Ein Handbuch für Eltern über Social Networking Sites
Transcription
Ein Handbuch für Eltern über Social Networking Sites
Ein Handbuch für Eltern über Social Networking Sites Fünf Lektionen zum Schutz Ihrer Kinder, wenn diese online aktiv sind fa ye ceb web yomo facebo co club myspace facebook club peng .com yomo space webk yomod.com facebook web penguin myspa yomod faceboo club penguin my yearbook.com yo club penguin myye space webkidz.com facebook myspace.c Inhaltsverzeichnis Einleitung 3 Grundlagen 23 Fakten zum Social Networking 4 Was tun, wenn Ihr Kind zum Online-Opfer wird 23 Fünf Lektionen für Eltern, deren Kinder und Teenager sich in sozialen Netzwerken betätigen Zusätzliche Sicherheitstipps 25 5 Sicherheitssoftware-Checkliste 26 Lektion 1 Was ist Social Networking? Übung – Machen Sie mit 6 8 Über McAfee 27 Lektion 2 Risiken im Social Networking Übung – Sprechen Sie mit Ihren Kindern und setzen Sie Grenzen Lektion 3 Cyberbullying Übung – Erkennen Sie rechtzeitig die Signale und sprechen Sie mit Ihren Kindern Lektion 4 Online-Verbrecher Übung – Fordern Sie Ihre Kinder auf, Sie über unangemessenes Verhalten zu informieren Lektion 5 Verletzung der Privatsphäre, böswillige Identitätsfälschung und Identitätsdiebstahl Übung – Gebrauch des gesunden Menschenverstandes 9 10 12 15 17 18 19 21 Einleitung Ihre Kinder verbringen möglicherweise viel Zeit beim Social Networking oder auf virtuellen Webseiten wie Bebo, Facebook, Hi5 oder Club Penguin. Diese beliebten Sites sind für sie eine tolle Möglichkeit, mit Freunden per Computer und mobilen Geräten zu kommunizieren und haben die Art, wie Ihre Kinder mit ihren Freunden und der Familie kommunizieren von Grund auf verändert. Dabei geben Kinder allzu oft zu viele persönliche Informationen heraus, sprechen über Probleme und Missgeschicke, durch die sie Ärger bekommen könnten oder setzen sich durch das, was sie online mitteilen, Risiken aus. Dieses eHandbuch soll Ihnen als betroffene Eltern die erforderlichen Kenntnisse vermitteln, damit Sie sich den mit dem Social Networking und den Online-Community-Websites verbundenen Herausforderungen stellen können. Wenn Sie diese Grundlagen verstehen und beachten werden Sie besser in der Lage sein, Ihren Kindern zu helfen, damit sie Online geschützt sind. 3 Fakten zum Social Networking • 67 % der Teenager in Europa verbringen die meiste Zeit, die sie online unterwegs sind, in sozialen Netzwerken1 • Facebook und Hi5 sind dabei die Social Networking Sites mit der schnellsten Zunahme weltweit mit Wachstumsraten von 153 % bzw. 100 % bei den Besucherzahlen im Zeitraum 2007-2008, was hauptsächlich auf einen Zuwachs außerhalb der USA zurückzuführen ist2 • Laut der jüngsten McAfee-Studie3 waren 20 % der Teenager schon einmal an „belästigenden“ Verhaltensweisen im Internet beteiligt — einschließlich der Veröffentlichung von gemeinen oder verletzenden Informationen oder peinlichen Fotos, der Verbreitung von Gerüchten, der Veröffentlichung privater Mitteilungen, der Versendung anonymer E-Mail-Nachrichten oder an Cyberspäßen (Cyberpranking) • 28 % der Teenager gaben an, nicht zu wissen, was sie tun sollen, wenn sie online belästigt oder schikaniert würden3 • Das häufigste Risiko für Teenager in Europa besteht in der Herausgabe personenbezogener Daten4 1. 2. 3. 4. European Online Safety Study, Cross Tab Media Comscore, Social Networking Study, August 2008 McAfee & Harris Research Institute, Mom and Teen Survey, Oktober 2008 EU Kids Online, Comparing children’s online opportunities and risks across Europe, Juni 2008 4 Fünf Lektionen für Eltern, deren Kinder und Teenager sich in sozialen Netzwerken betätigen Wenn Sie die fünf Lektionen in diesem eHandbuch aufmerksam lesen, erhalten Sie einen Einblick in die Thematik der Social Networking Websites. Je mehr Sie wissen, desto besser werden Sie in der Lage sein, Ihre Kinder zu verstehen, zu erziehen und umso besser werden diese geschützt sein. Lektion 1 Was ist Social Networking? Soziale Netzwerke sind Websites, die eine virtuelle Gemeinschaft für Personen anbieten, die sich für ein spezielles Thema interessieren oder einfach nur zusammen “rumhängen” wollen. Diese Sites sind eine Art virtuelle Clubhäuser. Nachdem Sie Mitglied geworden sind und ein Profil erstellt haben, können Sie mit Familienmitgliedern und Freunden online kommunizieren. Sie können z.B. chatten, E-Mail-Nachrichten oder Fotos austauschen, an Events teilnehmen und Status-Updates eintragen. Beispiele von Social Networking Sites: Facebook MySpace Bebo Hi5 Orkut Für kleine Kinder gibt es Sites mit verstärkter Kindersicherung wie z.B.: Club Penguin Webkinz 6 Warum sind Social Networking Sites so cool? Social Networking Sites sind beliebt, weil sie Ihren Kindern die Möglichkeit geben: • mit Freunden und Familienangehörigen zu kommunizieren • neue Leute kennen zu lernen • wieder Kontakt zu alten „Buddies“ aufzunehmen • Nachrichten, Videos und Fotos auszutauschen • Beziehungen zu pflegen • sich an einer Gruppe oder Sache zu beteiligen, die ihren Interessen entspricht • mit anderen Mitgliedern Online-Spiele zu spielen Fakten: Laut einem Artikel von Reuters, der kürzlich erschienen ist, geht aus einer Studie von Nielsen hervor, dass das Online-Networking weltweit beliebter ist als E-Mail. Erfahren Sie mehr. 7 Übung Machen Sie mit • Sprechen Sie mit Ihren Kindern über deren Umgang mit dem Internet Aus WiredSafety.org-Untersuchungen geht hervor, dass Teenager, die mit ihren Eltern über Social Networking Websites sprechen, sich online sicherer verhalten • Erstellen sei Ihr eigenes Facebook-Profil, eine Orkut- oder MySpace-Seite Warum bitten Sie nicht Ihre Kinder, Ihnen bei der Einrichtung Ihres Profils zu helfen? Wer weiß, vielleicht werden Sie von ihnen sogar gebeten, ein(e) “Freund(in)” in ihrem Netzwerk zu werden • Bleiben Sie informiert Halten Sie sich auf dem Laufenden über Vorteile und Herausforderungen des Social Networking, indem Sie informative Sites besuchen wie z.B. das McAfee Security Advice Center. 8 Lektion 2 Risken im Social Networking Das größte Problem beim Social Networking könnte mit “ZVI” abgekürzt werden, oder “zu viel Information.” Ihre Kinder müssen begreifen, dass sie Probleme bekommen können, wenn sie zu viel über ihr persönliches Leben erzählen— d.h. sie sind anfällig für Belästigungen, Online-Verbrecher, Verletzung der Privatsphäre und Identitätsdiebstahl. Diese Probleme sind nicht dem Social Networking zuzuschreiben, es gibt sie, seit es E-Mail und Chat gibt. Mit dem Social Networking ist jedoch der Umfang an Informationen gewachsen und viel persönlicher geworden, und ist vor allem für jederman einsehbar. Das ist nicht nur ein Risiko für Kinder. Sogar Erwachsene sind in peinliche Situationen gekommen, weil sie zu viel Information auf ihrer Profilseite bereitgestellt haben, die von aller Welt einsehbar ist. Beispiel für zu viel Information auf Social Networking Websites: Ein Schüler wurde nicht zu einer Hochschule zugelassen, nachdem er sich während des Besuchs des Geländes über die Einrichtung ausgelassen und diesen Kommentar dann ins Internet gestellt hatte.5 5 Wall Street Journal, http://online.wsj.com/article/SB122170459104151023.html?mod= googlenews_wsj 9 Übung Sprechen Sie mit Ihren Kindern und setzen Sie Grenzen Kinder haben ein Bedürfnis, mit ihren Freunden und Bekannten Informationen auszutauschen. Ein Profil auf einer Social Networking Website ist wie ein Fenster in ihr Leben. Sie müssen begreifen, dass sie ihre Privatsphäre und ihren Ruf sorgsam schützen müssen. Setzen Sie Grenzen und stellen Sie für Ihre Kinder ein paar Regeln für ihr Online-Verhalten, insbesondere auf Social Networking Sites, auf. • Begrenzen Sie die Zeit, die Ihre Kinder im Internet verbringen dürfen • Sprechen Sie darüber, was man online mitteilen darf und was nicht, und machen Sie Ihrem Kind klar, dass im Cyberspace nichts geheim bleibt • Raten Sie Ihren Kindern, sich vor Leuten in Acht zu nehmen, die sie nicht kennen, und die an ihrem Netzwerk teilnehmen möchten — bei diesen “Freunden” kann es sich um Personen handeln, die ihnen schaden wollen 10 • Klären Sie sie über die Risiken und Gefahren auf, die das Mitteilen von Passwörtern, Telefonnummern, Adressen und anderen personenbezogenen Daten mit sich bringt, auch wenn es die besten Freunde sind • Veranlassen Sie sie, in Texten oder in Photos nicht ihren vollständigen Namen, Stadt, Schule und Alter anzugeben, damit diese Informationen nicht verwendet werden können, um sie offline ausfindig zu machen • Bestehen Sie darauf, dass Sie informiert werden, wenn Ihre Kinder etwas Seltsames oder Ungewöhnliches bemerken, wie z.B. Nachrichten von “Freunden”, die untypisch wirken, oder Fotos, die Ihre Kinder nicht veröffentlicht haben • Bringen Sie Ihren Kindern bei, dass Sie bei Nachrichten vorsichtig sind — insbesondere bei Anfragen oder Angeboten mit Links zu Websites — die sie von anderen aus ihrem Netzwerk erhalten, denn die Nachrichten können von einem Betrüger stammen, der sich des Profils eines Freundes bedient und einen Phishing-Betrug verbreitet • Sagen Sie Ihren Kindern, dass sie sich nicht persönlich mit Personen treffen sollen, die sie online kennen gelernt haben • Sagen Sie Ihren Kindern, dass sie ihrem Gefühl vertrauen sollen, wenn sie Bedenken haben — bestehen Sie darauf, dass Ihre Kinder Ihnen unbedingt erzählen, sollten sie sich unbehaglich oder bedroht fühlen 11 Lektion 3 Cyberbullying Online-Belästigung ist ein Problem, mit dem Ihre Kinder auf Social Networking Sites leicht in Berührung kommen können.* Denn auf diesen Sites geht es vor allem um den Austausch von persönlichen Informationen. Eine Information lässt sich leicht verbreiten und Kinder können damit ganz schnell zu Opfern werden. Unter Cyberbullying oder Cyber-Mobbing versteht man die Nutzung des Internet oder anderer Technologien, um Texte oder Fotos zu versenden oder zu veröffentlichen, die darauf abzielen, eine andere Person zu verletzen oder in Verlegenheit zu bringen. Arten von Cyberbullying: • Flaming: Online streiten, d.h. es werden per E-Mail oder Instant Messages Nachrichten/Mails in einer wütenden oder vulgären Sprache versendet • Harassment: wiederholtes Versenden von hässlichen, gemeinen oder beleidigenden Nachrichten • Verunglimpfung: Herabsetzung einer Person online („dissen“) durch Versendung oder Veröffentlichung von Klatsch und Tratsch oder Gerüchten über eine Person, um ihrem Ruf zu schaden oder ihre Freundschaften zu zerstören * Cyberbullying kann auch außerhalb von sozialen Netzwerken passieren, wobei die gleichen oder ähnliche Techniken verwendet werden, wie z. B. E-Mail und Instant Messages 12 • Identitätsfälschung: Versendung oder Veröffentlichung von Material unter der Vorgabe, jemand anderes zu sein, um ihrem Ruf zu schaden • Pranking: jemanden dazu bringen, Geheimnisse oder peinliche Informationen preiszugeben und diese dann online mitzuteilen Fakten: 29 % der Teenager in Europa berichten, dass sie schon einmal im Internet belästigt wurden.6 Auswirkungen des Cyberbullying: Opfer des Cyberbullying verspüren möglicherweise dieselben Auswirkungen wie Personen, die persönlich gemobbt werden, wie z.B. ein Sich-Zurückziehen, Nachlassen der Leistung, vermindertes Selbstbewusstsein ein Interessenwechsel oder Depressionen. Allerdings kann Cyberbullying bei Ihren Kindern wesentlich gravierendere Auswirkungen haben, weil: • Es zu Hause passieren kann — Es kann den Kindern den Ort nehmen, an dem sie sich am sichersten fühlen • Es unangenehmer sein kann — Kinder sagen online oft Dinge, die sie sonst nicht sagen würden 6 European Online Safety Study (Europäische Studie über Online-Sicherheit), Januar 2009 13 • Es eine größere Reichweite hat — E-Mails, in denen jemand lächerlich gemacht wird, können leicht an die ganze Klasse oder Schule versendet werden, oder die Information kann auf einer Website veröffentlicht werden, auf der es die ganze Welt sehen kann • Es anonym erfolgen kann Beispiel für Cyberbullying: Ein tragischer Fall von Cyberbullying wurde von einem Elternteil hervorgerufen — von einer Mutter einer 13-Jährigen, die eine MySpace-Seite einrichtete und vorgab, ein 16-jähriger "Junge" zu sein. Die Frau befreundete sich mit einer 13-Jährigen aus der Nachbarschaft, die mit ihrer Tochter einmal eng befreundet gewesen war. Nachdem sie Nachrichten von dem "Jungen” erhalten hatte, der anfangs nett gewesen war, dann aber beleidigend wurde, beging das Nachbars-Mädchen Selbstmord. Die Mutter wurde von einem US-Bundesgericht wegen dieses Vergehens verurteilt.7 7 Wired, “Dead Teen’s Mother: Misdemeanor Convictions a ‘Stepping Stone’ in Cyberbullying Case” 14 Übung Erkennen Sie rechtzeitig die Signale und sprechen Sie mit Ihren Kindern Signale,8 die darauf hinweisen, dass Ihr Kind möglicherweise Opfer von Cyberbullying ist • Unbehagen beim Erhalt von E-Mail-Nachrichten, Instant Messages oder SMS • Verstörung nach der Benutzung des Computers • Weigerung, das Haus zu verlassen oder zur Schule zu gehen • Rückzug von Freunden und Familienangehörigen 8 Sameer Hinduja, Ph.D. and Justin W. Patchin, Ph.D. 15 Signale,8 die darauf hinweisen, dass Ihr Kind möglicherweise Cyberbullying betreibt • Bildschirmwechsel oder Schließen von Programmen, wenn Sie am Computer vorbeikommen • Benutzung des Computers zu späten Nachtstunden • Verärgerung, wenn er/sie den Computer nicht benutzen kann oder darf • Verwendung verschiedener Online-Konten oder eines Kontos, das einer anderen Person gehört Wenn Sie eines dieser Anzeichen feststellen, sprechen Sie mit Ihren Kindern über Probleme, die das Cyberbullying betreffen. Gehen Sie dabei sowohl auf die Opfer- als auch die Täterseite ein. Ermutigen Sie sie dazu, andere, die Cyberbullying betreiben, weder zu unterstützen noch über derartige Verhaltensweisen hinwegzusehen. Stellen Sie ihnen auf Grundlage der “Warnsignale” eine paar Fragen, warten Sie dann ab und hören Sie zu. 8 Sameer Hinduja, Ph.D. and Justin W. Patchin, Ph.D. 16 Lektion 4 Online-Verbrecher Allgemein wird angenommen, dass das Internet die perfekte Spielwiese für Online-Verbrecher ist, da sie ihre Identität leicht verbergen und Zugang zu potenziellen Opfern erlangen können. Und im Internet sind sehr viele Kinder, die sie ins Visier nehmen können. Ein Online-Verbrecher ist unter anderem ein Straftäter, der Kinder ins Visier nimmt, um diese zu veranlassen, sich mit ihm zu sexuellen Handlungen zu treffen. Online-Verbrecher “verführen” ihre Opfer für gewöhnlich, indem sie Vertrauen zu dem Kind aufbauen, wobei sie es belügen, es erpressen und Schuldgefühle in dem Kind erzeugen. Dazu erschaffen sie verschiedene Personen und versuchen dann, das Kind zu intimeren Formen der Kommunikation und möglicherweise zu persönlichen Treffen zu bewegen. Auf den Sites der sozialen Netzwerke können Online-Verbrecher all diese Techniken anwenden, um sich mit Ihren Kindern anzufreunden und zu versuchen, sich mit ihnen zu verabreden. Online-Verbrecher werden außerdem Daten aus dem Profil Ihres Kindes verwenden, um zu versuchen, es persönlich ausfindig zu machen. Daher ist es von entscheidender Bedeutung für Sie und Ihre Kinder, über angemessenes Online-Verhalten zu sprechen und darüber, welche Art von Informationen online veröffentlicht werden dürfen und welche nicht. 17 Übung Fordern Sie Ihre Kinder auf, Sie über unangemessenes Verhalten zu informieren Ermutigen Sie Ihre Kinder, Sie um Hilfe zu bitten, wenn sie im Internet belästigt werden oder auf Online-Verbrecher gestoßen sind. Oder wenn sie sich nicht trauen, mit Ihnen zu sprechen, schlagen Sie ihnen vor, mit einem Erwachsenen zu reden, dem sie vertrauen — einer Tante, einem Onkel, einem/er Lehrer(in) oder einem älteren Geschwister — die oder der bereit ist, ihnen zuzuhören. Stellen Sie sicher, dass Ihr Teenager weiß, wie Missbrauch oder unangemessenes Verhalten den Social Networking Sites gemeldet wird. Bei Facebook, zum Beispiel, können sie eine E-Mail-Nachricht an [email protected]. HINWEIS: Im Abschnitt Ressourcen am Ende dieses eHandbuchs ist Schritt für Schritt erklärt, was Sie zu tun haben, wenn Ihr Kind Opfer eines Online-Angriffs wird. 18 Lektion 5 Verletzung der Privatsphäre, böswillige Identitätsfälschung und Identitätsdiebstahl Wenn Ihre Kinder auf Social Networking Sites nicht vorsichtig sind, können sie Opfer einer Verletzung der Privatsphäre, einer böswilligen Identitätsfälschung oder eines Identitätsdiebstahls werden. Zur Verletzung der Privatsphäre kann es leicht kommen, wenn Ihre Kinder ihr Passwort weitergeben, nicht sorgfältig auswählen, wen sie als Freund(in) aufnehmen oder nicht achtsam sind, wenn es darum geht, welche Informationen oder Fotos sie online veröffentlichen. Das Niveau der Einsichtnahme in Listen, Profile oder Fotos von Freund(inn)en ist von Site zu Site sehr unterschiedlich, so dass es nur vernünftig ist, sich die Datenschutzoptionen auf den Sites, die Ihre Kinder benutzen, anzusehen und durchzulesen. Das Wichtigste, um eine Verletzung der Privatsphäre zu verhindern, ist es, sicherzustellen, dass Ihre Kinder genau darauf achten, was sie mitteilen, wem sie es mitteilen, und dass ihnen klar ist, dass nichts mehr geheim ist, wenn es einmal online veröffentlicht wurde. Dies ist unabhängig davon, wie viele Kontrollen es gibt. 19 Zur böswilligen Identitätsfälschung kommt es, wenn jemand vorgibt, Ihr Kind zu sein und bösartige Dinge tut, wie die Veröffentlichung von Obszönitäten oder unangemessenen Fotos. Der einfachste Weg für jemand anderen, die Identität Ihres Kindes anzunehmen, ist es, in den Besitz des Passwortes Ihres Kindes zu gelangen. Wenn jemand erst einmal über das Passwort verfügt, kann er/sie unangemessenes Material veröffentlichen, und es sieht dann so aus, als käme dies von Ihrem Kind. Zur böswilligen Identitätsfälschung kommt es auch dann, wenn jemand vorgibt, eine andere Person zu sein, als er/sie wirklich ist, und mit Ihrem Kind online kommuniziert. Der in Lektion 3 beschriebene Fall der Mutter, die über das Internet ein anderes Kind belästigt hat, zeigt, dass eine derartige böswillige Identitätsfälschung verheerende Folgen haben kann. Auch bei Online-Verbrechern kommt es häufig vor, dass diese sich online mit den Teenagern “anfreunden” und sich selbst als ihresgleichen ausgeben, um ihre Opfer zu einem persönlichen Treffen zu locken. Identitätsdiebstahl und Phishing-Betrug gehören immer mehr zur Tagesordnung auf Social Networking Sites, wo den Hackern eine Unmenge an personenbezogenen Daten zur Verfügung steht. Phishing-Betrug sind Versuche, Sie auszutricksen, damit Sie persönliche Informationen herausgeben, einschließlich Passwörter, Telefon- und Kreditkartennummern. Die Betrüger bedienen sich dabei gefälschter Anfragen, die aus seriöser Quelle zu kommen scheinen. Identitätsdiebe, die sich des Passwortes eines Mitglieds bemächtigt haben, können sich nicht nur Zugang zu deren Profil sondern auch zu ihrem gesamten Netzwerk von Freunden verschaffen. Es ist für Identitätsdiebe sehr einfach, die Konten von Opfern zu verwenden, um Phishing-Nachrichten an eine große Anzahl von Personen zu versenden, in der Hoffnung, dass der eine oder andere auf ihren Betrug hereinfällt und vertrauliche Informationen herausgibt. 20 Übung Gebrauch des gesunden Menschenverstandes Sie können selber jede Menge Vorkehrungen treffen, um Ihre Familie vor der Verletzung ihrer Privatsphäre, böswilliger Identitätsfälschung und Identitätsdiebstahl zu bewahren. Bringen Sie Ihren Kindern bei, den gesunden Menschenverstand zu gebrauchen. Sie können dann beruhigter sein, Ihre Kinder sind sicherer und können ihre Freundschaften online voll und ganz genießen. Erziehen Sie Ihre Kinder • Siehe Übung in Lektion 2: “Sprechen Sie mit Ihren Kindern und setzen Sie Grenzen" Sorgen Sie vor • Kontrollieren Sie, ob jemand die Identität Ihrer Kinder benutzt. Suchen Sie online nach den Namen Ihrer Kinder, wandeln Sie die Namen dabei auch ab und verwenden Sie Spitznamen. Sie sollten dies ruhig öfter tun • Überprüfen Sie die Freundesliste Ihrer Kinder — ziehen Sie möglicherweise in Erwägung, dass Ihre Kinder nur solche Freunde in die Liste aufnehmen dürfen, die sie offline kennen • Erstellen Sie Ihr eigenes Profil und teilen Sie die Social NetworkingErfahrung mit Ihren Kindern 21 Greifen Sie auf technische Lösungen zurück • Machen Sie Gebrauch von den Datenschutz- und Sicherheitseinstellungsoptionen auf den Social Networking Sites, wie zum Beispiel private Profile, Blockierungs- und Zustimmungskommentare, um zu kontrollieren, mit wem Ihre Kinder kommunizieren • Gewährleisten Sie, dass die Sicherheitssoftware auf Ihrem Computer immer aktualisiert ist, um den Computer vor Malware, Viren, Spyware und anderen Bedrohungen zu schützen • Ziehen Sie die Verwendung von Software in Erwägung, mit der Sie die Online-Aktivitäten Ihrer Kinder überwachen können und die zum Schutz Ihrer Kinder beiträgt In den Sicherheitseinstellungen von Facebook können Sie festlegen, wer auf Ihr Profil und Ihre veröffentlichten Daten zugreifen darf 22 Grundlagen Was tun, wenn Ihr Kind zum Online-Opfer wird Wenn Ihr Kind Opfer eines Cyberstalkers oder eines OnlineVerbrechers wird, gehen Sie wie folgt vor: 1. Handeln Sie sofort •Gehen Sie nicht auf den Online-Verbrecher ein oder melden Sie sich nicht auf der Site an, wo der Vorfall passiert ist •Falls die Belästigung weitergeht, gehen Sie trotzdem nicht auf den Online-Verbrecher ein und melden sich nicht auf der Site an, wo der Vorfall passiert ist •Blockieren Sie den Benutzernamen und die E-Mail-Adresse des Täters, damit dieser sich mit Ihrem Kind nicht mehr in Verbindung setzen kann •Ändern Sie die Online-Daten Ihres Kindes oder löschen Sie ggf. das Konto •Setzen Sie sich mit dem Betreiber der Website in Verbindung, auf der der Vorfall passiert ist, um dort Daten löschen zu lassen und Meldung über den Täter zu erstatten •Erstatten Sie Meldung bei Ihrem Internet-Dienstanbieter (ISP) sowie dem ISP des Täters 23 2. Melden Sie den Vorfall den Behörden 3. Sichern Sie Beweise •Bewahren Sie ein Protokoll aller Nachrichten des Täters auf Sie den Benutzernamen, die E-Mail-Adresse und, falls verfügbar, den ISP des Täters fest •Halten 4.Informieren Sie sich so genau wie möglich über die Verwendung des Internet durch Ihr Kind •Finden • Informieren Sie heraus, welche Dienstleistungen diese benutzen und was sie online gerne unternehmen Sie sich über die Sicherheitsfunktionen auf diesen Websites • Sprechen Sie mit Ihrem Kind darüber, dass es sich schützen muss und wie es sicher online unterwegs sein kann 24 Grundlagen Zusätzliche Sicherheitstipps Social Networking Sites sind eine tolle Möglichkeit für Kinder, untereinander in Verbindung zu treten, neue Freunde zu finden und ihre Welt auf eine positive Weise zu erweitern. Die meisten dieser beliebten Websites sorgen für die Sicherheit Ihrer Kinder und bieten Ihnen strikte Datenschutzrichtlinien und wertvolle Tipps, damit Ihre Kinder bei ihrer Online-Erfahrung viel Spaß und keine Probleme haben. Facebook • “Working Together to Keep You Secure” von Jeff Williams • Missbrauch melden • Privatsphäre MySpace • Schutz und Sicherheit • Missbrauch melden • Datenschutzeinstellungen Bebo • Sicherheits- und Datenschutzeinstellungen • Missbrauch melden (besuchen Sie das Profil des Täters und klicken Sie Hi5 • Sicherheit • Missbrauch melden Club Penguin • Sicherheitsmaßnahmen des Club Penguin Webkinz • Parent’s area (Elternbereich) • Allgemeine Datenschutzrichtlinien dann auf den Link ‘Report Abuse’ (Missbrauch melden) unterhalb des Hauptfotos der Person) 25 Grundlagen Sicherheitssoftware-Checkliste Eine weitere Möglichkeit, Ihre Familie vor Gefahren zu schützen, die möglicherweise von Social Networking Sites drohen, ist die Installation einer geeigneten Sicherheitssoftware. Nachfolgend finden Sie eine Checkliste mit den Funktionen, die diese Software beinhalten sollte: Blockierung von Bedrohungen aus dem Internet schützt Ihre Kinder vor dem Anzeigen unangemessener Inhalte Blockierung von Programmen blockiert Spiele, Peer-to-Peer-Datenaustausch und alle anderen Programme, die Sie angeben Funktionen für Social Networking zeichnet die Veröffentlichung von unangemessenen oder persönlichen Informationen und Gesprächen auf, damit Sie leichter feststellen können, ob eine Internet-Belästigung vorliegt Blockierung von E-Mail-Adressen blockiert unbekannte E-Mail-Adressen, damit Ihre Kinder nicht mit Personen kommunizieren, die sie online kennen gelernt haben, aber nicht persönlich kennen Zeitbeschränkung unterstützt Sie bei der Festlegung und Kontrolle der Zeit, die Ihre Kinder online verbringen Instant Message-Funktionen überwacht und zeichnet Instant Messaging (IM)-Chats auf, damit Sie leichter feststellen können, ob Ihre Kinder mit Freund(inn)en oder Leuten, die sie online kennen gelernt haben, unangemessene Gespräche führen Nutzungsberichte stellt Ihnen eine vollständige Übersicht über die gesamte Internet- und IMAktivität zur Verfügung, die Sie gut als Einstieg für Gespräche verwenden können, die Sie mit Ihren Kindern führen Sofortnachricht benachrichtigt Sie, sowie Ihre Kinder versuchen, auf unerwünschte Daten/Sites zuzugreifen YouTube filtering ermöglicht Ihnen das Blockieren anstößiger Videos, während Sie Ihren Kindern gestatten, andere Videos anzuschauen Die McAfee® Family ProtectionSoftware deckt alle genannten Funktionen ab und gestattet Ihnen, Ihren Kindern die Nutzung des Internet zu erlauben, damit sie ihr digitales Leben in vollen Zügen genießen können. Weitere Informationen. 26 Weitere Tipps und Ratschläge zur sicheren Nutzung von PC und Internet Weitere Informationen und Ratschläge zur PC- und Internet-Sicherheit finden Sie im McAfee Security Advice Center auf www.mcafee.com/advice. Über McAfee McAfee, Inc. mit Hauptsitz in Santa Clara, Kalifornien, USA, ist das weltweit größte, auf Sicherheitstechnologie spezialisierte Unternehmen. McAfee ist stets bestrebt, die weltweit größten Sicherheitsherausforderungen kompromisslos zu bewältigen. Das Unternehmen bietet präventive und bewährte Lösungen und Dienstleistungen an, die weltweit sowohl Systeme als auch Netzwerke schützen und Anwendern das sichere Surfen sowie Shoppen im Internet ermöglichen. Dank seines mehrfach ausgezeichneten Forschungsteams entwickelt McAfee innovative Produkte, die es Privatbenutzern, Unternehmen, dem öffentlichen Sektor und Service-Providern ermöglichen, Vorschriften einzuhalten, Daten zu schützen, Ausfälle zu vermeiden, Schwachstellen zu erkennen und die Sicherheit fortlaufend zu überwachen und zu verbessern. http://www.mcafee.com HAFTUNGSAUSSCHLUSS Sämtliche in diesem Dokument enthaltenen Verweise auf Handelsmarken oder urheberrechtlich geschützte Produkte dienen lediglich der ausdrücklichen Beschreibung und konstituieren und bedeuten keinerlei Sponsoring, Beziehung, Genehmigung, Billigung oder Empfehlung dieser Veröffentlichung seitens des Eigentümers der Handelsmarke oder des geistigen Eigentums. Die Verwendung von Handels-, Firmen- oder Unternehmensnamen in dieser Veröffentlichung dient lediglich der Information und Orientierung des Lesers. Eine derartige Verwendung stellt keinerlei offizielle Billigung oder Genehmigung irgendeines Produkts oder irgendeiner Dienstleistung durch McAfee dar. Angezeigte Links zu externen Websites beinhalten keinerlei Billigung der entsprechenden Website oder jeglicher darin zum Ausdruck gebrachter oder beschriebener Informationen, Meinungen, Produkte oder Dienstleistungen seitens McAfee. Solche Links werden lediglich zur Bezugnahme angegeben. HANDELSMARKE McAfee und/oder andere genannte McAfee-Produkte in diesem Dokument sind eingetragene Marken oder Marken von McAfee, Inc. und/oder seinen Niederlassungen in den USA und/ oder anderen Ländern. Das McAfee-Rot im Zusammenhang mit Sicherheit ist ein typisches Merkmal der McAfee-Markenprodukte. Alle anderen McAfee-fremden Produkte, eingetragenen und/oder nicht eingetragenen Warenzeichen, die hier genannt werden, sind ausschließliches Eigentum ihrer jeweiligen Inhaber. © 2009 McAfee, Inc. Alle Rechte vorbehalten. McAfee GmbH Ohmstraße 1 85716 Unterschleißheim Deutschland Telefon: +49 (0)89 3707 0 www.mcafee.com/de 5806gde_consumer-social-networking-eguide_intl_0409_de_fnl_ Communicaid_Inc