AOPA Training
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AOPA Training 25. AOPA-Jubiläums-Trainingscamp in Eggenfelden - noch Plätze frei Fluglehrerfortbildung im Hotel Bachmeier Die Fluglehrerfortbildung beginnt am Freitag, den 1. August 2003 um 08:45 Uhr im Hotel Bachmeier mit einer Begrüßung der Teilnehmer durch Jochen Pieper, der diese Veranstaltung organisiert und moderiert. Als Ende ist 19:00 Uhr geplant. Am Samstag, dem 2. August beginnt die Fortbildung um 08: 30 Uhr, sie endet um 18:30 Uhr. Das exakte Programm steht bei Drucklegung dieses Letters noch nicht fest, auch diesmal werden Ihnen wieder hochkarätige Referenten zu sehr interessanten Themen Referate vortragen. Die Fluglehrerfortbildung beinhaltet eine Einweisung für Fluglehrer in relevante Teile von JAR-FCL und JAR-OPS nach JAR-FCL 1.005 (b). Da Fluglehrerfortbildungen schon seit mehreren Jahren Themen zur Einweisung in relevante Teile von JAR-FCL und JAR-OPS umfassen, und da Teilnehmer dieser Fortbildungen auch schon eine Bescheinigung zur Lizenz-Umschreibung erhalten haben, ist für sie nur die Teilnahme an dem ersten Teil EINFÜHRUNG JAR-FCL notwendig. Die weiteren Teile sind obligatorisch für alle Teilnehmer, die diese Bescheinigung noch benötigen. Anmelden können Sie sich über die AOPA-Geschäftsstelle, die Teilnahmegebühren betragen € 130,- (inkl. MwSt.) für AOPAMitglieder, € 180,- (inkl. MwSt.) für Nichtmitglieder. Noch Plätze frei im 25. Trainingscamp vom 3.- 9. August Unser AOPA-Trainingscamp in Eggenfelden findet in diesem August nun schon zum 25. Mal statt. Anlässlich dieses Jubiläumscamps werden wir Ihnen in diesem Jahr ein ganz besonderes Rahmenprogramm bieten, über das wir jetzt aber noch nicht viel verraten wollen. Auch für die nichtfliegende Begleitung wird es eine organisierte Freizeitgestaltung geben. Die Einwohner von Eggenfelden haben unser Camp längst als positives und traditionelles Ereignis an ihrem Flugplatz akzeptiert. Aber vor allem auch unter Piloten ist das Camp mittlerweile zu einer Institution geworden, an der regelmäßig zwischen 70 und 100 Aktive teilnehmen. Sie können von der Ausbildung und den gesammelten theoretischen und praktischen Erfahrungen immer wieder sehr profitieren und dabei außerdem noch in Bayern einen harmonischen „Fliegerurlaub“ verbringen. Kurzentschlossene können sich noch bis zum 1. Juli anmelden. Formulare hierzu finden Sie in der Letter-Ausgabe 2/2003, im Internet unter www.aopa.de, oder wir senden sie Ihnen auf Anfrage aus der Geschäftsstelle zu. Fliegen Sie mit uns, machen Sie mit, wir freuen uns schon auf Sie! 6 AOPA-Letter 3/2003 AOPA Intern Leider doch nur ein Aprilscherz: „End- Schleppende Einführung von lich politische Anerkennung der AL“ JAR-FCL in Deutschland Unser Editorial vom 1. April 2003 „Endlich politische Anerkennung der AL“ im Letter 2/2003 beschreibt eine Situation, die zwar alles andere als verrückt oder widersinnig wäre: Die Anerkennung der Allgemeinen Luftfahrt durch die Verkehrspolitik als reguläres und gleichberechtigtes Verkehrsmittel, das nicht weiter behindert werden darf. Diese Situation ist allerdings meilenweit von unserer Realität entfernt. Leider. Darauf wollten wir am 1. April auch einmal mit zynischem Spott hinweisen. Rein sachlich trockene Veröffentlichungen zum Thema gibt es fast soviel wie Sand am Meer. Wir werden weiter daran arbeiten, die beschriebenen Ziele zu erreichen, denn ohne baldige Hilfsmaßnahmen durch die Politik und eine Beendigung der Gängeleien wird die Allgemeine Luftfahrt ihren derzeitigen Abwärtstrend fortsetzen. Wer jetzt seine Privatpilotenlizenz bei der zuständigen Länderbehörde verlängern muß, hat oft Pech: bei bestem Flugwetter kommt es zur Zeit zu Verzögerungen von bis zu 5 Wochen. Die Behörden scheinen überrascht worden zu sein. Wir haben es ja schon geahnt: Seit Jahren war die Einführung von JAR-FCL in Deutschland geplant, seit Anfang des Jahres stand der 1. Mai 2003 als Einführungstermin fest. Offenbar hat diese Vorbereitungszeit unseren Behördenvertretern aber noch nicht ausgereicht. Computerprogramme, die für die Ausstellung der neuen Lizenzen benötigt werden, wurden zu spät geliefert, viele Sachbearbeiter sind schlecht informiert und geben falsche Auskünfte (was wiederum gar nicht verwundert, wenn sie von ihren Vorgesetzten alleine gelassen und nicht auf Seminare geschickt werden). Sollten auch Sie Probleme mit der Verlängerung Ihrer Lizenz oder Fragen zu JAR-FCL haben, melden Sie sich bei uns, wir helfen gerne weiter. 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Adria Fly-Out von Dr. Michael Erb Der Trip fängt ja gut an... Um 9 Uhr vormittags wollen wir am Mittwoch, den 28. Mai, mit unserer DA40 D-ERPM von Egelsbach nach Eggenfelden fliegen, um uns dort um 11 Uhr mit den anderen Teilnehmern noch in Deutschland auf unserem ersten Etappenziel zu treffen. Aber jetzt habe ich bei der Vorflugkontrolle zum ersten Mal in zehn Jahren Fliegerei tatsächlich Wasser im Tank gefunden, und nicht nur ein paar Tropfen. Die Zeit drängt zwar, aber Sicherheit geht nun einfach vor, das Problem muß ohne Hetze beseitigt werden. Ein Peilglas ist voll Wasser, zwei, drei, vier, fünf werden es, der hinzugekommene Fluglehrer und ich staunen ungläubig, dann endlich kommt wieder schönes blaues Avgas aus dem DrainVentil. Ist ein undichter Tankdeckel die Ursache, oder wurde das Wasser mitgetankt? Das lässt sich jetzt nicht klären. Ich fühle mich aber darin bestätigt, daß ich auch unter Zeitdruck wie immer die komplette Vorflugkontrolle durchgezogen habe. Der Flug nach Eggenfelden nach einem wegen des Wasserproblems etwas längeren Standlauf ist ereignislos. Auf den Frequenzen von Langen und München Information höre ich schon die ersten unserer insgesamt 25 teilnehmenden Flugzeuge. Einige Minuten nach der vereinbarten Zeit landen wir mit unserer D-ERPM in Eggenfelden, wo schon etwa 10 Maschinen geparkt sind und auf den Weiterflug nach Wiener Neustadt warten. Die mir aus Höflichkeit nicht direkt gestellte, aber offenbar doch kursierende Frage nach dem „wo bleibt denn der Erb?“ ist mit dem Wasser im Tank schnell beantwortet, und weiter geht´s. Auf dem Tower holen wir uns die neuesten Wetterinfos per pc-met ein. GAFOR, METARs und TAFs sowie die Radarbilder lassen erkennen, daß die Wolkenuntergrenze auf der Hälfte der Strecke nicht sehr hoch, aber voll ausreichend sein wird. Der Weg nach Wiener Neustadt führt uns in etwas mehr als einer Stunde direkt über Linz, wo wir unkompliziert Freigaben zum direkten Überflug des Platzes bekommen. Dann geht es der Donau entlang, die Wolken kommen weiter runter auf unter 2.000ft, die Sichten bleiben aber gut. Kurz vor dem Luftraum von Wien-Schwechat drehen wir auf Südkurs, um nach Wiener Neustadt-Ost (LOAN) zu fliegen. Hier werden die Untergrenzen schlagartig besser, dennoch gilt es etwas aufzupassen, ein militärischer Luftraum D und eine LO-R sind zu vermeiden. Der Empfang durch die Mitarbeiter von Diamond Aircraft ist sehr freundlich, aufgeteilt in zwei Gruppen erhalten wir die vereinbarte Werksführung. Besonderes Interesse ziehen der Prototyp der Diesel-Twin DA42 und die Serienfertigung der Diesel-Einmot DA40 TdI auf sich. Die Nachfrage nach den Flugzeugen von Diamond ist offensichtlich groß, nicht ohne Stolz verweist Firmenchef Christian Dries, der inzwischen von einer Dientsreise zurückgekehrt ist und kurz „Hallo“ sagt, auch auf die große Baustelle hinter seinen bereits bestehenden 8 Fertigungshallen. Im „Katana-Kafé“ am Vorfeld warten wir in der Sonne auf unseren etwas verspäteten Bus, der uns netterweise mit Zustimmung der Flugplatzleitung auf dem Vorfeld mit unserem Gepäck direkt vor unseren Maschinen aufliest und schliesslich durch einen gigantischen Stau nach Wien fährt. Nach mehr als einstündiger Fahrt stoppt der Bus vor der imposanten Fassade des „Hotel Schloss Wilhelminenberg“, das mitten in seinem eigenen riesigen Park von 120.000m² liegt, über mehr als 80 sehr großzügig gestaltete Maisonette-Zimmer verfügt und durch seine Hügellage einen großartigen Blick auf Wien bietet. Empfangen werden wir von Dr. Doris Tschuden, der rechten Hand des österreichischen AOPA-Präsidenten Julius „Jack“ Meinl, die uns mit einem Willkommenssekt begrüsst. Nach kurzem „technischem Stop“ unter den Duschen finden wir uns bei über 20°C auf der Terrasse des angeschlossenen Restaurants wieder, wo noch nicht einmal recht langsame und manchmal sogar patzige Kellner unsere gute Laune an diesem herrlichen Abend schmälern können. Die erste Hürde ist für mich als Koordinator dieses Fly-Out genommen, die Gruppe ist offenbar zufrieden und unterhält sich angeregt, außerdem ist die Wettervorhersage für den nächsten Tag positiv. Der Prototyp der Diesel Twin DA42 Nach dem Frühstück geht es am Donnerstag wieder zurück an den Flugplatz. Gregor Thamm, der in der Bonanza seines Vaters Harald mitfliegt, holt im Internet das aktuelle Wetter ein. In einem großen Besprechungsraum halten wir das Briefing ab, die aktuellen Wetterbilder und die Route aus dem FlightStar von Jeppesen werfen wir mit unserem Video-Beamer an die Wand. Gregor Thamm führt ruhig und souverän durch das Programm, er ist IFR-Pilot und Fluglehrer. Die Flugsicherung von Slovenien wird wahrscheinlich von unserem „Geschwader“ verlangen, den Luftraum von Ljubljana weiträumig auf einem VFR-Korridor zu umfliegen. Das Einprogrammieren der dazugehörigen Wegpunkte mit für uns schwer aussprechbaren AOPA-Letter 3/2003 AOPA Training Unser „Briefer“ Gregor Thamm (r.) mit seiner Crew Betankt und dann geparkt. Vom Service waren alle begeistert. Namen wie „Razdrto“, „Velike Lasce“ und „Trebnje“ in die GPSGeräte steht deshalb auf dem Programm. Jede Besatzung ist dank des großzügigen Sponsorings mit Trip-Kits von Jeppesen bestens ausgestattet, die Flugvorbereitung deshalb kein Problem. Die Flugsicherung in Wien und Lubljana ist sehr kooperativ, schnell dürfen wir auf 7.000 Fuß und damit über die Bewölkung steigen. Auf dem Weg stehen einige wenige CBs, die aber in der klaren Luft bestens zu sehen und so leicht im weiträumigen Slalom zu umrunden sind. Einige Maschinen versuchen ihr Glück jedoch im Unterfliegen der Wolken, was angesichts durchgeschwitzter Hemden der Piloten offenbar nicht so stressfrei ist wie der angenehme Flug weiter oben. Nach knapp zwei Stunden Flugzeit landen wir in Portoroz (LJPZ), wo die Controller freundlich sind und bestes Englisch sprechen, und wo der schönste Sonnenschein auf uns wartet. Empfangen werden wir auf dem Taxiway von einem winkenden Jüngling mit Baseballmütze auf einem Moped, der flott auf uns zufährt, vor uns stoppt, dreht und auf sein Schild „Follow Me“ zeigt. Er wirft seinen Kopf zurück und nuckelt an seinem Daumen, damit fragt er nach, ob wir tanken wollen. Die Antwort geben wir mit „Follow Me“ auf Slowenisch unserem gehobenen Daumen: Ja bitte! Das ist eine Begrüßung die Laune macht. Bei einem Spritpreis von 0,75 Eurocent pro Liter verbessert sich unsere gute Laune noch weiter, das Handling-Team parkt unsere Flugzeuge auch noch mit einem Traktor ein und zurrt sie am Boden fest, ohne Zusatzkosten! Im Flugplatzgebäude werden wir dann auch noch mit leckeren Canapées (hierfür haben wir allerdings bezahlt) und Sliwowitz empfangen. Der erste Eindruck ist ja angeblich auch für eine dauerhafte Freundschaft sehr entscheidend, und der ist wirklich sehr positiv und läßt hoffen. Mit zwei flugplatzeigenen Kleinbussen wird der Shuttleservice zu den nahen Hotels Metropol und Marita absolviert, in denen wir die beiden nächsten Nächte bleiben. Während eines Kurzbriefings im Tagungsraum des sehr komfortablen Hotels Metropol sprechen wir kurz über das heute Erlebte, die Gestaltung des Abends (wo sind die besten Fischrestaurants?), die Wettervorhersage und die fliegerische Planung für Morgen. Mit mehreren Taxis, teilweise auch zu Fuß, machen wir uns auf den Weg in das nur 4 Kilometer entfernte malerische Örtchen Piran, das auf der Spitze der Halbinsel liegt, im venezianischen Stil erbaut ist und uns mit seinen malerischen Gässchen und Plätzen verzaubert. Unsere Gruppe findet Platz in einem netten kleinen Restaurant Abendessen in Piran mit Blick auf die Adria AOPA-Letter 3/2003 9 AOPA Training mit Blick auf die Adria, das Bedienungspersonal ist sehr freundlich und mehrsprachig: Englisch, Italienisch und Deutsch werden fließend gesprochen. Die Fischplatte schmeckt hervorragend, der Wein auch, aber nach zwei Gläsern Rotwein ist Schluss, ich muß ja morgen noch fliegen. Das Wetterbriefing von Gregor Thamm kann am Freitag Morgen kurz ausfallen: Alle Vorhersagen prophezeien bestes VFR-Wetter, allerdings können im Laufe des Tages lokal vereinzelte Schauer auftreten, wir sind schließlich an der Adria. Die Gruppe teilt sich auf: Die einen fliegen zum italienischen San Nicolo (LIPV), von dort aus geht es weiter mit dem Schnellboot nach Venedig. Die kroatischen Insel Losinj (LDLO) und Unije (LDPN/ mit kurzer Grasbahn) stehen mit ihren Flugplätzen auch hoch im Kurs, in Zadar begegnet uns die D-registrierte Flotte der Flugschule Intercockpit, die weiteste Strecke legen unsere Dubrovnik-Ausflügler zurück, aber auch das Relaxen in Portoroz am Strand findet viele Anhänger. ATC geht hier trotz starrer Luftraumstruktur einfach: Zwar ist fast das gesamte Küstengebiet Luftraum D, aber die Freigaben kommen problemlos und schnell, man wird zudem von einer Frequenz zur anderen weitergereicht. Ungewohnt ist, daß die - übrigens mehrheitlich in Deutschland geschulten Lotsen - Position Reports auch von uns VFR-Piloten mal in Bezug auf Funkfeuer haben wollen („Report 15 Miles inbound PUL VOR“), mal in Bezug auf Ortschaften („Report Abeam the City of Xyz“). Das ist etwas umständlich und bedeutet ständigen Kartenwechsel, weil man hierfür zweierlei benötigt: Zum einen die Jeppesen IFR-Karte mit Luftraumstruktur, Wegpunkten und Navigationsanlagen, zum anderen die TPC-Karte mit den Bodenmerkmalen; beides auf einer Karte ist für Kroatien noch nicht erhältlich. Nach der Rückkehr nach Portoroz begrüssen uns wieder das „Follow-Me“-Moped und die flinke Ground-HandlingMannschaft, an die wir uns schnell gewöhnen könnten. Wir werden den Service nach unserer Rückkehr garantiert vermissen. Am Abend treffen wir uns im Restaurant des Metropol, das gemeinsame Abschlussessen steht schon an, schliesslich soll es morgen schon nach Hause gehen. Aufgeteilt auf Vierertische, leider lässt man uns die Tische nicht zusammenzustellen, haben wir viel Gelegenheit, das gemeinsam Erlebte zu besprechen. Gesprächsstoff gibt es ja genug, „Wirgefühl“ entsteht. Ich bin auch zufrieden, die Stimmung ist ausgelassen, vermutlich gibt es an unserer Organisation nicht viel zu kritisieren. Das Rückflugwetter bereitet einigen Teilnehmern Sorgen, im Fernsehen werden Gewitter im Alpenraum und in ganz Deutschland vorhergesagt. Seriöse Prognosen zu treffen ist aber heute abend noch schwierig. Direkt nach dem Frühstück treffen wir uns am Samstag wieder im Tagungsraum des Metropol zum Briefing. Die Stimmung bleibt gut, denn das Wetter wird uns den Überflug der Alpen erlauben. Zwar stehen einige CBs auf dem Weg, aber eben nur vereinzelte, die Sichten und Untergrenzen sind bestens, der Wind bläst auch in FL100 nur mit sanften 10 10 Knötchen aus West. Die Pendelbusse bringen uns zurück zum Flugplatz, ein Flugzeug nach dem anderen hebt ab in Richtung Norden. Nachdem alle anderen in der Luft sind, machen wir uns auch auf den Weg, wir wollen ja niemanden einsam und verlassen z.B. mit einem Defekt zurücklassen. Noch ist ja auch Werner Schmitt-Oechsner mit seiner „Werkstatt-Cessna 172“ da, der seinen Werkzeugkoffer aber nicht auspacken musste. Zwei Besatzungen verlängern ihren Aufenthalt ganz freiwillig, sie haben in der Umgebung Unterkünfte gefunden und freuen sich schon auf den bevorstehenden Nachschlag in Sachen Inselfliegerei. Die Alpen zeigen sich uns von ihrer schönsten Seite: Sonnig mit einigen Wolken, damit der Himmel nicht so leer ist. Es bieten sich sowohl ein Unterfliegen als auch ein Überfliegen der dünnen Wolken an. Ich entscheide mich zunächst für das Obenbleiben, von Villach geht es nordwestlich in Richtung Zell am See, von dort über den Königssee Richtung Salzburg. Der Ausblick von unserem mobilen Aussichtsturm in 12.000 Fuß ist wirklich atemberaubend, die Dame von Wien Information ist freundlich, ich will ihr auch mal helfen und versuche für eine tieffliegende Maschine Relaystation zu spielen, aber leider ohne Erfolg. Über Salzburg leiten wir dann den Sinkflug nach Eggenfelden ein, wo wir uns telefonisch zum Zoll angemeldet haben. Hier treffen wir uns mit mehreren anderen Fly-Out Crews beim Flugplatz-Italiener und schwärmen bei Pizza und Pasta nicht nur von den letzten beiden Stunden. Die letzten Meilen bis nach Hause werden wir dann auch noch schaffen, wir haben ja schliesslich auch noch den Sonntag als Puffertag für Schlechtwetter eingeplant. Das pc-met-Terminal in Eggenfelden zeigt uns eine dicke Gewitterwolke nordwestlich des Platzes, genau auf unserer Flugroute. Wir beschliessen, uns das Wetter aus der Luft anzuschauen, der Rückzug nach EDME ist ja immer noch möglich, außerdem scheint das Der Rückflug über die Alpen war ein Highlight AOPA-Letter 3/2003 AOPA Training Das Zentrum von Piran in der Abenddämmerung DIe Halbinsel von Portoroz Unwetter im Osten gut umfliegbar zu sein. Der Controller von München Information, den wir gleich nach dem Start rufen, schätzt den imposanten Gewitterblock auf 60 x 60 NM, im Osten kommen wir in gutem VFR-Wetter leicht auf dem Weg über Straubing in Richtung Erlangen voran, die dunklen Wolken bleiben schön auf unserer linken Tragflächenseite, jede Menge Ausweichflugplätze würden uns sofort Schutz bieten, wenn die Flugstrecke durch Gewitter versperrt ist. Denn erzwingen wollen wir nichts, der Klügere gibt nach, CBs sind einfach stärker. Über Kitzingen und Michelstadt fliegen wir schliesslich in das Rheintal südlich von Egelsbach ein, die letzten Gewitter haben sich dort gerade verzogen. Der Centerline-Touchdown zum Abschluss ist bei Windstille natürlich Ehrensache. Über Handy erreicht uns am Boden die Nachricht von der zweiten Egelsbacher DA40, die versucht hat, das Gewitter im Westen zu umfliegen. Sie hat nicht unser Glück gehabt hat. Kurz vor Stuttgart erzwang eine dichte Gewitterwand den Rückflug nach Augsburg, erst am nächsten Morgen konnte es weitergehen. Alle 57 Teilnehmer haben wohlbehalten ihre Heimatflugplätze erreicht, wir sind schon ein bisschen erleichtert. Alle Mannschaften haben viel Disziplin und Können bewiesen, uns als Organisatoren die Arbeit wirklich leicht gemacht, obwohl 25 Flugzeuge und 57 Teilnehmer natürlich schon sehr viel sind. Uns freut, daß dieses Angebot des gemeinsamen Fliegens an die Adria so positiv aufgenommen wurde und daß wir vier Tage „AOPA zum Anfassen“ präsentieren konnten. Der Beschluss steht fest, nächstes Jahr wird es wieder ein „Fly-Out“ geben, die ersten mündlichen Anmeldungen der diesjährigen Teilnehmer liegen bereits vor. Nach dem Alpenflug hatten sich die Flugzeuge eine Reinigung verdient. Und diese Teilnehmerin hatte sogar Freude dran. Wohin es dann geht? Schaun wir mal! Die Bilder wurden uns freundlicherweise von Dr. Wolfgang Daiser und Michael Gebhardt zur Verfügung gestellt. Entlang der Küste war man mit Schwimmwesten unterwegs AOPA-Letter 3/2003 11 AOPA Training EDOV 122,4 MHz - 2. Trainingscamp in Stendal von Dipl.-Ing. Ingolf Panzer So steht es auf der Karte der Geschäftsführung dieses wirklich sehr schönen Platzes in Sachsen-Anhalt. Stendal-Borstel. Mit funkelnagelneuem Tower. Mittlerweile weiß ich ja, wo Stendal liegt. Immer noch nördlich Magdeburg. Klar. Aber diesmal benutze ich ein passenderes Verkehrsmittel zur Anreise. Kein Auto. Nein. Na was schon? Ein Flugzeug natürlich. Das reduziert nicht nur die Reisezeit auf weniger als zwei Stunden, sondern macht auch bedeutend mehr Spaß und ist „standesgemäß“. Schließlich bin ich der einzige Bayer in diesem illusteren Quintett von Fluglehrern und habe den weitesten Weg. Ähnlich denken auch die anderen Lehrer dieser reizvollen Veranstaltung und so stehen am Abend schon mal fünf Flugzeuge in Reih und Glied auf dem Vorfeld. Was haben wir vor? Was wollen wir eigentlich schon wieder dort? Das AOPA Ost-Camp vom Oktober 2002 war ein voller Erfolg. Es ist zwar nicht ganz leicht, aber wir wollen das noch „toppen“. Die Anmeldungen für dieses Trainingscamp im Wonnemonat Mai haben die Teilnehmerzahl von „Stendal 1“ um 30% übertroffen. Das ist eine Steigerungsrate, wie wir sie sonst nur noch bei den Spritpreisen, der €-Umrechnung und den Staatsschulden in diesem unserem Lande antreffen. Nicht geändert hat sich das vielseitig bewährte Trainingsprogramm à la Stendal. Basic, Advanced und Nachtflug. Wir bilden von Anfang an Teams, die in den drei Tage miteinander fliegen. Dadurch können wir in unseren Gruppen mehr Individualität einbringen. Das Spektrum reicht ja vom PPL-A VFR bis hin zum IFR Piloten. Wir haben Zeit, uns intensiv um die Belange und Wünsche der Trainees zu kümmern. Um ihre Vorkenntnisse, Absichten und Erwartungen. Und die Jungs (und ein sehr nettes Mädel) waren wirklich gut. Komisch. Die Guten kommen immer wieder zum Training. Und werden besser und haben mehr Spaß und Sicherheit beim Fliegen. Wäre doch gelacht, wenn die nicht bald so gut werden, wie die zehntausende von Piloten, die das alles schon können. Mit fünf Lehrern kommen wir dabei auf ein ganz gutes Verhältnis von Instructor zu Trainee. Und einer akzeptablen Zeiteinteilung. Auch schon deshalb, weil wir von den simplen und profanen Dingen des täglichen Fluglehrerlebens wie z.B. Zimmersuche, Transfer zum Flugplatz, Essen organisieren usw. vollkommen entlastet sind. Die Aufgabe eines Geschäftsführers ist ja unter anderem die Sicherstellung und Durchführung des operationellen 12 Betriebes einer Organisation vom internationalen Kontakt bis hin zur Verfügbarkeit von Bleistiften. Sehr gut gemacht, Hr. Geschäftsführer. Danke. Deshalb bist du auch wieder „Nightcurrent”, Turbo-Arrow eingewiesen und obendrein ein guter Busfahrer. Respekt. Und wenn wir schon beim Danke sind, dann gilt das auch für die Trainingsleitung, die, obwohl vom LBA (ist flapsig gemeint), makellos und professionell gearbeitet hat, und das Wetter. Perfekt. Ich frage mich jetzt schon zum zweitem Mal, wie das unser Amateurfrosch eigentlich macht. Er hat immer das Wetter, das wir gerade brauchen. Speziell für die Nachtflüge. Ja. Die Mächte der Finsternis haben es uns besonders angetan. Es ist wie im Oktober 2002. Nein. Noch besser. Jede Nacht sind wir auf Achse. Platzrunden zum „Current machen”. Streckenflüge nach Braunschweig, Hamburg, Berlin. Nach Usedom, Rügen und über die wunderschöne Landschaft von Brandenburg und Mc Pom. Auch wenn man nachts fast nichts sieht. Eigentlich unbeschreiblich, wenn man es nicht selbst erlebt hat. Endlich können wir Sicherheit zu akzeptablen Kosten erfliegen. Aber auch tagsüber haben wir viel unternommen. Berlin mit seinem reizvollen Umland, Brandenburg, die Mecklenburger Seenplatte, der Spreewald, der Oderbruch, die Ostsee und vieles mehr. Imponierend auch ein Anflug unter simulierten IFR Bedingungen nach Heringsdorf auf Usedom. Über Polen. Über das Oderhaff. Und Streckenflüge, bei denen so mancher Notfall simuliert wurde. Vom Startabbruch und Notlandeübungen über das möglichst perfekte Handling des Flugzeuges in jeder Fluglage bis hin zum „randalierenden” Passagier. War schon spannend. Auch interessant mal zu sehen, was so ein „high-complexaircraft” wie die Piper Turbo-Arrow für eine Sinkrate bei ausgefahrenem Fahrwerk und bestem Gleiten so hat. Auch heuer wieder beeindruckt mich die Hilfsbereitschaft und Freundlichkeit der Luftaufsichten und Radarkontroller des „Ostens” und aus Berlin. Was die Luftaufsicht in Stendal so leistet ist bemerkenswert. Die beiden immer freundlich aufgelegten Herren erledigen spielend die Aufgaben, die an manch anderen Plätzen in satteren Teilen unserer Republik von einigen „Mehreren” minutengenau und feierabendpünktlich erledigt werden. Bei ähnlichem Verkehrsaufkommen. Ja. Es war wieder eine ganze Menge, was wir so alles getan und erlebt haben. Und wieder sprachen einige Teilnehmer vom nächsten Mal. Wie im Oktober. Das dies keine Floskel ist, haben wir am dritten Abend erlebt. Da kamen doch glatt zwei so nette Kerle aus Lüneburg, die im Oktober am Camp teilgenommen haben. Nur mal so reinschauen, weil es so nett war. Wir haben AOPA-Letter 3/2003