Wochenbericht 14.05.
Transcription
Wochenbericht 14.05.
Wochenbericht (14.05. – 18.05.2012) Inhaltsverzeichnis Wirtschaft und Währung ...........................................................................................2 Trilog zu Capital Requirements Directive (CRD) IV beginnt ........................................... 2 ECON-Ausschuss stimmt über Two-Pack ab ..................................................................... 2 Sitzung der Eurogruppe in Brüssel ....................................................................................... 2 Mobilität und Verkehr ...............................................................................................3 Kommissions-Leitlinien: Mautgebühren für Privatfahrzeuge dürfen nicht diskriminieren .......................................................................................................................... 3 Landwirtschaft und Fischerei....................................................................................3 Vergleich der Agrarförderung im EP .................................................................................. 3 Agrarausschuss diskutiert Bericht zu Tiertransporten........................................................ 4 Fischerei im Agrarrat am 14.05............................................................................................ 5 Greening ................................................................................................................................. 5 Umwelt .......................................................................................................................6 Kommission stellt Mitteilung zur Innovationspartnerschaft zur Lösung von Wasserproblemen vor........................................................................................................... 6 Terminvorschau .........................................................................................................7 Vertretung des Landes Niedersachsen bei der Europäischen Union WB20-2012.doc Seite 1 Wirtschaft und Währung Trilog zu Capital Requirements Directive (CRD) IV beginnt (PC) Am 14.05. hat der ECON-Ausschuss des Europäischen Parlaments die beiden Berichte des Abgeordneten Othmar Karas (EVP-Fraktion) zu den Vorschlägen der Europäischen Kommission, mit denen Basel III in europäisches Recht umgesetzt werden soll, einstimmig angenommen. Einen Tag später konnten sich auch die EU-Finanzminister bei der Sitzung des ECOFIN auf eine allgemeine Ausrichtung zu den CRD IV-Vorschlägen verständigen, so dass nun die Trilogverhandlungen aufgenommen werden können. Die G20-Staats- und Regierungschefs hatten sich auf die nationale Umsetzung der Basel III-Standards bis Ende 2012 verständigt, damit die neuen Regeln zum 01.01.2013 in Kraft treten können. Dabei gelten Übergangsfristen bis 2019. Pressemitteilung des Europäischen Parlaments: http://www.europarl.europa.eu/sides/getDoc.do?pubRef=%2f%2fEP%2f%2fNONSGML%2bIMPRESS%2b20120511IPR44896%2b0%2bDOC%2bPDF%2bV0%2f%2fEN Pressemitteilung des Rates der Europäischen Union: http://www.consilium.europa.eu/uedocs/cms_Data/docs/pressdata/en/ecofin/130264.pdf ECON-Ausschuss stimmt über Two-Pack ab (PC) Am 14.05. hat der ECON-Ausschuss des Europäischen Parlaments über zwei Gesetzgebungsvorhaben der Europäischen Kommission abgestimmt. Es handelt sich um zwei Verordnungen, die in Anlehnung an das Six-Pack als Two-Pack bezeichnet werden. Der Ausschuss hat die beiden Berichte der Abgeordneten Elisa Ferreira (S&DFraktion) und Jean-Paul Gauzès (EVP-Fraktion) angenommen. Allerdings werden jetzt keine Verhandlungen mit dem Rat aufgenommen, der sich bereits am 21.02. auf eine allgemeine Ausrichtung geeinigt hat, stattdessen soll sich das Plenum mit den Vorschlägen befassen. Dies dient dazu, die Unterstützung des Parlaments für die Vorhaben zu testen. Mit den Verordnungen will die EU in den Ländern der Eurozone die gesamtstaatlichen Haushalte stärker überwachen und die Korrektur übermäßiger Defizite gewährleisten sowie die Länder der Eurozone, die von gravierenden Schwierigkeiten in Bezug auf ihre finanzielle Stabilität betroffen oder bedroht sind, stärker überwachen. Pressemitteilung des Europäischen Parlaments: http://www.europarl.europa.eu/sides/getDoc.do?pubRef=-//EP//NONSGML+IMPRESS+20120511IPR44897+0+DOC+PDF+V0//EN&language=DE Sitzung der Eurogruppe in Brüssel (PC) Am 14.05. tagte die Eurogruppe. Die Finanzminister der Euro-Mitgliedsstaaten unterstützen die von Spanien getroffenen Maßnahmen im Zusammenhang mit einer Reform des Bankensektors. Im Hinblick auf Griechenland bestätigte Jean-Claude Juncker als Vorsitzender der Eurogruppe, dass die Mitgliedstaaten Griechenland unterstützen. Er betonte jedoch auch die Bedeutung, das Programm mit fortgesetzten Fiskal- und Strukturreformen im Land umzusetzen. Nach den Wahlen vom 06.05. sind die Koalitionsgespräche in Griechenland erfolglos geblieben. Am 16.05. wurde bekanntgegeben, dass voraussichtlich am 17.06. Neuwahlen stattfinden. Vertretung des Landes Niedersachsen bei der Europäischen Union WB20-2012.doc Seite 2 Pressemitteilung der Eurogruppe: http://www.consilium.europa.eu/homepage/highlights/euro-area-fiscal-consolidation-andgrowth-oriented-policies-are-not-in-contradiction?lang=en Mobilität und Verkehr Kommissions-Leitlinien: Mautgebühren für Privatfahrzeuge dürfen nicht diskriminieren (UK/NK) Am 14.05. hat die KOM in einer Mitteilung Leitlinien zur Erhebung von Straßenbenutzungsgebühren herausgegeben. Damit will sie Mitgliedstaaten, die die Einführung neuer Gebührensysteme für Privatfahrzeuge erwägen, hinsichtlich der nichtdiskriminierenden Ausgestaltung unterstützen. Die KOM betont, dass die Systeme für die Erhebung nach EU-Recht ausländische Fahrerinnen und Fahrer nicht diskriminieren dürfen. Für schwere Nutzfahrzeuge seien in der derzeitigen EurovignettenRichtlinie Kosten aufgeführt, die in Rechnung gestellt werden dürften, z. B. Infrastrukturkosten. Für Privatfahrzeuge gebe es keine solchen Vorgaben, der EU-Vertrag verbiete aber jegliche Diskriminierung aufgrund der Staatsangehörigkeit. Grundsätzlich bevorzuge die KOM entfernungsabhängige Mautsysteme, weil diese fairer und mit Blick auf das Aussenden von Preissignalen effizienter seien. Würden zeitabhängige Vignettensysteme gewählt, müssten sie für Ansässige wie für Reisende mindestens mit wöchentlicher, monatlicher und jährlicher Gültigkeitsdauer angeboten werden; ein akzeptables Verhältnis der durchschnittlichen Tagespreise aufweisen - bei Zugrundlegung der derzeit geltenden Systeme kann der durchschnittliche Tagespreis für Nichtansässige laut KOM höchstens das 8,2-fache des von Ansässigen verlangten Preises betragen; auch für Nichtansässige leicht zugängliche und klare Informationen bereitstellen; außerdem sollten verschiedene Zahlungsoptionen zur Verfügung stehen, unter anderem leicht zugängliche Mautstellen an den Grenzen sowie die Möglichkeit einer Zahlung per Telefon oder Internet. KOM-Mitteilung: http://eur-lex.europa.eu/LexUriServ/LexUriServ.do?uri=COM:2012:0199:FIN:DE:PDF KOM-Memo: http://europa.eu/rapid/pressReleasesAction.do?reference=MEMO/12/322&format=HTML&a ged=0&language=EN&guiLanguage=en weitere Informationen: http://ec.europa.eu/transport/road/road_charging/charging_private_vehicles_en.htm Landwirtschaft und Fischerei Vergleich der Agrarförderung im EP (JM) Im Agrarausschuss des Europäischen Parlaments wurde am 14.05. eine die Agrarförderung vergleichende Studie und die unterschiedlichen Zielrichtungen der Agrarförderung in den wichtigsten Agrarhandelsnationen vorgestellt. Basis für die Studie seien Daten der OECD und WTO gewesen. Nach den Verfassern der Studie liege die Unterstützung der Erzeuger durch die EU nahe am Durchschnitt der OECD-Länder. Wie in Norwegen, Japan, Korea und China habe die EU ihre Marktpreisunterstützung hin zu einer direkten Einkommensunterstützung umgestellt. Die EU-Binnenpreise hätten sich dadurch dem Weltmarktpreis angenähert. Die EU-Agrarpolitik verursache Vertretung des Landes Niedersachsen bei der Europäischen Union WB20-2012.doc Seite 3 somit keinen signifikanten Schaden mehr gegenüber Erzeugern in Drittstaaten. Die USA agierten in ihrer Agrarförderung antizyklisch und glichen Marktrisiken durch Preisunterstützungen aus. Zugleich machten die Lebensmittelhilfen einen Großteil der Agrarfinanzierung aus. Hinsichtlich der Effizienzquote zur Unterstützung der Landwirtschaft seien Direktzahlungen dem Risikoausgleichsmodell vorzuziehen. Schwellenländer wie China oder Brasilien setzten auf die Förderung der Produktion. Der ChinaSchwerpunkt liege auf der Unterstützung von strategisch bedeutsamen Produkten. Insbesondere Brasilien fördere Forschung und Innovation. Das Schweizer Modell sei dem von KOM-vorgeschlagenem Modell der Ökokonditionalität am nächsten. Der Erhalt der biologischen Vielfalt werde mit dem gesetzlich vorgegebenen Anteil von 7% auf effiziente Art umgesetzt. Tatsächlich seien 13 bis 14% der landwirtschaftlichen Fläche ökologische Vorrangflächen, Stilllegungen würden jedoch nur rund 4% betragen. Bureau und Butaut bezeichneten die Förderung der Ökotreibstoffe und insbesondere verpflichtende Beimischquoten als wesentliche Antriebsfedern für die künftige Agrarunterstützung. Dies werde bisher nicht in den statistischen Daten zu Unterstützungsleistungen erfasst. Ebenso werde die EU-Sozialpolitik für die Landwirtschaft nicht berücksichtigt. Auch die Steuerbefreiungen bei Treibstoffen für die Landwirtschaft seien eine große Beihilfe für den Sektor, die aber in die Betrachtungen der Studie nicht aufgegriffen würden. Agrarausschuss diskutiert Bericht zu Tiertransporten (JM) Am 14.05. diskutierte der Agrarausschuss seinen Bericht zu Tiertransporten. Die Kommission stellte Zahlen zu Transporten von lebenden Tieren innerhalb der EU vor. Demnach lägen die Transportzeiten mehrheitlich unter 8 Stunden. Es gäbe jedoch deutliche Unterschiede zwischen Tierarten. Fast zwei Drittel der Transporte seien kürzer als 8 Stunden. 40% der Transporte dienten der Verbringung an den Schlachtort. Bei Pferdetransporten zu Schlachtzwecken seien zwar insgesamt wenige Transporte zu beobachten, da diese aber überwiegend in Italien, Frankreich und Belgien geschlachtet würden, seien hier lange Transportdauern die Regel. Bei Schafen ist der Transport ebenfalls hauptsächlich zu Schlachtzwecken. Berichterstatter MdEP Wojciechowski (POL, EKR) erneuerte seine Forderung nach einer zeitlichen Begrenzung von Transporten, insbesondere hinsichtlich Schlachtviehtransporten. Dennoch seien unter bestimmten Voraussetzungen Ausnahmen möglich. In der Diskussion äußerten sich überwiegend Abgeordnete, die den Qualitätsaspekt der Transporte wichtiger als den Zeitaspekt bewerteten. Für eine weitergehende Verkürzung der Transportzeiten sprach sich MdEP Smith (GBR, Grüne/EFA) aus. Weitere Änderungsanträge seiner Fraktion bezögen sich auf die Unterstützung regionaler Schlachthofstrukturen, die Umsetzung der EFSA-Empfehlung aus 2011, die Etablierung eines einheitlichen Sanktions- und Umsetzungssystems, verpflichtende Aktionspläne sowie einheitliche Standards für die Aus- und Weiterbildung des Kontrollpersonals. MdEP Capoulas Santos (PRT, S+D) lehnte Transporte zum Zweck der Erlangung von Ursprungsbezeichnungen ab. Die vorgesehenen Ausnahmen zu längeren Transportzeiten aufgrund geographischer Gegebenheiten wurden begrüßt. Die Mehrheit der sich äußernden Abgeordneten sprach sich für eine bessere Rechtsdurchsetzung und Kontrollen aus. Die Qualität der Transporte in den Mittelpunkt zu rücken, wurde ebenso befürwortetet. MdEP Reimers wies darauf hin, dass die Beladezeiten von Tieren auf mehreren Betrieben die Transportmöglichkeiten deutlich einschränkten, weshalb mehrere Faktoren zur Bewertung der Transportqualität zu berücksichtigen seien. Es wurde der Wunsch geäußert, von der KOM noch Daten bezüglich der Schlachthofstrukturen zu bekommen. Änderungsanträge zum Berichtsentwurf können noch bis zum 30.05. eingereicht werden! Vertretung des Landes Niedersachsen bei der Europäischen Union WB20-2012.doc Seite 4 Fischerei im Agrarrat am 14.05. (JM) Am 14.05. erfolgte eine weitere Aussprache zur Reform der Gemeinsamen Fischereipolitik (GFP). Im Vordergrund standen die Formulierung des Nachhaltigkeitsziels auf der Basis des maximal nachhaltigen Dauerertrags (MSY) und die Einbeziehung umweltrechtlicher Maßnahmen im Rahmen der GFP. Eine große Mehrheit unterstützt im Grundsatz das MSY-Ziel. Der Ansatz biete die Möglichkeit, die Bestände auf ein Niveau zu bringen, das den Fischern mittelfristig erlaube, wieder bessere Erträge und Einkommen zu erwirtschaften und gleichzeitig einen guten biologischen Zustand der Bestände zu gewährleisten. Das Ziel sei in der Grund-Verordnung zu etablieren und müsse dann im Rahmen der zu entwickelnden Mehrjahrespläne konkretisiert werden. Dort, wo möglich, sollen entsprechende Mehrartenpläne aufgestellt werden. Konsens besteht auch, den F-MSY-Ansatz, also auf die Entnahme (fischereiliche Sterblichkeit) bezogen, zu verfolgen, da der B-MSY-Ansatz, auf die Biomasse bezogen, weniger beeinflusst werden kann. Unterschiede gab es allerdings noch bei der Einschätzung zum Zeithorizont zur Erreichung des Ziels. Die meisten sich äußernden MS sprachen sich zwar für ein ambitioniertes aber auch realistisches Ziel aus. Für die Bestände, für die es durchsetzbar sei, sollte MSY bereits 2015 erreicht werden. Jedoch für derzeit in einem schlechten Zustand befindliche Bestände sei dies unrealistisch und daher sollte für diese Bestände 2020 als Zeitraum angestrebt werden. Ein besonderes Problem stelle sich bei gemischten Fischereien dar (insbesondere Ostsee und Mittelmeer). Hier gebe es Wechselwirkungen zwischen den verschiedenen Arten (Jäger-Beute-Beziehungen) sowie ein oder mehrere sensible oder schwache Arten, die die ganze Fischerei beeinflussen könnten. Für diese Fälle bedürfe es flexibler Lösungen, die sowohl im zeitlichen Horizont als auch in technischen Lösungsansätzen und in verbesserter Selektivität liegen könnten. Eine Reihe von MS betonte, dass Umweltrecht einerseits und Gemeinsame Fischereipolitik andererseits gleichrangige Politikbereiche seien und eine Unterordnung der GFP unter das Umweltrecht nicht in Betracht komme. NLD und GBR plädierten dafür, die vereinbarten Regelungen müssten für alle im jeweiligen Gebiet aktiven Fischer gelten und nicht nur für die eigenen. Daher bedürfe es einer engen Kooperation zwischen den betroffenen MS in einer Region. Die Unterordnung des EMFF unter den Strategischen Rahmen nahm leider keinen Raum in der Diskussion ein, so dass der kleine EMFF unter die selben Regeln wie die großen Fonds fallen wird, wenn nicht bei den Verhandlungen zum Strategischen Rahmen Sonderregelungen für den kleinen Fonds gefunden werden. Es besteht Konsens, dass die Aquakultur am Fördertopf partizipieren soll, allerdings ist noch strittig zwischen Kommission und einigen Mitgliedstaaten, ob nicht auch bestehende Aquakulturen entgegen dem KOM-Vorschlag aufgenommen werden sollten. Die meisten Mitgliedstaaten unterstützten im Grundsatz die vorgesehene interne Mittelverteilung zwischen den Schwerpunkten. Viele sprachen sich für eine Verstärkung der Mittel für Datensammlung und Kontrolle aus, da hierdurch die Voraussetzungen für eine nachhaltige Bewirtschaftung der Ressourcen geschaffen würden. Dagegen sei eine Kürzung bei der Integrierten Meerespolitik (IMP) vertretbar. Unterschiedliche Auffassungen im Rat bestehen auch noch bezüglich der Abwrackprämie, deren Fortführung auch von DE abgelehnt wird. Welcher Ansatz für die Mittelverteilung zwischen den Mitgliedstaaten gewählt wird, ist ebenfalls noch nicht abschließend diskutiert (historischer Ansatz, Mittelabruf-Ansatz, Bedarfsorientierter Ansatz etc). Die dänische Präsidentschaft strebt an, noch im Juni-Rat eine politische Einigung zu erreichen. Greening (JM) Die Diskussion des Agrarrates am 15.05. wurde vom Greening beherrscht. Durch Vertretung des Landes Niedersachsen bei der Europäischen Union WB20-2012.doc Seite 5 die Diskussion zum sogenannten Luxemburgpapier zeigte nunmehr auch die Kommission Bewegung. Wohl beeindruckt durch den Umstand, dass sich 15 Mitgliedstaaten unbemerkt von der Kommission auf ein gemeinsames Papier mit drei Alternativen zum Greeningvorschlag der Kommission verständigen konnten, hatte Ciolos im Vorfeld ein Papier vorgelegt, in dem der Kommissar Bereitschaft zeigt, bestimmte Agrarumweltmaßnahmen ebenso auf das Greening der Direktzahlungen anzurechnen wie zertifizierte nationale Produktionsprogramme, die beispielsweise zum Klimaschutz beitragen. Bezüglich der Verpflichtung zum Anbau von mindestens drei verschiedenen Feldfrüchten auf Ackerflächen schlägt Ciolos jetzt vor, Betriebe unter 10 ha pauschal und Betriebe mit überwiegend Grünland bis zu einer Größe von 50 ha auszunehmen. Ferner soll Grünland erst dann vom Umbruchverbot betroffen werden, wenn es wenigstens acht Jahre aus der Fruchtfolge genommen wird. Traditionelle Weiden, die neben Gras auch mit Sträuchern und Bäumen bewachsen sind, sollen ebenfalls als Dauergrünland gewertet werden. Der Variante, Teile der Mittel aus der ersten in die zweite Säule für zusätzliche Agrarumweltmaßnahmen zu verschieben, könne er nicht mittragen. Ebenso erteilte er einem Menüansatz, bei dem Mitgliedstaaten sich aus einem Maßnahmemenü eine für sie sinnvolle Mischung zusammenstellen können, eine Absage. Überdenkenswert wäre für ihn nur ein Äquivalenzansatz. Man müsse eine Bestrafung der Landwirte vermeiden, die bereits gewünschte Leistungen erbrächten. Im Sinne der Vereinfachung sei er bereit, dass die Begünstigten bestimmter Agrarumweltmaßnahmen so gestellt würden, als wenn sie eine oder mehrere Auflagen der 1. Säule erfüllten. Ebenso könne mit Betrieben verfahren werden, deren Nachhaltigkeit zertifiziert sei. Bei dieser Äquivalenz bestimmter Sachverhalte mit Ökologisierungsmaßnahmen der 1. Säule, müssten wiederum zwei Bedingungen erfüllt sein, es müsse sich um den ganzen Betrieb handeln und das Mindestniveau der Maßnahmen müsse mit der Ökologisierung vergleichbar sein. Bei der ökologischen Vorrangfläche könnten Elemente berücksichtigt werden, die es schon gebe, die aber noch nicht gefördert würden. Eine Lösung müsse nach seiner Ansicht daneben drei weitere Bedingungen enthalten, nämlich dass das Greening in der ersten Säule verbleibe, dass nicht zu große Unterschiede zwischen den Maßnahmen der Mitgliedstaaten entstehen und das Maßnahmen für alle Gebiete gelten müssten. In der Orientierungsaussprache zeichnete sich ebenso ab, dass bezüglich des Sanktionsmechanismus bei Nichterfüllung der Greeningvorgaben eine Kürzung über die 30% -Greeningprämie hinaus mehrheitlich abgelehnt wird. Die dänische Ratspräsidentschaft strebt an, bis Ende Juni einen Fortschrittsbericht zu den zentralen Fragen der Agrarreform vorzulegen und darin genau festzuhalten, über welche Punkte bereits Konsens und wo weiterer Diskussionsbedarf besteht. Umwelt Kommission stellt Mitteilung zur Innovationspartnerschaft zur Lösung von Wasserproblemen vor (LN) Die Kommission hat am 14.05. im Rahmen der Leitinitiative Innovatives Europa Innovationspartnerschaften zur Lösung wasserwirtschaftlicher Probleme vorgeschlagen. Bürger, Gesellschaften, Landwirtschaft und Industrie würden für einen effizienteren Umgang mit der Ressource Wasser zunehmend innovative Lösungen benötigen, heißt es in der Mitteilung der Kommission. EU-Kommissar Potočnik will noch vor Sommerbeginn eine hochrangige Lenkungsgruppe zu einer ersten Sitzung einladen, um die notwendigen Schritte einzuleiten. Die Innovationsinitiative soll Anfang 2013 voll Vertretung des Landes Niedersachsen bei der Europäischen Union WB20-2012.doc Seite 6 einsatzbereit sein und innerhalb eines Jahres erste Ergebnisse vorweisen können. Mit der Innovationsinitiative, die vor dem Hintergrund eines weltweit rasch wachsenden Wassermarktes ergriffen wird, sollen Innovationshemmnisse identifiziert und konkrete Maßnahmen, Aktionen, Prototypen und Lösungen für bestimmte Wasserprobleme zu entwickelt, erprobt und demonstriert werden. Die Innovationsinitiative knüpft ferner an die Leitinitiative Teil der Strategie Europa 2020 Ressourcenschonendes Europa an, mit der auf die Bedeutung der nachhaltigen Wasserbewirtschaftung hingewiesen wird. Während europaweit die Themen Dürre und Klimafolgenanpassung Handlungsschwerpunkte bilden, dürfte in Mittel- und Nordeuropa die Verbesserung der Gewässerqualität im Vordergrund stehen. Pressemitteilung der KOM: http://europa.eu/rapid/pressReleasesAction.do?reference=IP/12/470&format=HTML&aged= 0&language=DE&guiLanguage=en Terminvorschau Europäische Kommission 23.05. Tagesordnung Europäisches Parlament 21.-24.05. Plenum Ausschusssitzungen 21.+24.05. AFET - Auswärtige Angelegenheiten 21.05. ECON - Ausschuss für Wirtschaft und Währung 21.05. PECH - Fischerei Vertretung des Landes Niedersachsen bei der Europäischen Union Rue Montoyer 61 – 1000 Bruxelles – Tel.: +32 2/230 00 17 – Fax: +32 2/230 13 20 E-Mail: [email protected] MF SvZ WP SD LN WB PC UK JM UlK AW Michael Freericks Sabine von Zanthier (Redaktion) Dr. Wolfgang Pelull Susanne Dlugaiczyk Lothar Nolte Wulf Blumenstein Philipp Cirkel Uta Kreutzenbeck Jens Mennecke Ulrike Kunert Albrecht Wendenburg Kontakt: SM LK CB RS MS DP HE MD NK NB Sebastian Maas Lars Koenig Catherine Béhague Rafael Schubert Markus Suchanek Daniela Procacci Hedwig Ellerkamp Mechtilde Dreuw Nils Klevemann (Praktikant) Nermin Bozkurt (Praktikantin) Vertretung des Landes Niedersachsen bei der Europäischen Union WB20-2012.doc Seite 7