ausgepackt 2004 - Landeskirchliches Archiv Hannover

Transcription

ausgepackt 2004 - Landeskirchliches Archiv Hannover
 M itteilungen aus dem Landeskirchlichen Archiv H annover
A usgabe 3 / Juli 2004
Sehr geehrte Leserin,
sehr geehrter Leser,
Wer seine Tage und Wochen nicht nur
überstehen möchte, sondern sein Leben
gestalten will, braucht Visionen. Das ist
wohl die Aussage dieser Karikatur.
ten „Tag der Archivpflege“ hinweisen zu
können. Er findet am 29. Oktober 2004 in
Hannover statt. Bitte merken Sie den Termin vor; Sie werden rechtzeitig eine Einladung erhalten.
Das vorliegende Heft weist auch auf eine
weitere Neuerung hin: Einige Findbücher
des Landeskirchlichen Archivs sind im Internet einzusehen. Außerdem können Sie
– wie gewohnt – einige Referate vom letzten „Tag der Archivpflege“ nachlesen.
Viel Vergnügen bei der Lektüre wünscht
Ihr
Selbstverständlich gibt es stets mehrere
Visionen und abgestufte Ziele – auch in
der Arbeitswelt. Eine Vision, die unser
Handeln im Landeskirchlichen Archiv antreibt, ist die Vision gut geordneter Kirchenarchive, deren Bestände sicher und
klimatisch einwandfrei gelagert werden,
zugleich aber den Interessierten zugänglich sind. Der Weg zu diesem Ziel ist noch
weit, aber wir hoffen, bald einen großen
Schritt vorwärts machen zu können. Der
Presseausschnitt auf dem Umschlag hinten (S. 24) zeigt es: Das Landeskirchliche
Archiv erhält ein neues Außenmagazin. Es
soll Pfarr- und Ephoralarchive aufnehmen,
die nicht sachgerecht untergebracht oder
heimatlos geworden sind. In Zukunft können wir den Kirchengemeinden und Kirchenkreisen anbieten, diese Archivbestände als Dauerleihgabe im Landeskirchlichen Archiv zu deponieren.
Ich kann mir vorstellen, dass dieses Thema Stoff für Diskussionen bietet. Deshalb
freue ich mich, schon jetzt auf den nächs-
INHALT:
Aus dem Lk. Archiv
Neue Findbücher aus
dem Jahre 2003
Literaturhinweise
„Online-Archiv“
Pressebericht über den
Umbau der ehemaligen
Ansgarkirche
Seite 2
Seite 3
Seite 3
Seite 24
4. „Tag der Archivpflege“ 2003
Überblick und Resümee Seite 4
Archivalienausstellung Seite 6
Forschungsprojekt „Christen
jüdischer Herkunft“
Seite 12
Kunstgegenstände in den
Kirchengemeinden
Seite 19
Anschriften
Archivpflegerinnen und
Archivpfleger
Seite 21
Aus dem Lk. Archiv
Neue Findbücher aus dem
Jahre 2003
2003 wurden Ordnungs- und Verzeichnungsarbeiten an den Archiven folgender
Kirchengemeinden mit der Vorlage eines
Findbuches abgeschlossen:
Aerzen:
Archiv der Ev.-luth. St.-Marien-Kirchengemeinde mit Archiv der ehemaligen St.Johannes-Kapellengemeinde Reher
(Kirchenkreis Hameln-Pyrmont)
Brockum:
Archiv der Ev.-luth. Kirchengemeinde
(Kirchenkreis Grafschaft Diepholz)
Gödens:
Nachlass Karl Guden (Bestand N 16)
D. Karl Guden (1833-1912) war u. a. 18801903 Generalsuperintendent von GöttingenGrubenhagen
Nachlass Wilhelm Otto Brüdern
(Bestand N 18)
Wilhelm Otto Brüdern (1884-1956) war u. a.
von 1924-1950 Pastor der Bethlehems-Kirchengemeinde Hannover
Nachlass Friedrich Duensing
(Bestand N 19)
Pastor Friedrich Duensing (1898-1944) war u.
a. Gründungsmitglied und von 1933-1939 Geschäftsführer der Bekenntnisgemeinschaft
Nachlass Friedrich Ehrenfeuchter
(Bestand N 20)
D. Friedrich Ehrenfeuchter (1814-1878) war u.
a. seit 1845 Theologieprofessor in Göttingen
und seit 1856 Abt von Bursfelde
Archiv der Ev.-luth. Kirchengemeinde
(Kirchenkreis Harlingerland)
Nachlass Carl Christian Theobald
(Bestand N 21)
Göttingen:
Carl Christian Theobald (1808-1888) war u. a.
von 1850-1885 Pastor in Midlum
Archiv der Ev.-luth. St.-Johannis-Kirchengemeinde (Kirchenkreis Göttingen)
Hannover:
Nachlass Winfried Feldmann
(Bestand N 25)
Archiv der Ev.luth. Lukas-Kirchengemeinde (im
Amtsbereich Hannover-Mitte)
Winfried Feldmann (1910-1942) war u. a. von
1937-1939 Pastor coll. in Lautenthal/Harz
Hannover:
Nachlass Hans Hoyer (Bestand N 82)
Archiv der Ev.-luth. Erlöser-Kirchengemeinde
(im Amtsbereich Hannover-West)
Hans Hoyer (1901-1987) war u. a. von 19491970 Landessuperintendent für Stade
Schwarmstedt:
Nachlass Johann Gottlieb Cordes und
Cord Cordes (Bestand N 85)
Archiv der Ev.-luth. St.-Laurentius-Kirchengemeinde (Kirchenkreis Walsrode)
Wittmund:
Archiv der Ev.-luth. St.-Nicolai-Kirchengemeinde (Kirchenkreis Harlingerland)
Im gleichen Zeitraum konnten nachfolgende Bestände im Landeskirchlichen Archiv
Hannover abschließend bearbeitet und in
einem Findbuch verzeichnet werden:
Gerhard-Uhlhorn-Konvikt Göttingen
(Bestand E 28)
Nachlass Karl Lichtenberg (Bestand N 2)
Dr. jur. Karl Lichtenberg (1816-1883) war von
1862-1865 hannoverscher Kultusminister und
von 1866 bis zu seinem Tode Präsident des
Landeskonsistoriums
Dr. phil. J. G. Cordes (1870-1955) und sein
Sohn Dr. phil. C. Cordes (1905-1986) waren
als Pastoren auch Vorsitzende der Sozialwissenschaftlichen Studiengesellschaft
Nachlass Erich Bock (Bestand N 118)
Die Palästina-Reise 1898 mit Teilnahme an
der Einweihung der Erlöserkirche Jerusalem
prägte das weitere Leben von Pastor Erich
Bock (1867-1961)
Nachlass Gerhard Kunze (Bestand N 134)
Pastor G. Kunze (1892-1954) war u. a. von
1946-1948 Stadtsuperintendent von Hannover
Nachlass Wilhelm Schmädecke
(Bestand N 135)
Wilhelm Schmädecke (1889-1969) war u. a.
von 1922-1958 Pastor in Norden
,
!"#$ % & '() *++
Literaturhinweise
-./01 2
sentiert. Dabei kann der Benutzer aus der
Auf folgende Titel, die auch beim Landeskirchlichen Archiv erhältlich sind, weisen
wir besonders hin:
Gerhard Uhlhorn. Nachlass und Bibliographie. Bearbeitet von Hans Otte. Hannover
2002 (= Veröffentlichungen aus dem Landeskirchlichen Archiv Hannover, Bd. 6)
Gib Acht. Acht Hinweise zur Pflege
Kirche und Kirchengerät, hrsg. vom
beitskreis Inventarisierung und Pflege
kirchlichen Kunstgutes in der Ev.-luth.
che in Bayern, Scheinfeld 2002
von
Ardes
Kir-
Übersicht auf der Startseite einen Bestand
auswählen. Ist dieser aufgerufen, wird u.
a. auch dessen Gliederung angezeigt, was
einen Findbuch-Charakter erzeugt und
dem
Online-Benutzer
das
Navigieren
durch den Bestand ermöglicht. Die Anwendung der Volltextrecherche vereinfacht
das Auffinden von Informationen zusätzlich. Ein angemeldeter Klient kann seine
Recherche-Ergebnisse
dann
in
einem
„Warenkorb“ sammeln, sie als ausdruckbares PDF-Dokument speichern und per
„Online-Archiv“
e-mail für eine eventuelle Einsicht bestel-
Jörg Rohde
len.
Nur ausgewählte Bestände werden im In-
Das Landeskirchliche Archiv Hannover
ternet gezeigt. Dazu gehören Bestände,
zeigt sich seit 1997 mit einer eigenen
die häufig benutzt werden oder die von
Website
unter
übergeordnetem Interesse sind, etwa die
http://www.evlka.de/archiv zu erreichen-
Bestände E 2 „Landesverband für Innere
den Seiten finden sich Grundinformationen
Mission“, L 3 III „Kanzlei Hanns Lilje (Lan-
über das Archiv und seine Bestände. An-
desbischof)“ oder N 1 „Nachlass Gerhard
fänglich noch recht skeptisch betrachtet,
Uhlhorn“.
gehört die Website mittlerweile „dazu“, sie
Auf Wunsch können aber auch kurzfristig
ist selbstverständlich geworden.
Bestände „online“ gestellt werden, die nur
Es liegt daher nahe, die Internetpräsenz
auf ein augenblickliches Einzelinteresse
konsequent zu verbessern und zu erwei-
stoßen, wie etwa ein bestimmtes Pfarrar-
tern. Konkret soll die schon begonnene
chiv. Nach Absprache wird ein solcher Be-
Neugestaltung der Internetseiten unter
stand befristet im Internet zu finden sein.
Einbeziehung
Online-Bestände-
Der Besteller kann ihn dann wie oben be-
übersicht dieses Ziel mittelfristig realisie-
schrieben nutzen und entscheiden, ob sich
ren. Dabei wird der Zugang zu den Be-
ein Besuch zur Archivalieneinsicht in der
ständen weiterhin im Mittelpunkt stehen.
Kirchengemeinde, in der das Pfarrarchiv
Aktuell geht es aber einen Schritt weiter:
aufbewahrt wird, auch lohnt.
Seit Mai 2004 werden im sogenannten
Das Landeskirchliche Archiv setzt seit
„Online-Archiv“ Bestände des Landes-
1987 EDV-Programme für die Verzeich-
kirchlichen Archivs, die mit Hilfe der EDV
nung von Archivalien ein. Das in DOS-
verzeichnet worden sind, im Internet prä-
Zeiten
im
Internet.
einer
Auf
den
benutzte
Programm
EVA-PC
B
3 456789: ; < =5>? @AA
C: D: B
?
(EDV-unterstützte Verzeichnung von Ak-
preis stellt sie dem Landeskirchlichen Ar-
tenbeständen mit Personal Computern)
chiv inklusive Programmierung, Bereitstel-
war von einen Mitarbeiter des Archivs
lung und Pflege der erforderlichen Seiten
entwickelt worden. Seit 1995 ist dessen
die Internet-Datenbank zur Verfügung.
TM
unter der Oberfläche Microsoft Windows
Diese befindet sich auf einem dedizierten
laufende
für
Linux-Server und wird durch eine „lokale“,
WINDOWS der Firma Joachim Holtorf
auf dem Server installierte „Firewall“ ab-
(http://www.holtorf.org) mit Erfolg im Ein-
gesichert.
satz.
Das „Online-Archiv“ kann über den Link
Da EVA für WINDOWS keinen direkten
„http://www.evlka.de/archiv/bestaende“ auf
Zugriff auf eine internetfähige Datenbank
der Website des Landeskirchlichen Ar-
bietet, wird zur Übertragung von Daten in
chivs Hannover aufgerufen werden.
Weiterentwicklung
EVA
das „Online-Archiv“ ein separates Programm eingesetzt, der „EVA Internet Assistent“. Neben der Übertragung („Replikation“) ausgewählter Bestände in die externe Internet-Datenbank können optional
über dieses Modul auch weitere Bestandsoder
Kontaktinformationen
übertragen
werden. Dazu werden Profile angelegt, die
jeweils mit dem ausgewählten Bestand
aus der EVAWin-Datenbank verknüpft
sind und in denen die spezifischen Bestands-Einstellungen gespeichert werden.
Zudem verhindert der „Internet-Assistent“
4. „Tag der Archivpflege“ 2003
Dieser fand am 27. November 2003 in
Hannover statt. Auch als Einstimmung auf
den 5. „Tag der Archivpflege“ – voraussichtlich am 29. Oktober 2004 – wird im
Folgenden über die gelungene Veranstaltung berichtet. Neben dem Tagungsüberblick sind das Referat über Archivalienausstellung und Berichte aus zwei Arbeitsgruppen abgedruckt:
den direkten Zugriff auf die lokale Daten-
Überblick und Resümee
bank.
Das „Online-Archiv“ wurde mit Produkten
aus dem „OpenSource“-Umfeld realisiert,
die eine solide und für webbasierte Anwendungen optimierte Plattform bieten:
Als Datenbank wird „MySQL“ eingesetzt,
die dynamischen HTML-Seiten werden mit
der Scriptsprache „PHP“ generiert.
Umgesetzt hat das Projekt wiederum die
Fa. Holtorf. Sie tritt dabei in zwei Funktionen
auf,
als
Entwickler
und
als
Dienstleister: Für einen monatlichen Fest-
Jörg F. Girmann
Erneut trafen sich die Kirchlichen Archivpflegerinnen und Archivpfleger zu einem
„Tag der Archivpflege“ im Hanns-LiljeHaus in Hannover. Auch die Beauftragten
für die Archivpflege in den Werken und
Einrichtungen der hannoverschen Landeskirche waren wieder eingeladen worden. Das jährliche Archivpflegetreffen hat
T
E FGHIJKL M N OGPQ RSS
UL VL W
Q
sich inzwischen fest im Kalender der Inte-
ausgewählter Siegelabdrucke seit dem
ressierten etabliert und findet unter den
Mittelalter bis in die neuere Zeit gezeigt.
Archivpflegern und Archivaren landeskir-
Besonderer Wert wurde dabei auf eine
chenweit regen Zuspruch. Die früher auf
vergleichend kritische Betrachtung insbe-
Sprengelebene
Archiv-
sondere der Siegel des 19. und 20. Jahr-
pflegertagungen werden kaum mehr ver-
hunderts gelegt, in denen zum Teil künst-
misst.
lerisch und siegeltechnisch sehr gelunge-
Der Direktor des Landeskirchlichen Ar-
ne Entwürfe, aber auch Siegel auf unters-
chivs, Dr. Hans Otte, konnte 43 Teilneh-
tem Niveau entstanden. Recht einprägsam
mer und Teilnehmerinnen begrüßen. Nach
brachte die Folge der gezeigten Siegel
der Andacht begann die Tagung mit dem
einzelner Kirchengemeinden den Geist der
Referat über: „Archivalien ausstellen –
Entstehungszeiten
Möglichkeiten, Gefahren, Hilfen“. Frau Dr.
kennbar wurde aber auch, dass es auf
Kerstin
Niedersächsischen
Grundlage der Siegelordnung der Ev.-luth.
Hauptstaatsarchiv Hannover wies auf die
Landeskirche Hannovers aus dem Jahre
Chancen von Ausstellungen in Kirchen als
1968 gelungen ist, traditionelle Werte für
Teil einer Öffentlichkeitsarbeit hin. Aller-
das Siegelwesen in der Landeskirche neu
dings verschwieg sie nicht die bedeuten-
zu beleben und durchzusetzen. Jedoch,
den Gefahren für das Archivgut, die mit
und das blieb nicht unerwähnt, bedarf
jeder öffentlichen Ausstellung verbunden
noch manches Siegel einer künstlerischen
sind. Nicht nur der Transport bereitet oft
Neufassung. Erstmals vorgestellt wurde
Schwierigkeiten
unsachgemäße
bei dieser Gelegenheit auch der Entwurf
unqualifizierte
des neu gestalteten Siegels des Landes-
Rahn
durchgeführten
vom
durch
Verpackung oder durch
zum
Mitarbeiter, sondern auch die hohen An-
kirchenamtes
Hannover,
forderungen an das Klima und die Be-
2004 an benutzt wird.
Ausdruck.
welches
Er-
von
leuchtung in den Vitrinen sind nur schwer
einzuhalten. Leihverträge schreiben die
Nach den Referaten verteilten sich die Ta-
Mindestanforderungen
gungsteilnehmer auf drei Arbeitsgruppen.
zwar
vertraglich
fest, doch ist die Kontrolle der vertragli-
Zur Auswahl standen die Themen:
chen Bestimmungen „vor Ort“ nur unzurei-
1.) „Übernahme- bzw. Visitationsbogen:
chend auszuüben.
Was ist zu beachten“,
2.) „Ev. Christen jüdischer Herkunft – Ein
Im Anschluss an das Eingangsreferat refe-
Forschungsprojekt stellt sich vor“ und
rierte Matthias Wojte, Landeskirchliches
3.) „Die Kunstgegenstände in den Kir-
Archiv Hannover, über: „Das Siegelwesen
chengemeinden“.
in unserer Landeskirche in Geschichte und
Gegenwart“.
Über
eine
Leinwand-
Die erste Arbeitsgruppe wurde durch Mit-
Projektion wurden eindrückliche Beispiele
arbeiter des Landeskirchlichen Archivs ge-
g
X YZ[\]^_ ` a bZcd eff
h_ i_ j
d
leitet. Zum wiederholten Male wurden die
welcher der drei Arbeitsgruppen sie teil-
Probleme, die im Umgang mit den Formu-
nehmen wollten.
laren auftreten können, erörtert.
Auch der 4. „Tag der Archivpflege“ schloss
Die zweite Arbeitsgruppe erfuhr zunächst
mit einem Rundgespräch. Diejenigen, die
von der Mitarbeiterin im Landeskirchlichen
sich zu Wort meldeten, waren mit seinem
Archiv, Frau Dr. Uta Schäfer-Richter, eine
Verlauf sehr zufrieden. Sie wünschten
Einführung
For-
sich, dass eine solche Veranstaltung auch
schungsprojekts zum „Leben und Erleben
weiterhin jährlich stattfinden solle. Die Ver-
von Christen jüdischer Herkunft“, bevor die
teilung der neuesten Nummer des Infor-
Teilnehmer eigene Erfahrungen zu dem
mationsblattes „Ausgepackt“ beschloss die
Thema
Zum
Tagung. Vor der Rückreise besuchte die
Schluss ihres Vortrages rief Frau Dr.
Mehrzahl der Tagungsteilnehmer noch die
Schäfer-Richter die ehrenamtlichen Ar-
Ausstellung im Niedersächsischen Haupt-
chivpfleger zur Mithilfe am Projekt auf.
staatsarchiv Hannover: „Der Ordnung ver-
Angesichts der Größe der hannoverschen
pflichtet“... Aus Anlass des 100-jährigen
Landeskirche kann sie nur exemplarisch
Bestehens der Polizeidirektion Hannover
arbeiten und ist daher auf Hinweise ange-
zeigte die Ausstellung unveröffentlichte
wiesen, um noch unbekanntes Quellenma-
Dokumente und Bilder zum Handeln der
terial über Judentaufen oder Mischehen in
hannoverschen Polizei zwischen 1918 und
den Pfarrarchiven aufzuspüren. Gern gebe
1955. Den Schwerpunkt bildeten dabei Ar-
ich ihre Bitte weiter: Sollten Sie bei Ihrer
chivalien zum Fall des berüchtigten Mas-
Arbeit auf einschlägiges Quellenmaterial
senmörders Fritz Haarmann und Polizei-
zu dem Thema stoßen, teilen Sie es uns
akten aus der Zeit des Nationalsozialis-
mit. Wir geben die Hinweise an Frau Dr.
mus.
in
den
austauschen
Stand
ihres
konnten.
Schäfer-Richter weiter.
Die dritte Arbeitsgruppe wurde von dem
Landeskirchlichen Hauptkonservator, Dr.
Hasso von Poser, geleitet. Schwerpunkt
Archivalien ausstellen – Möglichkeiten, Risiken und Maßnahmen1
Kerstin Rahn
seines Beitrags bildete der Stand der Inventarisierung der Kunstgegenstände innerhalb der Landeskirche. Wertvolle Hinweise zur Pflege und Erhaltung der Vasa
sacra ergänzten seinen Vortrag.
Nach
dem gemeinsamen
Mittagessen
konnten die Teilnehmer wieder wählen, an
In den vergangenen Jahren ist ein stetiges
Anwachsen der Zahl von Ausstellungen –
vor allem von Sonderausstellungen im
Museumsbereich – festzustellen. Jedoch
1
Druckversion des am 27. November 2003 im
Hanns-Lilje-Haus Hannover gehaltenen Vortrags.
z
k lmnopqr s t umvw xyy
{r |r }
w
verfügen Museen kaum über eine solche
und im Katalog genannt wird. Kommen wir
Zahl an „Highlights“, aus denen immer
zur Gretchenfrage: Ist es ratsam, Originale
neue und öffentlichkeitswirksame Schauen
in Ausstellungen zu geben? Im Internet ist
zusammengestellt werden können. Sie
zur Zeit eine von der Fachhochschule
benötigen für ihre Präsentationen also
Potsdam angenommene Diplomarbeit ü-
vermehrt auch Schriftquellen und Fotoma-
ber Ausstellungen in Archiven aus dem
terial, das ihnen als Leihgabe zur Verfü-
Jahr 2003 einsehbar.1 Der Verfasser hat
gung gestellt wird. Wächst, plakativ ge-
einen umfangreichen Fragebogen zu die-
fragt, in diesem Zusammenhang die Ge-
ser Thematik an staatliche, kommunale
fahr, dass Archive als „Lieferanten von
und kirchliche Archive verschickt und da-
Flachware verheizt“ werden? Um so drin-
bei auch Antwort auf die Frage erhalten,
gender sollten sich Archiveinrichtungen
ob Archivare ihre Originale Fremdausstel-
folgende Fragen stellen: Welche Möglich-
lungen zur Verfügung stellen. Viele Archi-
keiten und Risiken können für sie mit der
ve haben ihm gegenüber angegeben, aus
Ausleihe ihrer Archivalien zu Ausstel-
Gründen
lungszwecken verbunden sein, welche In-
schließlich Faksimiles oder Reproduktio-
strumente stehen ihnen zur Verfügung und
nen auszugeben, die auf Kosten der Leih-
können nutzbar gemacht werden?
nehmer hergestellt werden. Museumsleute
der
Bestandserhaltung
aus-
und Ausstellungsgestalter hingegen beru1. Vorteile aus der Ausstattung von
fen sich bei der Diskussion der Vor- und
Fremdausstellungen
Nachteile des Ausstellens von Reproduktionen gern auf Walter Benjamin. Benja-
Die Ausleihe für Ausstellungszwecke ist
min schreibt in seiner Schrift „Das Kunst-
ein wenig aufwendiges und sehr effektives
werk im Zeitalter seiner technischen Re-
Instrument archivischer Öffentlichkeitsar-
produzierbarkeit“ von der „Aura des Origi-
beit: man kann einer größeren Besucher-
nals“, die auf den Betrachter einwirke.2 Mit
zahl vor Augen halten, welche Schätze
Hilfe von Originalen offeriert man dem Be-
sich in den wohlgehüteten Magazinen ver-
sucher den Reiz des Authentischen, kann
bergen, außerdem werden durch Ausstel-
eventuell mit bislang nie veröffentlichten
lungskataloge die Stücke einem größeren
und daher noch unbekannten Exponaten
Adressatenkreis, auch potenziellen Ar-
werben und bietet im Reich der Ausstel-
chivbenutzern, zugänglich gemacht. Der
lungsästhetik dem Besucher ein neues vi-
Bekanntheitsgrad des Archivs und seiner
suell-sinnliches Erlebnis an.
Bestände wächst also, ohne dass, wie im
1
Fall eigener Ausstellungen, viel Energie
von ihm investiert werden müsste. Voraussetzung ist allerdings, dass es auf der
Beschriftung
der
Ausstellungsexponate
Der Verfasser ist Harald Arends.
Internetadresse:
http://www.archivpaedagogen.de/allgemei/aren
ds.pdf.
2
Walter Benjamin, Das Kunstwerk im Zeitalter
seiner technischen Reproduzierbarkeit, Frankfurt a.M. 1963.

~ €‚ƒ„… † ‡ ˆ€‰Š ‹ŒŒ
Ž… … 
Š
2. Risiken der Ausleihe und hilfreiche
gebenenfalls
Maßnahmen
werden. Wichtige Kriterien sind in diesem
fotografisch
dokumentiert
Zusammenhang die Dauer der AusstelSoviel zur Sichtweise von Ausstellungs-
lung, der fachgerechte und objektscho-
machern: Was sollten Archive als Leihge-
nende Aufbau, die Intensität der Beleuch-
ber von Originalen in diesem Zusammen-
tung, die klimatischen Bedingungen in den
hang beachten? Welche Risiken bestehen
Räumlichkeiten und Vitrinen sowie die
und wie können sie vermieden werden?
Modalitäten des Transports.
Gefahren für das Objekt drohen vor allem
Eine Beteiligung an Ausstellungen, die
durch schädliche Umwelteinflüsse, bei-
länger als drei Monate dauern oder eine
spielsweise zu intensive Lichteinwirkung,
Vergabe an Wanderausstellungen ist ab-
Staub und Schmutzbelastung, Schäden
zulehnen. Der Zeitraum der Ausstellung
beim Transport und Diebstahl sowie durch
sollte grundsätzlich sechs bis maximal
eine unzureichende rechtliche und versi-
zwölf Wochen nicht überschreiten. Der
cherungsrechtliche Absicherung der Aus-
Auf- und Abbau der Objekte ist durch
leihe.
Fachkräfte aus dem Restaurierungs- oder
Museumsbereich vorzunehmen, die auch
2.1. Empfehlungen zur Bestandserhal-
die Sicherungsmaßnahmen, die klimati-
tung
schen Verhältnisse, die sachgerechte Behandlung der Exponate sowie die Ver-
Da grundsätzlich jede Ausstellung die Ar-
wendung von geeigneten Hilfsmitteln wie
chivalien für längere Zeit einer regulären
Buchstützen und Lichtschutzfolien fachge-
Benutzung entzieht und sie zudem akut in
recht überwachen. Die Leihgaben sollten
ihrem Bestand gefährdet, sollten deshalb
mit größter Vorsicht behandelt werden:
stets Zweck, Organisationsform und tech-
Bücher beispielsweise dürfen nicht in ei-
nische Einrichtungen der geplanten Aus-
nem Winkel von 180 Grad, sondern sollten
stellung sorgfältig geprüft und nur in be-
mit Hilfe von Stützen in einem nahezu
gründeten Fällen Leihgaben außer Haus
rechten Winkel aufgeschlagen werden, um
gegeben werden. Außerdem ist zu unter-
Schäden an Rücken, Fälzen und Buch-
suchen, ob der Erhaltungszustand der
block zu vermeiden. Die Beleuchtung in
gewünschten Stücke eine Ausleihe er-
den Ausstellungsräumen und Vitrinen darf
laubt. Schäden an den Objekten müssen
in der Regel den Höchstwert von 50 Lux
vor der Herausgabe restauriert werden.
nicht überschreiten, direktes Tageslicht ist
Eine häufige Anforderung des gleichen
fernzuhalten.1 In erster Linie soll die
Stückes kann eine Ablehnung aus konser-
Schriftquelle vor dem Ablauf fotochemi-
vatorischen Gründen rechtfertigen. Jede
scher Prozesse geschützt werden, rele-
Leihgabe sollte vor der Ausleihe aus Si-
1
cherheitsgründen schutzverfilmt und ge-
Zum Vergleich: Ein Arbeitsplatz sollte nach
entsprechender Norm 1.000 Lux haben.
‘ ’“”•–—˜ ™ š ›“œ žŸŸ
¡˜ ¢˜ £

vant sind in diesem Zusammenhang auch
schen Verhältnisse garantieren, ist zum
die Belichtungszeit, die spektrale Vertei-
Schutz des Archivgutes vor Beschädigung
lung des Lichts, die Lampenart und die
oder Vernichtung – zu dem das nieder-
Lichtempfindlichkeit des einzelnen Ob-
sächsische Archivgesetz die Archive ver-
jekts. Der Faktor Zeit spielt allerdings auch
pflichtet – eine Entleihe abzulehnen.1 Zur
eine Rolle: Ein Exponat über einen länge-
Präsentation von Originalen sind in jedem
ren Zeitraum (z. B. in einer Dauerausstel-
Fall Vitrinen zu empfehlen. Sie sollten
lung) einer Beleuchtungsstärke von 50 Lux
heutigen
auszusetzen, kann schon zuviel sein.
chen, verschlossen, staubdicht und nach
Die klimatischen Verhältnisse in den Aus-
Möglichkeit klimaüberwacht sein. Zudem
stellungsräumen und in den Vitrinen sind
muss geprüft werden, welche Objekte
vor Zusage einer Ausleihe zu prüfen, ein
gleichzeitig in einer Vitrine ausgestellt
stabiles Raumklima ist dort unbedingt er-
werden
forderlich. Da organische Materialien wie
Werkstoffe verschiedene klimatische Be-
Papier, Pergament oder Leder Wasser
dingungen erfordern und Wechselwirkun-
anziehen, reagieren sie auf Temperatur-
gen nicht auszuschließen sind. Bevor die
und Feuchtigkeitsschwankungen mit Di-
Objekte dann außer Haus gegeben wer-
mensionsänderungen. Diese können das
den können, ist zu klären, ob sie transport-
Trägermaterial selbst und auch den Mate-
fähig und Schäden an ihnen feststellbar
rialverbund zwischen Trägermaterial und
sind (z. B. lose Blätter, defekte Einbände).
aufgetragenen Schichten destabilisieren.
Die geschädigten Objekte sind zu restau-
Besonders gefährdet sind Buchmalereien,
rieren und alle Exponate mit Besitzver-
deren Malschicht unelastischer ist als der
merk und Signatur zu kennzeichnen. Be-
Malgrund aus Pergament oder Papier.
sonders wertvolle Stücke sollten in spe-
Dehnt sich der Malgrund aus, kann die
ziellen Schutzbehältern transportiert wer-
Malschicht der Bewegung nicht folgen,
den, auch kann die Begleitung durch einen
spannt sich und reißt. Eine zu hohe Luft-
Kurier verlangt werden. Die Kosten für
temperatur (über 20/21°C) beschleunigt
Transport, Verpackung und gegebenen-
den Ablauf chemischer Prozesse und för-
falls Begleitung der Exponate sind vom
dert die Alterung der allmählich brüchig
Leihnehmer zu tragen. Nach Rückgabe
werdenden Materialien. In Verbindung mit
der Leihgaben ist ihr Erhaltungszustand
einer hohen Luftfeuchtigkeit begünstigt ei-
sorgfältig zu prüfen, um eventuelle Schä-
ne Temperatur über 20°C wiederum den
den sofort reklamieren zu können.
Sicherheitsstandards
können,
da
entspre-
unterschiedliche
Befall mit Schimmelpilzen und Bakterien.
Die relative Luftfeuchtigkeit sollte konstant
um 45 bis 50% liegen und der Wert ständig überwacht werden. Können die Ausstellungsmacher keine geeigneten klimati-
1
Nieders. Archivgesetz vom 25. Mai 1993, § 4
(Nds. GVBl. Nr. 18/ 1993).
³
¤ ¥¦§¨©ª« ¬ ­ ®¦¯° ±²²
´« µ« ¶·
°
2.2. Empfehlungen zum Abschluss von
zu benennenden Objekts sowie für alle
Versicherungs- und Leihverträgen
Schäden, die in dieser Zeit an den Leihgaben (Versicherung „von Nagel zu Na-
Zur Sicherung der Objekte in den Ausstel-
gel“) entstehen, auch wenn diese erst
lungsräumen müssen sachgerechte Maß-
nach Rückgabe bemerkt werden. Der Ver-
nahmen gegen Beschädigung, Wasser-
sicherungswert ist nach dem zum Zeit-
und Feuereinwirkung, Diebstahl und Ein-
punkt des Vertragsabschlusses gültigen
bruch getroffen werden. Die Objekte dür-
Marktwert festzulegen.1 Jede Beschädi-
fen grundsätzlich nur unter Verschluss (in
gung oder Veränderung am Zustand der
gesicherten Vitrinen oder geschlossenen
Leihgaben ist dem entleihenden Archiv so-
Rahmen) ausgestellt werden. Die Räume
fort mitzuteilen. Unter allen Umständen
und Zugänge sollten während der Öff-
sollte ein schriftlicher Leihvertrag abge-
nungszeiten unter ständiger Aufsicht ste-
schlossen werden, in dem die Verpflich-
hen und durch eine Alarmanlage oder be-
tungen des Leihnehmers geregelt sind. Es
sondere Schließvorrichtungen gesichert
empfiehlt sich, ein Vertragsmuster zu er-
sein. Die Leihgaben dürfen nur für den
arbeiten, das Titel und Rechtsträger der
bewilligten Zweck in Anspruch genommen
Ausstellung sowie Angaben zur Dauer der
werden, eine Benutzung durch Dritte sollte
Entleihung, der genauen Bezeichnung und
nicht gestattet werden. Der Entleiher haftet
Beschreibung der Leihgaben, dem Versi-
in vollem Umfang für alle Schäden an den
cherungswert, der Art der Versicherung,
Objekten oder für ihren Verlust, auch in
den erforderlichen Sicherheitsmaßnahmen
Fällen, die über die Verpflichtung der Ver-
und den Transportbedingungen enthält.
sicherungsgesellschaft hinausgehen. Da
Der „Musterleihvertrag für eine befristete
wertvolle Originale nach ihrer Zerstörung
Leihe
nicht ersetzbar sind, kann der Rechtsan-
Deutschland“2, eine Empfehlung der Kul-
spruch auf Schadensersatzleistung nur in
tusministerkonferenz vom 5. November
der Beschaffung von Geldmitteln liegen,
1976, bietet bei Bedarf eine entsprechen-
die den Neuerwerb eines entsprechend
de Orientierungshilfe. Die dort aufgenom-
wertvollen Objektes ermöglichen. Zu be-
menen Bestimmungen können gegebe-
achten ist, dass eine allgemeine Haft-
nenfalls durch Bedingungen aus dem Be-
pflichtversicherung nicht die Belange einer
reich der Bestandserhaltung3 oder Verein-
innerhalb
der
Bundesrepublik
Ausstellung abdeckt. Vor Überlassung einer Leihgabe sollte daher der Entleiher eine auf seine Kosten abgeschlossene Versicherungspolice einer anerkannten Versicherungsgesellschaft gegen alle Risiken
vorlegen. Diese haftet damit für den Verlust jedes im Versicherungsvertrag einzeln
1
In Ausnahmefällen kann eine Haftungserklärung eines Bundeslandes, das eine Ausstellung ausrichtet, eine Versicherung ersetzen.
2
Dieser Musterleihvertrag ist auch beim Landeskirchlichen Archiv Hannover erhältlich.
3
Die Raumtemperatur soll 18 bis 20°C betragen, sie darf 15°C nicht unter- und 23°C nicht
überschreiten. Die relative Luftfeuchtigkeit darf
nicht über 60% liegen, sie muss bei Leihgaben
Ç
¸ ¹º»¼½¾¿ À Á ºÃÄ ÅÆÆ
È¿ É¿ ÊÊ
Ä
barungen zu Nutzungs- und Vervielfälti-
gestattete diesen Wunsch unter der glei-
gungsrechten ergänzt werden. Zu dem
chen Bedingung, nämlich der Angabe von
letzteren Punkt ist zu bemerken, dass
Lagerungsort und Signaturen. Gebühren
sämtliche Nutzungs- und Vervielfältigungs-
sind bis zu diesem Stadium nicht geltend
rechte bei dem Leihgeber verbleiben, es
gemacht worden. Im Juni 2003 hatte das
sei denn, er erlaubt die Abbildung seiner
Institut ein weiteres Anliegen. Es wollte
Archivalien im Ausstellungskatalog. Jede
nun begleitend zur gezeigten Daueraus-
weitere Vervielfältigung bedarf seiner Ge-
stellung eine DVD in einer Auflage von
nehmigung, wie folgendes Beispiel aus
5.000 Stück erstellen, die auch die entlie-
der Archivpraxis zeigt:
henen Quellen aus dem Hauptstaatsarchiv
Vor Beginn der Wehrmachtausstellung,
präsentieren sollte. Die Bilder sollten mit
die ab dem 28. November 2001 zunächst
einer Auflösung von nur 72 dpi in die An-
in Hamburg gezeigt wurde und bald bun-
wendung integriert werden, um auf diese
desweit für Schlagzeilen sorgte, ist vom
Weise einen adäquaten Ausdruck der Bil-
Hamburger Institut für Sozialforschung ei-
der nicht mehr zu ermöglichen. Das
ne Erlaubnis zur Benutzung bestimmter
Hauptstaatsarchiv erteilte seine Erlaubnis
Fotografien aus den Beständen des Nie-
für die Veröffentlichung der gewünschten
ders. Hauptstaatsarchivs (u. a. Bilder rus-
Fotografien auf der Grundlage der im Au-
sischer
und
gust 2003 erlassenen Entgeltordnung, die
Kriegsgefangener) eingeholt worden. Die
nach Art und Auflage gestaffelte Entgelte
Benutzung sollte im Rahmen der Ausstel-
vorsieht1.
Kriegsgefangenenlager
lung erfolgen und die Abbildungen im erscheinenden Katalog abgedruckt werden.
Zusammenfassend sollen noch einmal ei-
Das Hauptstaatsarchiv bewilligte im No-
nige Aspekte einer Ausleihe von Archiva-
vember den Gebrauch unter der Voraus-
lien für Fremdausstellungen skizziert wer-
setzung, dass Lagerungsort und Signatur
den.
der Fotos jeweils genannt würden. Im Ja-
Nach dem Eintreffen eines schriftlichen
nuar 2002 fragte das Institut wiederum
Leihgesuches ist zunächst aus konserva-
nach einer Genehmigung. Man wollte den
torischer Sicht zu prüfen, ob und unter
Besuchern zwei Fotografien aus den Be-
welchen Bedingungen das Objekt im Ori-
ständen des Hauptstaatsarchivs in elekt-
ginal ausgegeben werden und ob ein Fak-
ronischer Version zur Ansicht am PC, je-
simile den Ansprüchen des Leihnehmers
doch ohne Möglichkeit des Ausdrucks, zur
genügen kann. Einigen sich das Archiv als
Verfügung stellen. Das Hauptstaatsarchiv
1
aus Pergament oder Leder mindestens 50%,
sonst 40% betragen (aus den Ausleihbedingungen des Nieders. Hauptstaatsarchivs in
Hannover).
Nds. MBl. Nr. 26/ 2003: In Büchern, Broschüren und Zeitschriften sind pro Abbildung vorgesehen: bis 5.000 Exemplare 40
Exemplare 100
der DVD wurde der gleiche Satz zugrundegelegt.
ËÌ ÍÎÏ ÐÑÒÑÑÑ
ÓÔ ÕÖ× ØÙÚ ÛÚ×ÜÝÝÚÞßàÙáâãÞä åãÝ
õ
æ çèéêëìí î ï ðèñò óôô
ö÷øùú ûü
Leihgeber und der Leihnehmer auf die
1. Was sind Christen jüdischer Herkunft
Ausleihe des Originals, sollten vom Archiv
eigentlich, und worum geht es in die-
vorbereitende restauratorische Maßnah-
sem Forschungsprojekt?
men getroffen, der Versicherungswert im
Haus nach dem derzeit üblichen Marktwert
Wer beginnt, sich mit dem Thema „Chris-
bestimmt, die eingereichte Versicherungs-
ten jüdischer Herkunft“ zu beschäftigen,
police auf ihre Bestimmungen hin über-
stellt sehr bald fest, dass es die so be-
prüft und der Leihvertrag konzipiert und
zeichneten Christen als eigene Gruppe vor
unterzeichnet werden. Weiterer Klärungs-
1933 gar nicht gab. Diese Personen lebten
bedarf besteht bei der Art der Verpackung
bis dahin als Christen – Katholiken, Pro-
und dem Transport der Exponate durch
testanten, Baptisten, Reformierte, Quäker
einen Kurier oder eine spezifische, mög-
– unauffällig in der deutschen Gesell-
lichst auf diesem Gebiet erfahrene Trans-
schaft, in der sie vollständig integriert wa-
portfirma sowie die angemessene Unter-
ren. Dass sie jüdische Vorfahren hatten,
bringung der Leihgaben in den Ausstel-
die zum Christentum konvertiert waren
lungsräumen. Kehrt das Exponat dann
oder dass sie selbst diesen Schritt unter-
wieder ins Haus zurück, sollte es zunächst
nommen hatten, interessierte kaum. Nicht
von einer Fachkraft in Augenschein ge-
selten hatte der Entschluss zu einer inter-
nommen werden, um anschließend im
konfessionellen Ehe zur Konversion ge-
Magazin über längere Zeit „ruhen“ zu dür-
führt.
fen.
Zu einer eigenen Gruppe wurden diese
Vorstellung des Forschungsprojektes „Christen jüdischer
Herkunft“
Uta Schäfer-Richter
Die folgenden Darlegungen entstanden
anlässlich des 4. „Tages der Archivpflege“
im November 2003. Sie sollten einen ersten Einblick in die Arbeit des Projektes
„Christen jüdischer Herkunft“ geben, das
im September 2003 begonnen hatte.
Christen erst im Zuge der antisemitischen
Politik des Nationalsozialismus. Wenn
man also von Christen jüdischer Herkunft
als Gruppe spricht, so ist damit etwas
ganz Konkretes gemeint: Es geht um
Menschen, Christen eben, die in der Zeit
des Nationalsozialismus aus rassischen
Gründen verfolgt wurden. Eine entscheidende Rolle spielten dabei die Nürnberger
Gesetze, die – im September 1935 erlassen – genau definierten, wer aus nationalsozialistischer Perspektive als Jude bwz.
„nichtarisch“ zu betrachten sei. Dies geschah völlig losgelöst von dem individuellen
Selbstverständnis
der
betroffenen
Menschen. Von den als „nichtarisch“ klas-
ý þÿ ÿ sifizierten Personen waren fast all diejeni-
jüdischer Herkunft in ihrer Not überhaupt
gen getauften Christen – also in unserem
wahrgenommen?
niedersächsischen
Raum
überwiegend
Mitglieder der hannoverschen Landeskir-
2. Wie viele Menschen gab es, die zu
che –, die lediglich teilweise jüdischer
der Gruppe der Christen jüdischer Her-
Herkunft waren, im damaligen nationalso-
kunft zu zählen sind und zur hannover-
zialistischen Jargon: die Mischlinge ersten
schen Landeskirche gehörten?
und zweiten Grades. Aber auch unter den
als Juden geltenden Menschen gab es ge-
Diese Frage ist gar nicht so leicht zu be-
taufte Christen. Die Mehrzahl von ihnen
antworten, weil es eben Christen jüdischer
lebte in einer „Mischehe“, wie es damals
Herkunft vor 1933 bzw. 1935 im Grunde
hieß. Diese Personen, die sowohl bezo-
nicht gab. Fest steht, dass die Kirchen
gen auf die so genannten Glaubensjuden,
selbst zu Beginn des Nationalsozialismus
als auch auf die christliche Mehrheit eine
gar keine Vorstellungen über die Zahl ihrer
sehr kleine Minderheit darstellten, stehen
Mitglieder jüdischer Herkunft hatten. Ein
im Mittelpunkt des Forschungsprojektes
im Grunde positiver Umstand, da er ja ein
„Christen jüdischer Herkunft“.
Zeugnis der Integration von Christen jüdischer Herkunft innerhalb der Kirchen dar-
Drei thematische Schwerpunkte zeichnen
stellt. Und weiterhin ist klar, dass die
sich dabei ab:
Christen jüdischer Herkunft eine kleine
a) Zu klären ist zunächst, wie viele Chris-
Minderheit in ihren Kirchen wie in der
ten der hannoverschen Landeskirche ü-
deutschen Gesellschaft überhaupt bilde-
berhaupt zu dieser bedrohten Personen-
ten. Dennoch möchte man sich natürlich
gruppe gehörten und wer sie waren.
in quantitativer Hinsicht ein Bild von der
b) Dann gilt es, das Verfolgungsschicksal
Gruppe der Christen jüdischer Herkunft
dieser Christen zu rekonstruieren. Wie
machen.
hatten diese Menschen unter der nationalsozialistischen
Rassenverfolgung
zu
Den wohl wichtigsten Anknüpfungspunkt
leiden?
hierfür bietet eine Volkszählung aus dem
c) Und schließlich soll in diesem For-
Jahre 1939, die nach den Grundsätzen
schungsprojekt auch der Frage nachge-
der Nürnberger Gesetze die jüdische und
gangen werden, wie sich die Landeskirche
teilweise jüdische deutsche Bevölkerung
diesen Mitgliedern ihrer Kirche gegenüber
aufführt. Allerdings gilt es bei der Interpre-
verhalten hat. Und vor allem: Wie haben
tation dieser Volkszählungsdaten zu be-
sich die Kirchengemeinden vor Ort zu ih-
rücksichtigen, dass die Daten nach der
nen verhalten? Wie die Pastoren, die Ge-
Reichspogromnacht erhoben wurden, also
meindemitglieder? Wurden die Christen
ein großer Teil der jüdischen Bevölkerung
bereits aus Deutschland entflohen war. Mit
! "
Sicherheit werden unter diesen Flüchtlin-
Die Konzentration auf die Großstadt hat
gen auch Christen anzutreffen gewesen
verschiedene Gründe, die teilweise in die
sein. Zum Beispiel der damals in Göttin-
Zeit vor dem Nationalsozialismus zurück-
gen
und
reichen und teilweise bereits eine Folge
Schwager Dietrich Bonhoeffers: Gerhard
der antisemitischen Hetze ab 1933 waren.
Leibholz. Er floh Hals über Kopf mit seiner
Zum einen wird das offenere, liberalere
Familie Ende 1938 von Göttingen aus in
Leben in einer Großstadt allgemein Ehen
die Schweiz und schließlich weiter nach
über die Grenzen der Konfession hinweg
England, nachdem ihm bereits 1935 die
begünstigt haben, und zum anderen wer-
Lehrerlaubnis an der Göttinger Universität
den die wegen ihrer Herkunft ab 1933 ver-
wegen seiner jüdischen Herkunft entzogen
folgten Menschen unter dem Druck der
worden war.
antisemitischen Diskriminierungen, sich in
Die Mehrzahl der Christen jüdischer Her-
der Anonymität der Großstadt bessere Le-
kunft jedoch blieb, nicht zuletzt wegen ih-
bensmöglichkeiten erhofft haben.
rer verwandtschaftlichen Verflechtungen
Festzuhalten bleibt aber auch: Trotz dieser
mit der christlichen Mehrheitsgesellschaft
starken Konzentration auf die Städte,
in Deutschland, so dass die Volkszählung
wohnten und lebten etliche Christen jüdi-
von 1939 gut als Basis für eine quantitati-
scher Herkunft ganz verstreut und verein-
ve Beschreibung dieser Bevölkerungs-
zelt in Kleinstädten, Flecken und Dörfern
gruppe dienen kann. Darüber hinaus bietet
überall in der Provinz Hannover, überall in
die Volkszählung die Möglichkeit, den
den Gemeinden der hannoverschen Lan-
Personenkreis der Christen jüdischer Her-
deskirche.
lebende
bedeutende
Jurist
kunft namentlich zu erschließen. Anhand
der Namen lässt sich dann das Schicksal
3. Das Verfolgungsschicksal einzelner
Einzelner näher erschließen.
Christen jüdischer Herkunft
Danach lebten im Bereich der hannoverschen Landeskirche 1939 insgesamt 2446
Eine ergiebige Quellengrundlage für die
evangelische Christen jüdischer Herkunft,
Erschließung einzelner Lebensschicksale
die in der Zeit des Nationalsozialismus auf
betroffener Christen stellen die in den
Grund der Nürnberger Gesetze verfolgt
Staatsarchiven aufbewahrten Wiedergut-
wurden. Von diesen Menschen galten 301
machungs-
als „volljüdisch“; 1161 als „Mischlinge 1.
dar. Da glücklicherweise die überwiegen-
Grades“ und 984 als „Mischlinge 2. Gra-
de Mehrzahl dieser Menschen die Zeit des
des“. Die Mehrzahl von ihnen lebte in der
Nationalsozialismus überlebte, auch wenn
Großstadt Hannover, nämlich 1.431 Per-
etliche in das KZ Theresienstadt oder in
sonen. Unter ihnen gab es immerhin 234
Zwangsarbeitslager verschleppt wurden,
Christen, die als „volljüdisch“ eingestuft
haben viele von ihnen nach 1945 Anträge
waren.
auf Wiedergutmachung gestellt, die zum
bzw.
Entschädigungsakten
2
# $%&'()* + , - %./ 011
3* 4* 56
/
Teil sehr anschaulich Auskunft über das
reits geschieden. Die Personen erfuhren
erlittene Unrecht geben. Eindrucksvoll be-
das gleiche Schicksal wie die jüdische Be-
zeugen diese Akten auch die eigentümli-
völkerung überhaupt: wenn sie nicht emi-
che Bedrängnis dieser Personen im natio-
grieren konnten, wurden sie vorwiegend
nalsozialistischen Deutschland. Denn ei-
zwischen Dezember 1941 und Sommer
nerseits blieb dieser Personenkreis dank
1942 in die Konzentrationslager und Ghet-
seiner familiären Bindungen Mitglied der
tos im Osten deportiert, wo sie zumeist
„arischen“ Mehrheitsgesellschaft – wenn
den Tod fanden.
auch schmerzlich diskriminiert und an den
Ein besonders tragisches Beispiel für die-
Rand gedrängt. Andererseits nahmen die-
sen Personenkreis ist ein Schlachter aus
se Christen auf Grund ihrer verwandt-
einem kleinen Dorf in der Nähe von Stade.
schaftlichen Verflechtung unmittelbar an
Er war 1908 in Hamburg zum Christentum
den schrecklichen Grausamkeiten teil, de-
übergetreten; heiratete 1912 eine Christin
nen ihre jüdischen Verwandten – Eltern,
und ließ sich in Ahlerstedt bei Stade nie-
Tanten oder auch Geschwister – ausge-
der. Nach den Nürnberger Gesetzen ver-
setzt waren. So resümierte beispielsweise
drängte man ihn aus dem dörflichen und
anlässlich eines Wiedergutmachungsver-
dem wirtschaftlichen Leben. Christliche
fahrens eine Frau aus Hameln mit knap-
Kunden seiner Wurst- und Fleischhand-
pen, ein wenig holprigen, verzweifelt wir-
lung blieben aus. In der Pogromnacht
kenden Worten die Folgen der nationalso-
wurde der Schlachter gemeinsam mit sei-
zialistischen Gewaltherrschaft für ihre Fa-
nem gerade 18-jährigen Sohn verhaftet;
milie: „Ich selbst war nur kurze Frist weg
erst Anfang Dezember 1938 entließ man
gebracht, da mein Mann gefallen war und
ihn, sein Betrieb wurde zwangsarisiert. An-
ich zwei kleine Kinder hatte. Was all dies
geblich weil er nicht den vorgeschriebenen
an Nerven gekostet hat, kann nur der er-
jüdischen Vornamen Israel führte, wurde
messen, der selbst all den Schmach durch
der Mann im März 1942 in Hamburg von
machen musste. Die Mutter, die Schwes-
der Gestapo verhaftet; auch seine Frau
ter, den Bruder, die Schwägerin mit Kin-
wurde nach Hamburg zur Gestapo vorge-
dern weg geholt und dazu noch der eigene
laden, wo man sie bedrängte, sich von ih-
Mann gefallen. Und das soll nun alles ver-
rem Mann scheiden zu lassen. In ihrer Not
gessen sein.“
willigte sie schließlich in die Scheidung
ein, nachdem man ihr zynisch vorgespie-
Grundsätzlich war das Leben der Christen
gelt hatte, ihr Mann würde dann nicht de-
volljüdischer Herkunft dann besonders be-
portiert werden. Am 8. April 1943 wurde
droht, wenn sie allein standen: sei es,
das Ehepaar geschieden, knapp einen
dass sie noch nicht verheiratet waren –
Monat später befand sich der Mann im KZ
wie etwa die Diakonisse Hilde Schneider
Theresienstadt, im Oktober 1944 wurde er
aus Hannover –, verwitwet waren oder be-
nach Auschwitz deportiert und dort er-
F
7 89:;<=> ? @ A 9BC DEE
G> H> IJ
C
mordet. Das Schicksal dieses Mannes
folgung: „Ich war seit April 1924 selbstän-
führt drastisch vor Augen, dass Christen
diger Handelsvertreter und musste am
volljüdischer Herkunft allein durch ihren „a-
1.10.38 durch Naziverfügung meine Tätig-
rischen“ Ehepartner geschützt waren –
keit einstellen und auf dem Bau als Hilfs-
durch sonst nichts.
arbeiter unter für mich schwersten Bedingungen arbeiten und dann als Heimarbei-
Jenseits dieses grausamen Hintergrundes
ter mich betätigen, bis ich in das K.Z. The-
war das Leben aller Familien, die auf einer
resienstadt überführt wurde. Während die-
sogenannten Mischehe gründeten, in der
ser Zeit war ich gezwungen, einige Teile
Zeit des Nationalsozialismus dadurch cha-
meines Hausrats zu veräußern, u. a. 1
rakterisiert, dass ihre wirtschaftliche Basis
Klavier (fast neu), 1 Nähmaschine und 1
– besonders ab 1938 – völlig ruiniert wur-
Schreibmaschine, um den Lebensunter-
de. Dabei waren die Ehen etwas besser
halt meiner Familie notdürftig zu bestrei-
gestellt, in denen der Mann – oft der allei-
ten. Da meine jetzt ebenfalls 73jährige
nige Ernährer der Familie – „arisch“ war.
Frau, welche seit der Nazizeit unter dem
Aber auch in diesen Fällen wurden die
s[einer].zeitigen Druck seelisch zermürbt
Männer aus dem Staatsdienst gedrängt,
wurde, dauernd krank ist, bitte ich auch in
ihre
Anbetracht dessen, meiner Bitte [um einer
wirtschaftlichen
Hetzkampagnen
Aktivitäten
und
Drohungen
durch
be-
Entschädigungsrente] nach zu kommen.“
schränkt, sofern sie selbstständig waren.
Etliche von ihnen mussten ab 1944 in La-
Der größte Teil der Christen jüdischer Her-
gern Zwangsarbeit leisten. War der männ-
kunft waren jedoch Personen teilweise
liche Ehepartner jüdischer Herkunft, waren
jüdischer Herkunft, also Kinder aus so ge-
die wirtschaftlichen Schwierigkeiten noch
nannten Mischehen. Auch wenn das un-
größer. Belastend war auch, dass Christen
mittelbare Leben dieser Personengruppe
jüdischer Herkunft von Krankenversiche-
durch die antisemitische Verfolgungspolitik
rungen ausgeschlossen wurden. Unter
nur sehr selten tödlich bedroht war, waren
diesen Bedingungen waren nicht wenige
sie aufgrund der vielen Bestimmungen der
Familien, wenn sie keine Rücklagen hat-
Nürnberger Gesetze zum Außenseitertum
ten, auf Wohlfahrtunterstützung angewie-
verdammt. Sowohl die höhere Schulbil-
sen.
dung wie auch die Universität blieben ih-
Ein ehemaliger Göttinger Kaufmann, der in
nen verschlossen; natürlich waren sie von
jungen
Synagogen-
den Kinder- und Jugendorganisationen der
gemeinde ausgetreten war, später zum
NSDAP ausgeschlossen; ab 1942 wurden
evangelischen Glauben konvertierte, und
„halbjüdische“ Männer unehrenhaft aus
mit einer „arischen“ Frau verheiratet war,
der Wehrmacht entlassen; und vor allem
beschrieb
Schicksal
durften sie keine „arischen“ Partner heira-
während der nationalsozialistischen Ver-
ten. So mussten Brautpaare, bei denen
Jahren
aus
rückblickend
der
sein
Z
K LMNOPQR S T U MVW XYY
[R \R ]^
W
ein Partner teilweise jüdischer Herkunft
auch von diesen gar nicht als dazugehörig
war, beim Regierungspräsidenten einen
anerkannt.“
Antrag auf Genehmigung dieser Heirat
Inwiefern solche Äußerungen, die ja unter
stellen. Im Hauptstaatsarchiv Hannover
einem enormen Druck entstanden sind,
befindet sich ein Aktenbestand, der der-
der tatsächlichen inneren Einstellung ent-
artige Heiratsanträge enthält. Deutlich tritt
sprachen, entzieht sich natürlich dem Ur-
aus diesen Verfahren hervor, wie langwie-
teil des heutigen Betrachters. Unabhängig
rig, kostspielig, demütigend und fast im-
davon lassen solche Worte aber die be-
mer vergebens diese Prozedur war. Natür-
drängte Lage dieser Menschen erahnen,
lich sahen sich die betroffenen Brautleute
die, um ihr Lebensglück zu verteidigen, ei-
dabei oftmals genötigt, ihre jüdische Her-
nen Teil ihrer Herkunft, der durch ihre Müt-
kunft verbal heftig abzulehnen.
ter oder Väter verkörpert war, verleugnen
So er-
gänzte eine junge Frau aus Northeim ihren
mussten. Es half ihnen nichts.
Ehegenehmigungsantrag, denn sie 1940
Im Falle dieser jungen Frau aus Northeim
stellte, mit folgenden Worten:
stellte der zuständige Amtsarzt am Ende
„Ich bin von meiner kleinsten Kindheit an
einer Untersuchung, die zwingend im
rein christlich erzogen worden, und führten
Rahmen
wir
christlichen
verfahrens erforderlich war, lakonisch fest:
Haushalt. Meine Eltern wollten dann, dass
„Wenn auch Frl. B. einen bescheidenen,
ich mit 14 Jahren selbst entscheiden soll-
zurückhaltenden Eindruck macht u. eigent-
te, ob ich getauft werden sollte oder nicht.
liche jüdische Merkmale sowohl im Cha-
Als ich dann vor die Frage gestellt wurde,
rakter als im Aussehen bei der kurzen Un-
hatte ich selbstverständlich den Wunsch
tersuchung nicht festgestellt werden konn-
getauft zu werden, zumal ich mich allein
ten,
zur christlichen Gemeinde hingezogen
genehmigung aus rassepolitischen Grün-
fühlte. Ich habe schon von Kindheit an das
den nicht erwünscht.“
überhaupt
einen
rein
so
eines
erscheint
Ehegenehmigungs-
doch
eine
Ehe-
Judentum als eine mir völlig fremde und
unverwandte Rasse betrachtet. So bin ich
4. Die Haltung der hannoverschen Lan-
dann mit etwa 14 Jahren getauft und an-
deskirche
schließend auch hier in Northeim konfir-
Schicksal der Christen jüdischer Her-
miert worden. Auch mein Vater gehörte bis
kunft
und ihrer
Pastoren zum
1933 mehreren Vereinen an und hatte dort
aufgrund seiner diesbezüglichen Fähigkei-
Von besonderem Interesse für das For-
ten viele Freunde gewonnen, die ihn
schungsprojekt „Christen jüdischer Her-
schätzen gelernt hatten. Ebenso hatte
kunft“ ist die Frage, wie sich die hannover-
auch mein Vater sich von seinen Rasse-
sche Landeskirche allgemein und wie sich
genossen immer ferngehalten, und wurde
ihre Pastoren im Einzelnen zu den rassisch verfolgten Mitgliedern ihrer Kirche
n
_ `abcdef g h i ajk lmm
of pf qr
k
gestellt haben. Nahmen sie deren Not und
einen gewissen Schutz zu gewähren? Wie
Bedrängnis überhaupt wahr? Fassten sie
verhielten sich Pastoren, wenn es darum
die Christen jüdischer Herkunft als vollwer-
ging, einen Christen jüdischer Herkunft zu
tige Gemeindemitglieder auf? Zwar formu-
beerdigen, als es untersagt war, diesen
lierte beispielsweise 1932 der Göttinger
auf den allgemeinen christlichen Friedhö-
Superintendent Lueder deutlich und klar:
fen zu bestatten? Wie verhielten sich Pas-
„Nachdrücklich müssen wir es ablehnen,
toren bei der Konfirmation der so genann-
dass die Frage der Abstammung in die
ten Mischlinge?
Kirche hineingezogen wird.“ Der hanno-
Anknüpfungspunkte, um das Verhältnis
verschen Landeskirche hat es allerdings
von Christen jüdischer Herkunft zu ihrer
an der geforderten Eindeutigkeit in dieser
Kirche zu beleuchten, finden sich zum Teil
Frage gefehlt. Sehr wohl wurde im kirchli-
in bereits veröffentlichter Literatur. So zum
chen Leben jener Jahre der Frage der Ab-
Beispiel der Hinweis, dass der Stader Pas-
stammung Raum gelassen – zum Beispiel
tor Starcke in einem Nachkriegsprozess
hinsichtlich der Pastoren jüdischer Her-
auftrat und dort von seinen Kontakten zu
kunft, deren Leidensweg bereits ausführ-
rassisch Verfolgten erzählte; oder dass
lich von Gerhard Lindemann erforscht ist.
sich um den Pastor Raschke aus Weser-
In diesem Projekt wird es nun eine zentra-
münde ein Kreis offener, nicht nationalso-
le Aufgabe sein, im Hinblick auf die einfa-
zialistisch gesinnter Christen geschart hat-
chen Gemeindemitglieder genauer das
te, zu dem auch der Lüneburger Lehrer
Verhalten von Kirche und Pastoren in die-
und Schriftsteller Rudolf Brendel zählte,
ser Frage zu beschreiben. Da das ge-
der in einer interkonfessionellen Ehe lebte.
wöhnliche Kirchenmitglied nur wenig Spu-
Auch finden sich in Wiedergutmachungs-
ren in den kirchlichen Akten hinterlässt,
akten einzelner Christen jüdischer Her-
wird dies keine leichte Aufgabe werden.
kunft vereinzelt Hinweise darauf, dass der
Dennoch bieten sich verschiedene Zugän-
oder die Betroffene engen Kontakt zu dem
ge an, auch diesen Themenkomplex zu
örtlichen Pastor gehabt und dort auch Hilfe
erhellen.
erfahren habe. Dies alles sind einzelne,
noch schmale Spuren, die im Rahmen
Zunächst kann entlang der üblichen Amts-
dieses Forschungsprojektes erweitert wer-
handlungen – Taufe, Konfirmation, Heirat,
den sollen.
Beerdigungen – nach Kontakten und Be-
Darüber hinaus bieten einzelne Verlautba-
gegnungen
rungen
zwischen
den
betroffenen
der
Landeskirche
selbst
An-
Christen und den Pastoren ihrer Gemein-
knüpfungspunkte, an denen entlang nach
den gefragt werden. War zum Beispiel ein
dem Verhältnis der Amtskirche zu ihren
Pastor bereit, den bedrängten jüdischen
bedrängten Mitgliedern gefragt werden
Partner einer interkonfessionellen Ehe zu
kann. Zu nennen wäre hier beispielhaft
taufen, um ihm möglicherweise dadurch
das Rundschreiben der Deutschen Evan-
‚
s tuvwxyz { | } u~ €
ƒz „z …†

gelischen Kirchenkanzlei vom Dezember
Insgesamt zielt das Forschungsprojekt
1941, in dem die Landeskirchen aufgefor-
„Christen jüdischer Herkunft“ darauf, ent-
dert werden, ihre „nichtarischen“ Ge-
lang des hier kurz skizzierten Weges, ei-
meindemitglieder aus dem Gemeindele-
nerseits die Lebenswirklichkeit der bedroh-
ben, d. h. vor allem aus dem Gottesdienst,
ten Christen in der Zeit des Nationalsozia-
auszuschließen. Es wurde im Januar 1942
lismus so genau und differenziert wie
von der hannoverschen Landeskirche an
möglich nachzuzeichnen und andererseits
alle Superintendenten mit der Bitte weiter-
die Bedeutung des Handelns – bzw. des
geleitet, dieses Rundschreiben zu beach-
versäumten Handelns – von Amtskirche
ten. Gibt es Hinweise, wie einzelne Super-
und Pastorenschaft gegenüber ihren Mit-
intendenten hierauf reagiert haben?
christen auszuloten.
Im Blick auf die Leitung der hannoverschen Landeskirche wäre auch zu fragen,
wie sie sich zu den Hilfeleistungen stellte,
die das bekannte Büro Grüber in Berlin für
die Christen jüdischer Herkunft bot. Die
Hilfe diese Büros bestand vor allem darin,
die Auswanderung gefährdeter Personen
zu unterstützen und zu erleichtern. Im Unterschied zu anderen Landeskirchen hat
sich die hannoversche Kirche hier sehr
bedeckt gehalten und die Gründung eines
Zweigbüros in Hannover abgelehnt. Man
begnügte sich, den Beauftragten für Auswanderungsfragen der Inneren Mission
damit zu betrauen.
Ein Licht auf das Verhältnis der Christen
jüdischer Herkunft zu ihren Kirchen kann
schließlich auch die Beschäftigung mit
dem Paulus-Bund werfen, einer Organisation, in der sich die Christen jüdischer
Herkunft zusammengeschlossen hatten,
um ihre vereinzelte, isolierte Lage etwas
zu überwinden und sich gegenseitig zu
stärken. Auch in Hannover beispielsweise
fanden Veranstaltungen – informierende
und unterhaltende – des Paulus-Bundes
statt.
Die Kunstgegenstände in den
Kirchengemeinden
Hasso von Poser
Seit 1980 existiert im Landeskirchenamt
ein Kunstreferat mit einem Kunsthistoriker.
Es war dem damaligen Amt für Bau- und
Kunstpflege angegliedert. Seit der 1987
erfolgten Strukturänderung stellt es innerhalb des Landeskirchenamtes eine eigene
Institution dar. Zu den Hauptaufgaben des
Kunstreferenten zählt – neben der Begleitung von Restaurierungsarbeiten – die Inventarisierung des kirchlichen Kunstgutes,
in deren Rahmen praktisch alle Kirchengemeinden im Sinne eines Kurzinventars
erfasst werden. Aufgrund der gebotenen
Eile konnten in einem Erst- bzw. SchnellDurchgang, der bei der Größe des landeskirchlichen Gebietes immerhin 20 Jahre
dauerte, archivalische Recherchen kaum
geleistet werden. Das Kunstreferat war
somit zumeist auf Chroniken von einzelnen Kirchengemeinden, auf mündliche
–
‡ ˆ‰Š‹ŒŽ   ‘ ‰’“ ”••
—Ž ˜Ž
“ ”•
Aussagen und Fragebögen sowie auf
ren Aufsicht für kirchliche Restaurierungs-
staatliche Kunstinventare angewiesen.
arbeiten geeignet erscheinen. Diese Maßnahmen sind notwendig, da die Bezeich-
Neben wissenschaftlichen Überlegungen
nungen „Restaurator“ ungeschützt ist. Die
stand bei der Inventarisierungstätigkeit
Restauratoren sind gehalten, Dokumenta-
auch die Absicht im Vordergrund, für den
tionen oder zumindest Arbeitsberichte zu
Fall eines Diebstahls von Kunstgut Basis-
erstellen, die seit geraumer Zeit in mehrfa-
wissen zur Verfügung zu stellen. Die Ob-
cher Ausfertigung verlangt werden. Auf-
jekte werden unter Angabe von Maßen,
grund der darin enthaltenen Angaben
Materialien und – wenn möglich – mit his-
kann bei späteren Restaurierungen oft ei-
torisch relevanten Inschriften und Herstel-
ne erhebliche Kostenminimierung erreicht
ler-Angaben auf DIN A 5-Karteikarten ver-
werden. Falls besagte Dokumentationen
zeichnet. Die den Karteikarten beigefügten
vor Ort nicht auffindbar sein sollten, ste-
Fotos sind auf Baryt-Papier hergestellte
hen weitere Exemplare in den jeweiligen
handabgezogene
Schwarzweiß-Abzüge,
Ämtern für Bau- und Kunstpflege, dem
die eine längere archivalische Haltbarkeit
Kunstreferat und vor allem zentral im Nie-
garantieren. Die Karteikarten werden zu-
dersächsischen Landesamt für Denkmal-
meist dreifach erstellt; zwei Exemplare –
pflege zur Verfügung.
nach Ort bzw. Objekt geordnet – verblei-
Oft werden in den Kirchengemeinden An-
ben im Kunstreferat, während das dritte
leitungen zur Pflege von Kunstobjekten
Exemplar den jeweiligen Kirchengemein-
erbeten. Allgemein verbindlichen Angaben
den zur Verfügung gestellt wird, wo es in
stehen zumeist die individuellen Bedin-
der Regel unter der Aktenordnungs-Nr.
gungen vor Ort entgegen. Um aber zu-
515 zugänglich sein sollte. Vor allem bei
mindest eine Grundlage für die Pflege und
den sogenannten Niederschriften oder an-
Aufbewahrung
deren Überprüfungen sollen sie entschei-
erstellen, haben die Kollegen und Kolle-
dend bei den Objektidentifizierungen hel-
ginnen der bayerischen Landeskirche ein
fen. Insofern ist es eine große Hilfe, wenn
Heft unter dem Titel „Gib acht“ herausge-
von Seiten der Archivpfleger die dadurch
geben, das eine großartige Anleitung für
gegebene
genutzt
Küster und Küsterinnen darstellt. Sie ist im
wird, zumal viele neue Pastoren über eine
neuesten Küsterhandbuch daher weitest-
solche Möglichkeit nicht genügend infor-
gehend übernommen worden.
miert sind.
Die Inventarisierung kann selbstverständ-
Kontrollmöglichkeit
von
Kunstobjekten
zu
lich keine in sich abgeschlossene Aktion
Dem Kunstreferenten stehen eine große
darstellen. Objekte gehen verloren und
Zahl von Restauratoren zur Seite, die auf
neue werden angeschafft. Eine Nachin-
Empfehlung der staatlichen Denkmalpfle-
ventarisierung kann nur teilweise geleistet
ge bzw. nach einer Arbeitsprobe unter de-
werden. Um so dankbarer wird das Kunst-
¨
™ š›œžŸ ¡ ¢ £ ›¤¥ ¦§§
referat sein, wenn ihm Angaben zu übersehenen Objekten oder Neuerwerbungen
geliefert werden. Diese werden zunächst
provisorisch und nach einer gelegentlichen
Überprüfung endgültig in die Ortskartei
eingefügt.
Anschriften
Archivpflegerinnen und Archivpfleger (Stand: 15.06.2004)
Pastor i. R. Ingvald Jüngling
Eimser Weg 86 a
31061 Alfeld
Alfeld
Hans-Hermann Harms
Breslauer Str. 6
29345 Unterlüß
Celle (Stadtgemeinden)
Bernd Niesel
Wittbecker Str. 11
29229 Celle
Celle (Landgemeinden)
Friedrich Drescher
Am Ludwiger Graben 2
38678 Clausthal-Zellerfeld
Clausthal-Zellerfeld
Pastor i. R. Siegfried Peleikis
Hinter der Kirche 57
27476 Cuxhaven
Cuxhaven
z. Zt. vakant
Aurich
Klaus Ehlert
Birkenweg 12
29451 Dannenberg
Dannenberg
Pastor i. R. Werner Hartmann
Kiefernhöhe 3
21394 Kirchgellersen
Bleckede
Heinz Ebeling
Hannoverscher Weg 1
31171 Nordstemmen
Elze-Coppenbrügge
Günter W. Brauns
Bergstr. 14
31079 Sibbesse
Bockenem-Hoheneggelsen
Heinz Potthast
Tonstr. 30
26725 Emden
Emden
Günter Bührmann
Schwankhausweg 3
49565 Bramsche
Bramsche
Pastor i. R. Gerhard Dreger
Am Kirchblick 1
49809 Lingen
Emsland-Bentheim
z. Zt. vakant
Bremerhaven
z. Zt. vakant
Georgsmarienhütte
Pastor i. R. Wilhelm Maack
Iselerberg 21
27432 Bremervörde
Bremervörde-Zeven
Lothar Klamt
Heidgarten 41
38518 Gifhom
Gifhom
Knud Winter
Liebigstr. 6
31303 Burgdorf
Burgdorf
Karl-Heinz Bielefeld
Nikolausberger Weg 120
37075 Göttingen
Göttingen
Heinz Giebert
Weidenstr. 23
30916 Isernhagen
Burgwedel-Langenhagen
Pastor Johannes Janssen
Am Friedhof 11
49457 Drebber
Grafschaft Diepholz
Pastor Christian Fuhst
Hauptstr. 42
21640 Bliedersdorf
Buxtehude
Pastor i. R. Christoph Dreyer
Kendalstr. 35
31737 Rinteln
Grafschaft Schaumburg
© ª ¥ ¦«
»
¬ ­®¯°±²³ ´ µ ¶ ®·¸ ¹ºº
Klaus Schwäkendiek
Linkworth 22
31789 Hameln
Hameln-Pyrmont
z. Zt. vakant
Hannover (Amtsbereich Garbsen/Seelze)
Heinz Bartheld
Siegelweg 53
30519 Hannover
Hannover (Amtsbereich West)
Wolfgang Burgfeldt
Hanns-Lilje-Platz 2
30159 Hannover
Hannover (ehem. KK Hannover-Mitte)
z. Zt. vakant
Hannover (ehem. KK Hannover-Nord)
Dr. Ingeborg Tehnzen-Heinrich
Sahlkamp 180
30657 Hannover
Hannover (ehem. KK Hannover-Nordost u.
Superintendentur Amtsbereich Mitte)
Pastor i. R. Bernhard Dammermann
Brunirode 10
30880 Laatzen
Hannover (ehem. KK Hannover-Ost u.
Superintendentur Amtsbereich Ost)
z. Zt. vakant
Hannover (ehem. KK Hannover-Süd)
Christa Herzog
Breiter Weg 23 a
26603 Aurich
Harlingerland
Pastor Christian Langer
Barbiser Str. 82
37431 Bad Lauterberg
Herzberg
Christiane Grenz
Lerchenweg 3
31157 Sarstedt
Hildesheim-Sarstedt
Ursel Busch
Im Großen Hof 2
21218 Seevetal
Hittfeld
Hans-Jürgen Lehr
Erwin-Böhme-Str. 17
37603 Holzminden
Holzminden-Bodenwerder
(ehem. KK Holzminden)
Pastor i. R. Achim Seeling
Gartenstr. 2
31863 Coppenbrügge
Holzminden-Bodenwerder
(ehem. KK Bodenwerder)
Horst Findeisen
Birkenweg 16
30966 Hemmingen
Laatzen-Springe
Pastor i. R. Hans-Joachim Lübbers
Wetternstr. 3
27472 Cuxhaven
Land Hadeln
Pastor i. R. Adolf Schünemann
Moorweg 2 d
26789 Leer
Leer
Rolf Nowak
Mühlenstr. 12
37170 Uslar
Leine-Solling
z. Zt. vakant
Lüchow
Pastor i. R. Werner Hartmann
Kiefernhöhe 3
21394 Kirchgellersen
Lüneburg
Pastor i. R. Ekkehard Wittstock
Neuer Graben 25
49324 Melle
Melle
Wilhelm Wellhausen
Vogelsang 26
34346 Hann. Münden
Münden
Helmut Brunner
Lange Str. 100
31515 Wunstorf
Neustadt-Wunstorf
Ehler True
Walsroder Str. 2
31627 Rohrsen
Nienburg
Pastor Manfred Hurtig
Nordbuscherweg 34
26553 Nesse
Norden
¼³ ½³
¸ ¹¹
Í
¾ ¿ÀÁÂÃÄÅ Æ Ç È ÀÉÊ ËÌÌ
Hermann Steinmetz
Holsten-Mündruper-Str. 17
49086 Osnabrück
Osnabrück
Lothar Rindfleisch
Am Wiesengrund 2
29525 Uelzen/OT Westerweyhe
Uelzen
Gisela Leonhardt
Auf dem Kamp 18 A
28865 Lilienthal
Osterholz-Scharmbeck
Wiard Lüpkes
Veern Diek 40
27283 Verden
Verden
Wilhelm Sonntag
c/o Kirchenkreisamt
Schloßplatz 3
37520 Osterode/Harz
Osterode
Günter Birn
Eibenweg 1
29664 Walsrode
Walsrode
Pastor i. R. Alexander Rose
Ernst-Reuter-Str. 19
31224 Peine
Peine
Pastor Martin Sundermann,
Potshauser Str. 18
26842 Ostrhauderfehn
Rhauderfehn
Hans Rottmann
Meisenwinkel 24
30459 Hannover
Ronnenberg
Pastor Lars Rüter
An der Kirche 3
27389 Lauenbrück
Rotenburg
Jürgen-Heinrich Zieseniß
c/o Kirchenkreisamt
Rühberg 7
29614 Soltau
Soltau
Karen Jäger
Heisterweg 7
21635 Jork
Stade
Pastor Michael Beubler
Kirchstr. 16
31603 Diepenau/OT Lavelsloh
Stolzenau-Loccum
Heinrich Schlake
Lange Str. 118
27305 Bruchhausen-Vilsen
Syke-Hoya (ehem. KK Hoya)
Pastor Dr. Frank Foerster
Ristedter Str. 19
28857 Syke/OT Gessel
Syke-Hoya (ehem. KK Syke)
ÎÅ ÏÅ Æ
Ê Ë
Pastor Friedrich H. Hinrichsen-Mohr
Bederkesaer Str. 22
27607 Langen
Wesermünde-Nord
Hans-Jürgen Michaelis
Hinter dem Schießstand 3
27628 Hagen
Wesermünde-Süd
Pastor i. R. Herbert Röhrig
Stralsunder Weg 36
21423 Winsen/Luhe
Winsen
z. Zt. vakant
Wittingen
Bettina Heine
Bölschestr. 5 b
38442 Wolfsburg
Wolfsburg
ß
Ð ÑÒÓÔÕÖ× Ø Ù Ú ÒÛÜ ÝÞÞ
à× á× ß
Ü Ý
Pressebericht über den Umbau der ehemaligen Ansgarkirche
Verantwortlich:
Redaktion:
Herstellung:
Bezug:
– Mitteilungen aus dem Landeskirchlichen Archiv Hannover
Dr. Hans Otte, Telefon: 0511 / 1241- 755
Jörg Rohde, Telefon: 0511 / 1241- 985
Hausdruckerei des Landeskirchenamtes Hannover
Landeskirchliches Archiv
Goethestraße 27
30169 Hannover
Telefon:
0511 / 1241- 983
Fax:
0511 / 1241- 770