Wenn die Super Nanny befähigt…

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Wenn die Super Nanny befähigt…
Wenn die Super Nanny befähigt…
Blatter Nadja Larissa, Gehri Sabine
Empowerment: Modell, Haltung oder Arbeitsweise? Empowerment ist als
Begriff in der Sozialen Arbeit zu einem Schlagwort geworden. Menschen
sollen zur Entdeckung eigener Stärken ermutigt und bei der Aneignung von
Selbstbestimmung und Lebensautonomie unterstützt werden. Das Interesse
dieser Arbeit gilt zudem der Sozialpädagogischen Familienbegleitung.
Familien, die mit ihren Möglichkeiten zur Alltags- und Problembewältigung
an Grenzen stossen, werden mit diesem Angebot in ihrer Alltagsbewältigung
und in Erziehungsfragen gezielt unterstützt. In der vorliegenden Diplomarbeit
wird der Empowerment-Ansatz mit der Sozialpädagogischen Familienbegleitung verbunden. Folgende Fragen waren dafür wegleitend:
–Was sind die Möglichkeiten und Grenzen des Empowerment-Ansatzes?
–Welche Elemente des Empowerment-Ansatzes kommen in der Sozial-
pädagogischen Familienbegleitung zum Tragen?
–Ist Empowerment in jeder Lebenssituation und in jedem institutionellen Kontext möglich?
–Wie werden Ressourcen und Stärken aktiviert?
Im ersten Teil der Arbeit wird das Empowerment-Konzept vorgestellt, sozialarbeiterisches Handeln im Zusammenhang mit Empowerment untersucht
und Grenzen thematisiert. Im zweiten Teil widmet sich die Arbeit der Sozialpädagogischen Familienbegleitung, stellt diese vor und vergleicht Konzepte
verschiedener Anbieter miteinander. Der Theorieteil wird mit einem konkreten Fallbeispiel ergänzt. Dafür wurden mit Schlüsselpersonen narrative
Interviews geführt und schriftliches Datenmaterial ausgewertet. Anhand der
gewonnenen Daten soll veranschaulicht werden, ob und wie im Praxisbeispiel Elemente aus dem Empowerment sichtbar werden. Abschliessend wird
der Fokus auf die Soziale Arbeit ausgeweitet und Empfehlungen für einen
gelungenen Umgang mit Empowerment in der Praxis abgegeben.
Als zentrale Erkenntnisse aus der Theorie und dem Praxisbeispiel kann festgehalten werden, dass der Empowerment-Ansatz von den Sozialarbeitenden
einen Paradigmawechsel erfordert, Partizipation und Ressourcenaktivierung
zentrale Voraussetzungen für erfolgreiche Empowerment-Prozesse sind,
in der Sozialpädagogischen Familienbegleitung Methoden und Techniken
angewendet werden, die auf dem Empowerment-Ansatz gründen und
Empowerment eine Chance für die Soziale Arbeit darstellt, jedoch auch an
Grenzen stösst: Das Machtgefälle zwischen Adressaten und Adressatinnen
und Professionellen lässt sich nicht so leicht auflösen und wird durch den
gesellschaftlichen Kontrollauftrag psychosozialer Arbeit gestützt.
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