wenn das Opfer die Schutzanordnung nimmt, hat sie eine sichere Rückkehr in den selben Haushalt mit dem Täter aber das Problem liegt daran, ob auf diese Frauen wieder Gewalt ausgeübt wird. Nach der Regulierung über die häusliche Gewalt soll sich der Täter dem Opfer nur bis zu einer gewissen Distanz nähern und die Opfer dürfen im gemeinsamen Haushalt leben, aber in Albanien führen die Gerichte solche Entscheidungen selten durch167. In einigen Fällen wird eine Verzögerung für die Schutzanordnung bemerkt, was die Nichtbehebung des Problems verursacht, wie z. B.: unklare Gesetzgebung; Institutionen, die ihre Verpflichtungen 162 vgl. „Siguria fillon ne shtepi“, Hulumtim per hartimin e strategjise se pare kombetare dhe te planit te veprimit kunder dhunes ne familje, Agjensia per Barazi Gjinore prane Zyres se Kreministrit, Prishtine 2008, S. 44 163 vgl. „Siguria fillon ne shtepi“, Hulumtim per hartimin e strategjise se pare kombetare dhe te planit te veprimit kunder dhunes ne familje, Agjensia per Barazi Gjinore prane Zyres se Kreministrit, Prishtine 2008, S.55 164 vgl. „Siguria fillon ne shtepi“, Hulumtim per hartimin e strategjise se pare kombetare dhe te planit te veprimit kunder dhunes ne familje, Agjensia per Barazi Gjinore prane Zyres se Kreministrit, Prishtine 2008, S.68,73 165 vgl. „Siguria fillon ne shtepi“, Hulumtim per hartimin e strategjise se pare kombetare dhe te planit te veprimit kunder dhunes ne familje, Agjensia per Barazi Gjinore prane Zyres se Kreministrit, Prishtine 2008, S.85 166 vgl. „Siguria fillon ne shtepi“, Hulumtim per hartimin e strategjise se pare kombetare dhe te planit te veprimit kunder dhunes ne familje, Agjensia per Barazi Gjinore prane Zyres se Kreministrit, Prishtine 2008, S. 94‐95 167 vgl. „Siguria fillon ne shtepi“, Hulumtim per hartimin e strategjise se pare kombetare dhe te planit te veprimit kunder dhunes ne familje, Agjensia per Barazi Gjinore prane Zyres se Kreministrit, Prishtine 2008, S.86‐ 87 46 nicht erfüllen; Mangel an Richtern; geringe Anzahl von Staatsanwälten; schlechte Arbeitsbedingungen (Technologie, niedrige Löhne, Büros); Justizeinladungen, die wegen unrichtigen Zieladressen nicht am richtigen Ort angekommen sind; Mangel an Zeugen, Mangel an Schulungen und Seminaren, limitiertes Budget usw.168 Zu allen oben erwähnten Gründen hat es auch Folgen gegeben, wie z. B.: periodische Schließung der Schutzzentren169. Aber es gibt auch Fälle, wo die Täter die Richter für die Bestrafung bezahlen, damit sie die Strafe reduzieren oder verhindern oder Menschen, die Bekanntschaften mit mächtigen Leuten in der Politik haben. Wenn die Schutzanordnung verletzt wird, gibt es auch eine Möglichkeit eine Geldstrafe zu bezahlen, zwischen 200 – 2000 Euro oder 6 Monate im Gefängnis, aber in der Tat sind die Täter nur mit der ersten Option verurteilt worden170. Im Gegensatz zu dem albanischen Staat, hat der Justizrat von Kosovo im Jahre 2007 Mitteln von der Europäischen Agentur für Wiederaufbau erhalten um ein Informationssystem mittels einen gemeinsamen Software zu installieren, wo alle Daten in Bezug auf die häusliche Gewalt geliefert werden können171. Die Opfer weichen aus, um von der Justiz zu verlangen und es gibt viele Gründe dafür: Tradition, Angst, finanzielle Abhängigkeit von ihren Ehemännern, Angst vor Verlust des Kinderechtes und staatliche Korruption172. Es empfehlt sich: • Schaffung der Programme oder Beratungszentren für die Täter • Schaffung des Schutzes für die Täter • 24 Stunden Hotline im Falle der Gewalt173 In der nationalen Beobachtung über die häusliche Gewalt ist auch eine Forschungsstrategie mit der Fakultät für Sozialwissenschaften empfohlen worden, wo die Pädagogen und die Studenten sich ermutigt fühlen können, Studien und Forschungen über die häusliche Gewalt zu machen174. Es bleibt auch die Aufgabe der Frauen, aber unsere auch, darüber informiert zu sein, was sie für Rechte im Grundgesetz haben, weil sie sich nur so bewusst werden können. Ich möchte 168 vgl. „Siguria fillon ne shtepi“, Hulumtim per hartimin e strategjise se pare kombetare dhe te planit te veprimit kunder dhunes ne familje, Agjensia per Barazi Gjinore prane Zyres se Kreministrit, Prishtine 2008, S.87‐ 88 169 vgl. „Siguria fillon ne shtepi“, Hulumtim per hartimin e strategjise se pare kombetare dhe te planit te veprimit kunder dhunes ne familje, Agjensia per Barazi Gjinore prane Zyres se Kreministrit, Prishtine 2008, S.97 170 vgl. „More than words on paper“, Kosova Women’s Network, nga Ariana Qosaj‐Mustafa dhe Nicole Farnsworth, Pristina October 2009, S. 26 171 vgl. „More than words on paper“, Kosova Women’s Network, nga Ariana Qosaj‐Mustafa dhe Nicole Farnsworth, Pristina October 2009, S. 14 172 vgl. „More than words on paper“, Kosova Women’s Network, nga Ariana Qosaj‐Mustafa dhe Nicole Farnsworth, Pristina October 2009, S. 30 173 vgl. „More than words on paper“, Kosova Women’s Network, nga Ariana Qosaj‐Mustafa dhe Nicole Farnsworth, Pristina October 2009, S. 108‐111 174 Dr. HAXHIYMERI Edlira dhe KULLURI Eliona, „Prezantim i informacionit ekzistues mbi dhunen ne familje ne Shqiperi“mbeshtetur nga Rep. E Shqiperise, Komiteti „Gruaja dhe Familja“ dhe UNICEF, Tirane Tetor 2000, S. 41 47 eine kurze Pause bei den Schlussfolgerungen und Empfehlungen der CEDAW für den albanischen Staat machen. Diese wurden gefordert, nachdem festgestellt wurde, wie die Situation der häuslichen Gewalt in Albanien ausgeschaut hat. Ich finde die Aufgabe vom Justiz – und Innenministerium gerechtfertigt. Wenn wir die Dokumentation lesen, können wir es verstehen und durchführen. Ich möchte sehr, dass dieses Phänomen ausstirbt und gleichzeitig finde ich den letzten Punkt sehr positiv. Diese Frauen, nach einer gewalttätigen Beziehung, brauchen außer spiritueller Unterstützung auch finanzielle Unterstützung. Nur so können sie ihre Bedürfnisse und die ihrer Kindern bestreiten und die finanzielle Unabhängigkeit bedeutet Freiheit. Wenn diese Frauen irgendwo tätig sind werden sie dafür natürlich bezahlt. Mit diesem Geld können sie die Monatskosten übernehmen sowie andere Aufgaben für ihre Kinder. Auch die Kinder fühlen sich ruhig und erbringen bessere Leistungen in der Schule und die Mütter sind gleichzeitig motiviert, ihre Arbeit besser zu machen. Nur so kann unsere Gesellschaft fruchtvolle Vorbilder haben. Was die Gesetzgebung betrifft, ist ein Bereich, den ich leider nicht gut kenne, weil ich keine Juristin bin und dafür braucht man eine detaillierte Analyse von Fachspezialisten aber ich sehe jeden Schritt als positiv, der irgendwie der Bekämpfung oder Verringerung dieses Phänomens hilft. CEDAW hat immer gewollt, eine “Warum” für jedes Problem zu finden und das nicht nur im Bereich der häuslichen Gewalt175. Und ich finde das auch Recht. Nur wenn wir die Sachen ganz tief in den Wurzeln analysieren, können wir die richtige Diagnose und Medikamente bestimmen. Die Aufgabe des Innenministeriums ist es, Strukturen zu schaffen, Polizeibeamten einzuschulen, Berichte zu erstatten, feststellen und informieren etc. Gesundheitsministerium hat als Aufgabe: Kapazitäten für die häusliche Gewalt zu schaffen, medizinische und psychische Hilfe anzubieten, für das Opfer medizinischen Bericht auszustellen usw. Die Aufgabe des Justizministeriums ist es: Fragen der häuslichen Gewalt durch forensischen Dienst, Gerichtsvollziehung und Rechtsschutz zu adressieren usw. Das Gericht stellt die mittelbaren Schutzanordnungen und Anordnungen aus176. Und ebenso wie mehr oder weniger erfordert CEDAW von diesen Strukturen. Wenn jedermann eigene Arbeit qualitativ macht, kann man danach positive Ergebnisse bringen. Nur eine kann es nicht schaffen aber alle mit mehr Hingabe und Ernsthaftigkeit können sehr weit gehen. Alle Formen der Gewalt verhindern die Entwicklung einer gesunden Familie so wie die Fortschritte einer offenen demokratischen Gesellschaft. Die häusliche Gewalt sollen wir nicht als persönliches Problem sehen, sondern in diesem langen und komplizierten Prozess interagieren. Wir gemeinsam mit den staatlichen Strukturen und mit der Zivilgesellschaft sollen ein Vorbild für unsere Kinder und für uns selbst bringen und das würde uns allen ohne Ausnahme helfen. Ich denke, dass Sensibilisierung keine Einbeziehung der gesetzlichen Strafe bedeutet, sondern Einbeziehung allen von uns dieses Phänomen zu verhindern oder beseitigen. 175 vgl. „Raporti i III‐te Periodik i Qeverise Shqiptare per zbatimin e CEDAW“, te gjitha rekomandimet jane marre nga “Rekomandimet e CEDAW per Dhunen ne Familje, Aleanca Gjinore per Zhvillim, Tirane Dhjetor 2010, S. 13 176 vgl. „Raporti i III‐te Periodik i Qeverise Shqiptare per zbatimin e CEDAW“, te gjitha rekomandimet jane marre nga “Rekomandimet e CEDAW per Dhunen ne Familje, Aleanca Gjinore per Zhvillim, Tirane Dhjetor 2010, S. 40 48 4. FRAUEN IM ENTSCHEIDUNGSPROZESS ‘‘Ich möchte nicht vorhersagen, sondern arbeiten’’ Dr. Majlinda BREGU Als wir klein waren sind wir oft gefragt worden, wer in unserer Klasse am meisten gelernt hat und die Antwort war immer wieder der Name eines Mädchens, aber niemals hat uns das gewundert, dass es kein Junge war, weil das für uns ganz normal war. Und ironischerweise haben diese Mädchen sehr gute Leistungen in der Schule oder auch an der Universität erbracht aber leider spricht niemand über sie und eines Tages werden sie vergessen, weil dies die „gläserne Decke“ verhindert177. Auch wenn 50.2% unserer Bevölkerung aus Frauen besteht, bevorzugen wir immer, bei lokalen oder parlamentarischen Wahlen einen Mann zu wählen. Er soll weiß, ausgebildet, heterosexuell und wirtschaftlich aktiv sein. Das zeigt, dass bei uns noch die männliche Mentalität vorherrscht und die Frau soll keinen Status im öffentlichen Leben haben, außer eine gute Hausfrau zu sein, die Möglichkeit für eine Ausbildung und Arbeit zu haben, besonders im sozialen, gesundheitlichen und im Bildungsbereich und soll Vorbild für die Familie sein, aber die politische Karriere ist Aufgabe und ein Recht des Mannes. Also, wir kommen wieder zu der durchsichtigen gläsernen Decke, die unmöglich den Einblick für die Frauen und Mädchen gestattet, weil es für eine hohe Position im Entscheidungsprozess ein männlicher Kandidat sein muss178. Laut dem Psychologen Edmond Dragoti werden die Frauen für eine lange Zeit eine Minderheit bleiben, und nicht nur in der Politik. Das bezieht sich auf die Tatsache, dass oft das Individuum mit dem stärksten Instinkt gewinnt. Die Frauen sind überlegen wegen ihrer Geduld aber sie haben nicht die Kraft der Männer, in der oberen Hierarchie zu regieren. Deswegen wird an der Spitze jeder Gruppe eine aggressive, ehrgeizige und starke Person verlangt179. Wir kommen also zu den Schlussfolgerungen, dass bei uns das männliche Modell vorherrscht. Die politische Parteien rechtfertigen sich oft, dass weibliche Kandidatinnen für Abgeordnete mehrere Schwierigkeiten haben finanzielle Mittel zu finden und dass sie andere Verpflichtungen haben, wie: Mutterschaft, Betreuung für die Kinder und andere Familienmitglieder und sind nachlässig, was dieses Thema betrifft180. Aber was die oben erwähnten Argumente betrifft, verdienen die albanischen Frauen mehr, weil sie wirklich viel machen; sie sollen ein Gleichgewicht zwischen dem familiären und dem professionellen 177 vgl. GUSHO Afroviti “Te parat e klases…“, GAIA Nr. 8, Botim i Qendres Aleanca Gjinore per Zhvillim, Reviste e pertremuajshme, Mars 2009, S. 31‐32 178 vgl. Dr. WITTBERGER Dolly „Subjekti i gjinizuar politik: Rimarrja ne konsiderate e qytetarise dhe demokracise“, „Barazia Gjinore dhe Vendimmarrja“, Tirane Maj 2005, S. 14 179 vgl. ROSHI Laureta „Bote te ndryshme ne postera „bambolash“, Barazia Gjinore dhe Vendimmarrja, Tirane Maj 2005, S. 58 180 vgl. MALJA Antoneta, „”Perse hezitohet qe grate te kandidojne?!“, „Barazia Gjinore dhe Vendimmarrja“, Tirane Maj 2005, S. 59 49 Leben finden, sie arbeiten im Büro 8 Stunden oder mehr, gleich wie die Männer aber mit einem Unterschied im familiären Leben, dass sie es alleine ohne die Hilfe der Männer schaffen können, auch wenn der Wunsch so groß ist, dass die Männer irgendwie zu Hause helfen könnten. Und in keinem Parteiprogramm ist die Quotenregelung von 30% jedes Geschlechtes erwähnt, was auch eine Aufgabe für die politischen Parteien bleibt, es zu einem Bestandteil der Statuten zu machen, so wie es Dänemark, Schweden usw. gemacht haben. Laut Ana Karamanou, können die politischen Parteien in Griechenland nicht so viele Frauen finden aber gleichzeitig 57% aller Studenten an griechischen Universitäten sind Frauen181. Die Figur der Frau wird unter der Linse gründlich analysiert und man sieht bei ihr erstens die Körpergröße, Alter, Gewicht, Kleidung und körperliche Anziehung und verzweifelt denkt man automatisch an unsere männliche Mentalität, die noch nicht von den patriarchalischen Vorurteilen abgehoben ist und das geht weiter mit dem Zweifel an ihren intellektuelle Fähigkeiten182. In Amerika in den frühen 1990er Jahren hatten die Frauen sehr gute Positionen als Gouverneure, Senatoren und Landesgesetzgeber geführt, während es in Albanien keine Parteichefin und keine weibliche Kandidatur bis jetzt gibt183. Hier möchte ich nicht die seit 3 Jahrhunderten bestehende Unabhängigkeit Amerikas mit dem fragilen Albanien und mit seinen politischen und Mentalitätsproblemen vergleichen aber es bleibt wirklich eine grundlegende Aufgabe für uns, den Status der albanischen Frauen zu ändern. Ab den 1990er Jahren wurde bei uns die Meinungs – und Pressefreiheit durchgesetzt, unsere Gesellschaft wurde offener, nahm westliche Gesetze und Verordnungen an, aber heute spricht man noch über Bekämpfung der Frauenrechte. So können wir verstehen, dass es leichter für uns ist, nur zu schreiben was in unserem Kopf läuft aber wir übernehmen keine Verantwortung, dies anzuwenden oder zu respektieren. Das Wahlrecht für Frauen in Europa hat eine lange Geschichte. Dieser Prozess begann 1906 und wurde 1976 abgeschlossen. Albanien hat dieses Recht 1920 gewonnen und dies ist als positiv zu bewerten, Amerika hat dieses Recht den Frauen schon 1788 gegeben184. In den Vereinigten Arabischen Emiraten durften weder die Männer noch die Frauen wählen. Erst 2005 durften die Männer in den ersten Lokalwahlen wählen und vor einiger Zeit wurde auch die Wahlbeteiligung für Frauen benehmigt185. Hier kann ich feststellen, dass die Emanzipation und Entwicklung eines Landes im umgekehrten Verhältnis zu der Respektierung der Menschenrechte ist und das ist spezifisch vom Land zu Land. In diesen Ländern hat mit 181 vgl. KARAMANOU Ana – Anetare e Parlamentit Europian, “Gra te suksesshme ne politiken europiane”, Qendra e Gruas, Tirane 2004, S. 27‐28 182 vgl. Dr. WITTBERGER Dolly „Subjekti i gjinizuar politik: Rimarrja ne konsiderate e qytetarise dhe demokracise“, „Barazia Gjinore dhe Vendimmarrja“, Tirane Maj 2005, S. 14 183 vgl. KOTI Isidor, „Grate ne politike, sfide dhe realitet“ „Barazia Gjinore dhe Vendimmarrja“, Tirane Maj 2005, S. 63 184 vgl. STEFANI Elton, „Gruaja ne politike“, „Barazia gjinore ne vendimmarrjen lokale, Pogradec 2006, S. 35 185 vgl. Offiziele Webseite von Vizion Plus Fernsehen E hene, 26 Shtator 2011 12:04 http://www.vizionplus.tv/index.php?option=com_content&view=article&id=2706%3Aarabi‐grate‐fitojne‐te‐ drejten‐e‐votes‐&catid=51%3Abota&Itemid=207 [Stand 05.10.2011] 50 Sicherheit die Religion eingewirkt aber auch die Tatsache, dass in einem Königreich die Bürger nicht so viele Rechte haben. Das kommunistische Albanien des Jahres 1974 erreichte seinen Höhepunkt für die Frauenvertretung in höheren Instanzen der damaligen Zeit. Die höhere Beteiligung der Frauen erreichte bis zu 33.2% und ihnen wurde große Kraft beigemessen und sie haben die wichtigsten staatlichen Strukturen regiert. Sie waren anwesend in Konferenzen und Versammlungen und von großer Bedeutung, aber sobald sie das Haus betreten hatten, sollten sie die Schürze anziehen, sich um die Kinder und um die Familie kümmern, sofort vergaßen sie den Posten als Ministerin oder Direktorin, um ihre Rolle am nächsten Morgen wieder zu wechseln, und das war jeden Tag so. Ihre Zahl wurde signifikant in den 1990er Jahren verringert und 1992 waren es nur noch 6.2%186. Meiner Meinung nach geschieht das, weil in den Jahren nach dem Exodus und der Öffnung der Botschaften viele Albaner, darunter Frauen und Mädchen, aus Albanien auswanderten, um anderswo ein besseres Leben zu führen. Viele staatliche Arbeitsplätze und Fabriken wurden geschlossen. Das Wirtschaftssystem änderte sich so wie die Art und Weise des Lebens und der Beschäftigungsformen. In diesem neuen kapitalistischen Staat wurden die Frauen mit vielen sozialen und finanziellen Problemen konfrontiert, die den Status der Frauen entfremdeten, und es schwierig machten, und es entstanden Spezifiken, die denen im Kommunismus nicht ähnlich waren. Im Kosovo der Nachkriegszeit war die Situation ganz anders und das wird sehr positiv gesehen. Die Quotenregelung von 30% wurde genehmigt, als die Unabhängigkeit noch nicht erklärt wurde, noch unter der Regierung von UNMIK und 2004 wurden im Parlament 18 parlamentarische Ausschüsse von weiblichen Ausschussvorsitzenden geführt und dies hat bewirkt, dass die Frauen sehr gute Führungsqualitäten gewonnen haben187. Hier kann ich sagen, dass Kosovo wirklich Fortschritte auf diesem Gebiet gemacht hat. Auch damals, als der kosovarische Staat noch nicht unabhängig war, aber auch jetzt nach 3 Jahren Unabhängigkeit sieht man die kosovarischen Frauen in staatlichen Strukturen, die von Tag zu Tag verstärkt werden. Albanien steht ganz hinten, wenn wir seine Unabhängigkeit betrachten, nach einem Jahrhundert. Es wird mehr darüber geschrieben als tatsächlich umgesetzt wird. Während der Zeit als ich in Kosovo das Material gesammelt und ausgewählt habe, habe ich mich beflügelt gefühlt und war sehr optimistisch. Erstens, weil Kosovo schon seit 3 Jahren ein souveräner und unabhängiger Staat ist und sein Staatsoberhaupt eine Frau ist. Ihr Name wurde mit politischem Konsens gewählt und ist aus den Reihen der Polizei gekommen, auch ihr Name war uns vorher nicht bekannt. Diese Position hat sie im April 2011 erhalten und seit der Zeit nimmt sie an Gipfeln und Konferenzen teil, macht Lobby – Arbeit und mit ihrem Prestige bewirbt sie mit ihrem Homologen weltweit188. In Albanien gibt es bis jetzt kein weibliches Staatsoberhaupt oder eine weibliche Kandidatur für diese Position. Innerhalb der Struktur der Präsidentschaft gibt es 2 Frauen: die Militärberaterin und die Pressesprecherin189. In Kosovo 186 vgl. UNDP Albania, „Barazia gjinore, domosdoshmeri per zhvillimin e nje shoqerie demokratike“, S. 5 vgl. FICO Delina, “Kuota mbi barazine gjinore: Cfare do te na sjelle dhe cfare jo“, GAIA Nr. 8, Botim i Qendres Aleanca Gjinore per Zhvillim, Reviste e pertremuajshme, Mars 2009, S.20 188 vgl. http://derstandard.at/1301874038645/Atifete‐Jahjaga‐zu‐neuer‐Praesidentin‐gewaehlt (Adelheid Wölfl/DER STANDARD, Printausgabe, 8.4.2011) [Stand 11.04.2011] 189 vgl. Offizielle Webseite des albanischen Präsidenten (www.president.al) [Stand 30.06.2011] 187 51 in der Nachkriegszeit in den ersten Präsidentschaftswahlen gab es eine weibliche Kandidatin, aber diese Wahlen hat Herr Dr. Ibrahim Rugova gewonnen190. Die erste Frau für die jetzige Position, die sie führt und für den Ruf, den sie genießt, ist Fr. Dr. Jozefina Topalli. Zum ersten Mal wurde sie als Präsidentin der Nationalversammlung in der ersten Amtszeit 2005-2009 gewählt und die zweite Amtszeit läuft seit 2009. Es wird gesagt, dass die Entscheidung für ihren Namen aus politischen Gründe getroffen wurde, damit die Demokratische Partei Albaniens eine Frau in ihrem höchsten Rang habe. Ihre ausgezeichneten Ergebnisse ihrer beiden abgeschlossenen Studien, die politische Karriere direkt nach der politischen Wende, die aktuelle Position als Stellvertretende Vorsitzende der Demokratischen Partei für ganz Albanien und Ratspräsidentin für die Verordnung der Sitze in der Nationalversammlung macht die Frauengemeinschaft glücklich und lässt sie hoffen, dass es in der Politik auch Plätze für Frauen gibt, auch wenn all das Zeit, Hingabe, überlange Arbeitszeiten, manchmal lange Zeit abseits der Familie und andere offizielle Verpflichtungen kostet191. Das albanische Parlament besteht aus 140 Abgeordneten, von denen sind 23 Frauen192. Während das kosovarische Parlament aus 120 Abgeordneten besteht, wo mehr als 40 Frauen sind193. Auch wenn sie Nachbarn mit der gleichen Nationalität und Tradition sind bemerkt man sehr viele Unterschiede zwischen den beiden. Bei uns lässt die Beteiligung der Frauen zu wünschen übrig. Das albanische Parlament besteht aus Ausschüssen und Unterausschüssen. Von 8 Ausschüssen werden 3 von Frauen betrieben und 3 andere haben die Position der stellvertretenden Vorsitzenden, während die Unterausschüsse von Männern betrieben werden und es in jedem Ausschuss weibliche Mitglieder gibt 194. Das Parlament von Kosovo besteht aus 4 ständigen Ausschüssen und aus 9 Funktionsausschüssen. Bei den 4 ständigen Ausschüssen ist nur eine Frau Vorsitzende und 3 sind stellvertretende Vorsitzende195, während es von den 9 Funktionsausschüssen eine weibliche Vorsitzende gibt und 4 stellvertretende Vorsitzende196. Auf der offizielle Seite des Kanzleramts der Republik Albanien habe ich bemerkt, dass es im Kabinett von Hrn. Dr. Sali Berisha 20 Mitarbeiter gab, wovon 8 Frauen sind197. Wenn wir die Daten für Kosovo betrachten bemerken wir, dass 2 von den stellvertretenden Ministerpräsidentinnen Frauen sind198. Auch in Albanien hat es zum ersten Mal eine stellvertretende Ministerpräsidentin gegeben und dies ist Fr. Ermelinda Meksi199. Momentan gibt es in der Regierung nur eine Ministerin, Fr. Dr. Majlinda Bregu, Integrationsministerin seit 2007, Regierungssprecherin sowie Abgeordnete von Tirana. Ihre 190 vgl. „Legislative Elections in Kosovo“ http://www.nato.int/docu/update/2001/1112/e1117a.htm [Stand 29.07.2011] 191 vgl. Offizielle Webseite von Fr. Dr. Jozefina Topalli (http://www.jozefinatopalli.al/jozefinatopalli/Jeteshkrimi_4.php) [Stand 20.07.2011] 192 vgl. Offizielle Webseite vom Albanischen Parlament (www.parliament.al) [Stand 20.07.2011] 193 vgl. http://www.assembly‐kosova.org/?cid=1,192 [Stand 20.07.2011] 194 vgl. Offizielle Webseite vom Albanischen Parlament (www.parliament.al) [Stand 20.07.2011] 195 vgl. Offizielle Webseite vom kosovarischen Parlament http://www.assembly‐kosova.org [Stand 20.07.2011] 196 Ebenda 197 vgl. Offizielle Webseite vom albanischen Premierminister http://www.keshilliministrave.al/?fq=showcabinet [Stand 20.07.2011] 198 vgl. Offizielle Webseite vom kosovarischen Premierminister http://www.kryeministri‐ks.net/?page=1,6 [Stand 20.07.2011] 199 vgl. http://www.parlament.al/web/MEKSI_Ermelinda_Ahmet_10706_1.php dhe http://www.parlament.al/web/Perberja_10045_1.php [Stand 20.07.2011] 52 Bereitschaft für die Arbeit nicht nur an der Universität, wo sie gelehrt, hat, sondern auch als Koordinatorin in verschiedenen Projekten zwischen den Medien und NGO-s, haben auch ihre Werte als Ministerin gezeigt. Und nur im Kabinett von diesem Ministerium sind alle MitarbeiterInnen Frauen200. In der aktuellen Regierung von Kosovo gibt es 18 Ministerien, von denen 2 von Frauen betrieben werden201. Auf Ministerebene habe ich bemerkt, dass in 15 Ministerien 8 Frauen die Position der stellvertretenden MinisterInnen haben202. Das ist positiv, weil somit fast 50% von diesen Posten von Frauen besetzt werden, aber bedauernd stelle ich fest, dass es in dieser Legislaturperiode so wie in der letzten Legislaturperiode nur eine einzige Ministerin gibt. In Albanien gibt es noch andere staatliche Strukturen, deren Funktionen sehr wichtig sind. Eine Neuheit für uns, außer der Präsidentin der Nationalversammlung, ist auch die Generalstaatsanwältin, Fr. Ina Rama, die diese Position seit November 2007 inne hat203. Der Hohe Rat der Justiz, dessen Vorsitzende der Präsident Herr Prof. Dr. Bamir Topi ist,204 besteht aus 15 Personen, wobei 3 dieser Mitglieder Frauen sind205. Das Verfassungsgericht wird von einem Mann geleitet, aber es gibt weibliche Mitglieder206. Das Institut für Statistiken wird momentan von einer Frau geführt und auch die Vizedirektorin ist eine Frau207. Auch der Rat für Radio und Fernsehen untersteht einer Frau208. Der Nationalrat in Albanien besteht aus 100 Mitgliedern, wobei 31 von ihnen Frauen sind209. In den Kommunalwahlen in Albanien 2003-2004 gab es nur 19 weibliche Bürgermeister von 384 Kandidaten für Bürgermeister. Insgesamt gab es 1949 Kandidaten für Bürgermeister (Gemeinden und Kommunen), wobei nur 70 Frauen gewählt wurden, also 3,6%. Auch bei den Kommunalwahlen 2000 war die gleiche Situation, wobei nur 9 Frauen gewählt wurden210. Das gleiche können wir auch für die Kommunalwahlen 2007 sagen, wobei es in 66 Gemeinden nur 5 weibliche Kandidaturen für das Bürgermeisteramt gab und von diesen nur die Bürgermeisterin von Shijak als unabhängige Kandidatin und die Bürgermeisterin von Bajram Curri gewählt wurden211. Die Gemeinde von Tirana, nach dem Ergebnis der Lokalwahlen am 8. Mai 2011, hat wieder einen männlichen Bürgermeister und eine Frau, die 200 vgl. http://www.keshilliministrave.al/?fq=showcabinet&m=showpers&pID=54 [Stand 20.07.2011] Siehe Fussnote 186 202 vgl. http://www.keshilliministrave.al/?fq=showcabzvm [Stand 20.07.2011] 203 vgl. http://www.pp.gov.al/ [Stand 20.07.2011] 204 vgl. http://www.kld.al/pershendetja [Stand 20.07.2011] 205 vgl. http://www.kld.al/node/6 [Stand 20.07.2011] 206 vgl. http://www.gjk.gov.al/ [Stand 20.07.2011] 207 vgl. http://www.instat.gov.al/ [Stand 20.07.2011] 208 vgl. http://www.kkrt.gov.al/sq/rreth‐kkrt/kryetari‐i‐kkrt [Stand 20.07.2011] 209 vgl. http://www.pd.al/partia/organizimi/keshilli‐kombetar/ [Stand 20.07.2011] 210 vgl. BINAJ Delina “Die politische Partizipation von Frauen in Albanien”, Südosteuropa Mitteilungen, issue 0506/ 2006, S. 68‐76 (www.ceeol.com) [Stand 22.07.2011] 211 vgl. http://www.cec.org.al/images/stories/zgjedhje‐ vendore/2007/rezultate_2007/web%20rez%20perf/rez_kryetar.htm [Stand 28.07.2011] 201 53 am 26. Juli 2011 zur stellvertretenden Bürgermeisterin ernannt wurde, war früher stellvertretende Minister für Integration212. Der Vorsitz der Demokratischen Partei wird von Hrn. Dr. Sali Berisha geführt, Premierminister und Stellvertretende ist Fr. Dr. Jozefina Topalli, auch die Präsidentin der Nationalversammlung und 5 andere Mitglieder sind Frauen213. Die Sozialistische Partei wird von einem Mann geführt und von 16 Mitgliedern sind insgesamt 8 Frauen214. Bestandteil dieser Partei ist auch das Exekutivsekretariat, das aus 8 Mitgliedern besteht, wobei 2 Frauen sind215. Aus den obigen Daten lässt sich ableiten, dass die Männer dominieren, beginnend mit dem Staatsoberhaupt bis zu den politischen Parteien, aber das ist nicht so dramatisch, wenn wir es mit den internationalen Organisationen vergleichen, wie: NATO, EU (Europäische Union), UN (Vereinte Nationen), WB (Weltbank), wobei die Männer die Führungspositionen weiter inne haben216. Ich denke, dass diese Situation in Albanien mit den patriarchalischen Einstellungen, die unsere Gesellschaft hat, verbunden ist und mit dem Bürgerniveau unserer Gesellschaft, das nicht so hoch wie das im Westen ist. Die Strukturen und Modelle der Gesellschaft, die bei uns angepasst worden sind, geben der männlichen Figur mehr Priorität und absichtlich oder unabsichtlich ist es klar, dass er im Vordergrund ist, beginnend bei der Familie, wo das Familienoberhaupt ein Mann ist, mit Ausnahme von geschiedenen Frauen oder Witwen oder wenn das Familienoberhaupt in der Emigration lebt. Und diese Figur ist schon in kleinen Strukturen verwurzelt worden, die Familien heißen und konsolidieren sich auch außerhalb von ihr, wie z. B. Verwaltungsstrukturen oder private Geschäfte. Aber was möchte man mit der Quotenregelung erreichen? Die Geschlechterquoten sind in der Tat ein temporärer Mechanismus. Sie dient zur Überwindung der sozialen Barrieren, die eine wirkliche Gleichstellung hemmen. Die Quoten können sowohl im Parlament als auch in den Gemeinderäten realisiert werden217. Im Parlament von Kosovo ist die Quotenregelung von 30% abgeschlossen und das sieht man auch an der sichtbaren Beteiligung von Frauen in der politischen Arena. Laut Edita Tahiri soll die Frauenquote Qualität und Anzahl bringen, leider aber stellt sie fest, dass nur Zweites passiert ist218. Der gleichen Meinung sind auch einige Forscher, die sagen „Die Quoten sind keine demokratischen Mittel und ebnen den Weg für eine Debatte über die Qualität der beteiligten Frauen in der Politik mittels dieser Quoten219. Die Geschlechterquoten sind oft zum Teil der Tageszeitungen gemacht worden. Diese Letzten haben ihre Stellungnahme zu dieser Sache gegeben, manchmal auch kritisiert und haben 212 vgl. Basha prezanton nënkryetaren, Jorida Tabaku http://www.panorama.com.al/lajmi‐i‐fundit/iken‐nga‐integrimi‐tabaku‐kandidate‐per‐numrin‐dy‐te‐bashkise e Martë, Korrik 26th, 2011 [Stand 22.07.2011] 213 vgl. http://www.pd.al/partia/organizimi/kryesia/ [Stand 20.07.2011] 214 vgl. http://www.ps.al/kryesia [Stand 20.07.2011] 215 Ebenda 216 vgl. GUSHO Afroviti, „Levizja e gruas dhe pengu i vendimmarrjes“, „Barazia Gjinore dhe Vendimmarrja“, Tirane Maj 2005, S. 7 217 vgl. ANASTASI Aurela, “Barazia gjinore dhe kuvendi. Si do te jete kuvendi i ardhshem? “, GAIA Nr. 8, Botim i Qendres Aleanca Gjinore per Zhvillim, Reviste e pertremuajshme, Mars 2009, S. 11 218 vgl. Dr. TAHIRI Edita,“Gra te suksesshme ne politiken europiane”,Qendra e Gruas,Tirane 2004,S.76 219 vgl. PICARI Blerta, „Barazia Gjinore – Kusht per integrimin Europian“, Botim i II‐te, Tirane shkurt 2008, S. 64 54 gesagt, dass die Einführung der Quoten das Prinzip der Demokratie verzerrt, das System der Meritokratie zersetzt und die Frauen selbst beleidigt220. Ein anderes Hindernis in der Frauengemeinschaft ist die Behauptung, dass sie nicht fähig seien um zu führen und dass nur die Männer für die Politik geeignet seien. Auch wenn die Frauen wirklich fähig sind oder andere Möglichkeiten zur Erfüllung dieses Kriteriums haben, schrecken sie sich durch die Schaffung von Unsicherheit und Misstrauen in sich selbst ab und verlieren den Kampf schon vom Anfang an221. Aber es gibt auch ein Argument von den Frauen selbst, warum sie zögern, Teil der albanischen Politik zu werden. Sie sagen, dass in diesen Jahren des Übergangs die Politik bei uns aggressiv gewesen ist, manchmal unmoralisch und beinahe primitiv, deswegen zögern sie, einen solchen Schritt zu unternehmen. Aber auch heute bemerkt man nicht viele Veränderungen, die Situation ist fast die Gleiche, außer dass wir dieses Mal eine Passivität der Frauen bemerken, in diesem Bereich engagiert zu sein222. Im Gegensatz zu uns gibt es in den skandinavischen Ländern ein sehr hohes Niveau der Beteiligung der Frauen in der Politik. Heidi Hantala sagt, dass sie sich in ihrem Land darum kümmern sollen, oft Männer in Führungspositionen zu ernennen, um die Ausgewogenheit der Vertretung zu halten223. Fr. Dr. Eglantina Gjermeni betont die Wichtigkeit der Quotenregelung. Als Abgeordnete der sozalistischen Partei Albaniens aber auch Dank der vorlezten Arbeitserfahrung im Bereich der Geschlechterstellung und Förderung der Frauenrechte,sagt sie, dass die Quotenregelung sehr wichtig für die Frauen in der Politik ist, besonders für die, die neu in diesem Bereich sind, einschließlich ihrer Erfahrung. Absichtlich oder unabsichtlich vergisst man, dass die Teilnahme der Frauen in der Politik kein „Geschenk“ oder „Toleranz“ ist, sondern ein Menschenrecht. Man ist daran gewöhnt nur die Männer im Politikbereich zu sehen, deswegen hört man skeptisch die Fragen, ob diese Frauen fähig oder geeignet für diesen Weg sein können und in diesem Fall werden sie mehr als die männlichen Abgeordnete „beobachtet“ und „überwacht“: „Verdienen sie es in der Politik zu sein? Können sie Politik so wie die Männer machen? Werden sie die Interessen und Bedürfnisse der Frauen vertreten? Haben sie die richtige Entscheidung getroffen? Können sie den starken Teil des Charakters zeigen, oder sind sie schwach?“224. Laut Frau Dr. Christine Bergman sind die Quoten in der Politik sehr wichtig, weil sie die Beziehung Mann – Frau im Gleichgewicht halten aber es gibt noch eine andere Interpretation 220 vgl. FICO Delina, “Kuota mbi barazine gjinore: Cfare do te na sjelle dhe cfare jo“, GAIA Nr. 8, Botim i Qendres Aleanca Gjinore per Zhvillim, Reviste e pertremuajshme, Mars 2009, S.17 221 vgl.”Gruaja dhe Vendimmarrja“, „Studim i situates se barazise gjinore ne Shqiperi“, UN Albania dhe MPCSHB, S. 19 222 vgl. BINAJ Delina “Die politische Partizipation von Frauen in Albanien”, Südosteuropa Mitteilungen, issue 0506/ 2006, S. 70‐71 (www.ceeol.com) [Stand 22.07.2011] 223 vgl. HAMZALLARI Dorina „Grate ne drejtim. Shtrohet rruga qe brezat e rinj te arrijne me larg“, „Barazia Gjinore dhe Vendimmarrja“, Tirane Maj 2005, S. 46 224 vgl. DR. GJERMENI Eglantina “Qe barazia Gjinore te mos mbetet nje kuote” http://www.gazeta‐ shqip.com/opinion/0ba610762b63da8036e827aaa9eba4be.html 30.09.2010 [Stand 03.01.2012] 55 dafür, dass diejenigen, die von der Quotenregelung bevorzugt sind, sich nicht als fähig genug sehen, weil sie „Hilfe“ bekommen225. Das Thema „Frauen im Entscheidungsprozess und die Quotenregelung in Albanien“ bleibt noch immer die Achillesferse. Dieses Kriterium wurde als Voraussetzung für die EU Mitgliedschaft gesetzt, wobei 30% der Namenliste oder/und einer von den 3 ersten Namen der Liste zur selben Gattung gehören sollen, erwähnt auch im Absatz 5 des Artikels 67 der Wahlverordnung, aber leider sind wir weit entfernt von seiner Erfüllung226. Wenn wir das Zeitintervall unseren parlamentarischen Wahlen sehen bemerken wir, dass es 1997 144 Abgeordnete Männer und 11 Abgeordnete Frauen gegeben hat und 2001 gab es 132 Abgeordnete Männer und 9 Abgeordnete Frauen. Hier bemerkt man sofort die Ähnlichkeit mit den Ergebnissen von 1945, was bedeutet, dass die Übergangsperiode den Regress der Entwicklung Albaniens beeinflusst hat und sich negativ auf die Frauenvertretung in der Politik ausgewirkt hat. Man bemerkt auch die geringe Teilnahmezahl der Frauen in Entscheidungsprozessen im Allgemeinen und in der Politik im Besonderen, die vergleichbar mit den anderen Ländern im Ost – und Zentraleuropa ist227. Auch bei den Parlamentswahlen 2005 gab es 10 weibliche Abgeordnete von insgesamt 140 Parlamentariern und dies waren 7,1% der Abgeordneten228. Bei den Parlamentswahlen 2009 wurden 23 weibliche Abgeordnete gewählt, wobei 10 von der Demokratischen Partei und 13 von der Sozialistischen Partei waren, deren Teilnahme bis zu 15% ging229. Das ist eine große Zahl, wenn wir beide Ergebnisse vergleichen aber noch weit entfernt vom Endergebnis von 30%. Auch im Abschnitt 5 waren einige Sanktionen vorgesehen, wenn jede Liste nicht mit 30% weiblichen Abgeordneten abgeben würde. Wenn die Listen nicht korrekt wären, musste die Zentralwahlkommission die politischen Parteien für jedes Wahlgebiet mit 30.000 neue Lek (≈214 €) bestrafen. Diese Listen wurden aber durch die Zentralwahlkommission ohne genaue Überprüfung genehmigt. Diese Entscheidung hat die politischen Parteien begünstigt, weil sie gerne eine solche Strafe bezahlt hätten, um Männernamen in dieser Liste einzufügen230. Laut der Abgeordneten Fr. Dr. Eglantina GJERMENI war die Reihenfolge der weiblichen Kandidatur am Ende der Liste ein anderes Problem. Deswegen soll man sich nächstes Mal darum bemühen, eine geeignete Reihenfolge für beide Geschlechter zu verwirklichen231. Auf der anderen Seite geht aus einer Studie in Tirana im 2004 mit dem Thema “Die Frau im Entscheidungsprozess”, hervor, dass wenige Frauen Parteimitglieder sind. Damals war die 225 vgl. GUSHO Afroviti “Te parat e klases…” , GAIA Nr. 8, Botim i Qendres Aleanca Gjinore per Zhvillim, Reviste e pertremuajshme, Mars 2009, S.30 226 vgl. ANASTASI Aurela, “E drejta per te votuar dhe pjesemarrja ne vendimmarrje”, “Te drejtat e gruas ne legjislacionin shqiptar”, ISBN: 978‐92‐923, S. 12 227 vgl. GUSHO Afroviti, „Levizja e gruas dhe pengu i vendimmarrjes“, „Barazia Gjinore dhe Vendimmarrja“, Tirane Maj 2005, S. 8‐9 228 vgl. BINAJ Delina “Die politische Partizipation von Frauen in Albanien”, Südosteuropa Mitteilungen, issue 0506/ 2006, S. 69 (www.ceeol.com) [Stand 22.07.2011] 229 vgl. www.parlament.al [Stand 20.07.2011] 230 vgl. ANASTASI Aurela.: “Barazia gjinore dhe kuvendi. Si do te jete kuvendi i ardhshem? “, GAIA Nr. 8, Botim i Qendres Aleanca Gjinore per Zhvillim, Reviste e pertremuajshme, Mars 2009, S. 13 231 vgl. DR. GJERMENI Eglantina “Qe barazia Gjinore te mos mbetet nje kuote” http://www.gazeta‐ shqip.com/opinion/0ba610762b63da8036e827aaa9eba4be.html 30.09.2010 [Stand 03.01.2012] 56 Gesamtzahl von ihnen ungefähr 20% aller Mitglieder232. Laut diesen Zahlen denke ich, dass die Frauen nicht vorangekommen sind. Sie selbst sollen sich mehr in diesen Strukturen engagieren und aktivieren. Wenn sie selbst kein Teil der Entscheidungsprozesse sind können wir dann niemals sagen, dass die albanischen Frauen in der Politik Fortschritte machen werden. Der Kampf im Parlament ist zu hart. Die Abgeordneten mit vielen Jahren Erfahrung auf ihren Schultern gestehen die ersten Momente, als sie den Fuß zum ersten Mal ins Parlament gesetzt haben und jetzt sind sie zu einem Teil davon gemacht worden. Die Frau Valentina Leskaj sagt „Wenn man zum ersten Mal ins Parlament geht, wartet man auf Herzlichkeit und Gastfreundschaft, was ich leider da nicht festgestellt habe, als ich zum ersten Mal im Parlament war“233. Das gleiche stellt auch die Frau Dr. Majlinda Bregu fest. Sie sagt, dass alles in diesem Bereich Aggressivität beinhaltet, besonders vor dem Wahlkampf, deswegen hat der Abgeordnete als Individuum nicht so viele Möglichkeiten, eine Philosophie offenzulegen234. Diesem Phänomen nach, denke ich, behauptet man, dass nur die Männer für Politik geboren sind und dass es nur ihre Domäne ist, dass sie sie zu 100% beherrschen können. Aber auch für die Tatsache, dass in diesem Bereich die Frauen immer die Minderheit vertreten und sie sind schon daran gewöhnt, die Rolle des Chefs zu spielen und die Anwesenheit der Frauen sehen sie fast wie ein Schattendasein. Diese schlechte Kombination zwischen dem Patriarchat und dem Egoismus unterdrückt noch die Mehrheit der Frauen, die bereit sind, der Politikkarriere zu bestreiten. Entweder ziehen sie sich zurück, oder die die noch Bestandteil dieser Struktur sind, sollen diesen Status mit Herz und Seele schützen, manchmal auch außerhalb von den Rahmen, eine Frau zu sein. Als Abgeordnete der Sozialistischen Partei Albaniens erzählt Fr. Dr. Eglantina Gjermeni ein paar Herausforderungen, die die sozalistische weibliche Abgeordnete während dieser Legislatur erlebt haben. Sie verrät: „Die weiblichen Abgeordneten der Sozialistischen Partei sollten protestieren. Sie sind mit ihrer enttäuschten Wählerschaft einig geworden, weil sie das Vertrauen an die staatlichen Institutionen verloren hatten. Sie wollten offen ihre Meinung gegen diese Regierung sagen, dass das Wahlrecht und das Demokratieniveau im Land nicht hoch ist und sie sind deswegen auch Teil des Hungerstreikes geworden“235. Was bei uns noch problematisch und schon in der letzten Legislaturperiode festgestellt worden ist, ist die Tatsache, dass die Frauen immer mehr den Männern in der Politik ähnlich sind. Sie übernehmen ihre Modelle und Verhalten mit der Interpretation, für die die Männer berühmt sind und nur eine solche Imitation von den Frauen kann Erfolg gewährleisten236. Was den Medienraum betrifft wurden Frauen als KandidatInnen für Abgeordnete in verschiedenen Sendungen gegenüber ihren rivalisierenden KandidatInnen der größten Parteien im Land eingeladen, um ihre Plattformen vorzustellen. In der Sendung „Shqip – Albanisch“ in Top 232 vgl. Qendra e Gruas, “Grate dhe vendimmarrja”, Tirane 2004, S. 25 vgl. HASANI Zefina, „Arome gruaje“, „Barazia Gjinore dhe Vendimmarrja“, Tirane Maj 2005, S. 27 234 vgl. HASANI Zefina, „Arome gruaje“, „Barazia Gjinore dhe Vendimmarrja“, Tirane Maj 2005, S. 28 235 vgl. DR. GJERMENI Eglantina “Qe barazia Gjinore te mos mbetet nje kuote” http://www.gazeta‐ shqip.com/opinion/0ba610762b63da8036e827aaa9eba4be.html 30.09.2010 [Stand 03.01.2012] 236 vgl. RUCI Lavdie, „Pse lihet menjane gruaja nga vendimmarrja? “, „Barazia Gjinore dhe Vendimmarrja“, Tirane Maj 2005, S. 37 233 57 Channel waren TeilnehmerInnen eingeladen, die Einfluss auf die Gleichstellung der Geschlechter und die Anwesenheit der Frauen in Entscheidungsstrukturen nehmen, also berühmte Frauen in diesem Bereich in Albanien, die sich ohne Komplexe erlauben durften, darüber zu sprechen. Bei einer Sendung wurde sogar nur über eine Person gesprochen, über Rudina Seseri. Früher hat sie im renommierten Unternehmen von Bill Gates gearbeitet und dann hat ihre politische Karriere in Albanien angefangen. Sie kandidierte für die Sozialistische Partei im Bezirk von Durres und heute ist sie eine dieser Abgeordneten. Das ist ein Vorbild, das auch andere Mädchen und Frauen in Albanien befolgen können, wenn sie eine solche Karriere machen wollen. Damit zeigt man, dass die Mentalität bei uns sich verändert hat und die patriarchalischen Vorstellungen als etwas rückständig und abergläubisch ausgerottet sind und das beste Beispiel dafür sind wir Frauen selber. Aber andererseits waren bei der Sendung „Opinion“ in TV Klan 6 KandidatInnen von den 4 größten Parteien Albaniens eingeladen und es war sehr klar, wieso Frauen der Politik nicht beitreten dürfen. Es wurde festgestellt, dass sie zu Männern geworden waren und das bezieht sich auf die Tatsache, dass es im Parlament wenige Frauen gibt, die dem Beispiel der Männer folgen237. Das hat auch mit der Äußerung zu tun, dass das politische Leben mit den männlichen Werten verbunden ist. Unsere Politiker beruhen auf dem Prinzip „Gewinner und Verlierer“ aber in der Tat sollte mehr als das Prinzip des Konsenses sein. Aber wie bereits oben erwähnt besteht auch diese Herausforderungen zwischen den Frauen. Sobald sie einen Stuhl im Parlament mit den höchsten Führungspositionen besetzen, versuchen sie mit allen Mitteln daran festzuhalten. Sie behaupten, dass sie es geerbt haben und lebenslang gültig ist und lassen keine andere Frau zu, in der Nähe von ihr zu bleiben. Ein Zitat von Madeleine Albright lautet: „Für die Frauen, die den anderen Frauen nicht helfen, gibt es immer einen Platz in der Hölle”238. Der gleichen Meinung ist auch die Abgeordnete Fr. Dr. Eglantina Gjermeni. Sie sagt, dass die Erwartungen der Frauen anders sind als die der Männer. Einerseits soll ihre Anwesenheit in den höchsten Regierungsniveaus der Verbesserung der Qualität dienen und andererseits fördert ihre Teilnahme den Wunsch anderer Frauen und Mädchen in diesen Niveaus ihren Beitrag zu leisten239. Da sie einander und ihre Werte sehr gut kennen, sollen sie den andern KollegInnen im Zeichen der Solidarität helfen, weil man momentan die weiblichen Abgeordneten an den Fingern abzählen kann. Sie sind jetzt in der Minderheit und dafür braucht man mehr Unterstützung, besonders für die neuen weiblichen Angeordneten. Wir albanische Frauen sollen uns geschmeichelt fühlen, nachdem wir denken, dass die Nationalversammlung von einer Frau geleitet wird und die Generalstaatsanwaltschaft auch. Zum ersten Mal in der Geschichte Albaniens haben wir eine stellvertretende Ministerpräsidentin gehabt und die jetzige Integrationsministerin ist eine Frau. Alle diese Leistungen sind weibliche Ereignisse und ich möchte, dass diese Fakten uns 237 vgl. LUARASI Iris, “Barazia gjinore ne politike“, GAIA Nr. 9, Botim i Qendres Aleanca Gjinore per Zhvillim, Reviste e pertremuajshme, Nentor 2009, S. 49 238 vgl. “Gruaja e politikes, Majlinda Bregu”, Shkeputur nga nje interviste e M. Bregut ne youtube [Stand 22.07.2011] 239 vgl. DR. GJERMENI Eglantina “Qe barazia Gjinore te mos mbetet nje kuote” http://www.gazeta‐ shqip.com/opinion/0ba610762b63da8036e827aaa9eba4be.html 30.09.2010 [Stand 03.01.2012] 58 voll mit positivem Adrenalin füllen, damit jeder von uns einen Stein in der Wand des Fortschritts der Menschlichkeitswerte legen kann. Bei den Wahlen haben internationale Beobachter festgestellt, dass bei uns Familienwählen vorhanden ist, was aber auch hart von CEDAW kritisiert worden ist240. CEDAW verlangt anspruchsvoll die Genehmigung einer besonderen Bestimmung, in der dieses Wahlverfahren kategorisch verboten sein muss. Diese Hindernisse, die manchmal von der Familie beginnen, wirken auch auf die Begrenzung der Frauenzahl in der Politik. Von den Berichten der OSCE bei den Parlamentswahlen 2005 und bei den Kommunalwahlen 2003/2004, in 39% der besuchten Wahlstationen gab es die Praxis der Gruppenwahl. Da wurde ein Mann gesehen, der 15 Frauen begleitet hat und 15 Stimmzettel verlangt hat. Er hat diesen Frauen genaue Hinweise gegeben, welchen Kandidat sie wählen sollen241. Aus dieser Information kann man ableiten, dass die albanischen Frauen nicht in einem demokratischen Land leben, wo jeder über 18 Jahre alt, Mann oder Frau, das legitime Recht vom unseren Grundgesetz hat, jeden Kandidaten/jede Kandidatin jeder Partei zu wählen. Und ich sehe, dass es noch Frauen gibt, denen das Wahlrecht entzogen wird. Sie seien nicht intelligent genug, den bevorzugten Kandidaten zu wählen oder schlimmer, dass nur der Mann das Wahlrecht habe. Die Frauenanwesenheit – oder Abwesenheit in der Politik hat tiefe Wurzeln, schon am Anfang der Demokratie in Albanien, weil während des Kommunismus wurden die Frauen mit den Männern fast gleichgesetzt. Aber am 29. Dezember 2008, als das neue Wahlgesetz mit Konsens der 2 größten Parteien bei uns genehmigt wurde, waren auch die albanischen Frauen im Parlament anders vertreten. In diesem Gesetz wurde genau bestimmt, dass jede Namenliste einen Vertreter jedes Geschlechtes in den 3 ersten Namen haben sollte242, was aber die geringe Frauenzahl im Parlament in den letzten Wahlen 2009 verursacht hatte. Beide Parteien hatten eine Person benannt, der sich mit der Verteilung der Kandidaten bei Wahlen – Debatten beschäftigen sollte und es war sehr deutlich erkennbar, dass die Frauen keine Priorität hatten. Ich kann sagen, dass mit diesem Konsens die Demokraten den Sieg schon erreicht hatten, und sie haben mehrere Punkte auch gegenüber den internationalen Partnern gewonnen. Sie haben gezeigt, dass sie tolerant sind und kooperieren können aber andererseits waren beide Parteien sparsam, was die Frauenteilnahme betrifft. Und das war nicht das erste Mal. Von keiner Partei wurde über die Interessenvertretung der Frauen im Parlament gesprochen. Das ist auch eine Aufgabe die erfüllt werden muß, um der EU beitreten zu können. Auch nach den Ergebnissen wurde klar, dass die Quotenregelung von 30% für eine bestimmte Zeit erreichbar sein wird, die weder früher noch später kommen wird, aber mit Sicherheit weiß man, dass all das in unserer Mentalität reif sein muss. Und noch etwas ist sicher, dass es, solange die politischen Parteien keinen guten Willen haben diese 240 vgl. „Raporti i III‐te Periodik i Qeverise Shqiptare per zbatimin e CEDAW“, realizuar nga Aleanca Gjinore per Zhvillim, Tirane Dhjetor 2010, S.16 241 vgl. BINAJ Delina “Die politische Partizipation von Frauen in Albanien”, Südosteuropa Mitteilungen, issue 0506/ 2006, S. 75‐76 (www.ceeol.com) [Stand 22.07.2011] 242 vgl. FICO Delina, “Kuota mbi barazine gjinore: Cfare do te na sjelle dhe cfare jo“, GAIA Nr. 8, Botim i Qendres Aleanca Gjinore per Zhvillim, Reviste e pertremuajshme, Mars 2009, S.16 59 Ergebnisse zu stürzen, wenn sie das nicht als Bestandteil in ihren Programmen haben oder Lobby für ihre Werte fördern, wird das wirklich viel Zeit brauchen. Außer einer Notwendigkeit und Bedürfnis für unsere Mentalitätsänderung ist die Erreichung der Geschlechtergleichstellung als 3. Ziel des Jahrtausends von 8 insgesamt. Das wurde zum ersten Mal 1995 in der Pekinger Aktionsplattform erwähnt, wo offen gesagt wurde, dass die Frauenrechte Menschenrechte sind243. Unter diesem Kriterium hat CEDAW oft Kritiken und harte Aussagen über unser Land gemacht. Sie hat Orientierungen für Albanien gegeben und erklärt, wo wir Verbesserungen machen sollen. Damit wir das erreichen, soll man zuerst die Frauenpräsenz in Entscheidungsstrukturen gewährleisten. In der Akademie der Wissenschaften gibt es in den führenden Gremien keine Frau244 und von ihren 23 Mitgliedern ist nur eine Frau,245 während von 10 assoziierten Mitgliedern 3 Frauen sind246. Wegen des Entscheidungscharakters habe ich diese Daten dem Kapitel „Frau und die Bildung“ angeschlossen. Wenn wir in der Zeit reisen und die Frauen in Führungsgremien anschauen, sehen wir die erste weibliche Ministerin in Dänemark 1924-1926, wenige Jahre nach der Schaffung des Wahlrechtes für Frauen in Albanien. Sri Lanka wurde 1960 das erste Land weltweit, das eine Ministerpräsidentin ernannt hatte. 1974 wurde Izabel Peron aus Argentinien die erste Präsidentin weltweit. 1999 war Schweden das erste Land in der Welt mit vielen weiblichen Ministerposten, damals 11 Frauen und 9 Männer247. Es ist gesagt worden, dass in den skandinavischen Ländern die Anzahl der Frauen in der Politik gestiegen ist. Das ist als Folge des Drucks der Frauen an die politischen Parteien gekommen248. Sie wollten mehr Raum und Quoten für sich selbst, und wie man die Ergebnisse sieht, hat das bestens funktioniert. Laut Statistiken 2005 stellten die Frauen 11.3% der Parlamentsabgeordneten der Welt dar, wobei mehr Vertretung in Ruanda mit 48,8% zu finden war, dann Schweden mit 45,3% und Albanien mit 7,1%. 1995 schien die Lage in Albanien noch schwärzer, wobei die Frauen im Parlament nur 5,7% aller Abgeordneten vertreten haben249. Ich denke, dass dies hauptsächlich durch unsere Mentalität verursacht wurde. In jenen Jahren, nach 45 Jahren Leben unter dem Kommunismus, waren die Frauen noch nicht selbstbewusst. Es gab keine moderne Technologie so wie heute, auch die Computer waren nur in der öffentlichen Verwaltung zu 243 vgl. „Shqiperia dhe Objektivat e Zhvillimit te Mijevjecarit“, pergatitur per UN Albania nga Qendra per Nxitjen e Zhvillimit Njerezor, Tirane maj 2002, S. 22 244 vgl. http://www.akad.edu.al/index.php?option=com_content&view=article&id=52&Itemid=89 [Stand 22.08.2011] 245 vgl. http://www.akad.edu.al/index.php?option=com_content&view=article&id=53&Itemid=88 [Stand 22.08.2011] 246 vgl. Ebenda 247 Siehe Fussnote 172 248 vgl. STEFANI Elton, „Gruaja ne politike“, „Barazia gjinore ne vendimmarrjen lokale, Pogradec 2006, S. 37 249 Siehe Fussnote 172 60 finden. Es war noch zu früh, an Frauen in den Führungsgremien zu denken. Auch in den Polizei – und Armeestrukturen war die Anzahl der Frauen in Führungsgremien gering250. Es ist nun die Zeit gekommen, dass unsere Politik aufwacht und Maßnahmen ergreift, um den Frauen den verdienten Platz zu geben. Sie repräsentieren die Hälfte der Bevölkerung, sind aber leider im Parlament nicht ausreichend vertreten. Die geringe Teilnahme zeigt uns, dass ihre Stimmen machtlos sind, aber wenn sie kein interner Bestandteil der Entscheidungen werden, werden ihnen niemals ihre Rechte anerkannt. Traditionell sind die albanischen Frauen vernachlässigt worden, es sind diskriminierende Gesetze für sie entworfen und genehmigt, sie sind verurteilt oder unterschätzt worden und sehr selten wurde über ihre echten Werte gesprochen. Bei bestimmten Frauenkategorien bin ich mir bewusst, dass sie die entsprechenden Informationen oder Kapazität um Lobbys nicht besitzen oder dass sie finanzielle Mittel nicht genügend gewährleisten können. Alle diese stehen. Ja stehen, weil sie niemals als eigenständige Figur angesehen werden, die sich bilden und erziehen, sogar mit sehr guten Leistungen. Dass sie VerwalterInnen der familiären Probleme sind, dass sie es schaffen, ihren Beruf auszuüben und alle Arbeiter in der Verwaltung oder in der Firma zu führen. Dass ihnen die Herausforderungen gefallen und dass sie es schaffen werden, weil sie wertvolle Arbeit leisten. Dass sie so beredt, logisch und fähig zum Führen wie die Männer sind. Auch wenn die Arbeitsstelle von ihren Mitkollegen (Männern) genommen wurden, weil sie Männer sind, mehrere Bekanntschaften als Lobby und Wählen haben. Denn letztlich ist bei uns das Männermodell bevorzugt. Wir haben eine schwierige Periode für Jahrzehnte lang erlebt und wir möchten in einer offenen westlichen Gesellschaft leben. Wir möchten den wichtigsten internationalen Organisationen weltweit beitreten, auch wenn wir unsere Hausaufgaben mit geschlossenen Augen gemacht haben oder sie ab und zu um unseres Willen positiv bewertet worden sind. Wie oben diskutiert habe ich mich auf die Stadtfrauen konzentriert. Denn über die Landfrauen mit Alltagsschwierigkeiten im Dorf, mit geschlossener und antifeministischer Mentalität, mit wenig Entwicklungs – und Integrationsmöglichkeiten kann man nicht über sie in diesem Zusammenhang sprechen, und wenn wir uns auf die Entscheidungsstrukturen konzentrieren, ist dies auch ein anderes schwieriges Thema für diese Thematik. Nach all dem können wir sagen, dass obwohl mehr als die Hälfte der Bevölkerung in Albanien aus Frauen besteht und dass wir sehr wenig im Parlament vertreten sind, leben wir in der Tat in einer freien demokratischen Gesellschaft? Wir werden optimistisch, wenn wir über Frauen in Albanien lesen, die wirklich Fortschritte gemacht haben. Die Universität – oder Weiterbildungsstudien abschließen, die Vorträge im Hörsaal halten, die gemeinsam mit anderen MitkollegInnen oder männlichen Kollegen an Konferenzen teilnehmen, die in der einen oder anderen Weise mit ihren Kollegen konkurrieren, die sogleich vorbereitet sind aber die keine Albaner sind. Wir freuen uns, wenn wir einen weiblichen Namen in den Wahllisten sehen und wir sagen „Ach ja noch eine mehr“. Und all dies Euphoriegefühl lässt uns von besseren Tagen zu träumen, aber leider dauert das 250 vgl. „Raporti i OJF‐ve mbi situaten e grave dhe vajzave ne Republiken e Shqiperise“, Raporti Alternativ i Shqiperise per CEDAW, pergatitur nga „Koalicioni per pergatitjen e raporteve alternative ne Shqiperi, Redaktor: HAZIZAJ Altin, Tirane 2006, S.16 61 ein wenig. Die Realität schaut in Albanien ganz anders aus. Heute gibt es Frauen mit Behinderungen, die aufgrund der Mentalität nicht integriert sind, keine Schulen besuchen und nicht angestellt sein können, weil die Arbeitgeber denken, dass diese Menschen in der Arbeit keine Leistungen erbringen können. Sie bevorzugen eine gesunde Person, die körperlich und mental fähig zum Arbeiten ist. Das ist charakteristisch für die privaten Unternehmen, die als erste Voraussetzung die Geschwindigkeit in der Arbeit haben. Genau in der Mitte von Tirana gibt es Frauen der Roma – Minderheit, die leider weder lesen noch schreiben können. Es gibt Hausfrauen, die nicht sehen können, wie sich die Welt außerhalb ihrer Häusern entwickelt, und haben ihr Leben zwischen den Hausarbeiten und Kindererziehung begrenzt. Es gibt die Landfrauen, die in jedem System diskriminiert gewesen sind, ohne echte Bildung – und Beschäftigungsmöglichkeiten. Wenn dieses Sytem nicht durchbrochen wird, kann man nicht so viel von ihnen erwarten. Sobald sie Teenager werden kommt für sie die Ehe und so wiederholt sich die Tradition und es wiederholen sich auch die Probleme, so wie das Schicksal von ihren Müttern und Großmüttern. Solange es bei uns so viele kontroverse, soziale und finanzielle Probleme gibt, können wir nicht über eine Erhöhung der Frauenanzahl in der Entscheidungsfindung sprechen. Ich denke, dass dies ein komplizierter und schwieriger Prozess ist. Wir haben einen langen Weg zu bestreiten, aber dieser muß in unseren Köpfen beginnen. Wir sollen verstehen, dass die Integration, Quoten und Führung nicht vom Himmel kommen oder dass sie uns die internationalen Partner spenden. Nein, sie müssen durch unsere Arbeit verdient werden, und, solange wir nur Analysen lesen oder ohne eine konkrete Lösung schreiben, gibt es für uns keinen Fluchtweg. So lasst uns alle gemeinsam arbeiten, um Albaniens Zukunft besser zu machen. Wir als Zivilgesellschaft zusammen mit den NGO-s, mit den politischen Parteien und mit der Regierung, da wo der Weg der Entwürfe und Genehmigungen der Gesetze beginnt, lasst uns einen Stein in dieses starke Fundament werfen. Jeder von uns soll eine eigene Mission erfüllen. Die politischen Parteien sollen die Quotenregelung zum Bestandteil ihrer Programme machen, erwähnt das auch bei den OSCE – Empfehlungen im Bericht der parlamentarischen Wahlen 2001 und die Regierung soll Gesetze genehmigen, die zugunsten der albanischen Frauen sind. Wenn wir das nicht machen, dann wird bald dieses Haus zusammenbrechen und gemeinsam mit ihm auch unsere Träume und Projekte und ebenso die Zukunft unserer Kinder. 62 5. GESCHLECHTERGLEICHSTELLUNG “Die Frau ist nicht minderwertig, Aber auch nicht besser gegenüber dem Mann, Über die Geschlechtergleichstellung Gibt es keine Diskussion“. Britischer Abgeordnete In Albanien hat es noch nie eine feministische Bewegung zum Schutz der Frauenrechte gegeben. Es konnte aber ein Geist der Emanzipation bemerkt werden, die in 2 Phasen eingeteilt ist. Die eine umfasst die Periode bis in die 1965er Jahre und die andere bis in die 1990er Jahre251. Ich denke, dass dies passiert ist, weil im Kommunismus alles von der Partei und dem Staat überwacht worden war. Wenn die ausgebildeten Frauen den Wunsch hatten, etwas zu machen, kam der Befehl von oben und nur da wurden die Entscheidungen getroffen, ob das finalisiert werden sollte oder nicht. Dieser Teil hatte seine positive Seite, wenn wir die Tatsache analysieren, dass die Frauen im Kommunismus eine Integrationsmöglichkeit hatten. Das hat auch der Genosse Enver Hoxha in seiner ersten Rede im Kongress der Antifaschistischen Frau im November 1944 in Berat erwähnt und hat gesagt “Die albanische Frau ist Teil der Politik und der Armee in unserem Land geworden”252 aber andererseits lässt sich verstehen, dass sie innerhalb des Hauses nicht so viele Rechte hatte. Diesen Status genossen nur die Frauen, die Teil der Entscheidungsstrukturen in der damaligen Regierung waren. Auch in den Übergangsjahren ist dieses Thema stark betont worden und die NGO-s und die Zivilgesellschaft haben sich beschwert, dass die Frauen wenigere Rechte als die Männer haben und dass mehr in diesem Bereich gekämpft werden muss, um sie zu gewinnen. Aber andererseits haben die politischen Parteien und die Regierung nicht vieles in dem Bereich gemacht. Wenigstens bis am 24.07.2008, wobei das Gesetz Nr. 9970 “Für die Geschlechtergleichstellung in der Gesellschaft” genehmigt wurde253. Der Regisseur für diese Initiative in der Tat ist das Ministerium für Arbeit, Soziales und Chancengleichheit, das eine verantwortungsvolle, koordinierende und unterstützende Rolle hat. Das Ziel dieses Gesetzes ist es, beide Geschlechter vor Diskriminierung aufgrund der Geschlechter zu schützen sowie bestimmte Maßnahmen um Gleichbehandlungsmöglichkeiten der Geschlechter zu gewährleisten. In diesem Teil umfasst sind auch die Bestimmung der Verantwortungen von 251 vgl. BINAJ Delina “Die politische Partizipation von Frauen in Albanien”, Südosteuropa Mitteilungen, issue 0506/ 2006, S. 73 (www.ceeol.com) [Stand 22.07.2011] 252 vgl. http://archive.250x.com/5classics/german/hoxha_frauen/eh_german_erster_kongress_frauen_albanien_1944. html [Stand 10.09.2011] 253 vgl. Prof. As. Dr. MANDRO Arta, MA GUXHOLLI Aurora, BERISHA Dajana, Aleanca Gjinore per Zhvillim „Te drejtat e grave ne kontekstin e te drejtave te njeriut“, Tirane 2008, S.47 63 den staatlichen, zentralen und lokalen Behörden, wobei die normative Rechtsakte und die Politiken, um die Entwicklung und die Förderung der Geschlechtergleichstellung in der Gesellschaft zu unterstützen, sich zuordnen. Wenn wir über die Definition des Wortes „Diskriminierung“ sprechen, kann man sagen, dass es mehrere Interpretationen gibt. Gemäß Artikel 1 des CEDAW – Übereinkommens meint mit dem Begriff „Diskriminierung der Frau“ jede Unterscheidung, Ausschließung, oder Beschränkung, die zur Folge oder zum Ziel hat, dass die auf die Gleichberechtigung von Mann und Frau gegründete Anerkennung, Inanspruchnahme oder Ausübung der Menschenrechte und Grundfreiheiten durch die Frau, ungeachtet ihres Familienstandes, im politischen, wirtschaftlichen, sozialen, kulturellen, staatsbürgerlichen oder jedem sonstigen Bereich beeinträchtigt oder vereitelt wird254. Im Zivilgesetzbuch der Republik Albanien wird die Verletzung der Gleichheit der Bürger als Straftat vorgesehen. Diese Verletzung kann auf Herkunft, Geschlecht, Stimmung, religiöse und politische Überzeugungen, gewerkschaftliche Tätigkeit oder aufgrund der Zugehörigkeit zu einer bestimmten ethnischen Gruppe, Nation, Rasse oder Religion basieren255. Im Arbeitsgesetzbuch der Republik Albanien, im Artikel 19 sagt man, dass „Diskriminierung“ Unterscheidung, Ausschließung oder Bevorzugung auf der Basis von Rasse, Hautfarbe, Geschlecht, Alter, Religion, öffentliche Meinung, ethnische Zugehörigkeit oder soziale Herkunft, körperliche oder seelische Schäden ist, mit der Wirkung der Aufhebung oder Abschwächung der Chancengleichheit oder Behandlung256. Wenn wir die Definition „Diskriminierung“ theoretisch behandelt hätten, hätten wir gesagt, dass es 2 Arten der Diskriminierung gibt257: 1. Die unmittelbare Diskriminierung, wenn die Ausschließung der Personen vorhanden ist, die sich um eine Arbeitsstelle nicht bewerben dürfen und 2. Die mittelbare Diskriminierung, die mit den Situationen, Verordnungen oder neutrale scheinbare Praxis, die in der Tat die Gleichbehandlung verletzen. Hier wird, auch wenn die Frauenrechte verletzt werden, der Schutz vor Diskriminierung gleichermaßen für beide Geschlechter durchgeführt. Eine unmittelbare Diskriminierung ist normalerweise beabsichtigt und offen. Die mittelbare Diskriminierung beinhaltet ein Gesetz oder scheinbar neutrale Praxis, die nicht gleichermaßen, eine von der Konvention oder innerer Gesetzgebung geschützt bestimmte Gruppe, beeinträchtigt. Die mittelbare Diskriminierung kann unbeabsichtigt sein258. Die Geschlechtergleichstellung bleibt an der dritten Reihe von 8 Zielen des Jahrhunderts, was auch ihre Wichtigkeit sowie die von UN gewidmete Aufmerksamkeit zeigt. Aber es ist nicht 254 vgl. “Strategjia Kombetare per Barazine Gjinore dhe Dhunen ne Familje 2007‐2010, S. 94 nach dem Word Format 255 vgl. „Raporti i OJF‐ve mbi situaten e grave dhe vajzave ne Republiken e Shqiperise“, Raporti Alternativ i Shqiperise per CEDAW, pergatitur nga „Koalicioni per pergatitjen e raporteve alternative ne Shqiperi, Redaktor: HAZIZAJ Altin, Tirane 2006, S. 22 256 Ebenda 257 vgl. Autore Prof.As.Doc.MANDRO Arta, Asistente MA SHTYLLA Albana.:“Te drejtat e grave ne tregun e punes”, projekt nga Qendra „Aleanca Gjinore per Zhvillim“, ISBN: 978‐99956‐18‐780 S.30‐31 258 vgl. Ebenda 64 nur das. Außerdem bleibt die Förderung für die Geschlechtergleichstellung für uns eine von der Europäischen Union ernannte Hausaufgabe, um dieser Struktur beitreten zu dürfen. Innerhalb der EU ist auch früher darüber gesprochen worden und ist noch immer ein Thema. Seine Genesis beginnt mit der Schöpfung der EU selbst während im Artikel 2 des Vertrags von Rom 1957 gesagt wurde, dass die Geschlechtergleichstellung eine Aufgabe der EU ist, die andauernd gefördert werden soll. Auch in den Artikeln 2 und 3 des Vertrags von Amsterdam 1997 ist unmittelbar die Geschlechtergleichstellung erwähnt worden, wobei die Gleichstellung zwischen den Männern und Frauen als eine der grundlegenden Ziele der EU sein soll. Und im Artikel 13 wird die Diskriminierung aufgrund der Geschlechtszugehörigkeit erwähnt259. Also sehen wir, dass es über dieses Thema schon in den Verträgen von Rom und Amsterdam gesprochen wurde. Das zeigt auch die Wichtigkeit dieses Themas, um eine moderne Gesellschaft mit Männern und Frauen nebeneinander zu entwickeln und gleichzeitig denkt macht man an die Wichtigkeit und Aufmerksamkeit, die diesem Thema gewidmet worden ist. Wenn wir das Europarecht analysieren, „Geschlechtergleichstellung“ bedeutet Chancen – und Geschlechtergleichheit zwischen den beiden Geschlechtern ob in der Beschäftigung, Bildung, Kultur, öffentliche Gesundheit oder wirtschaftlicher oder sozialer Zusammenhalt260. Aber es gibt auch eine andere Interpretation und es bedeutet gleichberechtigte Teilnahme der Frauen und Männern an allen ihren Rechten in jedem Lebensbereich, gleichberechtigte Positionen zwischen ihnen, gleichberechtigte Chancen um alle ihre Rechte zu genießen und individuelles Potenzial zur Gesellschaftsentwicklung zu dienen sowie gleichberechtigtes Nutzen von dieser Entwicklung261. Der „Gleichheitsprozess“ hat hier einige Spezifiken aber ich möchte später seine Details und Charakteristiken analysieren. Das Bedürfnis für Geschlechtergleichstellung ist eine Voraussetzung, die anwendbar in den 3 Gewalten ist: exekutiv, zentral und judikativ sowie die kommunalen Einrichtungen in den Institutionen der lokalen Gewalt sein soll262. Albanien hat mehrere Konventionen in Bezug auf die Menschenrechte einschließlich Frauenrechte ratifiziert und man kann sagen, dass Albanien ein stark rechtliches und institutionelles Fundament zur Förderung der Geschlechtergleichstellung hat und es kann erfolgreich diese Herausforderung erreichen. Ebenfalls erwähnenswert ist auch die Leistung von Kosovo in den letzten Jahren, wobei bestimmte Mechanismen in Bezug auf die Geschlechtergleichstellung auf Ministerien – und Gemeindeebenen geschaffen worden sind263. 259 vgl. Dr. BREGU Majlinda.: “Barazia gjinore dhe integrimi europian“, GAIA Nr. 4, Botim i Qendres Aleanca Gjinore per Zhvillim, Reviste e pertremuajshme, S.17 260 vgl. Dr. BREGU Majlinda.: “Barazia gjinore dhe integrimi europian“, GAIA Nr. 4, Botim i Qendres Aleanca Gjinore per Zhvillim, Reviste e pertremuajshme, S.24 261 vgl. PICARI Blerta.: „Brazia gjinore – Kusht per integrimin europian“, Botim i dyte, Tirane Shkurt 2008, S. 32 262 vgl. ANASTASI Aurela.: „Te drejtat e gruas ne legjislacionin shqiptar“ ne bashkepunim me OSBE ne Shqiperi, ISBN: 978‐92‐923, S.11 263 vgl. „Siguria fillon ne shtepi“, Hulumtim per hartimin e strategjise se pare kombetare dhe te planit te veprimit kunder dhunes ne familje, Agjensia per Barazi Gjinore prane Zyres se Kreministrit, Prishtine 2008, S.82 65 Erstens soll man sagen, dass die Geschlechtergleichstellung keine Voraussetzung oder Notwendigkeit ist, sondern ein Recht, das jeder von uns genießen soll, also ist es ein bürgerliches Grundrecht aber danach wird als Voraussetzung ausgesprochen, weil das ein Kriterium zum Eintritt in verschiedenen weltweit berühmten Organisationen ist. In Bezug auf Albanien klingt das als eine Voraussetzung, weil bei uns fast alle nicht hinsehen – oder hören möchten und sobald die Geschlechtergleichstellung erwähnt worden ist und wenn dieses Gesetz durch Gewalt nicht umgesetzt wird, wird es überhaupt nicht umgesetzt. Immer wenn uns die Herausforderungen gegenüber den internationalen Partnern gefallen und ob wir wirklich wissen, was wir wert sind und wie viele Kapazitäten wir haben. Es muss erwähnt werden, dass die Gleichstellung in der Beschäftigung unmittelbar mit der Verwirklichung des Arbeitskriteriums als eines der Ziele von MSA (Stabilisierungs-und Assoziierungsabkommen) ist, das von Albanien 2006 unterzeichnet worden ist264. Diese Tatsache ist ein Prozess, der gültig für alle Balkanländer ist, die der EU beitreten möchten. Im Rahmen dieser Initiative sind konkrete Reformen umgesetzt worden um die Standarderfüllung umzusetzen, und eine von diesen ist auch die Geschlechtergleichstellung. Es ist gesagt worden, dass man, um gleich zu sein, man keine gleiche Chancen und Rechte zu haben braucht, was sich unmittelbar auf das Geschlechtskriterium bezieht wenn wir Männer mit Frauen vergleichen aber in diesem Kontext geht es nicht um das Geschlecht sondern um die Fähigkeiten und Leistungen jedes Geschlechtes in jedem Lebensbereich: Ausbildung, Gesundheit, Führung usw. Die Geschlechtergleichstellung bleibt noch eine große globale Herausforderung265, wenn wir über die Verwaltung sprechen aber noch schlimmer ist es, wenn wir über den privaten Sektor sprechen, wobei dies oft von der Laune und den Bedingungen des Arbeitgebers abhängt. Aber wer ist verantwortlich dafür? Am Anfang sagen wir, dass der Staat mit seinen Politiken schuldig daran ist. Aber wir bemerken, dass der Staat viele Gesetze genehmigt. Dann sagen wir Nein, er ist es nicht, aber die politischen Parteien und die NGO-s schon und viele andere Erfindungen wie diese. Aber ein für alle Mal sollen wir verstehen, dass wir unsere Mentalität ändern sollen, wie wir die Sachen sehen. Die Geschlechtergleichstellung kann auch als eine Herausforderung mit globaler Größe gesehen werden, und wieder bemühen wir uns andere Ursachen zu finden, die mit den globalen Problemen zu tun haben, wie: Wirtschaft, Politik, globale Erwärmung, etc. aber ich denke, dass dieses Thema zuerst zu Hause diskutiert werden muss. Da befinden sich die Universität und die Ausbildungsheimat eines Individuums und nur da verschanzen sich die Modelle und Ziele, die ein Mensch im Leben haben soll. Diese werden danach in Stereotypen umgewandelt, die manchmal auch schädlich sein können aber im Zusammenhang mit der Geschlechtergleichstellung braucht man gesunde Modelle, die als Vorbilder für unsere Gesellschaft dienen sollen. Die erste Theorie haben wir aufgeworfen und können sagen, dass die Quotenregelung die Kirschen auf dem Kuchen personifizieren könnte. Aber genügt nur die Anwesenheit der Frauen in Entscheidungsgremien und sagen wir, dass die Mission schon erfüllt wurde? Ich habe meine Zweifel daran, erstens, weil die Quoten nicht immer Qualität bedeuten und 264 265 vgl. “Strategjia Kombetare per Barazine Gjinore dhe Dhunen ne Familje 2007‐2010“, S. 2 vgl. Barazia gjinore ne procesin e integrimit europian: Shifra dhe fakte“, Tirane shtator 2008, S. 38 66 zweitens gibt es Mangel an Erfüllung dieses Kriteriums. Deswegen ist die Forschung über diesen Aspekt wichtig, aber immer wenn wir treu und kohärent dem oben erwähnten Argument bleiben, dass die Familie und die Schule zur Reduktion des Phänomens „Reproduktion der Ungleichheit“ helfen können. Es ist festgestellt worden, dass unsere Verfassung durch Gesetze und Richtlinien perfektioniert ist, die, nachdem man sie liest, den Wunsch für Veränderung und Verbesserung im eigenen Land bekommt, aber wenn man die Fakten und Zahlen liest, fühlt man sich enttäuscht und die Augen bleiben zwischen den Zeilen der Analysen. Man weiß schon, dass dieses Thema nicht persönlich ist, ob die Männer gegen die Frauen sind oder umgekehrt aber das passt perfekt zu der Äußerung eines britischen Abgeordneten, der sagt „Die Frau ist nicht minderwertig, aber auch nicht besser gegenüber dem Mann, aber über die Geschlechtergleichstellung gibt es keine Diskussion“266. Also wir sprechen hier von Rollen und Haltungen, ohne zu bestimmen, wer oben ist und wer unten aber dieser Prozess braucht Zeit, um reif zu werden. Die Frau Dr. Christine Bergman hat gesagt, dass die wirtschaftliche Unabhängigkeit ein wichtiger Schritt in der Geschlechtergleichstellung ist267 und auf diesen Aspekt habe ich mich im Kapitel „Frauen und die Arbeit“ konzentriert. Hier möchte ich sagen, dass die Geschlechtergleichstellung sehr eng mit der Beschäftigung verbunden ist und als gemeinsamen Nenner haben sie den ökonomischen Status der Frauen. Wenn die Frauen in unserem Land an Entscheidungsprozessen teilnehmen, haben sie sicherlich mehr Macht und Zugang in diesem Bereich, natürlich beeinflusst ein solcher Status ihre Ermächtigung268. Wir denken oder wir möchten glauben, dass die Geschlechtergleichstellung in Albanien nur unsere Regierung ändern kann, aber wir als Teil der Zivilgesellschaft sollen diese Rechnung nicht unserem Staat aufladen. Das ist eine gemeinsame Verantwortung von uns als Zivilgesellschaft, NGO-s, politische Parteien und unserer Regierung. Letztere hat einen Teil ihrer Arbeit gemacht, nämlich die Genehmigung des Gesetzes und uns bleibt nichts anderes, als das Gesetz umzusetzen und zu respektieren. Wir sollen mit dem Lesen und Korrigieren aufhören und mit dem Reagieren und Handeln anfangen. Es stimmt, dass dieses Thema einige Zeit brauchen wird, aber besser später als nie. 266 vgl. GUSHO Afroviti “Te parat e klases…“, GAIA Nr. 8, Botim i Qendres Aleanca Gjinore per Zhvillim, Reviste e pertremuajshme, Mars 2009, S. 29 267 vgl. Dr. BERGMAN Christine, „Gra te suksesshme ne politiken europiane“ Qendra e Gruas, Tirane 2004, S. 108 268 vgl. Dr. BREGU Majlinda.:“Grate te barabarta me burrat…!“, „Grate dhe vendimmarrja“ botim nga Qendra e Gruas, Tirane 2004, S. 6‐7 67 6. FRAUEN UND DIE GESUNDHEIT “Es gibt 1000 Krankheiten, aber nur eine Gesundheit“. Arthur SCHOPENHAUER In den heutigen Tagen hat sich der Status der albanischen Frauen geändert. Das bemerkt man in der Beschäftigung, Bildung, Entscheidungsgremien, Gesundheit etc. Die Herausforderungen sind natürlich groß, sowie die Möglichkeiten auch. Der Figur der Frau ist eine bestimmte Aufmerksamkeit gewidmet, vielleicht mehr als früher. So wie in den oben erwähnten Bereichen ist der Schutz der Gesundheit von Frauen bereits eine andere Priorität. Das Gesundheitssystem bei uns ist hauptsächlich öffentlich. Der Staat ist der wichtigste Anbieter der Gesundheitsdienstleistungen, der Gesundheitsförderung sowie der Prävention – Diagnostik (Befundung) der Krankheitsbehandlungen269. Eine besondere Bedeutung in diesem Bereich haben die schwangeren Frauen, die sich vor, während und nach der Geburt untersuchen lassen. 97% der schwangeren Frauen in Albanien haben wenigstens einmal die Schwangerschaftsvorsorgeuntersuchung gemacht. 99% dieser Frauen sind von qualifizierten Spezialisten untersucht worden, wobei 97% der Geburten in Gesundheitsinstitutionen durchgeführt worden sind. 22% der Geburten fanden zu Hause statt. 88% aller Frauen mit einer Geburt in den 5 letzten Jahren haben eine Untersuchung nach der Geburt machen lassen270. 2 von 3 Frauen, also 66% berichten, dass sie gemeinsame Entscheidungen mit ihren Ehemännern treffen, was die Gesundheitspflege betrifft271. 35 Tage vor und 42 Tage nach der Geburt ist es für die schwangeren Frauen streng verboten zu arbeiten272. Und während dieser Zeit bietet ihr die albanische Gesetzgebung eine besondere Unterstützung an, damit sie sich schnell erholt, um ihr gesundes Baby zu ernähren und zu erziehen. Alle schwangeren Mütter nutzen kostenlos die periodischen medizinischen Fortschritte der Schwangerschaftsuntersuchung, der Geburt und Betreuung nach der Geburt273. Alles, was oben erwähnt wurde, ist das Ergebnis der Kombination zwischen der albanischen Gesetzgebung mit den Gesetzen der EU, damit die schwangeren Frauen während dieser speziellen Zeit ihres Lebens eine besondere Aufmerksamkeit von ihrem Staat haben können. Wenn es der Mutter und dem Kind gut geht, erzieht die Mutter auch mit Sicherheit einen guten Menschen, der würdig ist für sich selbst, für seine Familie und für seine Heimat. 269 vgl. “Studimi demografik dhe shendetesor ne Shqiperi” 2008‐09, S. 39 vgl. “Studimi demografik dhe shendetesor ne Shqiperi” 2008‐09, S. 28 271 vgl. “Studimi demografik dhe shendetesor ne Shqiperi” 2008‐09, S. 36 272 vgl. „Raporti i OJF‐ve mbi situaten e grave dhe vajzave ne Republiken e Shqiperise“, Raporti Alternativ i Shqiperise per CEDAW, pergatitur nga „Koalicioni per pergatitjen e raporteve alternative ne Shqiperi, Redaktor: HAZIZAJ Altin, Tirane 2006, S. 96 273 vgl. „Raporti i OJF‐ve mbi situaten e grave dhe vajzave ne Republiken e Shqiperise“, Raporti Alternativ i Shqiperise per CEDAW, pergatitur nga „Koalicioni per pergatitjen e raporteve alternative ne Shqiperi, Redaktor: HAZIZAJ Altin, Tirane 2006, S. 102 270 68 Wenn wir die Studien für die reproduktive Gesundheit in Albanien mit den Ergebnissen von ADHS vergleichen, bemerken wir, dass die Zahl von 2.6 Kindern pro Frau 1999-2002 in 1.6 Kinder pro Frau 2006-2008 abgenommen hat274. 1960 bestand eine Familie aus mehr als 5 Kinder275. Diese Statistiken von der Abteilung für die Bevölkerung der Vereinten Nationen sind den Regionalländern ähnlich, wie: Griechenland und Mazedonien mit 1.4 Geburten pro Frau für 2005-2010 und laut UNDP (PNUD) 2008 Serbien und Montenegro mit 1.6 Geburten pro Frau276. Die Geburten von Frauen mit höherem Ausbildungsniveau haben lange Abstände zwischen den Geburten (55 Monate) und bei den Frauen mit niedrigem Ausbildungsniveau liegt der Abstand bei 44 Monaten oder weniger277, während das Durchschnittsalter bei der ersten Geburt der städtischen Frauen 24.2 Jahre ist und das der ländlichen Frauen bei 22.7 Jahren liegt278. In den letzten 5 Jahren liegt die Sterblichkeitsrate der Kinder unter 5 Jahren bei 22 Todesfällen pro 1.000 Geburten und die Säuglingssterblichkeitsrate bei 18 Todesfälle pro 1.000 Geburten279. Laut der Daten von ADHS 2008-2009 gab es während dieser 5 letzten Jahre einen Rückgang der Säuglingssterblichkeitsraten. 1992-2002 gab es 26 Todesfälle auf 1.000 Geburten und 2005-2009 konnte die Zahl auf 18 Todesfälle pro 1.000 Geburten reduziert werden. Es lohnt sich auch eine Ähnlichkeit bei den Todesfällen unter 5 Jahren zu betonen, wobei 32 Todesfälle pro 1.000 Geburten zu 22 Todesfällen pro 1.000 Geburten reduziert werden konnten280. Die durchschnittliche Lebenserwartung 2005-2008 beträgt 72.1 für Männer und 78.6 für Frauen281. Diese hinreichenden Informationen zeigen uns, dass das Niveau der Gesundheitsdienstleistungen relativ hoch ist. Laut einer Analyse von Open Data Albania über einige Indikatoren des Gesundheitssystems in Albanien, basierend auf den Statistiken der Weltbank und der Weltgesundheitsorganisation, können wir die Zahl der Ärzte pro 1.000 Einwohner beobachten. Dieser Indikator hat sich deutlich von 1989 bis 2007 geändert. Die größte Zahl der Ärzte für 1.000 Einwohner, die zur Verfügung gestellt worden ist, war im Jahr 1992 mit 1.6 Ärzten pro 1.000 Einwohner. In den darauffolgenden Jahren wurden diese Zahlen reduziert. Wir bemerken noch einen anderen Rückgang im Jahr 2005, der bis 2007 konstant geblieben war. Wenn wir die Daten mit den Regionalländern vergleichen, ist es: 2.5 in Mazedonien, 6 in Serbien und Griechenland. In Albanien gibt es 4 Krankenschwestern für 1.000 Einwohner282. Wir sollen auch den Zustand der Krankenhausbetten beobachten. Vergleicht man Albanien mit den anderen Regionalländern bemerken man, dass es die niedrigste Zahl der Krankenhausbetten pro 1.000 274 vgl. “Studimi demografik dhe shendetesor ne Shqiperi” 2008‐09, S. 26 vgl. “Women and Men in Albania 2008”, INSTAT 2008, S. 5 276 vgl. “Studimi demografik dhe shendetesor ne Shqiperi” 2008‐09, S. 90 277 vgl. “Studimi demografik dhe shendetesor ne Shqiperi” 2008‐09, S. 27 278 vgl. “Studimi demografik dhe shendetesor ne Shqiperi” 2008‐09, S. 95 279 vgl. “Studimi demografik dhe shendetesor ne Shqiperi” 2008‐09, S. 28 280 Ebenda 281 vgl. “Studimi demografik dhe shendetesor ne Shqiperi” 2008‐09, S. 36 282 vgl. http://open.data.al/sq/lajme/lajm/id/282/Tregues‐te‐Sistemit‐Shendetesor‐ne‐Shqiperi [Stand 09.09.2011] 275 69 Einwohner hat. Laut den Zahlen der gleichen Analyse hat die Zahl der Betten abgenommen. 2007 hat es 2.92 Krankenhausbetten pro 1.000 Einwohner gehabt und 2000 war es 11% mehr. Auch wenn wir es mit den Regionalländern vergleichen bleibt sie die Niedrigste. In Mazedonien gibt es 4.6 Krankenhausbetten pro 1.000 Einwohner, in Serbien 5.4 und in Griechenland 4.8283. Diese Daten sind auf die öffentlichen Krankenhäuser bezogen und ich denke, dass die privaten Krankenhäuser eine zusätzliche Möglichkeit wären, um schnelle Dienstleistungen mit der neuesten Technologie anzubieten. Meiner Meinung nach haben die städtischen Frauen die Tendenz, eine Familie mit wenigen Familienangehörigen zu haben, weil sie Frauen mit Karriere sind. Die Einschulungen und die guten Leistungen in der Arbeit brauchen Qualifikationen und Zeit, während die ländlichen Frauen, die vielleicht nur die Volksschule abgeschlossen haben, keine Ambitionen bezüglich beruflicher Karriere haben. Das Konzept der modernen albanischen Frauen hat sich in diesen letzten Jahren geändert. Sie bevorzugen ein bequemes Leben ohne viel Engagement und möchten ihre Kinder erziehen. Außerdem kostet ein Kind sehr viel in den heutigen Tagen. Für ein Kind muss man auch Kleidungen, Bücher kaufen, sowie für sein Studium bezahlen, normalerweise dauert bei uns eine Ausbildungsinvestition 22 Jahre (ein Kind bei uns beginnt die Volksschule mit 6 oder 7 und schließt seine Studien mit 22 ab). Ein anderer Faktor ist auch das teure Leben in der Stadt, wobei die Frauen mit vielen Problemen konfrontiert sind, wie z. B.: Miete oder andere familiäre Verpflichtungen. Sie sind gezwungen alle Lebensmittel zu kaufen, inklusiv Früchte und Gemüse; die ländliche Frau produziert sie selbst und nimmt sie frisch von ihrer landwirtschaftlicher Aktivität, was zeigt, dass das Leben im Dorf günstiger ist als in der Stadt. Was die Krankenversicherung betrifft, sind die Frauen im ländlichen Bereich diskriminiert. Meistens verbringen sie die tägliche Aktivität zwischen Landwirtschaft, Viehzucht, Bodenbearbeitung und Hausarbeiten, einschließlich Betreuung der Kinder und alten Personen zu Hause. Deswegen haben sie weniger Möglichkeiten, sich von einem Arzt untersuchen zu lassen. Aber es gibt Frauen, die niedriges Bewusstsein für die ärztlichen Untersuchungen haben und als Folge wird auch die Diagnose nicht rechtzeitig festgestellt284. Normalerweise gibt es große Entfernung vom Krankenhaus und die medizinischen Zentren, die sich in der Nähe befinden, sind in schlechtem Zustand, oft fehlt das Geld für Transport und das Trinkwasser gemeinsam mit den Toiletten ist außerhalb des Hauses installiert, Probleme, die das Leben in einem Dorf Aber im Allgemeinen kosten die qualitativen ungünstig machen285. Gesundheitsdienstleistungen sehr viel und manchmal können das die Ehemänner finanziell nicht leisten. Was die Kosten und Preise betrifft, gibt es keinen Unterschied zwischen den ländlichen und den städtischen Frauen, weil sie überall gleich sind. Den Zahlen nach bemerkt man sehr leicht, dass die Bevölkerung nur langsam wächst und das kommt als Folge der Familien, die Emigranten haben und der ständige Rückgang der Geburtsrate als Ergebnis der Familienplanung286. In Bezug auf diese Tatsache, 99% der 283 Ebenda vgl. „Raporti i III‐te Periodik i Qeverise Shqiptare per zbatimin e CEDAW“, realizuar nga Aleanca Gjinore per Zhvillim, Tirane Dhjetor 2010, S. 52 285 vgl. “Strategjia Kombetare per barazine gjinore dhe dhunen ne familje 2007‐2010”, S. 21 286 vgl. “Women and Men in Albania 2008”, INSTAT 2008, S. 5 284 70 Frauen und ungefähr 100% der Männer in Albanien kennen wenigstens eine Methode der Familienplanung287. In Albanien wurden während dieser 21 Jahre Demokratie viele Gesetze im Gesundheitsbereich verabschiedet, die zugunsten der albanischen Frauen sind. Das Wichtigste bleibt “Das Gesetz für die reproduktive Gesundheit”, Nr. 8876, vom 04.04.2002288, wobei vorgesehen ist ’’Jede Frau, frei und ausgeschlossen von jeder Form der Diskriminierung, Zwang und Gewalt, hat das Recht sich untersuchen zu lassen und frei für alle Angelegenheiten im Zusammenhang mit ihrer Sexualität und sexuelle und reproduktive Gesundheit zu entscheiden“. Im Artikel 8 gewährleistet dieses Gesetz die Entscheidung jeder Person in Bezug auf die Ausübung der reproduktiven Rechten nach ihren Interessen, ohne Diskriminierung, Zwang und Gewalt. Der Artikel 13/2 sieht Fürsorge für die Mutter und das Kind vor und Artikel 24/1 sieht die zwingende Vor – und Nachuntersuchung vor. Im Artikel 37 geht es um den Einsatz von Methoden der assistierten Reproduktionstechniken, der streng die Geschlechtsauswahl des Kindes verbietet, außer wenn es wahrscheinlich um Erbkrankheiten im Zusammenhang mit dem Geschlecht geht. Im gleichen Gesetz sagt man, dass die Kinder zwischen 0-6 Jahre alt das Recht haben, von präventiven Gesundheitsmaßnahmen, kostenlosen Untersuchungen und Überwachung zu profitieren, auch wenn dies in der Praxis nicht passiert. „Das Gesetz zum Schwangerschaftsabbruch“, Nr. 8045, vom 07.12.1995289 im Artikel 1 wird gesagt: „Respekt für jeden Menschen ab Beginn des Lebens. Es wird das Gegenteil erlaubt, wenn es notwendig und gesetzlich festgelegt ist’’. Ebenda ’’Die Frau hat das Recht der genauen Information für Beratung vor dem Schwangerschaftsabbruch’’. Das Gesetz erlaubt den Schwangerschaftsabbruch nur mit der Zustimmung der Frau. Wenn die Frau das Ersuchen nach dem Informationserhalt wiederholt, braucht der Arzt eine schriftliche Bestätigung von der Frau, die sie im Abstand von 7 Tagen vom ersten Ersuchen abgegeben soll. Wenn die Frau psychische – soziale Probleme hat, soll der freiwillige Abbruch binnen 12 Wochen durchgeführt werden, während bei gesundheitlichen Gründe bis zu 22 Schwangerschaftswochen der Abbruch durchgeführt wird. Wenn das ohne ihre Zustimmung durchgeführt wird, dann wird nach dem Strafgesetzbuch, das Gesetz Nr. 7895, vom 27.01.1995 in den Artikeln 93, 94, 95 bis zu 5 Jahren Haft für diese Straftat vorgesehen. Wenn es um ein Mädchen bis zum Alter von 16 Jahren geht, wird ein bestätigtes Ersuchen von dem Mädchen selbst und vom Erziehungsberechtigten oder von ihren Eltern erforderlich. Das Gesetz ’’Zur Förderung und zum Schutze für Stillen’’ mit Nr. 8528, vom 23.09.1999290 , auch in der Erklärung von Peking im Abschnitt 106(r) erwähnt291. Das Gesetz entmutigt den 287 vgl. “Studimi demografik dhe shendetesor ne Shqiperi” 2008‐09, S. 27 vgl. “Strategjia Kombetare per barazine gjinore dhe dhunen ne familje 2007‐2010”, S. 119 289 Ebenda 290 vgl. http://www.moh.gov.al/faqet/ligje/Per%20nxitjen%20dhe%20mbrojtjen%20e%20te%20ushqyerit%20me%20g ji.pdf [Stand 19.08.2011] 291 vgl. “Strategjia Kombetare per barazine gjinore dhe dhunen ne familje 2007‐2010” nach dem PDF 288 71 Ersatz der Muttermilch mit der Formel für die Vermarktung der künstlichen Milch für Säuglinge und regelt die Förderung zum öffentlichen Bewusstsein über die Vorteile des Stillens. Das Ziel dieses Gesetzes ist es, direkte Kinderbetreuung für das Kind durch mütterliche Fürsorge zu zentralisieren. Unter anderem ist das ein Gesetz, das in sich selbst wichtig ist, weil es auch eine der 8 Millenniumsentwicklungsziele ist. In der Nationalen Strategie zur Verhütung und Eindämmung der Ausbreitung von HIV/AIDS in 292 in den Jahren 2004-2010 waren die Ziele Prävention -, und Bewusstseins- und Albanien Behandlungsmaßnahmen. Dieses Thema ist auf Platz sechs von 8 Millenniumsentwicklungszielen eingestuft293. Die Verfassung von Albanien, 1998 neu gestaltet, außer den anderen Lebensbereichen, hat gewusst, den richtigen Platz der albanischen Frauen auch in der Gesundheit zu geben. Sie genießt vollständige Rechte, so wie jeder Staatsangehörige dieses Landes, sich beim Spezialisten untersuchen zu lassen, wenn sie krank ist; zwingende jährliche Untersuchungen wie Pap – Test, Mammografie durchzuführen; besondere Fürsorge vor allem während der Schwangerschaft294. Ihnen werden besondere Bestimmungen im Falle von Schwangerschaft zuerkannt und der Staat hat dank vieler Konventionen und internationaler Abkommen Gesetze und Artikel zugunsten ihrer Gesundheit und Wohlbefindens gefördert. Also alle diese Gesundheitsdienstleistungen verwöhnen die albanischen Frauen dank der albanischen Gesetzgebung. Aber andererseits haben die gleichen Frauen sehr wenige Kenntnisse über die Gesundheit im Allgemeinen und ein niedriges Wissens-Niveau bezüglich HIV/AIDS und andere sexuell übertragbare Krankheiten295, was aber Aufgabe für die Regierung, verschiedene NGO-s und Zivilgesellschaft wäre, diese Kommunität zu sensibilisieren. Die Information kann vielfältig sein: Sensibilisierungswerbungen im Fernsehen, Teilnahme der Frauen von der Zivilgesellschaft an Einschulungen, Debatte und Konferenzen in Bezug auf dieses Thema, Verteilung von Informationsbroschüren in jedem Haus etc. Noch beunruhigend bleibt die Zunahme der Frauen mit HIV/AIDS, die keine Schutzmittel verwendet haben296. Es werden noch andere Dienstleistungen im Zusammenhang mit den Frauen erfordert wie z. B. Bewusstsein für die Verhütungsmittel. Notwendig ist auch die Förderung für die sexuelle Erziehung bei den Mädchen und Jungen um die frühen Schwangerschaften zu verhindern, Untersuchungen für die sexuell übertragbaren Infektionen und mehrere Bemühungen, um die Frauen mit HIV/AIDS nicht zu diskriminieren297. Es gibt noch eine andere Kategorie der Frauen in unserer Gesellschaft, die Invaliden. In der Tat, von allen Informationen, die ich gelesen habe, wird diese Kategorie nicht in Männer und Frauen unterteilt, sondern im Allgemeinen behandelt298. Dieser Teil der Gesellschaft, so wie ‐ Format, S. 119 292 Ebenda vgl. „Deklarata e Mijevjecarit dhe Shqiperia“, Millenium Development Goals, S. 1 294 vgl. “Strategjia Kombetare per barazine gjinore dhe dhunen ne familje 2007‐2010”, S. 53 295 vgl. „Raporti i III‐te Periodik i Qeverise Shqiptare per zbatimin e CEDAW“, realizuar nga Aleanca Gjinore per Zhvillim, Tirane Dhjetor 2010, S. 62 296 Ebenda 297 Ebenda 298 vgl. “Strategjia Kombetare per personat me aftesi te kufizuara”, MPCSSHB 293 72 in den anderen Kapiteln, bleibt auch hier im Schatten. Dem Gesetz nach, wenn sie versichert sind, haben sie kostenlose Krankendienstleistungen aber in der Praxis ist es nicht so. Sie sind gezwungen, manchmal auch unter dem Tisch zu bezahlen. 73 7. FRAUEN UND DIE ARBEIT „Man merkt nie, was schon getan wurde, Man sieht nur, was noch zu tun bleibt“ Marie CURIE Unsere Verfassung gewährleistet und das Recht auf Arbeit und unseren Beruf, den wir ausüben werden, selbst zu wählen299. Das Arbeitsgesetzbuch, 29.07.2003 mit dem Gesetz Nr. 9125 genehmigt, bleibt das wichtigste Gesetz über Arbeitsbeziehungen300. In diesem Gesetz sind besondere Regeln vorgesehen, die die ArbeiterInnen schützen und es gibt mehrere Gesetze und Artikel, wobei über ihren Status in der Arbeit, Bestimmungen, Schutz – und andere Maßnahmen gesprochen werden. Darunter kann man den Artikel 49 (1), im IV. Kapitel erwähnen „Für Freiheit und wirtschaftliche Rechte in der Beschäftigung“ wo ausdrücklich gesagt wird „Jeder Mensch hat das Recht, den Lebensunterhalt mit seiner legalen Arbeit, die er selbst gewählt und akzeptiert hat, zu verdienen. Er ist frei den Beruf, die Arbeitsstelle sowie das System für seine professionelle Qualifikation zu wählen“301. Im Artikel 54 (3) wird speziell über die schwangere Frau gesprochen302, deren Informationen ich im Kapitel „Frauen und die Gesundheit“ erwähnt habe und hier bemerken wir die Aufmerksamkeit, die die Verfassung der Frau mit diesem besonderen Status widmet, was auch die Beurteilung für die Menschenrechte zeigt. Im Artikel 55 Absatz 5 wird vorgesehen, dass, wenn eine schwangere Frau im Stehen arbeitet, sie das Recht hat, einmal in 3 Stunden 20 Minuten Pause zu machen und die Frauen, die nicht schwanger sind, dürfen bis zu 20 kg Gewicht erhöhen und die Männer dürfen bis zu 55 kg erhöhen303. Im Zusammenhang mit diesem ist noch ein besonderer Schutz mit der Entscheidung des Ministerrates mit Nr. 397 vom 20.05.2006 vorhanden „Zum besonderen Schutz der schwangeren Frauen und Mutterschaft“304. Im Artikel 72 sagt man, dass der Arbeitgeber den Arbeitsplatz mit Toiletten und besonderen Zimmer für Frauen eingerichtet haben soll305. Im Artikel 146 (2) werden die Fälle einer Vertragsverletzung vom Arbeitgeber ohne triftigen Grund bestimmt und die 299 vgl. ANASTASI Aurela.: „Te drejtat e gruas ne legjislacionin shqiptar“ ne bashkepunim me OSBE ne Shqiperi, ISBN: 978‐92‐923, S.14 300 Ebenda 301 vgl. Prof. As. Dr. MANDRO Arta, MA GUXHOLLI Aurora, BERISHA Dajana, Aleanca Gjinore per Zhvillim „Te drejtat e grave ne kontekstin e te drejtave te njeriut“, Tirane 2008, S.32 302 vgl. “Strategjia Kombetare per barazine gjinore dhe dhunen ne familje 2007‐2010”, S. 96 303 Ebenda 304 vgl. “Strategjia Kombetare per barazine gjinore dhe dhunen ne familje 2007‐2010”, S. 97 305 vgl. “Strategjia Kombetare per barazine gjinore dhe dhunen ne familje 2007‐2010”, nach dem PDF‐Format, S. 115 74 Lösungen würden 2 sein: Entweder soll er den Arbeitnehmer zurück in die Arbeitsstelle bringen, oder dieser bekommt eine Entschädigung von 12 Monaten Bezahlung306. In Albanien dauert der Mutterschaftsurlaub 365 Tage307 und die Zahlung in der öffentlichen Verwaltung beträgt 50-80% des Lohnes, im privaten Sektor wird diese Praxis nicht durchgeführt. Riskanter ist es für schwangere Mädchen und Frauen, die ohne Arbeitsverträge arbeiten und wenn sie Mutterurlaub verlangen verlieren sie leider ihren Arbeitsplatz. Oder wenn sie die Arbeit wegen der Kinderfürsorge nicht aufnehmen können oder wenn die Kinder krank sind passiert das gleiche. Alle wissen es, dass die Arbeit in der Verwaltung viele Vorteile hat. Es werden Urlaub, Genehmigungen und Arztberichte anerkannt und die Mädchen und die Frauen dürfen den Mutterschaftsurlaub bekommen. Nach dem Artikel 104 des Arbeitsgesetzbuches ist es streng verboten, dass die schwangeren Frauen 35 Tage vor und 42 Tage nach der Geburt arbeiten308. Unser Staat hat noch andere Gesetze in diesem Bereich genehmigt, z. B.: • Das Gesetz Nr. 7703, vom 11.05.1993 „Für die Sozialversicherungen in der Republik Albanien“309, der den Frauen das Recht der Mutterschaft gewährleistet. Im gleichen Gesetz im Artikel 28 wird der Mutter die Mutterschaft sowie die Geburt des Kindes bezahlt. Aber es ist bemerkt worden, dass dieses Gesetz Verbesserungen braucht, als Voraussetzung des Eu – Beitritts. Z. B. die Mitgliedsländer der EU haben die Geschlechtsdifferenzierungen in diesem Bereich vermieden und haben neue Bestimmungen im Zusammenhang mit dem Rentenalter durchgeführt, haben den Vaterschaftsurlaub vorgesehen, damit die Mütter ohne Hindernisse ihre Karriere weiter machen können und dass das Kind verbunden mit seinem Vater sein kann, auch wenn es bei uns üblich ist, dass das Kind meistens mit der Mutter bleibt310. • Das Gesetz Nr. 10237, vom 18.02.2010 “Für die Gesundheit und die Sicherheit in der Arbeit”311. • Das Gesetz Nr. 8549, vom 11.11.1999 “Für den Status vom Beamten”312, wobei im IV. Kapitel Artikel 15 die Förderung des Beamten ohne Geschlechtsunterschied vorgesehen wird. 306 vgl. “Strategjia Kombetare per barazine gjinore dhe dhunen ne familje 2007‐2010”, nach dem PDF‐Format, S. 116 307 Ebenda 308 Ebenda 309 Ebenda. Hier kann man auch die Verodnung Nr. 35/1,2005 erwähnen. „Sigurimi vullnetar ku grate zene nje peshe specifike me te madhe te popullsise jo ekonomikisht aktive“. Ligji Nr. 8087, me date 13.03,.1996 „Per sigurimin shoqeror suplementar te ushtarakeve te forcave te armatosura, te ushtarakeve te Min. se Rendit Publik dhe te SHISH“. Ne nenin 11 te ketij ligji, thuhet se te gjitha ushtaraket qe kane dale ne rezerve apo lirim pas dates 03.07.1991, perfitojne pension te parakohshem per vjetersi sherbimi ne masen 12 vjet per grate dhe 15 vjet per burrat dhe te kene mbushur moshen: grate 42 vjec dhe burrat 47 vjec. „Strategjia kombetare per barazine gjinore dhe dhunen ne familje 2007‐2010“, S. 99 310 vgl. ANASTASI Aurela.: „Te drejtat e gruas ne legjislacionin shqiptar“ ne bashkepunim me OSBE ne Shqiperi, ISBN: 978‐92‐923, S.18 311 vgl. „Raporti i III‐te Periodik i Qeverise Shqiptare per zbatimin e CEDAW“, realizuar nga Aleanca Gjinore per Zhvillim, Tirane Dhjetor 2010, S. 38 312 vgl. “Strategjia Kombetare per barazine gjinore dhe dhunen ne familje 2007‐2010”, nach dem PDF‐Format, S. 116 75 • Teil dieser Gesetze ist auch das Gesetz mit Nr. 9970, vom 24.07.2008 “Für die Geschlechtergleichstellung in der Gesellschaft”313, wobei im Artikel 16 von den Arbeitgebern verlangt wird, dass sie Maßnahmen gegen Geschlechtsdiskriminierung in der Arbeit treffen sollen und dass jeder Kandidat, Mann oder Frau, gleiche Chancen für Arbeit in jeder Abteilung und für jeden Arbeitsplatz haben soll. • Auch das Gesetz “Zum Schutz vor Diskriminierung”314 sieht ausführlich das Verbot der Diskriminierung am Arbeitsplatz sowie die Verpflichtungen für den Arbeitgeber, wenn er dieses Gesetz nicht respektiert. Da wir bei dem Gesetzesteil sind, wollte ich sagen, dass auch bei CEDAW die Arbeitsbeziehungen im Artikel 11 erwähnt worden sind, wobei unter anderem die entsprechenden Verpflichtungen der Mitgliedstaaten bestimmt sind, die die Konvention ratifiziert haben. Albanien hat es am 09.11.1993 mit dem Gesetz Nr. 1769 ratifiziert315. Wenn wir die Jahre beobachten, in denen diese Gesetze genehmigt wurden, bemerken wir, dass all das schon am Anfang der Demokratie begonnen hat. Das zeigt, dass Albanien Fortschritte gemacht hat, neue Gesetze verabschiedet hat, neue Ideen und Projekte durchgeführt hat und das hat zur Verbesserung der Beziehungen zwischen dem Arbeitgeber und dem Arbeitnehmer geholfen. Und andererseits bemerken wir, dass es in unserer Verfassung keine Geschlechterdiskriminierung gibt, besonders im Zusammenhang mit der Beschäftigung, wobei beide Geschlechter gleich behandelt sind und damit stellen wir fest, dass die Gleichstellung in jedem Gesetz der Verfassung sichtbar ist. Albanien hat 44 Konventionen der Internationalen Arbeitsorganisation ratifiziert316 und das zeigt den großen Beitrag und die große Bedeutung, die sie für Albanien haben. Der Schwerpunkt seiner Ziele bleibt die Beseitigung der Geschlechterungleichheiten am Arbeitsplatz, erwähnt wurde das auch in der vierten Weltfrauenkonferenz in Peking im Jahr 1995. CEDAW verlangt vom albanischen Staat, dass er ein Gesetz im Zusammenhang mit den geschlechtsspezifischen Statistiken jeder Institution, ihrer Aktivität nach, genehmigen soll317. Die wichtigsten Konventionen in diesem Bereich sind: Konvention Nr. 100 „Für Gleichheit des Entgelts“, Konvention Nr. 111 „Gegen Diskriminierung“, Konvention Nr. 156 „Für die Arbeitnehmer mit familiären Verpflichtungen“ und die Konvention Nr. 183 „Zum Schutz der Mutterschaft“318. Wenn wir die Tendenz im Arbeitsbereich in diesen 20 letzten Jahren beobachten, sollen wir sagen, dass direkt nach der politischen Wende die Zahl der Arbeitslosen deutlich erhöht 313 vgl. „Raporti i III‐te Periodik i Qeverise Shqiptare per zbatimin e CEDAW“, realizuar nga Aleanca Gjinore per Zhvillim, Tirane Dhjetor 2010, S. 29‐30 314 vgl. „Raporti i III‐te Periodik i Qeverise Shqiptare per zbatimin e CEDAW“, realizuar nga Aleanca Gjinore per Zhvillim, Tirane Dhjetor 2010, S. 13 315 vgl. „Raporti i III‐te Periodik i Qeverise Shqiptare per zbatimin e CEDAW“, realizuar nga Aleanca Gjinore per Zhvillim, Tirane Dhjetor 2010, S. 11 316 vgl. Autore Prof.As.Doc.MANDRO Arta, Asistente MA SHTYLLA Albana.:“Te drejtat e grave ne tregun e punes”, projekt nga Qendra „Aleanca Gjinore per Zhvillim“, ISBN: 978‐99956‐18‐780 S.22 317 vgl. „Raporti i III‐te Periodik i Qeverise Shqiptare per zbatimin e CEDAW“, realizuar nga Aleanca Gjinore per Zhvillim, Tirane Dhjetor 2010, S. 17 318 vgl. “Strategjia Kombetare per barazine gjinore dhe dhunen ne familje 2007‐2010”, S. 114 76 wurde. Die Arbeitslosigkeit stieg bis zu 50% sowohl bei Frauen als auch bei Männern, nach den Statistiken von INSTAT im 1989 und vor dieser Zeit waren 85% der Frauen und 94% der Männer in Albanien angestellt319. Warum die Arbeitslosigkeit so rapid zugenommen hat, gab es einige Gründe, wie: Abschaffung der industriellen Aktivitäten für Frauen, der Anbieter für mehrere Arbeitsplätze für Männer war auch die Gründung der neuen Geschäfte und die Migration vom Dorf in die Stadt. Die Letztere war ein Hindernis für die ländlichen Frauen, weil sie die richtige Ausbildung dafür nicht gehabt haben und die neue Technologie nicht anwenden konnten. Nach der Privatisierung vom Land und der finanziellen Unterbrechung vom Staat waren sie mit der Arbeit überlastet320. Die ländlichen Frauen bezahlen keine Sozialversicherungen, was aber bedeutet, dass sie Probleme im Ruhestand haben werden. Es gibt hohe Arbeitslosigkeit und für die vollbrachte Arbeit werden sie sehr wenig bezahlt321. Laut den Daten einer Umfrage für die Arbeitskräfte 2009 bemerkt man, dass die Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter, die die Altersgruppen 15-64 Jahre umfasst, 87,9 % der Bevölkerung stellt. Nach dem Geschlecht berechnet zeigt das eine Differenz von 21,5%, wobei die Männer 73,3% sind und die Frauen 51,8%. Wenn wir die Daten mit denen von 2008 vergleichen, ist diese Differenz gesunken322. Im Jahr 2009, laut der gleichen Umfrage, war die Beschäftigungsquote für Frauen 43,6% und für die Männer 64,3%. Im privaten Sektor stellen die Frauen den größten Anteil der Arbeitnehmer mit 56,2%. Die Arbeitslosenquote war 13,8%, wobei geringer für die Frauen war323. Ich denke, dass diese meistens bei den privaten Arbeitgebern vorhanden sind, weil es da keine Arbeitsverträge gibt und sie bestimmen selbst die Arbeitsbedingungen, nach dem Wunsch und dem Geschmack. Aber die Mädchen und Frauen in der Not akzeptieren jede Bedingung. Auch das Alter ist ein Diskriminierungsfaktor324. Sie bevorzugen eine Frau höheren Alters nicht, sondern möchten ein junges Mädchen anstellen. Meiner Meinung nach passiert das, weil sie mehr Zeit haben und mehrere Möglichkeiten zu Einschulungen und Qualifikationen haben, sich schneller an die neue Technologie gewöhnen, und können die Sachen schneller erwerben. Die älteren Frauen sind Mütter, und wenn sie nach Hause zurückkommen, warten auf sie andere Verpflichtungen, wie: Kinderfürsorge, Haushalt, ihre Rolle als Ehefrau etc. und bleibt nicht so viel Zeit zur Verfügung, damit sie sich parallel mit den jungen Mädchen bewerben können. Wenn wir die Daten in der öffentlichen Verwaltung beobachten bemerken wir, dass die Frauen besser gestellt sind als die Männer mit 56% der Arbeitnehmer und die Männer 44%325. Aber wenn wir die Daten der Zentralen mit denen der lokalen Regierung vergleichen, bemerken wir, dass in der zentralen Regierung 43% der Arbeitnehmer Frauen sind und 30 % 319 vgl. „Te drejtat e punes per grate dhe vajzat ne Shqiperi“, S. 14 vgl. „Te drejtat e punes per grate dhe vajzat ne Shqiperi“, S. 26 321 vgl. „Raporti i III‐te Periodik i Qeverise Shqiptare per zbatimin e CEDAW“, realizuar nga Aleanca Gjinore per Zhvillim, Tirane Dhjetor 2010, S. 22 322 vgl. http://www.instat.gov.al/graphics/doc/downloads/lfs/Rezultate%20AFP%202009.pdf [Stand 13.06.2011] 323 Ebenda 324 vgl. „Raporti i OJF‐ve mbi situaten e grave dhe vajzave ne Republiken e Shqiperise“, Raporti Alternativ i Shqiperise per CEDAW, pergatitur nga „Koalicioni per pergatitjen e raporteve alternative ne Shqiperi, Redaktor: HAZIZAJ Altin, Tirane 2006, S. 76 325 vgl. „Strategjia Kombetare per Barazine Gjinore dhe Dhunen ne Familje 2007‐2010“, S. 15 320 77 in der lokalen Regierung326. Unverändert bleibt die Situation im Zusammenhang mit Führungspositionen, wobei die Anwesenheit der Mädchen und Frauen sichtbar ist, aber die Männer bleiben die Führer327. Die Positionen wie: Gesundheit, Bildung, Soziales sind von Frauen dominiert aber Führungskräfte bleiben noch die Männer, weil sie fähiger, verantwortlicher als die Frauen seien und als Folge auch besser bezahlt werden. Das nennt man anders auch vertikale Trennung328. Über die Führungspositionen habe ich sehr lang in den Kapiteln „Frauen im Entscheidungsprozess“ und „Frauen und die Bildung“ gesprochen und mit wenigen Wörtern betrifft dieses Phänomen alle Frauen in jedem Lebensbereich. Die Frauen haben weniger Führungspositionen als die Männer, auch wenn sie genauso qualifiziert wie die Männer sind, manchmal sogar mehr329. Das ist in der Tat ist Verletzung der Frauenrechte und wenn das am Arbeitsplatz oder in der Politik in diesem Kontext passiert würde dies Geschlechterdiskriminierung heißen. Wir kommen also wieder zu der gläsernen Decke, die dort weiter schläft. Da sie durchsichtig ist, denken wir, dass sie nicht existiert, aber wenn wir uns ihr nähern, sehen wir die Konsequenzen und dafür bezahlen nur die Frauen. Dieser Begriff wurde zum ersten Mal in den USA im Jahr 1970 verwendet, um die unsichtbaren Barrieren zu beschreiben, die die Frauen erleben wenn sie Führungspositionen anstreben330. Im Arbeitsgesetzbuch ist auch deutlich bestimmt, dass der Arbeitgeber den gleichen Lohn sowohl den Männern als auch den Frauen geben muss, wenn sie die gleiche Arbeit mit der gleichen Schwierigkeit machen. Aber wir haben bemerkt, dass die Theorie „gleicher Lohn“ nur in der öffentlichen Verwaltung durchgeführt wird und im privaten Sektor dies ein Wunschtraum bleibt. Manchmal wir der Lohn überhaupt nicht erklärt, weil es an der Kontrolle des Staates mangelt und so macht man eine andere Ungleichheit331. Hier sind die Männer wichtiger als die Frauen und es gibt eine große Differenz, wenn man den monatlichen Lohn vergleicht, es geht bis zu 35% mehr für die Männer332. Und besonders wenn der Lohn vom Staat nicht kontrolliert wird, ist das ein Grund mehr für Diskriminierung und Verletzung der Rechte von Arbeitnehmern am Arbeitsplatz. In der Verfassung wird auch die Möglichkeit für Sozialhilfe vorgesehen, wenn eine Person nicht aus eigenem Verschulden arbeitslos geworden ist und wenn er keinen anderen Lebensunterhalt hat. Aber im Arbeitsgesetzbuch gibt es auch Sanktionen, z. B. der Artikel 9 (1), der jede Art der Diskriminierung in der Beschäftigung verbietet, wobei der Arbeitgeber öffentliche oder private Person sein kann. Und die Strafe ist bis zum 50 – fachen des 326 Ebenda vgl. „Raporti i OJF‐ve mbi situaten e grave dhe vajzave ne Republiken e Shqiperise“, Raporti Alternativ i Shqiperise per CEDAW, pergatitur nga „Koalicioni per pergatitjen e raporteve alternative ne Shqiperi, Redaktor: HAZIZAJ Altin, Tirane 2006, S. 74 328 vgl. „Te drejtat e punes per grate dhe vajzat ne Shqiperi“, S. 24 329 vgl. „Raporti i III‐te Periodik i Qeverise Shqiptare per zbatimin e CEDAW“, realizuar nga Aleanca Gjinore per Zhvillim, Tirane Dhjetor 2010, S. 39 330 vgl. „Te drejtat e punes per grate dhe vajzat ne Shqiperi“, Glass ceiling S. 24‐25 331 vgl. „Raporti i III‐te Periodik i Qeverise Shqiptare per zbatimin e CEDAW“, realizuar nga Aleanca Gjinore per Zhvillim, Tirane Dhjetor 2010, S. 41 332 vgl. „Te drejtat e punes per grate dhe vajzat ne Shqiperi“, S. 28 (Strategjia sektoriale e punesimit 2007‐2013, S.25 327 78 monatlichen Mindestlohns333. Frauen stehen als die ersten an der schwarzen Liste, wenn es um eine Kündigung im Falle einer Schwangerschaft geht334. Seit der politischen Wende, auch aufgrund der neuen Lebenseinstellung, blieb das Bild von der diskriminerten Frau, die mehrere Schwierigkeiten erlebte, den Übergang zu überleben und außerdem blieb sie arbeitslos. In den Berichten über Albanien ist es bemerkt worden, dass bei uns die Feminisierung der Armut entstanden ist und von den vorgelegten Statistiken sieht man deutlichen Rückgang der Frauen, die am Arbeitsmarkt nicht mehr teilnehmen335. Aber auf der anderen Seite der Medaille bleibt die Informalität im Arbeitsmarkt ein Problem, weil nicht vorgestellt wird, wie die reale Situation der Arbeitslosigkeit in der Tat ist. Im Zusammenhang mit diesem Thema bleiben die kollektiven Arbeitsverträge problematisch, weil wir unserer Tradition nach nur individuelle Arbeitsverträge haben336. Eine Folge können auch die Bedingungen und die Zahlungen sein. Dies bleibt persönlich und niemand sieht es, wie viel ein Arbeitnehmer bezahlt wird und wie viel ein anderer. Ein Vertrag bleibt im Wunsch des Arbeitgebers – und Nehmers. Laut dem Fortschrittsbericht der EU im Jahr 2008 wird zur Rolle der Gewerkschaften bemerkt, dass sie zwar existieren aber nicht funktionieren337. Sie bleiben noch Aufziehpuppen. Laut einer Umfrage für die Arbeitsbedingungen erklärten 30% der Befragten im privaten Sektor, dass sie keinen Arbeitsvertrag besitzen. Bei der gleichen Umfrage gaben 83% der Befragten, die in der öffentlichen Verwaltung arbeiten, an, sie haben an professionellen Einschulungen teilgenommen, die von Arbeitgebern angeboten worden sind. Und am privaten Sektor haben nur 41% der Befragten teigenommen338. Von dieser großen Differenz, bemerke ich, dass die Arbeit in der öffentlichen Verwaltung immer sicherer ist und die Qualifikationen und Förderungen in der Arbeit wichtig sind, aber im privaten Sektor sehen wir eine ganz andere Situation, es lässt den Arbeitnehmern nicht so viel Raum eine Karriere zu machen. Das kommt als Folge der „Ellbogen“ und der finanziellen Seite, weil der private Arbeitgeber nicht viel von seinem Portemonnaie bezahlen möchte und für den Staat gibt es bei uns eine andere Mentalität „Im Staat gibt es vieles und endet nichts“. Wenn wir die Statistiken der baltischen und skandinavischen Staaten sehen, nämlich Estland, Litauen, Lettland, Finnland und Schweden, bemerken wir, dass 47-50% der Frauen am Arbeitsmarkt aktiv sind339. Von den Statistiken ist es bemerkt worden, dass die Frauen der Altersgruppe 16-25 Jahre alt mit 8 – jähriger Bildung den größten Anteil der Arbeitnehmer für härtere und schlechter bezahlte Arbeit ausmachen. Sie sind manchmal im informellen Arbeitsmarkt angestellt340. Dies geschieht aus 2 Gründen: Weil sie nicht ausgebildet sind und als solches sind diese Arbeiten schlecht bezahlt. Sie kennen ihre Rechte im Arbeitsbereich nicht, und da es ihnen 333 vgl. “Te drejtat e punes per grate dhe vajzat ne Shqiperi“, S. 16 vgl. “Strategjia Kombetare per barazine gjinore dhe dhunen ne familje 2007‐2010”, S. 16 335 vgl. “Te drejtat e punes per grate dhe vajzat ne Shqiperi“, S. 14 336 vgl. „Raporti i III‐te Periodik i Qeverise Shqiptare per zbatimin e CEDAW“, realizuar nga Aleanca Gjinore per Zhvillim, Tirane Dhjetor 2010, S. 40 337 vgl. “Te drejtat e punes per grate dhe vajzat ne Shqiperi“, S. 33 338 vgl. “Te drejtat e punes per grate dhe vajzat ne Shqiperi“, S. 50‐51 339 vgl. „Barazia gjinore ne procesin e integrimit europian: Shifra dhe fakte“, Tirane shtator 2008, S. 39. 340 vgl. „Raporti i III‐te Periodik i Qeverise Shqiptare per zbatimin e CEDAW“, realizuar nga Aleanca Gjinore per Zhvillim, Tirane Dhjetor 2010, S. 39 334 79 finanziell schlecht geht, können sie nicht so viel erwarten. Für sie ist der Lohn wichtig, den sie am Ende des Monates nach Hause bringen, auch wenn er zu niedrig ist und der Chef ihre Rechte mit beiden Füssen verletzt. Schlechter sieht die Situation der Roma oder ägyptischen Frauen aus, der Frauen mit Behinderungen usw. Die Informalität außer der nicht genauen Identifizierung im Beschäftigungsbereich hat noch andere negative Wirkungen wie z. B. die Nichtbeachtung der Sozialversicherungen. Diese Frauen haben danach Probleme, weil ihre ärztliche Zuweisungen für die Medikamente nicht erstattet werden und das bringt ein anderes Problem für die Rente usw. die Sozialversicherungen schützen wirtschaftlich die Staatsbürger im Falle einer Mutterschaft, Alter, Behinderung oder Verlust eines Familienmitglieds, das sich finanziell um die Familie kümmert341. Nach dem aktuellen Gesetz in Albanien für das Rentenalter haben die Männer dieses Recht mit 65 Jahren und die Frauen mit 60 Jahren342. Die Mütter, die mehr als 6 Kinder haben und die älter als 8 Jahre alt sind, haben mit 50 Jahren das Recht die Rente zu bekommen, wobei sie 30 Jahre Krankenversicherung gedeckt haben343. Da Albanien Mitgliedsstaat der CEDAW ist, ist diese über die hohen Zahlen der Arbeitslosigkeit der Frauen im Unterschied zu den Männern besorgt. In der Tat sind Maßnahmen mittels Förderungsprogrammen für Beschäftigung sowie die Arbeitsämter in den Regionen getroffen worden, die Einschulungen und Qualifikationen für die Arbeitssuchenden anbieten, wobei natürlich Frauen die Priorität haben. Die Mädchen und die Frauen besuchen hauptsächlich Näh-, Computer-, Fremdsprachen-, Kosmetik- und Sekretärinnenkurs etc., aber ein Problem bleibt der geringe Bedarf für diese Handwerke, die wieder die Mädchen und Frauen isolieren und ihre Möglichkeiten für eine Arbeit begrenzen344. Wenn wir in Albanien das Wort „Kredit“ oder die Bedingungen einer Kreditaufnahme erwähnen dürfen, denken wir dann direkt an einen Mann. Weil wir es bereits wissen, dass die Frau nicht unabhängig sein kann, sie ist einfach nur eine Unterstützung für den Mann und als solches soll sie nur unter seinem Schatten bleiben und soll die Nebenrolle weiter durchführen. Das ist in der Tat peinlich, wenn man an Begrenzungen in der Beschäftigung denkt, oder ein Geschäft zu gründen, Schwierigkeiten einen Kredit in der Bank zu bekommen etc. Laut den Statistiken von INSTAT werden nur 17% der Geschäfte von Frauen geführt und nach ACER (Albanisches Zentrum für Wirtschaftsstudien) werden 78% der Kreditanträge von dem männlichen Familienoberhaupt durchgeführt und nur 5-7% der Frauen bekommen einen Kredit345. 341 vgl. ANASTASI Aurela.: „Te drejtat e gruas ne legjislacionin shqiptar“ ne bashkepunim me OSBE ne Shqiperi, ISBN: 978‐92‐923, S. 17 342 Ebenda 343 Ebenda 344 vgl. „Raporti i III‐te Periodik i Qeverise Shqiptare per zbatimin e CEDAW“, realizuar nga Aleanca Gjinore per Zhvillim, Tirane Dhjetor 2010, S. 40‐41 345 vgl. “Strategjia Kombetare per barazine gjinore dhe dhunen ne familje 2007‐2010”, S. 14 80 Wie ich es im Kapitel “Frauenrechte in Albanien” erwähnt habe, besitzen nur 8% der Frauen rechtlich Eigentum und der niedrige Zugang, den die Frauen in diesem Fall haben, reduziert die Möglichkeiten, dass ihnen die Kredite genehmigt werden. In diesem Fall wären einige Maßnahmen z. B. eine Hilfe für sie, die in diesem Bereich sich treffen könnten, die die Antragstellung für ein Kredit ermöglichen würden aber auch die Erleichterung diese Kredite zu bekommen346. Auch über die Mädchen und Frauen mit Behinderungen habe ich in den Kapiteln „Frauenrechte in Albanien“ und „Frauen und die Bildung“ gesprochen. Für diese Kategorie sind einige gesetzliche Verbesserungen gemacht worden, aber trotzdem werden sie als nicht qualifiziert für einen bestimmten Arbeitsplatz wegen ihrer Behinderungen betrachtet347. Daher wird auch in diesem Bereich ihre Anwesenheit zu Hause sitzend begrenzt. In Bezug auf die Diskriminierung, was es ist, was sind die Arten, und wie diese theoretisch erläutert wird, habe ich alles im Kapitel „Geschlechtergleichstellung“ erklärt. Von den Analysen und Studien, die ich gelesen habe, habe ich bemerkt, dass am Arbeitsmarkt die Frauen der Roma und die ÄgypterInnen mehr diskriminiert sind, weil sie wegen ihrer Hautfarbe verurteilt werden. Ich denke, dass dieses Vorurteil sowohl begünstigt als auch verderbend ist. Der Status eines Menschen kann von reich zu arm ändern oder umgekehrt, vom Leben ins Dorf zu dem Leben in der Stadt und umgekehrt aber auf keinem Fall dürfen wir einen Menschen wegen seiner Hautfarbe ablehnen oder beurteilen. Dieses Kriterium gehört nur Gott und kein Mensch kann das nachmachen. Ich möchte glauben, dass ein Arbeitgeber mehr Priorität dem Lebenslauf vom Arbeitsuchenden, seinen Einschulungen, Qualifikationen und seiner Vorbereitung gibt, aber niemals seiner Hautfarbe. Der Journalismus ist ein Beruf, der so viel Zeit in Anspruch nimmt, dass die Frauen manchmal verzweifelt zwischen der Arbeit und der Familiengründung sind348. Die Gruppe dieser Letzten bemüht sich mehr darum, ihr bestes zwischen dem Beruf und den familiären Verpflichtungen wie Ehemann, die Kinder und ihre Rolle als Hausfrauen zu machen. Es gibt auch junge Mädchen, die ihren Beruf lieben und wenn sie irgend Mal verspätet nach Hause kommen, hört man von ihren Ehemännern die schnelle Rechtfertigung, dass ihre Löhne lächerlich seien und mit diesen Überstunden ist es besser, wenn sie darauf verzichten. Aber auch die Anstellung eines Babysitters verlangt einen Luxuslohn, was aber für eine Journalistin bei uns nicht so viel verspricht. Viele Journalisten haben keine regelmäßigen Arbeitsverträge und das wirkt sich auf ihren Status negativ aus. Wenn eine Journalistin frei braucht, weil ihr Kind gestern Abend Fieber gehabt hat, ist das eine Rechtfertigung für die Chefs, weil sie 346 vgl. “Studimi i situates se barazise gjinore ne Shqiperi”, S. 27 vgl. „Raporti i III‐te Periodik i Qeverise Shqiptare per zbatimin e CEDAW“, realizuar nga Aleanca Gjinore per Zhvillim, Tirane Dhjetor 2010, S. 44‐45 348 vgl. SULA Mirela.:”Sfidat e femrave gjate karrieres ne media”, GAIA Nr. 5, Botim I Qendres Aleanca Gjinore per Zhvillim, reviste e pertremuajshme, S.55 347 81 keine Journalistin mit familiären Verpflichtungen möchten und das führt zu ihrer Entlassung von der Arbeit349. In den Medien liest man manchmal keine Arbeitsanzeigen in der Zeitung oder im Fernsehen und im Handumdrehen ist diese Arbeitsstelle schon wieder besetzt, weil man bei uns meistens Glück oder Bekanntschaften mit den ehemaligen Führungskräften haben soll. Oder man soll fähig für Gerüchte sein. Es gibt Journalisten, die mit guten Noten ihr Studium absolvieren, aber wenn sie keine Bekanntschaften oder Empfehlungen haben, ist das alles umsonst350. Die Fähigkeit zum Vermitteln der Nachricht und Emotionen wird in unserer Mentalität nicht so viel wie die Schönheit der Journalistin bewertet. Das ist ein Stereotyp im Journalismus, weil die weiblichen Journalisten unter der Linse als Top Model angesehen werden351. Bei einer Umfrage im Jahr 2006 wurde der Status der männlichen und weiblichen Journalisten analysiert. Ihr Verhältnis über soziale Fragen ist 55% männliche und 45% weibliche Journalisten. In der Kultur/Sport: 45% mit 55%, in der Politik 35% mit 65%, hier bemerkt man, dass die Männer deutlich dominieren. In der Wirtschaft 40% mit 60% und die Analysten 92% mit 8 %, was eine große Distanz zwischen den 2 Geschlechtern zeigt352. Es ist festgestellt worden, dass die weiblichen Journalisten Soziales, Umwelt und Bildungsfragen behandeln und seit Kurzem gibt es eine Tendenz zugunsten des Politikbereichs. Aber die Männer bleiben noch im internationalen Bereich und in der Politik dominant. Laut einer Studie vom Arbeitsministerium im Jahr 2003 hatten 75% der Journalisten keine Arbeitsverträge gehabt und im April 2006 erklärte die Gewerkschaft der albanischen Journalisten, dass diese Zahl bis zu 90% erreicht353. Von meinen Studien, die ich gemacht habe, habe ich bemerkt, dass keine von den berühmten weiblichen Journalisten momentan in Albanien ein Teil der Entscheidungsprämien ist, außer der Präsidentin vom Fernsehen Top – Channel, die weder Journalistin ist, noch diesen Beruf ausübt. Es gibt noch ein heikles Thema bei uns, worüber kaum gesprochen wird und schwierig zum Identifizieren ist. Es fehlen offizielle Daten und das ist die sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz. Diese Tat ist strafbar bei uns, weil es die Würde und die Persönlichkeit der Belästigten verletzt354, aber wie ich oben erwähnt habe, fehlen die Daten, weil es keine Anzeigen gibt. Wenn diese Personen erzählen, können sie den Arbeitsplatz verlieren, haben Angst vor dem Belästigter und glauben dem Justizsystem nicht so viel355. Noch problematisch bei uns bleibt die Tatsache, dass es keine Anzeigen für diese Straftat gibt und für manche 349 vgl. SULA Mirela.:”Sfidat e femrave gjate karrieres ne media”, GAIA Nr. 5, Botim I Qendres Aleanca Gjinore per Zhvillim, reviste e pertremuajshme, S.55‐56 350 vgl. ALLA Magdalena.:”Gruaja ne media: Gruaja ne Shqiperi’’, GAIA Nr. 6 Reviste e pertremuajshme botim i ’’Aleanca Gjinore per Zhvillim’’. S. 27 351 vgl. SULA Mirela.:”Sfidat e femrave gjate karrieres ne media”, GAIA Nr. 5, Botim I Qendres Aleanca Gjinore per Zhvillim, reviste e pertremuajshme, S.58 352 vgl. “Strategjia Kombetare per barazine gjinore dhe dhunen ne familje”, S. 22 353 Ebenda 354 vgl. “Studimi i situates se barazise gjinore ne Shqiperi”, S. 27 355 Ebenda 82 kann das Mentalitätssache sein, es fehlen die Mechanismen das zu berichten aber dieses Thema soll ernst genommen werden, weil sie die „offizielle Prostitution“ fördern kann und manchmal wird interpretiert, dass man mittels solcher „Zugeständnisse“ den Arbeitsplatz sichern kann356. Auch der CEDAW nach ist das definitiv unangenehm und soll bestraft werden. Wie ich es oben erwähnt habe ist unsere Mentalität geschlossen und im Zusammenhang mit diesem Thema wird nicht gesprochen, zumindest nicht offiziell. Diese Taten werden von den Arbeitgebern gemacht und für eine Arbeitnehmerin so etwas delikates öffentlich zu machen, hätte viele Folgen, sie würde keine Arbeit mehr finden, wie sie es wollen würde, würde sie von den anderen umstritten von unserer Gesellschaft nicht so offen für diesen Teil sein, Mangel an Vertrauen in die Justiz etc357. Schließlich, während des Lesens für dieses Kapitel, habe ich bemerkt, dass auch im Beschäftigungsbereich die Frauen im Schatten bleiben und wir sehen klar, dass die Männer dominant sind, außer in der öffentlichen Verwaltung. Problematisch bleiben die kollektiven Arbeitsverträge noch, die leider für einige oben erwähnte Gründe fehlen. Die Änderung des Systems fand die damaligen albanischen Frauen schwächer und nicht bereit für die neue Technologie. Ein Hindernis für sie bleibt die finanzielle Unabhängigkeit, weil sie arbeitslos sind, sich um die Kinder und Familie kümmern sollen, während wenige von ihnen UnternehmerInnen sind und gesetzlich werden sie vom Staat als BesitzerInnen ihrer Eigentümer anerkannt. Der andere Teil, der 92% ist, stellt ein großes Problem dar, weil die Frauen selten ein Ersuchen für einen Bankkredit abgeben und dieses Problem wird auch von der CEDAW zu einer Lösung berichtet. Und wieder kommen wir zu dieser Prozesskette, dass die Zugabe von Arbeitsplätzen für Frauen finanzielle Unabhängigkeit und Wirtschaftswachstums bringt. Ein anderes Problem bleibt die Arbeitsinformalität, die zu den nicht genauen Beweis der weiblichen und männlichen Arbeitslosen wirkt. Und der beste Teil der Frauen, die arbeiten, enthalten die öffentlichen Statistiken nicht, weil sie nicht registriert sind und aus diesem Grund kann man keine richtige Analyse machen. Das hat noch andere Folgen wie z. B. Nichtbeachtung der Sozialversicherungen und die anderen Folgen von dem wären: kein Lohn in der Mutterschaft, keine Möglichkeit für Rentenalter oder bei der Invalidität etc. 356 357 Ebenda Ebenda 83 8. FRAUEN IN DER BILDUNG “Wenn Sie einen Mann erziehen, Erziehen Sie ein Individuum, Wenn Sie eine Frau erziehen, Erziehen Sie eine Familie’’ Robert M. MACLVOR Wenn ich in der Zeit der Unabhängigkeit und einige Jahre danach gelebt hätte und zu diesem Thema geschrieben hätte, wäre ich egozentrisch, weil der Wunsch nach Bildung war bis zur Selbstverleugnung, aber Möglichkeiten gab es nicht, oder konnte man damals diese Mädchen mit den Fingern einer Hand zählen. Ich habe mich immer auf die städtischen Mädchen bezogen, die in einer ganz anderen Mentalität aufgewachsen und erzogen waren, ganz anders als die ländlichen Mädchen. Manchmal hat meine Großmutter über ihr Leben und das ihrer Schwestern erzählt. Es begann schon seit den frühen Jahren der Kindheit, als sie ihre Mutter sahen, wie sie die Haus- und Handarbeiten gemacht haben, wie sie sich von Tag zu Tag perfektioniert haben und als sie 14-15 Jahre alt waren, kam das „Schicksal“ und sie sollten das gleiche, oder mehr als das, bei der Familien ihren Ehemännern machen. Normalerweise bestanden die damaligen Familien aus mehreren Personen und das neue Leben brauchte mehr Engagement. Sie, als junge Braut, sollten beweisen, was sie konnten und wie viel sie wert waren. Die täglichen Herausforderungen begannen in der früh mit den Hausarbeiten, mit den Vorbereitungen für die Kinder in die Schule zu bringen, mit der Fürsorge für die älteren Menschen zu Hause und Bodenarbeiten. Jahre später nach dem II. Weltkrieg, als in Albanien der kommunistische Staat gegründet war, wurden in den Dörfern die Kooperativen installiert und es gab mehr Beschäftigungsräume für die Männer aber für die Frauen ohne Ausbildung waren die Möglichkeiten begrenzt. Und heute schaut die Situation der Mädchen ganz anders aus, dass die Bildungsmöglichkeit kein Luxus ist, sondern Normalität, Bedürfnis und Notwendigkeit sind. Sogar der Pekinger Erklärung und der Aktionsplattform nach ist die Ausbildung ein Menschenrecht ohne geschlechtsspezifische Unterschiede und in dieser Art und Weise bemerken wir, dass der Mann und die Frau für das gleiche Recht gleichgestellt sind und beide haben die Möglichkeit dieses Recht zu genießen, weil man nur so das Konzept der Gleichheit, der Entwicklung und des Friedens erreichen kann. Die Bildung für die Frauen ist auch das 2. Ziel des Millenniums für die Entwicklung358, deswegen ist auch die Stimme für dieses Thema erhöht, seine Verwirklichung wird zur Bedingung gemacht. Bildung ist auch ein universelles Recht für beide Geschlechter und das haben wir von unserer Verfassung, die noch als eine der Prioritäten unseres Staates bleibt. In der albanischen Gesetzgebung, zusammen mit vielen anderen Gesetzen und Änderungen in Bezug auf dieses Thema, sind noch andere Gesetze im Zusammenhang mit der Bildung in Albanien genehmigt, die sind: 358 vgl. „Deklarata e Mijevjecarit dhe Shqiperia“, Millenium Development Goals, S. 1 84 Das Gesetz Nr. 7952, vom 21.06.1995 “Für die Hauptschulbildung”359, wobei im Artikel 3 gesagt wird, dass “Alle Bürger der Republik Albanien gleiche Rechte zur Ausbildung in allen Bildungsniveaus haben, unabhängig vom sozialen Status, Nationalität, Sprache, Geschlecht, Religion, Rasse, politische Ansichten, Gesundheitszustand und wirtschaftlicher Ebene”360. Ich möchte hier einen Kommentar zu unserer Verfassung hinzufügen, die die Männer und die Frauen in allen Lebensbereichen gleich behandelt hat, wie: Bildung, Gesundheit, Beschäftigung etc. Ein konkretes Beispiel dafür ist auch das untenstehende Gesetz mit der Nr. 8461, vom 25.02.1999 “Für die Hochschulbildung in Albanien”361. Alle in diesem Gesetz beteiligten Personen werden gleichberechtigt und unabhängig vom Geschlecht in der gleichen Art und Weise behandelt. Deswegen können wir sagen, dass in diesem Gesetz sich das Prinzip der Geschlechtergleichstellung spiegelt. Dieses Gesetz gewährleistet auch das lebenslange Lernen, gleiche Chancen und Möglichkeiten, Chancen für die Freizügigkeit und ermöglicht so die Anerkennung der im europäischen Raum abgeschlossenen Studien. In der Tat soll man sagen, dass die Bevölkerung aus mehr als 50% Frauen besteht und da sie die Hälfte unserer Welt sind, sollen sie Teil dieser Strukturen sein, weil man nur so junge Leute erziehen kann, die dann als Vorbilder und Modelle genommen werden362. Das Gesetz Nr. 8872, vom 29.03.2002 „Für die Bildung und die Berufsausbildung in der Republik Albanien“363, im Artikel 1 Abschnitt 3 gewährleistet das Recht auf Bildung und Ausbildung während des ganzen Lebens, die Möglichkeit eine berufliche Erstausbildung sowie den Erwerb von Fachwissen für die Beschäftigung durch die Schaffung der Chancengleichheit für alle364. Das Gesetz Nr. 9970, vom 24.07.2008 „Für die Geschlechtergleichstellung in der Gesellschaft“365 enthält in sich das Prinzip der Nichtdiskriminierung in der Ausbildung, wobei seiner Interpretation nach Diskriminierung vorhanden ist, wenn begrenzende Formen vorgesehen werden, basierend auf die Geschlechterunterschiede und verhindert die Schaffung der benötigten Erleichterungen in privaten und staatlichen Strukturen ausgebildet werden zu dürfen. Diese Institutionen können erstens Ausbildung oder andere Qualifikationen und Einschulungsqualifikationen anbieten und zweitens, wenn es verschiedene Möglichkeiten gibt, zwischen dem Mann und der Frau zur Auswahl eines bestimmten Bereiches für eine Studie, Einschulung, Graduierung sowie die Zeitdauer des Lernens geschaffen werden366. 359 vgl. “Strategjia kombetare per barazine gjinore dhe dhunen ne familje 2007‐2010”, S. 98 Ebenda 361 Ebenda 362 Ebenda 363 Ebenda 364 Ebenda 365 vgl. Prof. As. Dr. MANDRO Arta, MA GUXHOLLI Aurora, BERISHA Dajana, Aleanca Gjinore per Zhvillim „Te drejtat e grave ne kontekstin e te drejtave te njeriut“, Tirane 2008, S.47 366 Ebenda 360 85 Die Verordnung Nr. 394, vom 23.02.2004 aus dem Arbeitsministerium „Für die Gebühren des Berufsausbildungssystem“367 wobei gesagt worden ist, dass für die Kategorie der Frauen wie: Roma Minderheit, die gehandelten Mädchen und Frauen etc. kostenlose Kurse vom Öffentlichen Zentrum der Berufsausbildung angeboten werden 368. Laut einer Umfrage von UNDP ist festgestellt worden, dass die besten Ergebnisse in der Schule die Mädchen erbringen und nicht die Jungen und diese Differenz ist sichtbar369. Während laut einer Studie von Fr. Delina Binaj für die Zeitperiode 1998 – 2002 hat sie bemerkt, dass alle Positionen der Dekanen in 7 Universitäten von Männern geführt waren und von 39 Abteilungen nur 9 von Frauen geleitet wurden, also 23% von ihnen370. Wenn wir die Statistiken anschauen bemerken wir, dass die Mädchen in der Vollzeitausbildung begabter sind, die Studien der Sozialwissenschaft zu verfolgen und sie stellen 73% der Studenten im Bildungsbereich, 68% in der Gesundheit und 61% der Geisteswissenschaften sowie Kunst. Für das Schuljahr 2007 – 2008 haben die Mädchen 56,4% der Gesamtzahl der Studenten vertreten371. Ich habe etwas Interessantes bemerkt. Es geht um die Leistung der Studenten und StudentInnen im Laufe der Jahre, beginnend vom Schuljahr 1994 – 1995, der bis zum Schuljahr 2009 – 2010 gedauert hat. Am Anfang der Kurve, die mit dem Schuljahr 1994 – 1995 fällt, sind die Zahlen fast gleich gewesen, also 50% mit 50% und dann wurden die Zahlen erhöht. Es waren die Frauen, die in den Auditoren dominanter als die Männer waren, 1500 StudenInnen mehr. Im Laufe der Jahre hat sich die Situation deutlich verändert. Bis 2003 die Zahl der Frauen um 82% im Vergleich zu 1994 erhöht wurde und die Zahl der Männer mit 22%. Und im selben Jahr hatte sich das Verhältnis Frauen – Männer mit 62% zu 38% verändert, das in absoluten Werten mit 10.760 Frauen mehr interpretiert wäre372. Auch in den Jahren 2003 – 2004 hatte sich die Anzahl der Gebildeten erhöht, mehr als in den Jahren zuvor, mit 21% mehr und diese Anzahl wurde gleich auch für die 2 kommenden Jahre festgehalten. Während dieser Zeitperiode war die Erhöhung der Universitätsanzahl charakteristisch, während das Verhältnis der weiblichen und männlichen Studenten gestürzt wurde. Für die angemeldeten Männer war es 23% und für die Frauen 20% und dieser Unterschied wurde tiefer in den 2 kommenden Jahren. Das Verhältnis war 24% zu 16% und 22% zu 13%. Man soll sagen, dass, auch wenn es so viele Unterschiede für die Frauen gibt, sie öfter die Auditoren besuchen als die Männer. Im Schuljahr 2009 – 2010 haben fast 12.000 Mädchen die Universität besucht373. Ich denke, dass in der albanischen Gesellschaft, gemeinsam mit ihrer Modernisierung und dem Fortschritt, noch eine neue Mentalität dazugekommen ist, die Mentalität der Bildung. In 367 vgl. “Strategjia kombetare per barazine gjinore dhe dhunen ne familje 2007‐2010”, S. 99 Ebenda 369 vgl. „Barazia gjinore – Kusht per integrimin europian“, Botim i dyte, Tirane shkurt 2008, S. 55 370 vgl. BINAJ Delina “Die politische Partizipation von Frauen in Albanien”, Südosteuropa Mitteilungen, issue 0506/ 2006, S. 72 (www.ceeol.com) [Stand 22.07.2011] 371 vgl. “Women and Men in Albania 2008”, INSTAT 2008, S. 6 372 vgl. Faqja zyrtare e INSTAT www.instat.gov.al [Stand 30.07.2011] 373 Ebenda 368 86 Albanien, im Gegensatz zu anderen Ländern, ist es schwierig, wenn man kein Diplom hat, weil das eine Verhinderung für den Arbeitsplatz ist. Bei uns haben der wilde Kapitalismus und der harte Wettbewerb das Diplom unsichtbar als Kriterium, um eine Arbeit zu bekommen, gemacht und ich habe gehört, dass es die Menschen manchmal “kaufen”. Aber natürlich hat das auch Konsequenzen, weil es zu einer Informalität führt. Hiermit möchte ich nicht, dass mein Thema eine ganz andere Richtung nimmt und noch bei der Interpretation diesen Fakten bleiben. Es ist gesagt worden, dass, wenn man in Albanien viele Diplome hat, man eine gute Arbeit kriegt, leider aber soll ich dieses Theorem ablehnen und möchte es als eine Hypothese interpretieren. In diesen letzten Jahren haben wir gesehen, dass diese Sachen mit Bekanntschaften besser funktionieren. Und für einen anderen Teil der Gesellschaft, eine Universität in Albanien zu besuchen, ist eine Tendenz geworden. Von den Daten für die Bevölkerung von INSTAT ist es ein interessantes Detail für die Altersgruppe 15 – 24 Jahre alt bemerkt worden. Ab 2005 gibt es mehr Männer als Frauen, die die Universität besuchen. Einerseits erklärt das, warum die Wachstumsrate ab 2003 der eingeschriebenen Studenten höher als die der StudentInnen ist und andererseits bemerken wir, dass es, auch wenn es mehr Männer als Frauen gibt, die Anzahl der Frauen hoch bleibt und das zeigt die von den Frauen gemachten Fortschritte in der Ausbildung sowie ihre Wünsche dieses Instrument zu verwenden um sich zu integrieren374. Noch von den Daten von INSTAT, wurde es bemerkt, dass die Frauen erfolgreicher auf allen Ebenen der Bildung als die Männer waren und schon am Anfang des Schuljahres bemerkte man, dass mehr Männer eingeschrieben waren aber am Ende der Schule und des Studiums, dominierten die Frauen375. Das hat aber auch mit anderen Faktoren zu tun. Die Mädchen waren für ihre Geduld und ihren Willen zum Lernen ausgezeichnet, während die Jungen nicht geduldig sind und so unterbrechen sie leichter die Studien. Entweder besuchen sie die Universität nicht mehr oder nach der Unterbrechung beginnen sie wieder oder finden sie eine Arbeit. Hier aber ist zu beachten, dass die Bildung in städtischen Gebieten höher ist als in den ländlichen Gebieten. In diesem Gebiet gelten noch die Spezifiken, die ich bei der Einführung dieses Kapitels erwähnt habe. Auch wenn wir nicht mehr in den Jahren der Unabhängigkeit oder im kommunistischen System leben, gibt es noch eine deutliche Verringerung der Anzahl der Schüler in Dorfschulen. Für die Mädchen wird interpretiert, dass sie ihre Familien früh gründen oder sie der Familie helfen: Boden bearbeiten, Hausarbeiten, Fürsorge für die anderen Familienmitglieder aber für die Jungen gibt es andere Spezifiken, weil ein großer Teil von ihnen in der Emigration lebt. Ein anderes Thema im Bildungsbereich zum Diskutieren bleibt die Beteiligung von Frauen in leitenden Positionen an der Universität und die Titel. Bei uns bemerkt man die geringe Anzahl der Frauen in dieser Hierarchie und hier beziehe ich mich auf die 3 Ebenen der Bildung (niedrig, mittel und hoch)376. Bis jetzt haben wir keine weibliche Prorektorin377, was aber 374 Ebenda Ebenda 376 vgl.„Raporti i III‐te Periodik i Qeverise Shqiptare per zbatimin e CEDAW“, realizuar nga Aleanca Gjinore per Zhvillim, Tirane Dhjetor 2010, S. 61 375 87 zeigt, dass diese Mädchen und Frauen ausreichend qualifiziert sein können aber wir kommen wieder zu der gläsernen Decke, die dies die ganze Zeit verhindert. Und natürlich außer dieser Verringerung gibt es noch andere Gründe, warum die Frauen mit keinen leitenden Positionen gefördert werden, z. B.: die Frauen haben manchmal keine Unterstützung zu Hause und sie sollen sich selbst um die Kinder kümmern und um den Haushalt. Sie haben den Eindruck, dass sie niemand hört und manchmal zensieren sie sich, verlieren fast das Selbstvertrauen und werden überzeugt, dass sie nicht genug Fähigkeit zur Konfrontation mit den Männern haben, auch wenn sie Titel besitzen378. Während dieser letzten 5 Jahre bemerkt man eine wachsende Zahl der Pädagogen mit dem Titel Master/Doktorat und diese Tatsache freut uns sehr. Die Mädchen und Frauen heutzutage haben mehrere Möglichkeiten eine Karriere zu machen und das zeigt, dass sie so gut vorbereitet wie die Männer sind. Inzwischen bemerken wir auch das Bild der albanischen Figur wie sie unabhängig geworden ist und auf diese Weise bekommt sie ihre Freiheit aber andererseits fühlen wir uns gut wenn wir über PädagogInnen lesen, nur 1 von 18 hat die Möglichkeit den Titel “Professor” zu bekommen379. Sogar wenn sie diesen Titel bekommen, gilt nur der Lebenslauf in der Mappe und sie werden von den Studenten “Zyshe – Lehrerin” gerufen, ein Name, der niemandem etwas sagt, aber für Pädagogen ist die Situation ganz anders380. Man denkt, dass nur die Männer diesen Titel verdienen. Und in der Tat ist das eine Diskriminierung im Bildungsbereich, was aber die Pädagogin verunglimpft. Wenn sie den gleichen Titel wie ihr Kollege genießt, soll sie gleich mit ihm behandelt werden aber in der Praxis ist es nicht so, weil sie eine Frau ist. Es gibt noch ein anderes Thema in Bezug auf die Frau, worüber selten gesprochen wird, die Frau in der Wissenschaft. Sie haben einige Charakteristika, die sie von den anderen Frauenkategorien unterscheiden. Sie sind weniger als in den anderen Lebensbereichen, normalerweise gebären sie nur ein Kind, weil die langen Arbeitsstunden in den Labors viel Zeit für die wissenschaftlichen Entdeckungen brauchen und das laufende Projekt bewirkt, dass sie nicht genug Zeit haben, noch andere Sachen zu erledigen. Und so sollen sie sich opfern, um die familiären Verpflichtungen zu erfüllen. In diesem Bereich spürt man mehr die Diskriminierung der Geschlechter, weil die Männer nicht für alle familiären Probleme präsent sein sollen, weil hinter ihnen immer die Frauen stehen, was den Männern mehr Zeit und Freiheit gibt den Beruf auszuüben. Sie beanspruchen, dass die Wissenschaft nur ihnen gehört und als Folge haben die Frauen männliche militärische und egoistische Merkmale erworben und in diesem Teil haben sie vieles vom weiblichen Aspekt verloren381. 377 vgl. SPAHO Elda.:”Universitetet: Vendimet merren nga burrat”, „Barazia Gjinore dhe Vendimmarrja“, Tirane Maj 2005, S. 33 378 vgl. Dr. DHAMO Milika.: “Ngjyresat gjinore ne karrieren universitare“, GAIA Nr. 9, Botim i Qendres Aleanca Gjinore per Zhvillim, Reviste e pertremuajshme, Nentor 2009, S. 23‐24 379 vgl. Dr. DHAMO Milika.: “Ngjyresat gjinore ne karrieren universitare“, GAIA Nr. 9, Botim i Qendres Aleanca Gjinore per Zhvillim, Reviste e pertremuajshme, Nentor 2009, S. 21‐22 380 Ebenda 381 vgl. Prof.As.Dr. PAPARISTO Anila.: “Ceshtje te barazise gjinore ne Shkencat e Natyres ne Shqiperi“, GAIA Nr. 9, Botim i Qendres Aleanca Gjinore per Zhvillim, Reviste e pertremuajshme, Nentor 2009, S. 15‐16 88 Die Daten, die sich auf die Akademie der Wissenschaften mit den jeweiligen Statistiken beziehen, habe ich im Kapitel „Frauen im Entscheidungsprozess“ um die Realität und genaue Zahlen zu berichten und zeigt, dass es Frauen gibt, die sich mit Forschungen beschäftigen und gleich fähig wie die Männer sind, nur die Positionen machen den Unterschied extrem sichtbar. Nicht nur in Albanien sondern auch in der gesamten Welt ist man sich einig, dass die Frauen in der Karriere ihre Familien später gegründet haben, älter als 35 Jahre alt und ihr Leben der Karriere gewidmet haben und sie sagen, dass es für die Familie noch Zeit gibt und stellen es an zweite Stelle, haben aber nicht für ewig die beste biologische Zeit zur Fortpflanzung382. Die Karriere und der Beruf brauchen Verantwortung und Reife, und dass all dies realisierbar werden können, braucht man Zeit. Deswegen entscheiden sich diese Frauen, zuerst die Karriere zu machen und denken, dass sie genug Zeit dafür haben, aber bei manchen hat das schreckliche Folgen, entweder gebären sie Kinder mit Schwierigkeiten oder verzichten freiwillig auf dieses Privileg. In Albanien ist der Besuch der 9 – jährigen Schule eine Pflicht. Die Kinder genießen dieses Recht und Pflicht gleichzeitig, sowohl, wenn sie mit den Eltern leben als auch, wenn diese geschieden sind. Alphabetisierungsrate für die Mädchen und Jungen älter als 15 Jahre alt ist hoch sowohl in ländlichen als auch in städtischen Gebieten. Aber diese Aussage wird von einigen NGO-s bestritten, die sagen, dass die Analphabetisierungsrate in Albanien hoch ist383. Zu guter Letzt soll unser Staat eine große Aufgabe erfüllen. Er soll die Öffentlichkeit sensibilisieren und die Prioritäten und positive Aspekte erklären, die aus der Bildung kommen. Er soll Plattformen für die Mädchen in tiefen ländlichen Gebieten vorstellen, um sie auszubilden. Es wird für den Staat Beteiligung der Frauen auf höheren Ebenen der Bildung verlangt und das Problem bleibt die Identifikation über Bildung der Frauen, besonders der Roma Frauen384. Aber alle diese können nicht ohne einen angemessenen Staatshaushalt verwirklicht werden. Nur wenn der Staat genug für die Bildung ausgibt, können wir über qualitative und quantitative Fortschritte sprechen. Viele ungebildete Menschen, besonders in ländlichen Gebieten, können Probleme in der Sicherung der Justiz, Geschlechtergleichstellung verursachen und in der Zukunft werden sie schlechte Vorbilder für die Gesellschaft und so kann unser Land niemals Entwicklung und Wohlstand haben385. Als Ergebnis all dieser Analysen, Statistiken und meiner persönlichen Meinungen oder der Einstellungen für bestimmte Situationen, wollte ich wieder die Bedeutung der Schule betonen, die die Institution des Wissens und der Information ist. Erforderlich sind mehrere Projekte in diesem Bereich zur Sensibilisierung der Mädchen, die nicht mehr in die Schule gehen. Sie können wieder anfangen, auch wenn es für sie fast zu spät ist. Es soll Bestimmungen für die Frau in der Bildung geben, die Titeln besitzen und die Möglichkeit, dass sie sich in den leitenden Positionen in den Schulen und an den Universitäten integrieren kann. Lasst uns einander helfen, einerseits der Staat mit den Gesetzen und andererseits die Schulen, 382 vgl. Prof.As.Dr. PAPARISTO Anila.: “Ceshtje te barazise gjinore ne Shkencat e Natyres ne Shqiperi“, GAIA Nr. 9, Botim i Qendres Aleanca Gjinore per Zhvillim, Reviste e pertremuajshme, Nentor 2009, S. 17 383 vgl. „Strategjia per barazine gjinore dhe dhunen ne familje 2007‐2010“, S. 18 384 vgl.„Raporti i III‐te Periodik i Qeverise Shqiptare per zbatimin e CEDAW“, realizuar nga Aleanca Gjinore per Zhvillim, Tirane Dhjetor 2010, S. 61 385 vgl. “Studimi i situates se barazise gjinore ne Shqiperi”, S. 33 89 Universitäten und wir als Zivilgesellschaft mit ihrer Umsetzung. Lasst uns die Grundlagen der Geschlechterkultur gründen und wir sollen den Begriff der Gleichstellung zwischen dem Mann und der Frau verstehen, weil wir von der sexuellen Identität her unterschiedlich sind, aber die Rechte und Möglichkeiten genießen wir gleich. 90 9. PROSTITUTION "Menschenhandel ist nichts weniger als eine moderne Form der Sklaverei“. Condoleezza Rice Man sagt, dass es das älteste Handwerk in der Welt ist, aber in Albanien kann man die betroffenen Fälle von diesem Phänomen an den Fingern einer Hand abzählen. Die schwache Wirtschaft in den 1990er Jahren bei uns, in weiten Teilen des Landes gab es Armut, die Arbeit wurde durch Emigration und mangelhaften Politiken exportiert, die wir in der Marktwirtschaft erlebten, also alle diese Gründe wirkten meistens auf den Status der albanischen Frau386. Dieses verbreitete Phänomen kam in Albanien zusammen mit dem Wunsch zur Änderung und sich vom 45 Jahre andauernden Kommunismus zu befreien. Es würde uns nicht wundern, wenn wir über die Bildung, Beschäftigung, Gewalt etc. sprechen würden, weil sie schon bei uns anwesend sind, aber die Prostitution war ein neues Phänomen für uns. Im Kommunismus war es nicht vorhanden oder stellte sich sehr selten vor aber am Anfang der Demokratie war Albanien ein Transitland in Richtung EU – Länder und ist jetzt Herkunftsland für Menschenhandel387. Ich denke, dass dies mit dem totalitären System zu tun hat, wofür wir 45 Jahre lang gelebt haben. Ich sehe diese Tatsache als positiv. Der damalige Staat hat die Ehre und Integrität der Frau bis zum letzten Bluttropfen geschützt. Die Folgen waren immer schlimm, so wie für jede andere Straftat, die im Gegensatz zu dem Gesetz war. Ich habe viele ältere Damen sagen gehört, dass die Sicherheitsmaßnahmen damals am höchsten waren. Die Mädchen und Frauen konnten in der Nacht nach der III. Schicht alleine nach Hause zurückkommen und sind ohne Probleme oder Angst zu Hause angekommen. Aber heute erleben wir dieses Gefühl nicht mehr. Heutzutage, auch in der Mitte des Tages fühlen sich die Mädchen unsicher und natürlich sollen sie von einem männlichen Familienmitglied begleitet sein. Damals hatten die Frauen andere Probleme und Anliegen, worüber sie sich Sorge gemacht haben, aber das war kein Thema für sie. Es gibt nicht so viele offizielle Studien über dieses Phänomen und es fehlt die jeweilige Dokumentation, der die Quelle, Methoden und Formen seiner Anwesenheit bestätigen soll388. Wenn man die Gründe über die Präsenz dieses Phänomens betrachtet, denkt man direkt an die Armut, die häusliche Gewalt, Mangel an Rechtsstaatlichkeit etc. Dieses Phänomen ist meistens in jenen Gebieten vorhanden, wo die Armut herrscht aber auch das Bildungsniveau 386 vgl. KATRO Jeta, Dr. SHIMANI Liri.:”Prostitucioni dhe trafiku i gruas ne Shqiperi”, shtator 2009, S. 6 vgl. „Raporti i OJF‐ve mbi situaten e grave dhe vajzave ne Republiken e Shqiperise“, Raporti Alternativ i Shqiperise per CEDAW, pergatitur nga „Koalicioni per pergatitjen e raporteve alternative ne Shqiperi, Redaktor: HAZIZAJ Altin, Tirane 2006, S. 55 388 vgl. KATRO Jeta, Dr. SHIMANI Liri.:”Prostitucioni dhe trafiku i gruas ne Shqiperi”, shtator 2009, S. 6 387 91 niedrig ist und lässt nicht so viel Raum zum Auswählen und als Folge können diese Frauen keine Schule besuchen, was bedeutet, dass ihre Emanzipation nicht so hoch ist. Anders gesagt ist die Armut einer der Faktoren, die dieses Phänomen gefördert haben. Genau dafür ist es auch in der Erklärung von Peking und die Plattform zum Handeln im Abschnitt Nr. 51 erwähnt, ein Thema dass direkt mit dem wirtschaftlichen Status der Frau verbunden ist389. Man sagt, dass wenn die Frauen keine wirtschaftliche Unabhängigkeit haben, wenn sie keinen Zugang zu den Krediten haben, wenn sie ihre Eigentümer in ihren Namen nicht aufnehmen und wenn sie wenig Raum in den Entscheidungsgremien haben, dann können alle diese Mängel zur sexuellen Ausbeutung führen390. Eine Begründung dafür, die Mädchen und Frauen außerhalb von Albanien zu handeln, ist der Betrug für Heirat oder Zusammenleben mit ihren Partnern, da wo sie leben werden. Nach der Tradition kommen die „Onkel“ in das Haus des Mädchen, „verlangen die Hand“ und so verwirklichten sich die Verlobungen in den ersten Jahren der Demokratie391. Die Menschen damals, nicht offen und nicht informiert was außerhalb unserer Grenzen passiert, haben diese Angebote angenommen, weil sie das Beste für ihre Mädchen wollten, ohne es zu wissen, was dies für Folgen hatte, aber waren zufrieden am Anfang, weg von Albanien zu gehen. Die Kandidaten für Bräutigam kamen mit Familienangehörigen, sahen angeblich seriös und überzeugend aus, und hatte man den Eindruck, dass die Sachen wirklich so waren. Während des Kommunismus ist das nicht passiert und die Familien haben nur daran gedacht, dass die Jugendlichen in der Demokratie im Ausland leben möchten. Es ist gesagt worden, dass auch die Grenzpolizei beim Transport von Menschenhandel geholfen hat, weil sie ziemlich viel bezahlt worden sind und gleichzeitig bemerkt man die Beteiligung der staatlichen Strukturen in der organisierten Kriminalität. Das bezieht sich auf die nicht richtige Identifikation der Opfer von dieser Polizei mit der Behauptung, dass sie die Grenze illegal überschreiten392. Am Anfang der Demokratie wurden die albanischen Mädchen nach Italien, Griechenland etc. gehandelt aber in den letzten Jahren ist eine andere Tendenz bemerkt worden. Die Anzahl der ins Ausland gehandelten albanischen Mädchen konnte reduziert werden, aber der Handel innerhalb Albaniens konnte festgestellt werden393. Dies bezieht sich auf die Tatsache, dass Mädchen jetzt mehr Lust auf Bildung haben und angestellt zu werden, finanziell unabhängig zu sein und ihr Leben ohne Begrenzungen zu führen. Heutzutage haben sie andere Lebenseinstellungen, weil sie ins Ausland als Touristen oder für das Studium gereist sind, durch Fernsehen und Internet informiert sind und jetzt wissen, was besser und schlimmer für sie ist. Über dieses Thema wurde auch in den Medien bei verschiedenen sozialen Sendungen viel gesprochen und natürlich ist auch die Sensibilisierung der Öffentlichkeit größer 389 vgl. “Deklarata e Pekinit dhe Platforma per Veprim”, S. 21 Ebenda 391 vgl. KATRO Jeta, Dr. SHIMANI Liri.:”Prostitucioni dhe trafiku i gruas ne Shqiperi”, shtator 2009, S. 14 392 vgl. KATRO Jeta, Dr. SHIMANI Liri.:”Prostitucioni dhe trafiku i gruas ne Shqiperi”, shtator 2009, S. 8 393 vgl. „Raporti i III‐te Periodik i Qeverise Shqiptare per zbatimin e CEDAW“, realizuar nga Aleanca Gjinore per Zhvillim, Tirane Dhjetor 2010, S. 33 390 92 geworden. Außerdem spricht man auch in den Auditoren der Schulen oder Fakultäten oder sie sprechen miteinander über von anderen Mädchen erlebte Geschichten. Gegen dieses Phänomen haben auch die staatlichen Instanzen, die Zivilgesellschaft und die religiösen Prediger ihren Beitrag geleistet, die völlig gegen diese soziale Deformation sind. In der Tat habe ich keine Sendung gesehen, wo Theologen eingeladen sind und über dieses Thema gesprochen haben. Aber ich habe im staatlichen und privaten Fernsehen Psychologen, Soziologen, Ärzte etc. gesehen, die darüber gesprochen haben. Aber andererseits, sowohl in der Bibel als auch im Kur'an wird diese Tat bestraft. Also haben wir diese Menschen im Fernsehen gesehen, aber in geschnittenen Abschnitten, die aber die Erziehung der Menschheit und die positiven Vorbilder im Leben beabsichtigen. Über die Folgen haben die Priester in den Kirchen und die Imame in den Moscheen gesprochen. Bei uns sind der Großteil der Bevölkerung Muslime und nach dem Fall des Kommunismus begann die Errichtung der Moscheen, die wieder gegen dieses Phänomen waren, und haben es als „Sünde“ bezeichnet394. Jeder geleistete Beitrag, sowohl religiös als auch die Interviews im Fernsehen sind immer zu befürworten, wenn sie positiv sind. Eine andere beunruhigende Tatsache bleibt die Ausübung der Prostitution ohne Maßnahmen, wobei die größte Sorge der Ärzte die Abtreibungen, vor allem in kleineren und weiten Städten in Nordalbanien, sind395. Es fehlen qualifizierte Gesundheitszentren und ein Teil der Opfer lebt bei ihren Familien oder in öffentlichen Bereichen und das Risiko ist, dass sie die sexuell übertragbaren Krankheiten in der Bevölkerung verbreiten oder anderen Krankheiten unter der posttraumatischen Wirkung396. Dieses Problem betrifft in der Tat die reproduktive Gesundheit. In Bezug auf die Anzahl der mit HIV/AIDS Infizierten ist das ein anderes Problem. Diese Mädchen/Frauen riskieren als Folge der unzureichenden Anzahl der diagnostischen Zentren die Krankheiten in der Bevölkerung zu verbreiten und werden die Ursache für die Zunahme anderen Infizierten397. In der Strafgesetzgebung fehlt eine Definition für die Prostitution398. Aber nach dem Strafgesetzbuch werden sowohl der Menschenhändler als auch die Gehandelten (Mädchen/Frauen) bestraft399. Wenn ein Menschenhändler damit beschäftigt ist, werden für ihn vorgesehen: entweder Haft als Straftat 7 – 15 Jahre oder 3 – 6 Millionen Lek (2.500 – 394 vgl. KATRO Jeta, Dr. SHIMANI Liri.:”Prostitucioni dhe trafiku i gruas ne Shqiperi”, shtator 2009, S. 15 Ebenda 396 vgl. „Raporti i III‐te Periodik i Qeverise Shqiptare per zbatimin e CEDAW“, realizuar nga Aleanca Gjinore per Zhvillim, Tirane Dhjetor 2010, S. 33 397 vgl. „Raporti i III‐te Periodik i Qeverise Shqiptare per zbatimin e CEDAW“, realizuar nga Aleanca Gjinore per Zhvillim, Tirane Dhjetor 2010, S. 34 398 vgl. „Raporti i OJF‐ve mbi situaten e grave dhe vajzave ne Republiken e Shqiperise“, Raporti Alternativ i Shqiperise per CEDAW, pergatitur nga „Koalicioni per pergatitjen e raporteve alternative ne Shqiperi, Redaktor: HAZIZAJ Altin, Tirane 2006, S. 27 399 vgl. „Raporti i III‐te Periodik i Qeverise Shqiptare per zbatimin e CEDAW“, realizuar nga Aleanca Gjinore per Zhvillim, Tirane Dhjetor 2010, S. 32 395 93 4.500 Euro) Strafe400. es gibt keine Bestimmungen zur Vorhersage für den Schutz der Opfer mit einem kostenlosen Rechtsanwalt und die Zeuger werden vom Staat nicht geschützt, was aber bewirkt hat, dass sie darauf verzichtet haben, viele Prozesse unterbrochen sind oder die denunzierte Personen haben nicht die verdiente Strafe genommen. Das passiert oft, weil sie bedroht werden, dass diese Menschen oder ihre Familienangehörigen getötet werden und als Folge des Druckes und der Angst ziehen sie sich zurück401. Ein großer Teil der Kommunität denkt, dass die Prostitution nicht legalisiert werden soll aber auch in Zusammenhang mit der albanischen Gesetzgebung, sowohl das neue Gesetz als auch das alte kennen das Recht der Prostitution nicht402. Ich denke dass dies sehr positiv ist, weil man in Albanien die Familienwerte noch bewahrt und es ist so von einer Generation zu der anderen übertragen, wir rechnen das nicht als Beruf oder als eine Möglichkeit das tägliche Brot zu verdienen. Sowohl vom religiösen Standpunkt als auch als Produkt der albanischen Tradition wird das bei uns bestraft und als solches möchten wir es nicht als Teil unserer Gesellschaft, desto schlimmer wäre ihre Legalisierung als Geschäft. CEDAW hat dieses Phänomen in § 6 erwähnt und hat über die reale Situation in Albanien gesprochen, begleitet mit den jeweiligen Empfehlungen. Es wird die kostenlose Bereitstellung der Gesundheitsdienstleistungen vorgesehen und die Zusammenarbeit zwischen den zuständigen Behörden und der Anti – Trafik Strukturen, die Möglichkeit einen kostenlosen Rechtsanwalt zu haben und all dies könnte eine gute Prävention sein oder das Phänomen beseitigen. Es ist ein positiver Schritt nicht nur für die Frauen selbst aber auch für ihren Status und für unseren Staat. Es gäbe weniger Ausgaben, viele staatliche Strukturen würden beteiligt und der Wunsch von diesen Frauen selbst nicht mehr von den anderen verurteilt zu sein aber als menschliches Lebewesen behandelt zu werden. Es gibt noch andere Folgen, die mit ihrer Gesundheit und mit ihrem Wesen im Allgemeinen zu tun haben403. Positiv bis jetzt sind die gesetzlichen Prozessverbesserungen, die Ratifizierung der internationalen und bilateralen Abkommen. Die Opfer sollen einen kostenlosen Rechtsanwalt haben und das Recht, über ihre Sache informiert zu sein. Das Gericht und die Staatsanwaltschaft arbeiten um die Täter zu finden und zur Entschädigung der Opfer und der CEDAW nach ist das ein positives Aspekt einschließlich die Befreiung von den Steuern und die Sensibilisierungsprogramme in den Schulen und in den Medien. Theoretisch genießen die Opfer heutzutage das Recht zur Kompensierung aber die Umsetzung zeigt andere Fakten. Nach der Mentalität der staatlichen Mitarbeiter wird diese Aktivität als illegal eingestuft und als solches verdient sie keine Belohnung404. Sie sind Teil dieses Systems ohne es sich zu 400 vgl. „Raporti i OJF‐ve mbi situaten e grave dhe vajzave ne Republiken e Shqiperise“, Raporti Alternativ i Shqiperise per CEDAW, pergatitur nga „Koalicioni per pergatitjen e raporteve alternative ne Shqiperi, Redaktor: HAZIZAJ Altin, Tirane 2006, S. 53 401 vgl. „Raporti i III‐te Periodik i Qeverise Shqiptare per zbatimin e CEDAW“, realizuar nga Aleanca Gjinore per Zhvillim, Tirane Dhjetor 2010, S. 32 402 vgl. KATRO Jeta, Dr. SHIMANI Liri.:”Prostitucioni dhe trafiku i gruas ne Shqiperi”, shtator 2009, S. 31 403 vgl. „Raporti i III‐te Periodik i Qeverise Shqiptare per zbatimin e CEDAW“, realizuar nga Aleanca Gjinore per Zhvillim, Tirane Dhjetor 2010, S. 15 404 vgl. „Raporti i III‐te Periodik i Qeverise Shqiptare per zbatimin e CEDAW“, realizuar nga Aleanca Gjinore per Zhvillim, Tirane Dhjetor 2010, S. 35 94 wünschen deswegen heißen sie Opfer. Und in diesem Fall verlangt man mehr Aufmerksamkeit und Respekt gegenüber diesen Frauen vom albanischen Staat und die Belohnung hier würde nicht geistig oder symbolisch sein, sondern finanziell, damit sie den täglichen Bedarf ihrer Kosten decken können und zur Normalität zurückzukehren, so wie alle ihre Altersgenossen. Während dieser letzten 3 Jahre gab es Zusammenarbeit zwischen den NGO-s, der Schule der Magistratur und der Nationalen Rechtsanwaltskammer zur Einschulung von Richtern, Staatsanwälten und Anwälten im Bezug auf die Entschädigung von Opfern des Menschenhandels405. Ich schätze und betone es, dass diese Zusammenarbeit völlig professionell ist, aus Fachspezialisten besteht, die das Gesetz und ihre Arbeit sehr gut kennen, aber ist wesentlich hier die Tatsache, dass diese Menschen Gerechtigkeit bringen, in jeder Situation. Wie ich bereits oben erwähnt habe bleibt die Entwicklung der inneren Institution besorgniserregend und es gibt viele Faktoren, die das Wachstum dieses Phänomens beeinflussen. Erstens ist es die Nichtumsetzung der Gesetze von kriminellen Gruppen, und da diese Gruppen noch präsent sind, bedeutet, dass sie mit den staatlichen Strukturen zusammenarbeiten und zweitens, das geringe Vertrauen im Justizsystem406. Das verbindet sich völlig mit der ersten Aussage, weil nur durch eine gute Zusammenarbeit zwischen dem Staat und diesen Gruppen im Austausch gegen Geld oder anderer Angebote, haben die Opfer ihren Kampf schon vom Anfang an verloren. Aber dem Gesetz nach werden mehrere Rechte von ihnen anerkannt. Auch für die Regierung bleibt das eine der wichtigsten Prioritäten in ihrer Tagesordnung407. Am Anfang ist das Gesetz Nr. 9284 vom 30.09.2004 „Zur Prävention und Bekämpfung der organisierten Kriminalität“ genehmigt oder auch „Anti - Mafia - Gesetz“ und trat im Jahr 2009 in Kraft. Hier war die Entschädigung für die Opfer mit Staatsfonds von der unrechtmäßigen Beschlagnahme von Vermögenswerten der in diesem Geschäft beteiligten Personen aber dieses Gesetz wurde niemals umgesetzt, weil es keine Entschädigung für die Opfer gab. Deswegen wurde ein anderes Gesetz mit der Nr. 10192, vom 03.12.2009 „Zur Prävention und Bekämpfung der organisierten Kriminalität und Menschenhandel“ genehmigt408. Dieses Gesetz ist vom Palermo Protokoll ins Leben gerufen worden. „Zur Prävention, Verhütung und Bestrafung des Menschenhandels, insbesondere Frauen und Kinder“ und bei der Zusatzkonvention der UN „Gegen die internationale organisierte Kriminalität“, das Albanien im Jahr 2002 verschoben hat409. Damals sind auch Änderungen im Strafgesetzbuch 405 Ebenda vgl. „Raporti i III‐te Periodik i Qeverise Shqiptare per zbatimin e CEDAW“, realizuar nga Aleanca Gjinore per Zhvillim, Tirane Dhjetor 2010, S. 33 407 vgl. „Raporti i III‐te Periodik i Qeverise Shqiptare per zbatimin e CEDAW“, realizuar nga Aleanca Gjinore per Zhvillim, Tirane Dhjetor 2010, S. 15 408 vgl. „Raporti i III‐te Periodik i Qeverise Shqiptare per zbatimin e CEDAW“, realizuar nga Aleanca Gjinore per Zhvillim, Tirane Dhjetor 2010, S. 33 409 vgl. “Strategjia kunder trafikimit te femijeve dhe mbrojtjes se femijeve viktima te trafikimit“ e miratuar me VKM, S. 11 406 95 gemacht worden. Im Jahr 2001 bedeutete laut einer bestimmten Vorschrift des Strafgesetzbuches Frauenhandel zum Zwecke der Prostitution den Verkauf – Einkauf von diesen Frauen im Geheimen, durch Betrug oder durch Gewalt, um illegalen Gewinn von den Menschenhändlern zu erlangen. So wie das Gesetz „Zum Schutze der Opfer und der Informanten der Gerechtigkeit“410 wurde die Nationale Anti – Menschenhandel – Strategie entworfen, wobei die Hauptakteure das Büro des Nationales Koordinators und die Strukturen der Staatspolizei sind411. Während 2009 hat es für 94 Opfer Hilfe/Beratung gegeben412. Wenn also diese Gesetze strikt angewendet werden, kann man die organisierte Kriminalität bekämpfen und das ganze Phänomen verschwinden. Etwas Neues zu erwähnen ist auch die richtige Identifizierung der Opfer durch die Einrichtung des Zentrums für Datenverarbeitung für die gehandelte Opfer413. Von CEDAW verlangt werden Entwicklungsprogramme für die Frauen, die die Prostitution verlassen möchten414. Alles, was oben erwähnt wurde, wären sichere Präventionen dieses Phänomen zu vernichten und würden zu der Wiedereingliederung dieser Frauen in der Gesellschaft dienen. Die Prostitution bleibt die größte Wunde für die Albaner, die gemeinsam mit dem Übergang gekommen ist, deren Folgen noch heute spürbar sind. Der Wunsch die westliche Mentalität zu “umarmen” brachte uns noch mehr in Unordnung und wir verloren die wenige Werte, die wir während des Kommunismus bewahren konnten. Der Übergang hat mehr Jahre gebraucht als wir angenommen hatten und nicht nur im Zusammenhang mit der Prostitution. Aber in Bezug auf dieses Thema waren nicht die reichen Mädchen und Frauen betroffen, sondern die Armen, wobei die provinzielle Mentalität ganz bequem ihre Wurzeln wachsen ließ. Die extreme Armut, ungebildete Mädchen, Betrug für Verlobung und Heirat zählen als Hauptursachen für die Prostitution dieser Zielgruppe. Die Mentalität war nicht so offen wie heute. Die Mädchen, mit dem Wunsch ein besseres Leben zu führen, träumten von einem Europa in Paradies und die einzige Lösung war, Albanien zu verlassen. Nur so könnte alles heller werden, aber es war nicht wirklich so, “Nicht alles, was glänzt, ist Gold”. Ich habe persönlich gehört, dass viele Mädchen noch nicht identifiziert sind oder noch keine Nachricht nach Hause geschickt haben, ob sie noch leben. Sie haben keine Kontakte mehr mit ihren Familien, weil es ihnen peinlich ist, vielleicht weil sie sich nicht an das frühere Leben gewöhnen können. In Albanien gibt es seit Jahren eine Sendung im Fernsehen, die heißt “Vermisste Personen”415. Da kommen Familienangehörige, die wieder in Kontakt mit ihren 410 vgl. „Raporti i III‐te Periodik i Qeverise Shqiptare per zbatimin e CEDAW“, realizuar nga Aleanca Gjinore per Zhvillim, Tirane Dhjetor 2010, S. 32 411 vgl. „Raporti i III‐te Periodik i Qeverise Shqiptare per zbatimin e CEDAW“, realizuar nga Aleanca Gjinore per Zhvillim, Tirane Dhjetor 2010, S. 15 412 Ebenda 413 vgl. „Raporti i III‐te Periodik i Qeverise Shqiptare per zbatimin e CEDAW“, realizuar nga Aleanca Gjinore per Zhvillim, Tirane Dhjetor 2010, S. 34 414 vgl. „Raporti i III‐te Periodik i Qeverise Shqiptare per zbatimin e CEDAW“, realizuar nga Aleanca Gjinore per Zhvillim, Tirane Dhjetor 2010, S. 60 415 vgl. http://www.tvklan.tv/on_air.php?id=1 [Stand 15.07.2011] 96 Töchtern kommen wollen. Sie erklären dass sie diese Tat schon verziehen haben, nur wollen sie eine Nachricht oder eine Mitteilung, dass sie gesund sind und werden es auch mit einer Anonymität akzeptieren, es genügt , dass diese Eltern ihre Herzen beruhigen und wissen können, dass es den Töchtern irgendwo gut geht. Sehr wenige von ihnen melden sich bei dieser Sendung, meistens mit falschem Namen oder anonym und sagen, dass sie keine Kontakte mehr mit ihren Familien haben möchten. Aber es gibt noch andere, die in der organisierten Kriminalität beteiligt sind und von jenen weiß man nicht, ob sie noch leben. Heutzutage sieht die Situation der Mädchen ganz anders aus. Sie besuchen die Schule oder arbeiten. Es ist darauf hinzuweisen, dass Mädchen aus dem Osten nach Albanien kommen, was aber die ganze Situation ändert und so ist Albanien ein Zielland der Prostitution. Hier bemerken wir 2 neue Phänomene: Recycling der Opfer im Handel und der interne Handel, die sich in Albanien durch die tägliche Prostitution im Land entwickelt416 und diesen ganzen Krieg können wir nicht gewinnen, wenn wir schweigen. Nur wenn es Anzeigen, Urteile und Strafe gibt kann man dieses gravierende Problem lösen. 416 vgl. „Raporti i OJF‐ve mbi situaten e grave dhe vajzave ne Republiken e Shqiperise“, Raporti Alternativ i Shqiperise per CEDAW, pergatitur nga „Koalicioni per pergatitjen e raporteve alternative ne Shqiperi, Redaktor: HAZIZAJ Altin, Tirane 2006, S. 55 97 10. ALBANISCHE GESETZGEBUNG417 ABBILDUNG 10.1418 Die Gesetzgebung braucht immer Fachspezialisten, die das Recht sehr gut kennen und leider bin ich kein solcher. Aber in diesem Teil möchte ich alle vom albanischen Staat, auch im Rahmen des EU – Beitritts verschobenen Gesetzen einordnen, wobei auch die Frauen einbezogen sind. Es ist schon bekannt, dass jedes internationale Abkommen, nach der Ratifizierung im Amtsblatt der Republik Albanien veröffentlicht und so Teil der inneren Rechtsordnung wird. Wenn dieses Abkommen durch Gesetz ratifiziert worden ist, dann hat es Vorrang vor den nationalen Gesetzen, die damit nicht konform gehen419. Auch die 417 vgl. Offizielle Webseite vom albanischen Parlament www.parlament.al [Stand 30.07.2011] vgl. Prof. As. Dr. MANDRO Arta, MA GUXHOLLI Aurora, BERISHA Dajana, Aleanca Gjinore per Zhvillim „Te drejtat e grave ne kontekstin e te drejtave te njeriut“, Tirane 2008, S. 5 419 vgl. Prof. As. Dr. MANDRO Arta, MA GUXHOLLI Aurora, BERISHA Dajana, Aleanca Gjinore per Zhvillim „Te drejtat e grave ne kontekstin e te drejtave te njeriut“, Tirane 2008, S. 10 418 98 Veröffentlichung der internationalen Rechtsakte im Rahmen der Geschlechtergleichstellung ist erwähnenswert. Diese, außer dem Teil der Verpflichtungen, den Albanien im Rahmen der CEDAW übernommen hat, bleibt auch eine Priorität unseres Staates, sodass sich die Öffentlichkeit über alle Fragen der Geschlechtergleichstellung bewusst sein kann. Andere Verpflichtung der albanischen Regierung ist auch der Nationale Plan zur Angleichung der Gesetzgebung. Albanien ist Mitglied in vielen internationalen Organisationen, wie: UN, OSCE, Europarat etc. und man weiß schon, dass man dafür Rechte und Pflichten hat. Und eine von diesen Pflichten ist auch das Engagement unseres Landes, die Geschlechtergleichstellung in der albanischen Gesellschaft zu fördern und zu ermutigen. Außerdem denke ich, dass dieses Detail für jeden Leser informativ ist. 1. Verfassung der Republik Albanien, im 1998 neu gestaltet 2. Internationale Konventionen UN - Charta, 1945 Allgemeine Erklärung der Menschenrechte Der Internationale Pakt über bürgerliche und politische Rechte ratifiziert am 4. Oktober 1991. Der Internationale Pakt über wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte, ratifiziert am 4. Oktober 1991. Übereinkommen über die Rechte des Kindes, kurz UN – Kinderrechtskonvention, ratifiziert am 27. Februar 1992. Übereinkommen der Vereinten Nationen gegen Folter und andere grausame, unmenschliche oder erniedrigende Behandlung oder Strafe, ratifiziert am 11. Mai 1994. UN Konvention zur Beseitigung jeder Form der Diskriminierung der Frauen, ratifiziert am 11. Mai 1994. Europäische Konvention zum Schutze der Menschenrechte und Grundfreiheiten und auch Zusatzprotokolle zum Schutze der Menschenrechte und Grundfreiheiten ratifiziert am 10. Februar 1996. Albanien hat 44 Konventionen der Internationalen Arbeitsorganisation ratifiziert, von denen wir erwähnen können: Konvention Nr. 100 „Für Gleichheit des Entgelts“ Konvention Nr. 111 „Gegen Diskriminierung“ Konvention Nr. 156 „Auf die Arbeitnehmer mit familiären Verpflichtungen“ Konvention Nr. 183 „Zum Schutz der Mutterschaft“ 99 3. Die Gesetze der Volksversammlung “Strafgesetzbuch”, das Gesetz Nr. 7895, vom 27.01.1995 “Strafprozessordnung”, das Gesetz Nr. 7905, vom 21.03.1995 “Zivilgesetzbuch”, das Gesetz Nr. 9235, vom 29.07.2004 “Arbeitsgesetzbuch”, das Gesetz Nr. 9125 vom 29.07.2003 “Familiengesetzbuch”, das Gesetz Nr. 9062 vom 08.05.2003 “Wahlverordnung”, das Gesetz Nr. 10019, vom 29.12.2008 “CEDAW”, das Gesetz Nr. 7767 vom 09.11.1993 Zusatzprotokolle, das Gesetz Nr. 9052 vom 17.04.2003 „Für die Geschlechtergleichstellung in der Gesellschaft“, das Gesetz Nr. 9970 vom 24.07.2008 „Für die Maßnahmen gegen die Gewalt in familiären Beziehungen“, das Gesetz Nr. 9669, vom 18.12.2006 „Für die Sozialversicherungen in der Republik Albanien“, das Gesetz Nr. 7703, vom 11.05.1993 “Für die Krankenversicherungen in der Republik Albanien”, das Gesetz Nr. 7870, vom 13.10.1994 “Für die Gesundheit und Sicherheit in der Arbeit, das Gesetz Nr. 10237, vom 18.02.2010 “Für den Status des Beamten”, das Gesetz Nr. 8549, vom 11.11.1999 „Für die ergänzende Sozialversicherung der Militär der Streitkräfte, der Militär des Ministeriums für die öffentliche Ordnung und der SHISH (albanischer Geheimdienst)“, das Gesetz Nr. 8087, vom 13.03.1996 “Für die reproduktive Gesundheit”, das Gesetz Nr. 8876, vom 04.04.2002 ’’Zum Schwangerschaftsabbruch”, das Gesetz Nr. 8045, vom 07.12.1995 ’’Zur Förderung und zum Schutze für Stillen’’, das Gesetz Nr. 8528, vom 23.09.1999 “Für die Verordnung der Ärzte in der Republik Albanien”, das Gesetz Nr. 8615, vom 01.06.2000, wobei auch die “Ethik des Kodex und der zahnärztlichen Dentologie” genehmigt wurde. 100 “Für die Hauptschulbildung in der Republik Albanien”, das Gesetz Nr. 7952, vom 21.06.1995 “Für die Hochschulbildung in der Republik Albanien”, das Gesetz Nr. 8461, vom 25.02.1999 “Für die Bildung und die Berufsausbildung in der Republik Albanien”, das Gesetz Nr. 8872, vom 29.03.2002 „Zur Verhinderung und Bekämpfung des organisierten Verbrechens und des Menschenhandels“, das Gesetz Nr. 10192, vom 03.12.2009 „Zum Schutz der Zeugen und der Informanten der Justiz“ „Für den Ombudsmann“, das Gesetz Nr.8454, vom 4.2.1999 „Zum Schutz vor Diskriminierung“ 4. Normative Rechtsakten des Ministerrates Die Nationale Strategie und Aktionsplan für die Geschlechtergleichstellung und die häusliche Gewalt 2007-2010 Die Strategie der Sozialversicherungen 2005-2010, die Entscheidung des Ministerrates (EMR) Nr. 265, vom 28.04.2005 Die Nationale Strategie zur sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung Die Nationale Strategie zur Verbesserung der Lebensbedingungen der Roma Minderheit 2003 Die Nationale Strategie für die Personen mit Behinderungen Die Strategie der Beschäftigung und der Berufsausbildung 2007-2013 Die Albanische Nationale Strategie zur Bekämpfung gegen Menschenhandel; Strategischer Rahmen und der Nationale Aktionsplan 2005-2007 Das Gleiche 2008-2010 Die Nationale Strategie gegen Kinderhandel und zum Schutze der Kinder – Opfer vom Menschenhandel Die Nationale Strategie zur Verhütung und Eindämmung der Ausbreitung von HIV/AIDS in Albanien Die Strategie zur sozialen Eingliederung 2007-2013 Die sektorale Strategie des sozialen Schutzes 2007-2013 101 “Für die Maßnahmen, die von der staatlichen Polizei zur Verhinderung und Verringerung der häuslichen Gewalt ergriffen werden“, Nr. 379, vom 03.03.2008 “Zur Bereitstellung mit dem jeweiligen medizinischen Bericht für die Personen in familiären Beziehungen” die Verordnung des Gesundheitsministeriums, Nr. 13, vom 23.01.2008 “Zur Identifizierung der Gewaltfälle in familiären Beziehungen in das Register und in der individuellen Kartei für die Opfer der häuslichen Gewalt”, die Verordnung des Gesundheitsministeriums Nr. 14, vom 23.01.2008 “Für die medizinische Behandlung in den öffentlichen Einrichtungen der Personen, worauf Gewalt ausgeübt worden ist”, die Verordnung des Gesundheitsministeriums Nr. 15, vom 24.01.2008 „Für die Gebühren des Berufsausbildungssystems“, die Verordnung Nr. 394, vom 23.02.2004 „Freiwillige Versicherung, wobei die Frauen das größere spezifische Gewicht der Bevölkerung wirtschaftlich nicht aktiv haben“, die Verordnung Nr. 35/1, vom 2005 „Zum besonderen Schutze der schwangeren Mütter und der Mutterschaft“ EMR Nr. 397, vom 20.05.1996 „Zur Beschäftigungsförderung der Roma – Frauen”, EMR Nr. 632, vom 13.09.2003 “Reduzierungsplan der informellen Wirtschaft”, EMR Nr. 430, vom 28.06.2006 “Für die Beschäftigung der Frauen mit Vorrang”, EMR Nr. 316, vom 04.07.2002 102 11. CEDAW CEDAW – Verfassung der Frau Die Organisation der Vereinten Nationen wurde einige Jahre nach dem II. Weltkrieg gegründet und nach 30 Jahren Aktivität hat sie eine weitere Initiative gekrönt, die Gründung des „Übereinkommens zur Beseitigung jeder Form von Diskriminierung der Frau“. Die Abkürzung dafür ist CEDAW, es wurde von UN am 18.12.1979 genehmigt und trat im Jahr 1981in Kraft. Das wurde in der Tat weltweit ein berühmtes Datum, besonders für die Frauen, weil es auch auf dem Papier die Möglichkeit realisierte, die Frauenrechte offen auszudrücken. Das Ziel dieser Konvention war die Diskriminierung in den Bereichen, wie: In der Politik, in den familiären Beziehungen, in der Beschäftigung, in der Gesundheit etc. zu beenden. Nach 22 Jahren wurden auch die Zusatzprotokolle genehmigt, genau im Jahr 1999, wobei die Umsetzung des Verfahrens, Nutzung und Überwachung der Konvention definiert wurden. CEDAW ist eine der wichtigsten Übereinkommen über Menschenrechte. Bis heute sind dieser Struktur 185 Mitgliedsstaaten beigetreten420. Albanien ist schon seit 09.11.1993 Mitglied dieser Konvention und hat es mit dem Gesetz Nr. 1769 genehmigt, sowie das Zusatzprotokoll ab 2003 genehmigt. Für die Werte und Wichtigkeit, die es vorstellt, auch bekannt unter dem Namen „die Konvention der Frau“ basiert auf 3 Prinzipien: Das Prinzip der bürgerlichen Rechte und der gesetzlichen Frauenrechte, der menschlichen Fortpflanzung und die kulturelle Fortpflanzung in den Beziehungen zwischen den Geschlechtern. Wichtig ist die Tatsache, dass es Vertreter der Rechte für die Hälfte der Weltbevölkerung ist und ruft zur Problemlösung, die unmittelbar mit diesem Subjekt verbunden sind. Es funktioniert nicht nur als Teil des Völkerrechtes, sondern auch wie ein Aktionsprogramm für alle Länder, die ihre Mitglieder sind. Alle 4 Jahre soll jeder Mitgliedstaat vor dem Ausschuss einen eigenen Bericht vorlegen und die ergriffenen Maßnahmen und die erzielten Fortschritte vorstellen. Auch wenn die albanischen Bürger sich über häusliche Gewalt beschweren, darf das direkt dem Ausschuss vorgelegt werden und danach wird das überprüft und untersucht und das Problem gelöst421. Den ersten Bericht hat Albanien der CEDAW im Jahr 2003 vorgelegt, der auch als zweiter Bericht berücksichtigt worden war. Der Dritte ist vom Ministerrat Albaniens genehmigt worden, zur Überprüfung dem Ausschuss nach Genf geschickt und im Jahr 2008 abgeschlossen worden. Natürlich sind die Änderungen von einem Bericht zu dem nächsten sichtbar und greifbar. „De jure“ sind die Frauenrechte vollständig garantiert und in den letzten Jahren ist die „Die Nationale Strategie der Geschlechtergleichstellung und gegen häusliche Gewalt“, das Gesetz „Über die Maßnahmen gegen die Gewalt in den familiären Beziehungen“ 420 vgl. “30 vjet nga miratimi i Kushtetutes se Grave „CEDAW“, http://lajme.shqiperia.com/lajme/artikull/iden/379744/titulli/30‐vjet‐nga‐miratimi‐i‐Kushtetutes‐se‐Grave‐ CEDAW publikuar me 22.12.2009 [Stand 12.08.2011] 421 Ebenda 103 und das Gesetz „Über die Geschlechtergleichstellung in der Gesellschaft“ erfolgreich umgesetzt, der Rechtsrahmen für die Geschlechtergleichstellung und für die häusliche Gewalt abgeschlossen und die Strukturen Staat – Zivilgesellschaft – NGO sind verstärkt. Die breite Öffentlichkeit ist sich natürlich mehr bewusst, aber es gibt noch eine andere Meinung, dass Albanien keine besondere Maßnahmen getroffen hat, die Bürger und BürgerInnen mit CEDAW vertraut zu machen422. Im Februar 2006 hat der Verein „Refleksione – Reflexionen“ eine Sensibilisierungskampagne für 6 Monate begonnen, wobei eine große Unterstützung auch der Verein “Die Initiative für die Rechtsansprüche der Frauen” gegeben hat. Ein Teil der Förderung zur Gleichstellung und häuslichen Gewalt sind auch die höchsten Instanzen des Staates geworden, wie z. B.: die Präsidentschaft, Bundeskanzleramt, Nationalversammlung bis zu der Ministerien – und Gemeindenebene423. Die Reden für den nächsten Bericht im Namen der albanischen Regierung, am 26.07.2010 hat die stellvertretende Ministerin für die Arbeit, Fr. Filloreta Kodra in UN – Hauptquartier in New York gehalten. Neben ihr gab es auch Vertreter vom Ministerium für Arbeit, Bildung und Wissenschaft und Außenministerium. In diesem Bericht wurde die Periode 2003 – 2010 dargelegt und es gab Daten von verschiedenen Bereichen, wie: Gesetzgebung, Bildung, Gesundheit, alle diese aus der Sicht des Gender Mainstreaming betrachtet. Auch die Experten der CEDAW schätzten die bisher erbrachten Leistungen von Albanien und verlangen gleichzeitig auch einige Erläuterungen zu bestimmten Fragen, deren Antworten sie von den albanischen Vertretern bekommen haben424. Auch diesen Sommer hat Fr. Meri Pone ihren Bericht im Zusammenhang mit der Gemeinschaft der LGTB vorgetragen. Ihre Botschaft war klar: “Schluss mit der Diskriminierung von Lesben, Bisexuellen und Transgender”. Albanien, als ein Mitgliedstaat der Konvention von CEDAW hat die Pflicht, die Situation über die Geschlechtergleichstellung in Albanien zu berichten, aber auch die Rechte der LGTB Gemeinschaft zu schützen, die Bestandteil der Menschenrechte sind und mit konkreten Handlungen jede Form der Diskriminierung gegen diese Gruppe zu halten. Diese Empfehlung von den Experten der CEDAW wurde nach dem Abschluss der 47. Sitzung im Rahmen des Artikels 2 dieser Konvention veröffentlicht. Albanien hat da einen offiziellen Bericht im Zusammenhang mit den ergriffenen Maßnahmen gegen Diskriminierung der Frauen präsentiert, sowie einen Schattenbericht in Zusammenarbeit dieses Mal mit den 2 Organisationen "LGBT PRO Albanien – LGTB Pro Albanien" und "Allianz gegen Diskriminierung", die die Rechte der LGTB Gemeinschaft schützen. Weiter sagt man im Bericht der UN, dass alle Mitgliedsstaaten ihre Politiken anpassen sollen, damit die Diskriminierung gestoppt werden kann und das ohne Zeitverschwendung. Es wurde noch hinzugefügt, dass diese Diskriminierung als Ergebnis der Rasse, ethnischer Herkunft, des Glaubens oder der Religion kommt. Die albanische Berichterstatter sagten, dass die Menschen dieser Gruppe in einer homophoben und extrem diskriminierenden Umgebung leben. Diese 422 Ebenda Ebenda 424 vgl. „Shqipëria raporton në OKB rreth Konventës CEDAW“Zv/Kodra: „Rekomandimet e Komitetit të Ekspertëve udhëzues për përmirësimin e Strategjisë së Barazisë Gjinore“ http://www.mpcs.gov.al/zedhenesi/6‐ njoftime‐per‐shtyp/434‐shqiperia‐raporton‐ne‐okb‐rreth‐konventes‐cedaw publikuar me 28.07.2010 [Stand 12.08.2011] 423 104 Menschen sind oft nicht frei um sich auszudrücken und sind mit der Angst um ihr Leben konfrontiert. Die Diskriminierung begleitet sie weiter in der Arbeit, Bildung und andererseits bleibt der familiäre Druck zu einer traditionellen Hochzeit. Es hat sogar auch Fälle gegeben, wo auf diese Personen psychische und körperliche Gewalt ausgeübt worden ist425. Es ist die Haltung zu bewerten, die die albanische Regierung über CEDAW gehabt hat. Auch “de facto” gehen die Dinge am besten voran. In den Schulen ist beobachtet worden, dass mehr Mädchen ausgebildet werden als Jungen und das Verhältnis ist 58% zu 42%. Die Beamten sind 43% Frauen und 57% Männer, während in Bezug auf die Verwaltung der Institutionen die Männer überwiegen. 16,6% der Abgeordneten sind Frauen. In den Botschaften und in den diplomatischen Vertretungen Albaniens stellen die Frauen 31%, wobei 14% von ihnen BotschafterInnen sind. Wenn wir über weibliche politische Positionen sprechen, bleibt die Anzahl gering, also bemerken wir, dass diese Plätze von Männern geführt werden, sowohl wegen der männlichen Mentalität, die bei uns vorherrscht, als auch der Interpretation nach, dass die Männer das beste Vorbild in der Politik sind. Jedes Jahr erhöhen sich die staatlichen Fonds für die Beschäftigungsmöglichkeiten für die Frauen, die zur Milderung des informellen Arbeitsmarktes helfen. Anlässlich des 30. Jahrestages der Konvention von CEDAW hat die Abteilung für die Arbeit und Chancengleichheit die manuelle Interpretation von CEDAW für alle Bürger zur Verfügung vorgestellt, wenn jemand interessiert ist und noch mehr über die Konvention, das Zusatzprotokolle und Frauenrechte wissen möchte und mehr über Diskriminierung und die Art und Weise wie es angezeigt und berichtet wird, erfahren will, wenn es solche Fälle gibt426. Albanien macht gerade Fortschritte und das kann man auch in den anderen von ihm übernommenen internationalen Engagements sehen. Es berichtet über eigenes Land vor 184 anderen Ländern und das ist schon ein Ereignis. Mit dem, was ich gelesen und gesehen habe, denke ich, dass diese Probleme nicht nur Albanien als kleines Land noch im Übergang erlebt, sondern auch andere mehr entwickelte Länder. Da “de jure” die Sachen gut laufen, braucht man mehr Arbeit für den anderen Teil des Prozesses “de facto”. 425 vgl. http://www.ora‐ news.com/v2/index.php?on=details&id=954&nid=4&PHPSESSID=26e29f63589d8295a6f87608e60ba349 [Stand 12.08.2011] 426 vgl. “30 vjet nga miratimi i Kushtetutes se Grave „CEDAW“, http://lajme.shqiperia.com/lajme/artikull/iden/379744/titulli/30‐vjet‐nga‐miratimi‐i‐Kushtetutes‐se‐Grave‐ CEDAW publikuar me 22.12.2009 [Stand 12.08.2011] 105 12. 8. MÄRZ „Bread and Roses“ – „Brot und Rosen“ As we come marching, marching in the beauty of the day, A million darkened kitchens, a thousand mill lofts gray, Are touched with all the radiance that a sudden sun discloses, For the people hear us singing: "Bread and roses! Bread and roses!" As we come marching, marching, we battle too for men, For they are women's children, and we mother them again. Our lives shall not be sweated from birth until life closes; Hearts starve as well as bodies; give us bread, but give us roses! As we come marching, marching, unnumbered women dead Go crying through our singing their ancient cry for bread. Small art and love and beauty their drudging spirits knew. Yes, it is bread we fight for -- but we fight for roses, too! As we come marching, marching, we bring the greater days. The rising of the women means the rising of the race. No more the drudge and idler -- ten that toil where one reposes, But a sharing of life's glories: Bread and roses! Bread and roses! James OPPENHEIM – 1911 Ungefähr in den 1900er Jahren, als die Welt den Boom des Bevölkerungswachstums, Erweiterung der industrialisierten Welt und die Verbreitung der radikalen Ideologien erlebte, begannen die Frauen diesen Druck und Ungleichheit zu spüren. Und so marschierten auf den Straßen von New York im Jahr 1908 15.000 Frauen, wobei sie weniger Arbeitsstunden, bessere Löhne und das Wahlrecht verlangten. Im Jahr 1909 wurde einstimmig in Zusammenarbeit mit einer Erklärung der Sozialistischen Partei in den USA für den 28. Februar als Nationaler Tag der Frauen entschieden und sie feierten diesen Tag noch bis 1913. In Europa hatte diese Initiative ihre Anfänge im Jahr 1910, als eine Frau mit dem Namen Clara Zetkin, Leiterin des Büros für die Frau von der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands auf die Idee gekommen ist – einen Internationalen Frauentag vorgeschlagen hatte und das sollte in jedem Land am selben Tag gefeiert werden – während der Zweiten Konferenz für die weibliche Angestellte, die in Kopenhagen stattgefunden hat427. Mehr als 100 eingeladene Frauen aus 17 verschiedenen Ländern, die Gewerkschaften, sozialistische Parteien, Vereine für ArbeitnehmerInnen, darunter die 3 ersten im finnischen Parlament ausgewählten Frauen, die diese Initiative unterstützten - und so wurde der Internationale Frauentag gegründet. In Österreich, Dänemark, Deutschland und in der Schweiz wurde es am 19. März 1911 gefeiert. Mehr als eine Million Männer und Frauen 427 vgl. Offizielle Webseite des Internationalen Frauentages http://www.internationalwomensday.com/about.asp [Stand 30.07.2011] 106 beteiligten sich an diesem Tag an der Kampagne für die Frauenrechte, um zu arbeiten, um zu wählen, um eingeschult zu werden, um ein öffentliches Amt zu führen und um Diskriminierung zu beenden. Und nach weniger als einer Woche, genau am 25. März wurde in New York ein tragisches Feuer verursacht, bei dem mehr als 140 ArbeitnehmerInnen, die meisten italienischer und jüdischer Herkunft, ums Leben gekommen waren. Diese Situation hat bewirkt, den Bedingungen eine andere Aufmerksamkeit zu widmen, wie die Frauen gearbeitet haben und der Arbeitsgesetzgebung in den USA und wurden Prioritäten der Aktivitäten des Internationalen Frauentages gesetzt. Diese Kampagne wurde auch als „Brot und Rosen“ bekannt428. Kurz vor dem I. Weltkrieg hatten auch die Frauen in Russland die Möglichkeit, diesen Tag zu feiern und es war genau der letzte Sonntag vom Februar 1913. Was das Datum betrifft wurde damals über das Datum diskutiert und endgültig wurde für den 8. März entschieden, ein Datum, das für alle Staaten seitdem unveränderlich ist. Im Jahr 1914 starteten die Frauen in Europa viele Kampagnen gegen Krieg, um die Solidarität der Frau zu zeigen. Am letzten Sonntag im Februar 1917 begannen die russischen Frauen den Streik mit dem Titel „Brot und Frieden“ im Namen der 2 Millionen im Krieg gestorbenen russischen Soldaten429. Der Streik dauerte mehrere Tage an bis der Zar gezwungen war zurückzutreten und die Übergangsregierung hatte damals den Frauen das Wahlrecht gegeben. Als dieser Streik angefangen hat war Sonntag, der 23. Februar nach dem Julianischen Kalender und nach dem Gregorianischen Kalender fiel es auf den 8. März. Ab diesem Zeitpunkt begann der Internationale Frauentag ein globaler Tag für die Anerkennung und Feier zu werden, einschließlich der entwickelten Länder und die Entwicklungsländer430. Für einige Jahre hat eine jährliche Konferenz des Internationalen Frauentages in den USA stattgefunden, um die Herausforderungen im Rahmen der Frauenrechte und deren Teilnahme in sozialen, politischen, ökonomischen Prozessen besser zu koordinieren. In dieser Hinsicht ist das Jahr 1975 von UN als „Internationales Jahr der Frau“ bezeichnet worden. Während dieser Jahre haben viele Organisationen – und Regierungsfrauen den 8. März jedes Jahr gefeiert und haben viele wichtige Aktivitäten im Rahmen des Fortschritts aber auch der ständigen Wachsamkeit organisiert, um zu verstehen, dass die Qualität der Frauen in jedem Aspekt des Lebens verdient und gepflegt sein soll431. Ab dem Jahr 2000 ist dieser Tag offiziell als Feiertag in den Ländern: Afghanistan, Armenien, Aserbaidschan, Belarus, Burkina Faso, Kambodscha, China (nur Frauen), Kuba, Georgien, Guinea – Bissau, Eritrea, Kasachstan, Kirgistan, Laos, Madagaskar (nur Frauen), Moldau, Mongolei, Montenegro, Nepal (nur Frauen), Russland, Tadschikistan, Turkmenistan, Uganda, Ukraine, Usbekistan, Vietnam und Sambia anerkannt. Und der Tradition nach beehren die 428 Ebenda Ebenda 430 Ebenda 431 Ebenda 429 107 Männer die Mütter, Ehefrauen, FreundInnen und KollegInnen mit kleinen Geschenken und Blumen432. In einigen Ländern hat der Weltfrauentag den gleichen Wert wir der Muttertag, wobei die kleinen Kinder den Müttern und Großmüttern Geschenke geben. Mit dem neuen Jahrtausend hat sich auch die Qualität und die Emanzipation der Frauen geändert. Die jungen Leute denken, dass die Welt heutzutage nur für die Frauen geschaffen ist, aber einige FeministInnen der 1970er Jahren hätten ganz ander gedacht, weil sie in einer patriarchalischen komplexen Welt leben. Die Frauen heute haben eine andere Lebensqualität, sind schlechter als die Männer für die gleiche Arbeit mit dem gleichen Wert bezahlt. Im Verhältnis zu den Männern in den Bereichen von Geschäft und Politik sind sie nicht gleich engagiert und ihre Bildung weltweit, die Gesundheit und die Gewalt gegen sie ist gravierender als die Situation der Männer. Allerdings sollen wir sagen, dass es viele Verbesserungen im Rahmen der Frauenrechte gegeben hat. Heutzutage sehen wir weibliche Austronauten, weibliche Premierminister, Mädchen, die studieren, Frauen, die eine Familie gegründet haben und arbeiten, also sie haben wirklich Wahlchancen. Deswegen, vom Profil des Weltfrauentages her, ist dieser Tag von einer Erinnerung an die negativen Dinge zu einem Feiern der positiven Aspekte verwandelt worden433. Jedes Jahr werden Aktivitäten weltweit Frauen gewidmet, organisiert und feiern ihre Ereignisse. Heutzutage verbinden sich die Frauen durch Netzwerke weltweit, in Geschäftskonferenzen, staatlichen Aktivitäten durch die Märkte der Handarbeit der Frauen, Theateraufführungen, Modeschauen etc. es gibt auch viele globale Konzerne, die den Weltfrauentag unterstützen, angefangen haben z. B. der Gigant Google, der jedes Jahr am 8. März das Logo jedes Mal, wenn wir beim Google verschiedene Informationen anschauen wollen, ändert. Und dieser Tag verstärkt seinen Status jedes Jahr noch mehr. USA nennt den ganzen März „Der Monat der Geschichte der Frau“ und das Motto lautet „Mach den Unterschied, denke global und handle lokal. Verwirkliche den Weltfrauentag jeden Tag. Denk daran, dass die Zukunft für die Mädchen scheint, gleich und sicher ist und es lohnt sich434. Für die meisten Länder des ehemaligen Ostblocks wird der 8. März nicht für bessere Arbeitsbedingungen und mehrere Frauenrechte benutzt, sondern ist ein Grund zum Feiern, ist sogar in einem „sozialistischen St. Valentin“ umgewandelt, weil die Blumen und die Geschenke die Rufe für die ArbeiterInnenrechte ersetzt haben. Über dieses Phänomen hat auch Fr. Prof. Rosalinde Rosenberg gesprochen und hat gesagt, dass dieser Tag in USA unangenehm geworden ist, weil es mit dem Sozialismus und der russischen Revolution verbunden war. Die Sozialistische Partei in USA war die Initiatorin von diesem, aber mit dem I. Weltkrieg und mit der bolschewistischen Revolution begannen die Sozialisten in den USA überflüssig zu werden. Sie hat weiter gesagt, dass diese Partei noch existierte, hatte aber die frühere Popularität nicht mehr. In den USA hat man sich deshalb bemüht, dieses Phänomen wiederzubeleben. Dieses Jahr hat der Präsident der USA, Hr. Barack Obama, den März als 432 Ebenda Ebenda 434 Ebenda 433 108 den Monat der Frauengeschichte erklärt und hat die Amerikaner aufgefordert, das als Weltfrauentag zu markieren435. Die gleiche Situation stellt sich auch in Albanien vor. In unserer Gesellschaft anlässlich des 8. März ist die Äußerung gültig: „ Großes Fest hat heute Albanien“. Auf den Straßen sieht man nur Frauen, begleitet von zwei oder drei, von der Hand oder vom Arm erwischt, speziell für das Fest ihres Tages mit Make-up bemalt. Der 8. März ist wirklich etwas Besonderes; der Chef lacht ironisch und lässt seine ArbeitnehmerInnen früher weggehen. An dem Tag sollen sie für ihre Ehemänner nicht kochen, weil es ihr Tag ist (und hier ist es wahrscheinlich, dass sie einen Tag früher gekocht haben) und langweilen sich, weil sie ihren Männer für das Fest nicht gratulieren. Dann gehen sie alleine an ihrem Tag, in Restaurants, nach den finanziellen Möglichkeiten, jemand für ein Dessert und jemand zum Essen und Tanzen und vergnügen sich miteinander, bis der Abend kommt und sie nach Hause gehen sollen. Und so beginnen auch die Golgothaprobleme für die nächsten 364 Tage des Jahres. Dort kehren sie in der lärmenden Realität mit dem monotonen Alltag, mit den Ehepflichten, Fürsorge für die Kinder, den Ehemann, die Schwiegereltern etc. „Dieses Lied“ tanzen auch Politikforen der Frauen an dem Tag, die die nächste oberflächliche Aufgabe machen, um eine Schuld gegenüber der weiblichen Wählerschaft auszugleichen. Und so endet „1. Mai“ in Albanien. Wenn man an dem gleichen Tag am Abend am Boulevard spazieren geht, trampeln die Füße über die Reste der Werbeplakate um die Frauen daran zu erinnern, dass sie sich emanzipieren und die Männer sie nicht diskriminieren sollen436. Die Organisation “Frauen für Frauen”, die die Frauen in betroffen Ländern vom Krieg wie: Afghanistan, Bosnien, Kosovo, Irak, die Demokratische Republik Kongo, Nigeria, Ruanda und Sudan fördert, im Rahmen dieses Tages genau am 8. März hat das Projekt “Unter der Brücke beitreten”. An dem Tag sind Frauen aus 48 verschiedenen Ländern der Welt gesammelt und haben zur Verbesserung der Situation der Frauen weltweit aufgefordert437. Kate Nustedt gibt zu, dass die Frauen sehr wenige Kenntnisse über den 8. März haben und erzählt, dass die entwickelten Länder wie: USA, Dänemark, Großbritannien oder das Land wo sie lebt, in vielen Aspekten im Zusammenhang mit der Frau sehr viele Fortschritte gemacht worden sind. Aber es ist nicht das Gleiche für alle Frauen von einer Ecke der Welt zu der anderen. Die Frauen in Afghanistan kämpfen, um die Situation zu ändern, genau für jene Rechte, wofür die Frauen in den USA vor 100 Jahren und im westlichen Europa gekämpft haben438. An diesem wichtigen Tag hielt auch der Präsident der Republik Albanien Hr. Prof. Dr. Bamir Topi seine Rede und gratulierte vor allem den albanischen Mädchen und Frauen an ihrem Tag und sagte, dass sie die Quotenregelung von 50% in der Regierung, Geschäft, Bildung, Gesundheit, Schulen etc. erreichen sollen. Er bewirtete auch 40 Frauen, die Teil des 3 – 435 vgl. SINDELAR Daisy „8 marsi i këtij viti” http://www.shekulli.com.al/2011/03/09/8‐marsi‐i‐ketij‐viti.html, publikuar me 09/03/2011 [Stand 30.07.2011] 436 vgl. KUMBARO Mirela.: ”Sikur te isha djale”, GAIA Nr. 1, Botim I Qendres Aleanca Gjinore per Zhvillim, Reviste e pertremuajshme, S. 75‐77 437 vgl. SINDELAR Daisy „8 marsi i këtij viti” http://www.shekulli.com.al/2011/03/09/8‐marsi‐i‐ketij‐viti.html, publikuar me 09/03/2011 [Stand 30.07.2011] 438 Ebenda 109 jährigen Projektes der OSCE für die Beteiligung der Frauen in der Politik sind. Er sagte, dass in Albanien Fortschritte im Rahmen der Frauenrechte auf allen Ebenen gemacht worden sind: in der Familie, in der Gesellschaft, in der Arbeit, in der Erziehung und in der Regierung aber die Frau erlebt noch viele andere Probleme: Sie soll arbeiten, sich um die Familie kümmern und bei dieser Gelegenheit soll sie motiviert sagen, dass sie viele Missionen im Leben erfüllt und die 2 wichtigsten sind: Die Fürsorge für ihre Familie und dass sie diese Familie für sich selbst aber auch für unsere Gesellschaft gesund machen soll. Die Damen haben dem Hrn. Präsidenten “Die Erklärung der Internationalen Plattform der Frau” abgegeben und haben es ihm vorgelesen. Sie sagten, dass die Geschlechtsstereotypen, so wie die Geschlechterungleichheit noch fest in unserer Gesellschaft verwurzelt ist, deswegen forderte er bei dieser Gelegenheit alle politische Parteien, ausgewählte Beamte, Abgeordnete, staatliche Strukturen und öffentliche Strukturen in Albanien auf, diese Mentalität zu ändern. Die Damen betonten, dass die Quotenregelung von 30% in der Wahlverordnung, in das Gesetz für die Geschlechtergleichstellung, in den Listen den Kandidaten für den Gemeinde – und Rathausrat , in den Wahlkommissionen etc. umgesetzt werden soll439. Auch die Präsidentin der Nationalversammlung, Fr. Dr. Jozefina Topalli organisierte ein Treffen mit Mädchen und Frauen aus verschiedenen Bereichen im Sport und damit begann auch die Aktivität „Die Woche der Frauen“. Dann folgten mit albanischen KünstlerInnen der albanischen Szene440, mit LehrerInnen441 etc. Sie lobte das Bild der Frau und ihre Rolle, die sie in unserer Gesellschaft spielt und sagte, dass noch andere Aktivitäten stattfinden werden, die am 8. März gipfeln werden, ein wichtiger Tag für die albanischen Frauen. Und am 8. März hat sie gemeinsam mit dem Premier Minister, Hrn. Dr. Sali Berisha im Palast der Kongresse eine Veranstaltung organisiert, wobei hunderte Frauen mit dem Motto „Das ist Ihr Tag” eingeladen waren. Fr. Dr. Jozefina Topalli sagte, dass unsere Frauen die Kraft der Veränderung sind und dass sie heute das 20. Jubiläum ihren Freiheiten feiern. Sie haben Geschichte wie die Königin Teuta, Rozafa, Shote Galica und Mutter Theresa gemacht und sagte, dass “Wir nie aufgeben”442. Und bevor Hr. Dr. Sali Berisha seine Botschaft verkünden konnte, hat er sich in Verehrung vor den im Saal anwesenden Müttern verbeugt und sagte, dass sie die Ehre und der Stolz der Nation sowie die Quelle des Lebens sind. “Ich bedanke mich bei den Frauen für ihre weiblichen Ereignisse, einschließlich auch die Schaffung und die Fürsorge für Ihre Familien – fügte er weiter hinzu. Von einem isolierten Land wurden wir in ein demokratisches und freies Land umgewandelt, wobei sich die Bürger jetzt ohne Visen bewegen können. Er sagte, dass sich die Löhne der Lehrer/LehrerInnen, Ärzte/ÄrztInnen, Rentner zweimal erhöht haben, und 439 vgl. “Presidenti: Deri në 50%, angazhimi i gruas në politikë“ http://www.tvklan.al/lajmi.php?id=15628 publikuar me 8 mars 2011 [Stand 09.03.2011] 440 vgl. http://www.parlament.al/web/_Java_e_Gruas_Kryetarja_e_Kuvendit_takim_me_gra_e_mesuese_Mirenjohje_ te_perjetshme_mesue_11950_1.php e publikuar me 5 mars 2011 [Stand 09.03.2011] 441 vgl. http://www.parlament.al/web/Kuvendi_i_Shqiperise_cel_dyert_per_grate_artiste_Znj_Jozefina_Topalli_Gruaj a_eshte_nje_ng_11949_1.php e publikuar me 4 mars 2011 [Stand 09.03.2011] 442 vgl. “Topalli: Gruaja, një forcë e rëndësishme e ndryshimit të shoqërisë sonë” http://www.tvklan.al/lajmi.php?id=15625 publikuar me 8 mars 2011 [Stand 09.03.2011] 110 erwähnte die Realisierung des Tunnels, der uns mit Kosovo verbindet. Am Ende schließt er seine Rede mit den Wörtern “Lasst uns bis am 8. Mai gehen, voran der große Sieg, das große freie Fest, das Fest Ihrer Werte. Gott segne Sie, die Mädchen und die Frauen Ihrer Nation. Gott segne Ihre Kinder, Ihre Familien. Große Ehre für die albanischen Mütter”443. In dem Sitz der Sozialistischen Partei sah die Situation ganz anders aus. Am 7. März haben die Abgeordnete Fr. Ermonela Felaj, Fr. Ledi Shamku und ein Mitglied des Präsidiums der Sozialistischen Partei Fr. Lindita Nikolla Broschüren in jedem Haus Infos verteilt und haben die Menschen eingeladen, dass morgen, am 8. März vor dem Kanzleramt um 11. Uhr gegen Armut, hohe Preise, Korruption, protestiert wird. Aber auch für jene Mütter, die in Schwarz gekleidet wurden und für jene Kinder die Waisen blieben, weil die Regierung zu töten und zu stehlen beschloss444. Was die Schwierigkeiten betrifft, die die Frauen von Zeit zu Zeit erlebt haben, soll ich sagen, dass sie nicht unterschiedlich von einem Land in einem anderen sind, ich würde sogar sagen, dass sie universell sind. Bessere Arbeitsbedingungen, höhere Löhne, mehr Quotenregelung in der Politik, mehrere Bildungschancen, Präventionen gegen die häusliche Gewalt etc. ich bin mit der Aussage von Fr. Kate Nusted einverstanden, wo sie sagt, dass die Frauen in Afghanistan kämpfen, so wie die amerikanischen Frauen es vor 100 Jahren gemacht haben445. Aber genau in diesem Jahrzehnt bleibt der Unterschied. Sie brauchen heute Lebensrechte wie die Frauen im Westen sie erfüllt haben und noch andere brauchen, um gleichgestellt mit den Männern zu sein. Das ist eine Seite der Medaille. Erstens leben wir in einer modernen Welt, wobei man für viele Sachen keine Grenzen kennt. Man ist frei, in der Mehrzahl der Fälle selbst zu entscheiden was recht und geeignet für einen selbst ist und man trifft eine Entscheidung. Aber andererseits ist so viel über diese Rechte gesprochen worden, gleich mit dem Mann zu werden etc. Außer dem biologischen Aspekt sind die Frauen in Männern umgewandelt? Es ist seit Langem über mehrere Frauenrechte, bessere Arbeitsplätze, Beteiligung in der Politik, Zugriff im Geschäft gesprochen worden. Ist das vielleicht, was wir wirklich suchen? Natürlich wollen wir Beispiele von den baltischen und skandinavischen Ländern nehmen und das macht uns gut, letztlich das Gute hat keine Grenzen aber wir sollen auch objektiv bleiben in Sachen, die wir verlangen. Wieder kehre ich zu meinem Monolog zurück, wo ich gesagt habe, dass wir eine innere Reform brauchen, drinnen in uns, auch wenn der Vergleich und Wettbewerb mit den anderen uns mutiger und mit vielen Zielen in uns macht. Aber wir sollen realistisch sein und in Bezug auf die Tatsachen reden. Solange die albanische Frau die Geschlechterstereotypen erlebt, auch in den größten Städten und in der Hauptstadt, solange die Frauen in ländliche und städtische Frauen kategorisiert sind, solange die Frauen die 443 vgl. „8 Marsi : Berisha, përulem me nderim përpara nënave e grave“ http://www.pd.al/te‐rejat‐e‐fundit/8‐marsi‐berisha‐perulem‐me‐nderim‐perpara‐nenave‐e‐grave/ e publikuar me 8 mars 2011 [Stand 09.03.2011] 444 vgl. „Te gjitha ne proteste kunder Berishes“ http://ps.al/te_rejat/lajmi/te‐gjitha‐bashke‐ne‐proteste‐kunder‐ berishes‐07‐03‐2011 e publikuar me 7 mars 2011 [Stand 09.03.2011 445 vgl. vgl. SINDELAR Daisy „8 marsi i këtij viti” http://www.shekulli.com.al/2011/03/09/8‐marsi‐i‐ketij‐ viti.html, publikuar me 09/03/2011 [Stand 30.07.2011] 111 “gläserne Decke” erleben, solange wir Teil der patriarchalischen männlichen Mentalität sind, wird immer das gleiche Lied gesungen. Ich bin optimistisch für die Veränderungen im Rahmen der Frauenrechte aber möchte mit offenen Augen und mit klarem Geist sprechen und kann sagen, dass noch nicht die richtige Zeit gekommen ist, deswegen wollte ich Schluss machen mit dem Motto „Mach den Unterschied, denke global und handle lokal. Verwirkliche den Weltfrauentag jeden Tag. Denk daran, dass die Zukunft für die Mädchen scheint, gleich und sicher ist und es lohnt sich446. 446 vgl. Offizielle Webseite des Internationalen Frauentages http://www.internationalwomensday.com/about.asp [Stand 30.07.2011] 112 13. ALBANISCHE WEIBLICHE PERSÖNLICHKEITEN “Frauen sind immer schön” Ville VALO Zu Guter zuletzt ist das Thema, das ich für diese Gruppe von Kapiteln ausgewählt habe, “Albanische weibliche Persönlichkeiten” oder wir Albaner sagen “Die Süßigkeit am Ende”. Immer wenn wir über das Bild der albanischen Frau sprechen assoziieren wir es mit den Definitionen “stark” und “kämpferisch” und dieses Beispiel zeigt am besten auch die Rolle und Wichtigkeit der Königin Teuta, die während der Zeit der Illyrer Königin gewesen war447. Aber nicht nur das. In der albanischen Folklore existieren Geschichten über diese fleißigen, mitfühlenden und tüchtigen Frauen, wie Rozafa448. Diese Frauen, die sich um die Familien kümmern sollten, mussten auch den Boden bearbeiten, bis die Sonne unterging. Unabhängig vom Geschlecht ist charakteristisch für die Albaner die Gastfreundschaft und Freundlichkeit für den Gast gewesen. Auch wenn der Gast um Mitternacht kam sprach der Hausherr mit ihm und die Frau hatte das Essen vorbereitet, so wie es in solchen Fällen sein soll. In vielen Häusern war eine Zigarette und ein Schnaps der Anfang eines guten Gespräches und diese Aufgabe gehörte dem Hausherrn, während seine Frau verantwortlich für das Kochen, Putzen und alles andere zu Hause war. Wenn ich ein sarkastisches Gedicht von A. Z. Cajupi “Die Männer bleiben und reden unter dem Schatten, sie schämen sich nicht, dass sie von den Frauen leben” erwähnt hätte449, wäre das ein Ohrfeige für die Männer, weil sie als Häuptling des Hauses verkündet sind, aber in der Tat abhängig von ihren Frauen sind. Sie ist immer unter dem Schatten des Mannes gewesen, hat aber alle Haus– und Bodenarbeiten erledigt. Und noch mehr, als sie keine Bildung – und Beschäftigungsmöglichkeiten gehabt haben, typisch bis vor dem II. Weltkrieg. Wie man schon die Geschichte Albaniens und über die Wechselfälle seines Volkes weiß, waren wir bis 1912 unter der Herrschaft des Osmanischen Reiches, im selben Jahr hat Albanien seine Unabhängigkeit erklärt und im Jahr 1913 geschah die Zersplitterung der albanischen Gebiete. Danach wurden wir vom Prinz Wied geführt, später vom albanischen König Zogu und dann hat auch bei uns der Krieg „angeklopft“. Unmittelbar nach dem Krieg, im Jahr 1945 kam in Albanien die kommunistische Partei an die Macht und wie man es durch die Tatsachen sehen kann, konnte man nicht über die Position der albanischen Frau und deren Emanzipation und Entwicklung sprechen, weil unser Volk andere wesentliche Probleme hatte. Als das kommunistische System errichtet wurde, hat sich die Situation für die albanische Frau geändert. Alle Lebensbereiche wie: Bildung, Gesundheit, Politik, Beschäftigung habe ich 447 vgl. TRIFIRO Ada.: „Duke shfletuar historine“, Tirane 2000, S. 9 vgl. “Topalli: Gruaja, një forcë e rëndësishme e ndryshimit të shoqërisë sonë” http://www.tvklan.al/lajmi.php?id=15625 publikuar me 8 mars 2011 [Stand 09.03.2011] 449 vgl. http://lajme.shqiperia.com/lajme/artikull/iden/1047071554/titulli/Rikthim‐tek‐Cajupi‐studimi‐grate‐ punojne‐me‐shume [Stand 22.06.2011] 448 113 mich bemüht, in den jeweiligen Kapiteln zu erwähnen und zu erläutern, manchmal auch in detaillierten Analysen mit ihren Spezifiken. Während des Kommunismus war die Hauptschule obligatorisch und das galt für beide Geschlechter. Nachdem die Studenten ihre Studien absolviert hatten, ernannten sie sich nach den Bedürfnissen unseres Staates. Es passierte, dass sie in den tiefsten weitesten Gebieten Albaniens arbeiten mussten, aber es war wichtig, dass sie nicht diese Bürokratie erlebt hatten, was die albanische Jugend heutzutage erleben muss. Unsere Frauen, außer gastfreundlich und geachtet, sind auch gute Menschen. In meinem Kopf kommen die mitfühlenden Mütter, die Juden in albanischen Häusern geschützt haben, als sie das NS – System verfolgte, in Konzentrationslagern geschickt und in den Gaskammern – Duschen gebracht haben. Diese lebenden Zeugnisse haben wir auch in den albanischen Filmen gesehen, als wir Kinder gewesen sind. Diese erlebten Geschichten gehören nicht zu meiner Generation. Ich kann mehr über die weltberühmte Mutter Theresa sprechen450. Sie war auf der ganzen Welt berühmt für ihr humanitäres Engagement für Kinder in Not, für die Waisen, für die mit HIV/AIDS infizierten Personen, für die betroffenen Menschen von der Tschernobyl – Explosion etc. Für diesen geleisteten Beitrag hat sie den Friedensnobelpreis im Jahr 1979 bekommen451. Aus Respekt für ihren Beitrag als eine echte Albanerin hat der albanische Staat sich entschlossen, im Jahr 2005 unseren Flughafen “Internationaler Flughafen Mutter Theresa” zu nennen452. Als ich mich in Einschulungen und Konferenzen als ein albanisches Mädchen vorgestellt habe, sind die Reaktionen positiv gewesen. Sobald ich das Wort “albanisch” erwähnt habe, haben die Gesprächspartner mit funkelnden Augen ihren Namen erwähnt und natürlich kann man den patriotischen Stolz in dem Moment nicht beschreiben. Es beflügelt, wenn wir solch positive Vorbilder sehen, wofür unser Land erwähnt wird, aber manchmal passiert auch das Gegenteil, da Albanien als ein Land der organisierten Kriminalität gekennzeichnet ist. Es ist eigentlich ein bitterer Geschmack, aber leider habe ich es oft gehört, aber immer möchte ichmir wünschen, dass ich für mein Land einen Stein an diese Wand geben kann, an die Wand der Kultur und des Wissens und möchte ein integraler Bestandteil von ihm sein. Ohne von diesem Thema weg zu gehen, möchte ich sagen, dass die albanische Frau, auch wenn es unter seinem Schatten hat, ihm den Weg zu seinem Erfolg erleichtert und diese Frauen sind nicht wenig. Sie, mit vielen Aufopferungen, haben gewusst ihren Ehemännern zu helfen, haben sich um die Kinder gekümmert, weiter ihren Beruf zu entwickeln aber ich denke, dass dieses letzte war mit vielen Schwierigkeiten verbunden. Dieses Phänomen habe ich auch beim Kapitel “Frauen im Entscheidungsprozess” erwähnt und das ist passiert, weil sich die Männer niemals zu gleichen Bedingungen mit den Frauen beworben haben. Sie haben diesen Bereich schon bereit gefunden, natürlich mit der Hilfe ihrer Frauen aber den Frauen selbst hat niemand geholfen und sie sind mit allem alleine konfrontiert. Und diese Frauen sind nicht wenig, sie sind präsent in jedem Lebensbereich, wie: in der Gesundheit, in der Regierung, in den Schulen und an den Universitäten etc. 450 vgl. Lebenslauf von Mutter Theresa bei der offiziellen Webseite des Nobelpreises http://nobelprize.org/nobel_prizes/peace/laureates/1979/teresa.html [Stand 30.06.2011] 451 vgl. http://www.nobelprize.org/nobel_prizes/peace/laureates/1979/# [Stand 30.06.2011] 452 vgl. http://www.tirana‐airport.com.al/ [Stand 30.06.2011] 114 Ich möchte auch jene Mädchen und Frauen erwähnen, die im Ausland leben und ihren Beitrag da leisten, die aber ihre Wurzeln niemals verleugnet haben und stolz auf ihr Land sind. Stolz auf das Land der Adler, ein kleines Land mit vielen Bergen aber mit höflichen Menschen, die viele Fremdsprachen sprechen und das Wissen erwerben möchten. Dora D’Istria mit albanischer Herkunft oder anders als Helena Gjika, Poetin453. Als ich zum ersten Mal ihren Roman „Yjet nuk vishen keshtu – Sterne entblättern sich nicht“ gelesen habe, bin ich ganz jung gewesen und die Stärke ihres Wortes hatte mich „geschlagen“. Es geht um die berühmte Schriftstellerin, Fr. Elvira Dones454, die in diesem Buch die Wunden des albanischen Mädchen – und Frauenhandels beschreibt. Sie ist von Albanien weggegangen, bevor die politische Wende geschah und genau das macht sie besonders, weil sie den Weg weiß. Derzeit befasst sie sich mit TV – Dokumentationen, ist Drehbuchautorin und Produzentin und kann uns noch bezaubernde Romane mit sozialen Themen schenken. Im Roman „Hana“, oder anders “Die vereidigten Jungfrauen” genannt, geht es um die Hana. Sie ist die Hauptdarstellerin und erzählt ihr Leben als Studentin, als plötzlich ihr Onkel stirbt und sie gezwungen ist, das Schicksal der Familie “in die Hand zu nehmen” und trifft die wichtigste Entscheidung ihres Lebens, eine Mannfrau zu werden455. Was Kanun und Mannfrauen bedeuten, habe ich im Kapitel “Frauenrechte” erläutert. Außerhalb unseres Landes leistet auch die Schriftstellerin Fr. Ornela Vorpsi ihren Beitrag456, die in Italien wohnhaft ist. Und in diesem Land leben viele von unseren Bürgern. Fr. Elsa Lila ist eine von ihnen, eine junge Sängerin, die von Albanien mit 2 ersten Preisen im Nationalen Festival gegangen ist und sie hat auch am Festival von Sanremo teilgenommen457. Auch die Ballerina Fr. Ambeta Toromani458, die Produkt des Tanzspektakels „Amici - Freunde“ und sehr beliebt in Italien ist. Auch die Sängerin, Fr. Anna Oxa459, die ihre albanische Herkunft nicht verneint. Ihr Vater ist während des Kommunismus nach Italien ausgewandert, wobei er da seine Familie gegründet hatte. Fr. Liri Begeja460, die Regisseurin, die Albanien nach der politischen Wende verlassen hat, sie lebt momentan in Frankreich. Ich wollte mich ein bisschen bei den Choryphäen der Oper halten und möchte ihren Beitrag betonen, den sie geleistet haben wie z. B. Inva Mula461 die in Paris wohnt und Ermonela Jaho462, die in New York lebt. Beide sind sie das beste Vorbild der harten Arbeit und dem Wunsch vorwärts zu kommen. Beide glänzen in der ganzen Weltszene. Fr. Ermonela Jaho hat zuletzt in London gesungen, wobei sie einen großen Erfolg hatte. In Mai 2012 kommt sie 453 vgl. http://www.womenwriters.nl/index.php/Dora_d'Istria [Stand 30.06.2011] vgl. http://www.elviradones.com/about/biography‐english/ [Stand 30.06.2011] 455 Ebenda 456 vgl. http://www.lanotadeltraduttore.it/intervista_ornela_vorpsi_scrittrice.htm [Stand 30.06.2011] 457 vgl. http://www.imdb.com/name/nm0510170/ [Stand 30.06.2011] 458 vgl. http://www.danzadance.com/special/anbeta/anbeta.html [Stand 30.06.2011] 459 vgl. http://www.annaoxa.net/ [Stand 30.06.2011] 460 vgl. http://www.imdb.com/name/nm0126752/ [Stand 30.06.2011] 461 vgl. http://www.deutscheoperberlin.de/index.php?page=person_detail&iduser=37399 [Stand 30.06.2011] 462 vgl. http://www.ermonelajaho.com/index‐1.html [Stand 30.06.2011] 454 115 nach Wien und wird die Oper „Traviata“ von Verdi singen. Eda Zari463 mit ihrer melodischen Stimme singt sehr schön die Jazz Songs und lebt zurzeit in Deutschland. Miriam Cani464 lebt in Deutschland, auch sie ist Sängerin und Moderatorin. Und innerhalb des Landes möchte ich Fr. Edit Mihali465 hervorheben, die unermüdete und beliebte Sopranistin für uns alle, deren Interviews wir gerne im Radio und Fernsehen verfolgt haben. Aber in der Tat, wenn ich über solche Persönlichkeiten schreibe, habe ich die Ehre Fr. Vace Zela466 vorzustellen, mit deren Stimme die Jugendlichen während des Kommunismus geträumt haben. Meistens hat sie Lieder unserer Heimat gesungen aber sie fehlt uns und unserer Szene sehr, weil sie in der Schweiz lebt. Auch in dem weiten Kontinent von Amerika haben wir viele begabte albanische Mädchen und Frauen, die da wohnen und arbeiten. Im Modebereich möchte ich Fr. Valbona Coba467 erwähnen und die SängerInnen Fr. Merita Halili468, Sängerin der Volkslieder sowie die Fr. Parashqevi Simaku469, Morena Reka470 Anita Bitri471, die seit Jahren nicht mehr lebt, Ermira Babaliu472 etc. „Die Hollywoodbeleuchtung“ hat sich auch bei den albanischen Mädchen ausgewirkt. Fr. Eliza Dushku473 mit albanischem Vater ist zurzeit eine berühmte Schauspielerin in Hollywood. Vor einigen Monaten wurde ihr die Identitätskarte sowie die albanische Staatsbürgerschaft übergeben und sie hat eine Dokumentation über Albanien gedreht, wobei die natürliche Schönheiten Albaniens entfaltet worden waren. Eine andere Schauspielerin, die gerade Karriere in Hollywood macht, ist Fr. Masiela Lusha474. Die Kinematografie bleibt für uns heute eine schmerzhafte Nostalgie. Ich erinnere mich an meine Kindheit, als damals viele albanische Filme vorgespielt wurden und die Eltern erzählten, dass während Kommunismus viele Filme gedreht worden waren. Jeder von ihnen wurde von einer bestimmten Kommission begutachtet, ob es richtig war oder man Zensur brauchte. Alle Filme haben Erziehungscharakter gehabt und die Hauptthemen waren die Liebe für die Heimat und für die Familie. Eine der SchauspielerInnen, die mir wirklich gut gefallen hat, war Fr. Tinka Kurti475, die die Person von Tana vorgestellt hat, der erste Film Albaniens. Hierbei möchte ich auch die Schauspielerin Fr. Rajmonda Bulku476 erwähnen, die gleichzeitig auch Abgeordnete der Nationalen Volksversammlung ab 2009 im Bezirk von Fier 463 vgl. http://www.eda‐zari.de/albwo_artist.htm [Stand 30.06.2011] vgl. http://www.miriamcani.com/#/aboutus [Stand 30.06.2011] 465 vgl. http://www.elviradones.com/shqip/hana/ [Stand 30.06.2011] 466 vgl. http://www.teksteshqip.com/bio.php?aid=134 [Stand 30.06.2011] 467 vgl. http://www.imdb.com/name/nm1784332/ [Stand 15.08.2011] 468 vgl. http://muzika.albasoul.com/artist.php?id=65 [Stand 15.08.2011] 469 vgl. http://www.myspace.com/simaku [Stand 15.08.2011] 470 vgl. http://www.dailymotion.com/video/xmea87_morena‐reka‐do‐trokas‐www‐besfort‐de_music [Stand 15.08.2011] 471 vgl. http://www.anitabitri.com/english.html [Stand 15.08.2011] 472 vgl. http://muzika.albasoul.com/artist.php?id=36 [Stand 15.08.2011] 473 vgl. http://eliza‐dushku.org/?page_id=802 [Stand 15.08.2011] 474 vgl. http://www.masielalushafoundation.org/ [Stand 30.06.2011] 475 vgl. http://www.zweitausendeins.de/filmlexikon/?sucheNach=personNr&wert=122087 [Stand 30.06.2011] 476 vgl. http://www.parlament.al/web/BULKU_Rajmonda_Skender_10769_1.php [Stand 30.06.2011] 464 116 ist. Andere berühmte SchauspielerInnen sind auch Fr. Roza Anagnosti und Fr. Margarita Xhepa, die gleichzeitig auch Mitglieder des Künstlerischen Vorstandes des Nationaltheaters sind477. In der Athletik berühmt sind die Fr. Mirela Manjani – Xhelili478, Fr. Klodiana Shala, Fr. Pavlina Evro, Fr. Alma Qeramixhi479 etc. Und für ihre Schönheit während der Jugend, aber die sie noch bis heute behalten hat, kann ich mit Stolz Fr. Valbona Selimllari480 erwähnen, die die erste Miss – Albanien ist. Ihr Lächeln, Schönheit und Intelligenz bestätigt die Schönheit unserer Territorien. Die albanische TV – Journalisten, mit deren Bildern wir aufgewachsen sind, sind oft für ihr Heldentum gestanden und haben ihre Karriere Stein um Stein gebildet. Natürlich außer ihrem Beruf haben sie uns manchmal auch die menschliche Seite mittels TV – Bildschirm vorgestellt. Starke, schöne und natürlich erfolgreiche Frauen. Unter ihnen möchte ich auf Fr. Rudina Xhunga481 hinweisen, die schon seit Jahren mit ihrer Sendung “Shqip – Albanisch” im Top – Channel Fernsehen berühmt geworden ist mit den Themen wie: Politik, Kultur, Soziales und Individuenprofile (männlich und weiblich) behandelt, die in der Geschichte, der Kultur und der albanischen Gesellschaft ihren Beitrag geleistet haben. Und weiter, die Journalistin Fr. Sonila Meco482, die Pädagogin der Wirtschaftsuniversität, deren Leidenschaft Journalismus bleibt. Fr. Eni Vasili483, die ihre Karriere als Nachrichtensprecherin im Albanischen Öffentlichen Fernsehen begonnen hat, moderiert zur Zeit beim Alsat Fernsehen die Sendung “Studio e hapur – Offenes Studio” und im Jahr 2009 wurde sie mit dem Preis “Charakter des Jahres” geehrt. Oder Fr. Ilva Tare484, die nach dem abgeschlossenen Master in London und einer journalistischer Erfahrung für das Fernsehen Al Jazeera, sie moderiert seit Monaten die Sendung “Ilva Tare Tonight”. Fr. Arbana Osmani485, mit derer Lächeln und Eloquenz sie uns jede Woche gesteckt hat, begann die Karriere bei Top Albania Radio als Moderatorin in einer Sendung mit Liedern und heute ist sie reifer, professionell und persönlich geworden. Sie hat mehr als 10 Jahre Arbeitserfahrung und seit 4 Editionen moderiert sie die berühmteste Realitäts – Show “Big Brother Albania”. Fr. Rudina Magjistari486, die mit der Vielfältigkeit ihrer Sendungen und ihrer Süße bewirkt hat, dass wir sie mehr mögen und zur Zeit moderiert sie die tägliche Sendung “Takimi i pasdites – das Treffen vom Nachmittag” im TV Klan. 477 vgl. http://www.teatrikombetar.gov.al/ [Stand 30.06.2011] vgl. http://www.sports‐reference.com/olympics/athletes/ma/mirela‐maniani‐tzelili‐1.html [Stand 30.06.2011] 479 vgl. http://www.athletix.org/statistics/albania.htm [Stand 30.06.2011] 480 vgl. http://www.shqiperia.com/lajme/lajm/nr/6129/Rrefehet‐Valbona‐Selimllari‐Dashuria‐te‐merr‐frymen [Stand 14.02.2011] 481 vgl. http://www.rudinaxhunga.com/kusheshte.htm [Stand 30.06.2011] 482 vgl. http://abcnews.al/rreth‐nesh [Stand 15.08.2011] 483 vgl. http://www.alsat.tv/kulture/ndahen‐cmimet‐vjetore‐te‐medias.‐eni‐vasili‐personazhi‐i‐vitit.html [Stand 25.08.2011] 484 vgl.http://www.ora‐news.com/v2/index_tonight.php?PHPSESSID=2cc6ccd3937ba9b61b6f6a1681d0f02c [Stand 25.08.2011] 485 vgl. www.top‐channel.tv [Stand 30.06.2011] 486 vgl. www.tvklan.tv [Stand 30.06.2011] 478 117 Genau am 8. März, der Tag, der den Kampf der Frauen für ihre Rechte und Freiheiten symbolisiert, hat eine Tageszeitung die Namen der 8 mächtigsten Frauen in Albanien veröffentlicht. Das Schreiben begann mit einem Kommentar für unsere Generalstaatsanwältin, Fr. Ina Rama487, die erste Generalstaatsanwältin in Albanien. Sie ist als fragile Frau bekannt aber die Verantwortung, die sie auf ihren Schultern trägt, ist wirklich sehr groß. Sie arbeitet jeden Tag unter dem Druck der Politik, und auch wenn sie 2 Klagen gegen die Regierung Berisha verlor, ist sie nicht entmutigt, hat sogar eine Kampagne gegen Korruption bei dieser Institution gegründet. Man sagt, dass sie keine Kompromisse kennt. Immer, wenn die Frauen in der Politik erwähnt werden, denken wir direkt an die Präsidentin der Nationalen Volksversammlung, an Fr. Dr. Jozefina Topalli488. Sie leitete diese Position zum ersten Mal im Jahr 2005 und ist im Jahr 2009 wieder gewählt worden. Ihre glänzende Karriere hat ihren Ursprung jedoch in der Vergangenheit. Absolventin von 2 Fakultäten, für Mathematik und Rechtswissenschaften, begann sie die Treppen zum Weg der Politik aufzusteigen. Für 4 aufeinanderfolgende Legislaturen ist sie als demokratische Abgeordnete ausgewählt und 1997 – 2005 ist sie Vizepräsidentin der Nationalen Volksversammlung gewesen. In ihrem Lebenslauf habe ich gelesen, dass sie einige Master abgeschlossen hat sowie ihr Doktoratstudium im Jahr 2009. Im diplomatischen Rahmen wird ihr geleisteter Beitrag viel belobt und bewertet. Sie hat Lobbys für die Mitgliedschaft Albanien in NATO und EU gemacht, sowie für die Visa - Liberalisierung. Sie ist auch im sozialen Bereich aktiv. Sie ist Initiatorin für einige Kampagnen, wie: Kampf gegen Brustkrebs, Kampf gegen Gebärmutterkrebs, Bekämpfung der Gewalt gegen Frauen, Bekämpfung der Gewalt gegen Kindern, Bekämpfung gegen häusliche Gewalt, Sensibilisierungskampagnen gegen die Gewalt an Kindern, Kampagnen zum Schutze der Kinder und der Schichten im Not gewesen. Auch im Rahmen ihrer Position als Präsidentin der Nationalen Volksversammlung, hat sie ihren Beitrag zur Förderung uns Stärkung der Rolle der Frauen in der Politik geleistet. Für diesen menschlichen und professionellen Beitrag ist sie mit vielen internationalen Preisen ausgezeichnet worden. Im Juli 2010 ist sie vom Internationalen Forum des Mittelmeeres mit dem „Preis des Mittelmeeres“ für ihre parlamentarische Tätigkeit und Karriere durch den Vorschlag vom Italienischen Senat ausgezeichnet. Im Oktober 2010 wurde sie erste Botschafterin der UNICEF zum Schutze der Kinderrechte in Albanien von der UNICEF in Albanien und von Vertretern der Verbände und Institutionen, die sich mit den Kinderrechten beschäftigen. Im November 2010 in Petersburg wurde sie mit der „Goldmedaille“ für ihren wertvollen Beitrag in der Politik ausgezeichnet. Im Dezember 2010 wurde sie mit dem internationalen Titel „Der Friedensreiter des Jahrtausends“ von der Internationalen Union für Frieden an der Universität Sacro Cuore in der Region von Lombardei in Italien ausgezeichnet. Im Jahr 2010 wurde sie zur Vizepräsidentin der Weltkonferenz für die Präsidenten der Parlamente ausgewählt. Und innerhalb der Grenzen ist sie Stellvertretender Vorsitzender der Demokratischen Partei für ganz Albanien, Präsidentin der Nationalen Volksversammlung und zum 4. Mal Abgeordnete. Neben dieser professionellen Karriere, Auszeichnungen und 487 vgl. http://www.tiranaobserver.com.al/index.php?option=com_content&view=article&id=7129:ja‐cilat‐jane‐ 8‐femrat‐qe‐drejtojne‐sot‐shqiperine&catid=44:speciale&Itemid=84 e publikuar me 8 mars 2011, 13:58 [Stand 30.06.2011] 488 vgl. http://www.jozefinatopalli.al/jozefinatopalli/Jeteshkrimi_4.php [Stand 30.06.2011] 118 Anerkennungen, widmet sie auch ihrer Familie, die aus Ihrem Ehemann und ihren 2 Kindern besteht, viel Zeit. Diesbezüglich gibt sie ein sehr gutes Vorbild ab. Fr. Dr. Majlinda Bregu489, deren Profil wir im Öffentlichen Albanischen Fernsehen gesehen haben, als sie die Nachrichten vorgelesen hat, war eine Studentin der Sozialwissenschaften. Heute ist sie Integrationsministerin seit 2007, Sprecherin der Regierung, Abgeordnete in Tirana, Pädagogin bei der Sozialwissenschaftsfakultät und Autorin zahlreicher Bücher. Sie ist Vorsitzende der albanischen parlamentarischen Delegation im Europäischen Parlament. Also all diese Positionen, die Engagement, Zeit und vor allem den Wunsch zum Arbeiten brauchen. In einem Interview erzählt sie uns von den Schwierigkeiten, die sie im Parlament erlebt hat. Sie sagt, dass sie „Hass“ nicht nur von den Männern bemerkt, sondern auch bei den Frauen, die ihre MitkollegInnen sind. Für eine lange Zeit hat sie bei einer NGO gearbeitet, wobei sie als Brücke zwischen diesen Organisationen und den Medien gedient hat, weil sie alle soziale Probleme studiert hat, wie sie in den Medien erscheinen. Fr. Shpresa Becaj490, Vorsitzende des Obersten Gerichtshofs, die auffällig für den Boykott gegen die Opposition war, wenig später, nachdem unser Präsident, Hr. Prof. Dr. Bamir Topi ernannt wurde. Zurzeit befindet sie sich in der Mitte einiger „Brände“: der noch offene Prozess von Gerdec, die Reform des judikativen Systems und die Ernennung neuer Mitglieder des Hohen Rates der Justiz. Fr. Arta Dade491, Sekretärin der Sozialistischen Partei Albaniens für die auswärtige Politik. Abgeordnete seit vielen Legislaturen aber auch mit höheren Positionen bis Ministerin. Sie ist immer für ihre Entschlossenheit, die sie charakterisiert, Stärke und den Mut ausgeprägt. Sie hat ihren Beitrag zu den internationalen Strukturen geleistet, als man die Rechte der SP schützen sollte, und hat ihre Stellungnahme, um den politischen Stillstand zu lösen, geleistet. Fr. Monika Kryemadhi492, Organisationssekretärin der LSI – Levizja Sozialiste per Integrim (Sozialistische Bewegung für Integration) und Vorsitzende für Tirana. Sie ist vor allem für ihre Rebellion und Schnelligkeit bekannt. Bei dieser Partei ist sie sehr aktiv und gibt den Beitrag ihrem Ehemann, der Vorsitzende dieser Partei ist. Sie hat am Streik im vorigen April teilgenommen, als die Änderungen in der albanischen Verfassung gemacht wurden. Fr. Vasilika Hysi493, zurzeit Abgeordnete der Sozialistischen Partei und gleichzeitig auch Stellvertretende Vorsitzende der Fraktion dieser Partei. Es ist ein neuer Name in der Politik und zum ersten Mal wurde sie bei den Wahlen vom 28. Juni 2009 erwähnt. Auch wenn sie nicht so viel politische Erfahrung hat, hat sie gewusst, aktiv und bereit für jede Herausforderung zu sein. In der Tat kommt sie aus der Zivilgesellschaft, wobei sie das Helsinki Komitee für Menschenrechte geleitet hat. Ihr Name war der erste in den Wahllisten von Tirana, hinter sich ließ sie auch den Namen des Vorsitzenden der DP, Hrn. Dr. Sali 489 vgl. http://www.tiranaobserver.com.al/index.php?option=com_content&view=article&id=7129:ja‐cilat‐jane‐ 8‐femrat‐qe‐drejtojne‐sot‐shqiperine&catid=44:speciale&Itemid=84 [Stand 30.06.2011] 490 Ebenda 491 Ebenda 492 Ebenda 493 Ebenda 119 Berisha. Sie ist eine vertraute Person von Hrn. Edi Rama und war anwesend im Restaurant „Krokodil“ in Straßburg, als über die Lösung des politischen Stillstandes in Albanien gesprochen wurde. Fr. Valentina Leskaj494, zurzeit Abgeordnete und Stellvertretende Vorsitzende der Fraktion der SP. Mit einer so umfangreichen politischen Erfahrung auf ihren Schultern kennt sie dieses Terrain sehr gut. Außer den oben genannten Positionen ist sie auch Vorsitzende der Fraktion für die Erziehung und für die Mittel der öffentlichen Informierung. Während der vergangenen Legislaturperiode war sie Vorsitzende der Fraktion der SP. Auch sie ist eine vertraute Person von Hrn. Edi Rama und arbeitet mit ihm sehr eng, manchmal spricht sie im Podium im Namen allen sozialistischen Abgeordneten. Ihre beste Beziehungen waren mit dem ehemaligen Vorsitzenden dieser Partei, Hr. Fatos Nano. Im Jahr 2003 war sie Ministerin für Arbeit, Soziales und Chancengleichheit. Man sagt, dass sie viel Autorität innerhalb der SP – Strukturen hat. Dieses Mal gab es viele neue weibliche Bilder in der Politik, die von der Zivilgesellschaft kamen und eine von ihnen ist auch Fr. Dr. Eglantina Gjermeni495. Sie hat eine NGO geleitet und ist Pädagogin bei der Sozialwissenschaftenfakultät. Seit 2009 auch Abgeordnete der SP. Andere Abgeordnete von dieser Partei sind: Olta Xhacka, Shegush Ligori, Ledi Shamku, Rudina Seseri, Enkelejda Shkreli, Ermonela Felaj, Klodiana Spahiu, Luiza Xhuvani die gleichzeitig auch Schauspielerin ist und Mimi Kodheli496. Es gibt noch eine beliebte Person für uns alle, die durch das Bild einer familiären Frau und als sehr fähig in ihrem Beruf bekannt ist. Sie ist Fr. Dr. Ermelinda Meksi497. Im Kurs „Internationale Beziehungen“ hat sie mich die MSA (Marreveshja e Stabilizim – Asociimit/Stabilisierung – und Assoziierungsabkommen) gelehrt. Es hatte uns immer gefreut, als wir die Vorlesungen mit ihr hatten, weil sie in jeder Debatte ihre Leidenschaft und den Respekt für die Arbeit stellte. Sie ist die erste weibliche Premierministerin Albaniens. Zurzeit ist sie Abgeordnete der SP und – Mitglied der Kommission für die Europäische Integration. Und die neuen Gesichter in der Demokratischen Partei für diese Legislaturperiode sind: Fr. Rajmonda Bulku, gleichzeitig auch Schauspielerin, Fr. Albana Vokshi, Arenca Trashani, die 2005 – 2007 Integrationsministerin gewesen ist, Fr. Lajla Pernaska, Fr. Ledina Agolli, Fr. Mesila Doda, Fr. Paulina Hoti498. Und Fr. Dr. Adriana Gjonaj ist 2005 – 2009 Stellvertretender Minister für Bildung gewesen und zurzeit Abgeordnete dieser Partei. Beruflich ist sie Physikerin499. 494 Ebenda vgl. BAXHAKU Fatos.: “EGLANTINA GJERMENI: Ndihem keq kur shoh njerëz që vriten për bindjet” http://www.gazeta‐shqip.com/politike/d6321ed02bfd75da21e04fe091591425.html 27.02.2011 [Stand 30.06.2011] 496 vgl. http://www.parlament.al/web/Perberja_10023_1.php [Stand 30.06.2011] 497 vgl. http://www.parlament.al/web/MEKSI_Ermelinda_Ahmet_10706_1.php [Stand 30.06.2011] 498 vgl. http://www.pd.al/partia/grupi‐parlamentar/ [Stand 30.06.2011] 499 vgl. http://www.wbc‐inco.net/users/119.html. [Stand 30.06.2011] 495 120 Fr. Diana Culi500 ist in der vorigen Legislaturperiode Abgeordnete der Sozialdemokratischen Partei gewesen, ist aber auch berühmte Schriftstellerin. Zurzeit ist sie Präsidentin des unabhängigen Forums der albanischen Frauen. Auch die Ehefrau von unserem Premierminister, Fr. Dr. Liri Berisha501 hat eine wichtige Rolle im politischen Leben ihres Ehemannes gespielt. Sie ist Kinderärztin und gleichzeitig auch Präsidentin der Stiftung „Albanische Kinder“ und betreut die Kinder mit Autismus. Immer haben wir die Minister im Fernsehen gesehen, die Interviews oder Opinionen geben und man denkt, dass sie alles selbst vorbereiten. Aber man denkt nicht weiter daran, dass sie hinter sich ein großes Team haben, das bereit für die nächste Herausforderung ist. Und dieses Team besteht aus stellvertretenden Minister, Beratern und anderen Mitgliedern des Kabinetts. Genau auf der stellvertretenden Minister-Ebene hat Albanien seine Pflicht erfüllt, wobei in 15 Ministerien 7 von ihnen Frauen sind502 und sie sind: Fr. Edit Harxhi – Stellvertretende Ministerin für Auswärtige Angelegenheiten, Fr. Iva Zajmi Stellvertretende Ministerin für Innenministerium, Fr. Zana Xhuka Stellvertretende Ministerin für Verteidigungsministerium, Fr. Brikena Kasmi Stellvertretende Ministerin für Justizministerium, Fr. Nora Malaj Stellvertretende Ministerin für Bildung und Wissenschaft, Fr. Filloreta Kodra Stellvertretende Ministerin für Arbeit, Soziales und Chancengleichheit und Fr. Suzana Turku Stellvertretende Ministerin für Kultur. Es gibt auch andere Frauen in Albanien, die NGO – s leiten, die hauptsächlich soziale Probleme wie die häusliche Gewalt, die Geschlechtergleichstellung behandeln, und die sind: Fr. Elsa Ballauri – Vorsitzende der Albanischen Gruppe für die Menschenrechte503, Fr. Delina Fico504, Fr. Edlira Haxhiymeri505, Fr. Iris Luarasi506 Beratungszentrum für Frauen und Mädchen, Fr. Aurela Bozo507 Zentrum für zivile rechtliche Initiativen, Fr. Vjolla Mecaj508, Fr. Prof. Dr. Aurela Anastasi509, Fr. Prof. Dr. Arta Mandro510, die ihren wertvollen Beitrag in diesem Bereich leisten. Ihre Anwesenheit habe ich sowohl in verschiedenen Interviews von ihnen gespürt als auch in ihren Publikationen, die ich für meine Thesis gebraucht habe, ohne deren Literatur ich heute nicht geschrieben hätte. 500 vgl. http://www.europartners.al/index.php?ep=ngo_det&ngoid=60&menu=ngo&PHPSESSID=16dc7a67f7e1d975b1 531ea598b22c8f [Stand 30.06.2011] 501 vgl.http://www.albanianchildren.org/index.php?option=com_content&view=article&id=4:leter‐nga‐ presidenti&catid=5:letra&Itemid=12 [Stand 30.06.2011] 502 vgl. http://www.keshilliministrave.al/?fq=showcabzvm [Stand 30.06.2011] 503 vgl. http://www.cdsee.org/board_member_26.html [Stand 07.08.2011] 504 vgl. http://www.gadc.org.al/index.php?option=com_content&view=article&id=96&Itemid=85&lang=en [Stand 06.08.2011] 505 vgl. http://ps.al/kryesia [Stand 07.08.2011] 506 vgl. http://www.fhf.edu.al/CV/gazetari/Iris%20Resume.pdf [Stand 07.08.2011] 507 vgl. http://www.humanrightsimpact.org/ru/themes/womens‐human‐rights/domestic‐violence/co‐ developers/feuser/348/ [Stand 07.08.2011] 508 vgl. http://www.magjistratura.edu.al/#94 [Stand 06.08.2011] 509 vgl. http://www.qag‐al.org/ang/html/2009/The%20speech%20of%20Prof.%20Aurela%20Anastasi.pdf [Stand 07.08.2011] 510 vgl. http://www.magjistratura.edu.al/#227 [Stand 07.08.2011] 121 Einige Daten über Frauen in der Politik habe ich auch im Kapitel „Frauen im Entscheidungsprozess“ erwähnt. Aber da ich dieses Kapitel Frauen gewidmet habe, ohne umgesetzte oder nicht umgesetzte Gesetze, ohne die Kritiken oder Empfehlungen von Internationalen Partnern, habe ich mich entschieden, ihre Namen zu erwähnen. Diese Frauen verdienen Aufmerksamkeit und Respekt und ich möchte sie nicht vergessen, als ob sie ganz normale Personen gewesen wären. Diese Frauen haben die Geschichte Albaniens gemacht und jede von ihnen in ihren Bereichen. Diese Abgeordneten haben keine Politikwissenschaft studiert, haben aber durch gute Taten in unserer Gesellschaft ihren Beitrag geleistet. Ich wünsche mir, dass die Generationen in der Zukunft das lernen werden und ob es Korrigierungen machen werden sollen, warten auf sie, dass sie es machen können. Außerdem braucht man manchmal das Wissen, um zu aktualisieren. Die Anzahl dieser Frauen wächst immer wieder. Als ich mich für ein eigenes Kapitel den Frauen gewidmet entschied, dachte ich, dass sie nicht so viel sein würden, aber ich habe mich geirrt. Auch wenn es weniger als die Männer sind, kann man sie in internationalen Organisationen finden, im Saal der Volksversammlung, in der Generalstaatsanwaltschaft, im Obersten Gerichtshof. Man sieht sie als Abgeordnete, die mit ihrer Wählerschaft die gemeinsamen Probleme und Herausforderungen teilen. Die albanische Frau sehe ich als Psychologin, Soziologin, Pädagogin, Lehrerin, arbeitslos, benachteiligt und diskriminiert, die aber eine wunderschöne Arbeit mit ihren Kindern machen, die ihren Beitrag für eine gesunde Familie in dieser Gesellschaft mit vielen Probleme leisten. Ich sehe die Frauen der Roma und ägyptischer Minderheit, ich sehe sie körperlich und psychologisch verletzt. Ich denke, dass sie nahe sind, aber irre mich, weil die gläserne Decke den roten Alarm aktiviert und wir zittern davor. Ich sehe die Opfer der Prostitution. Ich sehe die ländlichen und städtischen Frauen und sie scheinen mir so unterschiedlich voneinander und ähnlich miteinander, weil sie den gemeinsamen Nenner haben, Frau zu sein und als solches bleibt die Familie ihre Hauptaufgabe. Eine ländliche Frau hat diese Pflicht während des Tages und die städtische Frau kommt von der Arbeit im Büro und beginnt andere Aufgaben, wofür sie die geeignete Zeit finden soll, weil die dafür verantwortlich ist. Hier sind alle diese Bilder, die unsere Gesellschaft anbietet. Unsere Herausforderung bleibt das staatsbürgerliche Bewusstsein. Wie fähig sind wir, um zu reagieren? Ich möchte das mit einer schönen Äußerung von Fr. Hillary Clinton abschließen, die sagt “Deine Rechte und Freiheiten können nicht durch Schweigen erreicht werden”511 und ich wiederhole es “Nicht schweigen”. Lasst uns die Stimme für unsere Rechte erheben, wofür wir nicht kämpfen, sollen aber die wir von unserer Verfassung genießen, von der Verfassung der Republik Albaniens, im Jahr 1998 neu gestaltet. 511 vgl. ROSHI Laureta.:“Bote te ndryshme ne postera ‚‘bambolash’”, „Barazia Gjinore dhe Vendimmarrja“, Tirane Maj 2005, S. 61 122 14. ABBILDUNGEN FRAUENRECHTE IN ALBANIEN Ehescheidungen 1998‐2008 25,0 20,0 15,0 10,0 5,0 0,0 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 ABBILDUNG NR. 2.1512 EHESCHLIESSUNGEN ‐ UND SCHEIDUNGEN 30.000 25.000 20.000 15.000 10.000 5.000 ‐ 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 Eheschliessungen 27.87 27.25 25.82 25.71 26.20 27.34 20.94 21.79 21.33 22.37 21290 Ehescheidungen 2.005 2.114 2.168 2.462 3.494 3.634 2.968 3.929 4.075 3.305 3.610 ABBILDUNG NR. 2.2513 512 513 vgl. Offizielle Webseite von INSTAT (Institut Für Statistik) www.instat.gov.al [Stand 20.07.2011] Ebenda 123 BEVÖLKERUNG NACH DEM GESCHLECHT 1620,0 Zu Hunderten 1600,0 1580,0 1560,0 1540,0 1520,0 1500,0 1480,0 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 Männer 1536, 1523, 1531, 1527, 1537, 1546, 1554, 1562, 1578, 1582, 1593, 1592, 1605, Frauen 1524, 1525, 1526, 1535, 1546, 1556, 1564, 1573, 1570, 1570, 1577, 1601, 1589, 514 ABBILDUNG 2.3 STÄDTISCHE/ LÄNDLICHE BEVÖLKERUNG 2000,0 1800,0 1600,0 1400,0 1200,0 1000,0 Städtisch 800,0 Ländlich 600,0 400,0 200,0 0,0 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 515 ABBILDUNG 2.4 514 515 Ebenda Ebenda 124 FRAUEN IM ENTSCHEIDUNGSPROZESS % des Frauenanteils im Parlament im Vergleich zum Abgeordnetenanteil 35,00% 30,00% 25,00% 20,00% 15,00% 10,00% 5,00% 0,00% 1990 1997 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 ABBILDUNG 4.1516 Verhältnis der Beteiligung von Frauen im albanischen Parlament mit den anderen EU – Staaten verglichen ABBILDUNG 4.2517 516 vgl. “Pjesemarrja e femrave ne politike 1990 – 2010” http://open.data.al/sq/lajme/lajm/id/223/Pjesemarrja‐ e‐femrave‐ne‐politike‐1990‐2010 [Stand 09.09.2011] 517 vgl. http://open.data.al/sq/lajme/lajm/id/226/Kosova‐nje‐shembull‐i‐mire‐ne‐rajon‐per‐perfaqesimin‐e‐ femrave‐ne‐Parlamentin‐Kombetar [Stand 09.09.2011] 125 FRAUEN UND GESUNDHEIT ABTREIBUNGEN 450 400 350 300 250 200 150 100 50 ‐ 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 ABBILDUNG 6.1518 ABTREIBUNGSARTEN 20000 18000 16000 14000 Abtreibungen 12000 10000 Spontane Abtreibungen 8000 Abtreibungen mit Unterbrechung 6000 4000 2000 0 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 519 ABBILDUNG 6.2 518 519 vgl. Offizielle Webseite von INSTAT (Institut Für Statistik) www.instat.gov.al [Stand 20.07.2011] Ebenda 126 ABBILDUNG 6.3520 ABBILDUNG 6.4521 520 vgl. http://open.data.al/sq/lajme/lajm/id/282/Tregues‐te‐Sistemit‐Shendetesor‐ne‐Shqiperi [Stand 09.09.2011] 521 Ebenda 127 STERBLICHKEITSRATE DER SÄUGLINGE JÜNGER ALS 1 JAHRE ALT 600 500 400 300 200 100 0 1998 1999 2000 2001 2002 2003 Männer 2004 2005 2006 2007 2008 2009 Frauen 522 ABBILDUNG 6.5 TODESFÄLLE NACH DEM GESCHLECHT 1999‐2009 12.000 10.000 8.000 Männer 6.000 Frauen 4.000 2.000 0 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 523 ABBILDUNG 6.6 522 523 vgl. Offizielle Webseite von INSTAT (Institut Für Statistik) www.instat.gov.al [Stand 20.07.2011] Ebenda 128 ZAHL DER MÜTTERBERATUNGSSTELLE 1999‐2009 500.000 400.000 300.000 200.000 100.000 0 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 Zahl der Untersuchungen Gynäkologische Untersuchungen Anzahl der geburtshilflichen Untersuchungen Anzahl der vorgeburtshilflichen Untersuchungen 524 ABBILDUNG 6.7 524 Ebenda 129 2007 2008 2009 FRAUEN UND BESCHÄFTIGUNG INDIKATOREN IM ARBEITSMARKT 80,00% 70,00% 60,00% 50,00% 40,00% 30,00% 20,00% 10,00% 0,00% Teilnahme der Arbeitskräften Arbeitsniveau Männer Arbeitslosigkeitsniveau Frauen Inaktivitätsniveau Total ABBILDUNG 7.1525 Arbeit 2007‐2008‐2009 70,00% 60,00% 50,00% 40,00% 30,00% 20,00% 10,00% 0,00% Männer Frauen Total 2007 63,60% 2008 63,00% 2009 64,30% 49,30% 56,40% 45,60% 53,80% 43,60% 53,40% ABBILDUNG 7.2526 525 vgl. http://www.instat.gov.al/graphics/doc/downloads/lfs/Rezultate%20AFP%202009.pdf [Stand 13.06.2011] 526 Ebenda 130 FRAUEN UND BILDUNG Erziehung nach dem Geschlecht (in %) 100% 90% 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% 1994/ 1995/ 1996/ 1999/ 2000/ 2002/ 2004/ 2005/ 2006/ 2007/ 2009/ 95 96 97 00 01 03 05 06 07 08 10 Frauen 53% 54% 57% 60% 61% 62% 60% 58% 57% 56% 55% Männer 47% 46% 43% 40% 39% 38% 40% 42% 43% 44% 45% 527 ABBILDUNG 8.2 528 ABBILDUNG 8.3 527 528 vgl. http://open.data.al/sq/lajme/lajm/id/128/Tendencat‐ne‐arsimim‐sipas‐seksit [Stand 09.09.2011] Ebenda 131 529 ABBILDUNG 8.3 Studenten in öffentlichen Universitäten 60000 50000 40000 30000 Männer 20000 Frauen 10000 0 ABBILDUNG 8.4530 529 530 Ebenda Ebenda 132 Private Universitäten 12000 10000 8000 6000 4000 2000 0 2003/04 2004/05 2005/06 2006/07 2007/08 2008/09 2009/10 Männer 192 433 751 1928 4992 6473 10743 Frauen 213 550 941 2151 4514 6938 10100 531 ABBILDUNG 8.5 531 Ebenda 133 MENSCHENHANDEL Italien 2003-2007 ABBILDUNG 9.1532 ABBILDUNG 9.2533 532 vgl. http://www.unodc.org/documents/humantrafficking/Trafficking_in_Persons_in_Europe_09.pdf [Stand 09.09.2011] 533 Ebenda 134 ABBILDUNG 9.3534 534 Ebenda 135 15. ZUSAMMENFASSUNG Wenn wir die Ereignisse analysiert hätten, besonders in diesem letzten Jahrzehnt, hätten wir leicht verstanden, dass die Welt das Lebens-, Handels- und Arbeitskonzept verändert hat. Die Ankunft der Technologie hat uns irgendwie gezwungen die Schreibmaschine zu vergessen oder noch früher die Handschrift. Die Atom – und Biowaffen, Politik, Höhen und Tiefen der Weltwirtschaft, Krisen und verschiedene Kriege, Durst nach Macht und Dynamik in der globalen Arena lassen uns verstehen, dass ein Teil schon vorbei ist und zwangsläufig mit Elementen des 21. Jahrhunderts ersetzt wurde, die uns fest mit dem Globalismus verbunden haben. Und heute in der Tat kann man über alles reden und hören, weil das Leben andere moderne Dynamik genommen hat und die Menschen finden sich selbst in jedem Raum, der direkt oder nicht direkt mit ihnen zu tun hat. Wenn schon vor langer Zeit die Rolle und die Wichtigkeit der Frauen durch den Verstand nicht nehmen würde, heute sieht man freilich Frauen, die an Konferenzen teilnehmen, die direkt mit ihrer Thematik und Problematik zu tun haben. Heute können an den Einschulungen, Konferenzen und Seminaren StudentInnen, Frauen in der Politik, Arbeitslose und Beamte teilnehmen. Heute sehen wir die Größe, die ihre Präsenz genommen hat und vom Tag zu Tag sehen wir, wie ihre Wesenheit sich verändert hat. In einer Ecke der Welt sehen wir die Frauen ausgebildet, geeignet, die persönlichen und professionellen Entscheidungen selbst zu treffen und in der anderen Ecke sehen wir die unterdrückten und versklavten Frauen, denen auch die Grundrechte verweigert werden. Genau über diese 2 Positionen habe in meinem Thema gesprochen, wofür ich genug Zeit gebraucht habe, das richtige Material auszuwählen, um dem Publikum darzustellen. Ich möchte, dass man etwas von diesem Thema lernt, was nicht nur uns, sondern auch den kommenden Generationen dienen würde und bleibe immer mit der Hoffnung, dass es nicht von einem tauben Ohr gehört wird. Ich habe mich darum bemüht, jede Thematik in einem einzelnen Kapitel zu behandeln, wobei in jedem von ihnen sehr deutlich die genehmigten Gesetze erklärt sind sowie die reale Situation, die sich uns vorstellt. Obwohl ich den großen Wunsch habe viele Frauen aus unseren Reihen zu sehen, und warum nicht auch dass ich eine von ihnen sein kann, Aktivistin der Frauenrechte, mit Hoffnungslosigkeit kann ich feststellen, dass wir nicht so begeistert sein sollen. Wenn wir den Status von den Frauen im Süden mit jenen im Norden vergleichen, gibt es einen großen Unterschied sowie andere Dimensionen und Spezifiken, wenn wir die westlichen mit den östlichen Frauen vergleichen. Diese Änderungen, die mit der geografischen Lage verbunden sind, wo sie leben, mit dem Land, mit den Familien, wie sie erzogen sind und wohin sie gehen, um die neuen Familien zu gründen. Also, jeden Aspekt kann man erforschen aber ich habe mich auf alle Problematiken konzentriert und ich habe die Figur der Frau in all ihren Dimensionen vorstellen wollen. Heute ist es wichtig, die ländlichen und städtischen Frauen, in der Bildung, Gesundheit, in der Politik zu erwähnen etc. Man soll auch die Schwierigkeiten erwähnen, die die Frauen erlebt haben und noch andere, die sie noch erleben sollen, ohne Ausnahme von den ländlichen und städtischen Frauen, weil jede von ihnen eigene Merkmale hat. Wenn die ländlichen Frauen nicht um den Stuhl im Beruf oder in der Karriere bekämpfen, bemühen sie sich ums Überleben in einem Milieu, das wohl oder übel ihr Leben ist. Sowie die städtischen Frauen sich nicht vorstellen können, was für Schwierigkeiten ihre KollegInnen am Land erleben, so 136 können sie es nicht wissen was eine Toilette außerhalb vom Haus bedeutet und dass diese Frauen in der früh aufstehen sollen um sich um das Vieh, Boden, Kinder, ältere Menschen und die Familie zu kümmern. Die städtischen Frauen „leiden“ in der Tat wie sie ein Zertifikat mehr bekommen können, wie sie an verschiedenen Schulungen teilnehmen können und damit sie Karriere machen, verlangen sie ihre Rechte durch die Verwaltungsbüros oder im privaten Sektor, oder auch durch das Parlamentspodium. Aber auch so in ihrem Stil „leiden“ sie, aber für andere Rechte und die für unsere Gesellschaft von entscheidender Bedeutung sind. Von den Gesprächen, die ich mit meinen Großmüttern und anderen älteren Damen geführt habe, habe ich nichts anders festgestellt, als die Verantwortung, die sie schon in den frühen Jahren der Kindheit tragen mussten, dass sie schon früher erwachsen waren und mit Schmerz wurde in keinem Gespräch mit ihnen die Ausbildung erwähnt, auch wenn vielleicht der Wunsch danch groß gewesen wäre. Oder haben sie nicht die Wichtigkeit dieses Themas verstehen können, oder vielleicht hätten sie auch ganz andere Vorstellungen und Wünsche für ihre Zukunft gehabt. Ich habe die Unterschiede gesehen, die ich als ihre Nichte aber auch sie als meine Großmütter haben, sogar einige von ihnen bemerkt man auch in der Generation des mittleren Alters. Sie sagen, dass sie gehorsamer den Eltern gegenüber gewesen sind, was aber nicht gleich mit den heutigen Mädchen ist und manchmal kritisieren sie diese stark. Und heute Aktualität und Nachrichten, die für die jungen Mädchen sind, sind nicht so von Bedeutung. Heute sind die sozialen Netzwerke wichtiger, wo man viele Menschen kennenlernen kann, Internet im Allgemeinen, Erholung der Jugendlichen und weniger die Bücher. Aber die Thematik der Frauen begrenzt sich nicht hier. Wir haben noch nicht über einen Brennpunkt gesprochen, der die albanischen Familien erfasst hat und noch eine Wunde bleibt, die häusliche Gewalt. Als ich Menschen über dieses Thema gefragt habe, wurde zu mir gesagt, dass es damals Schande gewesen wäre, über dieses Thema außerhalb des Hauses zu sprechen. Und so blieb geschlossen, wo es geöffnet wurde und von allen von mir gelesenen Materialien habe ich verstanden, dass diese Mentalität noch existiert aber sicherlich bemerken wir mehr Bewusstsein, dieses Phänomen zu erkennen und zu analysieren. Heute sehen wir mutige Frauen, die zur Polizei gehen, um die auf sie ausgeübte Gewalt anzuzeigen. Manche davon sind mutiger, haben aber mehr Angst aber vor dem Schmerz, der Schande und der Erniedrigung und möchten all dies nicht mehr erleben. Aber leider gibt es auch genug von jenen Frauen, die mehrere Kinder haben und arbeitslos sind und diese bleiben quasi an der Kreuzung, ob sie zurück zu ihren Familien kommen, oder sollen sie wieder die Erniedrigung tragen. Auch dieses Thema erfordert eine detaillierte Untersuchung, weil viele Akteure involviert sind, wie: Ärzte, Psychologen, polizeiliche Strukturen, Anwälte, Sozialarbeiter und die Opfer selbst, aber zum Glück habe ich während des Lesens bemerkt, dass über dieses Thema in Albanien bereits viel geschrieben worden ist. Die geschenkte Aufmerksamkeit zeigt klar, dass es ein oft diskutiertes Thema ist. Als ein Bündnis hier können wir die Medien erwähnen, die über dieses Phänomen gesprochen haben. Natürlich haben sie die Frauen als Viktimisierungsbilder bezeichnet aber etwas mehr als in den anderen Bereichen ist es wenigstens erwähnt worden. Ein großes Echo hat in Albanien in diesen letzten Jahren auch das Thema im Zusammenhang mit den Frauen im Entscheidungsprozess gemacht, natürlich auch die Schwierigkeiten und die professionellen „Ellbogen“ nicht höher zu gehen und das bemerkt man von Frau zu Frau. Und für diese Feststellung gelten auch die persönlichen Erfahrungen der Abgeordneten Fr. Valentina Leskaj und Fr. Dr. Majlinda Bregu. Diese habe 137 ich schon behandelt, wie sie diese Schwierigkeiten in ihren Anfängen in der Parlamentskarriere erlebt haben. Die Verfassung Albaniens ist sehr neu, im Jahr 1998 neu gestaltet und als ich die Gesetzgebung gelesen habe, bin ich „mit offenem Mund“ geblieben, weil viele Gesetze zugunsten der albanischen Frauen in der Gesundheit, Bildung, Politik etc. genehmigt sind und in diesem Fall bewirbt sie direkt mit der Acquit Communitaire von BE. Aber wenn wir die Fakten und Analysen anschauen, zeigt sich der andere Teil der Medaille, die ihren Glanz verliert, sobald man zwischen den Zeilen liest. Auch von der CEDAW als Kritik erwähnt, lese ich überall gegebene Empfehlungen zur Verbesserung der Situation in Albanien und nicht nur in einem bestimmten Bereich, sondern in allen Bereichen, wobei die albanischen Frauen betroffen sind. Im Bildungsbereich bleibt die Situation der Frauen der Roma Kommunität problematisch, die nicht integriert sind sowie die Frauen mit Behinderungen. Für die häusliche Gewalt sind einige Empfehlungen gegeben worden, wie man dieses Phänomen eindämmen kann. In der Gesundheit gibt es eine perfekte Gesetzgebung, die aber zum „Sündenbock“ wird, sobald man die Anwendbarkeit sieht. In der Politik bleiben die berühmten weiblichen Quotenregelungen die Achillesferse, die in der neuen Wahlordnung 2008 genehmigt sind. Die Gleichstellung der Geschlechter habe ich im eigenen Kapitel behandelt, aber es bezieht sich auf den ganzen Status der Frauen im Wesentlichen. Die „gläserne Decke“ bleibt in der Tat die Herausforderung der Frauen aber das muß nicht unbedingt mit der Politik verbunden sein. Das betrifft Frauen in jeder Situation, wobei sie anerkannt sein und eine Führungspositionen haben möchte, wie: Politik, Universität, Akademie der Wissenschaften, Gesundheit, Bildung etc. der Handel der Mädchen und Frauen ist das Thema mit weniger Volumen, weil darüber sehr wenig geschrieben worden ist. Vielleicht weil es die Albaner als Wunde bezeichnen, die Begleiterscheinung der Aufnahme der westlichen Elemente in unser Land in diesen Übergangsjahren. Heute in den Medien schreibt und spricht man lieber über die 2 Oppositionen, entweder über die Frauen und ihre Erfolge oder über die schikanierten und sensiblen Frauen. Man legt nur Wert darauf, dass Albanien der EU beitreten möchte und eine dieser Möglichkeiten bietet die Gleichstellung der Geschlechter. Ich würde gerne mehr über die Mannfrauen des Kanun schreiben, über ihren sozialen Status und über ihre menschliche Seite. Diese Seite, die sie geopfert haben und es mit Stolz bewahren. Das braucht natürlich eine Analyse unter einer gigantischen Linse und mehr Zeit aber bleibe mit voller Überzeugung, dass ich mich in den anderen Studien mit diesem Aspekt beschäftigen werde. Also das multidimensionale Bild der albanischen Frauen verdient Respekt und die geeignete Aufmerksamkeit, so wie es unser Staat gemacht hat, verschieden Organisationen sowie die Zivilgesellschaft. Natürlich kann man die „Skulptur“ niemals in der Perfektion schnitzen und es gibt immer Platz zur Verbesserung und Fortschritte. Man braucht Arbeit und Aufwachen, weil bis jetzt viel gesprochen und wenig gemacht worden ist. Wir haben manchmal dem kommunistischen System die Schuld gegeben, weil wir denken, dass das Neue das Alte stürzt, aber gleichzeitig vergessen wir, dass es in jedem System auch positive Aspekte gibt, die immer mit dem neuen System verglichen werden. Es bleibt noch die Tendenz der Frauen in der Politik zu sehen, dass es momentan für uns eine Herausforderung ist. Ich denke nicht, dass es sichtbare Änderungen im Zusammenhang mit den Frauen in der Gesundheit geben wird, weil es nicht so bedeutend ist aber möchte optimistisch für jeden positiven Schritt zur Veränderung im Bezug auf die albanischen Frauen sehen, auch wenn es kleine Veränderungen sein werden. 138 Eine andere wichtige Tatsache in diesem 21 Jahre andauernden ständigen Kampf mit den Institutionen, mit der Mentalität und mit uns selbst, sind auch die Non-Profit-Organisationen. Laut dem Index der NGO-s im Jahr 2004 von USAID hergestellt, ist berichtet worden, dass die Mehrheit der NGO-s in Albanien sich mit Themen die albanischen Frauen und Jugendlichen betreffend beschäftigen535. Während laut einer Studie im Jahr 2005 bemerkt worden ist, dass es in Albanien fast 100 aktive NGO-s gibt, wobei 23% von ihnen sich mit den Rechtsfällen geschäftigen, 18% mit Frauen – Kinder und die Familien, 11% mit wirtschaftlichem Charakter, 10% Kultur, 9% Information, 6% Beratung und direkte Dienstleistungen, 6% ländliche Frauen, 4% politische Foren und 2% Entscheidungsprozesse der Frauen, Religion, Bildung, Medien, Beschäftigung und Anti - Trafik536. Es stimmt, dass diese Organisationen ihren Beitrag zur Verbesserung dieser Gesellschaft geleistet haben und damit wollen sie unsere Werte hervorheben. Aber auch für die Tatsache, dass unser Staat ihren Beitrag gebracht hat, weil diese in den letzten Zeiten sehr gute FachspezialistInnen haben, die von besonderer Bedeutung für die Ratschläge und Empfehlungen zur Entwicklung der albanischen Gesetzgebung und anderer Politiken zugunsten der albanischen Frauen sind. Die Feminisierung der Armut hat in erster Linie mit den wirtschaftlichen Einschränkungen für die Frauen zu tun und mit deren Unfähigkeit ihre Bedürfnisse und die ihrer Familien zu decken, mit wenigen Quellen, mit dem Mangel an wirtschaftlichen Ressourcen inklusive der Bankkredite, mit dem Mangel an Zugang in der Bildung und in der Politik. Und manchmal ist dieser Mangel Ursache, dass die Frauen Opfer der sexuellen Ausbeutung werden. Die Gewalt gegen Frauen, die Geschlechtsstereotypen, die männlichen Einstellungen, die Einschränkungen ihres sexuellen und reproduktiven Lebens, die schlechten Wohnbedingungen, also alle diese warten den Status der Frauen ab und sind schädlich vor allem für ihre Gesundheit. Stellt man sich die Frage, ob unsere Frauen mehr verdienen? Mit dem größten Wunsch jeder Frauenkategorie besser bei uns zu sehen, möchte ich JA sagen. Wenn es ihnen gut geht, kann dann auch die junge Generation mit dem Gefühl erzogen werden, das Beste für ihr Land zu machen. Die Jugendlichen leben in einem Land mit Prosperität und Frieden, das berühmt für die Toleranz zwischen den 3 Religionen ist und können sich sehr gut ausbilden. Wenn sie das schaffen können, können sie auch die Frauenrechte besser verstehen. Ob wir alle diese Rechte einstimmig verstehen können, hängt von unserem Willen und Wunsch ab. BE, andere Organisationen und die internationalen Mechanismen werden immer externe Faktoren bleiben und niemals können sie integraler Teil von uns sein, außer Unterstützer auf unserem Weg zur Integration. Das Land braucht eine neue Mentalität und das ist nur unsere Aufgabe. 535 vgl. „Raporti i OJF‐ve mbi situaten e grave dhe vajzave ne Republiken e Shqiperise“, Raporti Alternativ i Shqiperise per CEDAW, pergatitur nga „Koalicioni per pergatitjen e raporteve alternative ne Shqiperi, Redaktor: HAZIZAJ Altin, Tirane 2006, S. 18 536 vgl. „Raporti i OJF‐ve mbi situaten e grave dhe vajzave ne Republiken e Shqiperise“, Raporti Alternativ i Shqiperise per CEDAW, pergatitur nga „Koalicioni per pergatitjen e raporteve alternative ne Shqiperi, Redaktor: HAZIZAJ Altin, Tirane 2006, S. 68‐69 139 16. SCHLUSSFOLGERUNGEN Als ich den Masterlehrgang „Internationale Beziehungen und Wirtschaftsrecht“ anfing, kamen in meinem Kopf auch die ersten Titelvorschläge. Und die Entscheidung habe ich nach nur 2 Jahren Studium getroffen. Und in der Tat war ich wirklich verwirrt. Albanien hatte in dieser Zeit mehrere Erfolge erzielt und dank diesen konnte man vieles auswählen und recherchieren. Wir hatten einen guten Vorboten, im April 2009 hat Albanien die Einladung angenommen, der NATO beizutreten und dann begannen die Lobbys auch, der EU beizutreten. Aber langsam bemerkte ich, dass wir viel mit uns selbst zu tun hatten und eine echte Integration niemals kommen kann, wenn wir nicht wirklich für diesen Schritt bereit sind. Ich begann zu forschen und sah, woran unser Problem lag. Die Albaner hatten, nach dem Sturz des kommunistischen Systems, einen unerklärlichen Wunsch alles andere anzunehmen, nur dass es „neu“ und „nichts albanisches“ sein sollte und damit meine ich die westlichen Werte. Aber danach wurde gesehen, wie viele Probleme die Albaner zur Überwindung dieses Übergangs hatten, dessen Folgen wir noch spüren können. Ich habe damals viele Dokumentarfilme gesehen, Radiosendungen gehört, las die Presse und sah, dass es in mir mehr Anziehungskraft für die Menschenrechte gab, aber den richtigen Grund kann ich nicht genau erklären. Ich begann das Material zu suchen und wollte mich in der Tat auf nur ein Kapitel konzentrieren aber ich sah, dass die albanischen Frauen überall für ihre Probleme erwähnt waren und traf die Entscheidung alle Thematiken im Zusammenhang mit ihrem Status zu beschreiben. In jedem Kapitel habe ich versucht, meine subjektiven Meinungen zu geben, da ich biologisch eine Frau bin, und haben ihre Schmerzen gespürt, als ob es meine wären. Und das hat mir wirklich gut getan. Jetzt, da ich am Ende mit dem Schreiben bin, erinnere ich mich mit Nostalgie an die Tage und Nächte, wo ich das Material vorbereitet habe von dem ich wirklich vieles erworben habe. Ich verstand, dass die albanischen Frauen heutzutage multidimensionale Größe angenommen haben und dass man das Bild nicht oberflächlich betrachten kann. Für sie sind viele Gesetze in jedem Lebensbereich genehmigt worden: in der Bildung, in der Gesundheit, in der Beschäftigung, in der Politik etc. Eine Wunde ist für die Frauen heute aber auch für die albanische Mentalität der Handel der Mädchen und der Frauen geblieben und die häusliche Gewalt, die mit der Demokratie eskaliert ist. Ersteres ist nicht so viel präsent und das entlastet uns aber zweiteres hält uns in Atem in dieser schnellen modernen kapitalistischen Gesellschaft, wobei jeder von uns im Lauf mit der Zeit ist: eine bessere Arbeitsposition zu bekommen, die nächste Qualifikation zu machen, ein gutes Haus zu kaufen, daran denken wo wir den kommenden Urlaub verbringen werden. Aber all das kostet Zeit und Geld. Und über echte Frauenrechte in Albanien kann man nicht sprechen, wenn sie keine wirtschaftliche Unabhängigkeit genießen. Sie haben heutzutage mehr Ansprüche, so wie das Leben selbst geworden ist. Ihre Kinder konkurrieren mit ihren Altersgenossen und die Tendenz dieses Rennens kennt keine Grenzen. Sie verlangen Bücher, zusätzliche Bildungschancen, Unterhaltungsmöglichkeiten etc. Andererseits sollen ihre Mütter wenigstens 8 Stunden oder mehr vor dem Computer am Arbeitsplatz verbringen und nach der Arbeitszeit warten auf sie zu Hause noch andere familiäre Verpflichtungen, die nicht nur die Kinder inkludieren, sondern auch Eheaufgaben und die Verantwortung für den Wohlstand des Hauses. In dieser 24 – Stunden – Wanderung sollen sie das Tempo 140 beschleunigen, andernfalls bleiben sie wie die Sportler in einem Leichtathletik – Wettkampf hinterher, wobei nicht alle die ersten sind und natürlich um die Beste zu sein, braucht man kontinuierlichen Brennstoff, wie z. B.: die Herausforderungen, die die Beste machen soll, die Unterstützung von den Familienangehörigen oder von ihrem Ehemann, von den Kindern erbrachte Leistungen in der Schule etc. Und natürlich, wenn alle diese Erleichterungen gewährleistet werden, ist sie ihrem Ziel näher aber es gibt Fälle, in denen das Gegenteil passiert. Soziale Probleme können andere Faktoren sein. Nicht alle Mütter sind beschäftigt, deswegen sollen sie ihre Kosten einschränken und bleiben hinter ihren FreundInnnen. Meine gesamte Arbeit schien mir als ein „imaginäres Laufen“, genau für die Herausforderungen, die die albanischen Frauen heutzutage erleben sollen. Und glauben Sie mir, ich bin gemeinsam mit ihrem Tempo und ihrer Dynamik gelaufen, ich bin eins mit ihnen geworden. Ich habe mich darum bemüht, um zu verstehen was sie für Herausforderungen und Schwierigkeiten erlebt haben, um zu erreichen, wo sie jetzt sind und hier rede ich von den emanzipierten gebildeten Frauen. Aber ich habe mich mit den ländlichen oder mit den städtischen Hausfrauen, mit den Roma, ägyptischen und behinderten Frauen versöhnt und irgendwie hat mir mein Thema geholfen, auch die Rolle der Psychologin zu übernehmen und ganz tief in ihnen zu forschen. Ich habe Mitleid für die ländlichen Frauen gefühlt, weil auch meine Großmütter eine solche Herkunft gehabt haben, und habe mich an die Passagen meiner Kindheit bei ihnen erinnert und diese Momente habe ich auch in diesem Thema beschrieben. Ohne Bildungschancen aber mit einer reichen Seele und vielleicht ihre grenzenlose und bedingungslose Liebe hat gewirkt, dass ich dieses Thema ausgewählt habe. So isoliert sind auch die ländlichen Mädchen heutzutage. Natürlich spazieren sie in der Stadt und die finanziellen Möglichkeiten sind definitiv besser geworden aber die Arbeit – und Bildungsmöglichkeiten bleibt noch begrenzt. Aufgrund der Mentalität sollen sie die Schule früher abbrechen und gründen ihre Familien. Mit dem gleichen Rhythmus laufen auch die Frauen in der Politik, sie etwas mehr sogar. Der Wettbewerb „bestraft“ sie, wenn sie die Sachen zur richtigen Zeit und zum richtigen Moment nicht machen, weil es noch viele andere wie sie in der Warteschlange gibt, die auf ihren Moment warten. Deswegen lasst uns alle diesen Marathon laufen, es ist nicht wichtig wer von uns das Ziel als erster erreicht, die ländliche Frau oder die mit Behinderungen, ob es die Beamten der öffentlichen Verwaltung, die Pädagogin oder die Ministerin ist. Wichtig ist es, dass wir einander die Hand geben und dass die Medaille eine Frau nehmen kann. 141 17. 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