Die kleine Meerjungfrau von Sprotte
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Die kleine Meerjungfrau von Sprotte
Nach dem rekordebrechenden Erfolg des ersten Buchs der Drabbles vom DreamDrabbleTeam FISI Hier nun die zweite Ausgabe! Drabbles! Noch mehr Drabbles! Ein Drabble mehr! Da ist noch eins! Drabblemania! Geistesblitze, wie sie außerhalb des FISI unbekannt und unerreicht sind! Lesen Sie hier: Drabbles! „Die kleine Meerjungfrau“ von Sprotte Die kleine Meerjungfrau warf sich in die stürmische See, schwamm kraftvoll zu dem sinkenden Fischerboot. Der Fischer kämpfte um sein Leben, sein Boot war leckgeschlagen, er schöpfte wie verrückt Wasser, aber er hatte keine Chance. Jede Woge drohte, das Boot in die Tiefe zu reißen. „Ich rette dich!“, rief die kleine Meerjungfrau. Durch tosende Wellen schleppte sie den jungen Fischer zum Strand, wo er halb bewußtlos liegen blieb. Sie lag neben ihm auf dem Sand und betrachtete ihn verliebt. Als er wieder zu sich kam, sah er die kleine Meerjungfrau. „Okay“, sagte er, „heute gibt es also Fisch zum Frühstück.“ „Der Weiße Hai“ von Sprotte Das Boot drohte zu sinken. Das Beiboot kentert, als Frank es zu Wasser läßt. Da sieht er die Rückenflosse im Wasser kreisen und erstarrt: Ein Hai! Die Kinder weinen vor Angst, sie haben „Der Weiße Hai“ gesehen, sie wissen, daß die Bestie nur darauf lauert, sie zu zerfetzen. Der Hai stößt gegen das gekenterte Beiboot, so daß es gegen den Rumpf stößt. Der Vater hält die Kinder fest, alle drei zittern. Der Hai verschwindet plötzlich. „Verdammte Delphine, die haben ein Monopol aufs Menschenretten und Nettsein. Ich wollte doch nur helfen“, grummelt der Hai, als er in die Blaue Tiefe schwimmt. „Der Größte“ von Nosferatu Die Sonne stach in seinen Augen. Keine Ahnung was er letzte Nacht gemacht hatte. Entweder war’s die Party oder der Suff seines Lebens. Ihm tat alles weh. Er hatte Kratzer an der Schulter. Er zog die Gardinen zu um das grausame Licht auszusperren. Er bemerkte, dass neben ihm im Bett jemand lag. Er sah lange blonde Haare und einen nackten, nur von der Decke verhüllten Körper. Er grinste und dachte sich: „Ich bin ein Hengst. Wieder Eine klar gemacht!“ Sein Betthäschen drehte sich um, lächelte ihm zu und sagte: Du warst klasse letzte Nacht. Aber heute spielst du die Frau!“ „Das Grauen“ von Mr. Orange Es war wieder in der Stadt, die Leute hatten es schon längst aus ihren Köpfen verbannt gehabt, zulange war das letzte Mal wohl schon her. Das sollte sich jetzt rächen, weil sie unvorbereitet waren. Im Schutze der Nacht hatte es sich aufgemacht und ein Entrinnen war schon so gut wie aussichtslos geworden. Es machte sich auch nicht die Mühe sich irgendwo zu verstecken und seinen Opfern hinterlistig aufzulauern. Nein es kam gewaltig und mächtig, keiner sollte diesmal verschont werden. Die ersten Sonnenstrahlen würden es grade noch über den Horizont schaffen. Der Hahn krähte, da war auch es schon, das Morgengrauen. „Der Angriff“ von Sprotte Er war wieder in der Stadt. Er war nicht lange weggewesen, aber er wußte, daß er sie alle überraschen würde. Sie hatten gedacht, es wäre vorbei. Aber das war es nicht! Niemals! Niemand war vor ihm gefeit, niemand war vor ihm sicher. Er würde sie finden, wo sie sich auch versteckten. Kinder, Alte, Erwachsene, Arbeitslose, Manager, Arme, Reiche. Er würde zuschlagen, aus dem Hinterhalt, es gab keine Abwehr. Sie würden leiden, sie würden jammern, während sie langsam dahin siechten. Er würde alles lahmlegen. Die U-Bahn war sein erster Anlaufpunkt. Dort würde er zuschlagen! Grinsend fand der Schnupfenbazillus sein erstes Opfer. „Trennung“ von Mr. Orange Nun stand er da, wieder allein, ihm war zum heulen zu Mute, aber es ging nicht. Er starrte nur, ohne überhaupt einen Punkt zu fixieren. Sie hat ihn verlassen, einfach so, ohne ihm auch nur einen Grund dafür zu nennen. Warum, fragte er sich, er hatte doch alles für sie getan, hatte er ihr nicht oft genug gesagt, dass er sie liebt oder hatte er ihr nicht genug Freiraum gelassen. Was sollte das, er dachte doch sie wären glücklich. Plötzlich sackte er auf die Knie und fing hemmungslos zu weinen an, er konnte keine handvoll Erde auf ihre Urne streuen. „Der Drachentöter“ von Sprotte „Ich bin ein berühmter Drachentöter!“ rief der junge Mann. Er war hierhergekommen, nachdem er erfahren hatte, daß ein riesiger Drache in dieser Gegend sein Unwesen trieb. Er hatte ein großes Pferd, ein glitzerndes Schwert, eine prachtvolle Rüstung. „Als Lohn verlange ich die Hand der Grafentochter und die halbe Grafschaft. Ich werde euch von der Bestie befreien!“ Er starrte in die Gesichter der Leute, die alle ein wenig erstaunt aussahen. Der Graf trat vor: „Nunja, wir mögen den Drachen, weißt du. Er vertreibt Herumtreiber, Räuber, feindliche Soldaten und Spinner wie dich. Außerdem ist er Vegetarier. Wir wären schön blöd, ihn wegzuschicken.“ „Weltwunder“ von Sprotte Es war als Weltwunder angepriesen worden. Die Meisterleistungen altägyptischer Baumeister und ihrer Heerscharen von Bauarbeitern waren gar nichts. Einen Haufen Steine aufstapeln kann ja jeder. Das erfordert keine Finesse, kein vernetztes Denken. Stein auf Stein, fertig. Und so was schimpft sich Weltwunder. Nein, das konnte man toppen, das würde man toppen. Sie schwitzten über Nacht, und endlich war das wirkliche Weltwunder fertig. Ihr Stolz war kaum beschreibbar. Sie klopften sich gegenseitig auf die Schultern, machten ein Faß auf, stießen mit Sekt an. Sprotte war kurz davor, mit der Tastatur auf den Monitor zu schlagen: „Welches Spatzenhirn hat sich CRM-T ausgedacht?“ „Absturz (Pirat, Ufo, Tulpe)“ von Mr. Orange Plonk. Plonk. Der Pirat klopfte vorsichtig an das winzig, scheinbar herrenlose, im Meer schwimmende Ufo. Naja, eigentlich war es ja jetz kein Ufo mehr, sondern wohl eher ein Uso. Aber ich schweife ab. Es tat sich nicht`s. Plonk. Auf einmal öffnete sich eine Luke und ein knuffiger Ausserirdischer brabbelte unverständliches Zeugs. Der Pirat schaute erst verdutzt und brüllte dann: „Ich bin LeChuck der mächtigste Pirat der sieben Weltmeere und du gibst mir jetzt dein ganzes Gold.“ Nichts tat sich. „Wird’s bald.“ Brüllte LeChuck Der kleine Knuffige griente ihn nur an und verwandelt ihn brabbelnderweise mit seinem Materiewandler in eine Tulpe. „Trennung“ von Mr. Orange Nun stand er da, wieder allein, ihm war zum heulen zu Mute, aber es ging nicht. Er starrte nur, ohne überhaupt einen Punkt zu fixieren. Sie hat ihn verlassen, einfach so, ohne ihm auch nur einen Grund dafür zu nennen. Warum, fragte er sich, er hatte doch alles für sie getan, hatte er ihr nicht oft genug gesagt, dass er sie liebt oder hatte er ihr nicht genug Freiraum gelassen. Was sollte das, er dachte doch sie wären glücklich. Plötzlich sackte er weinend auf die Knie, er konnte es nicht glauben seine Hündin Laika war nach zwei Wochen wieder da. „Ich beschütze Dich“ von Nosferatu Es war Abend. Der Regen prasselte auf die Strassen. Doch das störte sie nicht. Sie hatten einander. Unter dem Vordach der Filiale der Deutschen Bank hielten sie inne. „Ich beschütze dich“ flüsterte er. Nie würde er zulassen, dass ihr etwas passierte. Zart spürte er ihre Wange an Seiner. Sie atmete flach, hatte die Arme um ihn geschlungen. Ein inniger Kuss folgte. Ihre wollene Mütze hatte er ihr abgenommen und ihr tief in die Augen gesehen. „Wie willst du mich beschützen“ flüsterte sie, rammte ihre Zähne in seinen Hals und trank von ihm. „Du kannst dich ja nicht einmal selber schützen.“ Ein Wettbewerb, ein Wettbewerb! Aber das Thema ist fies! Haushalt! „Leere Versprechungen“ von SevenofNine (Platz 1) "Ich weiß gar nicht, warum du dich jetzt so aufregst", brach es aus Paul heraus. Das Telefongespräch nahm eine Wendung, die ihm nicht gefiel. "Was ist denn so schlimm daran, wenn ich dich bitte, dich ein wenig um den Haushalt zu kümmern?", fauchte er, "Ist das etwa zu viel verlangt? Ich geh schließlich den ganzen Tag arbeiten. Da kann ich mich nicht auch noch darum kümmern. Das ist eindeutig Frauensache!". Chantals Antwort machte ihn zornig. "Hallo?!?", schnaubte er, "Wer hat denn eben noch groß im Fernsehen getönt: 'Ruf mich an! Ich komm zu dir und mache alles, was du willst'?" „Man kann nicht alles haben“ von Lina (Platz 2) „Nun wie seh ich aus?“ Sie stellte sich vor ihm hin und drehte sich. Der Bauch war ganz ok. Wenn sie sich ganz gerade machte, war er fast nicht zu sehen. Mehr Busen wäre toll gewesen, aber man kann ja nicht alles haben. „Und der Po? Nicht zu dick?“ Sie ließ das Schlüpfergummi zurückfletschen. Ein bisschen rundlich war er ja schon. „Und du findest wirklich ich seh toll aus?“ fragte sie ihn erneut. „Na, wenn du das sagst“ Zufrieden grinsend drehte sie sich um. „Jeden Morgen derselbe grauselige Anblick“ dachte sich der Spiegel. Warum bin ich eigentlich keine Kaffeemaschine geworden? „Lecker“ von Nina (Platz 3) Kevin half gern im Haushalt, es machte Ihm Spaß . Mama gefiel das natürlich auch und so durfte er bei der Handwäsche zuschauen. Warmes Wasser mit Waschpulver, Wäsche darin kneten, spülen. Das war ja einfach. Staubsaugen konnte er auch schon. Heute sollte er in der Küche Salat vorbereiten. Mama hatte gesagt die Soße sei schon fertig, er müsse ihn nur noch waschen. Das Wasser spritzte die Küche voll, der Salat war sauber. Stolz saß er am Essenstisch, sein Vater verzog das Gesicht:“ Warum schmeckt der Salat denn so bitter?“ Kevin antwortete:“ Ich hab ihn aber genauso gewaschen wie deine Socken.“ Uneinsichtig von FrankChef Er hatte noch nicht einmal richtig angefangen aufzuräumen. Die wild auf dem Teppich herumliegenden Socken hatte er aufgehoben und sorgfältig nach Farben sortiert, die faulenden Fleischreste in das Herdfeuer geworfen und nun begann er damit, die riesigen Spinnen in den dunklen Ecken zu zerquetschen. Da sah er auf und blickte in das entrüstete Gesicht seiner Mutter. Sie stampfte herein, schleuderte den Kehrichteimer zu Boden und polterte los: „ Aufräumen! Bist Du verrückt? Schmutz gehört in der Höhle verteilt, wir brauchen keine Socken und Hobbitfleisch schmeckt erst nach einer Woche richtig gut! Diese ekelhafte Ordnung schickt sich nicht für einen Bergtroll!“ „Ehekrieg“ von Sir Renfield „Scheiße, ich hasse….“ Ich warf einen Teller gegen die Wand. Ich sah meine Frau böse an. „Warum tust du mir das an, warum?“ Ich warf wieder einen Teller gegen die Wand, sie sah mich nur völlig gleichgültig an. Vielleicht ein Kristallglas. Tausend Scherben, keine Reaktion. „Warum?!“ „Damit du weißt, was ich durchmachen musste!“ Das war ihre Reaktion ansonsten kam nichts. Ich nahm noch einen Teller, warf ihn aber nur in die Spüle, er zerbrach. „OKAY SCHATZ, du hat gewonnen, ich hasse es abzuwaschen. Wir kaufen dir einen neuen Geschirrspüler und ein neues Service!“ Sie lächelte. Sie kannte also doch Gefühle! „Die Hölle“ von Schleicher Was ist das? Das ist die Hölle! Womit hatten wir das nur verdient? Geboren unter der freien Sonne des Südens durften wir das Leben genießen. Aufgewachsen in der freien Natur, waren alle Tiere Freunde. Wir hatten nie irgendjemanden etwas Böses gewollt, keiner Fliege etwas zu Leide getan! Wir waren einfach glücklich und zufrieden mit unserem Leben. Dann passierte es: Wir wurden geschnitten und zerhackt, in dunkle Löcher geschmissen, geschlagen und gequetscht, beschmiert und beladen. Dann kamen wir alle zusammen in diese heiße Hölle. Er öffnete die Tür und die fertige Pizza wurde aus dem Steinofen direkt auf den Tisch serviert. „Wer lesen kann, ist klar im Vorteil“ von klenkes „Meine Damen und Herren, der Wehretat ist viel zu niedrig. Wie kann es sein, dass im Haushalt nur so wenig vorgesehen ist, wo wir in diesem Jahr endlich die Panzer erneuern müssen und das bei den ganzen Auslandseinsätzen? Das können wir nicht akzeptieren!“ Er stockte. Das niemand der anderen Bewerber im Nadelstreifenanzug erschienen war, hatte ihn schon erstaunt, doch warum sah die Jury ihn so irritiert an? „Ich glaube, sie haben die Ausschreibung nicht richtig gelesen. Wir casten hier die Darsteller für einen Werbespot. Es geht um eine Haushaltsrolle namens Debatte, nicht um eine Rolle in der Haushaltsdebatte des Bundestages!“ „Freud und Leid“ von Mr. Orange Sie hatte sich immer bemüht ihm das Leben so angenehm wie möglich zu machen, die Bude blitzte und das Essen war abends pünktlich fertig. Die Küche war grade auf Hochglanz poliert, als er nachhause kam. Er schenkte ihr keinen Funken Beachtung, die Füße trat er sich gar nicht erst ab und verteilte schön den Dreck in der eben noch strahlend weißen Küche, scheinbar hatte es geregnet draußen. Die Nichtbeachtung war sie ja nun mittlerweile schon gewohnt, aber das fand sie dann doch irgendwie demütigend. Schnurrend kroch er ihr daraufhin zwischen den Beinen entlang, sie konnte ihm einfach nicht böse sein. „Putzfimmel“ von Krähe Ich hab keine Lust, aber Madame hätte gern eine blitzende Küche. Also erst mal Wasser und Putzmittel zusammentragen. Mich ausgiebig mental darauf vorbereiten klappt leider nicht, weil sie wieder so ein „Spontaner-Putzfimmel“ befallen hat. Was tue ich nicht alles, damit es ihr gut geht. Sie flitzt durch die Küche, findet selbstverständlich hier und dort eine Stelle, die gesäubert werden muss. Und ich immer schön hinterher, damit sie weitersuchen kann. Und dann, wenn wir fertig sind und die Küche blitzt, fühl ich mich vergessen und wie in die Ecke geworfen. Dann legt sie die Füße hoch und ich trockne im Spülbecken. „Frühjahrsputz“ von Phoenix „Los los! Wir müssen fertig werden bevor sie Heim kommt.“ Ertönte die Stimme durchs Haus. „Ihr da! Ihr kümmert euch ums Kinderzimmer! Ihr da hinten! Ab ins Schlafzimmer! Und die letzten ins Wohnzimmer! Los! Beeilung!“ Aufgeregt wuselten alle durch das Haus und achteten darauf, bloß keine Ecke zu übersehen. Es war jedes Jahr das gleiche um diese Zeit. Den ganzen Winter durften sie ruhen, nur damit sie im Frühjahr losackern konnten. Kurze Zeit später war die Chefin des Hauses endlich da. „So, Zeit für den Frühjahrsputz. Wo kommt nur immer der viele Staub her?“ Seufzend machte sie sich an die Arbeit. „Haushaltshilfe“ von Sprotte Der kleine Mann stand da und drehte die Mütze in Händen: „Sehr geehrte Frau Müller“, sagte er einleitend, drehte die Mütze noch einmal um 720 Grad und sah sie schüchtern an, wie sie auf ihn herabsah. „Ja?“, fragte sie leicht drohend. „Frau Müller, es gibt Dinge, die wir dringend besprechen müssen. Es ist so, wissen Sie, daß wir einfach darüber reden müssen.“ Sie funkelte ihn zornig an. Er drehte die Mütze noch einmal, dann sagte er tapferer, als er sich fühlte: „Wir Heinzelmännchen putzen gerne, Frau Müller. Aber wir weigern uns, ihre Spitzenunterwäsche zu waschen. Das geht einfach zu weit.“ „Sklaventreiberei“ von Nosferatu Putz hier, räum da auf, schmeiß diese Chaoten raus. Nene. Ich bin doch nicht Euer Fußabtreter. Ja klar, ich bin ja dafür da, hier Ordnung zu halten, aber kein Dankeschön kommt und kein „Hast du toll gemacht“. Wieso auch, meine Arbeit hier ist ja selbstverständlich. Ich räume ja immer auf. Und als ich mal Urlaub wollte, haben sie mich nur ausgelacht. Und dann reicht es nicht mal, dass ich hier Ordnung halte, nö, wenn sich jemand verletzt muss ich auch noch Krankenschwester spielen. Ich glaub ich trete bald in Streik. Seht doch zu was ihr ohne uns weiße Blutkörperchen macht! Was wäre das Leben ohne Drabbles? Was wäre das FISI ohne Drabbles? Wir werden es nie erfahren, denn ungebremst geht es weiter! „Verzweiflung“ von Sprotte Verzweiflung, die an Panik grenzte, machte sich breit. Es blieb einfach nicht genug Zeit, um zu retten, was noch zu retten war. Er schrie auf, daß die Fensterscheiben klirrten! Vor lauter Verzweiflung, daß das Ende so nahe war, daß er einfach keine Lösung, keinen Ausweg mehr sah. Wie betäubt sank er – ein Häuflein Elend – auf seinen Stuhl nieder, stützte den Kopf schwer in die Hände und weinte hemmungslos. Es war aus, alles verloren. Nur noch 24 Stunden, dann mußte er sein Drabble eingereicht haben. Ihm fiel nichts ein. Und der verzweifelte Versuch, Krähe eines von ihren abzuschwatzen, war auch gescheitert. „Die lieben Kleinen“ von Krähe "Was soll das denn werden?" Das Kind. Unsereins macht sich Gedanken, pflegt das Kleine, wenn es mal nicht so kann, wie es will und wenn man sich dann noch um passendes Essen kümmert, ist Madame auch nicht zufrieden. "Das, mein Schatz, ist Blumenkohlauflauf. Der wird dir schmecken." Der Mama-Blick hatte auch schon mal bessere Zeiten gesehen. Fräulein Unzufrieden drehte sich brummend um und schlurfte ins Wohnzimmer. Etwa dreißig Minuten später saß das missgelaunte Kind über püriertem Blumenkohlauflauf und sah ihrem fies grinsenden Bruder beim Pizzaessen zu. "Maul nicht", riet ich leise lachend. "Du wolltest doch das Zungenpiercing, mein Schatz." „Schmackhaft“ von Krähe "Dir ist echt nicht mehr zu helfen!" Wütend gab sie die Teller ins Spülwasser. Sie hatte ihn den ganzen Abend über verwünscht, in der Hoffnung, dass er einsehen würde, etwas Falsches getan zu haben. Aber dieser… Kerl dachte doch tatsächlich, dass er einen absolut genialen Einfall gehabt hatte. Einige Tropfen vom harsch abgestellten, nassen Geschirr fielen in seine Richtung und nun langte es ihm, er verzog sich maulend ins Wohnzimmer. "Das habe ich gehört!", rief sie ihm nach. Sollte sie doch meckern, er würde auch die nächsten, absolut wohlschmeckenden, Highheels aus ihrem Schrank in sein Körbchen schleppen und kaputt beißen. „Überraschung“ von Krähe Er schlenderte vergnügt nach Hause, ein Lied auf den Lippen, welches er vor sich hinsummte. Als er um die nächste Ecke bog und seine Wohnung in Sichtweite kam, blieb er kurz wie angewurzelt stehen und rannte dann, wie von Furien gehetzt, die letzten Meter. Rauch. Dunkle Schwaden und beißender Geruch zogen aus den geöffneten Fenstern und unten sammelten sich bereits die ersten Schaulustigen. Er spurtete an ihnen vorbei, griff sich im Hausflur den "Notfall-Feuerlöscher" und krachte mit der Schulter voran durch die Wohnungstür. Den Löscher im Anschlag, erhaschte er einen Blick auf seine weinende Tochter. "Mir ist deine Geburtstagsüberraschung angebrannt…" „Menschlich allzu Menschliches“ von FrankChef Wie gewöhnlich schaufelte er die Cornflakes in sich hinein, als hätte er eine Woche nichts gegessen. Und wie gewöhnlich handelte er sich den Vorwurf von Mama ein: „Du willst doch nicht noch dicker werden, mein Hase!?“ Plötzlich hielt er inne, stierte den Löffel mit den schwimmenden Maisflocken und die über den Rand rinnende Milch an. „Mama, ich möchte einen Fernseher.“ Das Gesicht der Mutter wurde hart und die Augen schienen den Sohn zu durchbohren. „Darüber haben wir schon tausendmal gesprochen: Wenn Du heimkommst, bist Du immer aggressiv und total unkonzentriert. Du brauchst Ruhe und viel Schlaf- nach dem harten Büroalltag!“ „Kochen ist toll“ von Nosferatu Kochen mag ich total. Es ist einfach toll sich in der Küche auszutoben. Leckere Schnitzel, Steaks oder Gulasch esse ich für mein Leben gern. Ich besorge auch immer selber das Fleisch. Ich weiß worauf es ankommt. Auf den ersten Blick sehe ich, was gut ist und was nicht. Zuviel Fett ist ebenso schlecht wie zu mageres Fleisch. Aber mit der Zeit kommt die Erfahrung und damit auch der kulinarische Hochgenuss. Nur eines stört mich – das Aufräumen danach. Immer muss ich die ganzen Reste entsorgen, die Knochen wegtun und auch noch die anderen nicht verzehrbaren Teile meines Schlachtviehs beseitigen – deren Kleidungsstücke! „1.Fisitreffen 2008“ von Mr. Orange Freitag 17:52, Sie wollten ein unbeschwertes Wochenende in Hannover verbringen, würde der Schleicher alle pünktlich einsammeln, die Happy, den Schmusebär, würde Rocco den Weg finden, hat Krähes Zug Verspätung, würde J.D. im Mitropa hängenbleiben und Anon das Fässchen schon auf der Fahrt geleert haben… Sonnabend 17:15, Die illustre Runde hatte bis jetzt viel Spaß gemeinsam, schade dass das Morgen schon wieder vorbei ist. Dafür würde am Abend noch einer drauf gemacht. Sonntag 03:24, Das Fora ist nicht mehr, durch die rauchenden Trümmer einer Mondlandschaft irren Menschen. Menschen wie Du und ich, die sich einfach mal abseits der Datenautobahn treffen wollten. „Perfekt“ von Sprotte Gaby fegte die Wohnung durch, wischte Staub. Sie entleerte die Mülleimer, sortierte das Geschirr in den Schrank, sah in den Backofen, ob der sauber war, hängte ein frisches Geschirrtuch an den Nagel in der Wand. Sie klopfte die Teppiche energisch aus. Ein schiefes Bild an der Wand! Schnell rückte sie es gerade und sah sich dann zufrieden um: Ja, das Haus war blitzblank! Alles blinkte, roch frisch und sauber. Sie hob Ken und Barbie in ihr neues Heim, setzte sie auf das pinkfarbene Sofa und hörte genau, wie Ken Barbie lobte: „Barbie, du hast den ganzen Haushalt perfekt im Griff!“ „Feuer“ von Sprotte Die Feuerwehr raste die Straße entlang und bremste vor dem kleinen Haus, aus dessen Fenstern dichte Rauchschwaden drangen. Das unerbittliche Schrillen eines Rauchmelders zerriß die Stille der Nacht. Schaulustige säumten den weißen Zaun des Vorgartens. Oberbrandmeister Werner rannte mit der Axt zur Haustür, während seine Kollegen hastig die Schläuche des Löschfahrzeuges abrollten. Brandmeister Hubert war schon am Hydranten. Eile tat not, vielleicht lebten die Bewohner des Hauses noch! Oberbrandmeister Werner holte mit der Axt aus, und die Tür schwang auf. Ein betretenes Gesicht erschien: „Hier brennt nicht wirklich etwas“, sagte die Hausfrau, „mein Mann hat nur den neuen Lavasteingrill ausprobiert.“ „Es weint etwas im Keller“ von Sprotte Hanna und Peter schlichen auf Zehenspitzen durch das Haus. Sie hörten ein unheimliches Heulen und Stöhnen. Die Eltern waren bei Freunden zum Kartenspielen, und die beiden Kinder waren ganz alleine im Haus. Nur das angsteinflößende Heulen war zu hören. Sie waren nicht sicher, von wo es kam. Sie stiegen zitternd die Treppe herab ins Erdgeschoß und lauschten wieder. „Im Keller“, flüsterte Hanna ängstlich. Peter nickte, und gemeinsam stiegen die Kinder die Kellertreppe hinab. Das Heulen wurde lauter und lauter. Sie stießen die Tür zum Kohlenkeller auf. Da saß der Weiße Riese und weinte, weil er die Kohlen nicht weiß bekam. „Frauen und Haushalt“ von Sprotte Warum Frauen immer über die Hausarbeit jammern, ging über Haralds Verstand. So schlimm war das doch nun wirklich nicht. Aber jeden Abend, wenn er müde von der Arbeit heimkam, hatte seine Frau Mareike ihm die Ohren vollgejammert. Dabei hatte sie alle Maschinen, die eine Hausfrau sich wünschen konnte. Trotzdem jammerte sie beständig, Vor vier Wochen war sie zur Kur gefahren, und er hatte alles alleine hingekriegt. Harald war sehr stolz auf sich. Und so schlimm war es doch gar nicht gewesen, fand er. Nur die Mülltonnen quollen über, und er fand, daß Geschirr, Besteck und Töpfe ganz schön teuer waren! Da hat SevenofNine uns ja was eingebrockt! Der neue Wettbewerb heißt einfach „Qual der Wahl“ – Ein Freestyledrabbling! Verzweiflung macht sich breit. Es ist schon schwer, etwas zu einer Vorgabe zu drabblen – aber jetzt ganz frei? Ohne Anleitung? Komisch, im Allgemeinen Drabblethread machen wir das dauernd! „Schwärze“ von Nina (Platz 1) Mit den Armen voran kämpfte ich mich durch das Dunkel. Das Gefühl welches in mir aufstieg, schwankte zwischen Erstickungsangst, Ärger und Hilflosigkeit. Eben noch war die Welt völlig in Ordnung gewesen, doch nun umhüllte mich Finsternis und hielt mich wie in einem Netz des Bösen gefangen. Tief durchatmend tastete ich mich weiter vor. Der Ausgang konnte nicht weit sein, nur war er im Moment unauffindbar. Die Luft wurde knapp, ich schwitzte. Dann endlich spürte ich, wonach ich gesucht hatte. Auf einmal wich die Dunkelheit um mich herum und ich tauchte erleichtert auf ins Licht. Scheisse, wie ich diese Rollkragenpullover hasse! „Der Krake“ von Sprotte (Platz 2) Er spähte vorsichtig durch das satte Grün. Seine Freundin war dicht hinter ihm, es war seine Pflicht, sie zu schützen vor allen Gefahren. Lärm von der Lichtung hatte ihn alarmiert. Behutsam bog er einen Palmwedel beiseite und erstarrte: Der Krake! Das war ganz eindeutig der Krake, der Jack Sparrow gefressen hatte! Sie mußten fliehen, bevor das Monster herausfand, wo sie sich versteckten. Dicht hintereinander her galoppierten sie durch das Wohnzimmer und verschwanden hinter dem Kleiderschrank. „Verdammt, nie wieder laß ich euch beide DVDs mit mir gucken“, schimpfte die Menschenmama hinter den Katzen her, „das ist doch nur mein neuer Staubsauger!“ „Reklamationen“ von SevenofNine (Platz 3) "Ich verlange, auf der Stelle den Geschäftsführer zu sprechen!", ereiferte sich Karl. Dabei richtete er seinen Zeigefinger drohend auf sein Gegenüber. "Die Zustände auf diesem Schiff sind katastrophal! Die Unterbringung ist miserabelst, das Essen ein Fraß und Service ist schlicht weg überhaupt nicht vorhanden!". Er betonte jede einzelne Silbe mit Nachdruck. "Nicht mit mir! Nicht mit Karl!", schnaubte er. Vom oberen Deck aus wurde die Szenerie von zwei Gestalten mit versteinerter Miene verständnislos beobachtet. Der Jüngere der beiden beugt sich zu seinem Gegenüber und sagt entschuldigend: "Andere Sklaven waren für deine Galeere auf die Schnelle leider nicht aufzutreiben, mein Gebieter Cäsar." „Ein gutes Buch“ von Darkchylde „Schatz, was liest du denn da spannendes?“ „Ach, das ist ein Buch, momentan der Bestseller schlechthin. Irgendein ökologischer Thriller über seltsame Vorkommnisse in den Weltmeeren.“ „Wirklich? Gibt’s ja gar nicht. Erzähl mal mehr.“ „Ja, da greifen eigentlich friedliche Wale Boote an und giftige Quallen tauchen an allen Küsten auf und komische Würmer und all so Zeug. Und dann kommt es zu einer grossen Katastrophe und keiner weiss was genau passiert ist.“ „Und dann?“ „Dann retten die Wissenschaftler die Welt.“ „Wirklich?“ Der Alienmann schaut die Alienfrau an und beide sagen gleichzeitig: „Wir brauchen einen neuen Plan um die Erde zu erobern.“ „Leibgericht“ von Mr. Orange Es gab sein Leibgericht Rumpfsteak, natürlich englisch, das konnte man gut daran erkenn, da sich der Teller schon leicht rot gefärbt hatte, ohne Beilagen, nur mit frischem Salat und Kräuterbutter. Ach das könnte er jeden Tag haben, er aß langsam und bedächtig, ließ sich bei jedem Bissen zeit und ihn langsam auf dem Gaumen zergehen. Er begann schon ein bisschen zu stopfen, aber aufhören zu Essen wollte er noch nicht. Ein Bedienstete schritt auf ihn zu und meinte: „Entschuldigen sie Sir, könnten sie langsam zum Ende kommen, auch wenn das ihre Henkersmahlzeit ist, wir würden doch gerne zeitig Feierabend machen.“ „Die Qual der Wahl“ von Scheich Das war ich nun und wusste nicht so recht wie mir geschieht. Normalerweise bin ich ja ein Mann mit Prinzipien, der weiß, was er will. Aber dieses Angebot, das sich meinen Augen offenbart, ist zu verlockend. Oh Mann, dieser grazile, hohe Stiefel, mir war eh schon so heiß, oder der Gedanke an die dunkle Versuchung daneben. Alles war so verführerisch vor mir und lächelte mich an. Mein Puls wurde merklich schneller, mein Hals fühlte sich an, als würde ein Kloß darin festsitzen, als sich meine Stimme erhob… "Hallo, Fräulein Bedienung! So einen gut gefüllten Weißbierstiefel hätte ich auch gerne, bitteschön." Ein neuer Wettbewerb zum Thema Internet! „Alles geht online“ von Krähe (Platz 1) Während er sich sein Brötchen schmierte, stand sie auf und ging zur Musikanlage. „Wieso geht das denn nicht leiser? Batterien leer?“ „Aber Schatz, ist doch Internetradio.“ Als er sich abends statt vor den Fernseher, vor den Rechner setzte und sie mit der Packung Erdnüsse allein auf der Couch saß, meinte er nur: „Internet-Lifestream“. Noch bevor sie nach den Autoschlüsseln greifen konnte, flötete er in ihre Richtung, das er schon längst online bestellt hatte. Spät am Abend, als er sich lasziv auf dem Bett räkelte und nach ihr rief, hauchte sie ihm zärtlich entgegen: “Aber Schatz, ich kam heut’ schon. Online.“ „Gewusst wie...“ von Nosferatu (Platz 2) Ein Knopfdruck, ein leises Surren. Anna sitzt auf ihrem Stuhl und wartet, bis der PC endlich läuft und sie in das Fisi-Forum kann. Sie öffnet den Internet-Explorer und schaut verdutzt auf die Fehlermeldung. Irritiert startet sie Firefox und bekommt auch dort eine Fehlermeldung. Sie kramt die CDs raus und installiert die Netzwerktreiber neu. Stück für Stück überprüft sie den PC – ohne Erfolg. Ihr Mann meint daraufhin trocken: „Das liegt an der Maus.“ „Das kann nicht sein. Ich habe alles überprüft. Es muss der Provider sein.“ Er erwidert trocken: „Es liegt an deiner Maus. Dein kleiner Nager hat das Kabel durchgebissen.“ „Gefahren des Internets“ von Sprotte (Platz 3) Die beiden Katzen lagen schnurrend auf der Fensterbank. Spielmäuse, ein Kratzbaum, Papierknäuel und Spielangel zierten das Zimmer. Katja saß am Computer und gab eine Bestellung für ein Katzenspielhaus ein. Dafür hatte sie zuerst die Katzen ausgemessen. Die Beinlänge, die Breite der Köpfe, die Rückenlänge. Das Katzenspielhaus würde maßgeschneidert werden. Sie mußte nur die Maße der Katzen und die Farbe des Plüschbezuges eingeben, so einfach war das. Internet ist etwas Feines, dachte Katja sich. Zumindest dachte sie das so lange, bis der Tieflader mit dem maßgeschneiderten Katzenhaus vor ihrer Tür hielt. Statt zehn Zentimeter Beinlänge hatte sie versehentlich zehn Meter eingetippt! „Der Moment“ von Frau Antje (Platz 3) Gerade erst war sie scheinbar noch vollkommen genervt, als sich ihre Laune quasi schlagartig änderte. Er schaute in ihre großen runden klaren Augen, und sah dass all die Wut scheinbar wie vergessen war. Er lächelte sie an und hoffte auf eine Reaktion, doch ihre Mimik änderte sich nicht. „Sollte ich sie ansprechen? Ist dies der passende Moment in dem ich Ihr meine Liebe gestehen kann?“ fragte er sich. Ein solch reines Lächeln hatte er noch nie zuvor gesehen. „Sie wird das Gleiche empfinden“ sagte er sich Im nächsten Augenblick änderte sich das Avatar von Ingx und Entsetzen war zu erkennen. „Schöne neue Welt?“ von FrankChef Er schaffte es immerhin, den Kopf zu drehen. „Das glaubst Du doch selbst nicht“, dachte er. Fast gleichzeitig erschienen die Worte auf dem Bildschirm und wurden automatisch verschickt. Nachdenklich hob er die rechte Hand und betrachtete sie. Lange Fingernägel erstreckten sich über klauenähnlich gebogene Finger. „Selber geschrieben? Mit den Händen? Wo hast Du solch ketzerische Gedanken her?“ Er schaffte eine weitere Drehung des Halses und wackelte gefährlich mit dem übergroßen Kopf, der dabei herunterzufallen drohte. Sein Rollstuhl rollte näher an die Schreibeinheit heran, während er dachte: „Getrennt vom Internet? Auf Beinen gehend und mit den Händen schreibend? Du gehörst eingesperrt!“ „Null Treffer“ von Darkchylde Stunden hat er im Internet gesucht und ihm wird klar, dass er nicht fündig werden wird. Überall wo er hinklickt, Sex.. Jede Spielart war dabei, nur das nicht, was er sucht. Könnte es denn wirklich so abwegig sein, was er will? Er kann es sich nicht vorstellen, es gibt bestimmt viele, die das auch wollen. Und im Internet gibt es doch angeblich alles. ALLES. Aber nicht mal Google wird fündig. Schliesslich legt ihm seine Frau die Hand auf die Schulter. „Schatz, glaub es mir. Man kann keine Kinder über das Internet zeugen, das müssen wir auf die altmodische Weise machen.“ „Fiktion“ von Mr. Orange Wie man jeden Vernetzten überwachen und ausspionieren kann, dass wussten sie schon seit der Kinderstube der Datenautobahn. Nun da auch Bibliotheken und Bücher überflüssig geworden waren, könnten sie es endlich perfektionieren, das Internet zur Desinformation der breiten Maße zu nutzen. So wären sie leicht in der Lage die Weltgeschichte nach ihren eigenen Wünschen umzugestalten, wie sie es grade bräuchten. Die Vorstände der drei größten Suchmaschinen saßen an einem riesigen, runden Tisch und diskutierten lautstark miteinander. Jemand erhob sich. „Eure letzte Chance, tut was wir wollen oder ihr seht eure Angehörigen nie wieder.“, sagte der Ordensführer der Illuminaten leise und ging „Letzte Rettung“ von Nina Das Meeting war zum Gähnen langweilig. Kurz gelang es Ihr dem Vortrag zu folgen und interessiert zu schauen. Zögernd nahm sie einen Schokokeks vom Teller und einen Schluck Kaffee aus Ihrer Tasse. Dann gingen die Gedanken wieder auf Wanderschaft. Keiner beachtete Sie, als sie auf Ihrem Laptop den Internetexplorer öffnete. Unter der Schnellsuche tippte sie schnell ein Wort ein und bekam ein Bild aufgezeigt. Ein schwarzer runder Halbkreis mit grünen Bäumen, kleinen Vögeln und Schönwetterwölkchen rundherum erschien auf dem Bildschirm. Leise seufzend dachte sie still: „Ein Tunnel!“ Sie schloss die Augen, drückte die Escape-Taste auf Ihrem Laptop und war weg. Und wieder ein Wettbewerb mit einem Anfangssatz! Sechs Beiträge wurden eingereicht, sechsmal der gleiche Satz am Start. „Geschmäcker sind verschieden“ von engel (Platz 1) „Es begab sich zu einer Zeit, da lebten ein König und eine Königin, die hatten eine wunderschöne Tochter…“ nachdem die Mutter fünf Minuten gelesen hatte, sah sie hoch zu ihrem Kind. „Tim?“ Keine Antwort. Tim hatte die Augen geschlossen und atmete ruhig und gleichmäßig. Die Mutter erhob sich vom Bettrand, küsste ihren Sohn leicht auf die Wange, löschte das Licht und ging leise aus dem Zimmer. Als sich die Tür hinter ihr geschlossen hatte, schlug Tim die Augen auf. „Immer diese langweiligen Märchen“, murmelte er vor sich hin, nahm Taschenlampe und Comicheft unter dem Kissen hervor und begann zu lesen. „Es begab sich zu einer Zeit“ von Mr. Orange (Platz 2) Es begab sich zu einer Zeit, einer Zeit die so unwirklich, so abgrundtief böse war, dass ich es fast nicht niederschreiben kann. Meine Hände zittern bei jedem Anschlag auf der Tastatur, naja aber wir brauchen ja noch Drabbles für den Wettbewerb, also werd ich mich zusammenreißen und weiterschreiben. …einer Zeit die so von Finsternis geprägt war, dass es mir eiskalt den Rücken runter läuft, dort gab es kein Kinderlachen, kein Vogel zwitscherte. Da gab es nur Stille und Dunkelheit, die alles Fröhliche aufsog. Und ich musste diese Zeit miterleben, weil ich den verdammten Wecker wieder viel zu früh gestellt hatte. „Dunkelheit“ von Krähe (Platz 3) Es begab sich zu einer Zeit, die düster war. Die Sonne hatte sich verdunkelt, gefühlte Stunden war nicht ein Lichtstrahl zu sehen gewesen. Niemand, ausnahmslos, hatte noch Hoffnung auf das er jemals wieder mehr erkennen würde als Schemen, die sich geisterhaft durch das Düster bewegten. Bewegungen, selten genug wurde sie überhaupt wahrgenommen. Meist saßen sie einfach dicht aneinander gedrängt zusammen und warteten. Hörten sie fremde Schritte, gefror jedes Rascheln von Stoff, jedes Scharren von Schuhen, das sowieso nur erahnt werden konnte. Erneut Schritte und sie kamen näher, schnell näher. Dann flutete Sonne das Düster. "Mama? Ich habe die Kuscheltierkiste gefunden!" „Der edle Prinz“ von Sprotte Es begab sich zu einer Zeit, als jüngere Königssöhne noch Heldentaten vollbringen mußten, um eine Prinzessin abzubekommen, damit sie König nach dem Tod des Vaters jener Prinzessin werden konnten. Die Unsitte von Königinnen, immer einen Sohn mehr als notwendig in die Welt zu setzen, damit man notfalls einen Ersatzmann hatte, trug zu dieser Entwicklung bei. Prinz Theophil war so ein zweiter Prinz, und da es seinem älteren Bruder blendend ging, mußte er eine Heldentat begehen. Er las eine Liste mit Prinzessinnen und ihren Nöten und suchte sich Prinzessin Alagata aus: Das war leicht, denn sein Alchemist hatte eine Antipickelsalbe erfunden! „Zu spät“ von Phoenix Es begab sich zu einer Zeit, in der tiefe Unruhen die Welt Azeroth durchzogen, ein mutiger Krieger in die Hauptstadt, um seinem König zu dienen und um die Unruhen endlich zu beenden. Schon immer hatte er den Schwertkampf trainiert und als die Unruhen auch sein kleines, abgelegenes Dorf, erreichten, trainierte er noch härter, um letztendlich nach Orgrimmar zu reisen und Thrall, seinem König, seine Dienste in seiner Armee anzubieten. Ihm wurde eine Audienz gewährt und als er fertig war, sah Thrall ihn besorgt an und meinte: „Tut mir leid, du bist zu spät, die Unruhen sind schon seit einem Jahr vorbei!“ „Ein Anfang“ von Darkchylde Es begab sich zu einer Zeit, als die Menschen ihren Mut verloren hatten und Tag ein Tag aus nur noch ihrem Tagewerk nachgingen. Gehorsam folgten Sie den Anweisungen ihrer mächtigen Anführer, so verrückt Sie auch sein mochten. Niemand stand für den anderen ein, jeder war sich selbst der nächste. Doch dann kam jemand mit der Absicht all das zu ändern. Sie würde den Menschen den rechten Weg weisen und sie zurückführen in das Licht. Ihr würden alle folgen und das Land würde erblühen und jeder würde glücklich sein. „Halt Edmund“ unterbrach Angela Edmund Stoiber. „So willst du deine Memoiren anfangen?“ Drabblewettbewerb # 20, Thema: SPORT Also: huschhusch, Sie hörten den Startschuß! „Sport ist Mord“ von SevenofNine (Platz 1) Gekonnt meisterte sie den 1000-Meter-Hindernislauf durch den Einkaufsmarkt in weniger als 20 Minuten. Routiniert spulte sie den Wettbewerb im Einkaufstütenweitschleppen ab. Souverän gewann sie den Triathlon im Wäsche waschen, bügeln und zusammenlegen. Beim Kinderstaffellauf hätte sie die Übergabe ihres Ältesten an die Mutter seines Freundes fast verpatzt, konnte aber auf den letzten Metern noch punkten. Beim anschließenden Hundegassimarathon schwächelte sie allerdings, so dass ihre Teilnahme am Rasenmähergewichtschieben auf der Kippe stand. Sie war erschöpft. Aber als ihr Mann abends mit kritischem Blick sagte: "Ein bißchen Sport würde dir auch nicht schaden, Schatz." fühlte sie sich bereit für das große Finale. „Höchstleistungen“ von Sprotte (Platz 2) Harry war zu Tode erschöpft. Er konnte nicht mehr. Daran war nur der Arzt schuld, der nach einem Blick auf die Waage und den eindrucksvollen Bierbauch seines Patienten dringend gemahnt hatte, mehr Sport zu treiben. Harry vertraute seinem Arzt, und er gab alles. Er wußte, daß die Pfunde runter mußten, sein Herz würde es ihm danken. Sport hatte er zuletzt in seiner Jugend betrieben, und nun lief ihm der Schweiß in Strömen herab. Nur noch drei Stufen, sagte er sich, dann habe ich das erste Stockwerk erreicht. Nur noch drei Stufen. Verdammt, warum muß mein Büro im zweiten Stock sein! „Dabei sein ist alles“ von Darkchylde (Platz 3) Er ist wirklich enttäuscht. Auch dieses Jahr würde es aus seiner Teilnahme an den Olympischen Spielen nichts werden. Trotz seiner Bemühungen, ständigem Training und eiserner Disziplin. Aber das Komitee ist gegen ihn. Nichts was er tut überzeugt sie. Dabei ist er der Beste. Niemand kann ihm das Wasser reichen. Er hat sogar seinen Job gekündigt um zu trainieren. Seine Familie und Freunde halten ihn für bescheuert, aber das stört ihn nicht. Schliesslich hat er ein Ziel, dass er erreichen will. Die Siegertreppe und am besten die Goldmedaille. Und sobald Schlafen als olympische Disziplin anerkannt ist, wird er den Sieg erringen. „Sport ist Mord“ von Sir Renfield Oh man war ich aus der Puste, immer dieses Laufen. Warum tue ich mir das eigentlich an? Sport ist Mord! Auf jeden fall! Wie ich das hasse, aber was sein muss das muss sein. Es lohnt sich ja irgendwie.. Er schöpft lehne mich an die Türzarge, erstmal verschnaufen. Ich kann nicht mehr, nur noch ein kleines Stück dann habe ich es geschafft, ich stoße die Tür auf, torckel ein paar Schritte und falle völlig erschöpft in meinen Sessel. „Schatz ich bin total erledigt!“ „Wovon ? Du bist doch nur in den Keller gegangen und hast nur dir ein Bier geholt.“ Jetzt wird es ganz hart. Ein Wettbewerb, der uns alles abverlangen wird. Thema: Telekom! „Neulich im T-Punkt“ von Mr. Orange (Platz 1) Eine, nette, alte Oma kommt in den T-Punkt, beinahe wäre sie mit ihrer Gehhilfe gegen die zu langsame elektronische Schiebetür geknallt. Nachdem sie endlich von einer freundlichen Mitarbeiterin bedient wird, versucht sie ihr Anliegen vorzutragen. „Also vor drei Wochen hat mich ein netter junger Herr angerufen und mir ein neues Telefon verkauft, nun kann ich die Nummern von meinen Enkel sehen, ach und dann hat er mir noch dieses DSL verkauft.“ „Oh.“, meint die Verkäuferin: „So was kann immer mal passieren, ich werd´s gleich stornieren.“ „Wieso Stornierung?“, erwiderte die Dame: „Der Mist ist zu langsam, mein Counterstrike laggt wie sau.“ „Das Ende“ von Darkchylde (Platz 2) Das war das Ende. Es hatte alles so gut angefangen. Der Börsengang brachte der Telekom viel Geld, das investiert wurde. Doch dann mussten die Kosten gesenkt werden, Mitarbeiter entlassen werden. Neue Systeme wurden eingeführt, abgeschafft und wieder neue eingeführt. Es wurde öfter umstrukturiert als manche Manager die Unterhose wechselten. Das ging lange gut, bis der Tag kam als die Mitarbeiter das nicht mehr hinnahmen. Aufruhr brach aus, Call Center standen in Brand und Manager wurden an Telefonkabeln aufgehangen. „Schatz, wach auf, du hast im Schlaf geschrien.“ Ron Sommer reibt sich die Augen. Vielleicht ist der Börsengang doch keine gute Idee. „Skandal!“ von Sprotte (Platz 3) Computer surren leise und selbstgefällig, während die Telefone ohne Unterlaß klingeln. Gebeugte Rücken, artiges Abfragen der Kundenanrufe, Höflichkeit und unendliche Geduld sind gefragt. Und natürlich Absätze. Mit einem Mal sind alle Telefone still. Die Mitarbeiter tauschen überraschte Blicke. Eine Minute, zwei, dann klingeln alle gleichzeitig, und alle fragen gleichzeitig ab. Eine Stimme tönt aus allen Headsets, aus allen die gleiche, und der Sprecher hört nicht die Meldungen, sondern redet ungerührt weiter: „Ich habe meine Aktienerlöse nach Liechtenstein transferiert. Ich hoffe, das kriegt niemand mit.“ Bespitzelung einmal anders herum! Ob alle Callcenter jetzt gerade die Stimme ihres Herrn und Meisters hören? „Skandal!“ von SevenofNine Rene Obermann stand mit versteinerter Mine vor ihnen. Um Jahre gealtert waren ihm die schlaflosen Nächte ins Gesicht geschrieben. "Ich bin zutiefst bestürzt über diesen neuerlichen Vorfall und versichere ihnen, vor diesem Zeitpunkt keinerlei Kenntnis davon gehabt zu haben. Seien sie versichert, dass dieser Vorfall, - den ich zutiefst verurteile- vollständig und lückenlos aufgeklärt werden wird." Schweigend sahen sie ihn an. Münder waren wortlos geöffnet, die Augen vor Verständnislosigkeit geweitet als er fortfuhr: "Um einen weiteren Vertrauensverlust zu vermeiden, müssen wir unter allen Umständen verhindern, dass die Öffentlichkeit erfährt, dass mein Sohn in der Schule abgehört werden sollte, hochverehrtes Lehrerkollegium!" Wieder ein Anfangssatz. Nun wird das aber schwer! „Ruhisch bleim!“, meinte er nur „Streit…“ von Mr. Orange (Platz 1) „Ruhisch bleim!", meinte er nur zur ihr: „Ich weiß gar nicht warum du mich jetz so anschreist?“ – „Hab ich irgendwas verpasst, ist etwa schon wieder unser Hochzeitstag, der war doch erst vor drei Monaten?“ – „Deine Tage hattest du doch auch grad erst letzte Woche.“ – „Und wegen der Geschichte mit deiner Mutter hab ich mich nun langsam genug entschuldigt, oder?“ – „Also komm doch mal bitte wieder runter Liebling, heut morgen war doch noch alles in Ordnung gewesen…“ „Halt endlich die Klappe und ab auf den Boden du Wurm!“, brüllt sie ihn an: „Du hast dir doch seit Jahren diesen Dominascheiß gewünscht!“ „Retter in der Not“ von Sprotte (Platz 2) „Ruhisch bleim!“, meinte er nur. „Ich kann nicht“, jammerte sie, „ich habe Angst! Sag mir die Wahrheit: Wie gefährlich ist es?“ Er zuckte die Schultern. Gut sah es wirklich nicht aus. Aber er war Gefahren, grauenhafte Anblicke und Dinge gewohnt, um die normale Menschen nicht einmal wußten. Er griff nach einer Zange und runzelte die Stirn, während er die Ansatzstelle suchte. Einen Fehler konnte er sich nun nicht erlauben. Sie stand kurz vor einem Nervenzusammenbruch! Es gab ein leises „Schnipp“, und er richtete sich auf. Sie zitterte. „Gut, ich habe den eingewachsenen Nagel gekürzt. Trage die nächste Zeit keine Pumps!“ „Alles ist gut“ von Darkchylde (Platz 2) „Ruhisch bleim“ meinte er nur zu der versammelten Meute von Telekom Mitarbeitern, in einem Versuch, bodenständig zu erscheinen. Doch die versammelten Telekomer liessen sich nicht beirren. Sie schwenkten Banner und Schilder. „Ruhisch bleim“ wiederholte er. „Ich hab sie alle unter Druck gesetzt, ihre Arbeitsplätze abgebaut, sie umstrukturiert, bespitzeln lassen und mit den Gehältern an den Rand der Armut gebracht.“ Rene Obermann hielt kurz inne, liess seinen Blick über die wütenden Gesichter wandern. Hasserfüllte Blicken bohrten sich in ihn, aber er redete unbekümmert weiter. „Was also schlimm ist so schlimm daran, dass ich sie alle als Steineklopfer nach China verkauft habe?" „Der Erzfeind“ von Nosferatu (Platz 3) „Ruhisch bleim!", meinte er nur. Gaaaanz ruhisch bleim. Einfach die Ruhe bewahren. Der Schweiß stand ihm auf der Stirn. Dieser Bedrohung vor ihm war er nicht gewachsen. Langsam wurde er nervös. Er konnte seinen Blick nicht abwenden. Warum hatte er auch diesen Raum betreten? Das was er sah war zu schrecklich, es zerrte an seinen Nerven, seine Hände zitterten. Er wollte laut schreien aber bekam kein Wort über seine Lippen. Ihm stockte der Atem. Der Anblick war einfach grauenvoll. Sein Herz drohte zu zerspringen. Dann winselte er: ERIKA! Was soll diese Sahnetorte hier? Du weißt doch, dass ich abnehmen muss!“ „Das Ende naht“ von Tomolon „Ruhisch bleim!", meinte er nur. Er ist kaum zu verstehen. Warum nur muss er immer mit vollem Mund reden. Wo war das Gefühl nur hin, das sie früher verspürte wenn sie mit ihm zusammen war. Früher hatte sie ihn einfach abstossend gefunden, mittlerweile haste sie ihn. „Isch meim ja nur“ wieder hatte er den Mund vollgeschaufelt „bleim ruhisch!“ er rülpst lautstark und Essensbrocken fallen aus dem Mund. Zum Glück war es bald vorbei, nicht mehr lang, und sie müsste sich dieses Ekel nie mehr antun. Hatte auch lange genug gedauert eine Schöne Wohnung zu finden um aus der WG rauszukommen. Der erste Wettbewerb nach der Sommerpause! Für einen ist es die Sommerpause, für einen anderen die lääääängste Abgabefrist der Welt! Mr. Orange hat uns in unendlicher Güte drei Worte für den Wettbewerb vorgegeben: Farbe, Obst, Holländer Keine Holländereien, Obstlager, Obstbrände oder Farbauswahl möglich! Tja, die Resonanz – sowohl von den Beiträgen her als auch von der Abstimmung – war ... uuuuumwerfend. Wir haben also alle drei gewonnen! „Neues Obst“ von Krähe (Platz 1) Maximilian van Varn stand hinter seinem Markttisch mit Obst. Erstmals hatte der Holländer sich aus seinem Land herausgetraut, und bisher lief es hier in Deutschland außerordentlich gut. Grade war wieder eine Dame gegangen, die zwar verwundert über das Obst, aber sehr glücklich über seine Beratung gewesen war. So konnte es weitergehen! Erneut trat eine Dame an seinen Tisch. "Sieht seltsam aus", murmelte sie, als sie eine Gurke betrachtete und Maximilian spitzte die Ohren. "Meine Dame, das sind echte Holländer! Holländisches Obst und Gemüse! Ganz frisch!" "Ich seh's und glaube es, aber die Farbe…" Orangene Gurken kannten die Deutschen noch nicht. „Depression“ von Sprotte (auch Platz 1) Peter Holländer lehnte am Geländer der Dachterrasse und sah auf das Meer hinaus, das die Farbe von Stahlwolle hatte. Er fühlte sich depressiv, leer, wie ausgehöhlt. Er war verzweifelt. Es gab nichts, was er ändern konnte. Er befand sich vollkommen in ihrer Gewalt, Gegenwehr war sinnlos. Er hatte keinen eigenen Willen mehr, er war zu schwach, um etwas zu tun, zu verändern. So ging es einfach nicht mehr weiter! „Peter, Schatz, nach der Diätliste darfst du heute noch ein Stück Obst essen. Was möchtest du lieber? Einen Apfel oder eine Birne?“ Er beugte sich über das Geländer und weinte leise. „Lieblingsfarbe“ von Mr. Orange (noch ein Platz 1) Er mochte die Farbe einfach, keine Ahnung warum, einen echten Grund gibt es da wohl nicht. Die Holländer mögen sie ja auch, glaubte er. Egal. Es gab sogar Obst das schmeckte, in seiner Lieblingsfarbe. Außerdem stand sie ihm und er fand sie todschick. Demnächst sollte sogar sein Auto in ihr glänzen. Ihm doch egal, wenn andere sie als Mädchenfarbe abtun. Pöh, die sollen mal bei Wiki nachlesen was wirklich n Mädchenfarbe is. Ja er fand sie so schön, dass er sich letztendlich sogar im Fisi unter einem Nick, der nach ihr benannt ist anmeldete, nämlich als der einzigartige Mr. Gold Eine lange Sommerpause tut uns gut, und so langsam trudeln wieder alle Drabblewütigen ein. Noch kein neuer Wettbewerb, wir drabblen uns noch warm! „Gute-Nacht-Geschichte“ von Nosferatu „Opa, erzähl mir eine Geschichte“ rief der kleine Paul. „OK, was möchtest du denn hören“ fragte er. „Was gaaaaaaaaanz Gruseliges!“. Der betagte Herr nahm seinen Enkel auf den Schoß und erzählte eine Geschichte. Sie handelte von einem mysteriösen Ungeheuer, welches vor 50 Jahren wütete und viele Opfer suchte. Es sammelte dabei immer Knochensplitter von seinen Opfern. Keiner wusste warum. Klein Paul war fasziniert und gruselte sich ganz gewaltig bei der Geschichte. Zum Schluss fragte er, ob das Ungeheuer je gefangen wurde? Der alte Mann strich mit den Fingern über seine Halskette aus kleinen weißen Scherben und flüsterte: „Ich denke nicht.“ „Muttermord“ von Darkchylde Es war zu Ende. Ermordet wegen Gier und Kurzsichtigkeit. Es waren ja ihre eigenen Kinder die sie ermordeten. Sie waren über sie hergefallen und hatten sie all dessen beraubt, was sie besonders und einzigartig machte. Alle ihre wertvollen Schätze wurden ihr entrissen und nichts gab man zurück. Wenige hatten noch versucht das Verhängnis aufzuhalten, doch die Uneinsichtigen liessen sich nicht überzeugen. Und als am Ende alle erkannten was sie ihrer Mutter angetan hatten, war es zu spät. Die Erde war tot. Den Menschen blieb nur übrig, die leblose, verwüstete Erde in Raumschiffen zu verlassen und eine neue Heimat zu suchen „Das erste Mal, das letzte Mahl“ von Mr. Orange Er war vorher mächtig aufgeregt gewesen, ziemlich lange hatte er sich für diesen Moment aufgespart gehabt, er war halt der romantische Typ und wollte auf die Richtige warten. Umso enttäuschter war er nun, da alles innerhalb weniger Sekunden völlig mechanisch, so ganz ohne Gefühl abgelaufen war. So hatte er sich seinen ersten Sex nun wirklich nicht vorgestellt, es sollte doch Perfekt werden, einzigartig, und dann so was. Vielleicht hatte er sich auch viel zu sehr auf dieses Ereignis fixiert und es ist sowieso überbewertet… Wenigstens lädt sie mich jetzt noch zum Essen ein, dachte sich das Männchen der schwarzen Witwe. „Morgengrauen“ von Mr. Orange „Aufstehen Herbert es ist Zeit.“, schrillt es aus dem Hausflur. „Noch fünf Minuten Mutti.“ erwidert Herbert Fünf Minuten später. Es schrillt erneut: „Herbert aufstehen, du musst jetzt langsam zur Schule.“ „Ich will heut aber nicht in die Schule.“, quengelt es unter der Bettdecke hervor. „Wieso das denn schon wieder nicht?“, fragt die Mutter sichtlich genervt. „Na die Schüler ärgern mich und drohen mir Schläge an, wenn ich mein Essensgeld nicht abdrücke und die Lehrer sind gemein zu mir“, meinte Herbert mittlerweile unter der Bettdecke hervorgekrochen. „Also Herbert, du bist jetzt 35 und als Direktor hast du gewisse Pflichten zu erfüllen.“ „Wiedersehen“ von Tomolon Welch ein herrlicher Tag. Der Wind wehte ihm angenehm ins Gesicht. Die Vögel sangen in der Luft. Kurz , es roch wunderbar nach Sommer. Ein Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus, so ein geiles Wetter und gleich würde er sie alle wiedersehen. Seine Eltern, seine Onkel und Tanten, die er schon so lange nicht mehr gesehen hatte. Er war immer zu Beschäftigt gewesen, doch jetzt war ihm klar wie sehr er sie vermisste. Aber.. nicht mehr lange. Gleich wäre er wieder bei Ihnen . Er schlug auf dem Boden auf und war sofort tot, ein glückliches Lächeln im Gesicht. „Drei Weise“ von Sprotte Es begab sich zu einer Zeit, als die drei Weisen einem Stern folgten. Sie wanderten seit Tagen und Nächten, gönnten sich keine Ruhepause, den Blick immer auf den klar leuchtenden Stern geheftet. Bei Tage hielten sie sich an die Richtung, die sie bei Beginn der Morgendämmerung ausgemacht hatten. Sie waren weise, deswegen wichen sie kaum vom Weg ab und marschierten weiter, bis ihre Schnabelschuhe in Fetzen hingen, bis ihre Arme müde vom Tragen der Geschenke waren. Schließlich sagte einer: „Ich wette, das ist gar kein Stern. Das ist ein UFO, und wir rennen uns hier ganz umsonst die Hacken ab!“ „Angeklagt“ von Darkchylde „Frau Müller“ liest der Staatsanwalt die Anklage vor, „Sie werden beschuldigt am 24. Dezember 2006 den Kläger in heimtückischer Absicht nach dem Leben getrachtet zu haben. Hinterrücks haben sie ihn in Gefahr gebracht und das aus niederen Beweggründen und mit voller Absicht. Daher werden sie angeklagt wegen versuchten Mordes gemäss Paragraph 12, 13, 14 und 15 des Strafgesetzbuches.“ Der Richter schaut Frau Müller an. „Bekennen Sie sich schuldig oder unschuldig Frau Müller?“ Frau Müller schluckt. „Natürlich unschuldig. Ich habe doch gar nichts getan. Ich kann diese Anklage überhaupt nicht verstehen.Ich habe nur meinem Mann einen Hometrainer zu Weihnachten geschenkt.“ „Verloren“ von Krähe "Komm schon, stell dich nicht so an!" Ohne sich ein weiteres Mal umzusehen lief sie weiter. Seine Stimme hinter ihr verblasste allmählich, die warnenden Rufe trug der Wind davon. Er hätte sie beschützen müssen, hätte sich ihr in den Weg stellen müssen. Sie war an ihm vorbei gelaufen und ihm war das Herz fast stehen geblieben. Keine Bewegung war möglich, die sie aufgehalten hätte. Sie hatte doch hinter ihm bleiben sollen! Jetzt konnte er nur zusehen, wie sie in die große, grüne Box lief, die köstliche, lockende, blaue Flüssigkeit zu sich nahm und den qualvollen Tod einer geköderten Ameise starb. „Der Schrecken der Nacht“ von Tomolon Er konnte sein Opfer klar und deutlich sehen. Es ging langsam und vorsichtig durch den Raum, wie frisch aufgewacht. Leicht taumelnd, die Stirn gekräuselt, die Augen noch zugekniffen, mit dem Mund leicht schmatzend, um den Speichelfluss wieder anzuregen. Grade letzteres würde sie gleich brauchen. Gleich wäre es soweit. Sie ging zum Kühlschrank, öffnete ihn, nahm die Milch und trank mit kräftigen Schlucken. Er sprang hervor und schrie: „ HAB ICH DICH!“ Sie zuckte zusammen und lies die Milchtüte fallen, schaute sich erschrocken um. „Alles Liebe zum Geburtstag Schatz, hier eine Torte, extra für dich! Habe ich selber Gemacht!“ „Das Leben stinkt“ von Tomolon Alles war richtig Scheiße. Zwar nicht jeden Tag die selbe Scheiße, aber sich doch so ähnlich das es eigentlich absolut keine Ausnahme in seinem Arbeitsleben gab. Egal was er auch anstellte, egal wie sehr er sich auch bemühte den Tisch leer zubekommen (und manchmal bekam er ihn sogar leer) der nächste Riesenhaufe Scheiße lag schon irgendwo für ihn parat. Um es Kurz zu machen, ein echter Scheißjob. Er zog sich wieder seinen Weißen Kittel an und setzte sich ans Mikroskop, und die nächste Ladung Kacke kam herein. Niemals wieder würde er bei einem Labor bewerben welches ausschließlich auf Salmonellen testet. „Für einen Augenblick lang Star“ von Tomolon Er liebte diese Auftritte in der Menge. Auf der Bühne war er zwar nur der Co-Star, aber ohne ihn, ging es einfach nicht. Dieses Gejohle und Geklatsche der Menge, diese vor Ekstase verzehrten Gesichter der Zuschauer, diese Ungeduld. Diese Ganze Energie der Menschenmassen brandete ihm heiß durch die Adern, brachte sein Herz dazu schneller zu schlagen. Heute würde er aber wirklich sein Geld verdienen und sich keinerlei Fehler leisten. Er packte sein Schwert und Holte aus. Er traf genau die Stelle zwischen 2 Nackenwirbeln und der Kopf fiel sauber in den Korb. Jubel brandete auf, der König war tot. Endlich! „Deo“ von Sprotte Karlchen hatte das Gefühl, daß er die Krätze hatte. Alles juckte. Vielleicht wurde er krank? Welche Krankheit kündigte sich durch unerträglichen Juckreiz an? Er sollte vielleicht mal in einem Lexikon nachschlagen, dachte er sich, während er sich herzhaft unter der linken Achsel kratzte. Er wurde fast irre! Und so plötzlich war das aufgetreten, wirklich sehr beängstigend! Er hatte geduscht, Deo benutzt, sich angezogen, und kurz danach setzte der Juckreiz ein. Er kratzte sich noch einmal. Er bekam schon Pickel! „Karlchen?“, rief seine Frau aus dem Badezimmer, „hast du das Imprägnierspray gesehen, daß ich gestern für meine hellgrauen Wildlederpumps gekauft habe?“ „Managertraining“ von Darkchylde Endlich wird er es erfahren. Lange hat er geforscht, Erkundigungen eingeholt und recherchiert. Alles natürlich verschwiegen und heimlich, denn das Thema war sehr brisant, mindestens so brisant wie die Watergate Affäre und ähnliche von Journalisten aufgedeckte Missstände. Er hat sich bei der Deutschen Telekom eingeschleust um, herauszufinden, warum hier die Manager so sehr anders sind als andere. Und bald wird er das Geheimnis lüften. Die Tür ins Kompetenzzentrum öffnet sich, und der Journalist sieht einen Raum mit vielen Kühlschränken. Sein Begleiter erklärt: „Wir befüllen die Kühlschränke mit abgelaufenen Lebensmitteln, und was nach einem Jahr herauskommt, das wird Manager bei uns.“ „Der Pate“ von Sprotte Der Mafiaboß sah Pedro durchdringend an. Das Zimmer war verqualmt. Alles tat Pedro weh, aber er würde nichts verraten! Das Leben seiner Freunde hing davon ab, er durfte nicht plaudern. Sie hatten ihm Geld angeboten, Drogen, Frauen, Autos. Pedro hatte alles abgelehnt, während er gefesselt auf dem harten Stuhl saß und in die harten Augen des Paten sah. „Ich habe es im Guten versucht mit dir. Dies ist deine letzte Chance: Rede.“ „Nein!“ Der Pate wandte sich an einen dunklen Mann im Hintergrund: „So kommen wir nicht weiter. Hol den Bohlen, er soll singen!“ „Ich sage alles!“, schrie Pedro verzweifelt! „Rocco (das Pferd!) und Schleicher“ von Sprotte Es schlich ein Schleicher auf die Pferdekoppel der Sprotte. Er wollte Rache nehmen. Bei sich hatte er Fettfarbspray, wie man es am Deich auf Schafe sprüht. Dem alten Rocco wollte er eine Ladung Lila verpassen, das würde Sprotte Mores lehren. Er schlich unter dem Zaun hindurch, sichtete das arme, uralte Pferd und freute sich schadenfroh, denn es war keine Sprotte weit und breit zu sehen, die den Farbanschlag verhindern konnte! So schlich und freute er sich, bis er spürte, daß der Boden unter seinen Füßen bebte. Ein Erdbeben? Sofort floh er. Bella, die Kaltblutstute, sah ihm traurig nach: Keine Kekse! „Kreaturen der Hölle“ von Nosferatu Fenriz, der gewaltigste, bösartigste Wolf, hetzte durch das Land, dicht gefolgt von Niddhöggr, einem gewaltigen Höllendrachen. Dieser keifte: „Bleib stehen du feiger Hund!“ Doch Fenriz lies sich von dieser Beleidigung nicht irritieren. Er wetzte weiter und traf schließlich auf ein kleines Haus auf einer Klippe. Erschöpft rannte er zur Pforte, als sich Niddhöggr auf ihn stürzte und verhinderte, dass er an Lokis Tür klopfte. Ein Kampf entbrannte, den Loki im Inneren hörte. Er trat heraus und sah die Zwei kämpfen. „Was macht ihr da?“, schrie er. Während Niddhöggr verlegen wegschaute rief Fenriz: „Dieser blöde Vogel hat mir meinen Kuschelodin geklaut!“ „Mord nicht ohne Grund“ von Nosferatu Fünf Kadaver lagen vor ihr. Ausgeblutet, leer. Ina lächelte zufrieden. Sie mordete gern, genoss die Überlegenheit. Sie genoss es ihr Messer tief in das Fleisch zu tauchen, Sehnen, Fleisch und Knochen zu schneiden und so das Leben aus diesen Menschen herauszuschlitzen. Fünf hatte sie heute erwischt und sie war zufrieden. Sie hatte ihre Opfer überrascht. Ein Schnitt durch die Kehle, ein Stich in den Bauch und sie sackten zu Boden. Nun war es aber Zeit sich zu waschen. Sie setzte sich in die Wanne und genoss die warme ihrer Haut schmeichelnde Flut. Diesen Jungbrunnen liebte sie – in Menschenblut zu baden. „Hexenverbrennung“ von Sprotte Die alte Frau wurde zum Scheiterhaufen geschliffen. „Das wird euch noch leid tun!“, rief sie, als man sie festband. Die Dorfbewohner bekreuzigten sich erschrocken, und der Hexenjäger grinste nur breit: „Ja, Alte, gib uns nur noch mehr Beweise, daß du eine Hexe bist. Bis in die neunte Generation willst du uns verfluchen, ja?“ „Nein, ich sagte nur, daß es euch leid tun wird.“ Sie steckten den Scheiterhaufen in Brand, und es gab eine Explosion, die das ganze Dorf einäscherte, als die zehn Pfund Schwarzpulver in ihrer Unterwäsche explodierten. Sie hatte es ja gesagt, und dazu war keine Hellseherei nötig gewesen. „Blutdurst“ von Nosferatu Sie sah ihr Opfer. Die Haut des Mannes glänzte. Ein hypnotisierender Duft stieg von ihm auf. Sie sah sein Blut in seinen Adern pulsieren. Sie schien es förmlich zu schmecken. Sie hatte sich in sein Zimmer geschmuggelt und wartete bis er schlief. Sie war sich sicher, er würde nichts merken. Sie würde von ihm trinken, köstlichen warmen Lebenssaft. Nun schlief er, sie näherte sich und schlug zu. Sie trank gierig und genoss die Wärme und den Geschmack des frischen Blutes. Doch er bemerkte sie und schlug zu. Sie wich aus und flog davon. Es ist toll eine Mücke zu sein. „Delikatessen“ von Sprotte Es war einmal ein Fledermausmann im tiefsten Binnenland, der liebte besondere Delikatessen. Maigouda aus Holland, Sachertorte aus Wien, Labskaus aus Hamburg, Marzipan aus Lübeck, Haggis aus Schottland, Plumpudding aus Londons Küchen. Nun hatte er etwas Neues bestellt, heute morgen brachte der Postbote das Paket: Echte Kieler Sprotten in einem kleinen Holzkistchen, goldgelb geräuchert, eine Delikatesse aus dem hohen Norden, wo die Luft klar, die Rapsfelder gelb und das Meer gleich um die Ecke ist. Gierig öffnete er die Holzkiste, da sprang ihm ein kleiner, weißer Hai ins Gesicht und biß sich an seiner Nase fest: „Finger weg von meinen Anverwandten!“ „Konferenz der Tiere“ von Sprotte Das Königreich der Tiere kam zusammen, und alle jammerten. Tierarztkosten explodierten! Die Schafe beklagten sich, daß die Impfung gegen die Blauzungenkrankheit weh täte. Die Hühner jammerten, daß es noch nichts gegen die Geflügelgrippe gäbe. Die Kühe beschwerten sich über den Melker mit den eiskalten Händen. Ein Hund erklärte, daß es Tierarztversicherungen gäbe, dann müsse der Halter keinen Pfennig draufzahlen. „Auch für Zähne?“, fragte eine alte Katze besorgt, die ihr Trockenfutter nur noch mümmeln konnte. „Und für Hufe machen?“, fragte ein Pferd. Der Hund wußte es nicht. „Wieso Zähne?“, fragte der weiße Hai, der eine Brille kaute, „meine wachsen einfach nach!“ „Folter“ von Sprotte Sie wehrte sich verzweifelt. Ein rauher Strick lag um ihren Hals, würgte ihr die Luft ab, machte Flucht unmöglich. Da kamen sie mit ihren Folterwerkzeugen, aber so leicht würden sie sie nicht kleinkriegen. Sie trat um sich, zielsicher und ohne Gnade. Sie hörte den Schmerzschrei des Folterknechts. Sie biß und trat, wehrte sich wie besessen. Nur nicht aufgeben! Sie würden gewinnen, aber sie würden einen hohen Preis für diesen Sieg bezahlen, schwor sie sich. Es wurde kalt, und sie wurde immer schwächer. „Siehst, du Luise. Jedes Frühjahr das gleiche Theater, wenn wir die Winterwolle herabscheren.“ „Bääääääh!“, rief Luise, das Schaf. „Schlammschlacht“ von Sprotte Männer unter sich. Der Benzinpreis liegt über 1,50, aber das Auto muß dick und groß sein. Die Damen im Büro schweigen bescheiden. Da kann ein Kleinwagen nicht mithalten. Einer schlägt ein Rennen vor, auf einem Acker, dann kann man ja sehen, welches Auto am besten mit Gelände kann! Die Diskussion wird lauter. Eine Dame meldet sich. Sie hat einen Acker. Ihre einzige Bedingung: Sie will beim Rennen mitmachen. Die Männer lächeln leise. Ja, soll sie doch. Der Tag des Rennens. Der Acker ist ein Schlammloch. Auto nach Auto bleibt stecken. Nur Sprotte mit ihrem uralten Trecker kommt am Ziel an. „Wer zuletzt lacht…“ von Mr. Orange Sie freute sich, dass sie, eine kleine, zarte Frau den großen, machohaften Männern ein Schnippchen geschlagen hatte und sensationell das Rennen gewonnen hatte. Ihr machte es nix aus, die restlichen Kandidaten mit ihrem ollen, alten Trecker aus der Matschepampe zu ziehen. Allderweil hatten sich die Mannsbilder zusammengerottet und tuschelten, um anschließend die Sprotte zu rufen. Sie teilten ihr mit, dass sie den Sieg mit unlauteren Mittel errungen habe und sie ihn ihr aberkennen müssen. Den Tränen nahe lenkte die Sprotte ein, sie wusste sie hatte keine Chance, Sportwagen waren von anfang an verboten und sie war halt einen Porsche gefahren. „Französisch“ von SevenofNine Hektisch kramte Sandra durch die Schubladen. Schranktüren wurden aufgerissen und fluchend wieder geschlossen. Das Essen war fast fertig, und es fehlte nur noch dieses Gewürz. Sie wusste, dass sie es gekauft hatte. Da war sie ganz sicher. Bloß, wo hatte sie es hingetan? Lag es noch im Keller? Von den Geräuschen in der Küche angelockt, erschien ihr Mann in der Tür. Fragend blickte er sie an. „Ich suche dieses kleine scharfe französische Zeugs mit dem unaussprechlichen Namen von dem man nie weiß, wie man es schreibt. Du weißt schon. Herrgott, wie heißt das noch mal?“ - „Sarkozy“, antwortete er trocken. „Der Pfirsich“ von Nosferatu Etwas Diabolisches lag in seinen Augen. Er nahm den Pfirsich in die Hand, strich mit den Fingern und den Lippen über ihn und flüsterte: „Was hast du doch für eine zarte Haut.“ Das Messer glänzte in seiner Hand und glitt sanft in das Fruchtfleisch. Genüsslich schlug er seine Zähne in die süße Frucht. Er spürte, wie der Fruchtsaft in seinen Mund floss und genoss dieses Aroma. Nach diesem Mahl ging er in sein Schlafzimmer. Seine Freundin lag schlummernd im Bett. Er strich über ihre nackte Schulter, küsste ihre Haut und flüsterte leise: „Was hast du doch für eine zarte Haut.“ „Obst macht das Leben schön“ von Nosferatu Obst isst sie am Liebsten. Immer diese leckeren Bananen (und nicht das jemand jetzt etwas Böses denkt, sie hat sie nur gegessen), saftige Birnen, süße Kirschen, leuchtende Johannisbeeren oder diese frech gänzenden Erdbeeren. Auch Melonen mag sie gern. Egal ob es Galiamelonen sind oder Honigmelonen – sie liebt dieses frische fruchtige Aroma. Aber eine ganz besondere Schwäche hatte sie dennoch: Äpfel, diese Sündenfrüchte, vergötterte sie. Es gab für sie nichts Besseres als diese rotglühenden Früchte. Nach Äpfeln ist sie wirklich süchtig. Ihr Freund wusste nichts von diesem kleinen Laster und nun lag er regungslos im Flur und sie verzehrte seinen Adamsapfel. „Wettlauf gegen die Zeit“ von Sprotte Er rannte mit bis zum Kinn pumpenden Knien, vollkommen außer Atem, Seitenstiche, Flimmern vor den Augen. Es war nicht mehr weit, er wußte es, er hoffte es. Sein Herz pochte schmerzhaft und hing wie ein kleiner Fels in seiner Brust. Jeder Atemzug brannte in seiner Lunge. Gleich würde er zusammenbrechen und sich übergeben, er wußte es genau. Aber es war nicht mehr weit! Er hatte noch eine Chance! Er mußte es einfach schaffen! Er war fast da, beinahe geschafft! Er prallte gegen die Tür des Busses, die sich genau vor seiner Nase schloß. Der Busfahrer grinste, hupte und fuhr an. „Auf der Flucht“ von Sprotte Sie wußte genau, daß ihre Verfolger sie töten wollten. Die kannten keine Gnade, kein Zögern. Sie war sich nicht sicher, ob die unheimlichen weißen Gestalten sprechen, denken und fühlen konnten. Sie kamen unaufhaltsam näher. Verstecken half nicht. Sie würden sie überall aufstöbern. Flucht war die einzige Möglichkeit, dem Verhängnis zu entkommen. Sie verzweifelte: Warum nur war sie hierher gekommen? Die Weißen waren einfach zu gut, zu genau gesteuert, übermächtig. Sie kam hier nicht lebend heraus! Die Bazille gab auf und blieb, wo sie war. Die weißen Blutkörperchen kamen rasend näher und verschlangen sie. Wieder ein Sieg im Dienste des Immunsystems! Okay ... Machen wir mal Trockenübungen *megaphon anschaltet* JEDER DARF MITMACHEN *ausmachknopf sucht, megaphon gegen wand schlägt, endlich ist es leise* *räusper* Vorgabe! *hüstel* Anfangssatz! Die Sonne brannte unbarmherzig vom Himmel „Heiß!“ Von Sprotte Die Sonne brannte unbarmherzig vom Himmel, als Torg auf die Stadt zuging. Er konnte kaum die Füße heben, so warm war ihm. Die Stadt schwitzte unter einer Kuppel von Staub und Hitze, die Luft über den weißen Gebäuden flirrte. Torg wischte sich Schweiß von der Stirn und schlurfte weiter. Er hatte solchen Durst! Schweiß rann über seinen breiten Rücken, verdunstete innert Sekunden. Die Wachen am Tor dösten träge in der Sonne, sahen nicht einmal auf, als Torg an ihnen vorbeiging. Müde stolperte er weiter. Da brandete Applaus auf, und er wußte, es hatte sich gelohnt: Er hatte den Wüstenmarathon gewonnen! „Einsamer Drabbler“ von Mr. Orange Die Sonne brannte unbarmherzig vom Himmel, nicht direkt auf seine Stirn, da sein langes Haar sie davor bewahrte, aber trotzdem brannte sie energisch genug, dass ihm darunter ziemlich warm wurde. Ihm war heiß und langweilig, also nicht nur so ein bisschen, sondern richtig langweilig. Die anderen waren fort, wohin auch immer, was sollte er nun auch anderes machen als zu Drabblen. Hätten sie wenigstens eine Freude, wenn sie wiederkämen, dachte er sich. Er ritzte mit einem Stein die Pointe in die karge Felswand. Er fand es irgendwie dämlich, dass immer er zurückbleiben musste, um aufzupassen dass das Feuer nicht erlischt. „Sonnenfinsternis“ von Dice Die Sonne brannte unbarmherzig vom Himmel. Fürst Sokran führte seine Leute seit Stunden durch die pralle Hitze der Wüste. Irgendwo hier sollte ein grüner Turm aufragen, das Ziel der Reiter. Er wandte sich im Sattel um, zu seinem besten Mann. „Sag den Männern; wir rasten, wenn die Sonne im Zenit steht. Ich reite voraus zu der Düne dort.“ Er deutete auf eine Düne in unmittelbarer Nähe, nickte seinem Krieger zu und ritt los, als nach wenigen Metern etwas die Sonne verdunkelte. Er sah hoch... „Mama, Sokran kann nichts mehr sehen!“ „Lass den Sand im Sandkasten, bitte, und komm essen, Tom...“ „Mount Everest“ von Sprotte Der Gipfel: Strahlend weiß unter azurblauem Himmel, die Krone des Himalajas, der majestätische Gipfel der Welt, der höchste Punkt der Welt. Mount Everest, welch harmonischer Klang für diesen großen Berg, diese Königskür für Bergsteiger. Ein Name für einen König! Torg atmete Sauerstoff aus seiner Maske. Das Basislager lag tief unter ihm, im Geröllabhang dieses gigantischen Berges. Das Zwischenlager schmiegte sich an die schneeverkrustete Flanke dieses wundervollen Riesen. Er fühlte Euphorie: Gleich war er am Gipfel, auf dem höchsten Punkt seiner Karriere! Er kletterte höher, berauscht von diesem Triumph. „Grahhhh!“, machte der Yeti und schubste Torg beiseite. Das war sein Berg! „Feierabend“ von Sprotte 50 Anrufe hatte sie heute gehabt, sie war ausgepumpt. Sie hetzte aus dem Gebäude: Feierabend! Nichts wie weg! Am Pförtner vorbei, kurz zum Abschied winken, die große, rote Treppe hinab, endlich Feierabend! Endlich frei! Sie jagte atemlos über den Parkplatz zu ihrem Auto. Nur keine Sekunde vergeuden! Den ganzen Tag hatte sie telefoniert, ihre Stimme war weg, ihre Ohren taten weh! Aber damit war nun Schluß! Ob eine Telefonallergie zum erhofften Frühruhestand verhelfen konnte? Sie raste nach Hause, hüpfte beschwingt ins Haus, warf sich in ihren Lieblingssessel, schnappte sich das schnurlose Telefon und rief ihre beste Freundin an: Endlich telefonieren! „Feierabend“ von Lara Immer wieder schaute sie auf die Uhr. Heute freute sie sich ganz besonders auf den Feierabend. Denn sie hatte noch etwas vor, das sie schon ewig vorgenommen hatte. Doch noch war es leider nicht so weit. Ein halbes Stündchen musste sie noch schaffen, bis es endlich soweit war. Konzentriert arbeitete sie ihre Aufträge ab. Und so verging die Zeit und sie hatte Feierabend. Nun ging es im Sauseschritt zum Auto, Türe zu und ab nach Hause. Doch dort sollte sie nicht ankommen. Ein Rudel Rehe überquerte plötzlich die Straße. - Ein Hubschrauber brachte sie schließlich schwer verletzt in das nächste Krankenhaus. „Allein im Dunkeln“ von Nosferatu Er tastete sich blinzend voran. Seine Stimme wimmerte: „Es ist so dunkel hier.“ Auf einmal spürte er einen Schmerz am Knie. Hatte ihn da gerade irgendetwas gebissen? Er streckte die Hände aus um sich voranzutasten. Er vernahm erschrocken ein Scheppern und fühlte wie sich scharfe Glasscherben in sein Fleisch bohrten. Seine nackten Füße brannten. Er spürte wie glitschig sein eigenes Blut war. Von dem Krach aufgeschreckt vernahm er eine Stimme: „Herbert? Was treibst du?“ Er wimmerte: „Petra, ich kann nichts mehr sehen!“ Darauf sprach die: Herbert – du bist seit 10 Jahren blind. Jetzt leg dich wieder hin und schlaf weiter.“ „Sprotte schreibt“ von Sprotte Es war eine schmalztriefende Liebesgeschichte, hatte sie beschlossen. Der Held war wundervoll, geheimnisvoll und charmant. Die Heldin war wunderschön, blond und hilflos. Ein widerwärtiger Schurke fehlte ihr noch, und sie schuf ihn schnell genug, dazu ein paar Nebenpersonen, malerische Schauplätze, Gefahren, Intrigen und Rettung in letzter Sekunde, sinnierte sie. Ja, das würde den Lesern gefallen. Wie verrückt tippte sie die Geschichte, von innerer Eile angetrieben. Die Gefahren häuften sich, die Heldin rang die Hände. Aber halt! Was war das? Der Held erstach die Heldin, ergriff die Hand des Bösen, und die beiden küßten sich! Hey, das war nicht geplant gewesen! „Der Kleiderschrank“ von Sir Renfield „PAPA da ist was in meinem Schrank!“ Entnervt ging der Vater ins Kinderzimmer „da ist nichts im Schrank!“ „Doch ist es, schau bitte nach!“ „na gut wenn du dann endlich Schläfst!“ Der Vater machte die Schranktür auf und erschreckte, wo sonst Kleidung war sah er in eine andere Welt, es war wie ein Fenster, er konnte sogar eine Stadt sehen und Wälder. Er wollte die Tür wieder schließen da wurde er plötzlich von einigen Tentakeln gepackt und in den Schrank gezogen. Der Junge lächelte, schloss die Schranktür, ging zurück ins bett und schrie“ MAMA, PAPA WURDE IN DEN SCHRANK GEZOGEN!“ „Unsterblichkeit“ von Sprotte Der König hatte seine Ratgeber um sich versammelt: „Mein Wahrsager, der immer richtig lag bislang, hat mir gesagt, daß man mich vergessen wird. Ein Kindkönig, eine Königin, die sich auf eine Schlange setzt, und ein Verrückter werden meinen Ruhm überstrahlen. Das kann ich nicht hinnehmen. Was ratet ihr mir?“ Einer schlug vor, den Fluß umzuleiten, ein anderer meinte, man solle große Standbilder bauen. Der dritte trat vor mit einem Modell. „Das soll dein Grabmal werden, großer König. Es wird einzigartig sein.“ Cheops sah das Modell der Pyramide an und fragte mit einem Grinsen: „Und wie groß kann man das bauen?“ „Ruf der Wildnis“ von Sprotte Sie hatten im Verborgenen geruht und geschlafen. Sie hatten sich verkrochen, scheuten das Tageslicht, die Aufmerksamkeit. Wie verwundete Tiere hatten sie sich klein gemacht. Niemand sah sie mehr, niemand ahnte, daß sie noch da waren. Einige wunderten sich, wohin sie auf einmal verschwunden waren, spurlos. Dann hoben sie die Köpfe, erwachten aus tiefem Schlaf, als der Ruf von einem sie weckte, sie zurückrief in ihre Welt. Die Zeit des Versteckens war vorbei. Sie traten ins Licht, scheu zuerst, streckten sich, holten tief Luft. Es war ein Erwachen aus Winterschlaf. Mr. Orange hatte sie gerufen, und die Drabbler waren wieder da! „Makellos“ von Nosferatu Tränen quollen in Angeliques Augen. Sie stand nackt vor dem Spiegel. Zitternd strich sie mit ihren Fingern ihre Hüften entlang. Ihre Hände glitten zart und lasziv über ihren ganzen Körper, über Bauch, Brüste, Hals und sanft über ihr Gesicht. Sie drehte sich und begutachtete ihren Rücken im Spiegel. „Perfekt“ murmelte sie. So zart, weich und hinreißend. Sie genoss jede Berührung auf Ihrem Körper, spürte ihre Finger wie tausend kleine Blitze, die ihren makellosen Leib durchfuhren. „Und das habe ich nur Dir zu verdanken“ sagte sie mit dämonischer Stimme und musterte einen blutigen Fleischberg, der einst der Besitzer dieser Haut war. „Im Regen stehend“ von Lina Auf einer Bank im Park würde sie sitzen. Direkt neben einem blassen Opa mit Hut. Oder auch im Supermarkt an der Kasse stehen, hinter der Rentnergruppe aus Ostbrandenburg, die ihr Wechselgeld zählt. Jeder seines nach Münzen sortiert. Und regnen dürfte es aus Eimern. Ach was, Regen: Sturm, Schnee, Hagel – ihretwegen eine kräftige Mischung. Es wäre immer noch besser. Auch wenn der Opa Geschichten erzählt aus dem Krieg und von seinen Krankheiten und von denen des Bruders und kein Ende findet. Komplett egal – total interessant. Stattdessen aber: hundert paar starrende Augen und eine fordernde Stimme: Frau Schmitz, ihr Vortrag dann bitte! „Widerspenstig“ von Dice Wer sie ansah, konnte ihr die Anspannung vom Gesicht ablesen. Seit Minuten schon kämpfte sie einen Kampf, der ihre höchste Konzentration forderte. Dieses Biest würde nicht den Sieg davon tragen, den sie sich bereits versprochen hatte. Mit mittlerweile geübten Handgriffen umschlang sie Hals und Flügel des Tieres und der sanfte Druck, der durch ihre Finger an die richtigen Stellen gelangte, begannen den Vogel zu entspannen, so dass sie bald gut mit ihm arbeiten konnte. Letzte Handgriffe nun und mit zartem, gleichmäßigem Zug an den Flügeln plusterte sich der Vogel etwas auf und sie stellte ihn weg zu den übrigen Origami-Kranichen „Mord und Totschlag“ von Darkchylde Lautes Gekreische und Poltern schreckt mich auf. Woher es kommt weiss ich nicht. Erneut Schreie, Poltern. Ich schaue mich um, nichts zu sehen. Wieder der infernalische Lärm. Da wird doch jemand umgebracht. Oder gequält. Ich schleiche in Richtung des Lärms. Krach Bumm Kreisch. Wer kämpft da vor meinem Fenster bis zum Tod? Voller Furcht schaue ich aus dem Fenster, doch im ersten Moment ist draussen im Dunkeln nichts zu erkennen. Wieder schreckliches Gekreische. Jetzt sehe ich es und werde selbst gesehen. Die 2 Übeltäter liegen ineinander verschlungen reglos vor meinem Fenster. „Ist was?“ fragen mich die Blicke der 2 Katzen. „Pingpong“ von Sprotte Tschock Tschok Tschok Das typische Geräusch einen Pingpongballes, der gegen eine Wand geschussert wird. Wer spielt denn da? Ich gehe ins Wohnzimmer, und da sitzen die Miezen einhellig an der Heizung. Unschuldige Blicke, wohin ich auch sehe. Kein Pingpongball in Sicht. Ich drehe mich um und gehe wieder in die Küche. Tschok Tschok Tschok Wieder zurück. Niemand hat einen Pingpongball, was nerve ich sie? Was geht mich das überhaupt an? Hau ab! Enerviert drehe ich mich um. Tschok Ich wirble herum, und Tiffany setzt sich ganz schnell wie eine Glucke auf ihr Ei auf den Pingpongball – unschuldiger Blick: Pingpong? Ich? „Es lebt!“ von Darkchylde Blitze zucken hernieder, ein leiser Knall wie Donner ist zu hören. Leises Gekicher im Hintergrund. Wieder die Blitze, die das Metall berühren und daran entlang gleiten, dazu Donner. Hitze und ein Geruch nach Ozon macht sich breit. Das irrsinnige Gekicher wird lauter und lauter, als immer mehr Blitze die Luft durchschneiden. „Ja, ja, weiter so“ ertönt es während immer heftigere Blitze herabzucken und das Metall treffen. Langsam wird es rotglühend. „Bald wird es leben!“ ruft eine Stimme. Daraufhin eine zweite Stimme, die sehr genervt klingt. „Frankenstein, Liebling, nimm endlich den Löffel aus der Mikrowelle, wir können uns keine neue leisten.“ „Wut“ von Scheich „Ich werde Euch lehren, mir dienlich zu sein.“ sprach er mit bebender Stimme und packte seinen Hammer. Man sah die Wut in seinen Augen. Seine Hände umfassten den Hammer mit solcher Kraft, dass die Knöchel weiß wurden. Er war fest entschlossen dem ganzen nun ein Ende zu bereiten. Kein zurückweichen – kein aufgeben. Unerbittlich sauste der Hammer auf die Köpfe nieder. Schlag auf Schlag, begleitet von seinem rasenden Wutgeschrei. „Nein ! Hör auf !“ flehte eine Stimme. Er hielt inne. „Nur weil Du Dir vor lauter Dummheit auf den Finger geschlagen hast, brauchst Du Deine Wut nicht an den Nägeln auszulassen." „Erinnerungen“ von Scheich Sie schloss die Augen. Der Geruch von frischem Heu erinnerte sie an ihre Kindheit, als sie im Heuhaufen verstecken spielten. Der Wind strich durch Ihr Haar und sie dachte auch an den schönen Nachbarsjungen, der Ihr einen Blumenkranz schenkte und zärtlich ihr Haar berührte als er ihn ihr aufsetzte. Wie sie lachten, sich tief in die Augen sahen und ihre Lippen sich zum ersten mal sanft berührten. Sie spürte das Holz und dachte an den Baum, in dem er Ihren Namen schnitzte. Sie lächelte ganz sanft. „Brenne Hexe“ rief der Henker und warf die lodernde Fackel schwungvoll in den Heuhaufen. „Gemeine Falle!“ von Sprotte Alle waren so nett zu ihr, sagten ihr nette Worte. Sie war ganz klein, und sie beugten sich über sie, lächelten, streichelten über ihr Haar. Das war schön! Sie mochte es, wenn man nett zu ihr war, sie bewunderte und hätschelte. Dann sah sie Stahl aufblitzen und verstand blitzschnell: Das war alles nur Fassade! Ein grausamer Trick, sie in Sicherheit zu wiegen. Schmerz blitzte über ihren Rippen, als der blanke Stahl in sie hineingestoßen wurde. Sie schrie verzweifelt auf. „Aber Gabby, so schlimm war die Spritze doch gar nicht. Dein böser Schnupfen geht jetzt weg“, sagte Mama. Gabby miaute verzweifelt. „Tödliche Gefahr“ von Sprotte Das ahnungslose Opfer lag am Boden und sonnte sich. Sie lauerte in sicherer Deckung, während ihre Nebennierenrinde reichlich Adrenalin in ihre Blutbahnen pumpte. Ihre drahtigen Muskeln erwärmten sich, ihre Atmung beschleunigte sich. Lautlos wechselte sie ihre Stellung. Noch immer lag das Opfer da, dachte nichts Böses, ahnte nicht die tödliche Gefahr, die im Dunkeln lauerte. Sie sprang vor, die rasiermesserscharfen Klauen ausgefahren, das blendendweiße Gebiß in einer Grimasse tödlichen Hasses gebleckt! Gabby sprang auf die Wollmaus, die unter dem Sideboard lag, zerfetzte sie in ihre Einzelteile und trabte zu ihrer Kuschelhöhle, von wo aus sie das nächste Opfer anpeilen würde. „Meditation - Weg zur Inneren Reinheit“ von Sprotte Er konzentrierte sich, verdrängte die Reize der Außenwelt, ging in sein Innerstes, leerte es vom Ballast der Welt. Alles schob er beiseite. Er atmete tief und konzentriert, sog Luft tief ein, hielt sie in sich, fühlte, wie er sich ausdehnte, wie das Atmen ihn von aller Anspannung befreite. Dies war der wahre Weg zu innerer Losgelöstheit. Er atmete aus, öffnete die Augen, sah Details, die ihm vorher verborgen waren. Er bückte sich, griff eine Handvoll Schnee, fühlte die belebende, prickelnde Kälte. Er atmete tief ein, bevor er einen steinharten Schneeball zielsicher dem doofen Fritz von Nebenan an den Kopf knallte. „Arbeit“ von Sprotte Keuchend taumelte er unter der Last, kam kaum von der Stelle, bekam kaum noch Luft. Schwarze Funken tanzten vor seinen Augen, während er die Hände fest in den groben Stoff krallte, sich mühsam weiter vorwärts schleppte. Er konnte nicht mehr! Aus die Maus! Endlich hatte er die steile Rampe überwunden, kam von der Hitze der großen Werkstatt in klirrende Kälte, rang nach Atem, als die kalte Luft sich in seine Lungenflügel verbiß, und konnte endlich den schweren Sack auf dem Schlitten abladen. Ihm war schwindelig von der schweren Schlepperei. „Ist das der letzte Sack?“ „Nein, Weihnachtsmann, unten sind noch zwei!“ „Zen-Garten“ von Sprotte Sie hatte den feinen Sand gesiebt, gerecht und ausgiebig vorbereitet. Nun konnte sie ihr Meisterwerk schaffen: Einen Garten der Harmonie, in dessen Linien und Schnörkeln sich die Weisheit des Schöpfers, Harmonie und Kraft der Natur abbilden würden. Sie schaufelte Sand, zog Linien, strich die Oberfläche behutsam glatt. Vor Anspannung begann sie zu schielen, aber die Arbeit freute sie. Die rote Umrahmung ihres Gartens bildete einen reizvollen Kontrast zum klaren, reinen Weiß des Sandes, dem nur sie die Gestalt der Weisheit geben konnte. Etienne stieg zu Gabby ins Katzenklo und entweihte ihren Garten sehr profan, wobei er ihr Protestgeschrei einfach überhörte. „Sandkastenfreunde“ von Sprotte „Waaaah, der hat mir Sand ins Auge geschaufelt!“, schrie die Kleine. „Olle Petze“, murrte ihr Bruder, der eine Sandburg bauen wollte. Seine andere Schwester schaufelte einen Sandberg in die Höhe. Er grinste und schaufelte etwas von ihrem Sand zu seiner im Entstehen begriffenen Sandburg. „Das ist mein Sand!“, rief sie empört. „Ist doch genug da.“ Die Kleine saß im Sand, schniefte und wischte sich Körnchen aus den Augen. Mama beugte sich über die Sandkiste: „Nur für den Fall, daß ihr drei es immer noch nicht kapiert habt: Das ist kein Spielplatz, sondern euer Katzenklo!“ „Mau?“, fragten alle drei entsetzt nach. „Feuer“ von Nina Langsam ging er den Gang herunter. Es roch verkokelt und er hörte das laute Geschrei vieler Menschen und deren Fußgetrampel. Hektisch liefen einige seiner besten Freunde an ihm vorbei und auch sein vernarbten Gesicht fing an zu schwitzen. Vorsichtig schaute er um die nächste Ecke. Einige wenige Menschen konnte er scharf erkennen, in deren Augen spiegelten sich Feuer und Funkenflug wieder. Sein Herz klopfte nun wie wild. Er hörte die Sirenen, er mußte sich nun bewegen , schritt um die Ecke. Zielorientiert legte er den Weg bis kurz vor den Abgrund hin, nahm sein Micro und schrie: BANG, BANG........Feuer frei! „Wikingerüberfall“ von Sprotte Die Hörner riefen zum Kampf. Die Krieger stürmten aus dem Langhaus, blanke Äxte in den Fäusten, wehende Fellmäntel um die Schultern. Der Feind nahte, aber der Wächter auf dem hohen Kliff hatte die Segel rechtzeitig gesichtet. Seine Warnung hallte von den felsigen Ufern des Fjords wider. Frauen und Kinder flohen in die zweifelhafte Sicherheit der dunklen Wälder, nur das Nötigste mit sich tragend. Die Hörner riefen weiter ihre Warnung. Der Häuptling trat aus dem Eingang des Langhauses, reckte seine Axt in den Himmel und schrie seinen Männern zu: „Meine verdammte Schwiegermutter kommt zu Besuch! Die lassen wir nicht an Land!“ „Das Monster“ von Sprotte Er erwachte schweißgebadet, fuhr aus den zerwühlten Kissen und Laken auf, schnappte keuchend nach Luft. Alles schien normal. Dies war sein Zimmer, da hing der lustige Clown an der Wand, da waren seine Bauklötze. Alles war gut. Er ließ sich schaudernd zurücksinken. Es war nur ein Alptraum gewesen, beruhigte er sich. Nur ein böser Traum, in dem das Monster ihn durch hallende Gänge verfolgt hatte. Nun war alles wieder gut. Unter der Zimmertür erschien ein Lichtstreifen. Er hatte jemanden geweckt. Hatte er im Schlaf geschrien? Er wußte es nicht. Die Tür ging auf. „Hast du böse geträumt?“, fragte das Monster. „Warten auf Godot“ von Darkchylde Gespannt wartete der Magier an der Treppe. Geduldig schärfte der Paladin sein Schwert und wischte eingebildeten Dreck von seiner Rüstung. Der Dieb, Ninja oder Schattentänzer, keiner wusste genau was er war, hatte sich aus Langeweile so gut in den Schatten versteckt, dass er lange brauchen würde, da wieder herauszukommen. Die Kerker unter der verfallenen Ruine riefen die Helden, sich endlich ihren Gefahren zu stellen und die Schätze zu finden, doch ohne den Zwergenpriester wollten sie es nicht wagen. „Verdammt, er ist jetzt schon 45 Minuten zu spät“, schimpfte der Spielleiter, „ich ruf Andi jetzt an und frag wo er bleibt!“ „Auf in den Kampf“ von Nosferatu Der Kampf war penibel geplant. Die WOW-Gilde wollte heute den Boss „Fetzi“ legen. Noch keine Gruppe hatte ihn umgelegt. Doch für den Ruhm dieses Kampfes nehmen die Spieler den harten Kampf in Kauf. Ruhm und Reichtum – zumindest im Spiel sind ihnen gewiss. So steht die Gruppe in Fetzis Turm und wartet. Alle Gegner sind bereits tot, nur Fetzi lässt sich nicht blicken. Sie warten bereits seit 1 Stunde auf sein Erscheinen. Auf einmal kommt ein kleines Wesen und meint: „Sorry Jungs, mein Mann Fetzi hat sich die Hand verletzt und kann heut nicht kämpfen. Kommt in 4 Wochen wieder.“ „Träume...“ von Nosferatu Er saß mit seiner Frau beim Frühstück. „Du Schatz“ meint er. „Ich hatte einen blöden Traum heut Nacht. Stell Dir vor, ich war eine Art Jäger und hab Werwölfe gejagt!“ Er lachte … „immer in den Vollmondnächten träume ich so einen Müll.“ Sie lächelt und fragt: „Und? Hast du gewonnen?“ „Nein“ lacht er. Das Biest ist entkommen, aber ich habe es an der linken Flanke verletzt. Das Vieh hat richtig stark geblutet! Aber egal. Ist nur ein Traum.“ Damit verabschiedete er sich und ging zur Arbeit. Sie jedoch ging ins Kinderzimmer und wechselte ihrem Sohn den Verband am linken Oberschenkel. „Trauma“ von Geko Ich schaue mich immer wieder ängstlich um. Hier stehe ich nun, wie konnte es dazu kommen? Alles nur die Schuld meiner Frau…ich höre noch ihr säuselndes Flehen. Die Spannung um mich herum lässt mich nicht kalt. Schon wieder werde ich angerempelt. Um mich herum nur verbissene Gesichter; ich hasse diese Schlachten jedes Mal aufs Neue. Mein Blick nach hinten bestätigt mir, dass immer noch Neuankömmlinge zu unserer Gruppe stoßen. Ein Stück weiter vorne höre ich ein „ist es das wirklich wert?“ Die Anspannung steigt ins unermessliche, gleich ist es soweit… … die Türen öffnen sich, der Run auf die Lidl-Kinderklamotten beginnt „Abendspaziergang“ von Nosferatu Das Licht stach in seinen Augen. Er spürte, wie die Verwandlung anfing. Im Dunkel der Nacht schrie er auf, krümmte sich vor Schmerzen und viel zu Boden. Seine Frau starrte ihn verwundert an. Langsam verformte sich sein Gesicht und wandelte sich zu einer Schnauze. Fell fing an aus seiner Haut zu sprießen. Seine Finger verwuchsen zu Klauen. Schultern, Arme, Brust und Bauch blähten sich vor neuen Muskeln und machten die Verwandlung perfekt. Als ausgewachsener Werwolf stand er vor seiner Frau und fletschte die Zähne. Sie schaute ihn irritiert an und meinte: „Schatz, das ist kein Vollmond, das ist eine Laterne.“ „Frühstück“ von Sprotte Das erste gemeinsame Frühstück nach der Hochzeit. Die Wohnung sieht aus, als wäre ein Wirbelsturm durch sie gerast, alles riecht nach Zigarettenrauch und Bier. Thorsten räumt auf, so gut es geht, während seine Ehefrau – er kann sich da noch gar nicht dran gewöhnen, aber er freut sich – Sabine in der Küche werkelt. Es riecht lecker nach Rühreiern, Kaffee und frischem Toastbrot. Thorsten ißt hungrig, während Sabine ihm glücklich zusieht. Er verzieht das Gesicht. „Stimmt etwas nicht? Sind die Eier nicht gut so?“, fragt sie sofort besorgt. „Nein, Liebling, alles in Ordnung, wirklich. Ich aß nur noch nie Rühreier mit Schale.“ „Wahre Liebe“ von Sprotte Klaus bekommt einen Anruf während einer Konferenz. Er erkennt die Stimme seiner Freundin, bemerkt, daß sie aufgelöst ist, beruft eine kurze Pause und schließt sich samt Handy in seinem Büro ein: „Ich habe ein Puzzle gekauft! Es hat ganz viele Teile, aber die passen alle nicht zusammen. Soll ich es zurückgeben?“ „Nein, Herzchen. Laß es einfach auf dem Tisch liegen, ich schau mir das an, wenn ich heim komme.“ Klaus kommt nach Hause, sieht sich das Puzzle an, streichelt seiner Freundin über das glänzende Blondhaar und sagt: „Komm, wir packen die Corn Flakes wieder ein und reden nicht mehr darüber.“ „Mordlust“ von Lina Mit blutunterlaufenen Augen sah sie nach rechts hinüber. Sie wollte ihn ruhig stellen, ein für alle mal. Es gab kein Zurück, sie konnte nicht anders, es musste endlich aufhören. ER musste endlich aufhören. Sie drehte sich zu ihm, bereit es endlich hinter sich zu bringen. Plötzlich hörte er auf zu atmen. Hatte sich das Problem etwa schon von allein erledigt? Sie schöpfte kurz Hoffnung. Nein da war es wieder! Sie nahm ihren Mut zusammen und drückte zu. Drückte auf Mund und Nase. Gleich war es vorbei. Sie grinste wirr, fühlte sich am Ziel. Er erwachte: „Hab ich wieder geschnarcht, Schatz?“ „Trümmerhaufen“ von Geko Er steht vor den Scherben seines Lebens; seine Geliebte ist mit seinem Geschäftspartner abgehauen, sein ehemals gut laufendes Unternehmen liegt in den letzten Zügen, seine Frau fordert immense Unterhaltszahlungen für sich und die Kinder, auf dem Weg nach Hause fuhr er seine neue Limousine zu Schrott und nun hat ein Meteor seine Villa zerstört. Nun kniet er vor dem Rauchenden Trümmerhaufen und hadert laut mit seinem Schöpfer; er spürt genau, hier sind böse Mächte am werke. „Was habe ich Dir denn getan, oh Herr?“ …mit einem lächeln auf den Lippen beende ich Sims2, ein wenig sind meine Rachegelüste nun befriedigt. „Gevatter Tod“ von Geko Seit vier Tagen weiss ich, ich bin IHM entkommen Nicht umsonst hab ich dieses hohe alter erreicht, bin zu schlau für IHN. Niemand weis wo ich bin, ich war sehr vorsichtig. Deshalb hat dieser Zufluchtsort auch soviel gekostet. 3Zoll bester Stahl, von den Meistern Ihres Faches bearbeitet. Und hier wird ER mich nicht finden können, niemand kann das, dafür stecke ich zu tief unter der Erde; und selbst wenn – ER wird nicht reinkommen. Kein Messer kann mich erstechen, kein Gift kann mich erreichen, alles ist Luftdicht versiegelt. …woher kommen plötzlich diese zwei blauen, stecknadelkopfgroßen Lichter? „GANZ SCHÖN FINSTER HIER DRIN“ „Ankh Morpork“ von Geko Der Assasine bewegte sich mit größter Vorsicht über die Dächer AnkhMorporks. Hinter Kaminen und Dachvorsprüngen versteckt näherte er sich stetig seinem Ziel. Seit ihm Lord Witwenmacher davon erzählte, kreisten seine Gedanken nur noch um eines: Wie er das Messer mit äußerster Präzision zu nutzen hatte, um es voll und ganz auskosten zu können. Er lächelte beim Gedanken daran, wie sein geschärfter Stahl durch das Fleisch gleitet, wie unzählige male zuvor. Noch ein Sprung über die Schmale Häuserschlucht vor ihm, da erkannte er auch schon sein Ziel so wie der Lord es beschrieben hatte… >Montags Steaktag, jedes Steak nur 2 AM-Dollar< „Schlotternächte“ von Cyrios Man konnte die Hand vor Augen kaum erkennen. Doch weder Nacht noch Nebel waren der Grund dafür. Ein paar Schritte weiter wurde mir auch der Grund dafür offenbart. Ruß und Asche nahmen mir die Sicht. Das Haus stand in Flammen. Ich sah Viele helfen. Eimerweise wurde Wasser transportiert um, die Feuer zu löschen. Die Anwesenden bemühten sich sichtlich, aber auch die Flammen schienen in ihrem Eigenleben Widerstand zu leisten. Ein donnerndes Lachen übertonte plötzliche alle Rufe und Schreie. Ich suchte nach dem Ursprung und den Grund für allen Aufruhr. Der kopflose Reiter war zurückgekehrt. Die Schlotternächte in Azeroth hatten begonnen. „Unerträglich“ von Geko Ich kann es jetzt nicht mehr länger ertragen. Dieses auf und ab, wieso kann es nicht mal etwas ruhiger zugehen. Aber nur noch dieser eine Sturz, dann habe ich es hinter mir. Ein letztes Mal lasse ich den Blick in die Ferne schweifen; unter mir elendige, unvermeidliche Schaulustige. Jetzt ist es soweit, als es abwärts geht spüre ich ein kribbeln im Bauch, kurz bin ich schwerelos. Die Schreie um mich herum steigern sich ins unerträgliche, ich spüre wie mein Körper abrupt gestoppt wird. Da dringt die Stimme meiner Tochter an mein Ohr „Papi, bitte nur noch ein mal den Freefalltower“ „Ungleicher Kampf“ von Sprotte Thomas wich einem Hieb aus, der ihn sonst zu Boden geschickt hätte. Er blutete aus scheinbar zahllosen Wunden, spürte seine Muskeln erlahmen. Sein Gegner zeigt nicht einmal die Spur von Schwäche. Dem nächsten Schlag konnte er nicht ausweichen, und wieder floß Blut aus tiefen Rissen. Aber er durfte nicht aufgeben, er mußte gewinnen! Ein Hieb schloß sein Auge, ließ Blut über seine Wange rieseln, während er versuchte, den Gegner zu packen. Raubtierfänge gruben sich tief in seine Hand, und Thomas mußte loslassen. Minka sauste davon, das Schwänzchen stolz erhoben. Wieder einmal hatte sie es geschafft, der Flohkur erfolgreich zu entgehen! „Die Höhle der Bestie“ von Sprotte Krelon näherte sich vorsichtig der Höhle, in der das Monster hauste. Die Dorfbewohner hatten ihm den Weg beschrieben, ihm Reichtümer, Proviant und alle Jungfrauen des Ortes versprochen, wenn nur nie wieder der Schrei der Bestie erklingen würde. Krelon hob seine Ausrüstung vom Pferd und schlich lautlos in die Höhle. Das Geschrei der Bestie war ohrenbetäubend und furchteinflößend. Krelon biß die Zähne zusammen und ging weiter. Er brauchte gar nicht leise zu sein, niemand hätte ihn über diesem Geschrei gehört. Die Bestie sah auf und fleschte die Zähne. „Ich bin Tierarzt! Man sagte mir, daß du dir einen Dorn eingetreten hast?“ „Raub!“ von Sprotte Sie schlich an den Riesen heran, der in seinen Pranken die Beute hielt. Er lag auf der Seite und schnarchte, daß der Boden bebte. Behutsam kam sie näher, umrundete seinen massigen Leib und zog ihm das, weswegen sie hierher gekommen war, zwischen den Pranken hervor. Sie mußte vorsichtig sein, denn sein Zorn würde rasend sein, wenn er bemerkte, daß er bestohlen wurde! Er murrte im Schlaf, aber sie hatte es geschafft! Die Beute gehörte ihr! Sie packte sie und rannte weg, während hinter ihr Etienne erwachte und laut maunzte, als er erkannte, daß Gabby ihm die schöne Spielmaus geklaut hatte. „Raubüberfall!“ von Sprotte Die Krieger sammelten sich am Rande des Waldes. Die Späher waren zurückgekehrt und hatten berichtet, welch reiche Beute sie finden würden. Sie mußten schnell und gnadenlos zuschlagen! Keine Gnade! Die Kolonne setzte sich in Marsch, die Späher vorneweg, um den richtigen Weg zu weisen, der vom Wald weg über eine Wiese zum Bach führte. Schon von weitem rochen sie die Beute, deren Duft ihnen fast die Sinne betörte. Aber sie waren diszipliniert, niemand drängte sich vor oder verließ die Kolonne. Petra wollte eben den Kartoffelsalat aus dem Picknickkorb holen, als sie die tausenden von Ameisen sah, die den Korb plünderten. „Erdrutschsieg“ von Geko Ein Grinsen erschien auf dem Gesicht des Nachrichtenoffiziers. Nachdem er nun so lange an der Übersetzung der altmodischen Schrift gesessen hatte konnte er sich dieses auch leisten. Wie hatten damals alle den Professor ausgelacht; alle behaupteten auf dem Nachbarplaneten könne kein Leben existieren; viel zu extreme Lebensbedingungen. Dabei wurden doch schon vor Jahren erste Hinweise auf früher vorhandenes Wasser gefunden. Er erinnerte sich daran wie die Forschungsdrohne das Artefakt vor 6 Umrundungen an Bord brachte. Jetzt konnte er es endlich allen beweisen; auch wenn die Nachricht offenbar keinen Sinn ergab: „Obama gewinnt mit Erdrutschsieg!!!“ Müde fielen seine 3 Augen zu. „Das neue Auto“ von Sprotte Heiko steht vor seinem neuen Traumauto. Ein Traum von Auto. Der Lack schimmert. Heiko hält seinen Schlüssel ganz fest. Er hat Tränen in den Augen. Sein neues Auto. Der Verkäufer tritt zu ihm: „Wir wissen, wie schön ein neues Auto ist. Und wir wissen, wie furchtbar der erste Kratzer ist. Und wie furchtbar es erst ist, wenn man ihn selber verursacht hat.“ Heiko nickt, nimmt den Blick nicht von seinem neuen Auto. „Deswegen ist der erste Kratzer jetzt in der Auslieferung inklusive!“, ruft der Verkäufer, entreißt Heiko den Schlüssel und kratzt einen formvollendeten Bogen auf die Motorhaube, „allzeit Gute Fahrt!“ „Vergessene Welt“ von Sprotte Schweigen, tödliche Stille herrscht. Nur eine leichte, frühwinterliche Brise streicht über das vergessene Land, das im Dornröschenschlummer daliegt. Hin und wieder verirrt sich ein Wanderer, blickt um sich und verschwindet lautlos wieder. Er nimmt nichts mit außer der Erinnerung, wie es hier früher gewesen war, als die Welt noch lebte. Dieses Land scheint im Winterschlaf zu liegen, vergessen und vereinsamt. Nichts bewegt sich, kein Laut ertönt. Bleierne Stille umgibt die Überreste einer großen Zivilisation, deren Spuren noch sichtbar sind. Aber keiner forscht, keiner versteht, was hier einst geschehen ist. Bis Mr. Orange fragt: „Wann ist eigentlich die Sommerpause zu Ende?“ „Das wars“ von Nosferatu Wolken ziehen sich zusammen. Nuklearer Niederschlag benetzt die verbrannte Erde. Der letzte große Krieg der Menschheit ist vorbei. Ein Gewinner gibt es nicht. Die, die überlebt haben, beneiden die Toten. Kein Quäntchen Erde ist noch strahlungsfrei. Keine Pflanzen blühen, keine Tiere sind zu sehen. Die Meere sind tot und auf der Oberfläche treiben leblose Kadaver ihrer früheren Lebewesen. Als ein trostloser, lebloser Stein treibt die Erde durch das All. Wie lang wird sie brauchen, um sich zu erholen? Eine Stimme ertönt leise: „OK, du hast die Wette gewonnen, George. Der rote Knopf ist doch nicht die Fernbedienung für den Fernseher.“