Fresenius Medical Care desinfiziert Risiko-Abfälle vor Ort

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Fresenius Medical Care desinfiziert Risiko-Abfälle vor Ort
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Dialyseforschung: Fresenius Medical Care desinfiziert Risiko-Abfälle vor Ort
Spezielles Mikrowellenverfahren verwandelt
infektiöse Reststoffe innerhalb von 45 Minuten in
umweltfreundlichen Hausmüll
Zwischen sechs und acht Liter beträgt das Abfallvolumen für eine
Dialysebehandlung: In fast keinem medizinischen Bereich entstehen so
viele inhomogene Reststoffe wie in der Dialyse. Täglich landen
Schlauchsysteme, Einweghandschuhe und Plastikverpackungen, aber
auch Tupfer, Kanülen und Arzneimittelreste in den Müllbehältern, die
nach gefährlichen und unbedenklichen Materialien getrennt werden
müssen. In der Vergangenheit wurden die meisten Abfälle in der Regel
zur Sondermüllverbrennung transportiert, doch das Verfahren hat sich
inzwischen als umweltschädlich und risikoreich erwiesen. Das serbische
Klinikum der Fresenius Medical Care AG & Co. KGaA setzt daher eine
neuartige Methode ein, die jegliche potentiell infektiösen Abfälle direkt
vor Ort behandelt. Das Entsorgungssystem der Firma Meteka aus
Österreich benötigt weniger Platz als herkömmliche Autoklaven und
dekontaminiert den Abfall innerhalb von nur 45 Minuten. Das von einem
Facharzt für Innere Medizin und Nephrologie für das eigene
Dialysezentrum entwickelte Gerät basiert auf spezieller
Mikrowellentechnologie.
„Eine der wichtigsten und größten Herausforderungen im Dialysebereich
besteht darin, die Möglichkeiten einer Infektion auf ein Minimum zu
reduzieren“, sagt Misa Pridraski vom Special Hospital for Hemodialysis der
Fresenius Medical Care in Serbien. Fünf Kliniken zählen zu dem Hospital, das
sich auf die Behandlung von Patienten mit chronischem Nierenversagen
spezialisiert hat. „Um dieses Ansteckungsrisiko zu senken, sorgen wir dafür,
dass jeglicher Kontakt der Patienten mit potentiell infektiösen Abfällen
vermieden wird“, so Pridraski, der unter anderem für die Organisation und
Kontrolle von technischen Belangen der eingesetzten Geräte und Anlagen
verantwortlich ist. „Auch muss der Umgang der Mitarbeiter mit den
Materialien so weit wie möglich eingeschränkt und strikt kontrolliert werden.“
Alle gefährlichen Keime werden vor Ort abgetötet
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Um die entstehenden Abfälle sicher und umweltfreundlich entsorgen zu
können und zu verhindern, dass gefährliche Reststoffe nach außen gelangen,
testete Pridraski mehrere Methoden und entschied sich letztendlich für ein
Gerät, das auf spezieller Mikrowellentechnologie basiert und vor Ort installiert
wird. Das so genannte Medister 160 HF-Abfall-Desinfektionsgerät der Firma
Meteka fasst 60 Liter pro Charge. Während des Thermodesinfektionsverfahren
werden darin alle Bakterien der Resistenzstufen I bis IV abgetötet, also alle
Virenarten, vegetativen Keime wie E.Coli, Staphylococcen, Milzbrand- und
Typhuserreger, Sporen des Milzbrandbazillus sowie Parasiten und Pilze
jeglicher Art.
Gesammelt werden die Materialien zunächst in stichfesten, flüssigkeitsdichten
und wieder verwendbaren Behältern, die sich per Fußhebel, also berührungslos,
öffnen lassen. Ohne ihn zerkleinern oder chemisch behandeln zu müssen,
kommt der kontaminierte Abfall anschließend in den Medister. „Dort wird er
im Sammelbehälter automatisch befeuchtet und von innen heraus auf 97 bis
100 Grad Celsius erhitzt“, erklärt Dr. Helmut Katschnig, wissenschaftlicher
Leiter bei Meteka. Durch das patentierte „Even-Heat“-Verfahren werden die
im Abfall befindlichen Infektionserreger innerhalb von 45 Minuten
unschädlich gemacht, so dass der entkeimte Abfall anschließend
umweltschonend und, laut ADR/RID Richtlinien, gesetzeskonform wie
Hausmüll entsorgt werden kann. Bedingt durch die im Vergleich zu
entsprechenden Autoklaven kürzeren Zyklenzeiten ist somit ein höherer
Durchsatz möglich. Aufgrund des besonders Ressourcen schonende EvenHeat-Verfahrens sind bei einem Desinfektionszyklus nur geringe Mengen an
Energie und Wasser notwendig, und zusätzlich werden keine Emissionen in die
Luft abgegeben. Zudem waren von allen getesteten Methoden die Stand-ByKosten beim Medister am geringsten.
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Viren und Bakterien können nicht in die Umwelt gelangen
Die Idee hinter seiner Entwicklung nennt Dr. Katschnig „NonKontaminationsstrategie“. „In Laboren und Spitälern kann nur durch eine
hygienische Sammlung von Abfällen verhindert werden, dass sich Infektionen
ausbreiten“, so der Meteka-Gründer. Die Sonderabfallverbrennung sei keine
Alternative, da sie belastend für die Umwelt und sehr teuer sei. Auch birgt
schon der Transport zur Verbrennung oder die Entsorgung über den Hausmüll
das große Risiko, dass Bakterien und Viren nach außen gelangen. „Behandelt
man das potentiell infektiöse Material hingegen direkt vor Ort, begrenzt man
das Risiko schon an seiner Quelle“, so Dr. Katschnig.
Für die Dialyseklinik der Fresenius Medical Care in Serbien passt dieses
Konzept daher genau zu dem Anspruch einer effizienten Entsorgung. „Wir
hatten mehrere Technologien zur Abfallbehandlung im Einsatz, entschieden
uns aber für den Medister“, so Pridraski. „Die Methode ist besonders einfach
und präzise zu handhaben und zudem sehr zuverlässig. Das wichtigste ist aber,
dass wir uns nun darauf verlassen können, dass Menschen nicht mit potentiell
infektiösem Material in Berührung kommen.“
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BU: Dr. Helmut Katschnig ist Facharzt
für Innere Medizin und Nephrologie
sowie Gründer und wissenschaftlicher
Leiter bei Meteka.
Quelle: Meteka GmbH
Hintergrund:
Die 1987 von Dr. Helmut Katschnig gegründete Meteka GmbH hat sich auf die
Entwicklung, die Produktion und den Vertrieb von Hygiene- und
Infektionsvermeidungssystemen spezialisiert. Diese Systeme desinfizieren
beziehungsweise sterilisieren (potentiell) infektiöse Abfälle in Arztpraxen,
Krankenhäusern, Laboren sowie Produktions- und Forschungseinrichtungen
weltweit. Behandelt werden die Abfälle mittels eines thermischen Verfahrens, das
auf spezieller Mikrowellentechnologie basiert. So soll Infektionen vor Ort
vorgebeugt und verhindert werden, dass sie sich in den öffentlichen Raum
verlagern. Die Firma gehört zu den führenden Anbietern von Systemlösungen zur
Desinfektion und Sterilisation von infektiösen Abfällen und Abwässern. Am
Firmensitz im österreichischen Judenburg sind 15 Mitarbeiter beschäftigt.
Die Fresenius Medical Care AG & Co. KGaA ist seit mehr als 30 Jahren in der
Dialyseforschung aktiv und ist mit seinen insgesamt mehr als 73.000 Mitarbeitern
und 2.757 Kliniken der weltweit führende Anbieter von Produkten und
Dienstleistungen für Patienten mit chronischem Nierenversagen. An seinen auf
der ganzen Welt verteilten Standorten engagiert sich das Unternehmen mit
vielfältigen Initiativen und Projekten für mehr Umweltbewusstsein und den
Umweltschutz. So wird nach Möglichkeiten gesucht, den Energieverbrauch und
die Rohstoffmengen zu reduzieren sowie Wasser, Emissionen und Abfall
einzusparen.