Öffentlichkeitsarbeit Dr. Andrea Buddensieg PRESSEMITTEILUNG
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PRESSEMITTEILUNG Öffentlichkeitsarbeit Dr. Andrea Buddensieg [email protected] T.: +49(0)721/8100-1201 April 2003 KONZERT Pierre Henry: Sonar Adventures / Klang–Abenteuer Klänge zwischen Forschung und Fantasie ein Wochenende von und mit Pierre Henry Kurator: Manfred Heinfeldner Freitag, den 11.04.2003, 21 Uhr, ZKM–Foyer, Eintritt frei Labyrinthe II Samstag, den 12.04.2003, 19 Uhr, ZKM–Foyer, Eintritt €15/12 Le livre des morts egyptien La tour de babel Une histoire naturelle Zur Eröffnung der Ausstellung science + fiction – zwischen Nanowelt und globaler Kultur präsentieren die VolkswagenStiftung und das ZKM einen der größten Neuerer der europäischen und internationalen Musik in einer außergewöhnlichen Konzert-Folge. Pierre Henry wird insgesamt vier Werke aufführen und dafür ein Orchester aus ca. 100 Lautsprechern im Foyer des ZKM aufbauen. ZKM | Zentrum für Kunst und Medientechnologie Karlsruhe Lorenzstr. 19 / D-76135 Karlsruhe Öffentlichkeitsarbeit Dr. Andrea Buddensieg (Leitung) / Sabine Peters / Thomas W. Kuhn Tel.: +49 (0)721/81 00-12 01 / Fax: +49 (0)721/81 00-11 39, E-Mail: [email protected] 1/3 Pressemitteilung/science + fiction/Pierre Henry 1. Labyrinthe II (2003): eine Symphonie über Unterschiede und Wiederholungen – sich kreuzende Klänge und hypnotische Gesänge – eine Klang–Reise ins Unerhörte 2. Le livre des morts egyptien / Das ägyptische Totenbuch (1988): eine architektonisch angelegte Musik, die das Prinzip der Dauer zum Klingen bringt – ein Werk der Gegensätze zwischen Leben und Tod 3. La tour de Babel / Der Turm von Babylon (1999): eine ‚Sprache der Töne‘ als Antwort auf den Verlust einer universell verständlichen Sprache der Worte – pure Musik mit Zitaten von Berlioz und Liszt 4. Une histoire naturelle / Eine Geschichte der Natur (1997): Versuch einer Synthese zwischen Klang und Gefühlen jenseits der Oper Pierre Henry (geboren 1927 in Paris) steht mit seinem Schaffen an einer wichtigen Schaltstelle der zeitgenössischen Musik – zwischen der (post)–modernen Entwicklung der sogenannten ‚Ernsten Musik‘ und dem weiten Feld des Forschens mit neuen Instrumenten und Klängen. Seine Ausbildung war ‚klassisch‘: zwischen 1938 und 1944 Studium der Komposition (bei Nadia Boulanger), der Harmonie–Lehre (bei Olivier Messiaen), von Schlagwerk und Piano (bei Félix Passerone) am Pariser Konservatorium (Conservatoire National Supérieur de Musique). Zwischen 1944 und 1950 arbeitet Henry als Orchester-Musiker, am Klavier und am Schlagzeug. In diese Zeit fallen auch seine Forschungsarbeiten zu einer experimentellen Lauten-Lehre. 1948 komponiert er seine erste Film-Musik, allein mit akustischen Objekten: Voir l’invisible. 1949 gründet Pierre Henry mit dem Ingenieur und Musik–Theoretiker Pierre Schaeffer eine musikalische Forschungsgruppe: Sie entwickeln bis 1958 die ‚musique concrète‘, eine elektro–akustische Musik, die vor allem mit neuen technischen Instrumenten experimentiert. 1958 verlässt Pierre Henry die Groupe de Recherche de Musique Concrète (GRMC) und gründet sein eigenes Studio in Paris, APSOME, das sich als erstes ganz der experimentellen und elektroakustischen Musik widmet. In den 60er Jahren entwickelt Pierre Henry seine musikalischen Forschungen weiter, schreibt Stücke nur für Mikrofone (1962 ‚Le Voyage‘ – ‚Tibetanisches Totenbuch‘) und ‚flirtet‘ mit der Rock–Musik: 1964 entsteht ein viel gesampelter elektronischer Pop–Song (‚Psyche Rock‘), in den 70ern das Album ‚Ceremony‘ mit der Gruppe Spooky Tooth. Gleichzeitig komponiert Pierre Henry Stücke für seinen Freund, den Choreographen Maurice Béjart, für Filme – und auch für Werbung. In diese Jahre fällt seine Zusammenarbeit mit Künstlern wie Georges Balanchine, Carolyn Carlson, Merce Cunningham, Alwin Nikolais und Maguy Marin. Mit den Malern Yves klein, Jean Degottex, Georges Mathieu, Nicolas Schöffer und Thierry Vincens entwickelt er musikalisch-visuelle Performances. Seit 1950 hat Pierre Henry auch zahlreiche Filme vertont – zuletzt ein Werk von Dziga Vertov. ZKM | Zentrum für Kunst und Medientechnologie Karlsruhe Lorenzstr. 19 / D-76135 Karlsruhe Öffentlichkeitsarbeit Dr. Andrea Buddensieg (Leitung) / Sabine Peters / Thomas W. Kuhn Tel.: +49 (0)721/81 00-12 01 / Fax: +49 (0)721/81 00-11 39, E-Mail: [email protected] 2/2 Pressemitteilung/science + fiction/Pierre Henry Ab 1982 hat Pierre Henry mit seinem neuen Studio SON / RÉ ungefähr 45 neue Werke erarbeitet – darunter ‚Histoire naturelle‘ (1997), ‚La Tour de Babel‘ (1999), ‚Concerto sans orchestre‘ (2000), ‚Poussière de soleils‘ (2001), ‚Hypermix‘ (2001), ‚Dracula‘ (2002), ‚Zones d’ombre‘ (2002) und ‚Faits divers‘ (2003). In den letzten Jahren hat Pierre Henry seine anfänglich für klassisch geschulte Ohren durchaus anarchistisch klingende Musik zu einer Art reflektiven Reise zwischen Klängen und philosophischen Gedanken verfeinert: Er sucht die Synthese zwischen Klang, Geist und Seele – nicht mehr, aber auch nicht weniger. Reine Geräusche (heute häufig in der elektronischen Popmusik) interessieren ihn nicht. Der Mitbegründer der modernen elektronischen Musik stellt heute die Frage nach dem Sinn hinter dem Sound. Manfred Heinfeldner ZKM | Zentrum für Kunst und Medientechnologie Karlsruhe Lorenzstr. 19 / D-76135 Karlsruhe Öffentlichkeitsarbeit Dr. Andrea Buddensieg (Leitung) / Sabine Peters / Thomas W. Kuhn Tel.: +49 (0)721/81 00-12 01 / Fax: +49 (0)721/81 00-11 39, E-Mail: [email protected] 3/3