Magnete machen`s möglich
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Magnete machen`s möglich
I N N O VAT I O N S 1■ Die permanentmagnetische Abhebevorrichtung Permavor sitzt auf der Pumpenwelle (1) und besteht aus einem inneren und einem äußeren Magnetträger (2 und 3), die mit Magnetringen unterschiedlicher Polrichtung (4) ausgerüstet sind und keinerlei Wirbelstromverluste verursachen. 3 4 2 1 Magnete machen’s möglich SIEGFRIED LIEGAT SULZER PUMPS ■ Beim Betrieb von Kreiselpumpen entsteht ein Axialschub, der in Richtung Saugseite wirkt. Um diesen Schub aufzuheben, ist an der Druckseite der Welle eine Entlastungsscheibe eingebaut, deren Funktion vom Pumpendruck abhängt: Wenn die Förderflüssigkeit nicht den nötigen Druck aufweist, z. B. beim An- oder Abfahren der Pumpe, kann es zu Berührungen von Entlastungsscheibe und -Gegenscheibe kommen. Dies verursacht Verschleiß, der schließlich den Ausfall der Anlage zur Folge haben kann. Um die kritischen Phasen beim An- und Abfahren zu überbrücken, wurde bei Sulzer Weise eine ganz neue Abhebevorrichtung auf der Basis von Permanentmagneten entwickelt, welche ohne die mechanischen Teile herkömmli- 4 SULZER TECHNICAL REVIEW 1/99 Ein wichtiges Kriterium beim Kauf einer Pumpe ist der Wartungsaufwand, den die Maschine verursacht – er soll möglichst niedrig sein. Bei Sulzer Weise wurde eine Abhebevorrichtung entwickelt, die nicht wie üblich mit mechanischen Teilen, sondern mit Permanentmagneten funktioniert. Diese Vorrichtung, Permavor® genannt, ist ein weiterer Schritt in Richtung wartungsfreie Pumpen. cher Abhebevorrichtungen funktioniert. BERÜHRUNGSFREIE FUNKTION Auf der Nichtantriebsseite der Welle befindet sich ein innerer Magnetträger, der von einem äußeren, am Pumpengehäuse befestigten Magnetträger umgeben ist. An beiden Magnetträgern sind ringförmig Magnete mit wechselnder Polrichtung angebracht (Bild 1■). Dadurch entsteht an den Ringkanten eine starke Magnetkraft, die in radialer Richtung wirkt und absolut keinen Wirbelstromverlust verursacht. Je nach Anzahl der magnetischen Ringe beträgt die Magnetkraft bis zu 10 000 N. Beim Pumpenstillstand liegen die Magnetringe einander genau gegenüber und halten die Welle in einer Position, die einen Spalt zwischen Entlastungsscheibe und -Gegenscheibe offen läßt (Bild 2■). Setzt beim Anfahren die Axialkraft ein, lassen die Magnetkräfte eine kontinuierliche Verringerung des Spalts bis zum Erreichen des betriebsoptimalen Abstands zu. Gleichzeitig baut sich die hydraulische Entlastung auf, bis sie beim Vollbetrieb mit den Magnetkräften zusammen den von den Laufrädern erzeugten Axialschub vollständig kompensiert hat. UNBEGRENZTE LEBENSDAUER Die Permavor bietet gegenüber mechanischen Abhebevorrichtungen verschiedene Vorteile. Es sind keinerlei beweglichen Teile (wie Federn und Hülsen) oder weitere Axiallager notwendig. Ebenfalls überflüssig sind zusätzliche 3829 3■ Die magnetgekoppelte vertikale Topfpumpe konnte erst dank der Permavor realisiert werden. Bei diesem weitgehend wartungsfreien und hermetisch dichten Pumpentyp hält die Permavor den Pumpenrotor im Ruhezustand in der Schwebe. Schmier- und Kühlsysteme; und schließlich ist die Lebensdauer praktisch unbegrenzt und keine Wartung erforderlich, da es keine mechanische Abnutzung gibt. SCHWEBENDER PUMPENROTOR Ein Pumpentyp wurde durch die Entwicklung von Permavor überhaupt erst realisierbar: die vertikale Topfpumpe mit Magnetkupplung TTMCM (Bild 3■). Diese Pumpenserie erfüllt höchste Ansprüche an die hermetische Dichtheit bei nahezu wartungsfreiem Betrieb. So entfallen dank der Magnetkupplung z. B. Kühlung, Schmierung, flexible Kupplung und Sperrsystem. Die Spaltspiele können verringert werden, was bessere Wirkungsgrade ermöglicht. Die Welle ist axial mit einer Permavor und einer untenliegenden Entlastungsscheibe positioniert. Die Permavor trägt in diesem Fall das Gewicht des Pumpenrotors von bis zu 200 kg und hält diesen damit auch im Ruhezustand in der Schwebe. Die Permavor kann vielseitig eingesetzt werden, sowohl im Medium als auch in Luft, da sie einerseits korrosionsgeschützt ist, anderseits keine Schmierung benötigt. Der Einsatz ist bei Temperaturen zwischen –70 °C und 210 °C möglich, so daß ein weiter Anwendungsbereich offen ist. Da Pumpen anderer Hersteller leicht mit der Permavor nachgerüstet werden können, stehen ihre Vorteile (wie einfache Bauweise und Wartungsfreiheit) interessierten Anlagebetreibern ohne großen Aufwand zur Verfügung. Dies ist vor allem dort interessant, wo der Pumpenbetrieb durch häufiges An- und Abfahren gekennzeichnet ist. Ω INFO DIRECT Sulzer Weise GmbH Siegfried Liegat Ernst-Blickle-Straße 29 DE-76646 Bruchsal Deutschland Telefon +49 (0)7251-76 360 Telefax +49 (0)7251-76 470 E-Mail [email protected] 2■ Die Permavor (1) hebt den bei Pumpenwellen wirkenden Axialschub in Saugrichtung (hier nach rechts) auf, solange die Entlastungsscheibe (2) und -Gegenscheibe (3) diese Funktion nicht übernehmen können. Dies ist vor allem beim An- und Abfahren der Pumpe der Fall. 3 2 1 SULZER TECHNICAL REVIEW 1/99 5