Alexander Duncker: Die ländlichen Wohnsitze, Schlösser und
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Alexander Duncker: Die ländlichen Wohnsitze, Schlösser und
GOSECK. PROVINZ SACHSEN. — REGIERUNGS- BEZIRK MERSEBURG.— KREIS QUERFURTH. Der Reisende, welcher die Thüringische Eisenbahn be- Eigenthum des gegenwärtigen Besitzers wurde, des Landtags- fährt, erblickt im lieblichen Saalthal zwischen Naumburg und Marschalls der Provinz Sachsen und Mitgliedes des Herren- und wurde für die Schlosskirche vom jetzigen Besitzer erworben. Weissenfels, nachdem er zur Rechten die Ruinen der Schön- hauses, G r a f e n von Z e c h - B u r k e r s r o d e , aus dessen Gerade im achthundertsten Jahre nach Stiftung des burg gelassen, auf der Anhöhe des linken Flussufers, zwischen Geschlechte H e i d e n r i c u s von B u r k e r s r o d e im vier- Klosters geruhten Seine Majestät der König F r i e d r i c h Weinbergen und Obstpflanzungen, die Gebäude des vor- zehnten Jahrhundert zu den würdigsten Aebten des Klosters Wilhelm IV. am 8. September 1853 bei Gelegenheit der maligen Benedictiner-Klosters Goseck, das, wie die dortige Goseck gehörte. in der dortigen Gegend stattfindenden Truppen - Uebungen, Chronik berichtet, im eilften Jahrhundert, unter der Regie- Der jetzige Besitzer hat die in Verfall gerathenen in Begleitung mehrerer Prinzen des Königlichen Hauses, rung Kaiser Heinrich's III., vom Pfalzgrafen F r i e d r i c h Wohngebäude wieder herstellen und einrichten, die nächsten sowie einiger fremder Fürsten Goseck und dessen Besitzer von T h ü r i n g e n gegründet und von dessen leiblichen Bru- Umgebungen bepflanzen und mit Anlagen versehen, auch mit einem Besuche zu beehren und das Nachtlager daselbst der, dem berühmten Erzbischof A d a l b e r t von B r e m e n die Wirthschaftsgebcaude zum Theil neu aufführen, zum zu nehmen. am 27. März 1053 geweihet wurde. Nachdem das Kloster Theil umbauen, im Jahre 1853 aber den noch stehen ge- Der gegenwärtige Besitzer von Goseck, Graf von abwechselnd blühend, dann wieder in Verfall gewesen war, bliebenen Theil der alten Klosterkirche restauriren lassen. Z e c h - B u r k e r s r o d e , entstammt dem alten Sächsischen wurde dasselbe zur Reformationszeit säcularisirt, und es ent- Diese Kirche, unter welcher sich auch eine Krypta be- Geschlechte Derer von B u r k e r s r o d a , dessen eine Linie stand daraus das Rittergut Goseck, auf welches der ganze findet, enthält ein zu Ehren eines früheren Besitzers, des im Jahre 1815 durch Adoption den Namen und das Wappen Besitz des Klosters mit allen dessen Ländereien, umfang- Kanzler von P ö l l n i t z , errichtetes interessantes Monument der G r a f e n von Zech dem seinigen hinzufügte, und be- reicher Gerichtsbarkeit, vielen Patronats- und anderen Ge- von Marmor, sowie ein der Heiligengeschichtc entlehntes sitzt derselbe neben anderen Gütern auch das seit dem fünf- rechtsamen und baaren Gefallen überging. grösseres Bild von L u c a s C r a n a c h , welches zu den zehnten Jahrhundert in der Familie von B u r k e r s r o d a von Pöllnitz, von E c k a r d t und von B r a n d e n s t e i n besten Werken dieses Meisters gerechnet wird. ununterbrochen vererbte Mannlehen K ö t z s c h a u , das zwi- besassen nach einander das Rittergut Goseck, bis dasselbe Bild befand sich früher in der Dorfkirche zu Goseck W 48 Die Familien Dieses schen Merseburg und Lützen belegen ist. Sa 14.