Die kleine Meerjungfrau von Sprotte

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Die kleine Meerjungfrau von Sprotte
Nach dem rekordebrechenden Erfolg des ersten Buchs der Drabbles
vom DreamDrabbleTeam FISI
Hier nun die zweite Ausgabe!
Drabbles!
Noch mehr Drabbles!
Ein Drabble mehr!
Da ist noch eins!
Drabblemania!
Geistesblitze, wie sie außerhalb des FISI unbekannt und unerreicht
sind! Lesen Sie hier: Drabbles!
„Die kleine Meerjungfrau“ von Sprotte
Die kleine Meerjungfrau warf sich in die stürmische See, schwamm
kraftvoll zu dem sinkenden Fischerboot. Der Fischer kämpfte um sein
Leben, sein Boot war leckgeschlagen, er schöpfte wie verrückt Wasser,
aber er hatte keine Chance. Jede Woge drohte, das Boot in die Tiefe zu
reißen.
„Ich rette dich!“, rief die kleine Meerjungfrau.
Durch tosende Wellen schleppte sie den jungen Fischer zum Strand,
wo er halb bewußtlos liegen blieb. Sie lag neben ihm auf dem Sand und
betrachtete ihn verliebt.
Als er wieder zu sich kam, sah er die kleine Meerjungfrau.
„Okay“, sagte er, „heute gibt es also Fisch zum Frühstück.“
„Der Weiße Hai“ von Sprotte
Das Boot drohte zu sinken. Das Beiboot kentert, als Frank es zu
Wasser läßt. Da sieht er die Rückenflosse im Wasser kreisen und
erstarrt: Ein Hai! Die Kinder weinen vor Angst, sie haben „Der Weiße
Hai“ gesehen, sie wissen, daß die Bestie nur darauf lauert, sie zu
zerfetzen. Der Hai stößt gegen das gekenterte Beiboot, so daß es gegen
den Rumpf stößt. Der Vater hält die Kinder fest, alle drei zittern. Der
Hai verschwindet plötzlich.
„Verdammte Delphine, die haben ein Monopol aufs Menschenretten
und Nettsein. Ich wollte doch nur helfen“, grummelt der Hai, als er in
die Blaue Tiefe schwimmt.
„Der Größte“ von Nosferatu
Die Sonne stach in seinen Augen. Keine Ahnung was er letzte Nacht
gemacht hatte. Entweder war’s die Party oder der Suff seines Lebens.
Ihm tat alles weh. Er hatte Kratzer an der Schulter. Er zog die
Gardinen zu um das grausame Licht auszusperren. Er bemerkte, dass
neben ihm im Bett jemand lag. Er sah lange blonde Haare und einen
nackten, nur von der Decke verhüllten Körper. Er grinste und dachte
sich: „Ich bin ein Hengst. Wieder Eine klar gemacht!“ Sein Betthäschen
drehte sich um, lächelte ihm zu und sagte: Du warst klasse letzte Nacht.
Aber heute spielst du die Frau!“
„Das Grauen“ von Mr. Orange
Es war wieder in der Stadt, die Leute hatten es schon längst aus ihren
Köpfen verbannt gehabt, zulange war das letzte Mal wohl schon her.
Das sollte sich jetzt rächen, weil sie unvorbereitet waren. Im Schutze
der Nacht hatte es sich aufgemacht und ein Entrinnen war schon so
gut wie aussichtslos geworden. Es machte sich auch nicht die Mühe
sich irgendwo zu verstecken und seinen Opfern hinterlistig
aufzulauern. Nein es kam gewaltig und mächtig, keiner sollte diesmal
verschont werden.
Die ersten Sonnenstrahlen würden es grade noch über den Horizont
schaffen. Der Hahn krähte, da war auch es schon, das Morgengrauen.
„Der Angriff“ von Sprotte
Er war wieder in der Stadt. Er war nicht lange weggewesen, aber er
wußte, daß er sie alle überraschen würde. Sie hatten gedacht, es wäre
vorbei. Aber das war es nicht! Niemals!
Niemand war vor ihm gefeit, niemand war vor ihm sicher. Er würde sie
finden, wo sie sich auch versteckten. Kinder, Alte, Erwachsene,
Arbeitslose, Manager, Arme, Reiche. Er würde zuschlagen, aus dem
Hinterhalt, es gab keine Abwehr. Sie würden leiden, sie würden
jammern, während sie langsam dahin siechten. Er würde alles
lahmlegen. Die U-Bahn war sein erster Anlaufpunkt. Dort würde er
zuschlagen!
Grinsend fand der Schnupfenbazillus sein erstes Opfer.
„Trennung“ von Mr. Orange
Nun stand er da, wieder allein, ihm war zum heulen zu Mute, aber es
ging nicht. Er starrte nur, ohne überhaupt einen Punkt zu fixieren. Sie
hat ihn verlassen, einfach so, ohne ihm auch nur einen Grund dafür zu
nennen. Warum, fragte er sich, er hatte doch alles für sie getan, hatte er
ihr nicht oft genug gesagt, dass er sie liebt oder hatte er ihr nicht genug
Freiraum gelassen. Was sollte das, er dachte doch sie wären glücklich.
Plötzlich sackte er auf die Knie und fing hemmungslos zu weinen an, er
konnte keine handvoll Erde auf ihre Urne streuen.
„Der Drachentöter“ von Sprotte
„Ich bin ein berühmter Drachentöter!“ rief der junge Mann. Er war
hierhergekommen, nachdem er erfahren hatte, daß ein riesiger Drache
in dieser Gegend sein Unwesen trieb. Er hatte ein großes Pferd, ein
glitzerndes Schwert, eine prachtvolle Rüstung.
„Als Lohn verlange ich die Hand der Grafentochter und die halbe
Grafschaft. Ich werde euch von der Bestie befreien!“
Er starrte in die Gesichter der Leute, die alle ein wenig erstaunt
aussahen.
Der Graf trat vor:
„Nunja, wir mögen den Drachen, weißt du. Er vertreibt Herumtreiber,
Räuber, feindliche Soldaten und Spinner wie dich. Außerdem ist er
Vegetarier. Wir wären schön blöd, ihn wegzuschicken.“
„Weltwunder“ von Sprotte
Es war als Weltwunder angepriesen worden. Die Meisterleistungen
altägyptischer Baumeister und ihrer Heerscharen von Bauarbeitern
waren gar nichts. Einen Haufen Steine aufstapeln kann ja jeder. Das
erfordert keine Finesse, kein vernetztes Denken. Stein auf Stein, fertig.
Und so was schimpft sich Weltwunder. Nein, das konnte man toppen,
das würde man toppen. Sie schwitzten über Nacht, und endlich war das
wirkliche Weltwunder fertig. Ihr Stolz war kaum beschreibbar. Sie
klopften sich gegenseitig auf die Schultern, machten ein Faß auf,
stießen mit Sekt an.
Sprotte war kurz davor, mit der Tastatur auf den Monitor zu schlagen:
„Welches Spatzenhirn hat sich CRM-T ausgedacht?“
„Absturz (Pirat, Ufo, Tulpe)“ von Mr. Orange
Plonk. Plonk. Der Pirat klopfte vorsichtig an das winzig, scheinbar
herrenlose, im Meer schwimmende Ufo. Naja, eigentlich war es ja jetz
kein Ufo mehr, sondern wohl eher ein Uso. Aber ich schweife ab. Es
tat sich nicht`s. Plonk. Auf einmal öffnete sich eine Luke und ein
knuffiger Ausserirdischer brabbelte unverständliches Zeugs. Der Pirat
schaute erst verdutzt und brüllte dann: „Ich bin LeChuck der
mächtigste Pirat der sieben Weltmeere und du gibst mir jetzt dein
ganzes Gold.“
Nichts tat sich.
„Wird’s bald.“ Brüllte LeChuck
Der kleine Knuffige griente ihn nur an und verwandelt ihn
brabbelnderweise mit seinem Materiewandler in eine Tulpe.
„Trennung“ von Mr. Orange
Nun stand er da, wieder allein, ihm war zum heulen zu Mute, aber es
ging nicht. Er starrte nur, ohne überhaupt einen Punkt zu fixieren. Sie
hat ihn verlassen, einfach so, ohne ihm auch nur einen Grund dafür zu
nennen. Warum, fragte er sich, er hatte doch alles für sie getan, hatte er
ihr nicht oft genug gesagt, dass er sie liebt oder hatte er ihr nicht genug
Freiraum gelassen. Was sollte das, er dachte doch sie wären glücklich.
Plötzlich sackte er weinend auf die Knie, er konnte es nicht glauben
seine Hündin Laika war nach zwei Wochen wieder da.
„Ich beschütze Dich“ von Nosferatu
Es war Abend. Der Regen prasselte auf die Strassen. Doch das störte
sie nicht. Sie hatten einander. Unter dem Vordach der Filiale der
Deutschen Bank hielten sie inne. „Ich beschütze dich“ flüsterte er. Nie
würde er zulassen, dass ihr etwas passierte. Zart spürte er ihre Wange
an Seiner. Sie atmete flach, hatte die Arme um ihn geschlungen. Ein
inniger Kuss folgte. Ihre wollene Mütze hatte er ihr abgenommen und
ihr tief in die Augen gesehen. „Wie willst du mich beschützen“ flüsterte
sie, rammte ihre Zähne in seinen Hals und trank von ihm. „Du kannst
dich ja nicht einmal selber schützen.“
Ein Wettbewerb, ein Wettbewerb!
Aber das Thema ist fies!
Haushalt!
„Leere Versprechungen“ von SevenofNine (Platz 1)
"Ich weiß gar nicht, warum du dich jetzt so aufregst", brach es aus Paul
heraus. Das Telefongespräch nahm eine Wendung, die ihm nicht gefiel.
"Was ist denn so schlimm daran, wenn ich dich bitte, dich ein wenig
um den Haushalt zu kümmern?", fauchte er, "Ist das etwa zu viel
verlangt? Ich geh schließlich den ganzen Tag arbeiten. Da kann ich
mich nicht auch noch darum kümmern. Das ist eindeutig
Frauensache!". Chantals Antwort machte ihn zornig. "Hallo?!?",
schnaubte er, "Wer hat denn eben noch groß im Fernsehen getönt: 'Ruf
mich an! Ich komm zu dir und mache alles, was du willst'?"
„Man kann nicht alles haben“ von Lina (Platz 2)
„Nun wie seh ich aus?“ Sie stellte sich vor ihm hin und drehte sich. Der
Bauch war ganz ok. Wenn sie sich ganz gerade machte, war er fast
nicht zu sehen. Mehr Busen wäre toll gewesen, aber man kann ja nicht
alles haben. „Und der Po? Nicht zu dick?“ Sie ließ das Schlüpfergummi
zurückfletschen. Ein bisschen rundlich war er ja schon. „Und du
findest wirklich ich seh toll aus?“ fragte sie ihn erneut. „Na, wenn du
das sagst“ Zufrieden grinsend drehte sie sich um.
„Jeden Morgen derselbe grauselige Anblick“ dachte sich der Spiegel.
Warum bin ich eigentlich keine Kaffeemaschine geworden?
„Lecker“ von Nina (Platz 3)
Kevin half gern im Haushalt, es machte Ihm Spaß . Mama gefiel das
natürlich auch und so durfte er bei der Handwäsche zuschauen.
Warmes Wasser mit Waschpulver, Wäsche darin kneten, spülen. Das
war ja einfach. Staubsaugen konnte er auch schon. Heute sollte er in
der Küche Salat vorbereiten. Mama hatte gesagt die Soße sei schon
fertig, er müsse ihn nur noch waschen. Das Wasser spritzte die Küche
voll, der Salat war sauber.
Stolz saß er am Essenstisch, sein Vater verzog das Gesicht:“ Warum
schmeckt der Salat denn so bitter?“
Kevin antwortete:“ Ich hab ihn aber genauso gewaschen wie deine
Socken.“
Uneinsichtig von FrankChef
Er hatte noch nicht einmal richtig angefangen aufzuräumen. Die wild
auf dem Teppich herumliegenden Socken hatte er aufgehoben und
sorgfältig nach Farben sortiert, die faulenden Fleischreste in das
Herdfeuer geworfen und nun begann er damit, die riesigen Spinnen in
den dunklen Ecken zu zerquetschen.
Da sah er auf und blickte in das entrüstete Gesicht seiner Mutter. Sie
stampfte herein, schleuderte den Kehrichteimer zu Boden und polterte
los: „ Aufräumen! Bist Du verrückt? Schmutz gehört in der Höhle
verteilt, wir brauchen keine Socken und Hobbitfleisch schmeckt erst
nach einer Woche richtig gut!
Diese ekelhafte Ordnung schickt sich nicht für einen Bergtroll!“
„Ehekrieg“ von Sir Renfield
„Scheiße, ich hasse….“ Ich warf einen Teller gegen die Wand. Ich sah
meine Frau böse an.
„Warum tust du mir das an, warum?“ Ich warf wieder einen Teller
gegen die Wand, sie sah mich nur völlig gleichgültig an. Vielleicht ein
Kristallglas. Tausend Scherben, keine Reaktion.
„Warum?!“
„Damit du weißt, was ich durchmachen musste!“ Das war ihre
Reaktion ansonsten kam nichts. Ich nahm noch einen Teller, warf ihn
aber nur in die Spüle, er zerbrach.
„OKAY SCHATZ, du hat gewonnen, ich hasse es abzuwaschen. Wir
kaufen dir einen neuen Geschirrspüler und ein neues Service!“ Sie
lächelte. Sie kannte also doch Gefühle!
„Die Hölle“ von Schleicher
Was ist das? Das ist die Hölle! Womit hatten wir das nur verdient?
Geboren unter der freien Sonne des Südens durften wir das Leben
genießen.
Aufgewachsen in der freien Natur, waren alle Tiere Freunde.
Wir hatten nie irgendjemanden etwas Böses gewollt, keiner Fliege etwas
zu Leide getan!
Wir waren einfach glücklich und zufrieden mit unserem Leben.
Dann passierte es: Wir wurden geschnitten und zerhackt, in dunkle
Löcher geschmissen, geschlagen und gequetscht, beschmiert und
beladen. Dann kamen wir alle zusammen in diese heiße Hölle.
Er öffnete die Tür und die fertige Pizza wurde aus dem Steinofen
direkt auf den Tisch serviert.
„Wer lesen kann, ist klar im Vorteil“ von klenkes
„Meine Damen und Herren, der Wehretat ist viel zu niedrig. Wie kann
es sein, dass im Haushalt nur so wenig vorgesehen ist, wo wir in diesem
Jahr endlich die Panzer erneuern müssen und das bei den ganzen
Auslandseinsätzen? Das können wir nicht akzeptieren!“
Er stockte. Das niemand der anderen Bewerber im Nadelstreifenanzug
erschienen war, hatte ihn schon erstaunt, doch warum sah die Jury ihn
so irritiert an?
„Ich glaube, sie haben die Ausschreibung nicht richtig gelesen. Wir
casten hier die Darsteller für einen Werbespot. Es geht um eine
Haushaltsrolle namens Debatte, nicht um eine Rolle in der
Haushaltsdebatte des Bundestages!“
„Freud und Leid“ von Mr. Orange
Sie hatte sich immer bemüht ihm das Leben so angenehm wie möglich
zu machen, die Bude blitzte und das Essen war abends pünktlich fertig.
Die Küche war grade auf Hochglanz poliert, als er nachhause kam. Er
schenkte ihr keinen Funken Beachtung, die Füße trat er sich gar nicht
erst ab und verteilte schön den Dreck in der eben noch strahlend
weißen Küche, scheinbar hatte es geregnet draußen. Die
Nichtbeachtung war sie ja nun mittlerweile schon gewohnt, aber das
fand sie dann doch irgendwie demütigend.
Schnurrend kroch er ihr daraufhin zwischen den Beinen entlang, sie
konnte ihm einfach nicht böse sein.
„Putzfimmel“ von Krähe
Ich hab keine Lust, aber Madame hätte gern eine blitzende Küche. Also
erst mal Wasser und Putzmittel zusammentragen.
Mich ausgiebig mental darauf vorbereiten klappt leider nicht, weil sie
wieder so ein „Spontaner-Putzfimmel“ befallen hat. Was tue ich nicht
alles, damit es ihr gut geht.
Sie flitzt durch die Küche, findet selbstverständlich hier und dort eine
Stelle, die gesäubert werden muss. Und ich immer schön hinterher,
damit sie weitersuchen kann. Und dann, wenn wir fertig sind und die
Küche blitzt, fühl ich mich vergessen und wie in die Ecke geworfen.
Dann legt sie die Füße hoch und ich trockne im Spülbecken.
„Frühjahrsputz“ von Phoenix
„Los los! Wir müssen fertig werden bevor sie Heim kommt.“ Ertönte
die Stimme durchs Haus.
„Ihr da! Ihr kümmert euch ums Kinderzimmer! Ihr da hinten! Ab ins
Schlafzimmer! Und die letzten ins Wohnzimmer! Los! Beeilung!“
Aufgeregt wuselten alle durch das Haus und achteten darauf, bloß
keine Ecke zu übersehen. Es war jedes Jahr das gleiche um diese Zeit.
Den ganzen Winter durften sie ruhen, nur damit sie im Frühjahr
losackern konnten.
Kurze Zeit später war die Chefin des Hauses endlich da.
„So, Zeit für den Frühjahrsputz. Wo kommt nur immer der viele Staub
her?“ Seufzend machte sie sich an die Arbeit.
„Haushaltshilfe“ von Sprotte
Der kleine Mann stand da und drehte die Mütze in Händen:
„Sehr geehrte Frau Müller“, sagte er einleitend, drehte die Mütze noch
einmal um 720 Grad und sah sie schüchtern an, wie sie auf ihn
herabsah.
„Ja?“, fragte sie leicht drohend.
„Frau Müller, es gibt Dinge, die wir dringend besprechen müssen. Es
ist so, wissen Sie, daß wir einfach darüber reden müssen.“
Sie funkelte ihn zornig an.
Er drehte die Mütze noch einmal, dann sagte er tapferer, als er sich
fühlte:
„Wir Heinzelmännchen putzen gerne, Frau Müller. Aber wir weigern
uns, ihre Spitzenunterwäsche zu waschen. Das geht einfach zu weit.“
„Sklaventreiberei“ von Nosferatu
Putz hier, räum da auf, schmeiß diese Chaoten raus. Nene. Ich bin
doch nicht Euer Fußabtreter. Ja klar, ich bin ja dafür da, hier Ordnung
zu halten, aber kein Dankeschön kommt und kein „Hast du toll
gemacht“. Wieso auch, meine Arbeit hier ist ja selbstverständlich. Ich
räume ja immer auf. Und als ich mal Urlaub wollte, haben sie mich nur
ausgelacht. Und dann reicht es nicht mal, dass ich hier Ordnung halte,
nö, wenn sich jemand verletzt muss ich auch noch Krankenschwester
spielen. Ich glaub ich trete bald in Streik. Seht doch zu was ihr ohne
uns weiße Blutkörperchen macht!
Was wäre das Leben ohne Drabbles? Was wäre das FISI ohne
Drabbles? Wir werden es nie erfahren, denn ungebremst geht es
weiter!
„Verzweiflung“ von Sprotte
Verzweiflung, die an Panik grenzte, machte sich breit. Es blieb einfach
nicht genug Zeit, um zu retten, was noch zu retten war. Er schrie auf,
daß die Fensterscheiben klirrten! Vor lauter Verzweiflung, daß das
Ende so nahe war, daß er einfach keine Lösung, keinen Ausweg mehr
sah. Wie betäubt sank er – ein Häuflein Elend – auf seinen Stuhl
nieder, stützte den Kopf schwer in die Hände und weinte
hemmungslos. Es war aus, alles verloren.
Nur noch 24 Stunden, dann mußte er sein Drabble eingereicht haben.
Ihm fiel nichts ein. Und der verzweifelte Versuch, Krähe eines von
ihren abzuschwatzen, war auch gescheitert.
„Die lieben Kleinen“ von Krähe
"Was soll das denn werden?" Das Kind.
Unsereins macht sich Gedanken, pflegt das Kleine, wenn es mal nicht
so kann, wie es will und wenn man sich dann noch um passendes
Essen kümmert, ist Madame auch nicht zufrieden.
"Das, mein Schatz, ist Blumenkohlauflauf. Der wird dir schmecken."
Der Mama-Blick hatte auch schon mal bessere Zeiten gesehen.
Fräulein Unzufrieden drehte sich brummend um und schlurfte ins
Wohnzimmer.
Etwa dreißig Minuten später saß das missgelaunte Kind über püriertem
Blumenkohlauflauf und sah ihrem fies grinsenden Bruder beim
Pizzaessen zu.
"Maul nicht", riet ich leise lachend. "Du wolltest doch das
Zungenpiercing, mein Schatz."
„Schmackhaft“ von Krähe
"Dir ist echt nicht mehr zu helfen!" Wütend gab sie die Teller ins
Spülwasser.
Sie hatte ihn den ganzen Abend über verwünscht, in der Hoffnung,
dass er einsehen würde, etwas Falsches getan zu haben. Aber dieser…
Kerl dachte doch tatsächlich, dass er einen absolut genialen Einfall
gehabt hatte. Einige Tropfen vom harsch abgestellten, nassen Geschirr
fielen in seine Richtung und nun langte es ihm, er verzog sich maulend
ins Wohnzimmer.
"Das habe ich gehört!", rief sie ihm nach.
Sollte sie doch meckern, er würde auch die nächsten, absolut
wohlschmeckenden, Highheels aus ihrem Schrank in sein Körbchen
schleppen und kaputt beißen.
„Überraschung“ von Krähe
Er schlenderte vergnügt nach Hause, ein Lied auf den Lippen, welches
er vor sich hinsummte. Als er um die nächste Ecke bog und seine
Wohnung in Sichtweite kam, blieb er kurz wie angewurzelt stehen und
rannte dann, wie von Furien gehetzt, die letzten Meter.
Rauch. Dunkle Schwaden und beißender Geruch zogen aus den
geöffneten Fenstern und unten sammelten sich bereits die ersten
Schaulustigen. Er spurtete an ihnen vorbei, griff sich im Hausflur den
"Notfall-Feuerlöscher" und krachte mit der Schulter voran durch die
Wohnungstür. Den Löscher im Anschlag, erhaschte er einen Blick auf
seine weinende Tochter. "Mir ist deine Geburtstagsüberraschung
angebrannt…"
„Menschlich allzu Menschliches“ von FrankChef
Wie gewöhnlich schaufelte er die Cornflakes in sich hinein, als hätte er
eine Woche nichts gegessen. Und wie gewöhnlich handelte er sich den
Vorwurf von Mama ein: „Du willst doch nicht noch dicker werden,
mein Hase!?“ Plötzlich hielt er inne, stierte den Löffel mit den
schwimmenden Maisflocken und die über den Rand rinnende Milch an.
„Mama, ich möchte einen Fernseher.“ Das Gesicht der Mutter wurde
hart und die Augen schienen den Sohn zu durchbohren. „Darüber
haben wir schon tausendmal gesprochen: Wenn Du heimkommst, bist
Du immer aggressiv und total unkonzentriert.
Du brauchst Ruhe und viel Schlaf- nach dem harten Büroalltag!“
„Kochen ist toll“ von Nosferatu
Kochen mag ich total. Es ist einfach toll sich in der Küche auszutoben.
Leckere Schnitzel, Steaks oder Gulasch esse ich für mein Leben gern.
Ich besorge auch immer selber das Fleisch. Ich weiß worauf es
ankommt. Auf den ersten Blick sehe ich, was gut ist und was nicht.
Zuviel Fett ist ebenso schlecht wie zu mageres Fleisch. Aber mit der
Zeit kommt die Erfahrung und damit auch der kulinarische
Hochgenuss. Nur eines stört mich – das Aufräumen danach. Immer
muss ich die ganzen Reste entsorgen, die Knochen wegtun und auch
noch die anderen nicht verzehrbaren Teile meines Schlachtviehs
beseitigen – deren Kleidungsstücke!
„1.Fisitreffen 2008“ von Mr. Orange
Freitag 17:52, Sie wollten ein unbeschwertes Wochenende in Hannover
verbringen, würde der Schleicher alle pünktlich einsammeln, die Happy,
den Schmusebär, würde Rocco den Weg finden, hat Krähes Zug
Verspätung, würde J.D. im Mitropa hängenbleiben und Anon das
Fässchen schon auf der Fahrt geleert haben…
Sonnabend 17:15, Die illustre Runde hatte bis jetzt viel Spaß
gemeinsam, schade dass das Morgen schon wieder vorbei ist. Dafür
würde am Abend noch einer drauf gemacht.
Sonntag 03:24, Das Fora ist nicht mehr, durch die rauchenden
Trümmer einer Mondlandschaft irren Menschen. Menschen wie Du
und ich, die sich einfach mal abseits der Datenautobahn treffen
wollten.
„Perfekt“ von Sprotte
Gaby fegte die Wohnung durch, wischte Staub. Sie entleerte die
Mülleimer, sortierte das Geschirr in den Schrank, sah in den Backofen,
ob der sauber war, hängte ein frisches Geschirrtuch an den Nagel in
der Wand. Sie klopfte die Teppiche energisch aus. Ein schiefes Bild an
der Wand! Schnell rückte sie es gerade und sah sich dann zufrieden um:
Ja, das Haus war blitzblank! Alles blinkte, roch frisch und sauber. Sie
hob Ken und Barbie in ihr neues Heim, setzte sie auf das pinkfarbene
Sofa und hörte genau, wie Ken Barbie lobte:
„Barbie, du hast den ganzen Haushalt perfekt im Griff!“
„Feuer“ von Sprotte
Die Feuerwehr raste die Straße entlang und bremste vor dem kleinen
Haus, aus dessen Fenstern dichte Rauchschwaden drangen. Das
unerbittliche Schrillen eines Rauchmelders zerriß die Stille der Nacht.
Schaulustige säumten den weißen Zaun des Vorgartens.
Oberbrandmeister Werner rannte mit der Axt zur Haustür, während
seine Kollegen hastig die Schläuche des Löschfahrzeuges abrollten.
Brandmeister Hubert war schon am Hydranten. Eile tat not, vielleicht
lebten die Bewohner des Hauses noch!
Oberbrandmeister Werner holte mit der Axt aus, und die Tür schwang
auf. Ein betretenes Gesicht erschien:
„Hier brennt nicht wirklich etwas“, sagte die Hausfrau, „mein Mann
hat nur den neuen Lavasteingrill ausprobiert.“
„Es weint etwas im Keller“ von Sprotte
Hanna und Peter schlichen auf Zehenspitzen durch das Haus. Sie
hörten ein unheimliches Heulen und Stöhnen. Die Eltern waren bei
Freunden zum Kartenspielen, und die beiden Kinder waren ganz
alleine im Haus. Nur das angsteinflößende Heulen war zu hören. Sie
waren nicht sicher, von wo es kam. Sie stiegen zitternd die Treppe
herab ins Erdgeschoß und lauschten wieder.
„Im Keller“, flüsterte Hanna ängstlich. Peter nickte, und gemeinsam
stiegen die Kinder die Kellertreppe hinab. Das Heulen wurde lauter
und lauter.
Sie stießen die Tür zum Kohlenkeller auf.
Da saß der Weiße Riese und weinte, weil er die Kohlen nicht weiß
bekam.
„Frauen und Haushalt“ von Sprotte
Warum Frauen immer über die Hausarbeit jammern, ging über Haralds
Verstand. So schlimm war das doch nun wirklich nicht. Aber jeden
Abend, wenn er müde von der Arbeit heimkam, hatte seine Frau
Mareike ihm die Ohren vollgejammert. Dabei hatte sie alle Maschinen,
die eine Hausfrau sich wünschen konnte. Trotzdem jammerte sie
beständig, Vor vier Wochen war sie zur Kur gefahren, und er hatte alles
alleine hingekriegt. Harald war sehr stolz auf sich. Und so schlimm war
es doch gar nicht gewesen, fand er.
Nur die Mülltonnen quollen über, und er fand, daß Geschirr, Besteck
und Töpfe ganz schön teuer waren!
Da hat SevenofNine uns ja was eingebrockt! Der neue Wettbewerb
heißt einfach „Qual der Wahl“ – Ein Freestyledrabbling!
Verzweiflung macht sich breit. Es ist schon schwer, etwas zu einer
Vorgabe zu drabblen – aber jetzt ganz frei? Ohne Anleitung?
Komisch, im Allgemeinen Drabblethread machen wir das dauernd!
„Schwärze“ von Nina (Platz 1)
Mit den Armen voran kämpfte ich mich durch das Dunkel. Das Gefühl
welches in mir aufstieg, schwankte zwischen Erstickungsangst, Ärger
und Hilflosigkeit. Eben noch war die Welt völlig in Ordnung gewesen,
doch nun umhüllte mich Finsternis und hielt mich wie in einem Netz
des Bösen gefangen. Tief durchatmend tastete ich mich weiter vor. Der
Ausgang konnte nicht weit sein, nur war er im Moment unauffindbar.
Die Luft wurde knapp, ich schwitzte. Dann endlich spürte ich, wonach
ich gesucht hatte.
Auf einmal wich die Dunkelheit um mich herum und ich tauchte
erleichtert auf ins Licht.
Scheisse, wie ich diese Rollkragenpullover hasse!
„Der Krake“ von Sprotte (Platz 2)
Er spähte vorsichtig durch das satte Grün. Seine Freundin war dicht
hinter ihm, es war seine Pflicht, sie zu schützen vor allen Gefahren.
Lärm von der Lichtung hatte ihn alarmiert. Behutsam bog er einen
Palmwedel beiseite und erstarrte: Der Krake! Das war ganz eindeutig
der Krake, der Jack Sparrow gefressen hatte! Sie mußten fliehen, bevor
das Monster herausfand, wo sie sich versteckten. Dicht hintereinander
her galoppierten sie durch das Wohnzimmer und verschwanden hinter
dem Kleiderschrank.
„Verdammt, nie wieder laß ich euch beide DVDs mit mir gucken“,
schimpfte die Menschenmama hinter den Katzen her, „das ist doch nur
mein neuer Staubsauger!“
„Reklamationen“ von SevenofNine (Platz 3)
"Ich verlange, auf der Stelle den Geschäftsführer zu sprechen!",
ereiferte sich Karl. Dabei richtete er seinen Zeigefinger drohend auf
sein Gegenüber. "Die Zustände auf diesem Schiff sind katastrophal!
Die Unterbringung ist miserabelst, das Essen ein Fraß und Service ist
schlicht weg überhaupt nicht vorhanden!". Er betonte jede einzelne
Silbe mit Nachdruck. "Nicht mit mir! Nicht mit Karl!", schnaubte er.
Vom oberen Deck aus wurde die Szenerie von zwei Gestalten mit
versteinerter Miene verständnislos beobachtet. Der Jüngere der beiden
beugt sich zu seinem Gegenüber und sagt entschuldigend: "Andere
Sklaven waren für deine Galeere auf die Schnelle leider nicht
aufzutreiben, mein Gebieter Cäsar."
„Ein gutes Buch“ von Darkchylde
„Schatz, was liest du denn da spannendes?“ „Ach, das ist ein Buch,
momentan der Bestseller schlechthin. Irgendein ökologischer Thriller
über seltsame Vorkommnisse in den Weltmeeren.“ „Wirklich? Gibt’s ja
gar nicht. Erzähl mal mehr.“ „Ja, da greifen eigentlich friedliche Wale
Boote an und giftige Quallen tauchen an allen Küsten auf und
komische Würmer und all so Zeug. Und dann kommt es zu einer
grossen Katastrophe und keiner weiss was genau passiert ist.“ „Und
dann?“ „Dann retten die Wissenschaftler die Welt.“ „Wirklich?“ Der
Alienmann schaut die Alienfrau an und beide sagen gleichzeitig: „Wir
brauchen einen neuen Plan um die Erde zu erobern.“
„Leibgericht“ von Mr. Orange
Es gab sein Leibgericht Rumpfsteak, natürlich englisch, das konnte
man gut daran erkenn, da sich der Teller schon leicht rot gefärbt hatte,
ohne Beilagen, nur mit frischem Salat und Kräuterbutter. Ach das
könnte er jeden Tag haben, er aß langsam und bedächtig, ließ sich bei
jedem Bissen zeit und ihn langsam auf dem Gaumen zergehen. Er
begann schon ein bisschen zu stopfen, aber aufhören zu Essen wollte
er noch nicht.
Ein Bedienstete schritt auf ihn zu und meinte: „Entschuldigen sie Sir,
könnten sie langsam zum Ende kommen, auch wenn das ihre
Henkersmahlzeit ist, wir würden doch gerne zeitig Feierabend
machen.“
„Die Qual der Wahl“ von Scheich
Das war ich nun und wusste nicht so recht wie mir geschieht.
Normalerweise bin ich ja ein Mann mit Prinzipien, der weiß, was er
will. Aber dieses Angebot, das sich meinen Augen offenbart, ist zu
verlockend. Oh Mann, dieser grazile, hohe Stiefel, mir war eh schon so
heiß, oder der Gedanke an die dunkle Versuchung daneben. Alles war
so verführerisch vor mir und lächelte mich an. Mein Puls wurde
merklich schneller, mein Hals fühlte sich an, als würde ein Kloß darin
festsitzen, als sich meine Stimme erhob…
"Hallo, Fräulein Bedienung! So einen gut gefüllten Weißbierstiefel hätte
ich auch gerne, bitteschön."
Ein neuer Wettbewerb zum Thema Internet!
„Alles geht online“ von Krähe (Platz 1)
Während er sich sein Brötchen schmierte, stand sie auf und ging zur
Musikanlage.
„Wieso geht das denn nicht leiser? Batterien leer?“
„Aber Schatz, ist doch Internetradio.“
Als er sich abends statt vor den Fernseher, vor den Rechner setzte und
sie mit der Packung Erdnüsse allein auf der Couch saß, meinte er nur:
„Internet-Lifestream“.
Noch bevor sie nach den Autoschlüsseln greifen konnte, flötete er in
ihre Richtung, das er schon längst online bestellt hatte.
Spät am Abend, als er sich lasziv auf dem Bett räkelte und nach ihr rief,
hauchte sie ihm zärtlich entgegen:
“Aber Schatz, ich kam heut’ schon. Online.“
„Gewusst wie...“ von Nosferatu (Platz 2)
Ein Knopfdruck, ein leises Surren. Anna sitzt auf ihrem Stuhl und
wartet, bis der PC endlich läuft und sie in das Fisi-Forum kann. Sie
öffnet den Internet-Explorer und schaut verdutzt auf die
Fehlermeldung. Irritiert startet sie Firefox und bekommt auch dort eine
Fehlermeldung. Sie kramt die CDs raus und installiert die
Netzwerktreiber neu. Stück für Stück überprüft sie den PC – ohne
Erfolg. Ihr Mann meint daraufhin trocken: „Das liegt an der Maus.“
„Das kann nicht sein. Ich habe alles überprüft. Es muss der Provider
sein.“
Er erwidert trocken: „Es liegt an deiner Maus. Dein kleiner Nager hat
das Kabel durchgebissen.“
„Gefahren des Internets“ von Sprotte (Platz 3)
Die beiden Katzen lagen schnurrend auf der Fensterbank. Spielmäuse,
ein Kratzbaum, Papierknäuel und Spielangel zierten das Zimmer. Katja
saß am Computer und gab eine Bestellung für ein Katzenspielhaus ein.
Dafür hatte sie zuerst die Katzen ausgemessen. Die Beinlänge, die
Breite der Köpfe, die Rückenlänge. Das Katzenspielhaus würde
maßgeschneidert werden. Sie mußte nur die Maße der Katzen und die
Farbe des Plüschbezuges eingeben, so einfach war das. Internet ist
etwas Feines, dachte Katja sich.
Zumindest dachte sie das so lange, bis der Tieflader mit dem
maßgeschneiderten Katzenhaus vor ihrer Tür hielt. Statt zehn
Zentimeter Beinlänge hatte sie versehentlich zehn Meter eingetippt!
„Der Moment“ von Frau Antje (Platz 3)
Gerade erst war sie scheinbar noch vollkommen genervt, als sich ihre
Laune quasi schlagartig änderte. Er schaute in ihre großen runden
klaren Augen, und sah dass all die Wut scheinbar wie vergessen war.
Er lächelte sie an und hoffte auf eine Reaktion, doch ihre Mimik
änderte sich nicht.
„Sollte ich sie ansprechen? Ist dies der passende Moment in dem ich
Ihr meine Liebe gestehen kann?“ fragte er sich. Ein solch reines
Lächeln hatte er noch nie zuvor gesehen.
„Sie wird das Gleiche empfinden“ sagte er sich
Im nächsten Augenblick änderte sich das Avatar von Ingx und
Entsetzen war zu erkennen.
„Schöne neue Welt?“ von FrankChef
Er schaffte es immerhin, den Kopf zu drehen. „Das glaubst Du doch
selbst nicht“, dachte er. Fast gleichzeitig erschienen die Worte auf dem
Bildschirm und wurden automatisch verschickt. Nachdenklich hob er
die rechte Hand und betrachtete sie. Lange Fingernägel erstreckten sich
über klauenähnlich gebogene Finger. „Selber geschrieben? Mit den
Händen? Wo hast Du solch ketzerische Gedanken her?“ Er schaffte
eine weitere Drehung des Halses und wackelte gefährlich mit dem
übergroßen Kopf, der dabei herunterzufallen drohte. Sein Rollstuhl
rollte näher an die Schreibeinheit heran, während er dachte:
„Getrennt vom Internet? Auf Beinen gehend und mit den Händen
schreibend? Du gehörst eingesperrt!“
„Null Treffer“ von Darkchylde
Stunden hat er im Internet gesucht und ihm wird klar, dass er nicht
fündig werden wird. Überall wo er hinklickt, Sex.. Jede Spielart war
dabei, nur das nicht, was er sucht. Könnte es denn wirklich so abwegig
sein, was er will? Er kann es sich nicht vorstellen, es gibt bestimmt
viele, die das auch wollen. Und im Internet gibt es doch angeblich alles.
ALLES. Aber nicht mal Google wird fündig. Schliesslich legt ihm seine
Frau die Hand auf die Schulter. „Schatz, glaub es mir. Man kann keine
Kinder über das Internet zeugen, das müssen wir auf die altmodische
Weise machen.“
„Fiktion“ von Mr. Orange
Wie man jeden Vernetzten überwachen und ausspionieren kann, dass
wussten sie schon seit der Kinderstube der Datenautobahn.
Nun da auch Bibliotheken und Bücher überflüssig geworden waren,
könnten sie es endlich perfektionieren, das Internet zur
Desinformation der breiten Maße zu nutzen. So wären sie leicht in der
Lage die Weltgeschichte nach ihren eigenen Wünschen umzugestalten,
wie sie es grade bräuchten.
Die Vorstände der drei größten Suchmaschinen saßen an einem
riesigen, runden Tisch und diskutierten lautstark miteinander.
Jemand erhob sich.
„Eure letzte Chance, tut was wir wollen oder ihr seht eure Angehörigen
nie wieder.“, sagte der Ordensführer der Illuminaten leise und ging
„Letzte Rettung“ von Nina
Das Meeting war zum Gähnen langweilig. Kurz gelang es Ihr dem
Vortrag zu folgen und interessiert zu schauen. Zögernd nahm sie einen
Schokokeks vom Teller und einen Schluck Kaffee aus Ihrer Tasse.
Dann gingen die Gedanken wieder auf Wanderschaft. Keiner beachtete
Sie, als sie auf Ihrem Laptop den Internetexplorer öffnete. Unter der
Schnellsuche tippte sie schnell ein Wort ein und bekam ein Bild
aufgezeigt. Ein schwarzer runder Halbkreis mit grünen Bäumen,
kleinen Vögeln und Schönwetterwölkchen rundherum erschien auf
dem Bildschirm.
Leise seufzend dachte sie still: „Ein Tunnel!“ Sie schloss die Augen,
drückte die Escape-Taste auf Ihrem Laptop und war weg.
Und wieder ein Wettbewerb mit einem Anfangssatz! Sechs Beiträge
wurden eingereicht, sechsmal der gleiche Satz am Start.
„Geschmäcker sind verschieden“ von engel (Platz 1)
„Es begab sich zu einer Zeit, da lebten ein König und eine Königin, die
hatten eine wunderschöne Tochter…“ nachdem die Mutter fünf
Minuten gelesen hatte, sah sie hoch zu ihrem Kind. „Tim?“ Keine
Antwort. Tim hatte die Augen geschlossen und atmete ruhig und
gleichmäßig. Die Mutter erhob sich vom Bettrand, küsste ihren Sohn
leicht auf die Wange, löschte das Licht und ging leise aus dem Zimmer.
Als sich die Tür hinter ihr geschlossen hatte, schlug Tim die Augen auf.
„Immer diese langweiligen Märchen“, murmelte er vor sich hin, nahm
Taschenlampe und Comicheft unter dem Kissen hervor und begann zu
lesen.
„Es begab sich zu einer Zeit“ von Mr. Orange (Platz 2)
Es begab sich zu einer Zeit, einer Zeit die so unwirklich, so abgrundtief
böse war, dass ich es fast nicht niederschreiben kann. Meine Hände
zittern bei jedem Anschlag auf der Tastatur, naja aber wir brauchen ja
noch Drabbles für den Wettbewerb, also werd ich mich
zusammenreißen und weiterschreiben.
…einer Zeit die so von Finsternis geprägt war, dass es mir eiskalt den
Rücken runter läuft, dort gab es kein Kinderlachen, kein Vogel
zwitscherte. Da gab es nur Stille und Dunkelheit, die alles Fröhliche
aufsog.
Und ich musste diese Zeit miterleben, weil ich den verdammten
Wecker wieder viel zu früh gestellt hatte.
„Dunkelheit“ von Krähe (Platz 3)
Es begab sich zu einer Zeit, die düster war. Die Sonne hatte sich
verdunkelt, gefühlte Stunden war nicht ein Lichtstrahl zu sehen
gewesen. Niemand, ausnahmslos, hatte noch Hoffnung auf das er
jemals wieder mehr erkennen würde als Schemen, die sich geisterhaft
durch das Düster bewegten. Bewegungen, selten genug wurde sie
überhaupt wahrgenommen. Meist saßen sie einfach dicht aneinander
gedrängt zusammen und warteten. Hörten sie fremde Schritte, gefror
jedes Rascheln von Stoff, jedes Scharren von Schuhen, das sowieso nur
erahnt werden konnte.
Erneut Schritte und sie kamen näher, schnell näher. Dann flutete
Sonne das Düster.
"Mama? Ich habe die Kuscheltierkiste gefunden!"
„Der edle Prinz“ von Sprotte
Es begab sich zu einer Zeit, als jüngere Königssöhne noch Heldentaten
vollbringen mußten, um eine Prinzessin abzubekommen, damit sie
König nach dem Tod des Vaters jener Prinzessin werden konnten. Die
Unsitte von Königinnen, immer einen Sohn mehr als notwendig in die
Welt zu setzen, damit man notfalls einen Ersatzmann hatte, trug zu
dieser Entwicklung bei. Prinz Theophil war so ein zweiter Prinz, und
da es seinem älteren Bruder blendend ging, mußte er eine Heldentat
begehen. Er las eine Liste mit Prinzessinnen und ihren Nöten und
suchte sich Prinzessin Alagata aus: Das war leicht, denn sein Alchemist
hatte eine Antipickelsalbe erfunden!
„Zu spät“ von Phoenix
Es begab sich zu einer Zeit, in der tiefe Unruhen die Welt Azeroth
durchzogen, ein mutiger Krieger in die Hauptstadt, um seinem König
zu dienen und um die Unruhen endlich zu beenden.
Schon immer hatte er den Schwertkampf trainiert und als die Unruhen
auch sein kleines, abgelegenes Dorf, erreichten, trainierte er noch
härter, um letztendlich nach Orgrimmar zu reisen und Thrall, seinem
König, seine Dienste in seiner Armee anzubieten.
Ihm wurde eine Audienz gewährt und als er fertig war, sah Thrall ihn
besorgt an und meinte:
„Tut mir leid, du bist zu spät, die Unruhen sind schon seit einem Jahr
vorbei!“
„Ein Anfang“ von Darkchylde
Es begab sich zu einer Zeit, als die Menschen ihren Mut verloren hatten
und Tag ein Tag aus nur noch ihrem Tagewerk nachgingen. Gehorsam
folgten Sie den Anweisungen ihrer mächtigen Anführer, so verrückt Sie
auch sein mochten. Niemand stand für den anderen ein, jeder war sich
selbst der nächste. Doch dann kam jemand mit der Absicht all das zu
ändern. Sie würde den Menschen den rechten Weg weisen und sie
zurückführen in das Licht. Ihr würden alle folgen und das Land würde
erblühen und jeder würde glücklich sein. „Halt Edmund“ unterbrach
Angela Edmund Stoiber. „So willst du deine Memoiren anfangen?“
Drabblewettbewerb # 20, Thema: SPORT
Also: huschhusch, Sie hörten den Startschuß!
„Sport ist Mord“ von SevenofNine (Platz 1)
Gekonnt meisterte sie den 1000-Meter-Hindernislauf durch den
Einkaufsmarkt in weniger als 20 Minuten. Routiniert spulte sie den
Wettbewerb im Einkaufstütenweitschleppen ab. Souverän gewann sie
den Triathlon im Wäsche waschen, bügeln und zusammenlegen. Beim
Kinderstaffellauf hätte sie die Übergabe ihres Ältesten an die Mutter
seines Freundes fast verpatzt, konnte aber auf den letzten Metern noch
punkten. Beim anschließenden Hundegassimarathon schwächelte sie
allerdings, so dass ihre Teilnahme am Rasenmähergewichtschieben auf
der Kippe stand. Sie war erschöpft. Aber als ihr Mann abends mit
kritischem Blick sagte: "Ein bißchen Sport würde dir auch nicht
schaden, Schatz." fühlte sie sich bereit für das große Finale.
„Höchstleistungen“ von Sprotte (Platz 2)
Harry war zu Tode erschöpft. Er konnte nicht mehr. Daran war nur
der Arzt schuld, der nach einem Blick auf die Waage und den
eindrucksvollen Bierbauch seines Patienten dringend gemahnt hatte,
mehr Sport zu treiben. Harry vertraute seinem Arzt, und er gab alles.
Er wußte, daß die Pfunde runter mußten, sein Herz würde es ihm
danken. Sport hatte er zuletzt in seiner Jugend betrieben, und nun lief
ihm der Schweiß in Strömen herab.
Nur noch drei Stufen, sagte er sich, dann habe ich das erste Stockwerk
erreicht. Nur noch drei Stufen. Verdammt, warum muß mein Büro im
zweiten Stock sein!
„Dabei sein ist alles“ von Darkchylde (Platz 3)
Er ist wirklich enttäuscht. Auch dieses Jahr würde es aus seiner
Teilnahme an den Olympischen Spielen nichts werden. Trotz seiner
Bemühungen, ständigem Training und eiserner Disziplin. Aber das
Komitee ist gegen ihn. Nichts was er tut überzeugt sie. Dabei ist er der
Beste. Niemand kann ihm das Wasser reichen. Er hat sogar seinen Job
gekündigt um zu trainieren. Seine Familie und Freunde halten ihn für
bescheuert, aber das stört ihn nicht. Schliesslich hat er ein Ziel, dass er
erreichen will. Die Siegertreppe und am besten die Goldmedaille. Und
sobald Schlafen als olympische Disziplin anerkannt ist, wird er den Sieg
erringen.
„Sport ist Mord“ von Sir Renfield
Oh man war ich aus der Puste, immer dieses Laufen. Warum tue ich
mir das eigentlich an? Sport ist Mord! Auf jeden fall! Wie ich das hasse,
aber was sein muss das muss sein. Es lohnt sich ja irgendwie.. Er
schöpft lehne mich an die Türzarge, erstmal verschnaufen. Ich kann
nicht mehr, nur noch ein kleines Stück dann habe ich es geschafft, ich
stoße die Tür auf, torckel ein paar Schritte und falle völlig erschöpft in
meinen Sessel. „Schatz ich bin total erledigt!“ „Wovon ? Du bist doch
nur in den Keller gegangen und hast nur dir ein Bier geholt.“
Jetzt wird es ganz hart. Ein Wettbewerb, der uns alles abverlangen
wird. Thema: Telekom!
„Neulich im T-Punkt“ von Mr. Orange (Platz 1)
Eine, nette, alte Oma kommt in den T-Punkt, beinahe wäre sie mit
ihrer Gehhilfe gegen die zu langsame elektronische Schiebetür geknallt.
Nachdem sie endlich von einer freundlichen Mitarbeiterin bedient wird,
versucht sie ihr Anliegen vorzutragen.
„Also vor drei Wochen hat mich ein netter junger Herr angerufen und
mir ein neues Telefon verkauft, nun kann ich die Nummern von
meinen Enkel sehen, ach und dann hat er mir noch dieses DSL
verkauft.“
„Oh.“, meint die Verkäuferin: „So was kann immer mal passieren, ich
werd´s gleich stornieren.“
„Wieso Stornierung?“, erwiderte die Dame: „Der Mist ist zu langsam,
mein Counterstrike laggt wie sau.“
„Das Ende“ von Darkchylde (Platz 2)
Das war das Ende. Es hatte alles so gut angefangen. Der Börsengang
brachte der Telekom viel Geld, das investiert wurde. Doch dann
mussten die Kosten gesenkt werden, Mitarbeiter entlassen werden.
Neue Systeme wurden eingeführt, abgeschafft und wieder neue
eingeführt. Es wurde öfter umstrukturiert als manche Manager die
Unterhose wechselten. Das ging lange gut, bis der Tag kam als die
Mitarbeiter das nicht mehr hinnahmen. Aufruhr brach aus, Call Center
standen in Brand und Manager wurden an Telefonkabeln aufgehangen.
„Schatz, wach auf, du hast im Schlaf geschrien.“ Ron Sommer reibt
sich die Augen. Vielleicht ist der Börsengang doch keine gute Idee.
„Skandal!“ von Sprotte (Platz 3)
Computer surren leise und selbstgefällig, während die Telefone ohne
Unterlaß klingeln. Gebeugte Rücken, artiges Abfragen der
Kundenanrufe, Höflichkeit und unendliche Geduld sind gefragt. Und
natürlich Absätze. Mit einem Mal sind alle Telefone still. Die
Mitarbeiter tauschen überraschte Blicke. Eine Minute, zwei, dann
klingeln alle gleichzeitig, und alle fragen gleichzeitig ab.
Eine Stimme tönt aus allen Headsets, aus allen die gleiche, und der
Sprecher hört nicht die Meldungen, sondern redet ungerührt weiter:
„Ich habe meine Aktienerlöse nach Liechtenstein transferiert. Ich
hoffe, das kriegt niemand mit.“
Bespitzelung einmal anders herum! Ob alle Callcenter jetzt gerade die
Stimme ihres Herrn und Meisters hören?
„Skandal!“ von SevenofNine
Rene Obermann stand mit versteinerter Mine vor ihnen. Um Jahre
gealtert waren ihm die schlaflosen Nächte ins Gesicht geschrieben. "Ich
bin zutiefst bestürzt über diesen neuerlichen Vorfall und versichere
ihnen, vor diesem Zeitpunkt keinerlei Kenntnis davon gehabt zu
haben. Seien sie versichert, dass dieser Vorfall, - den ich zutiefst
verurteile- vollständig und lückenlos aufgeklärt werden wird."
Schweigend sahen sie ihn an. Münder waren wortlos geöffnet, die
Augen vor Verständnislosigkeit geweitet als er fortfuhr: "Um einen
weiteren Vertrauensverlust zu vermeiden, müssen wir unter allen
Umständen verhindern, dass die Öffentlichkeit erfährt, dass mein Sohn
in der Schule abgehört werden sollte, hochverehrtes Lehrerkollegium!"
Wieder ein Anfangssatz. Nun wird das aber schwer!
„Ruhisch bleim!“, meinte er nur
„Streit…“ von Mr. Orange (Platz 1)
„Ruhisch bleim!", meinte er nur zur ihr: „Ich weiß gar nicht warum du
mich jetz so anschreist?“ – „Hab ich irgendwas verpasst, ist etwa schon
wieder unser Hochzeitstag, der war doch erst vor drei Monaten?“ –
„Deine Tage hattest du doch auch grad erst letzte Woche.“ – „Und
wegen der Geschichte mit deiner Mutter hab ich mich nun langsam
genug entschuldigt, oder?“ – „Also komm doch mal bitte wieder runter
Liebling, heut morgen war doch noch alles in Ordnung gewesen…“
„Halt endlich die Klappe und ab auf den Boden du Wurm!“, brüllt sie
ihn an: „Du hast dir doch seit Jahren diesen Dominascheiß
gewünscht!“
„Retter in der Not“ von Sprotte (Platz 2)
„Ruhisch bleim!“, meinte er nur.
„Ich kann nicht“, jammerte sie, „ich habe Angst! Sag mir die Wahrheit:
Wie gefährlich ist es?“
Er zuckte die Schultern. Gut sah es wirklich nicht aus. Aber er war
Gefahren, grauenhafte Anblicke und Dinge gewohnt, um die normale
Menschen nicht einmal wußten.
Er griff nach einer Zange und runzelte die Stirn, während er die
Ansatzstelle suchte. Einen Fehler konnte er sich nun nicht erlauben. Sie
stand kurz vor einem Nervenzusammenbruch!
Es gab ein leises „Schnipp“, und er richtete sich auf. Sie zitterte.
„Gut, ich habe den eingewachsenen Nagel gekürzt. Trage die nächste
Zeit keine Pumps!“
„Alles ist gut“ von Darkchylde (Platz 2)
„Ruhisch bleim“ meinte er nur zu der versammelten Meute von
Telekom Mitarbeitern, in einem Versuch, bodenständig zu erscheinen.
Doch die versammelten Telekomer liessen sich nicht beirren. Sie
schwenkten Banner und Schilder. „Ruhisch bleim“ wiederholte er. „Ich
hab sie alle unter Druck gesetzt, ihre Arbeitsplätze abgebaut, sie
umstrukturiert, bespitzeln lassen und mit den Gehältern an den Rand
der Armut gebracht.“ Rene Obermann hielt kurz inne, liess seinen
Blick über die wütenden Gesichter wandern. Hasserfüllte Blicken
bohrten sich in ihn, aber er redete unbekümmert weiter. „Was also
schlimm ist so schlimm daran, dass ich sie alle als Steineklopfer nach
China verkauft habe?"
„Der Erzfeind“ von Nosferatu (Platz 3)
„Ruhisch bleim!", meinte er nur. Gaaaanz ruhisch bleim. Einfach die
Ruhe bewahren. Der Schweiß stand ihm auf der Stirn. Dieser
Bedrohung vor ihm war er nicht gewachsen. Langsam wurde er nervös.
Er konnte seinen Blick nicht abwenden. Warum hatte er auch diesen
Raum betreten? Das was er sah war zu schrecklich, es zerrte an seinen
Nerven, seine Hände zitterten. Er wollte laut schreien aber bekam kein
Wort über seine Lippen. Ihm stockte der Atem. Der Anblick war
einfach grauenvoll. Sein Herz drohte zu zerspringen. Dann winselte er:
ERIKA! Was soll diese Sahnetorte hier? Du weißt doch, dass ich
abnehmen muss!“
„Das Ende naht“ von Tomolon
„Ruhisch bleim!", meinte er nur. Er ist kaum zu verstehen. Warum nur
muss er immer mit vollem Mund reden. Wo war das Gefühl nur hin,
das sie früher verspürte wenn sie mit ihm zusammen war. Früher hatte
sie ihn einfach abstossend gefunden, mittlerweile haste sie ihn. „Isch
meim ja nur“ wieder hatte er den Mund vollgeschaufelt „bleim
ruhisch!“ er rülpst lautstark und Essensbrocken fallen aus dem Mund.
Zum Glück war es bald vorbei, nicht mehr lang, und sie müsste sich
dieses Ekel nie mehr antun.
Hatte auch lange genug gedauert eine Schöne Wohnung zu finden um
aus der WG rauszukommen.
Der erste Wettbewerb nach der Sommerpause!
Für einen ist es die Sommerpause, für einen anderen die lääääängste
Abgabefrist der Welt!
Mr. Orange hat uns in unendlicher Güte drei Worte für den
Wettbewerb vorgegeben:
Farbe, Obst, Holländer
Keine Holländereien, Obstlager, Obstbrände oder Farbauswahl möglich!
Tja, die Resonanz – sowohl von den Beiträgen her als auch von der
Abstimmung – war ... uuuuumwerfend. Wir haben also alle drei
gewonnen!
„Neues Obst“ von Krähe (Platz 1)
Maximilian van Varn stand hinter seinem Markttisch mit Obst.
Erstmals hatte der Holländer sich aus seinem Land herausgetraut, und
bisher lief es hier in Deutschland außerordentlich gut. Grade war
wieder eine Dame gegangen, die zwar verwundert über das Obst, aber
sehr glücklich über seine Beratung gewesen war. So konnte es
weitergehen!
Erneut trat eine Dame an seinen Tisch.
"Sieht seltsam aus", murmelte sie, als sie eine Gurke betrachtete und
Maximilian spitzte die Ohren.
"Meine Dame, das sind echte Holländer! Holländisches Obst und
Gemüse! Ganz frisch!"
"Ich seh's und glaube es, aber die Farbe…" Orangene Gurken kannten
die Deutschen noch nicht.
„Depression“ von Sprotte (auch Platz 1)
Peter Holländer lehnte am Geländer der Dachterrasse und sah auf das
Meer hinaus, das die Farbe von Stahlwolle hatte. Er fühlte sich
depressiv, leer, wie ausgehöhlt. Er war verzweifelt. Es gab nichts, was
er ändern konnte. Er befand sich vollkommen in ihrer Gewalt,
Gegenwehr war sinnlos. Er hatte keinen eigenen Willen mehr, er war
zu schwach, um etwas zu tun, zu verändern. So ging es einfach nicht
mehr weiter!
„Peter, Schatz, nach der Diätliste darfst du heute noch ein Stück Obst
essen. Was möchtest du lieber? Einen Apfel oder eine Birne?“
Er beugte sich über das Geländer und weinte leise.
„Lieblingsfarbe“ von Mr. Orange (noch ein Platz 1)
Er mochte die Farbe einfach, keine Ahnung warum, einen echten
Grund gibt es da wohl nicht. Die Holländer mögen sie ja auch, glaubte
er. Egal. Es gab sogar Obst das schmeckte, in seiner Lieblingsfarbe.
Außerdem stand sie ihm und er fand sie todschick. Demnächst sollte
sogar sein Auto in ihr glänzen. Ihm doch egal, wenn andere sie als
Mädchenfarbe abtun. Pöh, die sollen mal bei Wiki nachlesen was
wirklich n Mädchenfarbe is.
Ja er fand sie so schön, dass er sich letztendlich sogar im Fisi unter
einem Nick, der nach ihr benannt ist anmeldete, nämlich als der
einzigartige Mr. Gold
Eine lange Sommerpause tut uns gut, und so langsam trudeln wieder
alle Drabblewütigen ein. Noch kein neuer Wettbewerb, wir drabblen
uns noch warm!
„Gute-Nacht-Geschichte“ von Nosferatu
„Opa, erzähl mir eine Geschichte“ rief der kleine Paul.
„OK, was möchtest du denn hören“ fragte er. „Was gaaaaaaaaanz
Gruseliges!“. Der betagte Herr nahm seinen Enkel auf den Schoß und
erzählte eine Geschichte. Sie handelte von einem mysteriösen
Ungeheuer, welches vor 50 Jahren wütete und viele Opfer suchte. Es
sammelte dabei immer Knochensplitter von seinen Opfern. Keiner
wusste warum. Klein Paul war fasziniert und gruselte sich ganz gewaltig
bei der Geschichte. Zum Schluss fragte er, ob das Ungeheuer je
gefangen wurde? Der alte Mann strich mit den Fingern über seine
Halskette aus kleinen weißen Scherben und flüsterte:
„Ich denke nicht.“
„Muttermord“ von Darkchylde
Es war zu Ende. Ermordet wegen Gier und Kurzsichtigkeit. Es waren
ja ihre eigenen Kinder die sie ermordeten. Sie waren über sie
hergefallen und hatten sie all dessen beraubt, was sie besonders und
einzigartig machte. Alle ihre wertvollen Schätze wurden ihr entrissen
und nichts gab man zurück. Wenige hatten noch versucht das
Verhängnis aufzuhalten, doch die Uneinsichtigen liessen sich nicht
überzeugen. Und als am Ende alle erkannten was sie ihrer Mutter
angetan hatten, war es zu spät. Die Erde war tot. Den Menschen blieb
nur übrig, die leblose, verwüstete Erde in Raumschiffen zu verlassen
und eine neue Heimat zu suchen
„Das erste Mal, das letzte Mahl“ von Mr. Orange
Er war vorher mächtig aufgeregt gewesen, ziemlich lange hatte er sich
für diesen Moment aufgespart gehabt, er war halt der romantische Typ
und wollte auf die Richtige warten. Umso enttäuschter war er nun, da
alles innerhalb weniger Sekunden völlig mechanisch, so ganz ohne
Gefühl abgelaufen war. So hatte er sich seinen ersten Sex nun wirklich
nicht vorgestellt, es sollte doch Perfekt werden, einzigartig, und dann
so was. Vielleicht hatte er sich auch viel zu sehr auf dieses Ereignis
fixiert und es ist sowieso überbewertet…
Wenigstens lädt sie mich jetzt noch zum Essen ein, dachte sich das
Männchen der schwarzen Witwe.
„Morgengrauen“ von Mr. Orange
„Aufstehen Herbert es ist Zeit.“, schrillt es aus dem Hausflur.
„Noch fünf Minuten Mutti.“ erwidert Herbert
Fünf Minuten später.
Es schrillt erneut: „Herbert aufstehen, du musst jetzt langsam zur
Schule.“
„Ich will heut aber nicht in die Schule.“, quengelt es unter der
Bettdecke hervor.
„Wieso das denn schon wieder nicht?“, fragt die Mutter sichtlich
genervt.
„Na die Schüler ärgern mich und drohen mir Schläge an, wenn ich
mein Essensgeld nicht abdrücke und die Lehrer sind gemein zu mir“,
meinte Herbert mittlerweile unter der Bettdecke hervorgekrochen.
„Also Herbert, du bist jetzt 35 und als Direktor hast du gewisse
Pflichten zu erfüllen.“
„Wiedersehen“ von Tomolon
Welch ein herrlicher Tag. Der Wind wehte ihm angenehm ins Gesicht.
Die Vögel sangen in der Luft. Kurz , es roch wunderbar nach Sommer.
Ein Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus, so ein geiles Wetter
und gleich würde er sie alle wiedersehen. Seine Eltern, seine Onkel und
Tanten, die er schon so lange nicht mehr gesehen hatte.
Er war immer zu Beschäftigt gewesen, doch jetzt war ihm klar wie sehr
er sie vermisste.
Aber.. nicht mehr lange. Gleich wäre er wieder bei Ihnen .
Er schlug auf dem Boden auf und war sofort tot, ein glückliches
Lächeln im Gesicht.
„Drei Weise“ von Sprotte
Es begab sich zu einer Zeit, als die drei Weisen einem Stern folgten. Sie
wanderten seit Tagen und Nächten, gönnten sich keine Ruhepause, den
Blick immer auf den klar leuchtenden Stern geheftet. Bei Tage hielten
sie sich an die Richtung, die sie bei Beginn der Morgendämmerung
ausgemacht hatten. Sie waren weise, deswegen wichen sie kaum vom
Weg ab und marschierten weiter, bis ihre Schnabelschuhe in Fetzen
hingen, bis ihre Arme müde vom Tragen der Geschenke waren.
Schließlich sagte einer:
„Ich wette, das ist gar kein Stern. Das ist ein UFO, und wir rennen uns
hier ganz umsonst die Hacken ab!“
„Angeklagt“ von Darkchylde
„Frau Müller“ liest der Staatsanwalt die Anklage vor, „Sie werden
beschuldigt am 24. Dezember 2006 den Kläger in heimtückischer
Absicht nach dem Leben getrachtet zu haben. Hinterrücks haben sie
ihn in Gefahr gebracht und das aus niederen Beweggründen und mit
voller Absicht. Daher werden sie angeklagt wegen versuchten Mordes
gemäss Paragraph 12, 13, 14 und 15 des Strafgesetzbuches.“ Der
Richter schaut Frau Müller an. „Bekennen Sie sich schuldig oder
unschuldig Frau Müller?“ Frau Müller schluckt. „Natürlich unschuldig.
Ich habe doch gar nichts getan. Ich kann diese Anklage überhaupt
nicht verstehen.Ich habe nur meinem Mann einen Hometrainer zu
Weihnachten geschenkt.“
„Verloren“ von Krähe
"Komm schon, stell dich nicht so an!" Ohne sich ein weiteres Mal
umzusehen lief sie weiter. Seine Stimme hinter ihr verblasste allmählich,
die warnenden Rufe trug der Wind davon. Er hätte sie beschützen
müssen, hätte sich ihr in den Weg stellen müssen. Sie war an ihm
vorbei gelaufen und ihm war das Herz fast stehen geblieben. Keine
Bewegung war möglich, die sie aufgehalten hätte. Sie hatte doch hinter
ihm bleiben sollen! Jetzt konnte er nur zusehen, wie sie in die große,
grüne Box lief, die köstliche, lockende, blaue Flüssigkeit zu sich nahm
und den qualvollen Tod einer geköderten Ameise starb.
„Der Schrecken der Nacht“ von Tomolon
Er konnte sein Opfer klar und deutlich sehen. Es ging langsam und
vorsichtig durch den Raum, wie frisch aufgewacht. Leicht taumelnd, die
Stirn gekräuselt, die Augen noch zugekniffen, mit dem Mund leicht
schmatzend, um den Speichelfluss wieder anzuregen.
Grade letzteres würde sie gleich brauchen. Gleich wäre es soweit.
Sie ging zum Kühlschrank, öffnete ihn, nahm die Milch und trank mit
kräftigen Schlucken.
Er sprang hervor und schrie: „ HAB ICH DICH!“
Sie zuckte zusammen und lies die Milchtüte fallen, schaute sich
erschrocken um.
„Alles Liebe zum Geburtstag Schatz, hier eine Torte, extra für dich!
Habe ich selber Gemacht!“
„Das Leben stinkt“ von Tomolon
Alles war richtig Scheiße. Zwar nicht jeden Tag die selbe Scheiße, aber
sich doch so ähnlich das es eigentlich absolut keine Ausnahme in
seinem Arbeitsleben gab. Egal was er auch anstellte, egal wie sehr er
sich auch bemühte den Tisch leer zubekommen (und manchmal bekam
er ihn sogar leer) der nächste Riesenhaufe Scheiße lag schon irgendwo
für ihn parat.
Um es Kurz zu machen, ein echter Scheißjob.
Er zog sich wieder seinen Weißen Kittel an und setzte sich ans
Mikroskop, und die nächste Ladung Kacke kam herein. Niemals wieder
würde er bei einem Labor bewerben welches ausschließlich auf
Salmonellen testet.
„Für einen Augenblick lang Star“ von Tomolon
Er liebte diese Auftritte in der Menge. Auf der Bühne war er zwar nur
der Co-Star, aber ohne ihn, ging es einfach nicht.
Dieses Gejohle und Geklatsche der Menge, diese vor Ekstase
verzehrten Gesichter der Zuschauer, diese Ungeduld. Diese Ganze
Energie der Menschenmassen brandete ihm heiß durch die Adern,
brachte sein Herz dazu schneller zu schlagen.
Heute würde er aber wirklich sein Geld verdienen und sich keinerlei
Fehler leisten.
Er packte sein Schwert und Holte aus. Er traf genau die Stelle zwischen
2 Nackenwirbeln und der Kopf fiel sauber in den Korb.
Jubel brandete auf, der König war tot. Endlich!
„Deo“ von Sprotte
Karlchen hatte das Gefühl, daß er die Krätze hatte. Alles juckte.
Vielleicht wurde er krank? Welche Krankheit kündigte sich durch
unerträglichen Juckreiz an? Er sollte vielleicht mal in einem Lexikon
nachschlagen, dachte er sich, während er sich herzhaft unter der linken
Achsel kratzte. Er wurde fast irre! Und so plötzlich war das aufgetreten,
wirklich sehr beängstigend! Er hatte geduscht, Deo benutzt, sich
angezogen, und kurz danach setzte der Juckreiz ein. Er kratzte sich
noch einmal. Er bekam schon Pickel!
„Karlchen?“, rief seine Frau aus dem Badezimmer, „hast du das
Imprägnierspray gesehen, daß ich gestern für meine hellgrauen
Wildlederpumps gekauft habe?“
„Managertraining“ von Darkchylde
Endlich wird er es erfahren. Lange hat er geforscht, Erkundigungen
eingeholt und recherchiert. Alles natürlich verschwiegen und heimlich,
denn das Thema war sehr brisant, mindestens so brisant wie die
Watergate Affäre und ähnliche von Journalisten aufgedeckte
Missstände. Er hat sich bei der Deutschen Telekom eingeschleust um,
herauszufinden, warum hier die Manager so sehr anders sind als andere.
Und bald wird er das Geheimnis lüften. Die Tür ins
Kompetenzzentrum öffnet sich, und der Journalist sieht einen Raum
mit vielen Kühlschränken. Sein Begleiter erklärt: „Wir befüllen die
Kühlschränke mit abgelaufenen Lebensmitteln, und was nach einem
Jahr herauskommt, das wird Manager bei uns.“
„Der Pate“ von Sprotte
Der Mafiaboß sah Pedro durchdringend an. Das Zimmer war
verqualmt. Alles tat Pedro weh, aber er würde nichts verraten! Das
Leben seiner Freunde hing davon ab, er durfte nicht plaudern. Sie
hatten ihm Geld angeboten, Drogen, Frauen, Autos. Pedro hatte alles
abgelehnt, während er gefesselt auf dem harten Stuhl saß und in die
harten Augen des Paten sah.
„Ich habe es im Guten versucht mit dir. Dies ist deine letzte Chance:
Rede.“
„Nein!“
Der Pate wandte sich an einen dunklen Mann im Hintergrund:
„So kommen wir nicht weiter. Hol den Bohlen, er soll singen!“
„Ich sage alles!“, schrie Pedro verzweifelt!
„Rocco (das Pferd!) und Schleicher“ von Sprotte
Es schlich ein Schleicher auf die Pferdekoppel der Sprotte. Er wollte
Rache nehmen. Bei sich hatte er Fettfarbspray, wie man es am Deich
auf Schafe sprüht. Dem alten Rocco wollte er eine Ladung Lila
verpassen, das würde Sprotte Mores lehren. Er schlich unter dem Zaun
hindurch, sichtete das arme, uralte Pferd und freute sich schadenfroh,
denn es war keine Sprotte weit und breit zu sehen, die den
Farbanschlag verhindern konnte!
So schlich und freute er sich, bis er spürte, daß der Boden unter seinen
Füßen bebte. Ein Erdbeben? Sofort floh er. Bella, die Kaltblutstute, sah
ihm traurig nach: Keine Kekse!
„Kreaturen der Hölle“ von Nosferatu
Fenriz, der gewaltigste, bösartigste Wolf, hetzte durch das Land, dicht
gefolgt von Niddhöggr, einem gewaltigen Höllendrachen. Dieser keifte:
„Bleib stehen du feiger Hund!“ Doch Fenriz lies sich von dieser
Beleidigung nicht irritieren. Er wetzte weiter und traf schließlich auf ein
kleines Haus auf einer Klippe. Erschöpft rannte er zur Pforte, als sich
Niddhöggr auf ihn stürzte und verhinderte, dass er an Lokis Tür
klopfte. Ein Kampf entbrannte, den Loki im Inneren hörte. Er trat
heraus und sah die Zwei kämpfen. „Was macht ihr da?“, schrie er.
Während Niddhöggr verlegen wegschaute rief Fenriz: „Dieser blöde
Vogel hat mir meinen Kuschelodin geklaut!“
„Mord nicht ohne Grund“ von Nosferatu
Fünf Kadaver lagen vor ihr. Ausgeblutet, leer. Ina lächelte zufrieden.
Sie mordete gern, genoss die Überlegenheit. Sie genoss es ihr Messer
tief in das Fleisch zu tauchen, Sehnen, Fleisch und Knochen zu
schneiden und so das Leben aus diesen Menschen herauszuschlitzen.
Fünf hatte sie heute erwischt und sie war zufrieden. Sie hatte ihre
Opfer überrascht. Ein Schnitt durch die Kehle, ein Stich in den Bauch
und sie sackten zu Boden. Nun war es aber Zeit sich zu waschen. Sie
setzte sich in die Wanne und genoss die warme ihrer Haut
schmeichelnde Flut. Diesen Jungbrunnen liebte sie – in Menschenblut
zu baden.
„Hexenverbrennung“ von Sprotte
Die alte Frau wurde zum Scheiterhaufen geschliffen.
„Das wird euch noch leid tun!“, rief sie, als man sie festband.
Die Dorfbewohner bekreuzigten sich erschrocken, und der Hexenjäger
grinste nur breit:
„Ja, Alte, gib uns nur noch mehr Beweise, daß du eine Hexe bist. Bis in
die neunte Generation willst du uns verfluchen, ja?“
„Nein, ich sagte nur, daß es euch leid tun wird.“
Sie steckten den Scheiterhaufen in Brand, und es gab eine Explosion,
die das ganze Dorf einäscherte, als die zehn Pfund Schwarzpulver in
ihrer Unterwäsche explodierten. Sie hatte es ja gesagt, und dazu war
keine Hellseherei nötig gewesen.
„Blutdurst“ von Nosferatu
Sie sah ihr Opfer. Die Haut des Mannes glänzte. Ein hypnotisierender
Duft stieg von ihm auf. Sie sah sein Blut in seinen Adern pulsieren. Sie
schien es förmlich zu schmecken. Sie hatte sich in sein Zimmer
geschmuggelt und wartete bis er schlief. Sie war sich sicher, er würde
nichts merken. Sie würde von ihm trinken, köstlichen warmen
Lebenssaft. Nun schlief er, sie näherte sich und schlug zu. Sie trank
gierig und genoss die Wärme und den Geschmack des frischen Blutes.
Doch er bemerkte sie und schlug zu. Sie wich aus und flog davon. Es
ist toll eine Mücke zu sein.
„Delikatessen“ von Sprotte
Es war einmal ein Fledermausmann im tiefsten Binnenland, der liebte
besondere Delikatessen. Maigouda aus Holland, Sachertorte aus Wien,
Labskaus aus Hamburg, Marzipan aus Lübeck, Haggis aus Schottland,
Plumpudding aus Londons Küchen.
Nun hatte er etwas Neues bestellt, heute morgen brachte der Postbote
das Paket: Echte Kieler Sprotten in einem kleinen Holzkistchen,
goldgelb geräuchert, eine Delikatesse aus dem hohen Norden, wo die
Luft klar, die Rapsfelder gelb und das Meer gleich um die Ecke ist.
Gierig öffnete er die Holzkiste, da sprang ihm ein kleiner, weißer Hai
ins Gesicht und biß sich an seiner Nase fest:
„Finger weg von meinen Anverwandten!“
„Konferenz der Tiere“ von Sprotte
Das Königreich der Tiere kam zusammen, und alle jammerten.
Tierarztkosten explodierten! Die Schafe beklagten sich, daß die
Impfung gegen die Blauzungenkrankheit weh täte. Die Hühner
jammerten, daß es noch nichts gegen die Geflügelgrippe gäbe. Die
Kühe beschwerten sich über den Melker mit den eiskalten Händen. Ein
Hund erklärte, daß es Tierarztversicherungen gäbe, dann müsse der
Halter keinen Pfennig draufzahlen.
„Auch für Zähne?“, fragte eine alte Katze besorgt, die ihr
Trockenfutter nur noch mümmeln konnte.
„Und für Hufe machen?“, fragte ein Pferd. Der Hund wußte es nicht.
„Wieso Zähne?“, fragte der weiße Hai, der eine Brille kaute, „meine
wachsen einfach nach!“
„Folter“ von Sprotte
Sie wehrte sich verzweifelt. Ein rauher Strick lag um ihren Hals, würgte
ihr die Luft ab, machte Flucht unmöglich. Da kamen sie mit ihren
Folterwerkzeugen, aber so leicht würden sie sie nicht kleinkriegen. Sie
trat um sich, zielsicher und ohne Gnade. Sie hörte den Schmerzschrei
des Folterknechts. Sie biß und trat, wehrte sich wie besessen. Nur nicht
aufgeben! Sie würden gewinnen, aber sie würden einen hohen Preis für
diesen Sieg bezahlen, schwor sie sich.
Es wurde kalt, und sie wurde immer schwächer.
„Siehst, du Luise. Jedes Frühjahr das gleiche Theater, wenn wir die
Winterwolle herabscheren.“
„Bääääääh!“, rief Luise, das Schaf.
„Schlammschlacht“ von Sprotte
Männer unter sich. Der Benzinpreis liegt über 1,50, aber das Auto muß
dick und groß sein. Die Damen im Büro schweigen bescheiden. Da
kann ein Kleinwagen nicht mithalten. Einer schlägt ein Rennen vor, auf
einem Acker, dann kann man ja sehen, welches Auto am besten mit
Gelände kann! Die Diskussion wird lauter. Eine Dame meldet sich. Sie
hat einen Acker. Ihre einzige Bedingung: Sie will beim Rennen
mitmachen. Die Männer lächeln leise. Ja, soll sie doch.
Der Tag des Rennens. Der Acker ist ein Schlammloch. Auto nach Auto
bleibt stecken. Nur Sprotte mit ihrem uralten Trecker kommt am Ziel
an.
„Wer zuletzt lacht…“ von Mr. Orange
Sie freute sich, dass sie, eine kleine, zarte Frau den großen,
machohaften Männern ein Schnippchen geschlagen hatte und
sensationell das Rennen gewonnen hatte. Ihr machte es nix aus, die
restlichen Kandidaten mit ihrem ollen, alten Trecker aus der
Matschepampe zu ziehen.
Allderweil hatten sich die Mannsbilder zusammengerottet und
tuschelten, um anschließend die Sprotte zu rufen. Sie teilten ihr mit,
dass sie den Sieg mit unlauteren Mittel errungen habe und sie ihn ihr
aberkennen müssen. Den Tränen nahe lenkte die Sprotte ein, sie wusste
sie hatte keine Chance, Sportwagen waren von anfang an verboten und
sie war halt einen Porsche gefahren.
„Französisch“ von SevenofNine
Hektisch kramte Sandra durch die Schubladen. Schranktüren wurden
aufgerissen und fluchend wieder geschlossen. Das Essen war fast fertig,
und es fehlte nur noch dieses Gewürz. Sie wusste, dass sie es gekauft
hatte. Da war sie ganz sicher. Bloß, wo hatte sie es hingetan? Lag es
noch im Keller? Von den Geräuschen in der Küche angelockt, erschien
ihr Mann in der Tür. Fragend blickte er sie an. „Ich suche dieses kleine
scharfe französische Zeugs mit dem unaussprechlichen Namen von
dem man nie weiß, wie man es schreibt. Du weißt schon. Herrgott, wie
heißt das noch mal?“ - „Sarkozy“, antwortete er trocken.
„Der Pfirsich“ von Nosferatu
Etwas Diabolisches lag in seinen Augen. Er nahm den Pfirsich in die
Hand, strich mit den Fingern und den Lippen über ihn und flüsterte:
„Was hast du doch für eine zarte Haut.“ Das Messer glänzte in seiner
Hand und glitt sanft in das Fruchtfleisch. Genüsslich schlug er seine
Zähne in die süße Frucht. Er spürte, wie der Fruchtsaft in seinen Mund
floss und genoss dieses Aroma. Nach diesem Mahl ging er in sein
Schlafzimmer. Seine Freundin lag schlummernd im Bett. Er strich über
ihre nackte Schulter, küsste ihre Haut und flüsterte leise: „Was hast du
doch für eine zarte Haut.“
„Obst macht das Leben schön“ von Nosferatu
Obst isst sie am Liebsten. Immer diese leckeren Bananen (und nicht
das jemand jetzt etwas Böses denkt, sie hat sie nur gegessen), saftige
Birnen, süße Kirschen, leuchtende Johannisbeeren oder diese frech
gänzenden Erdbeeren. Auch Melonen mag sie gern. Egal ob es
Galiamelonen sind oder Honigmelonen – sie liebt dieses frische
fruchtige Aroma. Aber eine ganz besondere Schwäche hatte sie
dennoch: Äpfel, diese Sündenfrüchte, vergötterte sie. Es gab für sie
nichts Besseres als diese rotglühenden Früchte. Nach Äpfeln ist sie
wirklich süchtig. Ihr Freund wusste nichts von diesem kleinen Laster
und nun lag er regungslos im Flur und sie verzehrte seinen Adamsapfel.
„Wettlauf gegen die Zeit“ von Sprotte
Er rannte mit bis zum Kinn pumpenden Knien, vollkommen außer
Atem, Seitenstiche, Flimmern vor den Augen. Es war nicht mehr weit,
er wußte es, er hoffte es. Sein Herz pochte schmerzhaft und hing wie
ein kleiner Fels in seiner Brust. Jeder Atemzug brannte in seiner Lunge.
Gleich würde er zusammenbrechen und sich übergeben, er wußte es
genau. Aber es war nicht mehr weit! Er hatte noch eine Chance! Er
mußte es einfach schaffen! Er war fast da, beinahe geschafft!
Er prallte gegen die Tür des Busses, die sich genau vor seiner Nase
schloß. Der Busfahrer grinste, hupte und fuhr an.
„Auf der Flucht“ von Sprotte
Sie wußte genau, daß ihre Verfolger sie töten wollten. Die kannten
keine Gnade, kein Zögern. Sie war sich nicht sicher, ob die
unheimlichen weißen Gestalten sprechen, denken und fühlen konnten.
Sie kamen unaufhaltsam näher. Verstecken half nicht. Sie würden sie
überall aufstöbern. Flucht war die einzige Möglichkeit, dem Verhängnis
zu entkommen. Sie verzweifelte: Warum nur war sie hierher
gekommen? Die Weißen waren einfach zu gut, zu genau gesteuert,
übermächtig. Sie kam hier nicht lebend heraus!
Die Bazille gab auf und blieb, wo sie war. Die weißen Blutkörperchen
kamen rasend näher und verschlangen sie. Wieder ein Sieg im Dienste
des Immunsystems!
Okay ... Machen wir mal Trockenübungen *megaphon anschaltet*
JEDER DARF MITMACHEN *ausmachknopf sucht, megaphon
gegen wand schlägt, endlich ist es leise*
*räusper*
Vorgabe!
*hüstel*
Anfangssatz!
Die Sonne brannte unbarmherzig vom Himmel
„Heiß!“ Von Sprotte
Die Sonne brannte unbarmherzig vom Himmel, als Torg auf die Stadt
zuging. Er konnte kaum die Füße heben, so warm war ihm. Die Stadt
schwitzte unter einer Kuppel von Staub und Hitze, die Luft über den
weißen Gebäuden flirrte. Torg wischte sich Schweiß von der Stirn und
schlurfte weiter. Er hatte solchen Durst! Schweiß rann über seinen
breiten Rücken, verdunstete innert Sekunden. Die Wachen am Tor
dösten träge in der Sonne, sahen nicht einmal auf, als Torg an ihnen
vorbeiging. Müde stolperte er weiter.
Da brandete Applaus auf, und er wußte, es hatte sich gelohnt: Er hatte
den Wüstenmarathon gewonnen!
„Einsamer Drabbler“ von Mr. Orange
Die Sonne brannte unbarmherzig vom Himmel, nicht direkt auf seine
Stirn, da sein langes Haar sie davor bewahrte, aber trotzdem brannte sie
energisch genug, dass ihm darunter ziemlich warm wurde. Ihm war
heiß und langweilig, also nicht nur so ein bisschen, sondern richtig
langweilig. Die anderen waren fort, wohin auch immer, was sollte er
nun auch anderes machen als zu Drabblen. Hätten sie wenigstens eine
Freude, wenn sie wiederkämen, dachte er sich.
Er ritzte mit einem Stein die Pointe in die karge Felswand.
Er fand es irgendwie dämlich, dass immer er zurückbleiben musste, um
aufzupassen dass das Feuer nicht erlischt.
„Sonnenfinsternis“ von Dice
Die Sonne brannte unbarmherzig vom Himmel. Fürst Sokran führte
seine Leute seit Stunden durch die pralle Hitze der Wüste. Irgendwo
hier sollte ein grüner Turm aufragen, das Ziel der Reiter. Er wandte
sich im Sattel um, zu seinem besten Mann. „Sag den Männern; wir
rasten, wenn die Sonne im Zenit steht. Ich reite voraus zu der Düne
dort.“ Er deutete auf eine Düne in unmittelbarer Nähe, nickte seinem
Krieger zu und ritt los, als nach wenigen Metern etwas die Sonne
verdunkelte. Er sah hoch... „Mama, Sokran kann nichts mehr sehen!“
„Lass den Sand im Sandkasten, bitte, und komm essen, Tom...“
„Mount Everest“ von Sprotte
Der Gipfel: Strahlend weiß unter azurblauem Himmel, die Krone des
Himalajas, der majestätische Gipfel der Welt, der höchste Punkt der
Welt. Mount Everest, welch harmonischer Klang für diesen großen
Berg, diese Königskür für Bergsteiger. Ein Name für einen König!
Torg atmete Sauerstoff aus seiner Maske. Das Basislager lag tief unter
ihm, im Geröllabhang dieses gigantischen Berges. Das Zwischenlager
schmiegte sich an die schneeverkrustete Flanke dieses wundervollen
Riesen. Er fühlte Euphorie: Gleich war er am Gipfel, auf dem höchsten
Punkt seiner Karriere!
Er kletterte höher, berauscht von diesem Triumph.
„Grahhhh!“, machte der Yeti und schubste Torg beiseite. Das war sein
Berg!
„Feierabend“ von Sprotte
50 Anrufe hatte sie heute gehabt, sie war ausgepumpt. Sie hetzte aus
dem Gebäude: Feierabend! Nichts wie weg! Am Pförtner vorbei, kurz
zum Abschied winken, die große, rote Treppe hinab, endlich
Feierabend! Endlich frei! Sie jagte atemlos über den Parkplatz zu ihrem
Auto. Nur keine Sekunde vergeuden! Den ganzen Tag hatte sie
telefoniert, ihre Stimme war weg, ihre Ohren taten weh! Aber damit
war nun Schluß! Ob eine Telefonallergie zum erhofften Frühruhestand
verhelfen konnte? Sie raste nach Hause, hüpfte beschwingt ins Haus,
warf sich in ihren Lieblingssessel, schnappte sich das schnurlose
Telefon und rief ihre beste Freundin an: Endlich telefonieren!
„Feierabend“ von Lara
Immer wieder schaute sie auf die Uhr. Heute freute sie sich ganz
besonders auf den Feierabend. Denn sie hatte noch etwas vor, das sie
schon ewig vorgenommen hatte. Doch noch war es leider nicht so weit.
Ein halbes Stündchen musste sie noch schaffen, bis es endlich soweit
war. Konzentriert arbeitete sie ihre Aufträge ab. Und so verging die
Zeit und sie hatte Feierabend. Nun ging es im Sauseschritt zum Auto,
Türe zu und ab nach Hause. Doch dort sollte sie nicht ankommen. Ein
Rudel Rehe überquerte plötzlich die Straße. - Ein Hubschrauber
brachte sie schließlich schwer verletzt in das nächste Krankenhaus.
„Allein im Dunkeln“ von Nosferatu
Er tastete sich blinzend voran. Seine Stimme wimmerte: „Es ist so
dunkel hier.“ Auf einmal spürte er einen Schmerz am Knie. Hatte ihn
da gerade irgendetwas gebissen? Er streckte die Hände aus um sich
voranzutasten. Er vernahm erschrocken ein Scheppern und fühlte wie
sich scharfe Glasscherben in sein Fleisch bohrten. Seine nackten Füße
brannten. Er spürte wie glitschig sein eigenes Blut war. Von dem Krach
aufgeschreckt vernahm er eine Stimme: „Herbert? Was treibst du?“ Er
wimmerte: „Petra, ich kann nichts mehr sehen!“ Darauf sprach die:
Herbert – du bist seit 10 Jahren blind. Jetzt leg dich wieder hin und
schlaf weiter.“
„Sprotte schreibt“ von Sprotte
Es war eine schmalztriefende Liebesgeschichte, hatte sie beschlossen.
Der Held war wundervoll, geheimnisvoll und charmant. Die Heldin
war wunderschön, blond und hilflos. Ein widerwärtiger Schurke fehlte
ihr noch, und sie schuf ihn schnell genug, dazu ein paar
Nebenpersonen, malerische Schauplätze, Gefahren, Intrigen und
Rettung in letzter Sekunde, sinnierte sie. Ja, das würde den Lesern
gefallen. Wie verrückt tippte sie die Geschichte, von innerer Eile
angetrieben. Die Gefahren häuften sich, die Heldin rang die Hände.
Aber halt! Was war das? Der Held erstach die Heldin, ergriff die Hand
des Bösen, und die beiden küßten sich! Hey, das war nicht geplant
gewesen!
„Der Kleiderschrank“ von Sir Renfield
„PAPA da ist was in meinem Schrank!“ Entnervt ging der Vater ins
Kinderzimmer „da ist nichts im Schrank!“ „Doch ist es, schau bitte
nach!“ „na gut wenn du dann endlich Schläfst!“
Der Vater machte die Schranktür auf und erschreckte, wo sonst
Kleidung war sah er in eine andere Welt, es war wie ein Fenster, er
konnte sogar eine Stadt sehen und Wälder. Er wollte die Tür wieder
schließen da wurde er plötzlich von einigen Tentakeln gepackt und in
den Schrank gezogen. Der Junge lächelte, schloss die Schranktür, ging
zurück ins bett und schrie“ MAMA, PAPA WURDE IN DEN
SCHRANK GEZOGEN!“
„Unsterblichkeit“ von Sprotte
Der König hatte seine Ratgeber um sich versammelt:
„Mein Wahrsager, der immer richtig lag bislang, hat mir gesagt, daß
man mich vergessen wird. Ein Kindkönig, eine Königin, die sich auf
eine Schlange setzt, und ein Verrückter werden meinen Ruhm
überstrahlen. Das kann ich nicht hinnehmen. Was ratet ihr mir?“
Einer schlug vor, den Fluß umzuleiten, ein anderer meinte, man solle
große Standbilder bauen.
Der dritte trat vor mit einem Modell.
„Das soll dein Grabmal werden, großer König. Es wird einzigartig
sein.“
Cheops sah das Modell der Pyramide an und fragte mit einem Grinsen:
„Und wie groß kann man das bauen?“
„Ruf der Wildnis“ von Sprotte
Sie hatten im Verborgenen geruht und geschlafen. Sie hatten sich
verkrochen, scheuten das Tageslicht, die Aufmerksamkeit. Wie
verwundete Tiere hatten sie sich klein gemacht. Niemand sah sie mehr,
niemand ahnte, daß sie noch da waren. Einige wunderten sich, wohin
sie auf einmal verschwunden waren, spurlos. Dann hoben sie die
Köpfe, erwachten aus tiefem Schlaf, als der Ruf von einem sie weckte,
sie zurückrief in ihre Welt. Die Zeit des Versteckens war vorbei. Sie
traten ins Licht, scheu zuerst, streckten sich, holten tief Luft. Es war
ein Erwachen aus Winterschlaf.
Mr. Orange hatte sie gerufen, und die Drabbler waren wieder da!
„Makellos“ von Nosferatu
Tränen quollen in Angeliques Augen. Sie stand nackt vor dem Spiegel.
Zitternd strich sie mit ihren Fingern ihre Hüften entlang. Ihre Hände
glitten zart und lasziv über ihren ganzen Körper, über Bauch, Brüste,
Hals und sanft über ihr Gesicht. Sie drehte sich und begutachtete ihren
Rücken im Spiegel. „Perfekt“ murmelte sie. So zart, weich und
hinreißend. Sie genoss jede Berührung auf Ihrem Körper, spürte ihre
Finger wie tausend kleine Blitze, die ihren makellosen Leib
durchfuhren. „Und das habe ich nur Dir zu verdanken“ sagte sie mit
dämonischer Stimme und musterte einen blutigen Fleischberg, der einst
der Besitzer dieser Haut war.
„Im Regen stehend“ von Lina
Auf einer Bank im Park würde sie sitzen. Direkt neben einem blassen
Opa mit Hut. Oder auch im Supermarkt an der Kasse stehen, hinter
der Rentnergruppe aus Ostbrandenburg, die ihr Wechselgeld zählt.
Jeder seines nach Münzen sortiert. Und regnen dürfte es aus Eimern.
Ach was, Regen: Sturm, Schnee, Hagel – ihretwegen eine kräftige
Mischung. Es wäre immer noch besser. Auch wenn der Opa
Geschichten erzählt aus dem Krieg und von seinen Krankheiten und
von denen des Bruders und kein Ende findet. Komplett egal – total
interessant. Stattdessen aber: hundert paar starrende Augen und eine
fordernde Stimme: Frau Schmitz, ihr Vortrag dann bitte!
„Widerspenstig“ von Dice
Wer sie ansah, konnte ihr die Anspannung vom Gesicht ablesen. Seit
Minuten schon kämpfte sie einen Kampf, der ihre höchste
Konzentration forderte. Dieses Biest würde nicht den Sieg davon
tragen, den sie sich bereits versprochen hatte. Mit mittlerweile geübten
Handgriffen umschlang sie Hals und Flügel des Tieres und der sanfte
Druck, der durch ihre Finger an die richtigen Stellen gelangte,
begannen den Vogel zu entspannen, so dass sie bald gut mit ihm
arbeiten konnte. Letzte Handgriffe nun und mit zartem, gleichmäßigem
Zug an den Flügeln plusterte sich der Vogel etwas auf und sie stellte
ihn weg zu den übrigen Origami-Kranichen
„Mord und Totschlag“ von Darkchylde
Lautes Gekreische und Poltern schreckt mich auf. Woher es kommt
weiss ich nicht. Erneut Schreie, Poltern. Ich schaue mich um, nichts zu
sehen. Wieder der infernalische Lärm. Da wird doch jemand
umgebracht. Oder gequält. Ich schleiche in Richtung des Lärms. Krach
Bumm Kreisch. Wer kämpft da vor meinem Fenster bis zum Tod?
Voller Furcht schaue ich aus dem Fenster, doch im ersten Moment ist
draussen im Dunkeln nichts zu erkennen. Wieder schreckliches
Gekreische. Jetzt sehe ich es und werde selbst gesehen. Die 2 Übeltäter
liegen ineinander verschlungen reglos vor meinem Fenster. „Ist was?“
fragen mich die Blicke der 2 Katzen.
„Pingpong“ von Sprotte
Tschock Tschok Tschok
Das typische Geräusch einen Pingpongballes, der gegen eine Wand
geschussert wird. Wer spielt denn da? Ich gehe ins Wohnzimmer, und
da sitzen die Miezen einhellig an der Heizung. Unschuldige Blicke,
wohin ich auch sehe. Kein Pingpongball in Sicht. Ich drehe mich um
und gehe wieder in die Küche.
Tschok Tschok Tschok
Wieder zurück. Niemand hat einen Pingpongball, was nerve ich sie?
Was geht mich das überhaupt an? Hau ab!
Enerviert drehe ich mich um.
Tschok
Ich wirble herum, und Tiffany setzt sich ganz schnell wie eine Glucke
auf ihr Ei auf den Pingpongball – unschuldiger Blick: Pingpong? Ich?
„Es lebt!“ von Darkchylde
Blitze zucken hernieder, ein leiser Knall wie Donner ist zu hören.
Leises Gekicher im Hintergrund. Wieder die Blitze, die das Metall
berühren und daran entlang gleiten, dazu Donner. Hitze und ein
Geruch nach Ozon macht sich breit. Das irrsinnige Gekicher wird
lauter und lauter, als immer mehr Blitze die Luft durchschneiden. „Ja,
ja, weiter so“ ertönt es während immer heftigere Blitze herabzucken
und das Metall treffen. Langsam wird es rotglühend. „Bald wird es
leben!“ ruft eine Stimme. Daraufhin eine zweite Stimme, die sehr
genervt klingt. „Frankenstein, Liebling, nimm endlich den Löffel aus
der Mikrowelle, wir können uns keine neue leisten.“
„Wut“ von Scheich
„Ich werde Euch lehren, mir dienlich zu sein.“ sprach er mit bebender
Stimme und packte seinen Hammer. Man sah die Wut in seinen Augen.
Seine Hände umfassten den Hammer mit solcher Kraft, dass die
Knöchel weiß wurden. Er war fest entschlossen dem ganzen nun ein
Ende zu bereiten. Kein zurückweichen – kein aufgeben. Unerbittlich
sauste der Hammer auf die Köpfe nieder. Schlag auf Schlag, begleitet
von seinem rasenden Wutgeschrei.
„Nein ! Hör auf !“ flehte eine Stimme. Er hielt inne.
„Nur weil Du Dir vor lauter Dummheit auf den Finger geschlagen hast,
brauchst Du Deine Wut nicht an den Nägeln auszulassen."
„Erinnerungen“ von Scheich
Sie schloss die Augen.
Der Geruch von frischem Heu erinnerte sie an ihre Kindheit, als sie im
Heuhaufen verstecken spielten.
Der Wind strich durch Ihr Haar und sie dachte auch an den schönen
Nachbarsjungen, der Ihr einen Blumenkranz schenkte und zärtlich ihr
Haar berührte als er ihn ihr aufsetzte. Wie sie lachten, sich tief in die
Augen sahen und ihre Lippen sich zum ersten mal sanft berührten.
Sie spürte das Holz und dachte an den Baum, in dem er Ihren Namen
schnitzte.
Sie lächelte ganz sanft.
„Brenne Hexe“ rief der Henker und warf die lodernde Fackel
schwungvoll in den Heuhaufen.
„Gemeine Falle!“ von Sprotte
Alle waren so nett zu ihr, sagten ihr nette Worte. Sie war ganz klein,
und sie beugten sich über sie, lächelten, streichelten über ihr Haar. Das
war schön! Sie mochte es, wenn man nett zu ihr war, sie bewunderte
und hätschelte.
Dann sah sie Stahl aufblitzen und verstand blitzschnell: Das war alles
nur Fassade! Ein grausamer Trick, sie in Sicherheit zu wiegen.
Schmerz blitzte über ihren Rippen, als der blanke Stahl in sie
hineingestoßen wurde. Sie schrie verzweifelt auf.
„Aber Gabby, so schlimm war die Spritze doch gar nicht. Dein böser
Schnupfen geht jetzt weg“, sagte Mama.
Gabby miaute verzweifelt.
„Tödliche Gefahr“ von Sprotte
Das ahnungslose Opfer lag am Boden und sonnte sich.
Sie lauerte in sicherer Deckung, während ihre Nebennierenrinde
reichlich Adrenalin in ihre Blutbahnen pumpte. Ihre drahtigen Muskeln
erwärmten sich, ihre Atmung beschleunigte sich. Lautlos wechselte sie
ihre Stellung.
Noch immer lag das Opfer da, dachte nichts Böses, ahnte nicht die
tödliche Gefahr, die im Dunkeln lauerte.
Sie sprang vor, die rasiermesserscharfen Klauen ausgefahren, das
blendendweiße Gebiß in einer Grimasse tödlichen Hasses gebleckt!
Gabby sprang auf die Wollmaus, die unter dem Sideboard lag, zerfetzte
sie in ihre Einzelteile und trabte zu ihrer Kuschelhöhle, von wo aus sie
das nächste Opfer anpeilen würde.
„Meditation - Weg zur Inneren Reinheit“ von Sprotte
Er konzentrierte sich, verdrängte die Reize der Außenwelt, ging in sein
Innerstes, leerte es vom Ballast der Welt. Alles schob er beiseite. Er
atmete tief und konzentriert, sog Luft tief ein, hielt sie in sich, fühlte,
wie er sich ausdehnte, wie das Atmen ihn von aller Anspannung
befreite. Dies war der wahre Weg zu innerer Losgelöstheit. Er atmete
aus, öffnete die Augen, sah Details, die ihm vorher verborgen waren.
Er bückte sich, griff eine Handvoll Schnee, fühlte die belebende,
prickelnde Kälte.
Er atmete tief ein, bevor er einen steinharten Schneeball zielsicher dem
doofen Fritz von Nebenan an den Kopf knallte.
„Arbeit“ von Sprotte
Keuchend taumelte er unter der Last, kam kaum von der Stelle, bekam
kaum noch Luft. Schwarze Funken tanzten vor seinen Augen, während
er die Hände fest in den groben Stoff krallte, sich mühsam weiter
vorwärts schleppte. Er konnte nicht mehr! Aus die Maus!
Endlich hatte er die steile Rampe überwunden, kam von der Hitze der
großen Werkstatt in klirrende Kälte, rang nach Atem, als die kalte Luft
sich in seine Lungenflügel verbiß, und konnte endlich den schweren
Sack auf dem Schlitten abladen. Ihm war schwindelig von der schweren
Schlepperei.
„Ist das der letzte Sack?“
„Nein, Weihnachtsmann, unten sind noch zwei!“
„Zen-Garten“ von Sprotte
Sie hatte den feinen Sand gesiebt, gerecht und ausgiebig vorbereitet.
Nun konnte sie ihr Meisterwerk schaffen: Einen Garten der Harmonie,
in dessen Linien und Schnörkeln sich die Weisheit des Schöpfers,
Harmonie und Kraft der Natur abbilden würden.
Sie schaufelte Sand, zog Linien, strich die Oberfläche behutsam glatt.
Vor Anspannung begann sie zu schielen, aber die Arbeit freute sie. Die
rote Umrahmung ihres Gartens bildete einen reizvollen Kontrast zum
klaren, reinen Weiß des Sandes, dem nur sie die Gestalt der Weisheit
geben konnte.
Etienne stieg zu Gabby ins Katzenklo und entweihte ihren Garten sehr
profan, wobei er ihr Protestgeschrei einfach überhörte.
„Sandkastenfreunde“ von Sprotte
„Waaaah, der hat mir Sand ins Auge geschaufelt!“, schrie die Kleine.
„Olle Petze“, murrte ihr Bruder, der eine Sandburg bauen wollte.
Seine andere Schwester schaufelte einen Sandberg in die Höhe. Er
grinste und schaufelte etwas von ihrem Sand zu seiner im Entstehen
begriffenen Sandburg.
„Das ist mein Sand!“, rief sie empört.
„Ist doch genug da.“
Die Kleine saß im Sand, schniefte und wischte sich Körnchen aus den
Augen.
Mama beugte sich über die Sandkiste:
„Nur für den Fall, daß ihr drei es immer noch nicht kapiert habt: Das
ist kein Spielplatz, sondern euer Katzenklo!“
„Mau?“, fragten alle drei entsetzt nach.
„Feuer“ von Nina
Langsam ging er den Gang herunter. Es roch verkokelt und er hörte
das laute Geschrei vieler Menschen und deren Fußgetrampel. Hektisch
liefen einige seiner besten Freunde an ihm vorbei und auch sein
vernarbten Gesicht fing an zu schwitzen. Vorsichtig schaute er um die
nächste Ecke. Einige wenige Menschen konnte er scharf erkennen, in
deren Augen spiegelten sich Feuer und Funkenflug wieder. Sein Herz
klopfte nun wie wild. Er hörte die Sirenen, er mußte sich nun bewegen
, schritt um die Ecke. Zielorientiert legte er den Weg bis kurz vor den
Abgrund hin, nahm sein Micro und schrie: BANG, BANG........Feuer
frei!
„Wikingerüberfall“ von Sprotte
Die Hörner riefen zum Kampf. Die Krieger stürmten aus dem
Langhaus, blanke Äxte in den Fäusten, wehende Fellmäntel um die
Schultern. Der Feind nahte, aber der Wächter auf dem hohen Kliff
hatte die Segel rechtzeitig gesichtet. Seine Warnung hallte von den
felsigen Ufern des Fjords wider.
Frauen und Kinder flohen in die zweifelhafte Sicherheit der dunklen
Wälder, nur das Nötigste mit sich tragend. Die Hörner riefen weiter
ihre Warnung.
Der Häuptling trat aus dem Eingang des Langhauses, reckte seine Axt
in den Himmel und schrie seinen Männern zu:
„Meine verdammte Schwiegermutter kommt zu Besuch! Die lassen wir
nicht an Land!“
„Das Monster“ von Sprotte
Er erwachte schweißgebadet, fuhr aus den zerwühlten Kissen und
Laken auf, schnappte keuchend nach Luft. Alles schien normal. Dies
war sein Zimmer, da hing der lustige Clown an der Wand, da waren
seine Bauklötze. Alles war gut. Er ließ sich schaudernd zurücksinken.
Es war nur ein Alptraum gewesen, beruhigte er sich. Nur ein böser
Traum, in dem das Monster ihn durch hallende Gänge verfolgt hatte.
Nun war alles wieder gut.
Unter der Zimmertür erschien ein Lichtstreifen. Er hatte jemanden
geweckt. Hatte er im Schlaf geschrien? Er wußte es nicht.
Die Tür ging auf.
„Hast du böse geträumt?“, fragte das Monster.
„Warten auf Godot“ von Darkchylde
Gespannt wartete der Magier an der Treppe. Geduldig schärfte der
Paladin sein Schwert und wischte eingebildeten Dreck von seiner
Rüstung. Der Dieb, Ninja oder Schattentänzer, keiner wusste genau
was er war, hatte sich aus Langeweile so gut in den Schatten versteckt,
dass er lange brauchen würde, da wieder herauszukommen. Die Kerker
unter der verfallenen Ruine riefen die Helden, sich endlich ihren
Gefahren zu stellen und die Schätze zu finden, doch ohne den
Zwergenpriester wollten sie es nicht wagen. „Verdammt, er ist jetzt
schon 45 Minuten zu spät“, schimpfte der Spielleiter, „ich ruf Andi
jetzt an und frag wo er bleibt!“
„Auf in den Kampf“ von Nosferatu
Der Kampf war penibel geplant. Die WOW-Gilde wollte heute den
Boss „Fetzi“ legen. Noch keine Gruppe hatte ihn umgelegt. Doch für
den Ruhm dieses Kampfes nehmen die Spieler den harten Kampf in
Kauf. Ruhm und Reichtum – zumindest im Spiel sind ihnen gewiss. So
steht die Gruppe in Fetzis Turm und wartet. Alle Gegner sind bereits
tot, nur Fetzi lässt sich nicht blicken. Sie warten bereits seit 1 Stunde
auf sein Erscheinen. Auf einmal kommt ein kleines Wesen und meint:
„Sorry Jungs, mein Mann Fetzi hat sich die Hand verletzt und kann
heut nicht kämpfen. Kommt in 4 Wochen wieder.“
„Träume...“ von Nosferatu
Er saß mit seiner Frau beim Frühstück. „Du Schatz“ meint er. „Ich
hatte einen blöden Traum heut Nacht. Stell Dir vor, ich war eine Art
Jäger und hab Werwölfe gejagt!“ Er lachte … „immer in den
Vollmondnächten träume ich so einen Müll.“ Sie lächelt und fragt:
„Und? Hast du gewonnen?“ „Nein“ lacht er. Das Biest ist entkommen,
aber ich habe es an der linken Flanke verletzt. Das Vieh hat richtig
stark geblutet! Aber egal. Ist nur ein Traum.“ Damit verabschiedete er
sich und ging zur Arbeit. Sie jedoch ging ins Kinderzimmer und
wechselte ihrem Sohn den Verband am linken Oberschenkel.
„Trauma“ von Geko
Ich schaue mich immer wieder ängstlich um.
Hier stehe ich nun, wie konnte es dazu kommen?
Alles nur die Schuld meiner Frau…ich höre noch ihr säuselndes
Flehen.
Die Spannung um mich herum lässt mich nicht kalt. Schon wieder
werde ich angerempelt.
Um mich herum nur verbissene Gesichter; ich hasse diese Schlachten
jedes Mal aufs Neue.
Mein Blick nach hinten bestätigt mir, dass immer noch
Neuankömmlinge zu unserer Gruppe stoßen. Ein Stück weiter vorne
höre ich ein „ist es das wirklich wert?“
Die Anspannung steigt ins unermessliche, gleich ist es soweit…
… die Türen öffnen sich, der Run auf die Lidl-Kinderklamotten
beginnt
„Abendspaziergang“ von Nosferatu
Das Licht stach in seinen Augen. Er spürte, wie die Verwandlung
anfing. Im Dunkel der Nacht schrie er auf, krümmte sich vor
Schmerzen und viel zu Boden. Seine Frau starrte ihn verwundert an.
Langsam verformte sich sein Gesicht und wandelte sich zu einer
Schnauze. Fell fing an aus seiner Haut zu sprießen. Seine Finger
verwuchsen zu Klauen. Schultern, Arme, Brust und Bauch blähten sich
vor neuen Muskeln und machten die Verwandlung perfekt. Als
ausgewachsener Werwolf stand er vor seiner Frau und fletschte die
Zähne. Sie schaute ihn irritiert an und meinte: „Schatz, das ist kein
Vollmond, das ist eine Laterne.“
„Frühstück“ von Sprotte
Das erste gemeinsame Frühstück nach der Hochzeit. Die Wohnung
sieht aus, als wäre ein Wirbelsturm durch sie gerast, alles riecht nach
Zigarettenrauch und Bier. Thorsten räumt auf, so gut es geht, während
seine Ehefrau – er kann sich da noch gar nicht dran gewöhnen, aber er
freut sich – Sabine in der Küche werkelt.
Es riecht lecker nach Rühreiern, Kaffee und frischem Toastbrot.
Thorsten ißt hungrig, während Sabine ihm glücklich zusieht. Er
verzieht das Gesicht.
„Stimmt etwas nicht? Sind die Eier nicht gut so?“, fragt sie sofort
besorgt.
„Nein, Liebling, alles in Ordnung, wirklich. Ich aß nur noch nie
Rühreier mit Schale.“
„Wahre Liebe“ von Sprotte
Klaus bekommt einen Anruf während einer Konferenz. Er erkennt die
Stimme seiner Freundin, bemerkt, daß sie aufgelöst ist, beruft eine
kurze Pause und schließt sich samt Handy in seinem Büro ein:
„Ich habe ein Puzzle gekauft! Es hat ganz viele Teile, aber die passen
alle nicht zusammen. Soll ich es zurückgeben?“
„Nein, Herzchen. Laß es einfach auf dem Tisch liegen, ich schau mir
das an, wenn ich heim komme.“
Klaus kommt nach Hause, sieht sich das Puzzle an, streichelt seiner
Freundin über das glänzende Blondhaar und sagt:
„Komm, wir packen die Corn Flakes wieder ein und reden nicht mehr
darüber.“
„Mordlust“ von Lina
Mit blutunterlaufenen Augen sah sie nach rechts hinüber. Sie wollte ihn
ruhig stellen, ein für alle mal. Es gab kein Zurück, sie konnte nicht
anders, es musste endlich aufhören. ER musste endlich aufhören. Sie
drehte sich zu ihm, bereit es endlich hinter sich zu bringen. Plötzlich
hörte er auf zu atmen. Hatte sich das Problem etwa schon von allein
erledigt? Sie schöpfte kurz Hoffnung. Nein da war es wieder! Sie nahm
ihren Mut zusammen und drückte zu. Drückte auf Mund und Nase.
Gleich war es vorbei. Sie grinste wirr, fühlte sich am Ziel. Er erwachte:
„Hab ich wieder geschnarcht, Schatz?“
„Trümmerhaufen“ von Geko
Er steht vor den Scherben seines Lebens; seine Geliebte ist mit seinem
Geschäftspartner abgehauen, sein ehemals gut laufendes Unternehmen
liegt in den letzten Zügen, seine Frau fordert immense
Unterhaltszahlungen für sich und die Kinder, auf dem Weg nach Hause
fuhr er seine neue Limousine zu Schrott und nun hat ein Meteor seine
Villa zerstört.
Nun kniet er vor dem Rauchenden Trümmerhaufen und hadert laut
mit seinem Schöpfer; er spürt genau, hier sind böse Mächte am werke.
„Was habe ich Dir denn getan, oh Herr?“
…mit einem lächeln auf den Lippen beende ich Sims2, ein wenig sind
meine Rachegelüste nun befriedigt.
„Gevatter Tod“ von Geko
Seit vier Tagen weiss ich, ich bin IHM entkommen
Nicht umsonst hab ich dieses hohe alter erreicht, bin zu schlau für
IHN.
Niemand weis wo ich bin, ich war sehr vorsichtig.
Deshalb hat dieser Zufluchtsort auch soviel gekostet.
3Zoll bester Stahl, von den Meistern Ihres Faches bearbeitet.
Und hier wird ER mich nicht finden können, niemand kann das, dafür
stecke ich zu tief unter der Erde; und selbst wenn – ER wird nicht
reinkommen.
Kein Messer kann mich erstechen, kein Gift kann mich erreichen, alles
ist Luftdicht versiegelt.
…woher kommen plötzlich diese zwei blauen, stecknadelkopfgroßen
Lichter?
„GANZ SCHÖN FINSTER HIER DRIN“
„Ankh Morpork“ von Geko
Der Assasine bewegte sich mit größter Vorsicht über die Dächer AnkhMorporks.
Hinter Kaminen und Dachvorsprüngen versteckt näherte er sich stetig
seinem Ziel.
Seit ihm Lord Witwenmacher davon erzählte, kreisten seine Gedanken
nur noch um eines: Wie er das Messer mit äußerster Präzision zu
nutzen hatte, um es voll und ganz auskosten zu können.
Er lächelte beim Gedanken daran, wie sein geschärfter Stahl durch das
Fleisch gleitet, wie unzählige male zuvor.
Noch ein Sprung über die Schmale Häuserschlucht vor ihm, da
erkannte er auch schon sein Ziel so wie der Lord es beschrieben
hatte…
>Montags Steaktag, jedes Steak nur 2 AM-Dollar<
„Schlotternächte“ von Cyrios
Man konnte die Hand vor Augen kaum erkennen. Doch weder Nacht
noch Nebel waren der Grund dafür. Ein paar Schritte weiter wurde mir
auch der Grund dafür offenbart. Ruß und Asche nahmen mir die Sicht.
Das Haus stand in Flammen. Ich sah Viele helfen. Eimerweise wurde
Wasser transportiert um, die Feuer zu löschen. Die Anwesenden
bemühten sich sichtlich, aber auch die Flammen schienen in ihrem
Eigenleben Widerstand zu leisten. Ein donnerndes Lachen übertonte
plötzliche alle Rufe und Schreie. Ich suchte nach dem Ursprung und
den Grund für allen Aufruhr. Der kopflose Reiter war zurückgekehrt.
Die Schlotternächte in Azeroth hatten begonnen.
„Unerträglich“ von Geko
Ich kann es jetzt nicht mehr länger ertragen.
Dieses auf und ab, wieso kann es nicht mal etwas ruhiger zugehen.
Aber nur noch dieser eine Sturz, dann habe ich es hinter mir.
Ein letztes Mal lasse ich den Blick in die Ferne schweifen; unter mir
elendige, unvermeidliche Schaulustige.
Jetzt ist es soweit, als es abwärts geht spüre ich ein kribbeln im Bauch,
kurz bin ich schwerelos.
Die Schreie um mich herum steigern sich ins unerträgliche, ich spüre
wie mein Körper abrupt gestoppt wird.
Da dringt die Stimme meiner Tochter an mein Ohr „Papi, bitte nur
noch ein mal den Freefalltower“
„Ungleicher Kampf“ von Sprotte
Thomas wich einem Hieb aus, der ihn sonst zu Boden geschickt hätte.
Er blutete aus scheinbar zahllosen Wunden, spürte seine Muskeln
erlahmen. Sein Gegner zeigt nicht einmal die Spur von Schwäche. Dem
nächsten Schlag konnte er nicht ausweichen, und wieder floß Blut aus
tiefen Rissen. Aber er durfte nicht aufgeben, er mußte gewinnen! Ein
Hieb schloß sein Auge, ließ Blut über seine Wange rieseln, während er
versuchte, den Gegner zu packen. Raubtierfänge gruben sich tief in
seine Hand, und Thomas mußte loslassen.
Minka sauste davon, das Schwänzchen stolz erhoben. Wieder einmal
hatte sie es geschafft, der Flohkur erfolgreich zu entgehen!
„Die Höhle der Bestie“ von Sprotte
Krelon näherte sich vorsichtig der Höhle, in der das Monster hauste.
Die Dorfbewohner hatten ihm den Weg beschrieben, ihm Reichtümer,
Proviant und alle Jungfrauen des Ortes versprochen, wenn nur nie
wieder der Schrei der Bestie erklingen würde.
Krelon hob seine Ausrüstung vom Pferd und schlich lautlos in die
Höhle.
Das Geschrei der Bestie war ohrenbetäubend und furchteinflößend.
Krelon biß die Zähne zusammen und ging weiter. Er brauchte gar nicht
leise zu sein, niemand hätte ihn über diesem Geschrei gehört.
Die Bestie sah auf und fleschte die Zähne.
„Ich bin Tierarzt! Man sagte mir, daß du dir einen Dorn eingetreten
hast?“
„Raub!“ von Sprotte
Sie schlich an den Riesen heran, der in seinen Pranken die Beute hielt.
Er lag auf der Seite und schnarchte, daß der Boden bebte.
Behutsam kam sie näher, umrundete seinen massigen Leib und zog ihm
das, weswegen sie hierher gekommen war, zwischen den Pranken
hervor. Sie mußte vorsichtig sein, denn sein Zorn würde rasend sein,
wenn er bemerkte, daß er bestohlen wurde!
Er murrte im Schlaf, aber sie hatte es geschafft! Die Beute gehörte ihr!
Sie packte sie und rannte weg, während hinter ihr Etienne erwachte
und laut maunzte, als er erkannte, daß Gabby ihm die schöne
Spielmaus geklaut hatte.
„Raubüberfall!“ von Sprotte
Die Krieger sammelten sich am Rande des Waldes. Die Späher waren
zurückgekehrt und hatten berichtet, welch reiche Beute sie finden
würden. Sie mußten schnell und gnadenlos zuschlagen! Keine Gnade!
Die Kolonne setzte sich in Marsch, die Späher vorneweg, um den
richtigen Weg zu weisen, der vom Wald weg über eine Wiese zum Bach
führte.
Schon von weitem rochen sie die Beute, deren Duft ihnen fast die
Sinne betörte. Aber sie waren diszipliniert, niemand drängte sich vor
oder verließ die Kolonne.
Petra wollte eben den Kartoffelsalat aus dem Picknickkorb holen, als
sie die tausenden von Ameisen sah, die den Korb plünderten.
„Erdrutschsieg“ von Geko
Ein Grinsen erschien auf dem Gesicht des Nachrichtenoffiziers.
Nachdem er nun so lange an der Übersetzung der altmodischen Schrift
gesessen hatte konnte er sich dieses auch leisten.
Wie hatten damals alle den Professor ausgelacht; alle behaupteten auf
dem Nachbarplaneten könne kein Leben existieren; viel zu extreme
Lebensbedingungen.
Dabei wurden doch schon vor Jahren erste Hinweise auf früher
vorhandenes Wasser gefunden.
Er erinnerte sich daran wie die Forschungsdrohne das Artefakt vor 6
Umrundungen an Bord brachte.
Jetzt konnte er es endlich allen beweisen; auch wenn die Nachricht
offenbar keinen Sinn ergab: „Obama gewinnt mit Erdrutschsieg!!!“
Müde fielen seine 3 Augen zu.
„Das neue Auto“ von Sprotte
Heiko steht vor seinem neuen Traumauto. Ein Traum von Auto. Der
Lack schimmert. Heiko hält seinen Schlüssel ganz fest. Er hat Tränen
in den Augen. Sein neues Auto.
Der Verkäufer tritt zu ihm:
„Wir wissen, wie schön ein neues Auto ist. Und wir wissen, wie
furchtbar der erste Kratzer ist. Und wie furchtbar es erst ist, wenn man
ihn selber verursacht hat.“
Heiko nickt, nimmt den Blick nicht von seinem neuen Auto.
„Deswegen ist der erste Kratzer jetzt in der Auslieferung inklusive!“,
ruft der Verkäufer, entreißt Heiko den Schlüssel und kratzt einen
formvollendeten Bogen auf die Motorhaube, „allzeit Gute Fahrt!“
„Vergessene Welt“ von Sprotte
Schweigen, tödliche Stille herrscht. Nur eine leichte, frühwinterliche
Brise streicht über das vergessene Land, das im
Dornröschenschlummer daliegt. Hin und wieder verirrt sich ein
Wanderer, blickt um sich und verschwindet lautlos wieder. Er nimmt
nichts mit außer der Erinnerung, wie es hier früher gewesen war, als die
Welt noch lebte.
Dieses Land scheint im Winterschlaf zu liegen, vergessen und
vereinsamt. Nichts bewegt sich, kein Laut ertönt.
Bleierne Stille umgibt die Überreste einer großen Zivilisation, deren
Spuren noch sichtbar sind. Aber keiner forscht, keiner versteht, was
hier einst geschehen ist.
Bis Mr. Orange fragt:
„Wann ist eigentlich die Sommerpause zu Ende?“
„Das wars“ von Nosferatu
Wolken ziehen sich zusammen. Nuklearer Niederschlag benetzt die
verbrannte Erde. Der letzte große Krieg der Menschheit ist vorbei. Ein
Gewinner gibt es nicht. Die, die überlebt haben, beneiden die Toten.
Kein Quäntchen Erde ist noch strahlungsfrei. Keine Pflanzen blühen,
keine Tiere sind zu sehen. Die Meere sind tot und auf der Oberfläche
treiben leblose Kadaver ihrer früheren Lebewesen. Als ein trostloser,
lebloser Stein treibt die Erde durch das All. Wie lang wird sie brauchen,
um sich zu erholen? Eine Stimme ertönt leise: „OK, du hast die Wette
gewonnen, George. Der rote Knopf ist doch nicht die Fernbedienung
für den Fernseher.“