Baumappe zum FA-SDR-Transceiver (Teil 1: Hardware)
Transcription
Baumappe zum FA-SDR-Transceiver (Teil 1: Hardware)
FA-SDR-TRX_Hardware_Baumappe 30.11.10 09:02 Seite 1 BX-200 – FA-SDR-Transceiver (Hardware) – 101130 Baumappe zum FA-SDR-Transceiver (Teil 1: Hardware) FA-LESERSERVICE Der FA-SDR-Transceiver überstreicht empfangsseitig lückenlos den Bereich von 1,7 MHz bis 30 MHz und kann auf allen KW-Amateurfunkbändern senden. Der Bausatz entstand in aufwendiger Entwicklungsarbeit bei DL2EWN und besteht aus einer SMD-vorbestückten Platine und allen erforderlichen bedrahteten Bauelementen. Für den Betrieb wird zusätzlich ein FA-Synthesizer-Modul FA-SY1 benötigt. Optional sind ferner ein bearbeitetes Gehäuse sowie ein 1-W-Breitbandverstärker erhältlich. Der vorliegende erste Teil der Baumappe beschreibt den Zusammenbau der Bausatzkomponenten zum fertigen Transceiver, während Inbetriebnahme des Gerätes und Handhabung der Software in einem zweiten Teil behandelt werden. Konzept und Schaltung des FA-SDRTransceivers hat Harald Arnold, DL2EWN, in einer FA-Beitragsfolge ausführlich beschrieben [1]. Einzelheiten können dort nachgelesen werden. Die wichtigsten Eckdaten sind im nebenstehenden Kasten zusammengefasst und kommentiert. Blockschaltbild und Detailschaltungen gehen aus den Bildern 2 bis 6 hervor. Die Platine zum Bausatz hat Peter Drescher, DC2PD, entwickelt. werden [2] (Best.-Nr. BX-026). Gleiches betrifft das bearbeitete Gehäuse (Best.-Nr. BX-201) und das 1-W-Linearverstärkermodul (Best.-Nr. BX-202). Für letzteres existiert eine separate Baumappe. ■ Bestückung Da es sich bei den meisten Bauelementen um solche in SMD-Ausführung handelt und diese bereits auf die Platine aufgelötet sind, ist der verbleibende Arbeitsaufwand Bild 1: Vollständig bestückte Platine des FA-SDRTransceivers mit gestecktem FA-SYModul und 1-WVerstärkermodul Der Transceiver benötigt zum Betrieb einen über USB steuerbaren VFO. Das dafür einsetzbare FA-Synthesizer-Modul FA-SY1 ist nicht im Lieferumfang des Bausatzes enthalten und muss ggf. separat bestellt überschaubar. Wir überzeugen uns zunächst davon, dass alle in der Stückliste aufgeführten Bauteile vorhanden sind. Der Bestückungsplan ist in Bild 7 zu sehen. Zur besseren Übersicht sind die bereits aufgelöteten SMD-Bauelemente nur angedeutet. Für die Lötarbeiten benötigen wir eine temperaturgeregelte Lötstation, blei- und flussmittelhaltiges Lötzinn in 0,8 mm bis 1 mm Stärke, einen scharfen ElektronikSeitenschneider ohne Wate (das ist eine feine Abschrägung parallel zur Schneide, die zwar die Schneide robust macht, z. B. um unbeschadet einen Eisennagel abzwicken zu können, aber die Schnittqualität verschlechtert), eine Flachzange mit © Box 73 Amateurfunkservice GmbH 2010 www.funkamateur.de Bitte nehmen Sie sich die Zeit, diese Baumappe aufmerksam durchzulesen. Sie wurde mit großer Sorgfalt erarbeitet und soll Sie in die Lage versetzen, den Bausatz möglichst ohne fremde Hilfe aufzubauen. Wenn trotzdem Fragen auftreten, die sich auch nach dem Studium der mitgelieferten Unterlagen nicht beantworten lassen, richten Sie diese bitte ausschließlich an den FA-Leserservice [2], am besten über die speziell eingerichtete E-Mail-Adresse: Eckdaten und Bemerkungen Frequenzbereich Empfang/Senden: 1,7 MHz bis 30 MHz1) zusätzliche Empfangsbereiche: 6 m, 2 m2) Empfängerempfindlichkeit: MDS = –123 dBm im 80-m-Band MDS = –127 dBm im 10-m-Band3) Frequenzbereich des Preselektors: 1,7 MHz bis 30 MHz Verstärkung des Preselektors: etwa 12 dB bei 7 MHz, siehe Bild 6 IP3 am Empfängereingang: > +15 dBm4) intermodulationsfreier Dynamikbereich des Empfängers: IMDR3 >90 dB5) Seitenbandunterdrückung: SBU > 35 dB ohne Softwareunterstützung SBU > 70 dB mit Softwareunterstützung (Betrag und Phase) Spiegelfrequenzunterdrückung: > 35 dB6) Ausgangsleistung im Sendefall: Pout ≤ 10 mW PEP bei SSB Pout ≤ 10 mW CW Ausgangsleistung mit gestecktem 1-W-Verstärker: Pout ≤ 1 W PEP bei SSB Pout ≤ 1 W CW IM-Abstände: PIM3 = –50 dBc7) PIM3 = –35 dBc8) Nebenaussendungen9): Spiegelfrequenz –60 dBc Trägerrest –65 dBc Mischerprodukte –50 dBc Betriebsspannung: 11 V bis 14 V Stromaufnahme: < 500 mA10) Der Hersteller des im FA-SY [5] eingesetzten Si570 garantiert eine untere Grenzfrequenz von 10 MHz (d. h. Frequenzbereich RX/TX ab 2,5 MHz); die bisher gelieferten Exemplare arbeiten jedoch bis 3,448 MHz (TX/RX ab 862 kHz); 2) geeignete Vorselektion und Vorverstärkung notwendig, Oberschwingungsmischung; 3) MDS (Minimum Detectable Signal) für 500 Hz Bandbreite; gemessen wurde auf der NF-Seite mit einem echten RMS-Voltmeter 3400A von HP. Die Werte entsprechen HF-Spannungen von 0,16 µV bzw. 0,1 µV an 50 Ω, vgl. Bild 5 in [1]; 4) auf den Amateurfunkbändern 160 m bis 10 m, Dämpfungsglied am Empfängereingang auf 0 dB; auch noch bei zwei Signalen mit 2 kHz (oder weniger) Frequenzabstand; der IP3 des eingesetzten Mischers ist > +30 dBm, die Verstärkung des Preselektors reduziert ihn; 5) auf den Amateurfunkbändern 160 m bis 10 m; zwei starke Eingangssignale erzeugen Intermodulationsprodukte 3. Ordnung, die so stark wie das MDS sind; der Abstand der Pegel ist der intermodulationsfreie Dynamikbereich IMDR3. Die sehr guten Werte im gesamten KW-Bereich von 160 m bis 10 m sind nur mit dem eingesetzten SMD-Mischerschaltkreis erzielbar. 6) hardwareseitig durch die Symmetrie der Schaltung; die Software der SDR-Programme lässt darüber hinaus einen automatischen bzw. einen manuellen Abgleich auf maximale Spiegelfrequenzunterdrückung zu. 7) bezogen auf einen Träger (bei 10 mW PEP), vgl. Bild 7 8) bezogen auf einen Träger (bei 1 W PEP), vgl. Bild 8 9) bezogen auf ein Nutzausgangssignal von 1 W CW, vgl. Bild 9 10) mit gestecktem 1-W-Verstärker und Vollaussteuerung 1) schlanken, glatten Backen und eine präzise, aber kräftige, spitze Pinzette. Die bedrahteten Bauteile befinden sich auf der Platinenoberseite. Bei der Bestückung ist es sinnvoll, zuerst die flachen Bauele1 Rel2 www.funkamateur.de R7 4,7k S6 D2 PTT SB510 LED-rot 100nF C44 100nF 100nF D3 C97 C99 RX TGL-Schalter Bild 2: Übersichtsschaltbild des FA-SDR-TRX TX Flanschbuchse-2,5mm K4 Spannung 12V C15 1000µF +12V BNC K7 S5 + Rastkopf 3-Pos. 100nF C55 J4 +12V C9 1000µF Seite 5 GND HF_OUT +12V 1WPA TX R5 4,7k HF_IN R64 82,5R R60 150R -12dB R62 93,1R R61 37,4R -6dB R63 82,5R R59 150R + TX 100nF LL4148 D5 G6K-2P_12V Rel2 100nF C73 G6K-2P_12V C93 +12V Rel1 LL4148 Rel1 +12V D7 Power 100nF C96 LED-grün D1 J5 TGL-Schalter S7 100nF C61 C54 22nF 100nF C98 R28 1k R22 3,9k R9 10R R10 10R R21 10R +12V +12V HF-OUT Rel2 22µH L12 R57 TX 2,2k R58 4,7k C23 1µF C56 22nF IN R29 270R OUT GND E D6 K A LTV817 IC3 GND_USB R19 390R FA-SY VDD5 DD+ GND_USB PTT_out CW_key TX C2 470µF D4 TX_I TX_Q C86 22nF 22µH L13 C81 22nF K6 CINCH +12V bei TX Line Out Soundkarte Klinkenbuchse 3,5mm K5 Line In Soundkarte Klinkenbuchse 3,5mm K3 GND_USB GND_USB IC1 K A +5V DataData+ GND K2 C16 22nF R4 2,2k C18 100nF 5V_FA-SY USB-B C19 100nF GND_USB LTV817 E 100µH C17 100nF C20 100nF L1 J1 K1 Klinkenbuchse 3,5mm CW-Taste FA-SY Versorgung wahlweise aus USB 1N5817 Seite 4 GND +12V CLOCK TX_ENABLE TX_OUT C22 100nF IC2 RX_I RX_Q TX-MISCHER Seite 3 GND +12V CLOCK RX_ENABLE RX_IN RX-MISCHER GND_USB L7 820µH C1 470µF +12V +12V GND VCC_12 GND GND /CLK CLK GND GND GND C21 100nF R6 1k C92 100nF GND_USB C24 1µF 5V_FA-SY Rel1 IC4 UA78M05CDCY T3 T-622 22nF C39 C35 100nF 5V_FA-SY 100µF C3 Seite 2 GND +12V HF-IN PRESELEKTOR + © Box 73 Amateurfunkservice GmbH 2010 + RX FA-SDR-TRX_Hardware_Baumappe 30.11.10 09:02 Seite 2 BX-200 – FA-SDR-Transceiver (Hardware) – 101130 2 FA-SDR-TRX_Hardware_Baumappe 30.11.10 09:02 Seite 3 BX-200 – FA-SDR-Transceiver (Hardware) – 101130 +12V L10 Ferrit GND OUT GND IN S4 -S7 liegen auf einer Achse S6 und S7 sind um 3 Raster zu S5 versetzt TGL-Rastkopf 5 pos. S1 IC9 C49 100nF C46 1µF MC78M08CDT C40 C41 10nF 100nF R30 150R R27 150R L9 22µH S4 S2 S3 J3 HF-IN C31 100nF J2 TGL-Schalter TGL-Schalter IC7 C47 100nF HF-OUT SGA 5289 TGL-Schalter C12 T5 T-622 100nF C90 270pF L5 L4 L3 L2 22µH 8,8µH 3,2µH 800nH T2 T-622 C6 20-225pF C51 270pF Bild 3: Preselektor 330pF C25 Bild 4: RX-Mischer R11 2,2k R12 R14 C28 100R 22nF 82R RX_IN R13 R8 1k C27 10nF C30 1µF C26 1µF C29 100R 22nF R18 1k R17 C34 22nF RX_I R15 2,2k C38 330pF R26 2,2k 100R C36 1µF RX_Q R16 R20 82R R23 C33 100R 22nF C53 100nF R25 1k R24 1k CLOCK +12V GND 2,2k C8 47µF L11 C45 100nF C7 Ferrit 47µF R65 C50 1µF C37 100nF C48 100nF C42 100nF C43 1µF C5 330µF C32 100nF C4 22µF C52 100nF 0R © Box 73 Amateurfunkservice GmbH 2010 www.funkamateur.de 3 © Box 73 Amateurfunkservice GmbH 2010 www.funkamateur.de CLOCK TX_Q 100nF C77 Bild 5: TX-Mischer TX_ENABLE C14 47µF R2 1K TX_I GND +12V R47 10k R46 10k 10µF 2,7k C89 220pF C87 R55 LM321 + IC17a 2,2k C68 220pF 5V_A2 10µF R41 +12V C72 - C59 100nF +12V 7,5k R54 7,5k R40 C11 10µF IN OUT GND R38 C70 100pF C64 1µF - 5V_D2 10µF C84 10µF C80 10µF C71 Q\ 74ACT74 R\ D CLK C82 22nF C88 22nF Q\ Q 51R R51 51R R49 74ACT74 R\ D CLK C75 22nF 51R R39 51R 10µF S\ LT1498 + IC18b 10k R53 LT1498 + R35 C67 22nF IC17 C65 C83 100nF S\ Q 10k R43 IC18 IC15b - C66 100nF IC14b 10k R50 10k R36 IC15 IC14a 5V_A2 5V_D2 LT1498 + 10k IC18a R52 100pF C85 LT1498 + 10k IC15a - IC13 UA78M05CDCY C76 100nF R45 2,2k R44 2,2k C10 1µF +12V IC16b Ctrl 47R R37 47R R48 10µF C79 100nF C78 100nF 10K 10K C13 R1 R3 C58 100nF IN OUT GND 10nF T4 5V_A2 IC16p TX_OUT C60 100nF C69 100nF IC14 5V_D2 T4-1-X65 R32 2,2k R31 2,2k 100nF C57 1,2k R33 C74 R42 1k C62 1µF IC12 UA78L05ACPK 74LVC4066 IC16a Ctrl 74LVC4066 Ctrl IC16c 74LVC4066 IC16d Ctrl 74LVC4066 2,2k R34 2,2k R56 C63 100nF FA-SDR-TRX_Hardware_Baumappe 30.11.10 09:02 Seite 4 BX-200 – FA-SDR-Transceiver (Hardware) – 101130 4 FA-SDR-TRX_Hardware_Baumappe 30.11.10 09:02 Seite 5 BX-200 – FA-SDR-Transceiver (Hardware) – 101130 TX K9 C95 100nF K8 100nF C94 C91 +12V 100nF HF_IN HF_OUT K1X7 K1X6 GND Bild 6: Anschlussbelegung 1-W-Verstärkermodul mente und erst zum Schluss Buchsen, Schalter und Drehkondensator aufzulöten. Es ist eine weit verbreitete Unsitte, die Drähte nach dem Bestücken eines Bauteils auf der anderen Seite umzuknicken. Das kann zu Kurzschlüssen führen und erschwert spätere Reparaturen oder Änderungen. Stattdessen stecken wir die Bauteile einzeln dorthin, wo sie hingehören, drehen die Platine unter Festhalten des noch losen Bauteils um und legen sie flach hin. Dann löten wir nur das erste der Beinchen provisorisch mit ganz wenig Zinn an und fixieren so das betreffende Bauteil. Nun prüfen wir nochmals dessen korrekten Sitz, korrigieren gegebenenfalls und schneiden anschließend beide (bzw. alle) Drähte des Bauteils mit einem Elektronikseitenschneider etwa 1,5 mm bis 2 mm über der Platinenoberfläche ab. Alle bisher nicht gelöteten Drähte werden nun sauber festgelötet. Zuletzt löten wir noch das anfangs fixierte Beinchen sorgfältig nach. Wer unbedingt erst löten und dann abzwacken will, muss anschließend nachlöten, denn beim Abzwacken können feine Haarrisse in der Lötung entstehen, die zu sehr unangenehmen und schwer zu lokalisierenden Spätausfällen führen. Gute Lötstellen haben übrigens Hohlkehlen zwischen den zu lötenden Flächen (siehe Beispiel in Bild 8). Dazu braucht man nur wenig Lot. Wer mehr aufträgt, unternimmt den zwecklosen Versuch, kalte Lötstellen zu kaschieren. Kugelige Lötstellen sind fast immer ein Hinweis auf ungenügende Oberflächenhaftung, deren Grund beseitigt werden muss. Neben falscher Bestückung sind schlechte Lötstellen die häufigste Ursache für Fehlfunktionen bei Bausätzen. Beim Arbeiten mit dem Seitenschneider sollte man in der Nähe von SMD-Bauteilen mit Vorsicht zu Werke gehen und eine Berührung oder gar ein Abstützen auf diesen Teilen vermeiden. Besonders die keramischen Kondensatoren sind diesbezüglich empfindlich. Tabelle 1: Wickeldaten L5 = 22 µH Kern T50-2 (rot) 66 Wdg. 0,2 mm CuL Kern T50-2 (rot) 40 Wdg. 0,3 mm CuL Kern T50-6 (gelb) 27 Wdg. 0,5 mm CuL Kern T50-6 (gelb) 13 Wdg. 0,8 mm CuL L4 = 8,8 µH L3 = 3,2 µH L2 = 800 nH Bild 8: Lötstellen von bedrahteten Bauteilen K11 K10 C2 470µ D1 L7 IC1 LTV817 C1 470µ CW-Taste K1 L1 D2 FA-SY C6 20-225pF Abst. T2 1 J1 IC2 J2 LTV817 T-622 C12 100n L2 800nH T3 IC3 L3 3,2µH J3 L4 8,8µH T5 T-622 L5 22µH S6 T-622 T4-1-X65 Dämpfung S5 C7 47µ R1 10k C8 47µ C10 1µ J5 C9 1000µ C11 10µ UB +12V…13,8V K4 R2 1k IQ TX zu Line-Out K5 +TX zur PA C14 47µ K6 K8 Rel2 J4 1 D4 1N5817 G6K-2P_12V C15 1000µ S7 IQ RX zu Line-In D3 SB510 R3 10k K9 1 C5 330µ K3 C4 22µ C13 10µ 1 S2 S3 S4 T-622 T4 G6K-2P_12V C3 100µ T1 Rel1 Band S1 1 USB/B zum PC K2 Antenne oder ext. PA K7 Bild 7: Bestückungsplan des FA-SDR-TRX © Box 73 Amateurfunkservice GmbH 2010 www.funkamateur.de 5 FA-SDR-TRX_Hardware_Baumappe 30.11.10 09:03 Seite 6 BX-200 – FA-SDR-Transceiver (Hardware) – 101130 Bevor wir mit der Bestückung beginnen, fertigen wir die vier Ringkernspulen für den Preselektor an. Die Wickeldaten enthält Tabelle 1. Der Kupferlackdraht sollte mit gleichmäßigem Abstand gewickelt werden, ein Beispiel für das anzustrebende Resultat ist in Bild 9 zu sehen. Achtung! Das Durchfädeln eines Drahtes durch den Ringkern entspricht bereits einer Windung. Bild 9: Bewicklung der Ringkerne für die Spulen des Preselektors am Beispiel von L3 Der weniger Geübte fängt am besten mit L2 an, da diese Spule nur wenige Windungen besitzt. Die Ringkernspule lässt sich später leichter einbauen, wenn die Drahtenden so auf beiden Seiten des Ringkerns herausschauen, wie es die Einbaulage auf der Platine vorgibt. Das Verzinnen der Wicklungsenden ist kein Problem, wenn man einen heißen, gut verzinnten Lötkolben zur Hand hat. Abbrennen der Lackschicht und Verzinnen sind dann ein Arbeitsgang. Je dicker der Draht ist, desto heißer sollte der Lötkolben sein, um eine unnötig lange „Brutzelei“ zu vermeiden. Bild 10: Position der Drossel L7 auf der Platine Sind viele Windungen auf einen Ringkern aufzubringen, kann es sinnvoll sein, in der Mitte der Wicklung zu starten und nacheinander beide Teile in die jeweils entgegengesetzte Richtung zu wickeln. Damit verkürzt sich die maximal durch den Kern zu fädelnde Drahtlänge auf die Hälfte. Das Verschieben der Wicklung auf dem Kern sollte nicht mit einem scharfen Gegenstand geschehen, um den Draht nicht zu beschädigen. Ein Zahnstocher aus Holz oder Plastik leistet gute Dienste. Es hat sich bewährt, die Induktivität der hergestellten Spulen mit einem geeigneten Induktivitätsmessgerät (z. B. LC-Mess© Box 73 Amateurfunkservice GmbH 2010 gerät, Bausatz BA-001 [2]) zu prüfen. 5 % Abweichung vom vorgegebenen Wert sind zulässig. Wenn alles in Ordnung ist, verzinnen wir die Drahtenden und legen die fertigen Ringkernspulen zunächst zur Seite. Die Bestückung beginnt mit L7, dem einzigen Bauelement, das noch auf der Unterseite aufgelötet werden muss. Zunächst geben wir etwas Lötzinn auf eine der acht Lötflächen (engl. pads). Dann positionieren wir die Drossel so, wie in Bild 10 zu sehen und fixieren sie auf dem vorbereiteten Lötpad. Korrekturen sind jetzt noch leicht möglich. Wenn die Einbaulage in Ordnung ist, verlöten wir nacheinander alle acht Anschlüsse. Anschließend setzen wir mit der Bestückung der anderen Bauteile auf der Platinenoberseite fort. Wir beginnen mit den flachen Bauelementen (Übertrager, Drossel, Optokoppler usw.) und enden mit den Buchsen und Schaltern sowie dem Drehkondensator. Aus dem Bestückungsplan ist die genaue Position der Teile ersichtlich. Folgende Hinweise sind zu beachten: Einige Bauteile besitzen Anschlusskennzeichnungen. Diese sind für die korrekte Einbaulage wichtig und betreffen die Übertrager (Kennzeichnung mit Punkt), Relais (Kennzeichnung mit Strich), Elektrolytkondensatoren (Plusanschluss), Optokoppler (Punkt) und die Dioden D3 und D4 (Strich am Katodenanschluss). Bei den Leuchtdioden D1 und D2 ist im Bestückungsplan die abgeflachte Seite gekennzeichnet. Ist man sich nicht sicher, hilft die Prüfung mit dem Multimeter. Zur Bestimmung der genauen Höhe der Leuchtdioden über der Platine sollte man provisorisch die Frontplatte anschrauben, die Leuchtdioden einpassen und diese dann erst festlöten. Die Einstellregler R1 bis R3 müssen be- züglich der Lage der Einstellschraube so eingebaut werden, wie im Bestückungsplan angegeben. Beim Einlöten der gepolten Bauteile ist besondere Sorgfalt geboten. Die Erfahrung zeigt, dass es sinnvoll ist, deren Einbau nachträglich noch einmal zu kontrollieren. Die Steckerstifte für die Jumper J1 bis J5 sollten aus optischen Gründen senkrecht auf der Platine stehen. Die Buchsenleisten für das FA-SY1-Modul und den 1-W-Verstärker müssen exakt senkrecht eingelötet werden, sonst gibt es später Probleme beim Stecken dieser Module. Die Bedienelemente C6, S1 bis S4 und S5 bis S7 sind ebenfalls mit großer Sorgfalt einzubauen, da die Bohrungen in der Frontplatte des Gehäuses nur sehr geringe Toleranzen zulassen. Die Schalter S1 bis S4 und S5 bis S7 werden vormontiert und in korrekter Einbaulage fixiert geliefert, man sollte nicht am Schalter spielen, ehe er nicht eingelötet ist. Falls die Schalterteile trotzdem einmal neu justiert werden müssen, stellen wir die Achse am Rastkopf auf Rechtsanschlag und bringen die Schaltkammern in die Position gemäß Bild 11 bzw. 12, bevor wir die Schaltachse einschieben. Die dem Bausatz beiliegenden Mitnehmerwellen der Schalter sind absichtlich etwas länger als nötig. So lassen sie sich im Notfall herausziehen, um auf diese Weise die Stellung der Schaltkammern zu verändern, ohne sie ausbauen zu müssen. Selbstverständlich kann die herausstehende Welle auch gekürzt werden. Die Befestigungsschrauben für C6 dürfen nur leicht angezogen werden. Die Notwendigkeit der exakten Ausrichtung gilt selbstverständlich auch für die Buchsen K1 bis K7 an der Rückwand. Auch hier sollte man sorgfältig arbeiten und eventuell probehalber die Rückwand Bild 11: Position der Schaltkammern des Preselektors bei Rechtsanschlag (von links nach rechts, 1. bis 3. Ebene hinter dem Rastkopf) Bild 12: Position der Schaltkammern des Dämpfungsschalters bei Rechtsanschlag (von links nach rechts, 1. bis 2. Ebene hinter dem Rastkopf) www.funkamateur.de 6 FA-SDR-TRX_Hardware_Baumappe 30.11.10 09:03 Seite 7 BX-200 – FA-SDR-Transceiver (Hardware) – 101130 aufstecken, bevor alle Buchsen vollständig eingelötet werden. Zum Schluss bleibt noch die Bestückung der vorbereiteten Ringkernspulen L2 bis L5. L4 und L5 müssen mittels Kabelbinder auf der Platine befestigt werden, da sie mit recht dünnem Draht gewickelt sind. Bei L2 und L3 könnte, bedingt durch den dicken Wickeldraht, auf die zusätzliche Befestigung verzichtet werden. Die Löcher für den Kabelbinder sind aber trotzdem vorgesehen. Bezeichnung Typ/Wert Anzahl C1, C2 C10 C11, C13 C12 C3 C4 C5 C6 470 µF/16 V 1 µF/50 V 10 µF/50 V 100 nF, MKS-2 100 µF/16 V 22 µF/25 V 330 µF/6,3 V Drehko FD 60+140 2 1 2 1 1 1 1 1 C7, C8, C14 C9, C15 D1 D2 D3 D4 IC1, IC3 J1 – J5 47 µF/25 V 1000 µF/25 V LED, grün, 3 mm LED, rot, 3 mm SB5100 1N5817 LTV817, DIL-4 Stiftleiste 1 ¥ 3 Jumper Klinkenbuchse 3,5 mm, Stereo, stehend USB-B-Buchse Buchse für Hohlstecker 2,1 mm Hohlstecker 2,1 mm Cinch-Buchse BNC-Buchse Buchsenleiste, 6-polig Buchsenleiste, 7-polig Buchsenleiste, 9-polig 100 µH, SMCC Ringkern T50-6 Ringkern T50-2 CuL 0,2 mm CuL 0,3 mm CuL 0,5 mm CuL 0,8 mm Kabelbinder 820 µH, SMD 10 kΩ, Spindeltrimmer, stehend 1 kΩ, Spindeltrimmer, stehend Relais G6K-2P 12V Rastkopf, 5 Stellungen Rastkopf, 3 Stellungen Schaltkammer Schaltachse für 3 Kammern T-622-X65 T4-1-X65 Drehknopf 14/4 Drehknopf 20/6 Platine Baumappe/Software auf CD 3 1 1 1 1 1 2 5 5 3 1 1 1 1 1 2 1 1 1 2 2 120 cm 80 cm 50 cm 30 cm 4 1 2 1 2 1 1 5 2 4 1 2 1 1 1 L7 R1, R3 R2 Rel1, Rel2 S1 S5 S2-S4, S6, S7 T1-T3, T5 T4 J1 auf 2-3 Æ Speisung des FA-SY aus USB J2 auf 1-2 und J3 auf 1-2 Æ Preselektor eingeschaltet Tabelle 1: Stückliste der im Bausatz enthaltenen Teile K1, K3, K5 K2 K4 ST1 K6 K7 K8, K10 K9 K11 L1 L2, L3 L4, L5 Nach der erfolgreichen Bestückung der Platine stecken wir die Jumper für die Inbetriebnahme wie folgt: Bemerkung mit 2 Senkkopfschrauben M2,5 ¥ 4 1 ¥ 1-W-PA, 1 ¥ FA-SY 1-W-PA FA-SY gelb rot L5 L4 L3 L2 Platinenunterseite mit Deckel mit Deckel SMD-bestückt unbestückt J4 auf 2-3 und J5 auf 2-3 Æ Verstärkermodul nicht gesteckt (überbrückt) Der Drehkondensator C6 für den Preselektor besitzt zwei Trimmer, die auf der Rückseite zugänglich sind. Beide drehen wir halb aus (bzw. halb ein). Die Stellung der Rotorplatten ist von außen gut erkennbar. Mit dem Abgleich kann man die Bereiche des Preselektors etwas feiner einstellen. Die angegebenen Trimmerstellungen sind aber eine gute Startposition. Damit ist der Aufbau der Transceiverplatine abgeschlossen. Wer mit dem Transceiver nur empfangen möchte, kann die Platine jetzt in das Gehäuse einbauen. Die für den Sendeteil erforderlichen Abgleicharbeiten erfolgen mit Softwareunterstützung und werden deshalb im zweiten Teil der Baumappe beschrieben. Dieser Abgleich ist allerdings nur außerhalb des Gehäuses möglich. Sollte das vom FA-Leserservice [2] angebotene Tubusgehäuse Verwendung finden, ist die Platine behutsam in die passenden Führungsschlitze einzuschieben. Anschließend schrauben wir Front- und Rückplatte mit den mitgelieferten Gehäuseschrauben an und fixieren den Drehkondensator vorsichtig mit den beiden kurzen M2,5-Senkschrauben. Wenn die Bestückung der Bauteile mit der gebotenen Sorgfalt erfolgte, müssten alle Buchsen und Bedienelemente an der richtigen Stelle sein und in den vorgesehenen Bohrungen Platz finden. Zum Schluss wird je ein Spannzangendrehknopf auf der Achse des Drehkondensators und der beiden Stufenschalter befestigt. Das Muster des aufgebauten Transceivers ist in Bild 13 zu sehen. Literatur und Bezugsquellen [1] Arnold, H., DL2EWN: FA-SDR-TRX für 160 m bis 10 m. FUNKAMATEUR 58 (2009) H. 10, S. 1085–1089; H. 11, S. 1202–1206; H. 12, S. 1318–1321 [2] FUNKAMATEUR-Leserservice: Majakowskiring 38, 13156 Berlin, Tel. (0 30) 44 66 94-72, Fax -69, E-Mail: [email protected]; OnlineShop: www.funkamateur.de Æ Online-Shop Bild 13: Der fertig aufgebaute FA-SDR-Transceiver im Gehäuse © Box 73 Amateurfunkservice GmbH 2010 www.funkamateur.de 7 FA-SDR-TRX_Hardware_Baumappe 30.11.10 09:03 Seite 8 BX-200 – FA-SDR-Transceiver (Hardware) – 101130 ■ Inhalt der CD zum Bausatz FA-SDR-TRX – Baumappen: FA-SDR-TRX_Hardware.pdf FA-SDR-TRX_Software.pdf 1-W-Linearverstärker.pdf – Manuals (deutsche Übersetzung): PowerSDR_SR40.pdf ROCKY.pdf PowerSDR1000.pdf – Software: dotnetfx.exe PowerSDRSetup1913.exe RockySetup.exe Sdr1kUsb.dll-09jan – FA-SY 1: Treiber_ Steuerungsprogramm USB_Synth.exe und zugehörige DLL libusb0.dll Baumappe zum FA-SY 1 BX-026 (pdf) Versionsgeschichte zur Baumappe Die aktuelle Fassung dieser Baumappe wird auf der CD zu jedem Bausatz mitgeliefert. Damit Leser, die die vorigen Textversionen bereits kennen, nicht alles neu lesen müssen, führen wir an dieser Stelle auf, was sich von Version zu Version geändert hat. Version 101130 – Bauteilwert von C1, C2 in der Stückliste Seite 7 geändert Version 100824 – Teilung der ursprünglichen Baumappe in einen Software- und Hardware-Teil Version 100525 – Ursprungsversion © Box 73 Amateurfunkservice GmbH 2010 www.funkamateur.de 8